Essstörung durch Medikamente

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  • ich habe ja schon darüber im Vorstellungsthread geschrieben. Ich bekomme wegen einer psychischen Erkrankung Neuroleptika und hatte sie auch jahrelang ziemlich hochdosiert und manchmal zwei, drei, zur gleichen Zeit. Diese Medikamente: - machen einen fürchterlichen Hunger auf Kohlenhydrate - machen einen so müde, dass man 16 Stunden am Tag schläft. - verringern den Grundumsatz des Körpers - greifen durch die Ausschüttung von Prolaktin massiv in den weiblichen Zyklus ein - keine Periode mehr. kurz und gut, ich hatte mit dem Zeug innerhalb von 3 Monaten fast 30 Kilo zugenommen. Die Ärzte haben dem zugesehen, aber nicht eingegriffen und mir ging es offen gesagt so schlecht, dass ich es nicht registriert habe. Ich hatte keine Jahre Zeit, mich an einen neuen Körper zu gewöhnen. Es ging ja so schnell. Dafür habe ich jetzt eine richtige Essstörung. Im anderen Forum sagten sie mir, eine Mischung aus Bulimie ohne Erbrechen und Binge Eating ( also Fastenperioden oder viel-essen, aber ohne Erbrechen). Ich möchte mich so gerne akzeptieren und einfach nur glücklich sein. Wie schaffe ich das? liebe Grüße Lisa
  • Hallo Lisa, du möchtest dich einfach akzeptieren und glücklich sein? Welch bescheidener Wunsch. Das geht ganz leicht. 1) gehe zurück in die Vergangenheit und beschere deinen Eltern eine glückliche Kindheit. 2) Verhindere die Fehler die bei deiner Erziehung gemacht worden sind 3) Schaffe sämtliche schädlichen Umwelteinflüsse aus der Welt 5) Ändere deine genetische/wieauchimmer Konstitution die deine neurologische Krankheit versacht hat 6)..... Scherz beiseite. [U]Einfach[/U] nur glücklich sein? Wieso sollte das einfach sein? Wer hat dir das denn aufgeschwätzt? Glück kann man doch nicht in der Apotheke kaufen. Man kann erstmal bescheiden anfangen, indem man die Dinge zu vermeiden versucht, von dem man weiss dass sie einen unglücklich machen. Mein Vorschlag wäre allerdings erst mal bei der Selbstakzeptanz anzufangen. Auch nicht einfach. Vielleicht magst du uns erzählen warum es dir schwer fällt, dich zu akzeptieren?
  • Diese teuflischen Nebenwirkungen sind zwar sehr bedauerlich, doch meine Mitapatienten und ich waren uns einig, dass der Nutzen des Medikaments, das uns die Pfunde bescherte, den Schaden (der Kilos) überwog. Jeder Mitpatient, der sich zum Thema Gewichtszunahme durch Einnahme von verschiedener Psychopharmaka äußerte, gab zu, wenn auch durch viele Erklärungen des Krankenhauspersonals, die an unseren Gesprächsrunden teilnahmen, dass manches sein muss. Sicher ist es die berühmte Nadel im Heuhaufen, die die Suche nach dem richtigen Medikament bei einer schwerwiegenden seelischen Störung bezeichnet. Ich hatte Glück. Die 30 Kilo nahm ich in Kauf. Im Dezember, eigentlich seit 11.9.01, nahm meine bis dahin glückliche Schwangerschaft einen üblen Kurs. Suizidversuch am 9.12.01 mit dem Kind im Bauch. Bis zur eingeleiteten Geburt am 6.2.02 absolute Weigerung, Medikamente zu nehmen. Dannach Beginn der Einnahme, Therapie. Mit dem Kind. Inzwischen ist sie über 10 Jahre. Ich erklärte ihr voriges Jahr, dass wir 4 Monate zusammen in der Klinik waren. Zuerst 3 Wochen Entbindungsstation im Chefarztzimmer, damit mich keiner anquatscht, was mein guter Gynäkologe angesichts meines psychischen Zustands zu dem Zeitpunkt verhindern wollte und dann Psychiatrie, wobei es wichtig war, dass die Tochter bei mir ist, damit sie mich hat und ich sie. Ich erzähle deshalb so ausführlich, weil ich dir raten will, die Kilos nicht in den Vordergrund zu stellen. Knallfrosch animiert dich, dich zu öffnen, wenn du magst. Die Knoten in der Seele, die viele Menschen haben, müssen aufgedröselt werden, das zählt. Stelle diese Tätigkeit in den Vordergrund. Liebe Grüße von Klangola
  • Hallo Knallfrosch, es gibt schon Gründe, um glücklich zu sein: ich habe einen lieben Mann, eine tolle Tochter und ich war immerhin seit 2 Jahren nicht mehr in der Klinik.... aber im Wege steht die blöde Unzufriedenheit mit mir selbst. Selbstakzeptanz ist das richtige Wort; die ist so schwer zu erreichen. Und dann fühle ich mich auch noch undankbar dem gegenüber, was ich habe - und das führt auch nicht zu mehr Selbstakzeptanz, sondern dazu, dass ich mich noch schlechter fühle. Ich kenne dicke Frauen, die ich als schön und begabt und toll empfinde - aber ich mag mich nicht, wie ich jetzt bin. Es steht mir nicht und es passt nicht zu mir. Trotzdem: ich will mich mögen und ich kann dazu nicht abnehmen. das heißt, ich muss einen anderen Weg finden, mich zu mögen. Sorry, weiß gerade nicht, wie ich es besser ausdrücken soll. liebe Grüße lisa
