Emotionale Ich-Bezogenheit fördert Übergewicht

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  • Guten Tag Alle hier, ich lese mit einiger Bestürzung, dass man auch hier anecken kann und bin aber nicht sicher, wie man das verhindern könnte. Ich fand eure Beiträge bisher jedenfalls sehr sinnvoll und auch nicht geschrieben, wie mit erhobenem Zeigefinger. Mir tun eure Gedanken gut, ich nehme für mich raus, was ich noch nicht probiert habe, wäge ab und sortiere mich gerade neu. Ich bin froh, dass es auch andere gibt, die sich trauen zu schreiben, was mit ihnen los ist, deswegen muß ich mir die „Jacken“ noch lange nicht anziehen. Meine Sorgen finden sich in euren Worten wieder und ich habe das Gefühl bei den meisten ist es eine nicht aufgearbeitet „Kopf“-sache, die in jedem Fall psychologische Begleitung bräuchte. Ich hatte da zwar bisher kein Glück, aber ich werde es nun noch mal versuchen, ich komme allein einfach nicht weiter. Eine andere Sache ist, dass ich innen drin sehr wohl weiß, was mir fehlt, was da „kaputt“ ist und ich werde es nicht schaffen, dass zu ändern, weil ich dann ganz alleine dastehe und das wäre noch tausend Mal schlimmer, als einige Kilo zuviel auf den Rippen zu haben. Ich war in einer psychosomatischen REHA. Die haben ziemlich schnell rausgefunden, was los ist, aber ICH bin jetzt der Punkt, der sagt: DAS MACHE ICH NICHT MIT!!----weil dann mein ganzes Leben in Frage gestellt wird und das kann man noch schlechter aushalten, als die täglichen Verletzungen, weil man die Augen der Schönen und Schlanken und Klugen und Gesunden beleidigt………………..so, jetzt geht`s mir besser! Ich drücke euch alle Mal, Eure Eva
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123121#post123121'] Eine andere Sache ist, dass ich innen drin sehr wohl weiß, was mir fehlt, was da „kaputt“ ist [/QUOTE] Genau so geht es mir auch, liebe Eva. Ich weiß ganz genau was los ist, was mir fehlt und warum ich immer wieder esse und trotzdem schaffe ich es irgendwie nicht an der Situation irgendwas zu verändern...
  • Hallo Soulfully, und was machen jetzt, wir zwei mit unserer Erkenntnis? ( Ich habe im Moment technische Probleme mich einzuloggen, wenn ich hier den Anschluß verliere, wie kann ich mich dann bemerkbar machen, ich wollte euch nicht gleich wieder verlieren?:confused:) LG Eva
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Meine Erfahrung ist: es reicht nicht nur zu wissen warum ich esse. Denn allein weil ich weiß dass ich esse weil ich traurig bin, gestresst bin, unter Spannung bin, was auch immer, ändert ja nichts an der Tatsache dass ich es bin! Zumindest nicht in einem Umfang dass ich deswegen dann nicht mehr den Drang nach Essen habe. (Im Gegenteil, es kann sogar dazu führen dass ich mich noch schlechter fühle weil ich frustriert oder enttäuscht bin nichts dran ändern zu können.)