Willkürliche Grenzwerte

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Vom Diabetes und Cholesterin z. B. ist ja längst bekannt, dass die Grenzwerte über Jahre ohne wasserdichte Begründung und anscheinend nur zum Nutzen der Pharmaindustrie gesenkt wurden. [URL='http://www.sueddeutsche.de/wissen/uebertriebene-diabetes-gefahr-gesunde-zu-zuckerkranken-1.184226']Beispiel[/URL] Das gleiche Potenzial hat man jetzt wohl für psychische Störungen entdeckt, wie in [URL='http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/quarks/sendungen/verrueckt-wasistnochnormal100.html']diesem Beitrag[/URL] der gestrigen Quarks gezeigt wurde.
  • Im aktuellen Saldo Numer 12 (Konsumentenzeitschrift in der Schweiz) ist auch ein Artikel darüber. Unter anderem gelten nun aufmüpfige Kinder und Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, die länger als 14 Tage andauert als psychische Erkrankung. Lisa Cosgrove von der Harvard-Universität untersuchte die Verbindung der Buchautoren mit der Pharmaindustrie. Und :ironie: Überraschung, 61 % der Mitglieder vom Entscheidungsgremium stehen auf der Lohnliste von Pharmafirmen. Andere Variante ist noch, wenn bei einem Medikament der Patentschutz ausläuft, wird fieberhaft nach neuen Krankheiten gesucht, damit sie neue Patente anmelden können. Mich kotzt diese Raffgier so an. Wer als Patient nicht informiert ist und sich wehrt, läuft denen unweigerlich ins Messer. LG Finchen
  • Der Bericht ist interessant, ich finde toll, dass sich doch einige Ärzte kritisch zu diesem Thema äußerten. Spannend fand ich auch, dass der erste Entwurf des „Nationalen Aktionsplan Diabetes mellitus“ im Jahr 2008 erst nach Seite 120 - Passagen enthielt die die Ärzte auf die Palme brachte … *Ein Schelm, wer Böses dabei denkt*
  • [quote='Finchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131056#post131056']Im aktuellen Saldo Numer 12 (Konsumentenzeitschrift in der Schweiz) ist auch ein Artikel darüber. Unter anderem gelten nun aufmüpfige Kinder und Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, die länger als 14 Tage andauert als psychische Erkrankung. LG Finchen[/QUOTE] ja, das ist im neuen DSM- V so. Ab 14 Tage Trauer: Diagnose Depression! ( muss gestehen, da habe ich ja länger um meine Katze getrauert!) Und die trotzphase der Kleinkinder ist darin eine Störung. Gut finde ich allerdings, dass "binge eating" aufgenommen wurde. "Burn-out" fehlt immer noch. Wir in Deutschland benutzen ja den ICD- 10 , es ist aber eine Frage der Zeit, wann wir zu den Amerikanern "aufschließen". Nicht jeder Arzt macht die neuen Werte von Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin allerdings mit, meiner behandelt beispielsweise bei all diesen "Prä- Erkrankungen" nicht. Mit freundlichen Grüßen Lisa
  • In der psychosomatischen Reha fanden die Ärzte es nicht krankhaft, dass ich länger als 2 Monate um meine Schwester getrauert habe, Warum wohl?
  • Also bei uns in der Kardiologie wird sehr genau geschaut, ich erschrecke, wieviele junge Menschen Herzkranzgefäßveränderungen haben ohne zu Rauchen. Erhöhung des Cholesterins, grenzwertiger Blutdruck bei positiver Familienanamnese, das reicht aus. Im übrigen ist das ein Dickenunabhängiges Thema. Wenn die Eltern eine Herzkranzgefäßerkrankung haben, dann würde ich sehr wohl darauf achten, dass die kardiovaskulären Riskofaktoren minimiert sind.
  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131061#post131061'] Nicht jeder Arzt macht die neuen Werte von Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterin allerdings mit, meiner behandelt beispielsweise bei all diesen "Prä- Erkrankungen" nicht. [/QUOTE] Den Arzt würde ich wechseln.
  • [quote='Evi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131239#post131239']Den Arzt würde ich wechseln.[/QUOTE] Ne, Evi, ich nehme schon 4 verschiedene Mediamente und habe die Erfahrung gemacht, dass jedes zusätzliche Medikament mir durch Wechsel- und Nebenwirkungen total zu schaffen macht. Mein Arzt findet aber auch 90 kg Gewicht bei 1,70 cm okay, das wäre immerhin ein BMI von 31 Bin allerdings genetisch nicht vorbelastet, meine Cholesterinwerte sind super, Blutdruck wurde eine 24- Stundenmessung gemacht - eher niedrig - ich hätte allerdings nach dieser gängigen Definition einen Prä- Diabetes ( nur - ob es mir wirklich besser geht, wenn man das medikamentös behandelt, wage ich zu bezweifeln.) liebe Grüße Remedias
  • Lisa, wenn für dich die Risikofaktoren abgeklärt worden sind und als unbedenklich betrachtet wurden, dann ist das in Ordnung. Du scnreibst, dass er allgemein sich nicht um Grenzen scheren tut. Und das ist für jemanden mit einer familiären Belastung fatal. Ein Arzt muss präventiv beraten, lehnt der Patient eine Behandlung ab, ist das seine Sache.
