Schreiben oder nicht und wenn ja wie?

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Technische Probleme
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  • In den letzten Monaten (und es waren viele) habe ich immer wieder Ansätze gemacht hier zu schreiben. Wirklich getan habe ich es selten. Erst wußte ich nicht genau warum das so ist. Als es mir klar wurde wußte ich nicht ob ich genau diese "Erkenntnis" (mir fällt kein besseres Wort ein) hier posten soll. Ein Mitglied des Forums sagte mir schon letztes Jahr im Juli ich solle es tun weil es doch hierher gehört. An dieser Stelle an diejenige vielen Dank dafür. Aber es mußte scheinbar lange gären. Als ich mich seinerzeit im Blauen Forum angemeldet habe war ich, und bin es heute immer noch, unglaublich froh nicht mehr "alleine" durch die Welt zu laufen. Ich stand mit meinen 170 kg nicht mehr als Exot da. Es gab plötzlich, wenn auch "nur" virtuell, noch andere Menschen in meinem Leben die mit mehr als 5 kg zuviel zu kämpfen hatten. Und einige dieser Menschen wurden sehr schnell sehr real für mich. Und das sind sie auch nach wie vor. Ich habe seitdem viel gelesen und bin auf viele Aspekte des Dickseins gestoßen und gestoßen worden an die ich vorher nie gedacht hatte. Ich habe in das Leben anderer schauen und darin lesen dürfen. Teilweise waren es Erlebnisse bei denen ich nur noch vor meinem Bildschirm sitzen und fassungslos sein konnte. Ich habe mich gedanklich mehr als jemals zuvor mit dem Dicksein allgemein und mit meinem persönlichen Dicksein beschäftigt. Ich habe mich über die Erfolge gefreut die andere hatten bezüglich ihrer Selbstakzeptanz oder anderer Dinge und ich habe mich über die winzigen Schritte gefreut die ich selbst tat. Es gab so viel positives und negatives um dieses Forum herum und es war, und ist für mich immer noch, prall gefüllt mit Leben. Und dann kam etwas womit ich niemals gerechnet hätte [B][size=12][COLOR=green]Ich fühlte mich von dem Thema erschlagen![/COLOR][/SIZE][/B] Nicht von den Usern und auch nicht von dem Forum als Gemeinschaft. Aber dieses Thema ist ja nun mal keines das im Leben so "nebenbei" läuft. Zumindest in meinem Leben nicht. Ich werde mich den Rest eben jenes meines Lebens damit auseinandersetzen müssen. Ich weiß nur nicht wie. Auf der einen Seite ist es mir gelungen mir gegenüber deutlich toleranter zu werden (was den täglichen Umgang mit mir und meinen Kilos angeht), andererseits wird der, vielleicht unerfüllbare, Wunsch 40 oder 50 kg weniger zu wiegen immer da sein und immer sehr groß und dominant sein. [B]Je mehr ich las und je mehr ich viele um ihren Umgang mit sich selbst beneidete umso größer schien mir die Kluft zwischen diesen beiden Seiten meiner selbst zu werden. [/B]Ich hatte das Gefühl das ich mich, bei fast allem was ich schrieb, einfach nicht mehr verständlich machen konnte. [B]Eben aus diesem Gefühl des Zwiespalts heraus.[/B] Manchmal ging es auch so weit das ich einfach dachte ich mute Euch den Kram der sich da zwischen meinen Ohren ansammelt besser einfach gar nicht zu. Viel zu unsortiert und ja eigentlich auch viel zu unwichtig. Dabei hat mir niemals jemand in diesem oder dem anderen Forum einen Grund für dieses Gefühl geliefert hat. Da ich ja zuhause immer noch PC-los bin (und es auch gerne noch bleiben möchte da ich auf der Arbeit ausschließlich damit arbeite) kommt dann noch der Faktor Zeit dazu. Es hat hier, mittlerweile und Gott sei Dank, doch recht angezogen. Aber ich schaue, wenn ich im Büro bin, mehrmals am Tag ins Forum. Warum ich das alles schreibe? Nun, wie ich bereits oben erwähnt hatte wurde mir nahe gelegt meine Gedanken zu posten weil sie ja nun mal zum Dicksein gehören und ich habe mir jetzt einfach mal ein Herz gefaßt und es aufgeschrieben. Ich hoffe das ich irgendwann wieder so weit sein werde die Kluft die sich in meinen Gedanken aufgetan hat, wenn auch nicht zu schließen, aber vielleicht doch wieder überbrücken zu können. Lieben Gruß Steffi
