Die Macht über sich selbst!

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  • Ich habe in der letzten Zeit festgestellt, dass ich wenig bis garkeine Kontrolle habe in Dingen, die ich gerne ändern würde. Als Beispiel bei mir möchte ich das Thema Essen nehmen. Ich habe mittlerweile erkannt, dass Essen für mich in erster Linie wenig mit Genuss sondern viel mehr mit Kompensieren von schlechten Gefühlen zu tun hat. Ich bin ein melancholischer Typ und besonders empfänglich für negative Informationen bzw. Ereignisse. Ob es jetzt Dinge sind die mir oder anderen passieren, spielt da keine Rolle. Im Forum hat mal jemand geschrieben, dass man sich selbst von außen betrachten sollte und das habe ich dann gemacht und da ist es mir extrem aufgefallen. Ich habe keine Kontrolle über mein Essverhalten. Ich selber möchte aber garnicht Essen kompensieren sondern genießen. Aber das funktioniert irgendwie nicht. Kennt ihr das auch? Dieses Gefühl etwas ändern zu wollen aber keine Kontrolle über die eigenen Gefühle und Verhaltensweisen zu haben? Das verwirrt mich sehr. Ich fühle mich regelrecht ausgeliefert. Ich habe nicht das Gefühl bzw. den Glauben die Dinge in meinem Leben selbst zu bestimmen bzw. in welche Richtung es gehen soll. Das ist so merkwürdig....ich bin verwirrt
  • Hallo mondschein, Das Thema kenne ich sehr gut - gerade auch im Bezug aufs Essen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass je mehr ich kontrollieren will, desto höher steigt der Druck, desto weniger kann ich genießen, desto mehr esse ich aus "falschen" Gründen, desto mehr Druck empfinde ich, desto mehr will ich über die Kontrolle etwas verändern..... das bringt also nichts. Die Frage nach der Kontrolle stellt sich daher für mich nicht [U]mehr[/U] - sondern die Frage nach dem warum esse ich wann wieviel? Und ist es wirklich Essen, was ich gerade brauche oder brauche ich etwas ganz anderes und wenn ja, was? Ich bin also davon abgekommen, mein Essen kontrollieren zu wollen und bin mehr dahin gekommen, meine Gefühle zu verstehen und herauszufinden, was mir - außer Essen - gut tut, wenn mein erster Impuls wäre, mit Essen zu kompensieren. Das war allerdings ein sehr langer Prozess und ich habe mir dabei therapeutische Unterstützung geholt und mich mich mit vielen andern Frauen, denen es ähnlich ging, darüber ausgetauscht. Liebe Grüße Mondsteinhexe
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115198#post115198']Ich habe keine Kontrolle über mein Essverhalten. Ich selber möchte aber garnicht Essen kompensieren sondern genießen. Aber das funktioniert irgendwie nicht.[/QUOTE] Essen un Kontrolle gehoeren ueberhaupt nicht zusammen. Man kann nicht (und nichts!) geniessen, wenn man Kontrolle behalten moechte. Es ist ein sehr verbreitteter Fehler, ueber die Kontrolle sein Essverhalten regulieren zu wollen. Das geht nicht, wie ich [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showpost.php?p=114298&postcount=11']hier[/URL] versucht habe zu erklaeren. Wenn du magst, kannst du vielleicht eine konkrete Situation beschreiben, in der du das Gefuehl hast, du brauchst Kontrolle uebers Essen? Vielelicht im geschuetzten Forum-Bereich?
  • Uebrigens, wenn ich die Ueberschrift von deinem Post lese, ueberkommt mich das kalte Grauen. [B]Macht[/B] ist ein sehr, sehr starkes Wort. Ich denke, dass Menschen, die wirklich Macht ueber sich haben -- naja, die gibt es einfach nicht. ;) Oder sie sind psychisch krank. Sei ein bisschen netter zu dir selbst. Meinst du, dein Koerper und deine Seele freuen sich, wenn du ueber sie [B]Macht[/B] haben moechtest?
