Zwischen zwei Welten

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  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ich hatte immer gedacht, dass ich automatisch abnehme, sobald ich nicht mehr akut esssüchtig bin. Ich dachte: „Wenn ich nicht mehr essen [b]muss[/b], nehme ich ab, weil ich weniger esse.“ Nun, dem ist nicht so. Ich halte mein Gewicht problemlos seit Mitte des Jahres. Das fällt mir überhaupt nicht schwer und ich genieße das Essen. In den letzten Wochen jedoch merke ich, dass mein Körper dieses hohe Gewicht nicht mehr er[b]tragen[/b] kann. Ich dachte, irgendwann käme der „Kick“ und ich würde meine Ernährung wirklich komplett umstellen und regelmäßig Sport machen (können). Doch bisher bleibt der „Kick“ aus. Warum? Am Freitag hatte ich eine Freundin zu Besuch, die Allgemeinmedizinerin ist. Wir haben uns intensiv über das Thema Essstörung und Abnehmen unterhalten. Und je mehr wir redeten, desto deutlicher wurden mir zwei Dinge: 1. Mein „Kick“ wäre Wut. Ich warte auf die große Wut. Mich macht es jetzt schon oft wütend, wenn ich in den Spiegel gucke. Immer öfter mag ich mich selbst nicht mehr leiden. Diese Wut hat mich auch dazu gebracht, mit meinem Vater zu sprechen, ich weiss also, wie nützlich sie mir sein kann. Und schon kommt Thema Nummer 2: Ich habe mich eigentlich immer schon selbst akzeptiert, bin immer raus gegangen, habe Discos nicht gemieden, war mit Freunden unterwegs, habe hier und da mal Sport gemacht. Ich denke, in Sachen Selbstakzeptanz bin ich ganz weit vorne. Doch nun stehe ich vor dem Spiegel und will nicht mehr so dick sein. Aber wenn ich mich bewusst für das Abnehmen entscheide, gestehe ich mir ein, dass ich so nicht mehr sein mag. Ich habe Angst, dass mit diesem Eingeständnis die Selbstakzeptanz flöten geht und ich erstmal in ein großes schwarzes Loch falle. Dass ich mich zwischen 2 Welten fühlen werde: Zwischen der Welt des Dickseins mit Selbstakzeptanz, wo es mir gut geht, wenn "nur" die körperlichen Probleme nicht wären und der Welt des sinkenden Gewichts, wo ich nicht weiss, wo ich stehe und wo ich enden werde. Wo ich vielleicht angreifbarer bin. Und ich habe Angst, dass mein neues Ich mich nicht genügend schützen kann. Ich bräuchte so sehr jemanden, der an genau diesem Punkt steht bzw. ihn gerade hinter sich gelassen hat. Ist da jemand? Wie kann ich gegen diese Angst angehen? Oder ist sie unbegründet? Babs[/color][/font]
  • [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Wo ich vielleicht angreifbarer bin. Und ich habe Angst, dass mein neues Ich mich nicht genügend schützen kann. [/color][/font][/QUOTE] Hast du denn schon herausgefunden [b]wo[/b] du angreifbar bist? Verletztbar bist? Für was du diesen Panzer brauchst? Vor was du dein neues ich schützen müsstest? Ich habe für mich die Erfahrung gemacht das ich meinen Panzer brauche um mich vor Einflüssen von der Aussenwelt zu schützen. Angriffe, Verletzungen........... Seit ich mich aus einem Forum weitesgehend zurückgezogen habe nehme ich nicht mehr zu! Zwar stecke ich fest bei meinem Gewicht (und mein Körper mag das so auch absolut net) aber wenigstens nehme ich nicht mehr zu. Denke es ist wichtig herauszufinden wofür der Panzer ein Schutz ist - so rein laienhaft gesehen. Du hast Angst, das deine Selbstakzeptanz flöten geht - doch ist es "nur" diese Angst? Oder ist da vielleicht noch mehr? :wink1: Aska
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ich bräuchte so sehr jemanden, der an genau diesem Punkt steht bzw. ihn gerade hinter sich gelassen hat. Ist da jemand?[/color][/font][/QUOTE]Babs, wie immer, wenn eine neue Meldung von Dir kommt, habe ich mich sofort dran gemacht, um sie zu lesen, weil ich auch Deinen Postings so viel lerne und manchmal auch Kraft beziehe, wenn es bei mir nicht so recht vorwärte gehen will. Du bist um so viele große Schritte weiter als ich. Wenn ich Dir einen heißen Tipp übermitteln könnte, würde ich es tun. [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen](...) [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]ich habe Angst, dass mein neues Ich mich nicht genügend schützen kann. (...) [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Wie kann ich gegen diese Angst angehen? Oder ist sie unbegründet? [/color][/font][/QUOTE]Kann es sein, dass bei Dir mal wieder die gleiche Ungeduld vorherrscht, die ich auch immer mal wieder habe? Alles muss SOFORT funktionieren, Erkenntnisse müssen UMGEHEND umgesetzt werden... Da sitzt zu viel Druck hinter. Du stehst nicht zwischen zwei Welten, sondern in einer einzigen: Deiner! Nur ändert sich offensichtlich gerade einiges in Deiner Welt, aber Du kannst dich schützen, weil es DEINE ist! Da verlässt Dich gerade Deine Selbstakzeptanz ein wenig, weil Du merkst, dass Du doch ein Stück abnehmen möchtest und Dir das fast wie Selbstverrat vorkommt, da gerade Du immer Selbstakzeptanz gepredigt hast. Das finde ich aber absolut nicht verwerflich, sondern es ist ein Entwicklungsschritt. Den macht sicher nicht jeder mit, aber Du kennst Dich inzwischen gut genug, um zu wissen, was Du willst und was Dein Körper von Dir verlangt (bzw. auch Du von ihm). Schwarze Löcher gibt es viele, nur rauskriechen muss man halt irgendwie. Lass doch erst einmal zu, dass sich die Emotionen ein wenig sortieren, ohne dass Du gleich Dein ganzes Gebäude an Dir selbst gesteckten Werten voreilig zum Einsturz bringst. Pass auf Dich auf und verrenne Dich nicht. In Deiner Welt hast immer noch Du das Sagen!
