Unangepasst angepasst?

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  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Durch eine E-mail von einer Freundin stürzten gerade ganz viele Erinnerungen auf mich ein. Wenn ich auf mein Leben zurück blicke, sehe ich die pure Angepasstheit und Ödnis. Ich spielte immer nach den Regeln, tat, was man von mir erwartete. Ich hasste die Schule, aber beendete sie. Ich hatte keine Lust, weiter zu lernen, aber ich machte meine (schulische) Ausbildung fertig. Dann suchte ich mir sofort einen Job. Immer schön gesellschaftskonform. Und gerade eben fällt mir ein, dass ich mit 16 einen Schüleraustausch mit der französischen Schweiz machte. mit 17 Jahren mal eben kurz alleine nach Amerika flog. mit 18 Jahren mit meiner kanadischen Brieffreundin und deren Freundinnen einer Band kreuz und quer durch die USA folgte und damit in der „Bravo“ und im Radio auftauchte. mit 19 unbedingt in Amerika arbeiten wollte, mich bei Disney World bewarb und sogar in Boston für Sekretärinnenjobs ein Vorstellungsgespräch hatte. mit 21 vier Monate ohne festen Wohnsitz war und bei Freunden lebte. mit 24 nach London flog, um dort ein Vorstellungsgespräch zu haben. Aus dem Job in London wurde nichts, aber ich baute das deutsche Pendant der Firma in Frankfurt auf. mit 25 in einen Chatter aus Österreich so verliebt war, dass ich Freitag nachts in die Steiermark fuhr, ihn traf und am nächsten Morgen wieder heim fuhr. mit 27 alle Zelte in Hessen abbrach und nach NRW zog. Neuer Job, neue Wohnung, neues Umfeld. Neues Leben. mit 28 in Therapie ging. mit 29 mit dem Schreiben begann und immer mehr hoffe, eines Tages davon leben und diesen verhassten Bürojob aufgeben zu können. mit 30 mit meiner Essstörung ins Fernsehen ging. mit 31 ein Spiel entworfen habe und immer mehr merke, dass ich etwas Kreatives machen muss. ...... Ich bin grad total überrascht, wie viel ich schon erlebt/getan habe. Und wie unangepasst ich doch in so vielen Bereichen meines Lebens gelebt bzw. gehandelt habe. Wie kann das sein, wo ich doch chronisch essgestört bin? Kennt ihr das? Habt ihr auch schon mal jemandem von eurem Leben erzählt bzw. über euer Leben nachgedacht und plötzlich war da dieses große Staunen? Babs die immer noch über sich selbst den Kopf schütteln muss[/color][/font]
  • Babs, Du bist schon wieder einigen von uns einen großen Schritt voraus! Mir auch. Weil ich selbst immer wieder von dem Gefühl geplagt werde, mein Leben verlaufe arg monoton, immer im angepassten Trott, bloß nicht auffallen usw., musste ich in der Therapie mal aufzählen, was ich schon so alles gemacht habe in meinem Leben. Naja, so spektakulär viel wie bei Dir war's nicht, aber zu sehen, dass ich eben doch nicht nur passive Mitläuferin war und einiges erlebt habe, das etwas außerhalb der ausgetretenden Pfade liegt. Gestaunt habe ich auch, genau wie Du. Das Staunen trat leider relativ schnell wieder in den Hintergrund und wurde vom Da-ist-nix-Besonderes Gefühl überlagert. Ich bin noch nicht so weit, die Punkte, die mich an mir zum Staunen bringen könnten, dauerhaft "vorne" in mir zu tragen und stolz auf das zu sein, was ich erreicht habe anstatt mich gedanklich immer nur um meine schlechten Eigenschaften/Erlebnisse/Einstellungen zu drehen. Du scheinst so viele Dinge viel positiver annehmen und verarbeiten zu können, gerade deswegen machst Du sicherlich auch all diese Fortschritte, von denen Du im Forum schreibst. Mach ein Buch draus oder eine Homepage! Ich würde es gerne als Leitfaden nutzen, da ich mich in einigen Kapiteln so herrlich wiederfinden könnte. [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Ich bin grad total überrascht, wie viel ich schon erlebt/getan habe. Und wie unangepasst ich doch in so vielen Bereichen meines Lebens gelebt bzw. gehandelt habe. Wie kann das sein, wo ich doch chronisch essgestört bin? [/color][/font][/QUOTE]Es geht so Vieles, was wir uns nicht erklären können. Unangepasstes Verhalten und Essstörungen müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Würde mich auch nicht wundern, wenn gerade die unangepassten Momente diejenigen waren, die die Essstörungen zeitweise eindämmten und Auftrieb gaben. Gerade in den Zeitspannen, in denen ich "anders" gelebt habe als der einfachste Weg vorgab, blieb mein Gewicht stabil oder sank sogar, ich ernährte mich (wenn auch in den Augenblicken unbewusst und erst später erkannt) gesünder und ausgewogener. Kann es sein, dass es bei Dir ähnlich lief und Du es erst jetzt erkennst, weil Du drüber nachgrübelst?
