Emotionale Ich-Bezogenheit fördert Übergewicht

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Technische Probleme
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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Mondstein, du hörst dich sehr traurig an. Lass dich drücken. Es spricht viel Weisheit aus deinen Worten, du hast verstanden dass es nicht deine Schuld ist, dass du dick warst sondern eine Strategie, die erst mal für sich funktionierte. Soweit muss man erstmal kommen. Nun da du diese Strategie nicht mehr nutzen kannst, bist du in einen tiefen Loch und keiner scheint das zu verstehen. Hast du Freunde, die etwas mehr Verständnis aufbringen?
  • Liebe Eva, das war dann definitiv nicht der richtige Therapeut für dich und, meiner Ansicht nach, ein sehr inkompetenter noch dazu. Ich kenne diese Aussage meist nur von Ärzten, die den psychologischen Aspekt von Übergewicht nicht in die Problematik mit einbeziehen (können oder wollen). Ich wurde von diesen Ärzten auch zu einer speziellen Adipositas-Ambulanz geschickt, wo es u.a. auch um die Möglichkeit einer Magen-OP ging. Sowohl meine Hausärztin als auch mein Gynäkologe haben mich auf diese Form der Gewichtsreduktion aufmerksam gemacht und extrem verwirrt und verunsichert. Auf der einen Seite hatte ich, genau wie du, den Gedanken, dass mit dieser OP dann alles besser werden würde, aber auf der anderen Seite war ich irgendwie auch total geschockt, dass es soweit gekommen war, dass die Ärzte mir diesen Vorschlag machten. Bei meinem nächsten Termin habe ich dann mit meiner Therapeutin über diese Überlegungen gesprochen und wir haben gemeinsam das Für und Wider einer OP erläutert. Dabei kam auch zur Sprache, dass bei einer solchen OP auf jeden Fall auch ein psychologisches Gutachten erstellt werden würde, deshalb hatte ich in meinem anderen Beitrag danach gefragt. Meine Therapeutin meinte dann eben, dass mir die OP, aus medizinischer Sicht, auf jeden Fall bewilligt werden würde, sie, aus psychologischer Sicht, allerdings so ihre Zweifel hätte, ob es den "gewünschten Erfolg" bringen würde. Und es hängen eben auch sehr viele Dinge an so einer OP, dass man z.B. ein Leben lang auf ärztliche Hilfe angewiesen sein wird und sich trotzdem alles irgendwie nur noch um's Essen dreht, weil man dies nicht zu sich nehmen darf und das nicht. Ich weiß nicht, aber mir macht das Ganze schon Angst und es hat mich irgendwie schockiert, dass zwei meiner Ärzte einfach so diese Aussage trafen, ohne auf die extremen Auswirkungen zu achten oder mich mit meiner Problematik wirklich ernst zu nehmen. Kannst du dir denn vielleicht woanders noch Hilfe holen? Gibt es eine Beratungsstelle in deiner Nähe oder vielleicht eine Selbsthilfegruppe? Eventuell auch eine stationäre Therapie? Ganz viele liebe Grüße soulfully

    2 Mal editiert, zuletzt von soulfully () aus folgendem Grund: Fehlerteufel