  • Nun wenn ich das Wort "Macht" benutze, möchte ich damit sagen, dass ich einfach mein Verhalten bestimmen möchte und zwar so dass es mir gut tut. Ich rede davon, dass wenn ich mein Essverhalten nicht kontrollieren kann mich nicht wohl fühle, weil ich es immer total übertreibe.Entweder zuviel oder das falsche(sachen die mir schmecken aber ich es nicht vertrage). Diesbezüglich hätte ich gerne mehr MACHT über mich selbst. Ich will mir selbst nichts schlechtes antun. Ich kann dir versichern Muminfrau, ich gehöre nicht zu diesen Kontrollfreaks die sich einbilden, dass man nur so im Leben weiterkommt. Aufkeinenfall, ich möchte nur die Dinge regulieren, die mir das Leben schwer machen.
  • Ach, ich verstehe schon, wie du das meinst. Ich habe es mir auch 20 Jahre lang so gedacht. Und jetzt meine ich, verstanden zu haben, dass es einem eben nicht gut tut, die Macht ueber sich selst gewinnen zu wollen. Um das zu erklaeren, habe ich etwas uebertrieben. Ansonsten hat Mondsteinhexe alles sehr gut beschrieben: Gerade das Thema "Essen" ist sehr schwierig und man kann es nicht einfach mit "Macht ueber sich selbst" entscheiden. Wie gesagt, wenn du moechtest, kannst du ein konkretes Beispiel beschreiben, vielleicht koennen wir hier gemeinsam dann besser helfen. Wie laeuft dein Studium? Wie war dein Praktikum?
  • Ich kann mir schwer vorstellen, wie man Macht ueber sich selbst haben soll, wenn ich darueber richtig nachdenke. Natuerlich ist es eine gaengige Phrase, aber... Aber wenn ich so nachdenke: Dafuer muesste man sich aufteilen: Ein Teil hat die Macht, und der andere Teil ist Untergebene. Der Mensch sollte aber nicht aufgeteilt werden, sondern ganz bleiben. Alle unsere Teile haben gleiche Rechte, finde ich, und sollen von uns beachtet werden. Man koennte es Demokratie innerhalb der eigenen Persoenlichkeit nennen, oder ganzheitliche Betrachtung des Menschen. Macht ueber einen Menschen koennen viele Dinge und Ereignisse haben. Insbesondere hat uns Zeit in ihrer Macht, und Raum auch. :) Und die physikalische Kraefte (wir koennen nun mal nicht fliegen), und auch Schicksal, Gott, oder Goetter, oder hoehere Macht, oder Zufall -- je nachdem, an was man glaubt oder nicht glaubt.
  • Innerhalb unserer ganz normalen menschlichen Bedingungen - es geht also nicht darum fliegen zu können oder nicht ;) - finde ich es enorm wichtig, dass wir über uns selbst die Macht haben. Man stelle sich vor, man hätte keine Macht über sich - wie oben schon gefragt, was oder wer würde dann Macht über uns gewinnen? Es ist schlimm genug, wenn z.B. der Alkohol die Macht über einen gewinnt, oder andere Suchtmittel. Oder wenn man anderen Menschen so viel Macht über sich einräumt, das man von ihnen gänzlich abhängig wird. Dass wir krank werden können und hier manchmal machtlos sind, oder dass wir alt werden, dass die Haare grau werden... all diese Dinge zähle ich nicht dazu. Das wäre dann außerhalb des Bereiches in dem wir bestimmen können, oder der Dinge mächtig sind. Aber was ich denke, was ich tue, was ich lasse, das entscheide letztlich ich. Darüber habe ich die "Macht". Es sei denn, ich bin einer Gehirnwäsche unterzogen worden, dann kann es passieren, dass ich Dinge denke und tue, die, ohne dass mir das wirklich bewusst ist, von anderen bestimmt wurden.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115225#post115225'] Aber was ich denke, was ich tue, was ich lasse, das entscheide letztlich ich. Darüber habe ich die "Macht".[/QUOTE] Du meinst, dass du Macht ueber deinen Gedanken hast? So einfach ist es leider nicht. Es gibt in der Psychologie starke Evidenz darueber, dass unser "adaptive Unbewusste" (es ist etwas anderes, als Freudsche Begriff des Unbewussten) immer mitentscheidet. Und Unbewusste ist uns -- naja -- eben [I]nicht[/I] bewusst. Es scheint auch keine gute Moeglichkeiten zu geben, den bewussten Kontakt zum Unbewussten herzustellen. Das adaptive Unbewusste entscheidet mit, wie wir unser Leben leben. Immer. Und es ist 1000 Mal staerker, als unser Bewusstsein. Denn dieses System ist evolutionaer viel aelter, als unser Bewusstsein. Es hat sehr grosse Macht im Zusammenspiel von unseren Emotionen, Gefuehlen und Gedanken. Nachzulesen z.B. in: "Strangers to Ourselves: Discovering the Adaptive Unconscious" von Timothy Wilson, zu Deutsch: "Gestatten, mein Name ist Ich: Das adaptive Unterbewusste - eine psychologische Entdeckungsreise" Ich finde, das Originaltitel "Strangers to ourselves" sagt schon alles. Es gab z.B. Experimente, die gezeigt haben, dass Menschen rassistisch sein koennen, ohne sich darueber bewusst zu sein. D.h., sie denken, sie waeren nicht rassistisch, und finden Rassismus ganz schrecklich -- und benehmen sich in Experimenten doch rassistisch, ohne sich darueber bewusst zu sein. Unsere Gedanken haben also eine [I]sehr begrenzte[/I] Macht. Ich finde es sehr interessant. Und befreiend.