  • [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/bigwow.gif[/img] Du meine Güte! Hast Du schon viel erlebt. Bist Du vielseitig! Wahnsinn! Da ist - wie ich finde - nicht mehr furchtbar viel Platz für Angepasstheit und Ödnis! [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/bigeye.gif[/img] Ich habe nichts annähernd ähnlich spektakuläres aufzubieten! [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/wink.gif[/img] Dieser Satz von Kampfzwerg: [QUOTE=kampfzwerg]Gestaunt habe ich auch, genau wie Du. Das Staunen trat leider relativ schnell wieder in den Hintergrund und wurde vom Da-ist-nix-Besonderes Gefühl überlagert. [/QUOTE] trifft es bei mir ziemlich gut. [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=#006400]Kennt ihr das? Habt ihr auch schon mal jemandem von eurem Leben erzählt bzw. über euer Leben nachgedacht und plötzlich war da dieses große Staunen? [/color][/font] [/QUOTE] Ja - zum Beispiel meiner Therapeutin, die dann meinte: "Sie haben aber auch schon einiges erlebt!" Und ich dann abwiegelte: "Finden Sie? Das ist doch nix besonderes!" Heute lerne ich so [i]langsam[/i], das es z. B. schon was besonderes ist, mit 28 in der Stadt in der man Zeit seines Lebens gelebt hat, seine Zelte abzubrechen und in einer anderen (katholischen [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/wink.gif[/img] ) Stadt alleine neu anzufangen, obwohl einen alle vor den bösen, bösen Katholiken gewarnt haben. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/tongue.gif[/img] Dann dort 10 Jahre "auszuhalten" und dann den ganzen Schritt wieder rückwärts zu machen. Also scheint es doch teilweise "unser" Phänomen zu sein, das wir abwiegeln und behaupten, das es nix besonderes ist. Ich weiß das durch meine Therapie und ich versuche es immer öfter anzunehmen - das ich etwas besonderes bin. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/smile.gif[/img] Ich glaube, diese Abwiegeltaktik liegt bei mir daran, das ich 1. es nicht gewöhnt bin (war), gelobt zu werden und 2. es nicht gewöhnt bin im Mittelpunkt zu stehen. Da mir in meiner Kindheit ja immer das Gefühl vermittelt wurde, das ich so nicht richtig bin, hab ich mich auch nicht länger mit mir beschäftigt. Ich wollte mich ja ändern und dann lohnt es sich ja auch gar nicht, sich erst noch mit der "falschen" zu beschäftigen. Über meinem ganzen Leben liegt ein riesengroßer Mantel der Verdrängung. Und ich bin im Moment dabei einen klitzekleinen Zipfel anzuheben. Ehrlichgesagt fürchte ich mich ein bißchen davor, was passiert, wenn das Ding komplett gelüftet ist... [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/redface.gif[/img] Und von wegen Unangepasstheit und Essstörung: Da hab ich jetzt lange drüber nachgedacht. Mir stellt sich die Frage: Ist eine Essstörung ein Zeichen von Angepaßtheit (Ich passe mich an, meine Gefühle bekämpfe ich mit Essen, damit ich nicht unangenehm auffalle) oder ein Zeichen von Unangepaßtheit (Ich passe mich nicht an, ich falle durch mein Gewicht auf). Ich kann mich (momentan) nicht entscheiden. Oder ist das womöglich von Person zu Person unterschiedlich? Versteht Ihr was ich meine? Ich kann das grad nicht besser beschreiben.... [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/redface.gif[/img]