  • Hallo Knallfrosch, danke für`s Drücken, kann ich grad gut gebrauchen und Hallo Soulfully, danke, daß du mir einen kleinen Abriß von deinen Sorgen gleich mitlieferst, ist immer gut zu hören oder zu lesen, wie es anderen geht. Da relativieren sich die eigenen Probleme etwas. Ich bin im Moment dabei mit meiner Familie einen "Fahrplan" zu erstellen, was als nächstes zu tun ist. Die Hausärztin ( eine wie in einem Kitschfilm! aber sowas von kompetent und einfühlsam, man möchte gar nicht berichten, weil sonst alle dahin gehen würden) will mich schon lange in eine Klinik schicken. Aber das lassen die Verpflichtungen hier zu Hause einfach nicht zu. Das zu organisieren würde Kräfte kosten, die ich nicht habe, so versuche ich mit schreiben (Gedichte, Erzählungen) die Wut zu kanalisieren und freue mich, daß ich auch hier bei euch Rat finde. Also,Ihr Lieben, Danke für heute und liebe Grüße Eva
  • Liebe Eva, das verstehe ich gut, wenn man familiäre Verpflichtungen hat ist es oft unmöglich sich auf eine stationäre Therapie einzulassen, die dann vielleicht sogar hunderte Kilometer weit weg ist. Aber es wäre vielleicht gut, wenn du nochmal den Versuch einer ambulanten Therapie starten würdest, bei einem anderen Therapeuten oder einer Therapeutin oder bei einer Beratungsstelle. Wie sieht es denn mit der Nachsorge aus? Bekommst du da ausreichende professionelle Hilfe? Ganz viele liebe Grüße soulfully
  • @Soulfully, Deinen Bericht finde ich sehr eindrucksvoll. @ Mondstein, Deine Situation ist wirklich traurig. Ich wünsch Dir, dass Du so eine tolle Psychologin findest wie Soulfully. Was ich einfach noch anmerken möchte ist, Du schaust für andere, erledigst Deine Pflichten zu 100 %. Aber bitte denke auch an Dich. Du kannst Deine Arbeit auf Dauer nur dann machen, wenn es auch Dir gut geht. Und ich finde, eine Portion Egoismus ist manchmal nicht verkehrt. LG Finchen
  • Ja, Finchen, ich weiß und mein Egoismus ist jetzt, daß ich mir täglich zwei Stunden für den PC freischaufele und soulfully ich fand den Beitrag den du eingestellt hast ziemlich zutreffend auf meine Situation. Aber andere sagen wieder, daß das auch nur eine neue Ausrede ist, keine Diät durchhalten zu müssen............nun nehme ich derzeit nicht mehr viel ab, weil der Körper sich auch an die eierbechergroßen Portionen angepaßt hat, aber durch den Vitaminmangel fallen nun die Haare raus und die Libido leidet, es ist zum Verzweifeln...............ihr seid so lieb, daß ihr euch Gedanken macht, aber ich kann nicht nur jammern, ich höre auch gern zu! LG Eva
  • Ich denke, davon "lebt" dieses Forum, dass sich Menschen hier zusammenfinden, die auf einer ganz speziellen Ebene füreinander da sind und sich eben zu den vielen verschiedenen Beiträgen auch Gedanken machen. Ich finde auch nicht, dass du jammerst, liebe Eva. Denn trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, die du zu haben scheinst, geht aus deinen Beiträgen hervor, dass du tagtäglich ganz tapfer deine Frau stehst und deshalb ist es gut und wichtig, dass du hier im Forum einen Weg gefunden hast, um deine Sorgen und Nöte zu besprechen und kundzutun. Ich würde dir wirklich gern nochmal ans Herz legen, dass du dir kompetente professionelle Hilfe suchst. Auch was die nicht-seelischen Beschwerden, wie z.B. den Vitaminmangel angeht. Wo ist da denn die Nachsorge??? Ist es nicht auch unverantwortlich von den Ärzten, die diese OP durchgeführt haben? Ganz viele liebe Grüße soulfully Und vielen Dank @Finchen für das Kompliment.