  • @Muminfrau mein Praktikum ist jetzt vorbei und heute beginnt das 2. Semester für mich. Das Praktikum war ok. Ich mochte die Angestellten allerdings mehr wie die Arbeit an der öffentlichen Bibliothek. Ich habe aber erkannt, dass es an MIR liegt. Es ist Zeit diese "Rolle" die ich mein ganzes Leben hatte abzulegen. Es kann nicht mehr so weitergehen. Vor ein paar tagen hat mir eine Bekannte erzählt, dass ihr Bruder eine schwere Hirnerkrankung hat. Eine Form von Schizophrenie. Ich bin mit diesem Jungen aufgewachsen und war deshalb sehr bestürzt darüber. Mir geht das jetzt garnicht mehr aus dem Kopf. Ich habe die ganze Zeit Angst gehabt vor dem Studium aber seit ich das weiß,habe ich mir jetzt vorgenommen, alles nicht mehr zu Ernst zu nehmen und einfach das beste aus dem Studium zu machen. Auch für ihn. Denn seine Schwester hat gesagt, dass er nie ein selbstständiges Leben führen kann. Ich bin zwar immer noch etwas nervös aber so langsam werd ich mir klarmachen müssen, wie unsinnig ist...ich habe so viele Möglichkeiten und werde mir nur langsam darüber bewusst... was diese Essensgeschichte angeht: Ich werde euch ein konkretes noch nennen. lg mondschein24
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115234#post115234']habe ich mir jetzt vorgenommen, alles nicht mehr zu Ernst zu nehmen und einfach das beste aus dem Studium zu machen.[/QUOTE] :applaus: :applaus: :hopps::hopps::hopps: [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115234#post115234']Auch für ihn.[/QUOTE] Tue [I][B]dir[/B][/I] (und dem armen Jungen, und uns hier im Forum) ein Gefallen und mach es [I][B]nur fuer dich[/B][/I]. Es ist [I][B]dein[/B][/I] Leben. Du kannst mit Gedanken bei dem Jungen sein, du kannst ihm nachfuehlen -- aber du kannst nie und nimmer sein Leben fuer ihn leben. Er hat sein eigenes, leider sehr schweres Schicksal, und du bist machtlos. Das musst du unbedingt anerkennen und dich bitte nicht hineinsteigern. Meine beste Studienfreundin war vor 15 Jahren manisch-depressiv geworden. Mittlerweile lebt sie leider nicht mehr, denn sie hat sich umgebracht. Ihre Krankheit hat sie dahin getrieben, und alle, die ihr nahe standen, waren leider machtlos. Das muss man akzeptieren, auch wenn es sehr schwer faellt.