  • [QUOTE=Rubensweib]Mir stellt sich die Frage: Ist eine Essstörung ein Zeichen von Angepaßtheit (Ich passe mich an, meine Gefühle bekämpfe ich mit Essen, damit ich nicht unangenehm auffalle) oder ein Zeichen von Unangepaßtheit (Ich passe mich nicht an, ich falle durch mein Gewicht auf). Ich kann mich (momentan) nicht entscheiden. Oder ist das womöglich von Person zu Person unterschiedlich? Versteht Ihr was ich meine? Ich kann das grad nicht besser beschreiben.... [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/redface.gif[/img][/QUOTE]So ganz verstehe ich eventuell nicht, das Du meinst. Ich kann das mal aus meiner Sicht aufdröseln. Wenn ich über die beiden Optionen nachdenke, so ist die ES bei mir wahrscheinlich eher ein Zeichen für beides! Der Angepasstheit, mit dem man sich aber letzten Endes in die Unangepasstheit katapultiert. Jetzt bin ich wohl diejenige, die abstruse Gedankengänge erläutern muss!?! Aaalso: Angepasst genau in der Form, die Rubensweib beschreibt [color=DarkRed][i]Ich passe mich an, meine Gefühle bekämpfe ich mit Essen, damit ich nicht unangenehm auffalle[/i][/color]. Bloß niemals auffallen, go with the flow... Diese erdrückende Angepasstheit, die mit Nahrungsaufnahme (bzw. in anderen Fällen mit Nahrungsverweigerung) als Kompensation einhergeht, führt zu einer äußerlichen Unangepasstheit in Form von Über- oder Untergewicht. Schon fällt man wieder aus dem Rahmen, der einen als Ottonormalverbraucher gekennzeichnet hat. *uff* Erklären ist kompliziert. [size=8] P.S.: Bitte jetzt keine Diskussion, was genau "normal" ist, da liegen die Messlatten unterschiedlich und arg subjektiv. [/size]
  • [QUOTE=Rubensweib]Ist eine Essstörung ein Zeichen von Angepaßtheit (Ich passe mich an, meine Gefühle bekämpfe ich mit Essen, damit ich nicht unangenehm auffalle) oder ein Zeichen von Unangepaßtheit (Ich passe mich nicht an, ich falle durch mein Gewicht auf).[/QUOTE] Also für mich trifft ganz klar Letzteres zu. Es scheint also doch von Person zu Person verschieden zu sein. Seit ich denken kann, habe ich ein unangepasstes Leben gelebt. Immer wieder rebelliert, immer wieder rabiate (und einsame) Entscheidungen getroffen, einfach weil ich Dinge [i]für mich[/i] so haben wollte. Oder eben auch nicht (mehr) so haben wollte. Gegen den Willen und den Rat zunächst meiner Eltern, später auch anderer Menschen, bin ich z.B. mit 24 200 km weit weg in die Großstadt gezogen, ohne dort auch nur einen Menschen zu kennen, bin ich mit 25 allein wochenlang quer durch Europa gefahren und getrampt, habe ich mit 26 einen sicheren Beamtenjob für ein ausgesprochen unsicheres Dasein aufgegeben, habe ich mich mit 37 allein für mein Kind entschieden und so weiter ... Allerdings habe auch ich dabei nie das Gefühl gehabt, etwas Außergewöhnliches zu tun. Eine meiner beiden liebsten Freundinnen hat schon vor Jahren mal zu mir gesagt, "dein Leben ist so bunt!". Diesen Satz habe ich nie vergessen. Er hilft mir oft zu erkennen, dass mein Leben mir so viel bietet. Manchmal vergesse ich das nämlich. Vielleicht habe ich das Gefühl, mein "Anderssein" nicht mit einem "angepassten" Aussehen vermitteln zu können und habe mir deswegen auch ein "unangepasstes" Äußeres zugelegt. Damit jeder schonmal gleich sieht, dass ich nicht so bin wie die anderen. Obwohl das ja Unsinn ist. Es gibt genausoviele dicke wie dünne Angepasste. Aber irgendsowas scheint es schon zu sein.
