Frage zu Hypophysenverdickung

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Hallo Kirstin und Interessierte Nur noch mal zum Einstieg: Ich habe die letzten Jahre mit schweren Trigeminus-Schmerzen ("atypischer Gesichtsschmerz") verbracht. Dazu kamen eine Diabetes Typ II, Haarausfall, Reizdarm, Allergien, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Migräne, Angstzuständen, Depressionen etc. Die Trigeminus-Geschichte erklärte man sich durch psychische Einflüsse (nicht-sagen-was-mich-stört) und Zähnepressen. Wegen des Haarausfalles ging ich vor 3 Monaten zu einem Endokrinologen, der mich total auf den Kopf stellte. Seine Diagnose: Großer Knoten in der Schilddrüse, der weder heiß noch kalt ist (Endokrinologe wörtlich:"Sowas habe ich noch nicht gesehen - und ich habe tausende von Schilddrüsen gesehen..."). Wird jetzt untersucht, ob er größer wird, dann ggfs. punktiert. Vitamin-B12 wird praktisch nicht aufgenommen. Das entsprechende Defizit erklärt im Grunde mein gesamtes Krankheitsbild, denn es entstehen typischerweise Nervenstörungen, Durchfall, Angstzustände und Depressionen, verringerte STreßbelastbarkeit, Konzentrationsstörungen und Vergeßlichkeit, lebensgefährliche Anämie, Zungenbrennen... Ich bekomme das Vitamin-B12 jetzt alle 2 Wochen gespritzt und fühle mich schon viel stärker. Angstzustände habe ich seitdem keine mehr. Zur Hypophyse: Auf einer 2 Jahre alten Kernspinn-Aufnahme hat ein Hypophyse-Spezialist, der hinzugezogen wurde, entdeckt, dass eine Seite verdickt sei. Auf einer aktuellen Aufnahme ist die Verdickung nicht größer geworden. Er meint nicht, dass es sich um einen Tumor handelt, empfiehlt aber Überwachung alle 1 bis 2 Jahre. Danach wurde nach dem sogenannten Cushing-Syndrom gesucht. Meine Cortisolwerte sind nicht im Normalbereich, sondern in einem Bereich, der theoretisch einen Anfangschusing darstellen k ö n n t e. Zu mir sagte der Endokrinologe "Sie haben kein Cushing". In seinem Bericht an meinen Hausarzt schrieb er "Cushing nicht eindeutig beweisbar". Zumindest habe ich alle Symptome. Meine Fragen an Kirstin: Weißt Du, ob sich aus solchen Verdickungen der Hypophyse tatsächlich häufiger Tumore entwickeln? Mein Diabetologe hat mir erklärt, dass meine Diabetes durch die Schmerzerkrankung ausglöst worden sei, weil es dadurch zu hohen Cortisolausschüttungen kommt, die wiederum das Interleukin 5 anstoßen, was mit der Auslösung von Ostheoporose und Diabetes in Verbindung gebracht wird. Die Cortisoltestungen wegen des Cushing - dort hat man dann dauerhaft zu hohe Cortisolspiegel - wurden in einer schmerzfreien Phase gemacht, waren aber dennoch im Cushing-Anfangsbereich. Ich vermute nun, dass - hätte man in der Schmerzzeit getestet - die Werte durchaus die Diagnose Cushing ergeben hätten. Meine Theorie ist, dass ich sozusagen einen temporären Cushing hatte und damit ein Teil meiner heftigen Gewichtszunahme um die Körpermitte herum (typ. Kennzeichen für Cushing) erklärt ist. Mein Hausarzt wiederum meint, dass die Werte durch die Schmerzen nicht sehr erhöht worden sind. Da widersprechen sich nun Hausarzt und Diabetologe . Hast Du dazu eine Meinung? Viele Grüsse, Bärbel