[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Nur weil ich weiß dass ich traurig, gestresst, unter Spannung bin bedeutet es noch lange nicht dass ich es deswegen einfach abstellen kann. Wenn ich es könnte hätte ich es schon längst getan! Ich habe gute Gründe warum ich so fühle wie ich fühle. An diesen Gründen etwas ändern ist möglich, aber es ist relative mühsame Kleinstarbeit und zumindest ich brauche Anleitung und Begleitung dafür. Ich glaube allein ist das schon ziemlich schwierig. Ich denke sehr hilfreich wäre ein wirklich guter (!!!) Therapeut oder “Lehrer“, einer der Ahnung hat von diesen Zusammenhängen, einer der einem Techniken vermitteln kann wie man innere Kritiker loswerden kann und wie man in Kontakt zu den Gefühlen in seinem Körper kommt. Bestimmt gibt es auch noch andere hilfreiche Ansätze, nicht nur den Weg über Seminare und Begleitung den ich gehe, und bestimmt gibt es auch Menschen die das tatsächlich allein hinkriegen. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Vielleicht ist es eine Möglichkeit in diese Richtung weiter zu googeln, zu lesen, Erfahrungen einzuholen, sich beraten zu lassen und zu schauen wo es einen hinzieht. Ich habe damals angefangen mit einem Seminar zum Thema Selbstliebe, nein, stimmt nicht ganz, ich denke mein Einstieg war eine Mütterkur bei der ich zum ersten Mal gelernt habe dass ich mich selbst an die erste Stelle setzen darf und wo ich außerdem trauern konnte. Und dann ging ich weiter in diese Richtung bis ich da gelandet bin wo ich heute bin.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Das wichtigste für mich ist/war auf meinem Weg immer dass ich mich genau da abhole wo ich gerade stehe. Wenn ich Angst davor habe genauer hin zu schauen, weil ich weiß dass ich dann Dinge verändern müßte die ich nicht verändern will, weil es zu schmerzhaft für mich wäre, mir zu viel Angst macht, oder weil ich wütend bin, dann gehört das erst einmal gewürdigt und ich muß es fühlen und äußern dürfen ! Mich hier zu zwingen und anzuschubsen wäre wieder nichts anderes als diese „Arschtrittparolen“. Stattdessen brauche ich zunächst einmal Verständnis und ich brauche eine Stärkung, um dann in ganz kleinen Schritten voran gehen zu können.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Bei mir ist es so dass ich in den ganzen 2 Jahren noch keine „großen“ radikalen äußeren Dinge geändert habe, es war gar nicht notwendig. Noch nicht, vielleicht kommt das noch. Aber wenn, dann nur wenn ich mich dazu bereit gemacht habe, dann wird es der richtige Zeitpunkt für mich sein und stimmig für mich sein.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Und doch habe ich meine ganze Lebenshaltung umgekrempelt, vor allem meine Haltung zu mir selbst. Von Härte und Aushalten zu liebevollem Annehmen und Begleiten.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Liebe Grüße[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Claudia[/FONT][/COLOR][/SIZE]
  • Ja, richtig Claudia, die Erkenntnis ändert noch nichts am Eßverhalten und ich gebe dir auch recht, wenn man eine neue Erkenntnis dazu gewinnt, dann denke ich zumindest bei mir,:"Na Klasse, da kann ich auch weiteressen, weil helfen tut mir die Erkenntnis nicht". Ich kriege meine inneren Kritiker nicht zu fassen, ich mache hier täglich für 5 bis 9 Leute das Essen, je nachdem wer daheim ist und wer nicht und wenn ich dann schon einmal dabei bin............... Du schreibst:[QUOTE=claudiathomas]Einstieg war eine Mütterkur bei der ich zum ersten Mal gelernt habe dass ich mich selbst an die erste Stelle setzen darf und wo ich außerdem trauern konnte.