  • [color=#000000]Wow, ich bin beeindruckt. Vor allem bewundere ich Deinen Mut. Den um dies alles zu tun benötigt man eine Menge Mut, finde ich zumindest. Ich möchte immer so viel tun und bin dann doch zu feige. Z.B. sieht es zur Zeit so aus das ich mich von meinem Mann trennen werde und ich mache mir vor Angst und Sorgen in die Hosen. Wenn ich Deinen „Lebenslauf“ lese bekomme ich dann doch ein bisschen Mut und denke mir das schaffst Du. Warum solltest Du es nicht schaffen. Das einzige ein wenig mutige bisher war mit 17 von zu Hause auszuziehen und mit 18 mit meinem Freund 200 km weit weg zu ziehen und nach fünf Jahren wieder zurück. Keine besondere Höchstleistung. Halt, da gibt es doch noch was mutiges: mein Sohn. Mein mutigster Schritt überhaupt. [/color] [color=#000000]Dein Leben klingt so was von interessant, wahnsinn. Von Angepasstheit wirklich keine spur. Einfach nur toll. [/color] [color=#000000]Das mit dem nicht auffallen wollen kenne ich. Und je dicker ich werde um so unauffälliger versuche ich mich zu kleiden. Am liebsten dunkle, gedeckte Farben. Und Rebellieren trau ich mich auch immer weniger. Eben bloß nicht auffallen. Ich war früher immer so gerne ein Rebell. [/color] [color=#000000]Koala[/color]
  • [quote=Rubensweib] Ist eine Essstörung ein Zeichen von Angepaßtheit (Ich passe mich an, meine Gefühle bekämpfe ich mit Essen, damit ich nicht unangenehm auffalle) oder ein Zeichen von Unangepaßtheit (Ich passe mich nicht an, ich falle durch mein Gewicht auf). [/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ich glaube, meine Essstörung ist ein Zeichen von Angepasstheit. Ich habe gegessen, um meine Gefühle zu unterdrücken, weil ich das Gefühl hatte, ich werde nicht mehr geliebt, wenn ich Widerworte gebe oder sage, was ich denke. Durch meinen immer dicker werdenden Körper habe ich mir Raum genommen, habe meinen Körper, meine äußere Präsenz deutlich vergrößert, während meine Seele, mein Innerstes, immer kleiner wurde. Ich mache mir seit gestern Gedanken über meine „Ausflüge in die Unangepasstheit“. Wenn ich die Liste der Dinge, die ich schon getan habe, lese, scheint es mir, als lese ich das Leben eines fremden Menschen. Ich habe ja in meiner Therapie heraus gefunden, dass ich meine Urfröhlichkeit durch die enge Beziehung zu meinem Großvater erhalten habe. Er war 8 Jahre lang Ausgleich zu meinem stummen Elternhaus. Dann war er weg und ich wurde dick (wie simpel das doch klingt.....). Ich glaube, diese Aktionen haben alle mit der Urfröhlichkeit und mit dem Lebensmut zu tun, den mein Großvater mir mitgegeben hat. Da ist irgendetwas in mir, das mich trotz allem stark sein lässt. Was mich dazu bringt, die Therapie in Windeseile durchzuziehen. Etwas, dass mich immer wieder hat Veränderungen in meinem Leben vornehmen lassen....(auch wenn viele Dinge – Umzüge, neue Freundschaften etc. – letztendlich auch mit Flucht zu tun hatten) Ach, ich weiss es nicht. Aber ich glaube, dass wir ganz viele Dinge machen, die uns als total uninteressant erscheinen, wenn wir aber anderen davon erzählen, die mit offenem Mund da sitzen. Vielleicht müssen wir uns einfach öfter als andere (nicht essgestörte) Menschen ins Gedächtnis rufen, dass wir gar nicht so angepasst und langweilig sind, wie wir selbst immer denken. Und wenn dann jemand so wie Rubensweibs Therapeutin reagiert und wir mal wieder unsere „Tat“ als keine große Sache abtun, sollten wir kurz innehalten und uns fragen, wie wir reagieren würden, würde uns jemand davon erzählen. Vielleicht führt das dann dazu, dass wir selbst mit offenem Mund da sitzen und uns denken: „[/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Das habe ich getan?[/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Es gibt ja doch so einige Dinge in meinem Leben, die einfach nur toll sind. Wow!“ Babs[/color][/font]
  • Nachdem ich heut nochmal intensiv drüber nachgedacht hab, bin ich zu der Überzeugung gekommen, das meine Essstörung ein Zeichen von Angepasstheit ist. Ich habe gegessen um mit meinen Gefühlen irgendwo hin zu können. Zeigen konnte ich sie nicht, das ist in unserer Familie nicht üblich. Und damit ich da nicht aus der Rolle falle, hab ich halt meine Gefühle "runtergeschluckt" (mit irgendwas Eßbarem). [QUOTE=kampfzwerg] So ganz verstehe ich eventuell nicht, das Du meinst. [/QUOTE] Das macht gar nix. Ich verstehs ja selbst auch noch nicht so richtig. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/redface.gif[/img] [QUOTE=frauvonheute] [font=Comic Sans MS][color=#006400]Vielleicht müssen wir uns einfach öfter als andere (nicht essgestörte) Menschen ins Gedächtnis rufen, dass wir gar nicht so angepasst und langweilig sind, wie wir selbst immer denken.[/color][/font][/QUOTE] Ich denke, genauso müssen wir es machen. Immer wieder, bis es wir schließlich das Gefühl dafür in uns verankert haben. Und als Anlaß kann man in der Tat am besten die Momente nehmen, wenn andere bei unseren Berichten die Augen aufreißen und den Mund offen stehen lassen, wie Du schon geschrieben hast.
