verbot von diabetikerlebensmitteln?

huhu was haltet ihr [url=http://www.edizin.de/de/news/20091020,s-1r3.abschaffung-der-diabetiker-lebensmittel-gefordert.html]davon[/url] ?

Find ich gut.

Ich auch - das ist doch nur Vorspiegelung falscher Tatsachen um den Diabetikern das Geld aus der Tasche zu ziehen.[I][/I]

Sehe ich genauso! :) Diese Lebensmittel haben oft eine schlechte Zusammensetzung, führen teilweise zu Verdauungsproblemen und sind einfach vollkommen unnötig. Außerdem würde ein Verbot vielleicht auch noch die letzten Ärzte dazu nötigen ihre Patienten mal anständig aufzuklären darüber, was sie essen "dürfen" und was nicht. Es gibt immer noch viel zu viel Diabetiker, die sich unnötiger Weise beschränken und mehr Geld ausgeben als notwenig wäre. Wesentlich wichtiger und hilfreicher finde ich als Diabetikerin, wenn auf allen Lebensmitteln die genauen KH-Angaben angegeben werden. (Deshalb finde ich auch diese Ernährungsampel ziemlich bescheuert, denn da ist nur der Zuckeranteil vorgesehen und nicht die KH-Menge)

Da gab es mal so eine Studie, in denen eine Gruppe von Mäusen Fructose (Fruchtzucker) bekam, die andere Gruppe von Mäusen Glucose. Die Fruchtzucker-Mäuse fraßen mehr und wurden dick, die anderen nicht. Wie sich die Diabetesanfälligkeit der Mäuse entwickelte, weiß ich nicht. Das Problem stellt sich wie immer, wenn sich die allgemeine Lehrmeinung auf einen einzelnen Stoff/Wirkungszusammenhang einschießt, hier die Insulinreaktion auf Glucose. Simpler Schluss: ersetze ich halt die Glucose durch Fructose. Hört sich plausibel an, ist aber wie meistens zu kurz gedacht. Der menschliche Organismus ist eben ein höchstkompliziertes System von einander beeinflussenden Subsystemen (und dazu ist jeder Mensch individuell etwas anders gestrickt). Wenn ich da an einer Stellschraube drehe, weiß ich doch gar nicht, was alles an Nebeneffekten auftritt. So etwas traue ich mich noch nicht einmal ohne gründliche Überlegung und Plan B bei einer vergleichsweise primitiven Maschinensteuerung... Das zweite Problem ist, dass der momentane Stand der medizinischen Erkenntnis jeweils verkündet wird wie das Wort Gottes, nämlich als absolute immerwährende Wahrheit. Dabei sind die meisten Erkenntnisse lediglich [B]Arbeitshypothesen[/B]: nach dem [B]derzeitigen[/B] Stand der Forschungen ist es [B]wahrscheinlich[/B] so und so. Nur weil die Wissenschaft heute etwas mehr weiß als vor wenigen Jahrhunderten, weiß sie doch noch längst nicht alles. Vor 350 Jahren war der Aderlass das Mittel der Wahl für alles und jeden - in Einzelfällen war und ist die Behandlung vielleicht sogar erfolgreich. Darüber wird heute verächtlich geschmunzelt, im Grunde ist es heute aber nicht anders. Irgendeine Behandlung kommt in Mode, und solange Geld damit verdient werden kann und die Nebenwirkungen nicht zu krass sind, ist das eben "state of the art". Damit wären wir bein dritten Problem: Geld. Milliardenschwere Industrien werden sich doch bitteschön nicht durch neue Erkenntnisse ihr schön etabliertes Geschäft vermiesen lassen. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Kohle mit diesen Diätprodukten gemacht wird. Da werden gegenläufige Studien gerne etwas weniger offensiv veröffentlicht - es gibt sie, aber der Experte und erst recht der Laie muss genau suchen.

[quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86710#post86710']Ich bin dafür, dass alle Lebensmittel, die eine solche Augenwischerei sind, verboten werden.[/quote] Ich auch - damit fielen nämlich auch sämtliche Light-Produkte weg und alles, was wegen irgendwelcher Zusätze (Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Probiotika etc. etc.) als besonders gesund angepriesen wird.