  • Hallo Eva. Dein Hamserrad ist aber auf Hochtouren eingestellt und da einen Weg rauszufinden ist echt heftig. Bekommst du wenigstens von außen Hilfe? Wie z.B. vom Familienunterstützenden Dienst. Mein Hamsterrad damals war ja schon schlimm aber bei dir hört es sich ja nach richtigem Horror an. Fühl dich gedrückt und denk dran dir etwas gutes zu tun. Abnehmen ist nicht so wichtig sondern momentan kämpfst du ums überleben. Liebe Grüße Melisah
  • Ach Eva, deine Geschichte hat mir ganz schön zu knabbern gegeben. Wie schrecklich! Wir können dir zwar nicht deinen Magen wiedergeben, aber wir wollen versuchen, dir Mut zu machen, das alles durchzuhalten. Bei den Worten "Essen als Ventil" sind mir Gedankensplitter durch den Kopf gegangen: Essen ist doch nicht nur Aufnahme von x Gramm des Nährstoffs y. Essen hat etwas mit Kümmern, Versorgen zu tun. Das Baby weint und wird gefüttert. Der Gast wird mit etwas zu Essen begrüßt. Liebende stecken sich gegenseitig Häppchen in den Mund. Zuwendung, Trost, keinen Mangel leiden, zusammen feiern, etwas Bekommen, etwas Nehmen, das alles steckt im Essen. Und das alles soll schlecht sein? Wenn man immer nur gibt, ist Essen oft die einzige Möglichkeit, etwas zu nehmen. Wenn das Essen als Träger all dieser Aspekte wegfällt, ist es in meinen Augen eine absolute Lebensnotwendigkeit, vielleicht mit Hilfe von guten Psychologen, andere Wege zur Realisierung dieser Bedürfnisse zu finden.
  • Hallo Mädels, das tut so gut, dass ihr mir zuhört und mit Rat und Tipps zur Seite gesprungen seid. In der Familie treffe ich auf volles Verständnis, was meine Einschränkungen angeht, aber nicht, warum ich mich seelisch nicht fange. Alle meinen, ich müsste durch die Gewichtsabnahme doch total glücklich sein und kann ja auch schon wieder viele Dinge machen, auf die ich Jahre verzichten musste. Vor einer erneuten psychologischen Auseinandersetzung fürchte ich mich wie ein Kind, im dunklen Wald, denn die endeten regelmäßig mit Einweisungen n Tageskliniken oder REHA`s und dort falle ich immer durch sämtliche Raster. Dies trifft nicht zu und das ist nicht für mich gültig und jenes kommt auch nicht in Frage, oft höre ich unterschwellig, dass ich stur bin uneinsichtig und nicht kooperativ, nur weil sie mit mir nicht weiter kommen. Ja, ich bin stur, ich kann nicht einsehen, warum ich 100% arbeiten kann, will und muß, aber nicht 100% essen darf…………. Sophie an dich noch ein Wort:Deine Worte............ Bei den Worten "Essen als Ventil" sind mir Gedankensplitter durch den Kopf gegangen: Essen ist doch nicht nur Aufnahme von x Gramm des Nährstoffs y. Essen hat etwas mit Kümmern, Versorgen zu tun. Das Baby weint und wird gefüttert. Der Gast wird mit etwas zu Essen begrüßt. Liebende stecken sich gegenseitig Häppchen in den Mund. Zuwendung, Trost, keinen Mangel leiden, zusammen feiern, etwas Bekommen, etwas Nehmen, das alles steckt im Essen. Und das alles soll schlecht sein? Wenn man immer nur gibt, ist Essen oft die einzige Möglichkeit, etwas zu nehmen. ..................sind genau das, was ich fühle. Einen schönen Tag euch allen, Eva