    • Offizieller Beitrag
    Liebe Steffi, Du wirst es nicht glauben: Ich verstehe Dich zu 100 %. Als ich mich damals im Blauen verabschiedet habe, stand mir das Thema "Dicksein" sonstwo. Ich konnte mich einfach nicht mehr vernünftig damit beschäftigen. Durch all diese Internet-Aktivitäten hatte es einen Raum in meinem Gehirn und in meinem Leben eingenommen, dass es mich erschlug, genau wie Du es schreibst. Das war der Grund, warum ich mir einen neuen Umgang mit diesem Thema erarbeiten musste, auch ein Teil dessen, was mich aufgehalten hat, mich angemessen um diese Website zu kümmern. Ich finde es dabei relativ unerheblich, wo man gerade steht, ob man die körperliche Situation, in der man sich befindet, nun annehmen kann oder nicht. Wenn einen etwas zu sehr beschäftigt, sollte man einen Weg finden, die Dinge von außen zu betrachten. Ich habe das Thema Dicksein quasi von meiner Festplatte verbannt und sozusagen auf CD-ROM gespeichert. Ich hole es dann raus, wenn ich mich damit beschäftigen möchte, aber gebe ihm in meinem persönlichen Leben einfach nicht mehr den enormen Raum wie früher. Das hat mir sehr geholfen. Der Unterschied zu früher ist: Ich habe mich damit beschäftigt und habe enormes Wissen zu diesem Thema, das es mir ermöglicht, meine körperliche Situation besser einzuschätzen, aber ich setze dieses Wissen nur dann ein, wenn ich es brauche, oder wenn andere es hier z.B. brauchen. Es bestimmt nicht mehr mein tägliches Denken. Vielleicht hilft Dir dieses Bild ja ein wenig auf Deiner Suche nach der Brücke. Ich wünsche es Dir. Liebe Grüße Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Hi Steffi! Schön, daß Du Dich dazu durchgerungen hast hier zu posten. Das was Du da geschrieben hast, spiegelt genau das wider, was viele hier durchmachen bzw. durchgemacht haben. Als ich mich, zunächst noch zu blauen Forumszeiten und anschließend hier, mit meinen Übergewicht auseinandergesetzt habe, da dachte ich: Mensch, die sind mir alle sowas von voraus, die haben sich selbst akzeptiert und behaupten ihren Platz. Ich mußte lernen, daß man Selbstakzeptanz nicht "mal eben" erlernt, soetwas wächst langsam. Durch das Lesen hier, durch regelrechtes "aufsaugen" von Informationen zum Thema wurde ich "schleichend" selbstsicherer. Ich wurde von Familienangehörigen angepflaumt - ich wehrte mich mit Argumenten. Mein Umfeld mußte lernen, daß ich mich geändert hatte und dass ich nicht mehr der kuschende Empfänger ihrer gutgemeinten Ratschläge war. Solange Du bereit bist Dich mit Deinem Übergewicht auseinanderzusetzen, solange wirst Du auch unterbewußt Stück für Stück gestärkt. Bleib auf Deinem Kurs und Du wirst sehen, daß der Informationsaustausch hier sehr förderlich ist.
  • find ich gut, dass du es gepostet hast, steffi. mir geht es ähnlich wie Martina. ich habe mich in letzter zeit kaum ums dicksein gekümmert, auch, weil das leben mich genug anderweitig beschäftigt. ich finde das angenehm, es tut mir gut.