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115233#post115233'] Es gab z.B. Experimente, die gezeigt haben, dass Menschen rassistisch sein koennen, ohne sich darueber bewusst zu sein. D.h., sie denken, sie waeren nicht rassistisch, und finden Rassismus ganz schrecklich -- und benehmen sich in Experimenten doch rassistisch, ohne sich darueber bewusst zu sein. [/QUOTE] Ich denke in obigen Fällen ist es anders herum, nämlich eher so, dass diese Menschen rassistisch sind, sie sich jedoch angepasst haben und so beeinflusst wurden, das sie die [I]Rolle[/I] des nicht-rassistischen Menschen übernommen haben, ohne im Innersten wirklich so zu denken. Um in Punkto "Macht über sich" auf das Essverhalten zurück zu kommen: Ich glaubte in den Jahren meiner Diäten, meine innere Wunschbild-Figur anzustreben. Bis ich nach langen Jahren irgendwann merkte, dass die Suggestionen von außen - schon begonnen mit Twiggy - die älteren unter Euch werden sich erinnern - mich dies gleuben ließen, ich jedoch im Grunde runde Figuren viel lieber mag. Zum anderen: Nun kontrolliere ich mich / mein Essverhalten insofern, als ich versuche auf mich zu hören. Auf meinen Körper und seine Bedürfnisse. Das ist zwar auch ebenso Kontrolle wie eine Diät, nur kamen die Kontrollen innerhalb Diät-Zeiten von außen, während ich mich nun auf meinen eigenen Wunsch hin kontrolliere - oder man kann auch sagen "in mich horche". Aus eigener und der Erfahrung anderer weiß ich, dass man sich und seine Gedanken sehr wohl kontrollieren kann. Natürlich klappt das nicht immer, aber auch das halte ich für völlig normal. Wir sind nun mal Menschen mit Fehlern und Schwächen.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115244#post115244'] ohne im Innersten wirklich so zu denken.[/QUOTE] Es geht hier um eine Wissenschaft, nämlich um experimentelle Psychologie. Speziell ausgebildete Menschen haben Experimentdesign entwickelt und die Resultate interpretiert. Aufgrund von vielen Experimenten haben sie die Theorie des adaptiven Unbewussten entwickelt. Sowohl Experimentdesign als auch Interpretation können Fehler haben, und die Theorie kann falsch sein. Psychologie entwickelt sich, auch mit Hilfe von Neurowissenschaften und anderen Gebieten, ständig weiter. Ich finde es sehr spannend, und ich finde, dass viele Dinge, die uns mittlerweile so leicht von der Zunge gehen (wie "Macht über sich selbst") im Licht der neuen Forschung nicht mehr richtig sind. Da ich allerdings keine Fachfrau für Psychologie bin, könnte ich mich mit meiner Interpretation der Forschungsergebnisse irren. Ich möchte es aber trotzdem gerne versuchen. Meine Auffassung der Forschungsergebnisse ist, dass man "im Innersten" gar nicht [I]denkt[/I]. Zumindest nicht mit dem Teil des Gehirns, das fürs bewusste Denken verantwortlich ist. Es gibt andere Teile des Gehirns (u.a. [URL='http://en.wikipedia.org/wiki/Amygdala']Amygdala[/URL]), die für unsere unbewussten Reaktionen verantwortlich sind. Und zwar, reagieren sie so schnell, dass das Bewusstsein diese Reaktion gar nicht wahrnehmen kann. Das ist -- meiner Meinung nach -- dieses "denken im Innersten", und es ist kein bewusstes Denken. [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115244#post115244'] Aus eigener und der Erfahrung anderer weiß ich, dass man sich und seine Gedanken sehr wohl kontrollieren kann. Natürlich klappt das nicht immer, aber auch das halte ich für völlig normal.[/QUOTE] Kann man seine Gedanken wirklich kontrollieren? Ich meine, die bewussten Gedanken? Hm... ich bin mir da nicht ganz sicher. Was genau meinst du damit? Ein Beispiel vielleicht? Es gibt Gedanken, die einem schaden. Zum Beispiel "ich bin es eh nicht wert" oder "ich kann nichts". Selbst diese Gedanken lassen sich nicht wirklich "kontrollieren", finde ich. Man kann quasi zur Seite treten und sagen: "Stopp! Das, was du gerade gedacht hast, stimmt einfach nicht!" Mit der Zeit lernt man, diese Gedanken zu kontern oder zu ignorieren. Aber wirklich kontrollieren, dass sie gar nicht kommen? also, ich habe da meine Zweifel... [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115244#post115244']Wir sind nun mal Menschen mit Fehlern und Schwächen.[/QUOTE] Dass man seine Gedanken nicht immer kontrollieren kann, ist keineswegs eine Schwäche. Es ist genauso überlebenswichtig wie das Jojo-Effekt. ;) Unser Körper ist zum Glück viel zu klug, um sich von unseren Gedanken regieren zu lassen. Nachtrag: Itsme, mir ist gerade deine Signatur aufgefallen. ;) Falsch finde ich die Aussage übrigens nicht, ich finde sie aber sehr interpretationsbedürftig! :)
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115234#post115234'] Ich bin zwar immer noch etwas nervös aber so langsam werd ich mir klarmachen müssen, wie unsinnig ist...ich habe so viele Möglichkeiten und werde mir nur langsam darüber bewusst... [/QUOTE] Das ist ein guter Ansatz. Aber tue Dinge für dich nicht für Fremde. Für mich klingt das fast absurd ein Leben für jemand führen zu wollen, den man nur beiläufig kennt, aber nicht für sich selbst. Wieso nimmst du andere so wichtig, aber dich selbst nicht?