  • [quote='Mondstein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123075#post123075'] oft höre ich unterschwellig, dass ich stur bin uneinsichtig und nicht kooperativ, nur weil sie mit mir nicht weiter kommen. Ja, ich bin stur, ich kann nicht einsehen, warum ich 100% arbeiten kann, will und muß, aber nicht 100% essen darf…………. [/QUOTE] Wahrscheinlich ist genau das der Punkt, liebe Eva, wo deine Psyche gerade bis zum Anschlag Alarm zu schlagen scheint. Trotz der OP und den extremen körperlichen Veränderungen gibst du weiterhin 100% und ziehst deine familiären und beruflichen Verpflichtungen durch. Das alles kostet dich unwahrscheinlich viel Kraft und du hast nicht die Möglichkeit, diese verbrauchte Energie wieder aufzufüllen. Ganz unabhängig davon, ob es um zu viel essen geht, es scheint ja nichtmal der Grundbedarf (wegen des Vitaminmangels) gedeckt zu sein. Ich frage mich wirklich, wie das geht, mit "eierbechergroßen Portionen" auszukommen!? Woher nimmst du all deine Kraft und Energie? Wie kann dein Körper das alles so verkraften und wegstecken? Ist es da nicht "ganz natürlich", dass auch die Seele irgendwann Alarm schlägt!? Ich versuche mir das gerade vorzustellen und kann diesen "Streik" irgendwie verstehen... Mir geht es so, dass ich dein Hamsterrad gern anhalten und dich ganz festhalten möchte, bis du zur Ruhe gekommen bist. Und dann würde ich gern mit dir Strategien entwickeln, die es möglich machen, dass sich das Rad nicht mehr ganz so schnell dreht, dass deinem Körper und deiner Seele nicht mehr schwindelig wird. Vielleicht ist es im Moment einfach so, dass du durch den hohen Gewichtsverlust nicht mehr 100% bist und diese auch gerade nicht geben kannst. Wahrscheinlich musst du dich erstmal selbst wiederfinden, um wieder 100%ig DU sein zu können. Ich hoffe, ich habe mich jetzt einigermaßen verständlich ausgedrückt und bin dir mit meinen Äußerungen nicht zu nahe getreten. Ganz viele liebe Grüße soulfully
  • Jetzt sitze ich hier und heule und das tut gut! Danke dir soulfully, so was Liebes habe ich in letzter Zeit selten gehört und danke für dein unendliches Verständnis. Also die Menge an Essen ist nicht mein Problem, es ist ja schnell verdaut und Platz für das Nächste. Außerdem wird auch immer mal ein Bonbon in den Mund gesteckt und ich versuche viel zu trinken.Mein Mann sagt immer, ich wirke wie ein Gummiball, morgens werde ich angestoßen und dann hüpfe ich den ganzen Tag bis die Energie aufgebraucht ist. Aber bitte nicht denken, das würde mir was ausmachen, ich mache das alles schon gern und empfinde Probleme so ein Bisschen wie das Salz in der Suppe des Lebens und so wird es auch nie langweilig, aber wehe, ich komme zum Nachdenken oder es kommen Situationen in denen ich mich erklären muß, dann breche ich zusammen und die ständige Suche, was kann ich als Nächstes in den Mund stecken macht mich wahnsinnig. Nun noch einmal ganz vielen Dank und ich bin mir nicht sicher, ob wir das hier klären können, aber ich bin dir dankbar für jeden Versuch mir da irgendwie raus zu helfen, es gibt wohl keinen "Danke-Smilie"? LG Eva
  • Hallo Eva! Ich glaube vielen Menschen sind die Zusammenhänge zwischen Seele und Essen völlig unbekannt, und leider scheinen zu dieser Menschengruppe auch viele Psychologen zu gehören. Dass du jetzt glücklich sein müsstest ist eine Schlussfolgerung aus der falschen Annahme, dass das Gewicht das du vorher hattest das eigentliche Problem war und nicht nur ein Symptom anderer Ursachen, die eben durch die OP nicht behandelt wurden. Allein schon die Tatsache sich im Alltag immer nur für andere aufzuopfern, immer nur zu funktionieren statt