Einfluss ja, Bestimmung nein

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    • Offizieller Beitrag
    Vor zwei Tagen starb in Düsseldorf der Oberbürgermeister [URL='http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Erwin']Joachim Erwin[/URL]. Ich muss zugeben, dass ich ihn nicht besonders mochte. Ich habe ihn einmal auf einer [URL='http://www.fiftyfifty-galerie.de/start.php3?psid=6a5ead98cd3ea8538d591fba0dd47906']fiftyfifty[/URL]-Veranstaltung im [URL='http://www.zakk.de/']zakk[/URL] persönlich erlebt und war entsetzt. Es ging genau um das, wovon der Link handelt, der sich weiter vorne in diesem Text hinter fiftyfifty verbirgt. In dieser Jubiläums-Veranstaltung des Straßenmagazins fiftyfifty, die von Bürgern aller Schichten besucht wurde und an der auch sehr viele Obdachlose teilnahmen, wurde der Umgang der Stadt mit den Obdachlosen stark kritisiert. Joachim Erwin, der als Redner eingeladen war, was ich schon sehr nett fand von den Veranstaltern, hatte nichts Besseres zu tun, als sich in seiner Rede darüber auszulassen, wie sehr es ihn nervt, auf dem Weg durch die Altstadt zum Rathaus von fiftyfifty-Händlern angesprochen zu werden. Ich empfand diese Rede sehr unhöflich gegenüber den Veranstaltern. Er hätte seinen Standpunkt wesentlich versöhnlicher darlegen können. So prägte diese Veranstaltung mein Bild von OB Joachim Erwin. Heute nun las ich in der RP sein [URL='http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/570053/Joachim-Erwins-politisches-Vermaechtnis.html']Vermächtnis[/URL] an die Stadt Düsseldorf, geschrieben zwei Tage vor seinem Tod. Ich muss zugeben, es hat mich gerührt, insbesondere der letzte Pun[FONT=Verdana]kt:[quote][B]Streitet Euch nicht um eine Straße oder eine Hausnummer für mich! [URL='http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/570053/Joachim-Erwins-politisches-Vermaechtnis.html'][B][size=8]Quelle[/SIZE][/B][/URL][/B][/quote]In einem begleitenden[/FONT] [URL='http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/570012/Vor-dem-Tod-hatte-Erwin-keine-Angst.html']Artikel[/URL] geht es darum, wie Joachim Erwin trotz seiner Krankheit sein Leben gelebt hat. Ich bewundere das zutiefst. Ich denke oft über den Tod und das Sterben nach und frage mich, ob ich es schaffen werde, mit Anstand zu sterben. Ich schwanke zwischen Panik und Gelassenheit, wenn ich mich mit diesem Thema beschäftige. In diesem Artikel steht ein Satz, den ich Euch noch einmal mit auf den Weg geben möchte, weil er auch für uns ein sehr wichtiger Satz ist:[quote]Die Krankheit hatte zwar Einfluss auf sein Leben, doch er ließ nicht zu, dass sie sein Leben bestimmt. [size=8][URL='http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/570012/Vor-dem-Tod-hatte-Erwin-keine-Angst.html']Quelle[/URL][/SIZE] [/quote]Einem Menschen, der weiß, dass der Krebs ihn fest im Griff hat und er nur noch begrenzte Zeit zu leben hat, gebührt ein hohes Maß an Anerkennung und Bewunderung für eine Haltung, wie sie in diesem Zitat zum Ausdruck kommt. Immer wieder sehen wir uns im Leben in der Situation, dass wir uns insbesondere vor gut meinenden Mitmenschen rechtfertigen müssen, die uns Selbstbetrug und Blauäugigkeit unterstellen, weil wir nicht (mehr) blindwütig jeden vermeintlichen Schlankheits-Strohhalm packen. Bedenkt in diesen Situationen immer, dass auch Euch diese Anerkennung dafür gebührt, dass Ihr Euer Leben in die Hand nehmt ... trotz aller Schwierigkeiten, die Euch Euer Körper bereitet. Vor allen Dingen müsst Ihr selbst Euch diese Anerkennung gewähren und Euch damit selbst immer neue Kraft geben. Sicher ist Übergewicht nicht mit Krebs zu vergleichen, aber ich lese so oft so viel Leid in den Geschichten dicker Menschen, dass es mir eben durch den Kopf schoss, ich sollte das hier jetzt mal wieder schreiben.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Danke für diese "Ermahnung", Martina. In diesem Artikel heißt es, dass er einen großen Drang zu leben hatte. Für mich würde ich das so formulieren, dass ich auch mit meiner Körperfülle nie die Schönheiten des Lebens aus den Augen verliere. Es gibt Tage, an denen man (Loriot würde sagen ) "in die Auslegeware beißen" könnte. Vor Wut, vor Traurigkeit, vor Hilflosigkeit. Und dann plötzlich lichten sich die Wolken wieder und ich sehe, dass es "nur" Körpergewicht ist, nicht der Weltuntergang. Jeder, egal welches Gewicht sein Körper hat, hat seine Last zu tragen. Ich brauche nur bewusst um mich zu schauen, dann sehe ich es. Und trotzdem, wenn man den Blick dafür zulässt, hat das Leben viele gute und schöne Seiten. Manchmal braucht es so einen Hinweis, wie den, gerade eben von Dir. Danke.
  • ..ja, genau solche Geschichten holen uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.... aber wenn man sich auch einmal bewußt auf der Straße umschaut, sieht man Menschen, die sehr unglücklich aussehen oder vielleicht wirklich krank aussehen... wir sind einfach "nur" dick... ist das nicht ein Glück??? ... (provokant geschrieben!) ...auch wenn man seine eigene Geschicht immer im Kopf und im Körper herumträgt... und diese eigene Geschichte ja immer die näheste und wichtigste ist... und wie vorhin schon genannt... man "einfach in die Auslegware beissen könnte" ;-) ... aber man darf nie die Kleinigkeiten im Leben aus den Augen verlieren... denn genau die sind es, die das Leben lebenswert machen... und trotz (auch meiner eigenen und sehr großen) Selbstzweifel ist das Leben schön :applaus: ...manchmal hole ich mich immer mit diesen Spruch aus einen Loch heraus: "was kann ich dafür, dass meine inneren Werte so viel Platz brauchen!" :eek: Danke, Martina! ...für meine weiche Erdung!