  • [quote=Aska]Hast du denn schon herausgefunden wo du angreifbar bist? Verletztbar bist? Für was du diesen Panzer brauchst? Vor was du dein neues ich schützen müsstest? [/quote][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Ich glaube, ich habe Angst davor, dass mich plötzlich dumme Bemerkungen (die ich schon seit über zwei Jahren nicht mehr vernommen habe) erreichen und treffen. Ich habe Angst vor einem veränderten Körper. Ich weiss nicht, wie ich mit weniger Gewicht aussehe. Da ich nie bemerkt habe, dass ich zunahm, kann ich mich nicht erinnern, wie ich mit z. B. 20 oder 40 kg weniger aussah. Nun ja, 40 kg weniger ist eh schon mindestens 10 Jahre her. Wie lebt es sich mit einem leichteren Körper. Wird die Haut sich noch ein wenig zurück bilden können oder brauche ich dann OPs? Wie werde ich diese "Schwebezeit" meistern? Da sind so viele Fragen, die ich an ein Leben als nicht mehr so stark Übergewichtige habe. Ich will nicht schlank werden. Mein Traum/Ziel derzeit wären ca. 100 kg. Dann bin ich immer noch mopsig, aber nicht mehr so gesundheitsbedrohlich dick. Vor der Kilozahl, die ich bis dahin verlieren muss, graut mir z. B. nicht. Aber mir graut vor dem Weg. Weil er mir unbekannt ist. Weil ich nicht weiss, wie es ist, wenn der Schutzpanzer geht. Weil ich mich zwar seelisch schon recht stabil fühle und die kranken Verhaltensweisen abgelegt habe, aber für mich ist dieses Abnehmen der letzte große Schritt und er macht mir Angst. Ihr seht, eine Ansammlung von Ängsten. Aber ich bin unendlich froh, dass ich sie zumindest endlich mal klar formulieren kann. Ich weiss nicht, Kampfzwerg, ob es wirklich an der Ungeduld liegt. Denn der Druck abzunehmen, kommt nicht wirklich von innen. Also nicht aus meiner Seele. Meine Seele könnte mit dem Gewicht und der Figur leben. Diesmal ruft mein Körper. Ich hatte z. B. nie Probleme mit dem Bücken, jetzt geht es los. Ich bin erst 31 - das kann einfach nicht sein. Zudem kommt mir immer öfter in den Sinn, dass ich vielleicht doch Kinder haben möchte. Aber ich möchte meinen Kindern hinterher laufen können, mit ihnen auf dem Boden robben...aber körperlich ginge das einfach im Moment nicht. Ich bin seit 23 Jahren übergewichtig und zum ersten Mal fühle ich mich behindert in meinen körperlichen Möglichkeiten. So kann und will ich nicht weitermachen.[/color][/font] [quote=Kampfzwerg]...und Dir das fast wie Selbstverrat vorkommt, da gerade Du immer Selbstakzeptanz gepredigt hast. [/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Damit triffst du den Nagel absolut auf den Kopf. Ja, es kommt mir wie Selbstverrat vor, weil ich all das, an was ich schon so lange ehrlich glaube, in Frage stelle bzw. verändern will. Die dicke Selbstakzeptanz ist meine Leitlinie, mein roter Faden, an dem ich mich durchs Leben schlängeln kann. Jetzt muss/will ich diesen Faden loslassen. Und ich habe Angst, dass ich alleine nicht gehen kann... Babs[/color][/font]
  • [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen](...) [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]ich habe Angst, dass mein neues Ich mich nicht genügend schützen kann. (...) [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Wie kann ich gegen diese Angst angehen? Oder ist sie unbegründet?[/color][/font][/QUOTE] die angst ist sicher nicht unbegründet. selbstakzeptanz ist nicht an ein hohes gewicht gebunden, aber du kannst durchaus durch einen versuch, forciert abzunehmen in die gefahr kommen deine selbstakzeptanz an einen erfolg deiner bemühungen zu koppeln. kann es sein, dass dein du schwarz/weiss = dick/schlank bilder vor die hast. wie gehts dir, wenn du dir 1, 2, 3 oder 5kg weniger vorstellst? fühlt sich das gefährlich an, macht es angst? du sagst, dein körper will dein gewicht nicht mehr tragen. welche körperlichen probleme hast du konkret? kannst du deine beschwerden verringern, zB. durch bewegung, ohne dass du unbedingt dünner werden musst? manchmal versäumt man das machbare, weil man das (noch) unmögliche zu einem götzen erhebt. ich selber kann (aus physischen gründen) nicht abnehmen und musste auch lernen, dass ich mich mit rücken-, knie-, blutdruck- und sonstigen problemen nicht abfinden muss, nur weil ich dick bin.
  • [quote=Rita]wie gehts dir, wenn du dir 1, 2, 3 oder 5kg weniger vorstellst? fühlt sich das gefährlich an, macht es angst?[/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Nein, das tut es nicht. Das Ankommen ist – so denke ich – nicht das Problem. Ich freue mich darauf, nicht mehr so viel zu wiegen. Ich stelle es mir fantastisch vor. Denn dann kann ich endlich die Aktivitäten ausüben, die im Moment nicht möglich sind. Mir graut nur vor dem Weg dorthin. [/color][/font] [quote=Rita]du sagst, dein körper will dein gewicht nicht mehr tragen. welche körperlichen probleme hast du konkret? [/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ich möchte sie hier nicht alle aufzählen, aber was mich massiv stört, sind Belastungshusten, Knieprobleme, Fersensporne und auch ganz mächtig die Angst, z. B. hinzufallen, weil ich weiss, dass ich mich nicht abfangen kann. Ich gehe schwimmen und das tut mir und meinem Rücken auch gut. Aber nicht so gut, als dass ich sagen könnte: „So möchte ich weiterhin leben.“ [/color][/font] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Babs [/color][/font]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Nein, das tut es nicht. Das Ankommen ist – so denke ich – nicht das Problem. Ich freue mich darauf, nicht mehr so viel zu wiegen. Ich stelle es mir fantastisch vor. Denn dann kann ich endlich die Aktivitäten ausüben, die im Moment nicht möglich sind. Mir graut nur vor dem Weg dorthin. [/QUOTE] [color=Black][font=Arial]hm. da hab ich dich genau verkehrt herum verstanden. ich dachte, es macht dir angst, "plötzlich schlank" zu sein, du fürchest dich anscheinend vor jedem einzelnen kilo, das du auf dem weg dahin verlieren willst. oder was genau meinst du mit dem weg dahin?