Vitamin-B12-Aufnahmestörung

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Hallo zusammen! Ich habe schon seit einigen Jahren am Oberkopf immer dünner werdende Haare (scheint in der Familie zu liegen). Da ich aber auch seit Jahren unter einer Trigeminusneuralgie (extreme Schmerzen des Hauptgesichtsnerves) und deswegen auch schon ein Jahr krankgeschrieben war, ist das Thema ziemlich in den Hintergrund getreten. Jetzt geht es mir wieder besser und ich kann mich wieder anderen Themen als nur meinen Schmerzen widmen. Unter anderem deswegen habe ich mich von einem Endokrinologen durchchecken lassen. Das war ein ziemlicher Hammer, denn er hat den eigentlichen Grund meiner ganzen Krankheitsgeschichte herausgefunden: Mein Körper kann kein Vitamin-B12 aufnehmen. Das hat dramatische Folgen. Typisch ist: Erkrankungen des Nervensystems, Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, Angstzustände und Depressionen, keine Stressbelastbarkeit, starke Anämie mit entsprechenden Folgen (Erschöpfung, Müdigkeit), Konzentrationsstörungen, Durchfall, Zungenbrennen. Das war ein Hammer! Leider habe ich es wohl schon ziemlich lange, so dass wahrscheinlich nicht alle Folgekrankheiten wieder weggehen werden. Aber drückt mir mal die Daumen, manchmal ist so ein Körper ja stärker, als die Ärzte glauben. In jedem Fall muß ich das Vitamin-B12 jetzt in aufbereiteter Form monatlich gespritzt bekommen. Der Endokrinologe ist sich sicher, dass mein Haarproblem auch damit zusammenhänge und jetzt besser werden würde. Dennoch hat er mich zur Hautärztin geschickt, die mir Regraine verschrieben hat. Diese Lösung muß man morgens und abends auf die betroffenen Partien auftragen. Meine Kollegin nimmt es auch seit Weihnachten und hat jetzt in ihren Geheimratsecken wieder überall Flaum... Mein Hausarzt sagte, dass die Erfolgsquote bei Frauen wohl bei 2/3 läge. Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Regraine oder mit anderen Mitteln? Gibt es noch jemanden mit einer Vitamin-B12-Aufnahmestörung? Gruß, Bärbel P.S. Im übrigen habe ich auch Probleme mit Damenbart, seit die Haare dünner werden. An den Hormonen liegt es aber nicht. Die Hautärztin hat mir dafür eine Creme aufgeschrieben, die man morgens und abends auf die betroffenen Zonen schmiert und die die Haare immer langsamer nachwachsen läßt. Zwischendurch muß man aber natürlich noch entfernen, aber eben immer seltener. Leider habe ich den Namen schon vergessen. Ich werde Euch in ein paar Monaten über meine Erfahrungen berichten... Ansonsten wurde ich intensiv auf Cushing-Syndrom untersucht, weil mein Übergewicht so verteilt ist, dass meine Arme und auch der Busen sehr zart sind, aber um die Körpermitte halt Konfektionsgrösse 56. Konnte aber nicht bestätigt werden. Ich empfehle allen, mit einer ähnlichen Masseverteilung einen Besuch beim Endokrinologen. Ich dachte bisher auch, eine "Birnenfigur" sei eine reine Typfrage...
  • Hallo Bärbel, Dein Bericht klingt superinteressant. Irgendwie sollte ich mir auch einmal überlegen, zu einem Endokrinologen zu gehen. Ich habe meinen mal stärker mal schwächer auftretenden Haarausfall inzwischen hingenommen. Zumal meine Mutter mich schon fragte, worher ausgerechnet ICH denn dichtes Haar haben will. Stimmt, hat in meiner Familie leider kein Mensch ... :-o Unangenehm ist allerdings die ebenfalls starke Anämie. Bis ich jeweils wieder begriffen habe, das der Eisenspiegel ganz unten ist, bin ich auch schon ein paar Mal umgekippt. Das mit der Birnenfigur kommt auch hin. Der Großteil meiner Körpermasse befindet sich am Rumpf im Bauchbereich. Aber jetzt hilf' mir bitte mal weiter: Was macht der Endokrinologe denn mit einem? Entschuldige die blöde Frage, aber ich habe ehrlich gesagt ziemliche Angst vor Ärzten, so daß ich dort nur im äußersten Notfall hingehe. Deshalb habe ich zugegebenermaßen auch keine Ahnung :cool3: Wenn mir ein Besuch beim Endokrinologen aber ein paar Probleme (u.a. starke Schwindelgefühle, Gleichgewichtsstörungen, rasante Gewichtszunahme) abnimmt, würde ich da mal hingehen. Kann übrigens jemand einen in Düsseldorf und Umgebung empfehlen? Vielen Dank und liebe Grüße, Francis