  • hm, ich war mir eigentlich von kindheit klar, dass ich "anders", "unmöglich" und später höflicher ausgedrückt "unkonventionell" bin... (dabei lebe ich sogar seit 40jahren durchgehend in meiner geburtsstadt ;) ) und was hab ich mich nach einem 08-15 lebenslauf gesehnt. erst seit meiner therapie fühl ich mich nicht mehr schuldig, wegen der brüche, umwege und 8er-schleifen in meinem leben, sondern kann sie (meistens) als einen beweis einer großen kraft und überlebensfähigkeit sehen. für mich ist es witzig zu lesen, dass man sich und sein leben als zu öde betrachten kann.
  • [QUOTE]hm, ich war mir eigentlich von kindheit klar, dass ich "anders", "unmöglich" und später höflicher ausgedrückt "unkonventionell" bin... (...) und was hab ich mich nach einem 08-15 lebenslauf gesehnt. erst seit meiner therapie fühl ich mich nicht mehr schuldig, wegen der brüche, umwege und 8er-schleifen in meinem leben, sondern kann sie (meistens) als einen beweis einer großen kraft und überlebensfähigkeit sehen. [/QUOTE] Wie schön, dass auch jemand aus meiner Seele spricht ...[img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/smile.gif[/img] Ich wusste wohl schon immer, warum ich dich so mag.[img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/wink.gif[/img] Ich habe auch viele Jahre dazu gebraucht (und es erst in meiner letzten Therapie geschafft) mir zu verzeihen, dass ich keine Ausbildung-Festanstellung-Heiraten-Kinderkriegen-Erziehungsurlaub- Reihenhaus-Halbtagsjob-Biographie hingekriegt habe. Ja, sogar immer Lichtjahre davon entfernt war. Das habe ich lange als Versagen interpretiert.
  • Das mit dem Lebenslauf ist schon so eine Sache. Bei mir war das so: mit 16 zu Hause ausgezogen, mich weitgehend selbst versorgt und neben der Schule und der Arbeit noch meine Oma gepflegt. In Klasse 13 war ich schwanger und musste u.a. weil ich nicht mehr arbeiten konnte, die Schule zwei Monate vor dem Abi verlassen. Mit 20 bekam ich meine Tochter Mit 23 habe ich geheiratet. Mit 26 hatte ich das Abitur nachgemacht und habe ein Studium angefangen, mit dem ich nächstes Jahr fertig bin. Dann bin ich 32. Die ganzen Jahre über habe ich mich geschämt, dass ich keinen wie oben schon so schön erwähnte Ausbildung-Festanstellung-Heiraten- Kinderkriegen-Erziehungsurlaub-Reihenhaus-Halbtagsjob-Biographie hinbekommen habe. Erst so in den letzten paar Monaten entwickelt sich bei mir so etwas wie Stolz, dass ich doch etwas erreicht habe.
  • Hallo Ihr Lieben, welche Frau hat schon einen normalen Lebenslauf ohne Brüche. Ich habe mit 19 mein Fachabitur mit 21 meine Kaufmannsgehilfenprüfung gemacht. Mit 25 hatte ich 3 Kinder, und mit 26 habe ich mich sterilisieren lassen. Mit 33 die Gebärmutter raus und mit 39 bin ich angefangen zu studieren. Ist das normal? Zwischendrin habe ich meine Schwiegermutter gepflegt und viele Dinge gemacht. Jeder Lebenslauf ist anders und jeder Lebenslauf ist richtig. Tschau Mechtild P.s. ich bin erst seit 20 Jahren verheiratet
  • @sally :bussi: hm, egal, ob angepasstheit, oder nicht, dass schlimme ist, wie vielen von uns man scheinbar beigebracht hat, sich zu schämen...