[/font][/color] [/color][/font] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] [QUOTE]Ich möchte sie hier nicht alle aufzählen, aber was mich massiv stört, sind Belastungshusten, Knieprobleme, Fersensporne und auch ganz mächtig die Angst, z. B. hinzufallen, weil ich weiss, dass ich mich nicht abfangen kann. Ich gehe schwimmen und das tut mir und meinem Rücken auch gut. Aber nicht so gut, als dass ich sagen könnte: „So möchte ich weiterhin leben.“ [/color][/font] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Babs [/color][/font][/QUOTE] [color=Black][font=Arial]dazu hab ich gute nachrichten. ich hatte rückenschmerzen, seit ich 12 war (und damals wog ich 60kg weniger). mit 3 (!) wochen kiesertraining (bei etwa 135kg), war das problem behoben. das problem sind meistens die verkümmerten muskeln, weniger das zu tragende gewicht. knieprobleme, fersensporn und angst davor zu fallen kann man mit einlagen, physiotherapie (am besten im wasser - frag Martina) und leichtem (am anfang wirklich ganz leichtem!) ausdauertraining angehen , das gleiche gilt für belastungsdyspnoe (falls alle anderen gründe dafür seriös ausgeschlossen wurden!!!). versteh mich richtig, ich will dir nicht dein ziel rauben, schlank(er) zu werden, aber warte bitte nicht auf schlanke zeiten um dir schmerzfreiheit und beweglickeit wieder zu holen. vielleicht wird ja umgekehrt ein schuh draus und du nimmst ab, sobald du wieder unbeschwert von knieproblemen nächtelang durchtanzen kannst :) [/font][/color]
  • [color=#000000]Aaaalso… Es geht darum, die Selbstakzeptanz zum einen und den Wunsch, weniger zu wiegen, zum anderen emotional unter einen Hut zu kriegen, richtig? Ganz ehrlich: Das stelle ich mir schwierig vor. Und ich muss es hier, im Moment, nur mal durchdenken, und es nicht etwa durch-fühlen wie Du.[/color] [color=#000000] [/color][color=#000000]Ich persönlich, muss ich sagen, bekäme es wohl nur auf einem Weg hin, nämlich das komplette gedankliche Ausblenden des Aspekts „Gewichtsabnahme“. Das heißt, ich verbiete mir selbst, „weniger Kilos“ zum Ziel zu haben, wenn ich mich gesund ernähre und Sport treibe. Würde ich anfangen, dieselben kritisch zu beobachten, sie schwinden sehen zu wollen, säße ich ruckzuck wieder drin in dieser Falle des täglichen auf die Waage Steigens und der Abhängigkeit nicht etwa nur meiner Laune, sondern auch meines Selbstwertgefühls von der Zahl, die sie anzeigt. Ich würde wahrscheinlich wieder Gewichtskurven malen und mich selbst verachten, weil ich diese Woche nur drei Kilo abgenommen habe, wo es doch auch vier hätten sein können, hätte ich doch nur am Donnerstag die Nudeln nicht gegessen.[/color] [color=#000000] [/color][font='Times New Roman'][font=Verdana][size=10][color=#000000]Für mich lautet der Weg also Ignoranz. Aber vielleicht geht es ja auch anders. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, entspannt abzunehmen und nicht verbissen. Zum Beispiel, wenn man sich klar macht, was man an sich selbst achtet und schätzt. Und da traue ich Dir zu, dass Dir eine ganze Menge einfallen könnte außer abgenommenen Kilos. Vielleicht tappt man in die obige Falle nur dann, wenn man sonst nichts hat, woran man seine Selbstachtung festmachen kann. Wäre das so, dann wärst Du aus dem Schneider, Babs, oder?[/color][/size][/font][/font]
  • Hallo Babs, Ich kann Dir nur sagen, wie es bei mir war...ich habe vor ein paar Jahren ca 40 Kilo abgenommen (die ich mittlerweile längst wieder drauf habe - aber das ist eine andere Geschichte). Ich habe damals zwar auch viele Ängste gehabt - aber habe gemerkt, dass sie zum großen Teil unbegründet waren. Ich konnte mich zum Beispiel mit weniger Fett mindestens genau so gut schützen (aber ich wog allerdings auch noch gut 100 Kilo, wie das mit noch weniger gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen). Ich hatte zwar die Vorstellung gehabt, dass mich meine Kilos irgendwie schützten...aber wahrscheinlich reichten bei mir die 100 Kilo 'dicke' aus. Bei der Selbstakteptanz hat sich in der Zeit des Abmehmens ganz wenig geändert, ich habe mich genauso viel oder wenig akzeptiert, wie mit mehr Kilos. Das hat sich erst dann geändert, als ich wieder zugenommen habe, da ging dann die Selbstakzeptanz leider flöten...und ich muss sie wie ein kleines Pflänzchen wieder aufpäppeln. Das war für mich damals sicher nicht gut, diese Verknüpfung von Abnehmen und mich dann schlanker selbst mehr akzeptieren zu wollen, damit wurde ich dann nämlich von äußeren Faktoren abhängig: ich aß zwar wenig, nahm aber wieder zu - und das stellte mich dann plötzlich in Frage...meine Kilos kehrten zurück und die Akzeptanz wurde immer geringer. Ich habe ganz mühsam lernen müssen, dass ich zwar die Kontrolle über das, was ich esse haben kann - aber nicht die Kontrolle über das, was ich wiege! Für mich habe ich daraus hauptsächlich gelernt, dass ich nie wieder mein Gewicht so in den Mittelpunkt stellen möchte. Natürlich hoffe ich noch immer, wieder ein paar Kilo weniger zu wiegen, aber wenn, dann muss es beiläufiger geschehen. Hm...'beiläufig' trifft es nicht so richtig: was ich meine ist, dass ich dann nicht so aus das Gewicht fixiert sein möchte, sondern eher darauf, dass ich meinem Körper etwas Gutes tue. Dass ich gesünder leben will, mehr auf mich achten will. Und das wäre für mich ein wichtiger Schritt zu 'Dicker Selbstakzeptanz', die nicht von mehr oder weniger Kilos getragen wird, sondern davon, dass ich ein Gespür für mich und meine Bedürfnisse habe. mellow, die zur Zeit leider meilenweit weg von dem Punkt ist, den Du gerade erreicht hast...