  • Liebe Klangola, dann hast du ja schon was mitgemacht. Ich bin spät krank geworden, erst mit 42, da hatte ich meine Tochter schon, sonst wäre es mir vielleicht wie dir gegangen. Ich habe schon viele Neuroleptika ausprobiert. Alle haben bei mir die Nebenwirkung der Gewichtszunahme. Die Gewichtszunahme ist bei mir auch körperlich nicht ohne.: Vorstufe zur Diabetes, schlechte Leberwerte , Ödeme und eine Gallen-OP habe ich schon hinter mir. Im Februar ist mir das Fußgewölbe eingebrochen. Manchmal denke ich: Dann bin ich halt einmal im Jahr krank und in der Psychiatrie, dafür geht es mir den Rest des Jahres wieder gut. Also meine Tochter wird schon 18. Hast du auch solche Gedanken? liebe Grüße Lisa
  • Nein, ich bin wieder gesund geworden, schon im Jahr 2003, als die Kleine laufen konnte, musste ich nur noch was prophylaktisches einnehmen. Nach der Klinik-Entlassung Ende Juni 2002 feierten wir Taufe und wieder daheim sein als großes Fest. Dannach habe ich mit meinem Mann einen geländegängigen Kinderwagen gekauft. Sommerausführung. 4 riesige breite Reifen, so groß wie Kinderfahräder, ein stabiles Sonnenschirmchen und zahlreichen Schnickschnack wie Fuß-Sack, Anbau-Dach mit Regenhaut vorne, die atmungs-aktiv war. Als die Söhne klein waren, habe ich immer nur meine bäuerlichen Pflichten erledigt, die Jungs wühlten im Sand / Dreck oder sahen TV. Nach meinem Zusammenbruch jagten mich mein Mann und meine Schwiegereltern aus dem Stall, ich durfte nicht aufs Feld, höchstens kochen (auch erst nach einem viertel Jahr) Wäsche waschen und ein wenig sauber machen. Also tat ich, was ich nicht gewohnt war, ich fuhr mit der Tochter rum. Ist nicht üblich in unserem 35-Häuser-Kaff. Man ist fleißig oder erweckt den Anschein und schickt Geschwister oder Omas mit dem Kinderwagen los. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass der Sommer 2003 irre heiß war. Ich sehe mein Baby, wie es nur im Body, gesund und fröhlich zuerst im Wagen liegt, dann sitzt. Die frische Luft, meine Bücher, die ich liebe und immer wieder lese, denn ich habe viele und das gute Essen taten ihr übriges. Was seit 2 Jahren los ist gehört nicht hierher, doch dass ich wieder gesund wurde, da half mir meine Tochter und all die Fürsorge meines Mannes und meiner Familie. Dass du immer wieder in eine Klinik musst, kenne ich von anderen Personen meines Nachbardorfes, meines Geburtsorts und von vielen, die ich flüchtig kenne. Meine gute Internetfreundin sagt oft, dass früher die Männer, die depressiv waren häufig soffen und die Damen mit Schicksalsergebenheit und Valium oder auch Alkohol sich durchkämpften. Als meine Jüngste zur Welt kam, war ich 37 Jahre. Also 5 Jahre jünger als du, als die Erkrankung bei dir ausbrach. Deine Tochter liebt dich bestimmt, meine Kinder mich auch, darüber sollten wir froh sein. Halt durch liebe Lisa, geh in die Klinik, wenn es sein muss und zieh den Karren weiter, wie meine Schwiegermutter, die mit auf dem Hof lebt immer so schön sagt. Deine Klangola PS: Du hast PN
  • Liebe Kangola, liebe Lisa, ich bin sehr berührt von eurer, offenen Einlassung. Danke für´s teilen. Mehr kann ich leider nicht raten.
  • [quote='Klangola','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116808#post116808'] Was seit 2 Jahren los ist gehört nicht hierher, doch dass ich wieder gesund wurde, da half mir meine Tochter und all die Fürsorge meines Mannes und meiner Familie. Dass du immer wieder in eine Klinik musst, kenne ich von anderen Personen meines Nachbardorfes, meines Geburtsorts und von vielen, die ich flüchtig kenne. Halt durch liebe Lisa, geh in die Klinik, wenn es sein muss und zieh den Karren weiter, wie meine Schwiegermutter, die mit auf dem Hof lebt immer so schön sagt. Deine Klangola PS: Du hast PN[/QUOTE] Hallo, liebe Klangola, danke für deine lieben Worte und deine Offenheit. Psychische Erkrankungen werden ja oft auch verheimlicht und verdeckt. Ich traue mich oft auch nicht, mich zu "outen"; ich habe immer Sorge, dass jemand mitliest und weiß, wer ich bin. Dabei sieht man es mir wohl an. liebe Grüße Lisa Hallo Hummel :)