  • Hallo Francis, der Endokrinologe nimmt Dir erst mal schlicht Blut ab. Er wird sicherlich auch Deine Schilddrüse untersuchen, übers Blut und per Ultraschall (absolut schmerzfrei von außen, nur das Gleitgel ist etwas unangenehm - aber es ist ja leicht wieder abgewischt). Falls er an der Schilddrüse (wie bei mir) einen Knoten findet (hat ein Großteil der Bevölkerung, ist nichts, wofür man Panik kriegen sollte), dann wirst Du zum Radiologen für eine genauere Untersuchung geschickt. Hinsichtlich der starken Gewichtszunahme und der Birnenfigur wird dann nach Cushing-Syndrom gesucht. Vereinfacht hat man dann einen viel zu hohen Cortisolspiegel, der über Urintest (da mußt Du 24 Stunden sammeln), einen Speicheltest (WAttestäbchen knabbern) und Bluttest festgestellt wird. Dann müßte noch die Hypophyse und Nebenniere über Kernspinn untersucht werden. Dazu kommst Du dann in so eine Röhre und bekommst ein Kontrastmittel. Ist laut und eng - aber auszuhalten. Einmal bin ich sogar eingeschlafen... Zum Vitamin B12: Hierzu muß ein extra Bluttest gemacht werden. Wenn der Wert zu niedrig ist, ist die Frage, ob Du Dir nur zuwenig B12 zuführst, oder ob Du genug isst, es aber nicht aufnehmen kannst. Dafür wird der sogenannte Schelling -Test durchgeführt: Du mußt zum Radiologen. Dort bekommst Du eine radioaktive Pille. Eine Stunde später bekommst Du eine große Menge B12 gespritzt, das in Deinem Körper mit der Pille verbindet und somit markiert ist. Ab dann mußt Du 24 Stunden lang jeden Tropfen Urin auffangen. Im Labor wird dann nachgemessen, wieviel von dem gepritzten, markierten B12 unten wieder rauskommt. Ist es zuviel - Kannst Du es nicht aufnehmen. Wenn dem so ist, mußt Du noch einen zweiten Schellingtest mit einer weiteren Substanz machen (Du bekommst einfach vor der Spritze 2 Pillen statt einer), um festzustellen, ob Du das B12 künftig per Tablette bekommen kannst oder ob es gespritzt werden muß. Eine solche B12-Spritze reicht wohl anscheinend für 4 bis 8 Wochen. Muß aber individuell durch Bluttest nachgecheckt werden. Außerdem wird er sicherlich noch die Hormone testen - geht aber alles über das Blut. Davon zapfen sie Dir für die verschiedenen Untersuchungen so einige Röhrchen ab. Es ist einfach viel Rennerei... aber wichtig. Je eher ein B12-Mangel festgestellt wird, desto eher besteht die Chance, dass der Schaden regenerierbar ist. Schlimm ist ein unentdeckter B12-Mangel. Die Folgen hatte ich ja schon aufgezählt...auch als Ursache für Demenz hat man ihn ihn Verdacht. Und man kann ihn ja heute leicht behandeln. Früher starben die Leute daran. Einzige Möglichkeit zu überleben war, täglich ein Kilo (!!!) rohe Leber zu essen - furchtbar.... Wegen eines Endokrinologen kannst Du auch in Deiner zuständigen Ärztekammer anrufen. Die haben eigentlich immer eine Patientenberatung... Viel Glück! Bärbel
  • [quote=Bärbel]Wegen eines Endokrinologen kannst Du auch in Deiner zuständigen Ärztekammer anrufen. Die haben eigentlich immer eine Patientenberatung...[/quote] Oder unter [URL='http://www.glandula-online.de']www.glandula-online.de[/URL] (der Webpage des Netzwerks für Hypophysen- und Nebennieren-Erkrankungen, zu denen z.B. auch Cushing gehört) einen Endokrinologen suchen. Leider sind Endokrinologen am Aussterben. Zum einen ist die Ausbildung langwierig und am Ende ist die Bezahlung nicht so lukrativ, wie die von Orthopäden... Es gibt wohl schon Endokrinologen, die deswegen keine Kassenpatienten mehr behandeln (vor einigen Jahren machte dies der einzige Endokrinologe Nürnbergs, was zu einem riesen Aufschrei in oben genanntem Verein führte). Aber zur Not kann man immer noch in Uni-Kliniken gehen, die haben immer einen Endokrinologen, der meist auch ambulante Sprechstunden hat. Kirstin, seit fast 7 Jahren in endokrinologischer Dauerbehandlung.
  • Hallo Bärbel, vielen Dank für Deine rasche Antwort. :) Zugegeben, Etliches daraus macht mir richtig Angst (z.B. Röhre wegen Platzangst), aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß Kneifen jetzt hier nicht schon wieder angesagt ist und das Ganze evtl. die Antwort auf einige Fragen bedeuten könnte. Ich habe auch mal nach Cushing-Syndrom gegoogelt (irgendwie bin ich ja wirklich unwissend :-o ). Cortison mußte ich vor sehr langer Zeit mal wegen eines Mangelexzems nehmen, aber da denke ich nicht, daß das noch Auswirkungen hat. Ich sehe mich auf jeden Fall mal bei der Ärztekammer um (telefonisch), aber wenn jemand noch eine Empfehlung hätte, wäre ich da sehr dankbar. Francis