  • [quote=Rita]hm. da hab ich dich genau verkehrt herum verstanden. ich dachte, es macht dir angst, "plötzlich schlank" zu sein, du fürchest dich anscheinend vor jedem einzelnen kilo, das du auf dem weg dahin verlieren willst. oder was genau meinst du mit dem weg dahin?[/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Nein, "plötzlich" schlank wird es für mich nicht geben und das macht mir auch keine Angst. Es geht auch nicht um die zu verlierenden Kilos, vor denen ich Angst habe. Ich weiss nicht, wie ich es deutlicher erklären soll als in meinem ersten Beitrag. [/color][/font] [quote=Rita] versteh mich richtig, ich will dir nicht dein ziel rauben, schlank(er) zu werden, aber warte bitte nicht auf schlanke zeiten um dir schmerzfreiheit und beweglickeit wieder zu holen. [/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ich warte nicht auf schlanke Zeiten, Rita. Ich tue gute Dinge für mich, gehe schwimmen, laufe Treppen und werde ab nächste Woche auch wieder ins Fitness-Studio gehen (Frühschwimmen im Winter ist dann doch nicht so meins). So kann ich zumindest dafür sorgen, dass es nicht noch schlimmer wird. Ich jage keinem Traum hinterher, der da lautet: "Wenn ich weniger wiege, wird alles gut." So realistisch bin ich schon. Ich habe schließlich sehr viel in unserem Forum gelernt :) Sopho, du hast es kurz und absolut richtig zusammen gefasst. Wie so oft: DANKE! Vielleicht muss ich mir auf dem Weg immer wieder diesen Thread vor Augen halten. Denn ich will mein Abnehm-Bedürfnis weder ignorieren, noch mich wie eine (Selbst-)Verräterin fühlen. Ich möchte nicht ständig auf die Waage steigen und meine Glückseligkeit von schwindenden Kilos abhängig machen und ich möchte meine Selbstakzeptanz nicht verlieren. Vermutlich wird es am Anfang, wenn die ersten Kilos gehen, schwer. Ich möchte aber nicht weiter in den Spiegel gucken und denken: "Uah, nee.", sondern ich möchte in den Spiegel gucken und denken: "Siehst gut aus." und mich dann einfach und unkompliziert über das schwindende Doppelkinn und den schwindenden Bauchumfang etc. freuen können. Ob das wohl gehen kann? Babs[/color][/font]
  • Was mich hier beschäftigt, liebe Babs, ist das [i][u]wie[/u][/i]. Wie soll das Abnehmen in der Praxis für dich aussehen? Dein Eingangsthread liest sich, als sei abzunehmen eine reine Willensentscheidung. Etwas, das du quasi "ganz einfach" mit Bewußtsein tun kannst. :) Büdde klär mich auf.:flirt:
  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Abnehmen hat jetzt - nachdem ich mein Essverhalten kontrollieren kann - für mich durchaus auch etwas mit einer Willensentscheidung zu tun, denn jetzt habe ich endlich überhaupt die Chance, abnehmen zu KÖNNEN. Einfach ist es absolut nicht, aber ich hoffe, dass ich mittlerweile so weit bin, es schaffen zu können. Da ich keine unkontrollierten Fressattacken mehr habe, müsste es doch möglich sein, meine Ernährung dahingehend umzustellen, dass ich Kilos verliere. Und das Durchhaltevermögen dazu entstammt meinem Willen... Oder? Babs [/color][/font]
  • Hi, Babs ich bin seit einigen Wochen an einem ähnlichen Punkt angelangt,wie Du. Meine Essstörung habe ich weitgehend überwunden, meine langjährige Droge Schokolade ist kein Thema mehr. Ich kann die damit runtergewürgten Gefühle und Bedürfnisse inzwischen wahrnehmen, aushalten und auch ohne Umwege stillen. Daher habe ich meine Ernährung umgestellt und nehme seitdem langsam ab. Mich selbst habe ich immer akzeptiert, sei es mitten in einem Schokoanfall, sei es vor einem Arzt sitzend, der gerade versucht hat, mich zu erniedrigen oder inmitten einer Menschenmenge voller Schlanker. Ich denke, echte Liebe zu mir selbst, hat nichts damit zu tun, in welcher Form mein Körper sich befindet.Für mich ist echte Eigenliebe (was über Selbstakzeptanz hinausgeht) eine Art Mütterlichkeit mir selbst gegenüber. Ich übernehme Verantwortung für meinen Körper, wie für mein Kind. Und dadurch spüre ich die Not meines Körpers mit dem Gewicht, das er zu tragen hat und versuche ihm, so weit es geht zu helfen, wie ich meinem Kind helfen würde. Meine Akzeptanz und Wertschätzung meinem Körper gegenüber, ist davon unabhängig vorhanden. Im Gegenteil, je mehr ich für meinen Körper tue, um ihn von seinen Leiden zu befreien- desto mehr zeige ich doch meine Liebe zu ihm. Das Thema ist wirklich schwierig in Worte zu fassen. Ich überlege gerade, warum!? Herzliche Grüße Chiyele
  • Guten Morgen Babs, entschuldige bitte ich bin gestern net mehr zum antworten gekommen. Irgendwie wollte mein verschnupftes Hirn nicht mehr denken. Versucht und wieder geschlossen (*grummel* ich hasse Schnupfen) Du hast deine Ängste schreiben können, sie rauslassen können. Vielleicht liegt es ja eben an diesen Ängsten, dass das Abnehmen nicht klappt? [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Ich glaube, ich habe Angst davor, dass mich plötzlich dumme Bemerkungen (die ich schon seit über zwei Jahren nicht mehr vernommen habe) erreichen und treffen.[/color][/font][/QUOTE] Warum hast du sie net vernommen? Kanns sein das es sie einfach net mehr gibt? [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Mein Traum/Ziel derzeit wären ca. 100 kg [...] [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Weil ich nicht weiss, wie es ist, wenn der Schutzpanzer geht. [/color][/font][/QUOTE] Nun auch mit 100 kg hat man noch einen Schutzpanzer. Er ist nicht mehr so groß wie jetzt - aber er ist immer noch vorhanden. Mich hat man inner Klinik damals auf 95 Kilo runtergejagt - innerhalb von 3 Wochen hatte ich dann 5 Kilo wieder drauf, war wieder bei 100 kg angelangt und fühlte mich gut. Mit weniger komme ich mir nackt vor. Naja heute wiege ich viel mehr - weil man zwar am Abnehmen gearbeitet hat (was gar nicht Ziel und Aufgabe war - es war etwas ganz anderes Ziel und Aufgabe der Klinik) aber man hat *hups* vergessen mir zu zeigen wie ich mich daheim richtig ernähre. So kam dann der Jojo-Effekt. Diese 100 kg sind mein Wohlfühlgewicht. Der Panzer ist noch vorhanden und es geht mir trotz Übergewicht gut. Was ich damit sagen will? Ganz einfach: Auch mit 100 kg hat man noch einen Schutzpanzer, er ist ein bisschen kleiner wie jetzt (hab keine Ahnung was du wiegst jetzt ;) ) aber er ist immer noch vorhanden. In dem Sinne ruhigen Nikolaus wünsche :grins: :wink1: Aska