  • [quote='babelfish','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115248#post115248']Wieso nimmst du andere so wichtig, aber dich selbst nicht?[/QUOTE] Die Antwort ist ganz simpel: Ich hab kein Selbstwertgefühl und nie gelernt eins aufzubauen. Ich bin es gewohnt, dass man immer auf mich herabgeblickt hat. Entweder durch Freunde, Fremde oder die eigene Familie. Jetzt muss ich mir das selbst beibringen aber ich weiß nicht ob es mir wirklich gelingen wird.
  • [QUOTE=mondschein 24]Jetzt muss ich mir das selbst beibringen aber ich weiß nicht ob es mir wirklich gelingen wird. [/QUOTE] Sicher nicht schnell und auch nicht in Gänze, so zumindest meine Erfahrung, aber es wird insgesamt über lange Zeit betrachtet deutlich besser werden. Was mir hilft: Wenn das "alte" Gefühl mit Macht zurück kommt, versuche ich das so hinzunehmen, ohne ihm allzuviel Bedeutung zuzumessen im festen Glauben, dass die Momente, in denen ich mich gut und stark und in Ordnung finde wichtiger sind. Seitdem sind diese Momente innerer Zufriedenheit bis hin zu Tatendrang und Hoffnung zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung langsam mehr geworden, bzw. haben in meinem Leben eine viel größere Bedeutung erlangt. Ich merke auch, dass ich mich in schwachen Zeiten viel mehr mit meinem Gewicht beschäftige und in starken dies in meiner Wahrnehmung kaum eine Rolle spielt. Ich fühle mich dann ganz normal obwohl ich um einiges dicker bin als vor zehn Jahren. Du hast dies allerdings auch schon wesentlich früher erkannt als ich. Bei mir tobte der Kampf gegen mich im Grunde noch bis vor ca. 1 Jahr aufs heftigste, ich möchte gar nicht sagen, dass ich Zeit verschwendet hätte, ich möchte manche Erfahrung aus meiner wilden Zeit gar nicht missen, dennoch, viele echte Probleme, die ich nun habe, hätten nicht sein müssen, wenn ich es früher hätte sehen wollen. Ich wünsche dir einfach auf deinem Weg alles Gute!
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=115208#post115208']Wenn nicht man selbst, wer / was sollte denn dann die "Macht" über einen haben?[/QUOTE] also - ich hoffe schon, daß ich die Macht über mich selbst habe. Wenn es andere hätten wäre das nicht so toll. Ich möchte nicht, daß man mich entmündigt und ich nichts mehr entscheiden darf.
  • Auch wenn es auffällig ist :) - ich finde Muminsfrau Gedankengang ganz richtig. Sprache bestimmt unser Denken und Denken unsere Sprache. Wenn man über sich selbst in Vokabeln wie Macht und Kontrolle spricht, zeugt dies für eine gewisse Geisteshaltung und zwar, wie ich finde, eine feindliche. In diesem Falle feindlich gegen sich selbst. Den zum Mächtigen gehört der Unterlegene. Führst du einen Kampf gegen dich, was passiert mit dem Verlierer wenn du gewinnst? (sorry, Muminfrau, der ist auch von dir). Ich halte dies für eine wenig hilfreiche Einstellung sich selbst gegenüber. Daran würde ich arbeiten. Die meisten Leute wären ihren Freunden gegenüber nicht so streng.
  • Knallfrosch, ich fühle mich geehrt und bis auf Tränen gerührt. Dass du mich verstanden hast und so auf meine unbeholfene Versuche achtest, mich zu erklären... *schnief* Danke! Genau das wollte ich sagen!