  • [quote]Wenn einen etwas zu sehr beschäftigt, sollte man einen Weg finden, die Dinge von außen zu betrachten. Ich habe das Thema Dicksein quasi von meiner Festplatte verbannt und sozusagen auf CD-ROM gespeichert. Ich hole es dann raus, wenn ich mich damit beschäftigen möchte, aber gebe ihm in meinem persönlichen Leben einfach nicht mehr den enormen Raum wie früher.[/quote] Liebe Martina, genau das versuche ich im Moment an so ziemlich allen Fronten und in allen Bereichen meines Lebens. Aber es fällt mir schwer Dinge die ich gerne beeinflußen möchte ruhen zu lassen. Und sei es nur für eine Weile. Gelassenheit gehört nicht grade zu den Dingen die mir in die Wiege gelegt wurden. [quote]Solange Du bereit bist Dich mit Deinem Übergewicht auseinanderzusetzen, solange wirst Du auch unterbewußt Stück für Stück gestärkt.[/quote] Liebe Sumpitt, für mich bedeutete dieses Gefühl das ich mich mit dem Thema streckenweise nicht mehr befassen möchte quasi ein Aufgeben. Jetzt wo ich Deine Zeilen lese frage ich mich wieso. Das es einfach zur Entwicklung gehört ist mir nicht in den Sinn gekommen. Aber das geht wohl wirklich in die Richtung den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Es ist schön zu wissen das ich mit dem Gefühl nicht alleine auf weiter Flur stehe. Manchmal hat es mich regelrecht gelähmt. Ich wollte gerne schreiben und konnte nicht. Oder nur bei Dingen die nicht so arg ins Eingemachte gingen. Wenn ich wirklich eine Sache im Leben im Moment allerdringendst brauchen kann dann ist es Gelassenheit. Vielleicht ist der Gedanke einfach mal abzuwarten was noch kommt schon der erste Schritt dahin. Vielen Dank an Euch! Lieben Gruß S.
    • Offizieller Beitrag
    [QUOTE]genau das versuche ich im Moment an so ziemlich allen Fronten und in allen Bereichen meines Lebens. Aber es fällt mir schwer Dinge die ich gerne beeinflußen möchte ruhen zu lassen. Und sei es nur für eine Weile. Gelassenheit gehört nicht grade zu den Dingen die mir in die Wiege gelegt wurden.[/QUOTE]Liebe Steffi, das geht mir genauso, aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem man Gelassenheit einfach zulassen MUSS, weil man sonst verrückt wird. Hat man es einmal geschafft, die Dinge gelassener zu nehmen und eine gewissen "kommste heut nicht, kommste morgen"-Mentalität zuzulassen und hat man damit auch die entspannende Wirkung dieser Haltung erfahren, fällt es einem immer leichter. Allerdings kann auch ich das nur über meinen Verstand regeln. Es ist keine natürliche Charaktereigenschaft. Ich wünsche Dir, dass Du DEINEN Umgang mit diesen Problemen findest. Alles Liebe Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Guten Morgen liebe Martina! Der Punkt des MÜSSENS ist bei mir längst erreicht. Die Gallenkolik im September hatte ich schließlich nicht von nichts. Genauso wie andere Dinge die mir in den letzten Monaten körperlich quer gegangen sind. Von den seelischen Koliken gar nicht zu reden. Manchmal denke ich man müßte mir den inneren Kampf ansehen. Aber das ist scheinbar wenigstens nicht der Fall. Ich habe mich in den letzten Wochen sehr oft gefragt warum mir die "kommste heut nicht - kommste morgen!"-Mentalität so schwer fällt. Letztlich bedeutet diese Mentalität, jedenfalls für mich, Dinge "herabzustufen" was die, meistens emotionale, Priorität und Intensität angeht. Und genau damit habe ich ein großes Problem. Ich kann es einfach nicht erklären. Fakt ist das ich weiß ich muß dringend daran arbeiten etwas "egaler" zu werden und tue es auch. Und auch ich kann das nur rein vom Verstand aus. Aber es ist schwer und ich habe das Gefühl mir dabei selbst untreu zu werden. Aber ich denke das ich das wohl irgendwann in den Griff kriegen werde. Wenn ich auch jetzt noch nicht weiß wie. Vielen Dank für Deine Zeilen Lieben Gruß Steffi