ED durch Minderwertigkeitsgefühle.

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  • Hallo zusammen! Es ist schon sehr lange her, dass ich hier etwas geschrieben habe, da ich das ganze Forum irgendwie aus den Augen verloren habe. Das, was ich jetzt schreibe, kann womöglich triggern und es wird wohl auch nicht auf viel Gegenliebe stoßen, aber ich muss es irgendwo loswerden. Ich finde mich zu dick. Vielleicht bin ich jetzt kein Wal oder so und bin unter einer dreistelligen Nummer, aber ich finde/fühle mich zu dick. Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich nur das ganze Fett (ich leide insbesondere wegen meinem Rücken"speck" und das kleine Doppelkinn - wobei ich weiß, dass ich einfach einen breiten Hals habe...) und es beschäftigt mich sehr. Momentan achte ich wieder sehr auf meine Ernährung und ich muss irgendwas tun, damit ich mich wohler fühle (ich mache wieder mehr Sport und versuche das Pensum zu steigern...) und irgendwann mich selbst akzeptieren kann. Ich fahre regelmäßig über eine längere Strecke (mindestens 7km) Rad und versuche irgendwie mich mit anderen Sportarten anzufreunden (wie z.B. jetzt Zumba), aber ich muss irgendwas tun, damit ich dieses Fett am Rücken loswerde - hilft da schwimmen? Das ist vielleicht jetzt alles nicht so sonderlich tragisch, aber ich habe immer wieder den Drang mich nach dem Essen zu übergeben, vor allem, wenn es zu viel war (oder etwas, das ich gar nicht so gerne mag). Bislang habe ich's auch "nur" dreimal getan, ohne nennenswerten Erfolg. Und mein Verhältnis zum Essen hat sich auch geändert, es gibt Tage, da ekel ich mich regelrecht davor irgendwas zu essen und ich habe immer wieder im Hinterkopf, dass das Essen, was ich zu mir nehme, womöglich ansetzt - wenn es davon zu viel wird. Ich mag vielleicht noch "relativ weit weg" von Bulimie/Anorexie sein ... aber die Gedanken sind einfach da. Dazu kommt, dass ich mich einfach nicht schön/gut genug fühle und zeitweise sehr starke Depressionen habe (gekoppelt mit SVV, was meist dann passiert, wenn ich zu viel gegessen habe...). Natürlich wäre eine Therapie eine Lösung, aber ich sträube mich innerlich dagegen, aber gleichzeitig habe ich einen unglaublichen Drang, endlich eine zu beginnen. Aber am liebsten würde ich mich einfach mit Menschen austauschen, denen es ähnlich geht. Mit denen ich reden kann und die mich verstehen. Zwar habe ich meine Freundin, aber sie kann es in dieser Hinsicht nicht nachvollziehen und es ist keine große Hilfe für mich. Dazu kommt, dass sie einfach schlank ist und mich das dann natürlich auch triggert, wenn ich sie sehe und merke, dass ich neben ihr wie ein Walross wirke. Sagen mag ich's ihr nicht, da es sie nur runterziehen würde.
  • Was bitte soll "ED" sein? :confused: Ich bin ja kein Spezialist, aber irgendwie klingt deine Geschichte nach ner richtigen Essstörung.
  • Ich nehme immer die englische Definition davon ^^; Also ED = eating disorder. Habe bereits auch mehrere "Tests" gemacht (die natürlich kein Ersatz für eine Diagnose sind) und komme meist auf "stark gefährdet", außer bei der Apotheken Umschau. Da kann man anscheinend nur eine Essstörung haben, wenn man sich zu dick findet, obwohl man normalgewichtig ist. :rolleyes:
  • Entschuldige bitte die vielleicht blöde Frage, aber was wäre für dich so schlimm daran, wenn du dick wärst?