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Abnehmen hat jetzt - nachdem ich mein Essverhalten kontrollieren kann - für mich durchaus auch etwas mit einer Willensentscheidung zu tun, denn jetzt habe ich endlich überhaupt die Chance, abnehmen zu KÖNNEN. Einfach ist es absolut nicht, aber ich hoffe, dass ich mittlerweile so weit bin, es schaffen zu können. Da ich keine unkontrollierten Fressattacken mehr habe, müsste es doch möglich sein, meine Ernährung dahingehend umzustellen, dass ich Kilos verliere. Und das Durchhaltevermögen dazu entstammt meinem Willen... Oder? Babs [/color][/font][/QUOTE]Moin, Babs! [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/smile.gif[/img] Das ist jetzt mein 4. Versuch, etwas dazu zu schreiben, weil mir nicht gefällt, was mir dabei durch den Kopf schießt, wenn ich den oberen Abschnitt von dir lese. Diplomatie ist nun mal nicht eben meine Stärke, deswegen frei heraus: Ich mach mir Sorgen um dich, daß du dir eine andere Form der ES zulegst. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/redface.gif[/img] Gut, das ist jetzt vielleicht völlig überzogen und ich gehe möglicherweise auch zu sehr von mir aus. Aber weil ich schon so oft mitbekommen haben, wie sich die Gefühle in der ES von verschiedenen Menschen gleichen, scheint mir der Gedanke nicht mal sooo abwegig. Im Moment ißt du nach Gefühl, Hunger und Sättigung, oder? Du hörst auf die Bedürfnisse deines [i]Körpers[/i]. Was also könntest du daran [i]zum Positiven[/i] ändern? Wäre jede Veränderung, die in einer Kontrolle endet, nicht wieder ein Schritt in die falsche Richtung? Wie genau soll deine Ernährungsumstellung aussehen? Wie vermeidest du es, deinem Körper etwas vorzuenthalten? Babs, ich kann mir nicht vorstellen bzw. es fällt mir schwer zu glauben, daß du so kurze Zeit, nachdem du deine ES hinter dir gelassen hast, schon stabil genug bist, um dir Kontrolle beim Essen zu erlauben. Hast du keine Angst, daß das in einem Rückfall endet? Ich hätte diese Angst, oh ja. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/cool.gif[/img] Versteh mich bitte nicht falsch - ich denke, wir "kennen" uns inzwischen lange genug, daß du weißt, wie ich das meine. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/smile.gif[/img] Ich will dich nicht vom Abnehmen abbringen, nur dazu bringen, dich nicht zu überschätzen in deiner Ungeduld - ja, ich glaube, daß diese durchaus etwas damit zu tun hat. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/wink.gif[/img] Ich habe einfach Angst, daß du das, was du inzwischen erreicht hast - und das ist eine ganze Menge! - aufs Spiel setzt. Micha
  • [size=8]Da muss ich mich doch mal eben dazwischen quetschen - bevor Babs auftaucht ;-)[/SIZE] Hmm...aber die Bedürfnisse können sich doch auch ändern. Wenn man durch eine Therapie näher an sich selbst rangerückt ist...dann kann man vielleicht Bedürfnisse feststellen, die man so früher nicht hatte: z.B. früher versorgte man sich 'gut' in dem man sich einen Schutz anaß (boh, sieht das Wort hässlich aus), dann könnte man nach einer Therapie das Bedürfnis haben, besser für sich zu sorgen, in dem man mehr 'gesunde' Lebensmittel isst. Die Gefahr sehe ich allerdings auch...wenn man zu sehr auf das Abnehmen und nicht auf das 'jetzt kann ich anders für mich sorgen' fixiert ist. mellow, die - hohoho - gleich einen netten Nikolaus einen Kopf kürzer machen wird...
  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Hallo Micha, hallo Aska, hallo ihr anderen, ich hatte lange überlegt, ehe ich diesen Thread überhaupt gestartet hatte. Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt so richtig in die Nesseln zu setzen, muss ich etwas sagen: Ich fand Solitudes Art, Beiträge zu verfassen, nicht in Ordnung, aber ich glaube, ich kann verstehen, warum sie sich hier so schwer getan hat. Ich vermute, dass sie sich so gefühlt hat wie ich im Moment, es in ihrer nicht gerade diplomatischen Art aber nicht richtig rüberbringen konnte. Vielleicht gelingt es mir besser. Ich hoffe es sehr und deshalb versuche ich, meine Sichtweise einmal ganz ausführlich rüberzubringen: Jahrelang (22, um genau zu sein) habe ich gegessen, um meine Gefühle zu kompensieren. Jegliche Kuraufenthalte (1 x mit 11 Jahren, 1 x mit 13 Jahren) blieben erfolglos, gleiches galt für die Versuche meiner Familie, mich zum Abnehmen zu bewegen. Ich habe maximal 10 kg verloren, dann waren sie ruckzuck wieder drauf. Als Essgestörte kann ich nicht abnehmen, da dann mein Kompensator fehlt. Im Laufe der Zeit wurde ich immer dicker und dicker, ohne es wirklich zu bemerken. Ich habe mich nur öfter mal gefragt, warum andere abnehmen können und ich nicht, aber dass ich eine Essstörung habe, hätte ich nie gedacht. Mit ~ 140 kg ging ich in Therapie. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte, irgendwas stimmte nicht mit mir. Gleich zu Beginn der Therapie schickte mich meine Therapeutin zur Ernährungsberatung, wo ich auch genau 4 x hinging. Dann war ich es leid, von Fettpunkten und Kohlehydraten zu hören. Ich konnte damit nichts anfangen und aß weiterhin alles Mögliche. Im Laufe der Therapie habe ich 2 x 5 kg ab- und auch wieder zugenommen. Im Januar 2005 hatte ich erstmals vom Kopf her das Gefühl: „Ich muss nicht mehr essen.“ Da dachte ich: „Jetzt wird alles sofort super.“ (ihr wisst ja, die Ungeduld :-o). Wurde es aber nicht. Im Mai hatte ich einen Autounfall und kompensierte dieses Erlebnis wieder mit vermehrtem Essen. Nicht mehr so schlimm wie früher, aber es fiel mir negativ auf. Nach 6 Wochen konnte ich mich wieder fangen. Dieses Gewicht von Juni halte ich nun seit nahezu 6 Monaten. Ein unglaublicher Erfolg, denn bisher konnte ich immer nur zunehmen, halten – ohne mir Gedanken übers Essen zu machen – war bis dato unmöglich gewesen. Im August/September kam dann auch meine Seele endgültig nach und mein ganzes Ich dachte: „Ich muss wirklich nicht mehr essen.