  • Hallo Bärbel, [quote]Hast Du dazu eine Meinung?[/quote] Schwierig, schwierig, schwierig. Ich sag mal so: Eine Meinung habe ich, aber die zählt nicht. Und noch was: Gehe zu vier Ärzten und Du hörst 5 verschiedene Meinungen. Soweit dazu. Ich versuche mal, es auseinander zu nehmen... [quote]Danach wurde nach dem sogenannten Cushing-Syndrom gesucht. Meine Cortisolwerte sind nicht im Normalbereich, sondern in einem Bereich, der theoretisch einen Anfangschusing darstellen k ö n n t e. Zu mir sagte der Endokrinologe "Sie haben kein Cushing". In seinem Bericht an meinen Hausarzt schrieb er "Cushing nicht eindeutig beweisbar". Zumindest habe ich alle Symptome.[/quote] Mal eine Zwischenfrage: Hast Du denn auch die äußeren Anzeichen eines Cushing-Syndroms? Also Stammfettsucht (massiger Oberkörper und im Vergleich dazu schmale Extremitäten), Vollmondgesicht und Stiernacken? Der erhöhte Cortisolwert allein könnte beispielsweise auch von einer Entzündung stammen. Und natürlich kann auch die Schmerzerkrankung erhöhte Cortisolwerte bedingen. Cortisol ist ein Stresshormon, das in Stresssituationen, bei Entzündungen, Erkrankungen etc. vermehrt ausgeschüttet werden. An einem normalen, ruhigen Tag schüttet der Körper im Schnitt 30 mg davon aus. Mir müsste im Falle einer OP beispielsweise mindestens die dreifache Dosis verabreicht werden. [quote]Weißt Du, ob sich aus solchen Verdickungen der Hypophyse tatsächlich häufiger Tumore entwickeln?[/quote] Nein, weiß ich nicht. Wobei Hypophysentumore ja in der Regel auch keine bösartigen Tumore sind. Medizinisch korrekte heißen sie daher auch Adenome, nicht Tumore. Eine Verdickung an der Hypophyse sollte man zumindest endokrinologisch abklären lassen, es gibt ja mehr Hormone als "nur" das Cortisol, die von der Hypophyse beeinflusst werden und die bei einem Adenom eine Rolle spielen können, etwa Prolaktin oder Wachstumshormone. Das sollte eigentlich (um ein Adenom ausschließen zu können) abgeklärt werden. Wobei es auch hormoninaktive Adenome gibt (ich hatte so eines), die sich hormonell nicht auswirken. Wird die Verdickung nicht größer und besteht auch sonst keine Gefahr durch diese Verdickung, muss nichts weiter unternommen werden. Aber es sollte schon vollständig abgeklärt werden und dazu gehört die umfassende endokrinologische Untersuchung und ein Kernspin. Abschließend noch ein Tipp: Die meisten "ordinären" Hausärzte haben keinen blassen Schimmer von Endokrinologie. Der Diabetologe hat da meines Erachtens das breitere Wissensspektrum und ich würde jetzt aus dem Bauch heraus eher seiner Meinung als der des Hausarztes zustimmen. Aber das ist wirklich eher ein Bauchgefühl. Kirstin
  • Hallo Kirstin! Erst mal vielen Dank für Deine Mühe. Zu Deinen Fragen: Ja, ich habe die von Dir genannten äußeren Cushing-Symptome. Dazu die "inneren" wie Diabetes, hohe Cholesterinwerte... Ich wurde bereits endokrinogogisch über fast 2 Monate und umfassend untersucht, wie ich ja schrieb. Ich bin nicht nur beim Hausarzt und dem Diabetologen in Behandlung. Daneben bin ich noch bei einem als absolute Kapazität hier in Hamburg geltenden Privat-Endokrinologen. Kernspinnaufnahmen von der Hypophyse wurden zwei im Abstand von 2 Jahren gemacht. Die Radiologen und der Neurologe (der hatte wegen der Gesichtsnerverkrankung die erste Kernspinn vom Kopf veranlasst) hatten darauf aber nichts unnormales gesehen. Der Endokrinologe holt sich jedoch alle paar Wochen den angeblich führenden Hypophysechirurgen in die Praxis. Dieser Mann sieht nichts anderes als immer nur Hypophysen und sieht Dinge, die andere gar nicht wahrnehmen. Dieser hat auf der ersten Aufnahme die einseitige Verdickung entdeckt. Auf der zwei Jahre jüngeren Aufnahme hat diese sich nicht vergrößert, so dass er es derzeit nicht für ein Adenom hält. Aus seiner Erfahrung heraus muß das jedoch alle 1 bis 2 Jahre neu in den Kernspinn. Ich werde mich also jährlich neu von ihm begutachten lassen... Tja, so der STand. Es heißt also wohl abwarten. Irgendwo im Internet habe ich mal gelesen, dass Übergewicht einen Cushing "verdecken" können, kann das jedoch nicht wiederfinden. Hast Du davon schon mal was gehört? Viele Grüsse, Bärbel