  • Aus deinem Beiträgen lese ich nicht nur ein mangelndes Selbstwertgefühl, sondern fast schon so etwas wie Selbsthass. Sich selbst mit einem Walross zu vergleichen, sich selbst zu verletzen und an sich nur noch das Fett wahrzunehmen klingt nach einer tiefsitzenden Störung. Du sprichst die Depression ja selbst an - gekoppelt an die weiteren Symptome und deinen enormen Leidensdruck, solltest du dir überlegen, dass du durch eine Therapie eigentlich nur gewinnen kannst. Der Austausch mit anderen mag erleichternd und sinnvoll sein, aber er ersetzt nicht die Hilfe, die du brauchst - außerdem sind andere Menschen schnell überfordert, wenn so eine Menge an Störungen (siehe oben) zusammenkommen. Da muss professionelle Hilfe her. Eine gute Kombination aus Therapie und Austausch könnte eine Gruppentherapie sein - ich habe eine solche Therapie für Essgestörte Frauen gemacht und empfand sie als sehr hilfreich. Sport ist schön und gut, wenn man Freude an der Bewegung ausleben will - er kann aber deine Probleme nicht lösen und die solltest du ernst nehmen, denn sie sind schon recht manifestiert. Suche dir eine Therapie, die zu dir passt - hole dir für deine Suche Hilfe bei deiner Krankenkasse und besprich deine Probleme mit deinem Arzt - ich hoffe, du hast einen guten Arzt? Alles Gute, Mondsteinhexe
  • Oh-oh. [I]Noch[/I] hast du vielleicht keine ausgewachsene Bulimie, aber so fängt es an... Ich hatte als schlanke Person Bulimie, und mir war es irgendwann lieber, dick zu werden, als meinen Körper weiter so zu peinigen. Mein Gewicht bewegt sich mittlerweile auch im oberen Ende des zweistelligen Bereichs, und manchmal finde ich mein Spiegelbild auch einfach unerträglich. Vor allem jetzt, wo ich anstatt wie sonst immer im Winter abzunehmen, sogar zugenommen habe. Aber lieber dick und zufrieden als krank. Glaub mir, die Auswirkungen einer Bulimie sind nicht ohne. Die Zähne gehen kaputt, die Stimme wird zu einem Altweiber-Gekrächze, ständige Halsentzündungen mit sämtlichen Nebenerscheinungen von Entzündungsherden, Mineral- und Vitaminmangel... Reicht's? Isst du denn wirklich zu viel? Vielleicht glaubst du das nur. Eine Gewichtszunahme kann viele Ursachen haben, nicht nur Essen allein. Um das zu überprüfen, kannst du ja mal Buch führen, was du (ohne kontrollierende Eingriffe) normalerweise zu dir nimmst. Sport "um zu" bringt nichts außer Frust und wird bald wieder aufgegeben. Es muss [B]Spaß [/B]machen. Wenn du Zumba magst, mach es. ([I]Ich[/I] finde Zumba gräßlich!) Aber wenn du dich dazu zwingst, um abzunehmen, artet es zu Stress aus und wird zu einer zusätzlichen Belastung. Depressionen, SVV, ED/ES, Selbsthass - das hängt alles zusammen und enes führt in einem Teufelskreis zum anderen. Am Gewicht anzusetzen, ist der schwierigste Weg. Wie Mondsteinhexe schrieb: nimm Kontakt mit deiner Krankenkasse auf und versuche eine Therapie zu bekommen. Seelische Erkrankungen sind mittlerweile aus der Schmuddelecke raus, und die größeren KK haben brauchbare Programme. Schließlich kostet die KK eine unbehandelte Depression richtig viel Geld. Schiebe die Depression in den Vordergrund, weniger das Gewicht, dann wird auch nicht sofort in die Abspeckkiste gegriffen. Was deinen "Rückenspeck" angeht: wo das Fett hauptsächlich angesetzt wird, ist genetisch bedingt, und lässt sich durch Sport nicht beeinflussen. Schwimmen aus Spaß, ja. Aber der Rücken wird davon nicht weniger. Lass dich auf jeden Fall körperlich checken: Schilddrüse und Diabetes sollten ausgeschlossen werden, bevor du dich vergeblich kasteist.