“ Das stimmt auch, denn ich ernähre mich so, wie ich lustig und launig bin und nehme nicht zu. Ich weiss nicht, wie ich es begreiflich machen kann. Mir ist absolut bewusst, dass ich in einer Rekordzeit durch die Therapie gerannt bin. Mir ist auch bewusst, dass immer dann die Einbrüche kamen, wenn mein Kopf mal wieder viel schneller als der Rest war. Dass ich aber so viel über meinen Verstand regle, macht mich irgendwo auch froh, denn nur so konnte ich so schnell so weit kommen. Ich habe in der Therapie alles angesprochen, was mich beschäftigte. Wenn ich mit einem Thema nicht weiterkam, habe ich hier im Forum Hilfe gefunden. Ich hatte also quasi 5 Tage die Woche Rundumbetreuung :) Zudem habe ich in meinem Umfeld Menschen, mit denen ich ganz offen, ehrlich und oft auch sehr hilfreich über meine Essstörung reden konnte. Jetzt haben wir Dezember. Immer öfter beschäftigt mich der Gedanken an meinen Körper und das, was ich ihm antue. Chiyele hat das wunderbar in ihrem Thread geschrieben und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich habe meinem Körper so viele Jahre unbewusst so viel angetan. Damit möchte ich aufhören. Wie eine Ernährungsumstellung für mich aussieht? Mehr Gemüse, weniger rotes Fleisch. Raclette und Fondue parallel zu Salat. Roggenbrötchen mit Käse, aber ohne Butter... Ich bin der ultimative Genussmensch und werde ganz sicherlich nicht auf irgendetwas verzichten können und wollen. Ich will keine Diät machen, ich möchte meine Ernährung für den Rest meines Lebens umstellen. Nicht so, dass ich hungere und mich nur noch von Salat und Körnern ernähre, sondern so, dass ich ein ausgewogenes Verhältnis an Kohlehydraten, Proteinen etc. zu mir nehme. Ich habe ja auch jetzt erst entdeckt, wie gerne ich Gemüse eigentlich esse. Na, dann kann ich doch das Gemüse hervorragend in meinen Speiseplan mit einbauen. Dann gibt es halt zum Fleisch Gemüse statt Kartoffelpüree mit dick Butter drauf oder irgendwelchen Sahnesaucen. Ich habe nicht vor, in irgendeine andere Form von Essstörung zu rutschen, noch in Rekordzeit auch noch abnehmen zu wollen. Mein Körper hat Ruhe verdient, mein Geist war schnell genug. Angst habe ich vor dem Weg dorthin. Dass ich zu ungeduldig werde. Dass mich Plateaus entmutigen. Dass ich mit dem Aufgeben der dicken Selbstakzeptanz angreifbarer bin. Dass ich Momente übersehe, an denen ich wieder in die Essstörung zurück rutschen könnte. Einfach vor diesem neuen, unbekannten Weg und vor einem neuen, unbekannten Leben mit weniger Kilos. Aber je mehr ich mir Gedanken mache, desto mehr fange ich an, mir selbst zu vertrauen. Ich werde noch einige Zeit in Therapie sein, da meine Therapeutin vorgeschlagen hat, die Therapie noch um die letztmöglichen 20 Stunden zu verlängern. Damit ich mich komplett stabilisieren kann und ja auch irgendwie weiter bei ihr unter Beobachtung stehe. Damit ich also immer einen Ansprechpartner habe, wenn mal was schief läuft und glaubt mir, meine Therapeutin hat ein sehr wachsames Auge. Erst wollte ich eine weitere Verlängerung überhaupt nicht, aber auch hier gilt: Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir dieser Vorschlag. Ich möchte komplett gesund werden. Dazu gehört für mich ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Die 100 kg-Marke peile ich an, weil es ein nicht ganz so weiter Weg ist wie bis zu (z. B.) 70 kg. Die Hälfte von mir abnehmen? Nee, darüber denke ich nicht nach. Das würde mich sicherlich davon abhalten, überhaupt erstmal anzufangen. Also freue ich mich erstmal auf 130 kg, dann auf 120 kg, dann auf 110 kg. Ich kann mir einfach vorstellen, dass ich mich mit 100 kg rundum wohl fühlen kann. Wenn ich dort angelangt bin und denke: „Da geht noch was.“ werde ich auch das annehmen. Aber das wird die Zeit und mein Körper zeigen. Ich vermute jetzt einfach mal, dass Solitude genau dies hat ausdrücken wollen, es nur anders formuliert hat. Vielleicht ist es auch nicht so, aber so habe ich sie vielfach verstanden. Und vielleicht könnt ihr mich jetzt ein wenig besser verstehen? Babs[/color][/font]
  • Liebe FrauvonHeute, Ich bin auch an diesem Punkt, vielleicht schon etwas weiter, aber erst seit ganz kurzem. Wie oft habe ich schon gehört und gelesen, "es muß im Kopf losgehen, dieser berühmte "Klick"...aber obwohl sich meine äußeren und für mich belastenden Umstände geändert haben, kam dieser "Klick" einfach nicht wirklich. Ich habe sehr unter meinem Gewicht gelitten. Anfang letzten Jahres war es ungefähr bei 240 kg. Da ich wegen einer schweren akuten Erkrankung ins Krankenhaus mußte und einen Kuraufenthalt hatte kam ich bis Herbst letzten Jahres auf unter 200 kg. Aktiv aber selber abnehmen habe ich nicht geschafft. Das erdrückende Gefühl meines Gewichtes habe ich aber nach und nach durch Bewegung verbessern können, an anderer Stelle schrieb ich davon. Seit drei Wochen aber habe ich mit meiner Vergangenheit abgeschlossen, (obwohl noch viel vor mir liegt z.B. Scheidungsauseinandersetzungen). Doch belastet es mich nicht mehr so. Und nun möchte ich vorwärts schauen...und dann kam von fast ganz alleine dieser Willen auch für mich etwas zu tun. Ich WILL ...ich MÖCHTE nicht nur. Und für diesen Unterschied habe ich sehr lange gebraucht. Ich freue mich jedes Mal auf mein Training im Fitnessstudio und die Waage ist kein Feind mehr um den ich herumwandel wie ein ängstliches Tier. Ich bin so froh, daß ich noch im alten Jahr diese Erkenntnis bekommen habe. Liebe Grüße SilentSound
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Und vielleicht könnt ihr mich jetzt ein wenig besser verstehen? Babs[/color][/font][/QUOTE] ich glaub, es geht hier nicht darum, dass wir dich nicht verstehen können babs, unsere kommentare können aber immer nur projektionen unserer eigenen erfahrungen sein. was vielleicht so wirkt, als ob du entmutigt werden sollst, so aber ganz sicher nicht gemeint ist. he, wenn du gelüste nach gemüse statt kartoffeln hast, iss gemüse! da ist nichts falsches dran und kein krampf. und mit der rundumbetreuung aus therapie etal wirst du alles, was dir auf dem weg zur neuen babs begegnet meistern, und deine selbstakzeptanz wird sich nicht an die zahlen auf der waage klammern, sondern daran, dass du gut für dich sorgst, in jeder hinsicht.