Das mit den light-Produkten sehe ich schon etwas differenzierter. Als Diabetikerin ist es für mich einfach super, dass es beispielsweise Getränke ohne Zucker sondern stattdessen mit Süßstoff gibt. Die werden ja auch nicht als explizite Diabetiker-Produkte ausgewiesen. Sie sind aber eben für (Typ I) Diabetiker durchaus hilfreich, weil sie eben frei von Kohlenhydraten sind und man deshalb kein Insulin dafür braucht. Weniger Insulin zu verbrauchen ist gut, weil Insulin ja eben leider auch den Fettaubbau hemmt. Jedenfalls sehe ich es ehrlich gesagt nicht ganz ein, auf Getränke mit Geschmack zukünftig nahezu verzichten zu sollen, nur weil eine Menge Leute unreflektierter Weise das Zeug literweise in sich hineinkippt, ohne auf die Auswirkungen bei gesundem Stoffwechsel zu achten. Ich verlange ja umgekehrt auch nicht, dass es keine Getränke mehr mit Zucker geben darf, weil es mir als Diabetiker nicht wirklich gut tut, viel davon zu trinken. :holy:

In Udo Pollmers Rubrik "Mahlzeit" im Deutschlandradio gab es vor kurzem [URL='http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1065369/']diesen Beitrag[/URL], daraus: [QUOTE]Der Zucker im Blut kommt ja nicht primär vom Naschwerk, sondern aus dem eigenen Körper.[/QUOTE] Sic! Kennen wir das nicht irgendwie vom Cholesterin? Am Ende des Beitrags findet sich eine Aufzählung entsprechender Studien.

Und nicht zu vergessen der Dauerstress, dem der heutige Zivilisationsmensch an Arbeitsplatz und zu Hause ausgesetzt wird. Immer schneller, immer kurzfristiger, möglichst alles sofort und gleichzeitig. Der Körper schaltet wie in Urzeiten dauerhaft auf Alarm-Modus: Blutzucker und Puls hochfahren, falls plötzlich heftige Muskelarbeit fürs Rennen oder Kämpfen benötigt wird. Gerinnungsförderer ins Blut pumpen und Blutzufuhr in die Peripherie drosseln, falls es zu Verletzungen kommt. Verdauung runterfahren - wer um sein Leben rennt, hat was besseres zu tun, als das Mammutsteak zu verdauen. Schnell alles in die Fettdepots schaffen, wer weiß, wann es wieder was gibt. Nur blöd, dass man den Chef nicht verprügeln kann (oder höchstens einmal). Und dann steht man da mit Bluthochdruck oder Cholesterin oder Blutzucker. Wer sich dann seine friedvollen Momente verschafft, indem er etwas isst (Wer isst, der signalisiert seinem Unterbewusstsein: Alles sicher, alles OK, keine Gefahr. Deshalb klappt das auch oft so gut.), der verursacht auf den ersten Blick durch das [B]Essen[/B] die Stoffwechselentgleisungen. Der Stress vorher fällt aber völlig aus dem Radar. Sinnvoll wäre an der Stelle, die körperlichen Urzeit-Reaktionen in angemessener Weise abzuarbeiten. Und da kommt in der Tat Bewegung ins Spiel, um den überschüssigen Blutzucker wieder abzubauen. Leider hat man meistens nicht die Gelegenheit, in Stresssituationen zu rennen oder zu toben. Wenn es mir irgend möglich ist, versuche ich in Situationen, bei denen ich "auf 180" bin, einen flotten Spaziergang zu machen oder sonstwie Muskelarbeit zu verrichten. Klappt leider nicht immer.

Ich bin nicht der Meinung ,daß sie verboten werden sollen,es sollte nur jedem klargemacht werden,daß er sein Geld zum Fenster herauswirft.Letzendlich darf doch jeder essen was er will.Ich selbst Diabetiker liebe light Getränke und mag kein Wasser,wenn mir das jetzt jemand verbieten würde,dann stünde ich aber blöd da.Und wer etwas clever ist schaut auf das Kleingedruckte und sieht das die BE`s von Diätmarmelade kaum weniger sind als bei normaler Marmelade und kauft sie nicht mehr.Man muß also nicht verbieten sundern man muß die Wirkungslosigkeit verbreiten. Man kann im Internet Tabellen ziehen,da stehen alle BE`s drin. [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/baeh2.gif']:baeh2:[/URL]