[/QUOTE] Was gibt es bei dir noch? Ich glaubte einen solchen Hinweis schon mal in deinen Beiträgen gelesen zu haben, da sind doch nicht nur Verletzungen und Sehnsüchte und wenn du schreibst, daß du bereits Veränderungen wahrnimmst, dann hast du das wie geschafft? Trotzdem müssen wir auch Thesen gelten lassenn, daß wir nur nach Ausreden suchen, denn nicht jeder, der Verletzungen wegstecken mußte oder Dinge angehäuft hat, die ihn belasten, ISST, welches Ventil haben die Menschen, die sagen, wenn ihnen was auf der Seele brennt haben sie im Gegensatz zu uns überhaupt keinen Hunger. Ist es nicht an der Zeit zu fragen, warum der eine so und der andere so auf Nahrungsmittel reagiert (siehe mein Mann, der bei 1,89m mal grade 57kg wiegt). Ich habe in einem anderen Thread bereits die Worte einer behandelnden Krankenschwester aus einer meiner REHA-Kliniken veröffentlicht: [I]„Frau Sch…….., ich arbeite seit fast dreißig Jahren in dieser Klinik, alle zwei Jahre waren andere Ernährungsempfehlungen up to date, wir rannten mit unseren Programmen immer der Entwicklung hinterher. Ich habe Menschen kennen gelernt, von denen ich mir nicht erklären konnte, warum sie so aussahen, wie sie aussahen und wahrscheinlich müssen wir uns in weiteren dreißig Jahren bei den Übergewichtigen entschuldigen, denn dann wird klar sein, warum der eine so und der andere so auf Nahrungsmittel reagiert und wahrscheinlich wird es ein wirksames Mittel geben, das man wie eine Kopfschmerztablette einnimmt.“[/I] Könnte es nicht sein, daß sie ein Bisschen Recht hat? LG Eva

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  • Danke Kampfzwerg für`s Berichtigen, :applaus:ich kriege das mit den Zitaten nicht hin, :confused:habe hier schlechten Empfang, Internet geht immer aus, wenn ich längere Zeit schreibe und werde auch hier beim Einloggen immer mal nicht akzeptiert. LG Eva
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123140#post123140']Trotzdem müssen wir auch Thesen gelten lassenn, daß wir nur nach Ausreden suchen, denn nicht jeder, der Verletzungen wegstecken mußte oder Dinge angehäuft hat, die ihn belasten, ISST, welches Ventil haben die Menschen, die sagen, wenn ihnen was auf der Seele brennt haben sie im Gegensatz zu uns überhaupt keinen Hunger. Ist es nicht an der Zeit zu fragen, warum der eine so und der andere so auf Nahrungsmittel reagiert (siehe mein Mann, der bei 1,89m mal grade 57kg wiegt). [/QUOTE] Das sind wahrscheinlich sehr sehr viele Kleinigkeiten wie Gene, Vorbilder in der Kindheit wie mit Stress umgegangen wird, wie man seelisch tickt (sehr sensibel oder nicht so empfindsam), wie die Kindheit war usw. Manche reagieren mit Essen auf Probleme und Traumas. Andere mit Alkohol, Drogen und Rauchen. Oder mit Sport. Wieder andere mit Gewalt oder Depressionen. Die Reaktionen sind wohl so vielfälltig wie die Menschen selber. LG Finchen
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123146#post123146']Danke Kampfzwerg für`s Berichtigen, :applaus:ich kriege das mit den Zitaten nicht hin, :confused:habe hier schlechten Empfang, Internet geht immer aus, wenn ich längere Zeit schreibe und werde auch hier beim Einloggen immer mal nicht akzeptiert. LG Eva[/QUOTE] Mal abgesehen vom schlechten Empfang: Hast Du oben in dem Willkommen-Kästchen einen Haken gesetzt, um eingeloggt zu bleiben? Zitieren kannst Du im zweifelsfall auch im dafür vorgesehenen Thread üben.