  • [QUOTE] welche Frau hat schon einen normalen Lebenslauf ohne Brüche[/QUOTE] Ach, da sehe ich schon eine ganze Menge um mich herum, die mich lange haben denken lassen "warum schaffen DIE das und ich nicht?". Und auf unserem ersten (!) Treffen 23 Jahre nach dem Abi war ich eine der wenigen, die die Stadt verlassen und einen anderen als den oben erwähnten Weg gegangen war. Aber das Problem ist ja nicht die Frage, lebt man nun so oder so - das Problem ist das Schuldgefühl, das ich viele Jahre lang mit mir rumgetragen habe, das Gefühl auf der ganzen Linie versagt zu haben, weil ich die gesellschaftlich "normale" Biographie nicht hingekriegt habe. Oder, wie Rita es gesagt hat ... [QUOTE=ritathedolphin]egal, ob angepasstheit, oder nicht, dass schlimme ist, wie vielen von uns man scheinbar beigebracht hat, sich zu schämen...[/QUOTE]
  • [QUOTE=Smutje]Jeder Lebenslauf ist anders und jeder Lebenslauf ist richtig.[/QUOTE] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Da hast du recht, Mechtild. Schade ist nur, wenn man sich seines eigenen interessanten Lebenslaufs jahrelang nicht bewusst ist, weil man ihn einfach nicht sehen kann. Babs mit offenen Augen [/color][/font]
  • Mit 18 Abi, gleich studiert, mit 22 meinen späteren Ehemann kennengelernt und ein Jahr im Ausland studiert, mit 25 Studium abgeschlossen und nach 1,5 Monaten Sozialhilfe erst einen 2DM-Job, danach eine ABM-Stelle und einen Monat später einen "richtigen" Job gehabt. Mit knapp 27 Job gewechselt, mit knapp 30 geheiratet, mit 32 (wahrscheinlich) geschieden. Um Homer Simpson zu zitieren: Laaaaaaaangweilig. Mein "medizinischer" Lebenslauf liest sich viel besser.... Mit 5 Jahren Mandeln entfernt Mit 18 Not-OP, Entfernung linker Eileiter Mit 27 OP eines Hirntumors, dadurch Hormonstörung, promptes Einsetzen der Wechseljahre, Unfruchtbarkeit Mit 29 Diagnose chronische Depression, Beginn der Psychotherapie Mit knapp 31 Bauchspiegelung, Entfernung der Verwachsungen der Not-OP Mit 31 10 Wochen in einer psychosomatischen Klinik Und - weil ich grad dabei bin - mein diätetischer Lebenslauf: Mit 5 Jahren (nach der Mandel-Entfernung) Beginn der Gewichtsproblem[b]chen[/b] Mit 10 erster Krankenhaus-Aufenthalt zum Abnehmen, vorzeitige Entlassung wegen zweimaliger Zunahme nach Besuchstag (an denen ich keinen Besuch hatte [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/mad.gif[/img] ) Mit knapp 12 6-wöchige Kur zum Abnehmen. Entlassungsgewicht: ca. 60 kg bei 165 cm Größe. Androhung, meine Eltern müssten die Kur selber zahlen, wenn ich wieder zunehme. Daraufhin ging ich nicht mehr zu den Gewichtskontrollen. Und nahm zu. 60 Kiligramm in 6 Jahren Mit 18 Extremdiät im Krankenhaus. 4 Wochen lang bei 300 kcal täglich. Nach Entlassung aus Angst vorm Zunehmen weitergemacht, bis zur Not-OP (siehe oben), dann auf 1000 kcal täglich erhöht. Ein halbes Jahr später erneut 4 Wochen stationär bei 300 kcal, jeden zweiten Tag Nulldiät. Bilanz: 40 kg in 8 Monaten. Mit 22 wieder bei 120 kg. Mit 23 FDH - 10 kg in 5 Monaten Mit 25 Slim Fast - nicht durchgehalten Mit knapp 28 drei Wochen zur Kur - 1200 kcal, 5 kg. Mit 30 WW - knapp 12 Kilo in 3 Monaten, dann Stagnation. Mit 31 10 Wochen Psychosomatik, Behandlung auf ES, Ess-Tisch: 2,5 kg. Fazit: Heute bin ich so schwer, wie nie zuvor... War mein Leben bislang langweilig? Kirstin
  • [QUOTE=Kirstin]War mein Leben bislang langweilig? Kirstin[/QUOTE] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Das, liebe Kirstin, musst nur du dir beantworten können. Fühlt es sich denn langweilig an? Babs[/color][/font]