zu leben, schreit schon nach einer Notwendigkeit einer Kompensationsmöglichkeit. Du willst LEBEN und nicht funktionieren, und zumindest mir ging es so dass Essen das einzige war wodurch ich mir dafür entschädigen konnte nur zu funktionieren und noch viel mehr aus zu halten. Aufhören zu funktionieren und anfangen zu leben, da hängt so viel mehr dran als nur das Thema Essen. Da sind innere Kritiker und Diktatoren die uns sagen dass wir Leistung bringen müssen und für die Zufriedenheit und Versorgung der Familie zuständig sind, während unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigbar sind. Und das ist nur ein einzelner Aspekt, es gibt noch viele andere, individuell verschiedene, die bearbeitet werden müssen. Du weigerst dich auf 100% Essen zu verzichten weil du trotzdem 100% leisten mußt, und das ist gut so, denn es ist eine gesunde Reaktion! Vorher hast du dich mit Essen dafür entschädigt dass du funktioniert hast, jetzt wurde dir das Essen genommen und du sollst trotzdem weiter funktionieren. Da werde sogar ich beim Lesen wütend! Egal ob mit oder ohne OP, der Weg das Essen nicht mehr als Entschädigung zu brauchen führt nur darüber aufzuhören zu funktionieren und mit dem leben anzufangen. Nur leider ist das leichter gesagt als getan, denn wenn es so einfach wäre hätten wir es längst getan. Für mich ging das nur mit kompetenter (!!!) professioneller Hilfe in Kombination mit einem entsprechenden Selbsthilfekonzept. Ich habe auch drei nutzlose Therapien hinter mir in denen ich nur geredet habe, in denen mir aber nie gezeigt wurde wie ich die inneren Kritiker loswerden kann die mich im Hamsterrad halten und mit den Gefühlen in meinem Körper umgehen kann. Ich halte es für extrem wichtig den Körper und die Gefühle in die Therapie mit einzubeziehen. Und genau mit dem zu gehen was im Moment da ist. Das ist bei dir gerade deine Wut und Widerstandshaltung gegenüber dem weiter funktionieren, die hat eine Daseinsberechtigung, sie gehört anerkannt, sie möchte sich entfalten, sie hat etwas wichtiges mitzuteilen! Viele Grüße [FONT=Verdana]Claudia Edit: Ich lese gerade deinen neuen Beitrag und mir ist wichtig zu sagen dass "funktionieren" kein Widerspruch dazu ist dass du deine Familie liebst und gerne für sie sorgst. Es geht nur um das Gefühl dadurch in irgendeiner Weise selbst zu kurz zu kommen. Nochmal Edit: ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe, ich hätte mehr von mir selbst sprechen sollen als Annahmen über dich zu treffen, bitte entschuldige. Bitte lies es so als würde ich über mich selbst geschrieben haben, denn in Wahrheit habe ich das. Ich habe heute etwas Mühe mich zu konzentrieren. [/FONT]

    2 Mal editiert, zuletzt von claudiathomas ()

  • Hallo Claudia, ich habe nicht erwartet hier so „in die Arme“ genommen zu werden und so möchte ich sagen, dass der heutige Tag ein richtig Guter war, weil ich zumindest verstanden fühle. Der Artikel, den soulfully dankbarer Weise ganz oben als Anlaß für diesen Thread einsetzte hat mich ziemlich betroffen gemacht, weil es anscheinend tatsächlich so ist, dass man die Seele nicht austricksen kann. Gerade die Sache, mit ---man ißt eine Scheibe Brot, obwohl man lieber zwei gegessen hätte und nimmt aber dann doch zu, weil die zweite Scheibe irgendwie doch mit in den „Kreislauf“ kam---wäre für mich wie eine Entschuldigung, dass ich so dick