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123121#post123121']und das kann man noch schlechter aushalten, als die täglichen Verletzungen, weil man die Augen der Schönen und Schlanken und Klugen und Gesunden beleidigt………[/QUOTE] Keine/r von uns beleidigt die Augen der Klugen. Oder der Gesunden. Oder der Schlanken. Oder der Schönen. Erstens sind wir selbst klug, schön und manchmal sogar recht gesund (oder zumindest nicht kränker als die schlanken Menschen); zweitens ist es so, dass wenn Menschen Anstoß nehmen, sie sich oftmals dafür entschieden haben, diesen nehmen zu wollen. Ergo: Deren Beleidigt-Sein hat nix mit uns zu tun. ;)
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123140#post123140'] Du schreibst: Was gibt es bei dir noch? Ich glaubte einen solchen Hinweis schon mal in deinen Beiträgen gelesen zu haben, da sind doch nicht nur Verletzungen und Sehnsüchte und wenn du schreibst, daß du bereits Veränderungen wahrnimmst, dann hast du das wie geschafft? [/QUOTE] Hallo Eva, ich weiß nicht ob ich deine Frage genau verstanden habe, ich antworte einfach mal wie ich es meine. Ich weiß nicht ob ich besonders auffällige oder starke Verletzungen habe, jedenfalls gibt es da nichts total schlimmes an Erfahrungen die ich habe. Ich habe halt sehr viel Angst vor Ablehnung, bin da extrem verletzlich, habe große Probleme mich zu anderen zugehörig zu fühlen, bin außerdem sehr leicht zu beschämen. Getrauert habe ich damals in der Mütterkur um meinen Vater der ein Jahr vorher verstorben war. Da ich Gefühle zeigen ebenfalls als beschämend empfand und ganz allgemein wenig Gefühle zulassen konnte, hatte ich das noch etwas nachzuholen. Der wesentliche Bestandteil meines Weges ist die Sehnsucht- und Hunger-Methode, ich habe mehrere Seminare besucht und nutze auch die kostenpflichtige Mitgliedschaft die angeboten wird. Ich habe da schon sehr viel drüber geschrieben (müsste leicht zu finden sein) und das war das was nicht so gut ankam. Finchen hat wie ich finde schon hervorragend beschrieben warum nicht alle Menschen mit Essen reagieren. [FONT=Verdana]Für mich selbst stellt sich die Frage gar nicht mehr ob ich in irgendeiner weise meine Kopplung von Essen und Gefühlen als Ausrede benutze. Ich arbeite so intensiv an dem Thema, [/FONT]arbeite auch mit sehr schmerzhaften Themen, habe viele Rückschläge erlebt und bin trotzdem weiter dran geblieben. Es bedeutet dass ich mich dem stelle was mich unglücklich macht und zum Essen treibt, in meinem Tempo. Das ist definitiv kein einfacher Weg und taugt daher gar nicht als Ausrede. Auch deshalb nicht weil er tatsächlich Erfolge zeigt. Ich bemerke inzwischen schon eine deutliche Entkopplung von Essen und Emotion, das heißt inzwischen brauche ich das Essen tatsächlich immer öfter nicht mehr, selbst wenn ich mich nicht gut fühle. Von daher kann ich zu 100% überzeugt sagen dass ich nicht disziplinlos und willensschwach bin (oder was auch sonst immer mein früherer Selbsthaß mir an den Kopf geworfen hat). Worauf ich hinaus will: Ich war es aber auch niemals zuvor, auch in den ganzen über 20 Jahren nicht die ich mich zuvor ohne Erfolg mit dem Thema beschäftigt habe, als ich mir nicht anders als mit Essen zu helfen wußte, war ich nicht disziplinlos oder willensschwach. Sondern ich hatte nichts anderes um seelisch zu überleben, und so sehr ich mich auch bemühte mich selbst aus dem Schlamassel zu ziehen, ich hatte nicht das Wissen das ich gebraucht hätte um etwas an den Ursachen zu verändern. Ergänzung: Selbst liebevoll mit sich zu sein, liebevoll zu fragen "Hey, wie geht es dir gerade, warum brauchst du das Essen so dringend", zu sagen "ich verstehe dass du keinen anderen Weg als Essen gewußt hast", ohne jede Verurteilung, ist für mich die Basis der Heilung, der erste Schritt dem dann weitere folgen können. Dass andere das Essen von vornherein gar nicht brauchen ist etwas das mit meiner Situation nichts zu tun hat. Liebe Grüße Claudia

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  • [quote='claudiathomas','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123154#post123154'] zu sagen "ich verstehe dass du keinen anderen Weg als Essen gewußt hast", ohne jede Verurteilung, [/QUOTE] Ich würde sogar weiter gehen und sagen, "dass du keinen anderen Weg als Essen [I]weisst[/I]". Warum ändern? Es ist okay, eine Bewältigungsstrategie zu haben. Andere haben andere Strategien. Das ist total wertfrei, nicht besser und nicht schlechter. Das Problem ist, dass die Strategie bei Dicken (wenn das dann der Grund für das individuelle Dicksein ist, es gibt ja auch andere) von aussen gleich ersichtlich ist. Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens, Dicksein abzulehnen. Nur deswegen haben die Dicken ein Problem. Sonst hätten sie einfach nur eine Strategie.