  • [QUOTE=Kirstin] Mit 5 Jahren (nach der Mandel-Entfernung) Beginn der Gewichtsproblem[b]chen[/b] Mit 10 erster Krankenhaus-Aufenthalt zum Abnehmen, vorzeitige Entlassung wegen zweimaliger Zunahme nach Besuchstag (an denen ich keinen Besuch hatte [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/mad.gif[/img] ) Mit knapp 12 6-wöchige Kur zum Abnehmen. Entlassungsgewicht: ca. 60 kg bei 165 cm Größe. Androhung, meine Eltern müssten die Kur selber zahlen, wenn ich wieder zunehme. Daraufhin ging ich nicht mehr zu den Gewichtskontrollen. Und nahm zu. 60 Kiligramm in 6 Jahren Mit 18 Extremdiät im Krankenhaus. 4 Wochen lang bei 300 kcal täglich. Nach Entlassung aus Angst vorm Zunehmen weitergemacht, bis zur Not-OP (siehe oben), dann auf 1000 kcal täglich erhöht. Ein halbes Jahr später erneut 4 Wochen stationär bei 300 kcal, jeden zweiten Tag Nulldiät. Bilanz: 40 kg in 8 Monaten. Mit 22 wieder bei 120 kg. Mit 23 FDH - 10 kg in 5 Monaten Mit 25 Slim Fast - nicht durchgehalten Mit knapp 28 drei Wochen zur Kur - 1200 kcal, 5 kg. Mit 30 WW - knapp 12 Kilo in 3 Monaten, dann Stagnation. Mit 31 10 Wochen Psychosomatik, Behandlung auf ES, Ess-Tisch: 2,5 kg. Fazit: Heute bin ich so schwer, wie nie zuvor... War mein Leben bislang langweilig? Kirstin[/QUOTE] unglaublich. das ist ja terror. sehr traurig. dein leben find ich nicht langweilig. christine
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Fühlt es sich denn langweilig an?[/color][/font][/QUOTE]Ja, das tut es :( Auch ein Grund, warum ich vor 6 Wochen (soooo lange ist das jetzt schon her?) aus meinen gewohnten Bahnen ausgebrochen bin und die Trennung von meinem Mann eingeleitet habe. Ich hatte auch schon die Idee, einfach einen Job am anderen Ende der Republik oder sogar im Ausland zu suchen und komplett neu anzufangen - allein es scheiterte am nicht vorhandenen Job :( Und was meine Diät-Karriere angeht - ja, das ist traurig. Vor allem in meiner Kindheit völlig übertrieben. Da wurde halt viel mit Drohungen gearbeitet in der Hoffnung, dass das hilft (meine Mutter hat ja auch gedroht, z.B. dass ich mal keinen Mann abkriege). Hat es nicht, im Gegenteil. Es hat mir letztlich mehr geschadet, als genutzt. Kirstin, wütend, enttäuscht und ein wenig traurig, aber nicht ohne Hoffnung.
  • [QUOTE=Kirstin]Ja, das tut es [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/frown.gif[/img] Auch ein Grund, warum ich vor 6 Wochen (soooo lange ist das jetzt schon her?) aus meinen gewohnten Bahnen ausgebrochen bin und die Trennung von meinem Mann eingeleitet habe. Ich hatte auch schon die Idee, einfach einen Job am anderen Ende der Republik oder sogar im Ausland zu suchen und komplett neu anzufangen - allein es scheiterte am nicht vorhandenen Job [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/frown.gif[/img] [/QUOTE] [color=navy]Ist es das, was du wirklich willst, oder ist es ein Versuch aus deinem bisherigen Leben im wahrsten Sinne des Wortes auszubrechen? Nach dem Motto, wenn ich umziehe und alles hinter mir lasse, kann ich unbelastet neu anfangen. Oder willst du eigentlich nur anders sein, in deinem Inneren? [/color] [color=navy]Ich kenne den Gedanken wegzugehen durchaus auch, und es könnte auch auf mich zukommen, rein jobmäßig. Ich habe für mich aber erkannt, dass ich damit keines meiner zahlreichen Probleme löse. Denn ich nehme mich mit. Und die Probleme, die ich habe, habe ich nicht aufgrund meiner Umgebung oder meines Wohnortes, sondern weil ich mich mit mir nicht wohl fühle. Daher glaube ich nicht an einen dauerhaften Effekt eines solchen Schrittes, aber vielleicht bin ich auch nur zu feige.[/color] [color=#000080]Im Übrigen bin ich der Überzeugung, dass die Einschätzung, ob das eigene Leben langweilig oder spannend war und ist, ganz viel damit zu tun hat, ob man Dinge macht, an denen man wirklich Spass hat. Wenn ich meine Tage mit etwas fülle, woran ich keine Freude empfinde, oder einem bestimmten Beruf nachgehe, weil es andere von mir erwarten, dann werde ich mein Leben wahrscheinlich als deutlich langweiliger empfinden als andere Menschen, die sich täglich immer wieder selbst verwirklichen, d.h. das aus ihrem Leben machen, was sie selbst damit anfangen wollen, ohne sich groß darum zu scheren, was andere davon halten. Ich tue mich damit noch schwer, weswegen ich mein bisheriges Leben auch als langweilig empfinde.[/color] [color=#000080]LG Kugelfischchen[/color]
  • [QUOTE=Kirstin]...Ich hatte auch schon die Idee, einfach einen Job am anderen Ende der Republik oder sogar im Ausland zu suchen und komplett neu anzufangen... [/QUOTE] Du würdest deine Probleme mitumziehen... und wer hätte dann deinen Chefsessel gefahren? Sorry, Kirsten ich bin noch fassungslos aus dem Nachbarthread... Mensch Mädel!