wurde, obwohl ich mich immer bemühte, mich zusammen zu reißen. Ich aß sehr viel Obst, es soll ja so gesund sein, dass ein Obstsalat täglich bei einem Diabetiker wie mir reines Gift ist, das habe ich erst kurz vor meiner OP 2009 in einer Ernährungsberatung begriffen. Die vielen vergeblichen Diätversuche, dieses weglassen, von jenem ganz wenig und davon auch nicht viel, hat mich fertig gemacht. Mein Mann sitzt neben mir und vertilgt jeden Tag eine Tafel Schokolade, trinkt sein Radler, lässt keine Mahlzeit aus und wiegt bei 1,89 m Körpergröße 57kg!! (Gut daran ist nur, dass er lange Arme hat, er kommt gut um mich rum ;-)) ansonsten wird er wegen Untergewicht behandelt, seine Kalorienzufuhr liegt jedoch deutlich über meiner und er nimmt trotzdem nicht zu (und er bewegt sich nicht mehr und nicht weniger, als ich). Ist aber sicher krankheitsbedingt, nicht wahr, so was kann bei „uns“ ja kein Grund sein, dass man krank sein könnte, meine ich ( ich hoffe man liest den Zynismus). Ich habe deine Antwort Claudia genau so verstanden, wie du sie mir geschrieben hast und auch, dass es zum Teil auch um dich geht. Doch so wie ich mir nicht helfen kann, habe ich auch keinen Rat für dich, außer dass man sich über unser „Problem“ austauscht. Wenn ich mit Leuten zusammen komme, die mich lange nicht gesehen haben, dann sehe ich oft Bewunderung in ihren Gesichtern, dabei ist es nicht mein Verdienst einen Zentner abgenommen zu haben. Das kommt ja nur davon, dass ich nicht mehr viel essen KANN und nun kommt hinzu, dass ich auch nur noch ganz langsam abnehme, also auch hier der Erfolg wieder mal ausbleibt, weil der Körper sich dran gewöhnt hat und während ich das schreibe fällt mir auf, dass ich mit jedem Kilo weniger an „Hülle“, Schutz verloren glaube und nun den Unwillen des Lebens ausgesetzt bin. Früher hat mein Papa immer mal mit dem erhobenen Zeigefinger vor mir gestanden und gewarnt, wenn er mich die Unmengen verschlingen sah, als er starb vor sechs Jahren, gab es kein Halten mehr, da aß ich mich hoch bis die Sache mit der Magen-OP die letzte Rettung war, es war, als wollte ich hinter ihm her…………….. Könnt Ihr mir sagen, was eure Beweggründe waren hier in so ein Forum zu gehen, ich sehe ja, das einige schon lange hier sind und ich glaube es reicht jetzt, nur über meine Befindlichkeiten zu diskutieren. Ich wünsche allen eine gute Nacht, heute ist meine Enkeltochter da, da wird gebastelt für die halbe Schule, Eva
  • Ich weiß gar nicht mehr, wie ich hergefunden habe. Vorher war ich in so einem Abnehmforum mit Ticker und allem, das hat mich aber nach einer Weile dermaßen genervt, dass ich da wieder raus bin. Der Grund, aus dem ich hier in dem Forum bleibe, ist die Tiefgründigkeit vieler Themen, aber auch der Humor, die Lebensfreude, die Zuwendung, das intellektuelle Niveau.... Und ein [B]dickes[/B] Danke an die Admins, die Spam, Werbung und Unflätigkeiten weitestgehend fernhalten!!!!
  • Und Mondstein-Eva: indem über "Befindlichkeiten" einzelner User/innen diskutiert wird, können andere auch für sich selber Erkenntnisse gewinnen. Es ist nichts sinnlos daran. Und wenn manchmal ein kleines Lichtlein im Dunkeln angezündet werden kann, ist das schon viel wert. Ich habe selber schon viele kleine Lichtlein aus diesem Forum mitgenommen. Lassen wir diese Diskussion ruhig mal sacken. Da war einiges "Schwerverdauliches" dabei.