  • [size=12]Liebe Frauvonheute, zunächst mal: Bitte vergleiche dich nicht mit dieser Solitude, es tut echt weh, das zu sehen. Denn ihr ging es gar nicht um die Diskussion mit uns, sondern darum, das Forum aufzumischen. Dann: [QUOTE][/size][font=Comic Sans MS][size=12][color=DarkGreen]Also freue ich mich erstmal auf 130 kg, dann auf 120 kg, dann auf 110 kg. Ich kann mir einfach vorstellen, dass ich mich mit 100 kg rundum wohl fühlen kann. Wenn ich dort angelangt bin und denke: „Da geht noch was.“ werde ich auch das annehmen. Aber das wird die Zeit und mein Körper zeigen. [/color][/size][/font][size=12][/QUOTE] So bin ich auch mal an die Sache ran gegangen, mittlerweile halte ich das für gefährlich. Denn was ist, wenn du ewig lange auf die Erreichung der 130kg warten musst oder sogar ein wenig zunimmst? Könnte es nicht sein, dass dich der Frust über den ausbleibenden Erfolg wieder in die Ess-Störung zurück treibt? Glaub mir, mir geht es manchmal auch so, dass ich vor dem Spiegel stehe und absolut frustriert über mein Übergewicht bin. Aber ich sage mir dann: Sch- Diäten, die haben dich dahin gebracht, das machst du nie wieder! Statt dessen treibe ich wie du Sport, der mir hilft, mein Gewicht zumindest in einem bestimmten Bereich zu halten und auf die Waage gehe ich ganz selten, eher so aus Neugierde, weil ich mich ganz bewusst nicht verrückt machen will und vom Wiegen nimmt man ganz bestimmt nicht ab. Du warst doch auch schon mal fast so weit:[/size] [QUOTE]und Zitat: Zitat von [b]Pandora[/b] Schmeiß das Ding aus dem Fenster, du brauchst diese Kontrolle nicht! [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Die Waage ist beseitigt. Ich habe meinen Freund gestern gebeten, sie auf den Schrank zu stellen, damit ich nicht rankomme. Wie fühle ich mich jetzt? Es ist total krank, aber ich empfinde so etwas wie Schadenfreude der Waage gegenüber (als ob sie das jucken würde...). Es hat so was von „Nase lang machen“. „Ätschibätschi, du hast keine Macht mehr über mich. Du kannst mich mal gern haben!“[/color][/font][/QUOTE] [size=12]Ich denke, du solltest dich vielleicht noch mehr über den Riesenerfolg bei der Überwindung deiner ES freuen und versuchen, dein Übergewicht als solches lockerer zu sehen. Alles andere könnte dir, glaube ich, eher schaden. Bist du dir übrigens ganz sicher, dass diese Unzufriedenheit und Unsicherheit aus dir selber kommen, oder wird doch (unterschwellig?) Druck von außen auf dich ausgeübt? In diesem Zusammenhang würde ich dich gerne das fragen, was ich Iko auch gefragt habe: Bist du sicher, dass du die richtige Therapie bzw. die richtige Therapeutin hast? Im unten zitierten Posting hast du sinngemäß geschrieben, dass sie dir in Sachen Gewichtsabnahme etwas zusetzt. Bedenke, dass [b]du[/b] die Verantwortung für dich hast, nicht nur für deinen Körper, auch für deine Seele, da kann ein Nachdenken über den "Seelenklempner", dem man sich anvertraut durchaus sinnvoll sein. [QUOTE][/size][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Bei der Begrüßung gab es eine etwas merkwürdige Situation, die meine Therapeutin auch gleich in der Sitzung aufnahm. „Diese Situation gerade... In einer der Beziehungen gibt es ein Problem. Entweder zu Ihrem Freund oder zu mir.“ Ich nickte, ganz gefasst, ganz ruhig und antwortete: „In der Beziehung zu Ihnen.“ Sie war leicht irritiert, aber dann sagte ich ihr, wie wichtig es mir ist, dass sie endlich versteht, dass ich mich erst stabilisieren will, ehe ich mich ans große [color=Red][color=DarkGreen]Abnehmen mache[/color] und dass es mich ärgert, wenn sie ständig mit dem Aufzählen der Folgeerkrankungen der Adipositas ankommt.[/color] Dass ich schon darüber Bescheid wisse, aber ich mittlerweile auch wisse, was für mich gut sei, wie ich zur Zeit leben möchte etc. Sie hörte mir zu, brachte Einwände, von denen ich einige verstehen konnte, während ich andere befremdlich fand, kurzum: Wir reden sehr offen. [/color][/font][size=12][/QUOTE] Hervorhebung von mir. [/size]
  • [font=Comic Sans MS][size=14][color=DarkGreen]Hallo Lunix, vielen Dank für die Mühe, die du dir mit deiner Antwort gemacht hast! [/color][/size][/font] [size=12][quote]Denn was ist, wenn du ewig lange auf die Erreichung der 130kg warten musst oder sogar ein wenig zunimmst? Könnte es nicht sein, dass dich der Frust über den ausbleibenden Erfolg wieder in die Ess-Störung zurück treibt?[/quote] [font=Comic Sans MS][size=14][color=DarkGreen]Davor habe ich sicherlich Angst. Aber ich baue ganz stark auf meinen Verstand, auf das, was ich hier im Forum gelernt habe und auf die stützende Hände meiner Therapeutin und meines Umfelds. [font=Arial][color=Black][quote][/color][/font][/color][/size][/font][/size][size=12][font=Arial][color=Black] B[/color][/font]ist du dir übrigens ganz sicher, dass diese Unzufriedenheit und Unsicherheit aus dir selber kommen, oder wird doch (unterschwellig?) Druck von außen auf dich ausgeübt? In diesem Zusammenhang würde ich dich gerne das fragen, was ich Iko auch gefragt habe: Bist du sicher, dass du die richtige Therapie bzw. die richtige Therapeutin hast? [/quote] [font=Comic Sans MS][size=14][color=DarkGreen]Oh, wunder Punkt. Genau dieses Thema hatte mit meiner Therapeutin