  • Es stimmt, was Knallfrosch sagt. Genau diese Ablehnung durch die Gesellschaft hat mich krank gemacht. Ich habe massive Ängste in "dieser Gesellschaft" da draußen überhaupt bestehen zu können. Immer und überall habe ich Angst vor dieser Ablehnung. Immer und überall gebe ich ständig 1000% um diesen "äußerlichen Makel" zu kaschieren und zu beweisen, dass ich auch etwas kann und trotzdem ein ganz normaler Mensch bin. Immer und überall stehe ich ständig unter Strom und habe Angst, wieder innerlich zusammenzubrechen, wenn eine Situation auf mich zukommt, mit der ich nicht umgehen kann. Und wenn ich dann sicher und zu Hause bin, esse ich diese ganzen Situationen und die ganze Anspannung, den ganzen Stress des Tages einfach weg...
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Knallfrosch,[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]du hast vollkommen Recht. Jeder hat das Recht seine Bewältigungsstrategie zu haben und beizubehalten und niemandem anderen steht ein Urteil darüber zu! [/FONT][/COLOR][/SIZE]
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Ich möchte noch ergänzen zu der Frage „warum die Strategie ändern“: [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Bei mir ist es so dass mir die Ursachen warum ich eine Bewältigungsstrategie überhaupt brauche (Verletzlichkeit, Leistungsdruck, große Ängste…) sehr großen Leidensdruck verursachen. Mein Fokus liegt im Grunde gar nicht auf der Bewältigungsstrategie „Essen“ und diese Strategie los zu werden, sondern ich möchte meine seelische Not lindern. (Die seelische Not hängt in meinem Fall praktisch nicht mit dem Urteil der Gesellschaft über Dicke zusammen.) Letztendlich verwende ich den Eßdruck nur als Wegweiser auf die seelische Not um dann daran arbeiten zu können. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Was ich damit sagen möchte: mein Ziel ist es nicht die Strategie „Essen“ los zu werden, sondern ich möchte erreichen dass es mir so gut geht dass ich sie nicht mehr brauche.[/FONT][/COLOR][/SIZE]
  • Mir ist gerade klar geworden, dass das, was ich zuletzt geschrieben habe, genau das ist, was in dem verlinkten Artikel steht...
  • [quote='claudiathomas','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123166#post123166'][size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion] Mein Fokus liegt im Grunde gar nicht auf der Bewältigungsstrategie „Essen“ und diese Strategie los zu werden, sondern ich möchte meine seelische Not lindern. [/FONT][/COLOR][/SIZE][size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Was ich damit sagen möchte: mein Ziel ist es nicht die Strategie „Essen“ los zu werden, sondern ich möchte erreichen dass es mir so gut geht dass ich sie nicht mehr brauche.[/FONT][/COLOR][/SIZE][/QUOTE] He Claudia, kannst du bitte die normale Schriftgröße benutzen? Ich glaube das ist doch der Knackpunkt. Jeder Mensch erleidet Verletzungen und jeder Mensch hat Strategien damit umzugehen. Manchmal hat eine Strategie ein Suchtpotential. Schwierig wird es, wenn aus der Strategie eine Sucht wird oder die Sucht zur Strategie. Das Ziel sollte immer sein, Verletzungen zu vermeiden. Das geht nur leider gar nicht. Man kann sie nur bewältigen oder überwinden. Daher sollte idealerweise die Bewältigunsstrategie einem nicht auch noch Verletzungen zufügen. Wenn man aber auf keine andere Strategie zugreifen kann als auf eine selbstverletzende dann ist das erstmal so und ich glaube es ist ein riesiger Schritt das erst mal anzuerkennen. Eine Verhaltenstherapie [I]kann[/I] einem neue Strategien beibringen. Aber man sollte auch realistisch sein. Lebenslang gelebte Strategien sind hartnäckig. Von diesem Standpunkt aus kann man gar nicht anders als predigen - die Selbstakzeptanz nämlich.