  • Danke Sophie, für die Info, warum hier. So was mit `nem Ticker hatte ich auch mal angedacht, aber ziemlich schnell gemerkt, daß ich da nicht hingehöre, weil die alle denken, wenn sie ihr Traumgewicht erreichen, dann sind wieder was "Besseres". Ansonsten ist "sacken" lassen wohl eine gute Idee. LG Eva
  • Liebe Eva, bei mir ist es so dass ich auch noch in einem „typischen“, allerdings geschlossenem, Abnehmforum unterwegs bin. Ich bin schon seit 8 Jahren dort, anfangs noch ganz normal mit Diät und Co. und da mir die Leute dort ans Herz gewachsen sind, jetzt auch mit meinem Weg. Dort gibt es immerhin schon eine Nische für diese andere Art die Zusammenhänge zu betrachten. Ich hoffe ich kann dort auch ein bisschen Pionierarbeit leisten, schreibe dort auch sehr ausführlich über meinen Weg. Hierher bin ich über einen Beitrag gekommen der mich vor zwei Jahren auf meinen Weg geführt hat mit dem ich an meiner Essstörung arbeite. Es sind kleine Schritte weil die Thematik so komplex ist und das Automatikprogramm „Essen bei seelischer Not“ so tief verankert ist. Stück für Stück und mal mehr und mal weniger gut gelingt es mir meine inneren Druckmacher zu schwächen, meine Glaubensätze zu verändern, meine „inneren Kinder“ nach Hause zu holen. Ich finde es sehr wohltuend hier schreiben zu können und zu wissen dass niemand mit „Arschtrittparolen“ kommt oder meine Ansätze als Ausrede kritisiert. Allerdings merke ich dass ich sehr vorsichtig beim Formulieren geworden bin aus Angst andere zu verärgern. (Das ist eine Baustelle bei mir.) Liebe Grüße Claudia
  • Hallo Claudia, auch dir ein herzlichen Danke für die Erklärung, warum hier. Ich habe auch große Angst gehabt wieder nur auf „Schlauberger“ zu treffen, aber was ich hier in den letzten beiden Tagen an Zuspruch erfahren habe, lässt mich wieder hoffen, dass vielleicht doch ein ergiebiger Austausch möglich ist und am Ende gar noch mehr als Tipps rauskommt und ich mal den roten Faden finde, an dem ich mich langhangeln kann. Und die Angst andere zu vergraulen, habe ich auch. Ich möchte aber mal gleich erklären, dass ich nie jemandem mit Absicht verärgern möchte, ich habe keine Kraft zum Austeilen, da stecke ich lieber ein, auch meine „Schneckenfühler“, wenn mir wer zu nah kommt. Ich wollte die Ticker-Foren nicht verteufeln, gibt sicherlich auch gute Leute dort, ich fand allerdings kein Verständnis. Du hast also auch eine Essstörung. Bei mir wurde eindeutig „Binge-eating disorder“ diagnostiziert, verbunden mit latenter Persönlichkeitsstörung, doch als die Attacken mehr wurden, als in der Medizin für BED beschrieben, hieß es dann Fress-Sucht. Würde ich heute unterschreiben. Kannst du erklären, wann es bei dir immer losgeht oder macht es sich nicht deutlich fest. Wie war dein Weg, steht das hier irgendwo, dann musst du nicht so viel schreiben. LG Eva
  • @ Mondstein Eigentlich sollte es verboten werden, dass Patienten mit Essstörungen Magen-Operationen angedreht werden. Damit ist ja die Ursache nicht behoben und es schafft nur neue Probleme. Auch die Annahme der anderen Leute, dass es durch die Gewichtsreduktion nun besser ist, zeigt, dass sie keine Ahnung haben. Nur weil jemand schlank ist, muss er nicht automatisch glücklich sein, genau so wenig muss jemand unglücklich sein, der übergewichtig ist. Aber es wird heute so in den Medien verkauft und die Leute glauben es. Setzt es Dich unter Druck, dass Du nun nicht mehr so viel abnimmst? Wird das von Ärzten erwartet, dass eine bestimmte Summe an Gewicht verloren geht? Ich denke nicht, dass Du stur und uneinsichtig bist. Es sind die Therapeuten und ihre Ansätze, die Dir einfach nicht gerecht werden. Die Dich nicht verstehen wollen oder können oder überfordert sind. LG Finchen
  • Ach, Finchen, klar wird eine gewisse Abnahme in einer gewissen Zeit erwartet. Am 12.März wird es eine Untersuchung geben, bei der entschieden wird, ob ich die überschüssige Haut am Bauch abgenommen bekomme. Unter Druck setze ich mich selber, weil ich ja mit mir leben muß und ich bin wach und ESSE, ein Keks und noch ein Keks und noch ein Keks, bis es weh tut und ich aufhören muß.................bis zum nächsten Keks..........