  • [quote='Evi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131239#post131239']Den Arzt würde ich wechseln.[/QUOTE] Das würd ich auch nicht machen. Lieber einen Arzt, der noch einen gesunden Menschenverstand hat. Diese vielen Prä-Erkrankungen dienen vornehmlich der Pharmaindustrie. Das heisst ja nicht, dass der Arzt mögliche kommende Erkrankungen nicht im Blick behält. Wenn er bei der Anamnese auch die Krankheiten von Eltern und Grosseltern aufgenommen hat, kann er ungefähr abschätzen, was kommen könnte. Dass er dann aber nicht jeden Hype mit macht und sofort neue Medikamente verschreibt, finde ich seriös. LG Finchen
  • ]Kurzer Hinweis, der fuer dich vielleicht interessant ist. Für Ärzte gibt es die Leitlinien, die ständig erneuert werden, wenn neue Studienergebnisse vorliegen. Was ich vor Jahren an der Uni gelernt habe ist nicht mehr aktuell. Dafür gibt es die Leitlinien für alle Fachbereiche, die ihr auch einsehen könnt. Googlt mal Leitlinien, dann bitte weitersuchen, welche Krankheit euch interessiert.
    • Offizieller Beitrag
    Aber diese Leitlinien sind sehr stark durch die Pharmaindustrie gesteuert. Das darf man nicht aus den Augen verlieren. Und viele Ärzte hängen am finanziellen Tropf der Pharmaindustrie. So hat ein Professor, der in einer Klinik zu Bluthochdruck forschte, mir einzureden versucht, dass jeder Wert über 110:70 lebensgefährlich ist. Mit Gewalt haben sie versucht, den Blutdruck bei mir so weit runter zu drücken. Mir ging es nur schlecht damit und die Medikamente vertrug ich nicht. Obwohl ich entwässernde Mittel nahm, lagerte ich so viel Wasser ein, dass ich meine Hosen nicht mehr anziehen konnte. Wieder zu Hause habe ich versucht, einen Termin bei einem niedergelassenen Kardiologen bekommen. Aber man muss da ca. neun Monate auf einen Termin warten. Also habe ich die Medikamente auf eigene Faust ausgeschlichen. Und bald fühlte ich mich wieder gut und gesund. Ich finde es schlimm, wenn man den gesunden Menschenverstand an der Praxistür abgibt. Ich selbst weiß immer noch am besten, was mir bekommt und was nicht. Und solche Ärzte sind mir extrem suspekt. Solche, die diesen Quatsch nicht mitmachen, halte ich für die besseren Ärzte.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
    • Offizieller Beitrag
    Ja, vielen Dank, dass Du mit dem Link meine Annahme bestätigst, was von diesen Leitlinien zu halten ist.