  • Ich habe eine Frage an euch: Was haltet ihr eigentlich von Heilpraktikerin? Meine Kommilitonin hat mir das empfohlen in bezug auf meine Essanfälle bzw. Essverhalten. Sie hat mir gesagt, dass es da wirksame Methoden gäbe, dass zu behandeln. Gibt es da Erfahrungswerte bei euch? Die Krankenkasse übernimmt das wohl nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.
  • Ich möchte vorsorglich darum bitten, das Thema Heilpraktiker so sachlich wie möglich und ohne Angriffe auf die Intelligenz oder die Erfahrungen der Beteiligten zu führen. Danke!:) Zu deiner Frage, Mondschein, so finde ich die etwas schwierig zu beantworten. Heilpraktiker ist ein sehr weiter Begriff und verschiedenste Praktiken können unter der Lizenz vereint werden. Das geht von Homöopathie über Psychotherapie und Physiotherapie bis hin zu Numerologie und Angel Practioner. Das ist ein bisschen so, als würdest du fragen: Was haltet ihr eigentlich von Ärzten?
  • Hi Mondschein 24, Was Heilpraktikter mit Sicherheit auszeichnet, ist, dass sie, wenn einigermassen seriös arbeiten, sich viel Zeit für ihre Patienten nehmen und zuhören...allein diese Dienstleistung lassen sie sich aber auch schon bestens entlohnen... Für med. Laien ist die wissenschaftliche Qualifikation eines Heilpraktikers oft nur sehr schwer, bzw. gar nicht nachzuprüfen, man muss sich da mehr oder weniger auf Mundprogaganda verlassen..fragst du beim zuständigen Amtsarzt nach, erfährst du immerhin ob der/diejenige schon mal in irgendeiner Form negativ beim Gesundheitsamt aufgefallen ist. Wenn deine Kommilitonin bereits pos. Erfahrungen mit einem best. Heilpraktiker in deiner Nähe gemacht hast und du bereit bist, ziemlich viel Kohle zu investieren, warum nicht... Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsch dir Glück:) Alex
  • Ich persönlich halte von Heilpraktikern wenig bis nichts. Aber ich glaube, dass in deiner Situation vielleicht der Besuch eines Heilpraktikers Sinn ergibt. Heilpraktiker muß man bezahlen und wenn man bereit ist Geld für sich auszugeben, dann nimmt man seine eigenen Bedürfnisse vielleicht ein wenig wichtiger. Wenn ich das richtig verstanden habe, so ist es doch genau dein Problem, dass du dich nicht genug achtest und deine Bedürfnisse herunterspielst, oder?
  • Ich war bei einer Psychologin, die als Heilpraktikerin "geführt" wird, und fühlte mich dort sehr gut aufgehoben. Sie hat viel Erfahrung, und die Liste der Fortbildungen auf ihrer Homepage ist groß und scheint seriös zu sein. Außerdem war ich bei einer Heilpraktikerin wegen Erschöpfung, habe 30 EUR ausgegeben, damit hat sie mich 1 Stunde lang zu allem möglichen ausgefragt und ich fühlte mich wirklich wichtig. ;) Sie hat Analysen durchgeführt und einige Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, die ich dann auch eingenommen habe. Es hat mir zumindest nicht geschadet, und ich schätze sie bis heute als ehrlich und kompetent ein. Ich war allerdings beide Male nach ausdrücklicher Empfehlung von Leuten da, die ich als vernünftig einschätze und denen ich vertraue. Aber mit oder ohne Empfehlung muss man sehr genau fragen und auf sein Gefühl hören. Andererseits waren meine drei Versuche, eine Psychotherapie bei anerkannten Ärzten zu machen, absolut katastrophal. Ich fand, dass sie mir nicht zuhören, auf mich nicht eingehen und mich in ein Schema zwingen wollen, wo ich nicht reinpasse. Heilpraktiker, wenn sie seriös sind, scheinen mir aufgeschlossener und flexibler zu sein. Nur gerade bei Essanfällen würde ich sehr genau schauen, dass der- oder diejenige einschlägige Erfahrungen und Fortbildungen hat. Meine "gute " Psychotherapeutin z.B., die ich am Anfang erwähnt habe, hat dazu einen solchen Unsinn geredet, dass ich ihr verboten habe, mich darauf anzusprechen. ;) Interessanterweise haben meine Essanfälle trotzdem aufgehört, und daran hat "meine" Heilpraktikerin einen großen Anteil gehabt, auch wenn es ihr gar nicht bewusst war. :cool: