Gewichtsdokumentation

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    • Offizieller Beitrag
    Da ich mich in den letzten Wochen häufiger mit dem Thema Gewichtsdokumentation konfrontiert gesehen habe, habe ich mir mal ein paar Gedanken dazu gemacht. In einem AC-Forum wurden jüngst die Gewichtsticker abgeschafft, (a) um User, bei denen es nicht so klappt, nicht neidisch zu machen, und (b) um einen Abnehmwettbewerb auszuschließen. Fand ich wirklich bemerkenswert. Ich für meinen Teil hatte ja mal eine Diskussion mit meiner letzten Psychologin. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir darauf kamen. Jedenfalls habe ich klar gemacht, dass es wohl im Zusammenhang mit meiner Gewichtsproblematik nichts gäbe, was mich mehr auf die Palme bringt, als Lob für Gewichtsreduktion, weshalb ich mir z.B. in einer Kur (in der ich KEINE Diät gemacht, aber trotz für meine Verhältnisse Extremmengenessens abgenommen habe; bin aus Langeweile täglich 2 km geschwommen) jegliche Kommentierung meines Gewichtsverlusts verbeten habe. Für viele Leute ist das nicht nachvollziehbar. Mich regt es jedenfalls maßlos auf, wenn ich in verschiedenen Diät- und AC-Foren gebetsmühlenartige Lobeshymnen auf die ach so tollen Leistungen der Betroffenen lese. Meine Psychologin sagte mir, das sei ein völlig suchtuntypisches Verhalten. Ihres Erachtens (ich weiß nicht, ob das so stimmt) gingen Essstörungen immer auch mit einer starken Fixierung auf die Frage des Gewichts einher. Ich habe mir nun mal verstärkt Gedanken darüber gemacht, was mir an Gewichtsdokumentationen und den Lobeshymnen darauf nicht gefällt. Die Antwort ist so einfach, dass ich mich frage, wieso ich sie mir erst heute gegeben habe: Wenn ich toll bin, wenn ich abnehme, dann impliziert das für mich, dass ich nicht toll oder weniger toll war, als ich noch nicht abgenommen habe. Und das finde ich zutiefst menschenverachtend. Natürlich ist es eine enorme Leistung, Gewicht zu verlieren. Allerdings haben die Lobeshymnen darauf für mich einen schalen Beigeschmack. Denn das Abnehmen an sich ist ja nicht so das Problem. Das Problem ist, das Gewicht zu halten. Und so gebührt meines Erachtens die Lobeshymne dem Menschen, der abgenommen hat, und das Gewicht dauerhaft halten kann. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Hallo Martina, ich glaube, es kommt auch immer darauf an, wie das Lob ausgesprochen wird. Ein "ich freue mich mit Dir, dass Du Gewicht verloren hast" wäre zum Beispiel noch was Anderes als das übliche sinngemäße "Du bist toll, weil Du abgenommen hast". Eine Gewichtsfixierung war zumindest bei mir ein großer Bestandteil meiner ES in der akuten Phase. Das ist auch ein Grund, weshalb meine Waage rausgeflogen ist und ich mich seitdem nicht wieder gewogen habe. Am liebsten ist es mir mittlerweile, was mich früher oft gestört hat, wie eine gute Freundin mich wahrnimmt. Ihr fällt nämlich weder eine Gewichtszunahme noch eine -abnahme auf. Das habe ich früher als Desinteresse an meiner Person gewertet, aber es ist genau das Gegenteil: alles andere ist ihr einfach wichtiger. :) Liebe Grüße Andrea
    • Offizieller Beitrag
    Hi Andrea, ich habe die Waage vor ein paar Jahren wieder eingeführt, aber das hat mit meiner Schilddrüsenerkrankung zu tun. Als ich keine Waage mehr hatte, war ich nur alle vier Wochen in der Apotheke zum Wiegen. Und da habe ich einmal innerhalb von vier Wochen 15 kg zugenommen, als ich auf Grund eines sehr, sehr schlimmen grippalen Infekts mit Extremfieber mal meine damals ohnehin noch viel zu niedrig dosierten SD-Tabletten nicht regelmäßig genommen hatte. Das hat mich dann allerdings auch auf die endgültige Spur meiner Gewichtsprobleme gebracht. Zudem kann ich am Gewicht einiges erkennen, z.B. auch wenn ich meine Periode bekomme. Da ich in den Wechseljahren bin, kommt sie nicht mehr regelmäßig und vorher geht das Gewicht immer 3 kg hoch, die aber nach den Tagen wieder verschwinden. Ich mache mich aber von der Waage nicht abhängig. Sie hat bei mir den gleichen Stellenwert wie der Blick in den Spiegel, ob die Frisur sitzt. Martina
  • Mir wurde von klein auf beigebracht, daß abnehmen gut ist und zunehmen schlecht. Für sehr lange Zeit war der Satz "du hast aber (wieder) toll abgenommen" das einzige Kompliment, das ich wirklich annehmen konnte. Denn es war ja das wichtigste überhaupt...oder? :confused: Als ich dann mal wirklich viel abgenommen hatte und langsam merkte, daß ich der [I]gleiche[/I] Mensch mit den [I]gleichen[/I] Problemen geblieben war, gingen mir diese vorher so geliebten Komplimente über meine Figur auf einmal gewaltig auf den Keks. Ich wollte einfach nicht mehr auf darauf reduziert werden, ob ich ab- oder zunahm, sondern geliebt/gemocht werden, weil ich [B]ich[/B] bin. Genau so, wie Martina schreibt: [quote]Wenn ich toll bin, wenn ich abnehme, dann impliziert das für mich, dass ich nicht toll oder weniger toll war, als ich noch nicht abgenommen habe. Und das finde ich zutiefst menschenverachtend. [/quote]Genau! :daumen: Heute habe ich Menschen um mich, die mich als Mensch mögen. Daß ich dick bin, nehmen sie zwar zur Kenntnis, aber es ist nicht wichtig. Nochmal zurück zur Waage: Vor gut 2 Jahren habe ich wegen meiner Eßsucht eine stationäre Therapie gemacht und mußte mich dort wöchentlich wiegen. Auch zuhause habe ich anfangs damit weitergemacht, dann aber festgestellt, daß es mir im Hinblick auf meine ES [B]und[/B] auch auf meine Selbstakzeptanz überhaupt nicht gut tut. Deshalb habe ich damit wieder aufgehört. Ich weiß nicht, wie viel ich wiege. :) Und ich hätte niemals gedacht, daß mir dieser Satz mal gefallen könnte. :cool3: Aber ich gehe heute mit meiner Eßstörung wesentlich entspannter um als je zuvor. :)
  • [I][COLOR=Purple]Liebe Martina, also in der Vergangenheit (bevor ich realisiert habe, dass ich eine Essstörung habe) habe ich tatsächlich unter einer starken Fixierung auf mein Gewicht gelitten. Das äußerte sich einerseits dadurch, dass ich [B]täglich [/B]auf die Waage stieg, wobei ich geringfügige Zunahmen von ein paar hundert Gramm zum Anlass nahm einen erneuten depressiven Schub zu bekommen und ebensogroße Abnahmen als nicht erwähnenswert nahezu nicht zur Kenntnis nahm. Andererseits äußerte sich diese Fixierung auf's Gewicht darin, dass ich mir in meinem damals ziemlich kranken Hirn zurechtlegte, dass nahezu alle negativen Dinge in meinem Leben mit meinem Gewicht zusammenhingen. Ich habe mein Leben in dieser Zeit sogar verschoben auf den Zeitpunkt, wo ich "endlich abgenommen" hätte...dann, dachte ich, könnte ich tanzen, schwimmen, in die Sauna gehen, guten Sex haben etc. :stirn: Dank Euren Anregungen zum Thema Selbstakzeptanz hier im Forum und dank eines unerwarteten Sonnenstrahls, der mein "erziehungs-verdunkeltes"Gehirn traf, änderte sich das dahingehend, dass ich zwar immer noch alle paar Tage auf die Waage steige (was ich mir auch noch abgewöhnen möchte), aber beschlossen habe, mich in meiner Lebensgestaltung und Laune nicht mehr davon beeinflussen zu lassen, was wundersamerweise auch funktioniert. :):) Während der Kur war ich in den gesamten 6 Woche zum Anfang und am Ende auf der Waage und es ging mir gut dabei...und ich habe ganz aus Versehen auch noch abgenommen... Im Rahmen meiner Kur und meiner Therapie habe ich außerdem begonnen, einige der positiven Dinge nicht auf "schlanke Zeiten" zu verschieben, sondern jetzt zu genießen...z.B. Tanzen und...naja...ähhm...der Sex :-o Bei anderen positiven Dingen dauert dieser Prozess unglückseligerweise noch länger, da kann ich noch nicht von einer Veränderung reden. So liegt z.B. das Thema Sauna bei mir immer noch brach und ich schlage Einladungen dazu immer wieder aus. :( Was Bemerkungen zu Abnahmen von mir angeht: Ich glaube, was mich an so Sätzen wie: "Mensch hast Du toll abgenommen!!! Ich gratuliere Dir!" ärgert, ist die Tatsache, dass ich dadurch das Gefühl bekomme, dass meine Zunahmen wahrscheinlich ebenso von diesen Menschen kommentiert werden, und zwar, weil "man" das ja so nicht sagen kann, hinter meinem Rücken!!! Und über diesen Gedanken könnte ich aus der Haus fahren!!!:keule1::motz::krank:[/COLOR][/I][I][COLOR=Purple]:schrei1: Andere Formulierungen, wie z.B.: "Mensch, Du siehst aber gut aus!!!" oder "Hey, Du hast abgenommen, das steht Dir gut!" kann ich problemlos entgegennehmen und freue mich darüber. Es ist halt wie immer:...der Ton macht die Musik... :-D Alles Liebe Iko [/COLOR][/I]
  • [quote=Martina]Hi Andrea, ich habe die Waage vor ein paar Jahren wieder eingeführt, aber das hat mit meiner Schilddrüsenerkrankung zu tun. Als ich keine Waage mehr hatte, war ich nur alle vier Wochen in der Apotheke zum Wiegen. Und da habe ich einmal innerhalb von vier Wochen 15 kg zugenommen, als ich auf Grund eines sehr, sehr schlimmen grippalen Infekts mit Extremfieber mal meine damals ohnehin noch viel zu niedrig dosierten SD-Tabletten nicht regelmäßig genommen hatte. ... Ich mache mich aber von der Waage nicht abhängig. Sie hat bei mir den gleichen Stellenwert wie der Blick in den Spiegel, ob die Frisur sitzt.[/quote] Das ist auch eine völlig andere Geschichte. Bei Dir ist der Gang zur Waage eher notwendig und, wie Du auch schreibst, völlig normal. Das ist gut. Aber ist schon unglaublich, was so eine kleine Schilddrüse anrichten kann, wenn sie nicht richtig funktioniert.
  • [COLOR=#000000]Ob meine Umwelt mich dick oder lieber dünn sehen möchte ist mir ehrlich gesagt mittlerweile schnurz. Jeder muß sich in seinem Körper wohlfühlen und wenn jemand das nicht (mehr) kann, dann ist es an ihm selbst etwas daran zu ändern. Wenn man sich in seinem Körper wohlfühlt, dann ist doch alles okay. Es sei jedem selbst überlassen zu entscheiden, wann er sich wohl fühlt. Da sollte man sich von anderen nicht reinreden lassen. [/COLOR] [COLOR=#000000]Es gab Zeiten in denen ich mich sehr von meinem Umfeld habe leiten und prägen lassen. So habe ich mir beispielsweise immer vorgeben lassen von anderen, wann ich abzunehmen hatte und wann nicht. Nach meiner eigenen Motivation wurde nicht gefragt und ich habe dabei einfach mitgemacht ohne groß darüber nachzudenken. [/COLOR] [COLOR=#000000]Mittlerweile habe ich mich aber von den Ansprüchen der anderen freigemacht und das erleichtert mir eine ganze Menge. Ich bestimme (zumindest momentan) wie mein Gewicht verläuft und wenn ich das über eine Gewichtsdokumentation erreiche, dann ist das in meinen Augen auch okay. Solange man alles freiwillig macht und sich nicht selber unter Druck setzt, finde ich das ganz in Ordnung. [/COLOR] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000][FONT=Verdana][size=10]Meine Waage habe ich nie verbannt. Selbst zu meinen „Spitzenzeiten“ wusste ich ziemlich genau wieviel ich gewogen habe und trotzdem habe ich beim Überschreiten einer „innerlich gesetzten Gewichtsgrenze“ machtlos davor gestanden wie auch diese wieder munter vorüberzog. Die Waage war und ist immernoch da, aber ich fühl(t)e mich von dem Ergebnis beim Wiegen nicht unter Druck gesetzt.[/SIZE][/FONT] [/COLOR][/SIZE][/FONT]
  • [quote=Sumpitt][COLOR=#000000] Jeder muß sich in seinem Körper wohlfühlen und wenn jemand das nicht (mehr) kann, dann ist es an ihm selbst etwas daran zu ändern. [/COLOR] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000][FONT=Verdana][size=10]Meine Waage habe ich nie verbannt. Selbst zu meinen „Spitzenzeiten“ wusste ich ziemlich genau wieviel ich gewogen habe und trotzdem habe ich beim Überschreiten einer „innerlich gesetzten Gewichtsgrenze“ machtlos davor gestanden wie auch diese wieder munter vorüberzog. [/SIZE][/FONT][/COLOR][/SIZE][/FONT][/quote] Da liegen aber meine (Gewichts-)Probleme. Je älter ich werde, desto öfter passiert es mir, daß ich mich mit meinem Gewicht nicht wohl fühle. Sei es, wenn ich im Garten buddeln möchte und viel zu schnell müde werde und mein Bauch mir im Weg ist, wenn ich was aus der Erde oder in die Erde bringen möchte oder wenn ich eine Freundin im 2. Stock besuchen möchte und keuche wie eine alte Dampfwalze, wenn ich endlich oben bin. Ich habe meine Waage auch nie verbannt und stehe nach wie vor machtlos auf selbiger, wenn meine Gewichtsgrenze mal wieder überschritten wird. Manchmal möchte ich schon weniger wiegen, aber ich habe mir versprochen, keine Diät, aber wirklich gar keine Diät mehr! Das halte ich jetzt auch schon etliche Jahre so. Ich versuche mich bewust zu ernnähren und schaffe das auch meistens, aber dadurch nehme ich kein Gramm ab. Ich habe allerdings auch noch nie von irgend einem Arzt eine Therapie oder Kur angeboten bekommen. Ich bin wohl - Gott sei Dank - zu gesund. Nein das stimmt nicht ganz, vor ca. 10 Jahren hat mein Hausarzt mal versucht, mir beim abnehmen zu helfen. Ich mußte Eßprotokolle schreiben, wurde 2x die Woche in der Praxis gewogen, habe als Unterstützung Akupunktur bekommen, wurde natürlich auch gelobt (was ich eher peinlich als motivierend fand), wenn der Zeiger der Waage sich nach unten bewegt hat. Aber im Nachhinein war die ganze Prozedur auch nur eine Diät. Ich habe nach zwei Wochen angefangen zu hungern, damit der Arzt zufrieden war und das Ende vom Lied war, wie Ihr Euch sicher denken könnt, ich habe natürlich wieder zugenommen und natürlich auch wieder mehr auf die Wagge gebracht als vor der ganzen Prozedur. Heute bin ich froh, wenn ich mein Übergewicht auf dem jetzigen Level halten kann. Meistens ist es mir egal, wie andere auf meine Figur reagieren. Denn ob man mich mag, ist nicht von meinem Gewicht abhängig. Ich wäre doch kein anderer Mensch, nur weil ich ein paar (oder auch ein paar mehr) Kilöchen weniger mit mir rumschleppen würde. Mich nervt nur, wenn mein Gewicht mir selbst hinderlich ist, aber ich weiß leider keinen vernünftigen, für mich gangbaren Weg, das zu ändern. trinekater
  • Hallo, bei mir und den Ärzten ist mein Gewicht ein Problem. Nicht mein Aussehen, aber ich habe die Schilddrüse raus, die Nebenschilddrüsen reimplantiert und die funktionioeren noch nicht richtig, ich bin Diabetiker und habe Gicht. Ich möchte nicht immer alles Dokumentieren und wenn ich streng nach Diät leben muss fange ich an zu naschen und mehr zu essen. Die erste Essensregulierun fing bei mir mit 4 Jahren an war 1968 wohl so üblich. Jede Diät habe ich mit mehr Kilos bezahlt. durch die einstellung mir Medikamenten geht mein Gewicht langsam zurück. Ich habe ja noch 50 Jahre Zeit bis Größe 36 :cool: . Tschaui
  • [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Hallo,[/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Times New Roman] [/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]meine Waage steht zwar noch im Bad, aber ich stand seit Jahren nicht mehr darauf, weiß also auch nicht wie viel ich wiege. Mir schwant da Übles und es wird mein absolutes Höchstgewicht sein. :( [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Bei mir ist es mir der Selbstakzeptanz leider nicht weit her und das Gewicht genau zu kennen würde bei mir sicher alles nur noch schlimmer machen.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Ich denke seit frühester Kindheit unter Essstörungen zu leiden. Ich habe mich deswegen zwar nie an einen Arzt gewandt, finde mich aber ich entsprechenden Beschreibungen wieder.:girl: [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Dabei bin ich jedoch nicht so sehr auf das Gewicht als solches fixiert sondern mehr auf meine Ausmaße. Spannen im Moment der Zunahme immer mehr Klamotten und werden zu klein, so wachsen meine Depressionen. Das ist unabhängig vom Gewicht.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Vor ca. 5 Jahren bin ich zum ersten Mal in ein Fitnessstudio gegangen, weil ich davon genervt war wie eine keuchende Dampfmaschine im vierten Stockwerk anzukommen. Da wurde ich auf die Waage gestellt ...:eek: [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Das Fitnessprogramm, das mir mit zunehmender Fitneß und Beweglichkeit eigentlich gut tat, brachte mich aber in eine Art Wahn, der mich übermäßig zum Sport gehen ließ und im Zuge dessen ich auch anders aß. Eigentlich war es zum Schluß nur noch Salat. Das kam von ganz alleine, ist aber meiner Meinung nach auch ein Zeichen der Essstörung. In dieser Zeit nahm ich über 30 kg ab. Mir flogen die Komplimente bei jeder Gelegenheit zu wie toll ich denn abgenommen habe und wie gut ich aussehe. Auch als ich zunehmend blasser wurde und mit zunehmendem Eisenmangel anfing des Öfteren umzukippen nahm dies nicht ab. Ich habe schon das Gefühl damit nur auf mein Gewicht reduziert zu werden und habe mich an diesen Komplimenten dann auch gestört. Ich habe mich als Mensch nicht verändert.:cool3: [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Jetzt wo das Gewicht mehr als wieder drauf ist, sind mir bei gewissen Feierlichkeiten hämische Blicke sicher und ich bin auch nur noch einfach froh, wenn niemand Bemerkungen über mein Gewicht verliert, weder positiv noch negativ.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Was mich ärgert sind meine Hemmungen, mich nun bei solchen Familienfeiern zu zeigen.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Times New Roman] [/FONT][/COLOR][/SIZE] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Liebe Grüße,[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000]Francis[/COLOR][/SIZE][/FONT]
  • [I][COLOR=Purple]Hallo Ihr lieben alle, wieder einmal ist die Lektüre dieses Forums verantwortlich für einige AHA-Effekte bei mir ;) Ich denke ja, dass der Auslöser für meine Essstörung eine krankenhausbegleitete Diät war, die meine Eltern im Alter von 10 Jahren mit mir gemacht haben...da habe ich das heimlich Essen und das Stehlen von Lebensmitteln gelernt. [/COLOR][/I][quote=Smutje]Die erste Essensregulierun fing bei mir mit 4 Jahren an war 1968 wohl so üblich.[/quote][I][COLOR=Purple]Dein Nachsatz, Smutje, dass das wohl Ende der 60er so üblich war, hat mich stutzen lassen.... das könnte die Antwort auf meine bohrende Frage sein, [B]WARUM [/B]um Himmels willen meine Eltern diese Diät mit mir 1976 gemacht haben. Denn ich war nicht dick! Aber es waren die 70er, Schönheitsideal war damals u.a. Twiggy... kann es sein, dass es einfach so üblich war, "unbescholtene" Kinder mit vollkommen überflüssigen Essensregulierungen ins Essverhalten zu pfuschen??? Und weiter gedacht: Wenn dem so war, was zum Teufel mache ich dann nur mit meinem Ärger, meiner Wut, meiner Trauer? Gegen wen richte ich die denn nun? Gegen meine Eltern, den Staat, die Welt??? Wo soll ich denn bloß damit hin??? Denn mich beschleicht auch der Verdacht, solange ich diese Gefühle nur in meinem Bauch mit mir herumtrage, werde ich mein Essverhalten wohl kaum normalisieren können. :( [/COLOR][/I] [quote=Francis]Das Fitnessprogramm, das mir mit zunehmender Fitneß und Beweglichkeit eigentlich gut tat, brachte mich aber in eine Art Wahn, der mich übermäßig zum Sport gehen ließ und im Zuge dessen ich auch anders aß. Eigentlich war es zum Schluß nur noch Salat. Das kam von ganz alleine, ist aber meiner Meinung nach auch ein Zeichen der Essstörung. In dieser Zeit nahm ich über 30 kg ab.[/quote][I][COLOR=Purple]Ja, Francis. Genau das Gleiche habe ich auch erlebt!! Und paradoxerweise geht es mir oft so, dass ich in meinem verzweifelten Phasen genau an diese Zeit zurückdenke und mich frage: "Damals ging es doch auch-scheinbar vollkommen mühelos! Warum geht das heute nicht mehr???" Was ich dabei vollkommen vergesse, ist die Tatsache, dass es eben bestimmt nicht gesund war, was ich da tat, u.a. weil das Lob der anderen mir ja immer sugerierte, dass das alles super-gesund ist! Deshalb: Danke für die Erinnerung! :daumen:[/COLOR][/I][FONT=Times New Roman][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT][quote=Francis]Was mich ärgert sind meine Hemmungen, mich nun bei solchen Familienfeiern zu zeigen.[/quote][I][COLOR=Purple]Ein Problem mit Familienfeiern habe ich Gott-sei-Dank nicht, was u.a. daran liegt, dass fast alle in meiner Familie mit dem Gewicht zu kämpfen haben... Aber, was mir in diesem Zusammenhang einfiel: Ich habe Probleme, in der Öffentlichkeit normal zu essen! Einfach, weil ich in der Vergangenheit so oft erfahren habe, dass die Menschen böse Kommentare über essende Dicke gemacht haben (über andere und über mich selber). Dadurch habe ich unbewusst immer noch den Drang, lieber im stillen Kämmerlein zu essen, und dort dann selbstverständlich viel zu viel, als in der Öffentlichkeit. Sobald jemand dabei ist, wenn ich esse, mache ich mir unbewusst Gedanken über Art und Menge des Essens, esse weniger, werde nicht satt und esse dann später "heimlich". Dieses Schema zu durchbrechen, empfinde ich als ungeheuer schwer. Immer noch! Obwohl ich mit der Zeit lerne, die Meinung anderer über mein Aussehen für egal zu befinden...*seufz* Immerhin. Dieser Beitrag zeigt mir, dass es mir inzwischen gelingt, mit dem Thema ES und insbesondere mit mir etwas wohlwollender umzugehen und den psychologischen Hintergrund immer mehr zu verstehen. Ich beginne, mich als "Opfer" zu betrachten, wozu ich mir in diesem Zusammenhang vielleicht gratulieren sollte, denn das ist immer noch besser, als mich in Selbstanklagen über meine Inkonsequenz und meine Labilität zu ergehen.... Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ich da wohl psychologisch noch so Einiges zu bewältigen habe...:-o Danke für Eure hilfreichen Beiträge dazu und für Eure Geduld beim Lesen :). Alles Liebe Iko [/COLOR][/I]
  • [quote=Martina]Da ich mich in den letzten Wochen häufiger mit dem Thema Gewichtsdokumentation konfrontiert gesehen habe, habe ich mir mal ein paar Gedanken dazu gemacht. In einem AC-Forum wurden jüngst die Gewichtsticker abgeschafft, (a) um User, bei denen es nicht so klappt, nicht neidisch zu machen, und (b) um einen Abnehmwettbewerb auszuschließen. Fand ich wirklich bemerkenswert. Ich für meinen Teil hatte ja mal eine Diskussion mit meiner letzten Psychologin. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir darauf kamen. Jedenfalls habe ich klar gemacht, dass es wohl im Zusammenhang mit meiner Gewichtsproblematik nichts gäbe, was mich mehr auf die Palme bringt, als Lob für Gewichtsreduktion, weshalb ich mir z.B. in einer Kur (in der ich KEINE Diät gemacht, aber trotz für meine Verhältnisse Extremmengenessens abgenommen habe; bin aus Langeweile täglich 2 km geschwommen) jegliche Kommentierung meines Gewichtsverlusts verbeten habe. Für viele Leute ist das nicht nachvollziehbar. Mich regt es jedenfalls maßlos auf, wenn ich in verschiedenen Diät- und AC-Foren gebetsmühlenartige Lobeshymnen auf die ach so tollen Leistungen der Betroffenen lese. Meine Psychologin sagte mir, das sei ein völlig suchtuntypisches Verhalten. Ihres Erachtens (ich weiß nicht, ob das so stimmt) gingen Essstörungen immer auch mit einer starken Fixierung auf die Frage des Gewichts einher. Ich habe mir nun mal verstärkt Gedanken darüber gemacht, was mir an Gewichtsdokumentationen und den Lobeshymnen darauf nicht gefällt. Die Antwort ist so einfach, dass ich mich frage, wieso ich sie mir erst heute gegeben habe: Wenn ich toll bin, wenn ich abnehme, dann impliziert das für mich, dass ich nicht toll oder weniger toll war, als ich noch nicht abgenommen habe. Und das finde ich zutiefst menschenverachtend. Natürlich ist es eine enorme Leistung, Gewicht zu verlieren. Allerdings haben die Lobeshymnen darauf für mich einen schalen Beigeschmack. Denn das Abnehmen an sich ist ja nicht so das Problem. Das Problem ist, das Gewicht zu halten. Und so gebührt meines Erachtens die Lobeshymne dem Menschen, der abgenommen hat, und das Gewicht dauerhaft halten kann. Martina[/quote] Hallo Martina, ich stimme Dir da voll und ganz zu :applaus: Das schlimme bspw in AC Foren sind diese elendigen Abnehmticker. Die Menschen werde geradezu genötigt ihre Gewichtsabnahme immer im Vergleich mit Anderen zu bewerten. Das führt langfristig dazu, dass Menschen die eben nicht so schnell abnehmen sich wie "Versager" fühlen und dann bspw. ganz schnell dazu neigen aus einem Band einen Bypass machen zu lassen. Dabei ist die Abnehmgeschwindigkeit wirklich nicht das Entscheidende. Ich finde es wesentlich wichtiger gesund statt schlank zu sein. (Natürlich geht theoretisch auch beides.) Ein gesellschaftliches "Ideal" ist es als schlanker Mensch durchs Leben zu gehen, und somit auch wenig verwunderlich, dass die Abnehmerei hochgelobt wird, denn alles was dem "Ideal" entspricht muss ja gut sein ;-) grüße
    • Offizieller Beitrag
    [quote]Dabei ist die Abnehmgeschwindigkeit wirklich nicht das Entscheidende.[/quote]Hallo Karla, ich halte die Geschwindigkeit durchaus für wichtig, aber nicht in dem Sinne, wie es die meisten Leute gerne haben. Ich kann z.B. mühelos abnehmen, indem ich hungere. Aber letztlich habe ich mich auf diese Weise erst so richtig dick gehungert. Seit einigen Jahren nun habe ich versucht, meine Ernährung umzustellen, obwohl ich mich eigentlich schon seit Mitte der 80er vergleichsweise gesund ernährt habe (seit dieser Zeit esse ich z.B. keine Fertiggerichte, Fruchtjoghurts, Süßstoffe etc. mehr). Es ist mir nicht geglückt, sofort den richtigen Weg zu finden. Ich musste ganz schön rumprobieren und habe auch Rückschläge eingesteckt. Ich wog auch so um die 180 kg. Die Kilos, die ich aber seither verloren habe, haben mich im Gegensatz zu den runter gehungerten nicht wieder angesprungen. Sie sind dauerhaft weg geblieben. Allerdings kann das auch damit zusammen hängen, dass ich jetzt ja genügend Schilddrüsenhormone einnehme. Seitdem das so ist, habe ich kein Gramm mehr zugenommen und ich kann eigentlich essen, was ich will. Es schlägt sich nicht auf der Waage nieder. Ich bin gerade an beiden Händen am Karpaltunnel operiert worden und durfte meine Hände fünf Wochen nicht benutzen und mein Mann ist nicht so der Koch. In dieser Zeit habe ich mich nicht besonders gut ernährt ohne jede gewichtsmäßige Folgen. Daher weiß ich, dass ich nicht mehr zunehme. Fazit: Ich bin schon davon überzeugt, dass langsam verlorene Kilos dauerhaft weg bleiben. Liebe Grüße Martina
  • [QUOTE]Dabei ist die Abnehmgeschwindigkeit wirklich nicht das Entscheidende. [/QUOTE] Je schneller du abnimmst um so grösser ist die Gefahr eines Jojo-Effektes. Mir kommt es beim Abnehmen (so das mal klappen würde) nicht drauf an, das ich 5 Kilo im Monat verliere. Ich bin auch mit 500 Gramm glücklich wenn es dafür dauerhauft ist und ich nicht wieder ein Jojo-Effekt habe. Aus diesem Grund esse ich auch anders, so das die Portionen zwangsläufig kleiner sind weil ich schneller und länger satt bin. Lieber nen leckren Salat mit ner Putenbrust das wirklich lange vorhält als ne Currywurst mit Pommes um es mal drastisch zu sagen. So kann man das Essverhalten auf Dauern ändern (so man) und auch so das eine oder andere Gramm verlieren. Langsam pö a pö. Denn beim zu schnellen Abnehmen ist auch die Gefahr, das der Körper nicht mitkommt. Man unter Dauerschwindel leidet, Blutdruckprobleme hat, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe....... Ich denke schon das auch die Geschwindigkeit eine Rolle spielt. Und auch wenn der Bauch schnell schnell schnell will finde ich langsam gesünder als schneller Aska
  • ich denke auch, dass langsameres Abnehmen sicher die gesündere Variante ist. Zum Einen sicher schonender für den Organismus, für die Haut und den Stoffwechsel aber zum Anderen auch für die Psyche, die ja auch ihre Zeit braucht bis man sich an die "neue" Körperform gewöhnt. Ich denke, sobald meine Blutwerte etc. wieder Ok sind, lasse ich mich langsam wieder entblocken, damit das mit der Abnehmerei etwas langsamer geht. Momentan nehme ich kontinuierlich um die 1-2kg die Woche ab, wobei ich aber auch viel Sport mache um das mit der Haut in den Griff zu bekommen. Gesundheitlich schadet mir das Abnehmen nicht (zumindest spüre ich nichts negatives), das Einzige was mich wirklich mittlerweile stört ist diese ständige Kälte. Ich laufe mittlerweile sogar in der Wohnung ständig mit Rolli und einer Strickjacke rum, weil es mich friert, und dieses Gefühl kannte ich vor der Abnehmerei nicht. Ich weiß aber, dass andere Menschen die Gewichtsabnahme weit weniger gut vertragen. So kenne ich einige AC Patienten die Haarausfall haben (sind übrigens erstaunlich viel) oder Migräne oder auch Kreislaufprobleme. Von einigen habe ich sogar gehört, dass sie Probleme mit ihren Zuckerwerten haben, da der Körper gar nicht so schnell "umschalten" kann. Deshalb ist es sicher die bessere und auch die gesündere Alternative langsamer abzunehmen.
  • Ich habe seit der Schildrlüsen OP 10 kg in den 9 Monaten abgenommen, dieses Gewicht ist viel stetiger runtergegangen als früher mit den Diäten. Weil mein Diabetis ausartet muss ich natürlich dafür Diät leben aber auch das bekommt mir. Ich bin sehr streng mit Zucker weil das sofort sichtbar wird.Lieber in 9 Monaten 10 Kg abnehmen als in 6 Wochen 15 und nach 12 Wochen 30 wieder draufzu haben. Tschau Mechtild
    • Offizieller Beitrag
    Ich muss dazu jetzt noch mal etwas schreiben. Im Moment bin ich viel in fremden Revieren unterwegs, weil ich für die Website Recherchen im Netz mache. Dazu treibe ich mich auf AC-Seiten ebenso rum wie auf Diät- und Essstörungsseiten. Ich habe dabei etwas festgestellt, was mich wirklich erschrocken hat: Da, wo Gewicht dokumentiert wird, es Abnahmetagebücher usw. gibt, da passiert genau das, weshalb ich mich immer gegen so etwas bei uns hier gesträubt habe: Es entstehen Neidsituationen und, was wirklich sehr schlimm ist, diejenigen, die nicht so tolle Erfolge vorzuweisen haben, fühlen sich ausgeschlossen und/oder als Versager und lassen sich von den Erfolgen der anderen psychisch runter ziehen. Das hat mich wieder sehr darin bestärkt, dass unser gewichtsdokumentationsfreies Konzept genau richtig ist. Denn auch wenn man vom Kopf her weiß, dass das Gewicht oder die Fähigkeit, es zu verlieren, nicht den Menschen ausmachen, so sind doch viele so weit konditioniert, dass sie sich sehr schnell in der Versagerrolle sehen, wenn sie dem Gebot der Gewichtsreduktion nicht so nachkommen können wie andere. Mir hat es vorige Woche schon leid getan, dass ich mit meinen fröhlichen Geschichten offenbar andere auf die gleiche Weise runter ziehe. Aber ich denke, es ist ein Unterschied, den ich ja auch schon zu erklären versucht habe: Ich bin hier eine öffentliche Person, da wir - im Gegensatz zu vielen anderen Forenbetreibern - der gesetzlichen Impressumspflicht nachkommen. Da ist es schon manches Mal schwieriger, die persönlichen Horrorstories zu erzählen, ohne dass Rückschlüsse auf die Beteiligten gezogen werden können. Also beschränke ich mich auf das Positive oder auf die schlechten Geschichten, die nur mich selber betreffen. Aber in unserem Leben gibt es genauso viele Aufs und Abs wie in Euren Leben, auch wenn wir vom Grundsatz her eher sehr positiv denkende Menschen sind. Martina
  • [QUOTE=Martina]Da, wo Gewicht dokumentiert wird, es Abnahmetagebücher usw. gibt, da passiert genau das, weshalb ich mich immer gegen so etwas bei uns hier gesträubt habe: Es entstehen Neidsituationen und, was wirklich sehr schlimm ist, diejenigen, die nicht so tolle Erfolge vorzuweisen haben, fühlen sich ausgeschlossen und/oder als Versager und lassen sich von den Erfolgen der anderen psychisch runter ziehen.[/QUOTE] Besonders schlimm finde ich es, wenn kommerzielle "Hilfen" zum Abnehmen mit öffentlichem Wiegeterror einhergehen. Das ist nicht nur bei den WW so, sondern z. B. auch bei Lowfett30 in ihren Abnehmgruppen, wie mir eine Bekannte berichtet hat. Bei einigen Teilnehmerinnen hat das wohl schon zum täglichen (!) Wiegezwang geführt. Dabei soll das und noch mehr im Widerspruch stehen zu dem, was von denen publiziert wird, aber was solls: Solange man damit (zusätzlich) Geld machen kann...
    • Offizieller Beitrag
    Guten Morgen, liebe Lunix, in den AC-Foren las ich gestern sinngemäß eine stolze Aussage: "Ich bin auch schon so weit, dass ich nicht mehr jede Stunde auf die Waage gehe.":batsch: Gerade in den AC-Foren ist diese oben beschriebene Frustration bei denjenigen, bei denen es nicht klappt, sehr ausgeprägt. Und gerade dort ist das auch sehr folgenreich, denn häufig kommt es dann zu "Umbauten" zur nächstrestriktiveren AC-Methode. Mich macht das immer sehr betroffen, zumal es für diese Leute schon ein echtes Wagnis ist, es überhaupt zuzugeben, dass es bei ihnen nicht klappt. In diesen Communities sind Misserfolge weitgehend tabu. Ich bin davon überzeugt, dass diese Vergleicherei (wie ja auch in allen anderen Lebensbereichen) den Menschen nicht gut tut. Und das habe ich in den letzten Tagen beim Lesen einiger sehr tragischer Geschichten bestätigt gefunden. Einen schönen Tag wünscht Dir Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote=Martina] Gerade in den AC-Foren ist diese oben beschriebene Frustration bei denjenigen, bei denen es nicht klappt, sehr ausgeprägt. Und gerade dort ist das auch sehr folgenreich, denn häufig kommt es dann zu "Umbauten" zur nächstrestriktiveren AC-Methode. Mich macht das immer sehr betroffen, zumal es für diese Leute schon ein echtes Wagnis ist, es überhaupt zuzugeben, dass es bei ihnen nicht klappt. In diesen Communities sind Misserfolge weitgehend tabu. [/quote]Ich kann schon verstehen, daß dieses Tabu besteht. Für viele ist diese AC ja quasi die letzte Hoffnung und wenn auch da wieder 'versagt' wird, ist der Frust natürlich noch größer als bei anderen Abnehmversuchen. Die AC-Ärzte schüren dieses Gefühl des Versagens noch, denn es kann ja überhaupt nicht angehen, daß nicht die Patienten, sondern diese chirurgischen Methoden versagen. Never! :ironie:
  • Ich habe hier auch schon einmal an anderer Stelle erwähnt, dass solche Dinger (also diese Ticker oder andere entsprechende Dokumentationen) dazu taugen, mich zu triggern. Mit Neid hat das weniger zu tun, sondern mit meinem Gefühl von Wertigkeit mir gegenüber. Mich beschleicht dann häufig dieses 'ich-bin-ein-schlechter-Mensch'-Gefühl. Ich verfange mich dann in diesem Gedankenkreislauf: andere können das auch, warum ich nicht? - ich versage immer, wenn es wichtig ist - ich bin schlecht, weil ich dick bin - alle anderen sind besser, weil sie abnehmen... Das ist extrem oberflächlich von mir gedacht, weil hinter jedem dieser Ticker steht ein Mensch mit seiner ureigensten Geschichte - es wird nur eine Momentaufnahme dieses Menschen gezeigt und die sollte mich eigentlich nicht dazu anhalten, mich selbst zu erniedrigen. In solchen Momenten wie diesen hier, wo ich es aufschreibe, bin ich auch in der Lage, darüber den Kopf zu schütteln. Die Darstellung von Gewichtsverlust hatte für mich aber auch immer etwas mit Stolz zu tun... bis mir ein guter Freund in dieser Hinsicht ordentlich den Kopf gewaschen hat. Dieser Freund ist einer der schillernsten und unglaublichsten Menschen, die ich kenne, von Geburt an schwer körperlich behindert. Ich befand mich gerade in einer Gewichtsreduktionsphase und berichtete ihm grammgenau von meinen 'Erfolgen'. Er war dann immer sonderlich still, bis ich endlich mal auf die Idee kam, ihn zu fragen, ob er das gar nicht toll findet, dass ich abnehme. Er antwortete mir, für mich wäre dies sicher ein Erfolg, ihn würde jeder meiner Jubelschreie aber nur an die 'Ausweglosigkeit' seiner Situation erinnern und an dieser könnte er nun mal nichts ändern. Das saß und hat mir die Absurdität meines Unterfangens vor Augen geführt. Seitdem brauche ich sowas erst recht nicht mehr - Bestätigung möchte ich mir auf anderer Ebene erarbeiten. Sofern ich mich nicht triggern lasse... :(
  • [quote=Berkana]....Mit Neid hat das weniger zu tun, sondern mit meinem Gefühl von Wertigkeit mir gegenüber. Mich beschleicht dann häufig dieses 'ich-bin-ein-schlechter-Mensch'-Gefühl. Ich verfange mich dann in diesem Gedankenkreislauf: andere können das auch, warum ich nicht? - ich versage immer, wenn es wichtig ist - ich bin schlecht, weil ich dick bin - alle anderen sind besser, weil sie abnehmen...[/quote] Treffender könnte man meine Gedanken und Gefühle zu diesen Tickern gar nicht beschreiben. Obwohl ich jedem wirklich seinen Erfolg gönne, ziehe ich mich gleichzeitig runter. [QUOTE=Berkana]Die Darstellung von Gewichtsverlust hatte für mich aber auch immer etwas mit Stolz zu tun... bis mir ein guter Freund in dieser Hinsicht ordentlich den Kopf gewaschen hat. Dieser Freund ist einer der schillernsten und unglaublichsten Menschen, die ich kenne, von Geburt an schwer körperlich behindert. Ich befand mich gerade in einer Gewichtsreduktionsphase und berichtete ihm grammgenau von meinen 'Erfolgen'. Er war dann immer sonderlich still, bis ich endlich mal auf die Idee kam, ihn zu fragen, ob er das gar nicht toll findet, dass ich abnehme. Er antwortete mir, für mich wäre dies sicher ein Erfolg, ihn würde jeder meiner Jubelschreie aber nur an die 'Ausweglosigkeit' seiner Situation erinnern und an dieser könnte er nun mal nichts ändern. Das saß und hat mir die Absurdität meines Unterfangens vor Augen geführt.[/QUOTE] Danke für diese Geschichte. Das rückt doch einiges wieder ins rechte Licht.
  • [quote=Lunix]Besonders schlimm finde ich es, wenn kommerzielle "Hilfen" zum Abnehmen mit öffentlichem Wiegeterror einhergehen. Das ist nicht nur bei den WW so, sondern z. B. auch bei Lowfett30 in ihren Abnehmgruppen, wie mir eine Bekannte berichtet hat. Bei einigen Teilnehmerinnen hat das wohl schon zum täglichen (!) Wiegezwang geführt. Dabei soll das und noch mehr im Widerspruch stehen zu dem, was von denen publiziert wird, aber was solls: Solange man damit (zusätzlich) Geld machen kann...[/quote] Also man ist ja immer noch ein eigenständiger Mensch. Und man muss sich nicht wiegen lassen in solchen Gruppen. Man kann darauf auch verzichten. Für manche Menschen ist es aber wichtig einen Vergleich zu haben. Manche fühlen sich dadurch motiviert. Und wegen dem Wiegezwang, man ist ja wohl erwachsen genug um sich dem nicht zu unterwerfen. Ich selbst schüttel den Kopf über Frauen, die jeden Tag mehrmals auf die Waage steigen. In manchen Foren nimmt das soweit überhand, dass man sich echt schon fragen muss, ob das nicht schon krankhaft ist. Aber deshalb muss ich das doch noch lange nicht selbst so tun. Ich selbst steige einmal wöchentlich auf die Waage und freue mich auch, wenn es weniger wird. Ich breche aber auch nicht total zusammen, wenn es mehr wird oder gleich bleibt. Grüße CandyClown
  • [QUOTE=CandyClown]Also man ist ja immer noch ein eigenständiger Mensch. Und man muss sich nicht wiegen lassen in solchen Gruppen. Man kann darauf auch verzichten.[/QUOTE] Also, ich habe selber nie an so etwas teilgenommen, fürchte aber, dass es so einfach in der Praxis nicht ist. Der Wiegezwang ist sicherlich Teil der Geschäftsstrategie und der (Gruppen-)Druck auf die Teilnehmer dürfte entsprechend hoch sein. Zum Sinn von Vergleichen s. Martinas 2. Posting.