zu einer mächtigen Auseinandersetzung geführt. Du hast genau den richtigen Thread herausgesucht, denn genau in diesem Gespräch, habe ihr ganz direkt gesagt, dass mir das ewige Gerde über Knieprobleme, Herz-Kreislaufprobleme etc. auf den Geist geht. Daraus entsponn sich ein sehr interessantes Gespräch, in dessen Laufe mir so einige Dinge klar wurden. Sie hatte mich auf geschickte Weise in die Ecke gedrängt und was kam zum Vorschein? Das gute, alte Standingproblem. Selbst ihr gegenüber legte ich es an den Tag. Nach dem Gespräch wurde es immer besser und heute fühle ich mich überhaupt nicht mehr unterlegen bzw. sage ganz direkt, wenn mir etwas nicht gefällt bzw. sie mich falsch versteht. Grundsätzlich denke ich also, dass ich bei meiner Therapeutin in wirklich guten Händen bin. Hätte ich sonst so viel erreicht? Noch etwas: Nein, sonst gibt es niemanden, der Druck auf mich ausübt. Damit stehe ich ganz alleine da ;) Die Waage kann ich übrigens mittlerweile Waage sein lassen. Sie lehnt im Flur an der Wand und stört mich nicht mehr. Eine Zeitlang hatte mein Freund sie ja versteckt, jetzt ist sie wieder präsent, aber nicht so präsent, als dass ich mich groß für sie interessiern würde. Lieber messe ich meinen Bauchumfang. Der sagt nämlich viel mehr über meinen Körper aus als alles Andere. Ich bin so froh, dass ihr so viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen habt, denn ihr gebt mir immer wieder neue Denkanstöße. Ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin, aber ihr zeigt mir auf, worauf ich unbedingt achten sollte und ich kann Dinge nur "bekämpfen", wenn ich mir ihrer bewusst bin. Babs[/color][/size][/font][/size]
  • [QUOTE=Lunix][size=12]Liebe Frauvonheute, zunächst mal: Bitte vergleiche dich nicht mit dieser Solitude, es tut echt weh, das zu sehen. Denn ihr ging es gar nicht um die Diskussion mit uns, sondern darum, das Forum aufzumischen. [/size][size=12] [/size][/QUOTE] Zuerst einmal, offtopic@ Lunix finde ich es äußerst unfair, derartige Statements zu Personen abzugeben, die sich -da gesperrt- nicht mehr wehren können.Ich sehe es ähnlich ,wie Babs. Solitude hat sich nicht wirklich verständlich machen können und durch eine teilweise etwas dominante Artikulierung ihrer Worte unbeliebt gemacht. Nichtdestotrotz finde ich ihren Denkansatz, nachdem ich mir die Mühe gemacht habe, ihn zu verstehen, sehr gut und für mich außerordentlich hilfreich. Ich schreibe gerne in ihrem Forum, das sich auf hohem Niveau mit dem Thema "Wege aus der Essstörung" befasst. Die Urteile ,die hier über dieses Forum gefällt wurden, waren vorschnell und ohne echte Sachkenntnis. @ Babs Das Wichtigste überhaupt, auf dem Weg aus der Essstörung ist für mich, mich endlich wieder FÜHLEN zu können. Es ist so KOSTBAR, daß Du nun spüren kannst, was Du brauchst. Egal- was Deine Therapeutin, Dein Umfeld, User im Forum und sonstwer sagt. Die Wahrheit steckt in DIR!!!!! Zulange habe wir und emotional manipulieren lassen, uns von Ärzten, Therapeuten, Lehrern sagen lassen, wer und wie wir sind! Spüre die Kraft, die Du hast, die Heilungskraft Deines Körpers, der Dein Freund ist und mit Dir gemeinsam gesund werden wird! Je mehr Du Zugang zu Deiner eigenen Kraftquelle gewinnst, desto unwichtiger wird Dir das Feedback Deiner Umwelt. Es ist Dein eigener, individueller Weg zur Essstörung und wieder weg davon , zur Heilung. Jeder Weg ist anders und nur Du allein kannst wirklich spüren, wie Du ihn gehst. Es ist nicht angesagt, eine Esskontrolle zu beginnen. Sondern zu fühlen ,wenn Du isst, ob das ,was Du gerade isst, in diesem Moment richtig für Dich ist. Und Geduld zu haben. Denn oft genug schlägt einem eine alte Gewohnheit und Unachtsamkeit wieder ein Schnippchen und man fällt ins unbedachte Essmuster zurück. Macht nichts- einfach weitermachen!Irgendwann reguliert der Körper allein Dein Essverhalten und signalisiert Dir ganau das, was Du zur Heilung brauchst. Viel Mut und Kraft!!!! Friederike
  • [QUOTE] Zuerst einmal, offtopic@ Lunix finde ich es äußerst unfair, derartige Statements zu Personen abzugeben, die sich -da gesperrt- nicht mehr wehren können.Ich sehe es ähnlich ,wie Babs. Solitude hat sich nicht wirklich verständlich machen können und durch eine teilweise etwas dominante Artikulierung ihrer Worte unbeliebt gemacht.[/QUOTE] [size=12]Ich bleibe bei meiner Darstellung. [QUOTE][/size]Ich schreibe gerne in ihrem Forum, das sich auf hohem Niveau mit dem Thema "Wege aus der Essstörung" befasst. Die Urteile ,die hier über dieses Forum gefällt wurden, waren vorschnell und ohne echte Sachkenntnis. [size=12][/QUOTE] Ah ja, wie hoch kann das Niveau einer Person sein, die Martina völlig zu Unrecht und unter Entstellung der Tatsachen vorwirft, sie habe die TeilnehmerInnen hier "dreist woanders abgeworben", die selber nicht vor Mitteln wie Spammen zurückschreckt, die offensichtlich ohne jede Qualifikation Hilfe bei psychischen Problemen anbietet und die anscheinend dubiose Mittelchen vertreibt? [QUOTE][/size] Zulange habe wir und emotional manipulieren lassen, uns von Ärzten, Therapeuten, Lehrern sagen lassen, wer und wie wir sind![size=12][/QUOTE] Oh sicher, HeilsbringerInnen a la Solitude sind natürlich gar nicht manipulativ. [/size]