  • Sorry[size=10], [size=10]ich hatte [size=10]mich schon gewundert warum die Schrift so komisch aussieht, hab[size=10]e aber nicht kapiert warum. Das war von einem anderen Computer aus. [size=10][size=10][size=10][size=10][size=10][size=10][size=10][size=10][/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE] [/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE]
  • Da muß ich auch erst mal drüber nachdenken, daß das Essen eine Selbstverletzung sein soll.......:confused: .............und danke Claudia für die Erklärung, genau danach hatte ich gefragt, hattest du richtig verstanden. LG Eva
  • "Selbstschädigung" wäre wahrscheinlich das richtigere Wort. Viele Grüße soulfully
  • Ich würde mein eigenes Binge-Eating schon in die Nähe von Selbstverletzung einordnen. Es tut schließlich weh, wenn man sich bis kurz vor dem Platzen vollstopft, oder das Übelkeitsgefühl danach... Genauso wie mein extremes Hungern oder Erbrechen davor. Oder andere "Maßnahmen", die ich hier nicht alle aufzählen möchte, um niemanden zu triggern. Ich erkläre mir das Funktionieren dieses Mechanismus so: Ich empfinde psychischen Stress, Angst, Trauer, Wut usw. Der körperliche Schmerz, den ich mir dann selbst zufüge, bedeutet für den Körper auch Stress. Dadurch wird ein internes urzeitliches Alarmsystem angeschmissen, das dann so stark ist, dass in der Situation der seelische Stress in den Hintergrund tritt. Da man sich an den Schmerz gewöhnen kann, macht man das in der vergleichbaren Situation dann immer wieder. Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele in Stresssituationen rauchen: der eingeatmete Rauch und die Giftstoffe signalisieren dem Körper "Gefahr" (Waldbrand, Feuer!), in dem Moment ist beispielsweise der meckernde Chef Nebensache. Aber wie gesagt: Das erste Ziel sollte nicht die Abstellung der Strategie sein, sondern dass man sie nicht mehr benötigt. Zumindest nicht mehr so oft. Übrigens: Ganz unabhängig von Psychotherapien und der Gewichtsthematik fand ich Seminare zum Themenkreis "Selbstbehauptung", gerne speziell für Frauen, sehr hilfreich. Man trainiert gezielt Situationen, die im täglichen Leben besonders ängstigen, und lernt ein paar Kleinstrategien. Als Pflasterstein auf dem Weg, den man zu gehen hat, ganz nützlich.
  • Sophie, so habe ich den Mechanismus der Selbstverletzung (in Form von beispielsweise Binge Eating oder Rauchen) noch nie gesehen. Aber jetzt wo du es sagst, macht es total Sinn. Ich erinnere mich an meine Teenagerzeit. Ich war unglücklich verliebt und habe mir Muster in den Arm geschnitzt (ich hab das nicht lange oder oft gemacht, war mehr ein Ausprobieren). Als der körperliche Schmerz eintrat, trat der seelische in den Hintergrund. Nichts als (physiologische) Ablenkung, was?
  • Kleine Kinder hassen sich noch nicht selbst. Aber wo kommt denn dann der Selbsthass her? Índem man lernt, in der Familie oder in der Gesellschaft, dass irgendetwas mit einem "verkehrt" ist, "schlecht", "unwert". Man [B]akzeptiert das Urteil der anderen[/B] und verurteilt sich selber. Oder man hat etwas getan, was eigentlich nicht dem eigenen Wertesystem (oder dem der Gesellschaft?) entspricht und bereut es bitterlich, aber selbst dann hatte man sicher einen Grund dafür. Und dieses Gefühl, gegen die gesellschaftlichen Werte, seien sie ethischer oder bloß optischer Natur, zu stehen, ist eine der schlimmsten Formen von seelischem Stress.