  • Ich sehe eben das Problem dahin, dass man Werte immer weiter senkt, um "auf nummer sicher zu gehen" und wirklich jedes kleine Risiko weiter zu minimieren. Als ich jung war, galt noch die Blutdruckfaustregel ( 100 plus Lebensalter) ist normal. Ich bin aber durchaus einverstanden damit, dass Abweichungen beobachtet werden. Wenn der Arzt also sagt: " ihr Blutdruck ist etwas hoch - kommen Sie öfter zur Kontrolle oder messen Sie zuhause - wir beobachten das.", dann finde ich ihn auch verantwortungsbewußt. aber das geschieht oft nicht. hat der Arzt - vielleicht, ich will Ärzten nix unterstellen - vielleicht auch nicht soviel Interesse dran. Er bekommt eine Fallpauschale - und er verdient eigentlich am besten daran, wenn der Patient eine Krankheit hat, die ihn genau jedes Quartal einmal in die Praxis treibt - zum beispiel, wenn er ein neues Rezept holt. Das klingt total zynisch, ist aber das, was mir mehrere Arzthelferinnen in meinem Bekanntenkreis bestätigt haben. Medikamente sind aber keine Smarties, sondern haben sehr viele Nebenwirkungen. Oder Wechselwirkungen mit Medis, die der Patient eh schon nimmt ( gerade bei älteren Patienten). Das wird meistens garnicht berücksichtigt. Hier der link zu einem guten Buch zu diesem Thema [url]http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/aerzte-schlechte-medizin-ein-wutbuch-von-gunter-frank-a-842506.html[/url] Dr. Frank beschreibt darin einen Fall seiner eigenen Praxis. Ein Mann bekommt wegen grenzwertiger Cholesterinwerte einen Cholesterinsenker. Der Patient leidet unter Muskelschmerzen. Er wird weitergeschickt zu Orthopäden und Neurologen. Schmerzmedikamente folgen. Der Patient, der gesund in die Praxis kam, wird zu einem chronisch kranken Patienten. Die Schmerzen waren Nebenwirkung des Cholesterinsenkers. :-o liebe Grüße Remedias
  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131242#post131242']...ich hätte allerdings nach dieser gängigen Definition einen Prä- Diabetes[/QUOTE] Interessanter Thread, und da man wohl in einem Thread antworten muss, um den dann automatisch zu abonnieren, tue ich das hiermit mal. Oder kann man Gesprächsthemen auch anders abonnieren? Liu
  • *offtopic* ja, wenn du wieder zum Anfang hoch scrollst hast du oben rechts den Reiter " Themenoptionen" und da kannst du das dann auswählen wenn du drauf klickst. Lg
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131256#post131256']..... jeder Wert über 110:70 lebensgefährlich ist. Mit Gewalt haben sie versucht, den Blutdruck bei mir so weit runter zu drücken. [/QUOTE] Meiner Schwiegermutter haben sie bei 100:60 noch Blutdrucksenker und Betablocker verabreicht. Bis sie nicht mehr ansprechbar war und bewusstlos im Sessel hing. Es ist kein Blut mehr im Hirn angekommen. Jetzt ist sie in der Klinik am Tropf. (Langsam beschleicht mich der Verdacht, die angebliche Schwemme von dementen alten Leuten ist eine Nebenwirkung der Blutdruck-und-Cholesterin-Hysterie.) Bei 110:70 bin ich als magersüchtige Studentin in Ohnmacht gefallen. Mit 135:75 sagte damals der Arzt "Ist ja ziemlich niedrig. Ich schreib Ihnen was auf, was den Kreislauf etwas anregt." Heute, mit denselben Werten, heißt es "Sie sollten Betablocker nehmen, Sie stehen an der Schwelle des Todes." - Wörtliches Zitat. Und wenn die Grenzwerte noch so niedrig definiert werden, selbst wenn ich ein paar Jahre früher ins Gras beißen sollte (was nicht erwiesen ist), lass ich mir meine Lebensqualität nicht nehmen.
  • Bin entsetzt, was ihr für Erfahrungen gemacht habt. Die gängigen Empfehlungen könnt ihr in den Leitlinien nachlesen, die sind ganz vernünftig aufgestellt.
    • Offizieller Beitrag
    [quote='Evi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131288#post131288']Bin entsetzt, was ihr für Erfahrungen gemacht habt. [/QUOTE]Ich muss zugeben, dass ich kürzlich eine Erfahrung gemacht habe, die so furchtbar war, dass ich mein Lebtag nie wieder arglos ein Krankenhaus betreten werde. Ich knabbere da immer noch dran. Wenn ich einigermaßen damit umgehen kann, werde ich das mal hier erzählen. Im Moment kann ich das noch nicht. Deshalb ist mein Blickwinkel auf diese Dinge äußerst subjektiv.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote='Evi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=131288#post131288']Bin entsetzt, was ihr für Erfahrungen gemacht habt. [/QUOTE] Als ich jünger war, war ich total vertrauensvoll Ärzten und Krankenhäusern gegenüber. Mittlerweile denke ich, dass man ziemlich gut informiert sein muss, damit man da lebend wieder rauskommt. :( Ein Arzt , der sagt: "Erstmal warten und beobachten." ist nicht immer der Schlechteste. liebe Grüße Lisa
  • Wenn ich selber ins Krankenhaus muss, bin ich sehr wachsam. Allerdings ist das für die Genesung auch nicht gut, wenn man misstrauisch ist und angespannt im Bett liegt. Meine letzte OP am Knie habe ich ambulant machen lassen, ich war richtig ängstlich in einer Tagesklinik mich operieren zu lassen. Nach der OP habe ich mich geärgert, dass ich mich so verrückt gemacht habe, weil alles wunderbar geklappt hat. Ich habe beides schon erlebt, komplikationsloser Verlauf und die reine Katastrophe. Allerdings nutzt es mir nichts einem Berufsstand immer gegenüber misstrauisch zu sein, das erzeugt nur Spannung und Angst.