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Hallo Eva,[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]ich bezeichne mich selbst als eßsüchtig. Ich weiß nicht wie mein letzter Therapeut das genau medizinisch zugeordnet hat, ob ich „genug“ Eßanfälle hatte um ein Binge-Eater zu sein, es spielt auch keine Rolle für mich. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Ich erkenne ganz klar die Ess-Sucht, genauer gesagt die Kopplung von unangenehmen Gefühlen und heftigem Eßdruck welcher in keinem Zusammenhang mit körperlichem Hunger steht. Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr sehr intensiv an diesem Thema gearbeitet, so dass ich mich inzwischen sehr fein wahrnehme, die Signale meines Körper die Unwohlsein melden schon wahrnehme bevor sie überhaupt in Eßdruck münden Natürlich nicht immer, und ich schaffe es auch nicht immer dem Eßdruck nicht nachzugeben und mich stattdessen mit meinen Gefühlen auseinander zu setzen.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Mein Weg kannst du nachlesen wenn du nach meinen ersten Beiträgen schaust. Ich hatte hier im Forum einen unglücklichen Start an dem ich ziemlich zu knabbern hatte und ich weiß auch jetzt noch nicht wie man zu mir steht, ob man mein weiteres Schreiben hier im Forum als „neue Masche“ Werbung für meinen Weg zu machen sieht, als neue Provokation. Ich habe Angst angegriffen zu werden, aber ich habe auch das Bedürfnis für mich einzustehen, hier auch einen Platz zu haben, hier von meinem Weg schreiben zu können ohne Angst! [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Ich möchte hier schreiben können ohne Angst! Diesen Prozeß durchlaufe ich gerade. Puh.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Viele Grüße[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Claudia[/FONT][/COLOR][/SIZE]
  • Da muss ich Finchen Recht geben, ich finde es auch absolut unmöglich, dass damals vor der OP scheinbar überhaupt kein psychologisches Gutachten erstellt worden ist. Mich macht es echt sauer, dass die Ärzte da so fahrlässig mit den psychischen Aspekten dieser Problematik umgehen. Ich bin wütend und unsagbar tief betroffen zugleich. Mir wurde auch der Vorschlag einer Magen-OP gemacht. Echt heftig...
  • [quote='claudiathomas','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123117#post123117'][size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion] Ich hatte hier im Forum einen unglücklichen Start an dem ich ziemlich zu knabbern hatte und ich weiß auch jetzt noch nicht wie man zu mir steht[/FONT][/COLOR][/SIZE][/QUOTE] Liebe Claudia, da kann ich sehr gut verstehen, was du meinst. Ich bin hier im Forum vor kurzem auch etwas "in Ungnade" gefallen und spüre auch bei jedem Beitrag die Angst, wieder irgend etwas falsch zu machen. Für mich ist das auch gerade ein Prozess mich trotzdem zu trauen. Und deinen Weg finde ich übrigens sehr bemerkenswert, das hatte ich in einem anderen Beitrag ja schon geschrieben. Ganz viele liebe Grüße soulfully
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Liebe soulfully,[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]danke für deine Worte, die tun mir so unglaublich gut. Es tut so gut nicht allein zu stehen. Jetzt fühle ich mich gleich ein bißchen mehr gewappnet. Danke dass du da bist.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Minion][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Liebe Grüße[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Minion]Claudia[/FONT][/COLOR][/SIZE]