  • Ach Kirstin, ist schon seltsam, wie sich da immer wieder Parallelen zwischen uns auftun. Am anderen Ende der Republik nochmal neu anzufangen - ich hab's schon getan ;) Vor 5 Jahren verließ ich mein geliebtes Hamburg und verkroch mich hier im tiefsten Süden ... Gebracht hat's mir eigentlich gar nix (außer deutlich schlechteren Jobs) - ich habe immer noch mein Problem, Grenzen zu setzen, ich hab meine Freunde von damals verloren ... Bei der letzten Trennung Anfang diesen Jahres hatte ich auch den Gedanken, ganz weit wegzugehen - aber ich hab's durchgestanden, hab ertragen an Orten vorbeizufahren wo ich an ihn erinnert werde, hab ertragen jeden Morgen in unserem ehemals gemeinsamen Bett aufzuwachen ... Du schaffst es auch, Kirstin, zumal Du ja sogar eine neue tolle Wohnung hast (schonmal drüber nachgedacht, dass er sie nur deshalb madig macht, weil er neidisch ist?) Alles Liebe, Darcy
  • [QUOTE=Sonnenkuss]Du würdest deine Probleme mitumziehen... und wer hätte dann deinen Chefsessel gefahren?[/QUOTE] Die Spedition. Nein, nein, das mit dem "Neuanfang am andern Ende" war lange vor meiner Trennung. Damals habe ich gedacht, wie ich am unproblematischsten aus der Beziehung raus komme und da schien mir ein solcher Umzug gut geeignet. Wochenendbeziehungen - dachte ich damals - sind nicht so meines Mannes Sache und so würde die Beziehung einfach irgendwann im Sande verlaufen. Die wirklich feige Tour sozusagen. Und da muss ich Sonnenkuss, dem Kugelfischchen und Darcy Recht geben: Dann hätte ich all meine Probleme mit umgezogen. Nein, im Moment will ich nicht weg. Ich mag meinen Job und ich mag auch meine neue Wohnung - auch wenn sie keine Badewanne hat und ein bissel nach Rauch riecht, aber wenn man bei allem das positive sieht, dann geht es schon wieder: Der Rauchgeruch ist nach gründlichem Lüften und mit neuer Farbe an den Wänden bald weg und das mit der fehlenden Badewanne - nun, unter der Dusche schlafe ich bestimmt nicht so leicht ein ;-) Dass mein Mann neidisch ist, glaube ich allerdings nicht, er ist nur unheimlich anspruchsvoll und er hätte die Wohnung schon allein wegen des Rauchgeruches nicht genommen. Und natürlich wegen der Badewanne, die nicht da ist. Naja, ist auch gut so, denn sonst hätte ich sie wohl nicht. ;-) Gute Nacht, Kirstin
  • Hallo! Ich muss zugeben, ich hab beileibe nichr so viel Lebenserfahrung wie einige andere in diesem Forum. Wenn ich mir diese Beiträge so ansehe, dann wünsche ich mir in meinem Leben ebensoviele "unangepasste" Dinge zu tun und "unangepasste" Dinge zu leben. ;) Ich wollte nie so sein wie die anderen, ich denke, ich hatte auch nie wirklich die Chance dazu. Wie ich bereits in einem anderen Thread geschrieben habe, wurde ich zwei Klassen hochgestuft. In der Zeit als ich 12, 13 war (damals neunte, zehnte Klasse) war ich der absolute Außenseiter, was wahrscheinlich auch verständlich war. Meine Klassenkameraden waren alle 2 bis 3 Jahre älter, körperlich weiter entwickelt. Ich dagegen wirkte immernoch figurmäßig sehr kindlich, außer das ich immer schon "moppelig" war. In dieser Zeit begann auch meine unglaublich schnelle Gewichtszunahme, von ca. 90 kg auf knapp 120 kg. Meine ehemalige Therapeutin sagte einmal zu mir, dass die Gewichtszunahme ein unterbewusster Schritt von mir war, mich nicht nur geistig sondern auch körperlich von den anderen abzugrenzen. Desweiteren analysierte sie, dass dieser Schritt erfolgte, damit ich mir einreden konnte, ich würde wegen meines Gewichtes abgelehnt und nicht wegen meinen geistigen Fähigkeiten/ Charakter. Nachdem ich in der elften Klasse ein Austauschjahr in Frankreich verbracht hatte und mein Freund, den ich dort kennen lernte, nach dem Abitur nach Deutschland kam und jetzt mit mir zusammen lebt, nahm ich wieder ab. In der Oberstufe wurde ich das erste mal akzeptiert, so wie war. Das Alter spielte keine Rolle mehr, mein Gewicht ebensowenig und auch meine Intelligenz wurde erstmals geschätzt und nicht als Störfakktor empfunden. In dem Alter von 15 Jahren begann ich wieder abzunehmen. Mittlerweile sind es fast 35 kg, die ich in drei Jahren verloren habe. In sofern lkann man sagen, dass meine Essstörung "unangepasst" war :flirt: MFG Yulivee