Offene Tagung Körper | Bilder | Vorurteile in Berlin am 10.10.

Ich habe kein eigenes Unterforum für Veranstaltungen gefunden, also hoffe ich mal, dass dieser Tipp hier richtig ist. Wer das Buch "Dick, doof und arm: Die große Lüge vom Übergewicht und wer von ihr profitiert" gelesen hat, bekommt auf der Veranstaltung die Chance mit dem Autor zu plaudern. Kunst und Kultur sind aber genauso vertreten. Ich würde mich freuen, die/den eine/n oder andere/n von Euch auf der Veranstaltung kennenzulernen. Hier der [URL='https://www.gewichtsdiskriminierung.de/wp-content/uploads/2015/09/Flyer_GgG_Tagung_2015.pdf']Link zum Tagungsprogramm[/URL]. Da die Veranstaltung nicht kommerziell ist, hoffe ich, dass das in Ordnung ist.

Das hört sich alles sehr spannend an, also das Programm. Aber ich werd wohl leider nicht die Kröten zusammen kratzen können für eine Reise nach Berlin Wieder etwas , wovon ich als Frührentnerin ausgeschloßen bin.:wand: hach nicht aufregen, führt nur zu Futterattacken. Viel Spaß , interessanten Erfahrungsaustausch und nette Kontakte wünsch ich...

Ich weiß zwar nicht, wo Du verortet bist, aber Reisen mit dem Bus sind gerade ausgesprochen preiswert, weil so viel Konkurrenz auf dem Markt ist. Wenn man nicht gerade zu der Uhrzeit fährt, wo alle unterwegs sind, ist es auch sehr komfortabel. Ich muss allerdings gestehen, dass meine Blase immer bis zur Pause durchgehalten hat. Ob die Toilette eine Hürde darstellen würde, kann ich daher nicht beantworten. Damit Du das einordnen kannst: Ich war mit bauchlastiger Gr. 56 auf Reisen ;)

[quote='Henkersmaid','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=137233#post137233']Ich weiß zwar nicht, wo Du verortet bist, aber Damit Du das einordnen kannst: Ich war mit bauchlastiger Gr. 56 auf Reisen ;)[/QUOTE] xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx :grins:danke der gedanken, ja weiß ich und vielelicht krieg ich die kohle ja zusammen aber berlin- da brauch ich mit dem bus so 12 stunden hin- hab ich auch schon gemacht- solange bus gefahren- da hat ich glück , daß keiner neben mir saß- trotzdem ist bequem anders und ich kann null schlafen in so nem bus...also ich komm fix und alle an... aber ich will nicht rumjammern- ist ja doll, daß ich überhaupt hin käme. aber weils halt so weit ist, will man ja nicht nur für 2 tage hinfahren, sondern bissel was gucken und da ich so maximal 50 euros von meinen 200 die ich im monat hab dafür abzwacken kann, macht son ausflug wenig spaß.... Ach ich will doch rumjammern:schlecht:ich finds sowas von zum kotzen ,daß die lage ist wie sie ist und ich so wenig dran drehen kann... internet und telefon könnt ich noch abmelden, aber dann kann ich nicht mal mehr meinen unmut über das loch in der sozialen hängematte kundtun egal alles schön und vielleicht schaff ich es nach berlin...und tu drei tage so , als gehöre ich dazu...

Es muss ja nicht gleich Abmelden sein. Vielleicht hilft ja schon eine Tarifoptimierung ein Stückchen weiter ;) Deinen Unmut an sich verstehe ich natürlich vollkommen. Für die nächste Tagung leite ich übrigens auch gern Vorschläge weiter, wer unbedingt mal dabei sein sollte als Referentin / Referent.

Ich wollte mal horchen, ob ich denn jemanden von Euch auf der Veranstaltung treffen kann :) Irgendwie sind die Kommentare zur Veranstaltung ja leider eher überschaubar.

[quote='Henkersmaid','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=137361#post137361']Ich wollte mal horchen, ob ich denn jemanden von Euch auf der Veranstaltung treffen kann :) Irgendwie sind die Kommentare zur Veranstaltung ja leider eher überschaubar.[/QUOTE] Also, wer nicht gerade in oder um Berlin wohnt wird sich kaum zu dieser Veranstaltung begeben. Die Veranstaltung ist, wenn man das Programm dazu liest, auch so überschaubar wie die Kommentare hier im Forum dazu. Was soll man dazu kommentieren? ;)

Berlin ist von mir aus ca. 600 km entfernt - also viel zu weit, um mal einfach so für einen Tag dorthin zu reisen. Ganz davon abgesehen, dass es noch viele andere Faktoren gibt, die es nicht möglich machen. Wäre so eine Veranstaltung in einer Großstadt in meiner Nähe, würde ich drüber nachdenken, aber Berlin ist nicht machbar für mich.

Ja, für mich ist Berlin auch 'ne ziemliche Ecke entfernt. Aber wenn ich diese Tagung mit einem Aufenthalt dort, den ich schon viel zu oft aufgeschoben habe, verbinden könnte, dann würde ich sie ganz sicher besuchen. Eine Tagung, die auch wirklich einen Tag dauert. Von 9 bis 16 Uhr. Alle Themen interessant, jedoch im Rahmen des Programms zeitlich begrenzt. So ufert keines aus und wird vielleicht langweilig. Ich mag diese überdimensionierten Veranstaltungen nicht, wo man vor lauter verschiedenen Arbeitsgruppen, Sondervorträgen, verwandten Themenbesprechungen, etc. gar nicht weiss, wie man alles, was wichtig wäre, wenn man denn bei der Vielzahl von Angeboten überhaupt noch sinnvoll auswählen kann, unter einen Hut bekommen und jeder einzelnen Veranstaltung gerecht werden soll. Am Schluss bleibt oft das Gefühl, dann doch den besten Vortrag oder die beste Diskussionsrunde verpasst zu haben. @ Henkersmaid Vielen Dank für Deinen Hinweis. Leider kann ich dieses mal nicht teilnehmen. Ich würde mich aber sehr freuen, weiter über derartige Anlässe in Berlin informiert zu werden. Find ich richtig gut. :daumen:

[quote='Blockierer','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=137363#post137363']Also, wer nicht gerade in oder um Berlin wohnt wird sich kaum zu dieser Veranstaltung begeben. Die Veranstaltung ist, wenn man das Programm dazu liest, auch so überschaubar wie die Kommentare hier im Forum dazu. Was soll man dazu kommentieren? ;)[/QUOTE] Doch, ich werde mich da hin "begeben", auch wenn ich 500 km in der Provinz wohne ... Ich denke daß es eine sehr inspirierende Tagung geben wird. Es werden so viele Facetten des Dick angesprochen, und es werden hochkarätige Referenten da sein. So weit ich bisher verstanden habe, macht die GgG eine großartige Arbeit für uns. Nicht nur "einfach" "Fat-Acceptance". Sondern sie berücksichtigen so viele Ebenen und bemühen sich die neuesten Entwicklungen auf der Forschungsebene mit einzubeziehen ... sind sozusagen immer am Puls der "Dick-Forschung" ... Also ich persönlich - aber das ist natürlich meine ganz persönliche Sichtweise - komme immer dann ein Stückchen weiter, wenn ich wieder ein Puzzleteilchen gefunden, wenn ich wieder etwas verstanden / begriffen / erkannt habe. Ich habe bei mir so festgestellt, daß es meistens erst nach einem "Aha! - Effekt" möglich ist, überhaupt etwas in Angriff zu nehmen und zu verändern. Wie gesagt, das ist nur meine ganz persönliche Erfahrung. Ich fühle einfach, daß jeder Beitrag der Tagung ein Puzzleteilchen enthalten könnte ... und dann muß man sowieso nach Hause gehen und dieses Teilchen in den Alltag einpassen ... Und wenn ich nur [I][B]eines[/B][/I] finde, hat sich die Reise gelohnt ... Herzliche Grüße, die Teilchen-Sucherin ... :)

Ich wünsche dir von Herzen, dass du möglichst viele Puzzleteilchen findest und sie in dein Leben einbauen kannst. Vielleicht magst du ja anschließend mal davon berichten. Ich würde mich freuen.

Okay, hier kommen die News aus der Hauptstadt. Von der Tagung der GgG. Das erste Highlight der Tagung war ein Vortrag des Stress- und Gehirnforschers Prof. Dr. Achim Peters von der Uni Lübeck. (Bücher: "Das egoistische Gehirn" und: "Mythos Übergewicht") Er berichtete darüber, was Stress im Körper anrichten kann, und warum manche Menschen auf Stress mit "Dick" reagieren. Dabei ist Stress NICHT: "viel Arbeit". Stress ist: Unsicherheit - keine psychosoziale Unterstützung - soziale Ungerechtigkeit - Ohnmacht - ... Situationen, die das höchst soziale Wesen Mensch als lebensbedrohlich / gefährlich / unsicher empfindet. Manche werden von Stress dünn, und das ist nicht gut, sagte Peters. Denn die Dünn-Werder sind gefährdet für Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen, Osteoporose ... und alle möglichen Sachen. Die Dick-Werder sind geschützt, aber sie zahlen einen Preis für den Schutz: in ihrem Körper staut es sich, und sie müssen deutliche mehr essen als "Dünne", damit das Gehirn den gleichen Betrag an Energie abbekommt. Ebene weil so viel im Körper verbleibt. Diäten sind u.a. deshalb nutzlos, weil jeder Körper einen "Set-Point" hat, den er nach der Diät möglichst schnell wieder anstrebt. Trauma, so glaubt man, kann den Set-Point nach oben verschieben. Stress, so Peters, geht bis in den Mutterleib zurück. Dabei ist insbesondere das letzte Schwangerschaftsdrittel von Bedeutung. Lebt die Mutter da unter Stress, hat das Kind eine gute bis sehr gute Chance mit einem hohen Set-Point durchs Leben zu gehen. Die Nachkommen dieses Kindes werden ebenfalls zum Dickwerden neigen. In einer Gesellschaft, in der Leute in einer sicheren, gerechten Umgebung leben, so Peters, "gibt es nicht viele hochgewichtige Personen". Sicherheit ist: die perfekte soziale Unterstützung ... Sicherlich werden wir in Zukunft noch mehr von Prof. Dr. Peters hören. Er wurde gerade aufgefordert, das Kapitel über Adipositas im Lehrbuch der Ernährungsmedizin neu zu schreiben ... Dann gab es einen Bericht über ein "fettes" Festival. Unter anderem traten dort ein Bauchballett auf, und eine Frau, die in Schwarzlicht strippte. Dabei wurde sichtbar, daß überall auf ihrem Körper inLeuchtfarbe Beschimpfungen standen: "fette Sau", "hässlich" usw. Sie wusch sich dann diese ab, und ging bei hellem Licht von der Bühne. Eine Frau brachte ein Gedicht zum Vortrag "Cry, Mama". Ihre Mutter war Kinderärztin und sagte dann abends zu ihrer Tochter: ich habe heute ein Kind in der Praxis gehabt, das war so dick ... so fett ... fast wie du ... Frau Rosenke brachte eine Show, wie Sehgewohnheiten von Kindern im Fernsehen trainiert werden. U.a. durch die Verschlankung von Biene Maja ... Frau Schallock von "Dick und Dünn e.V." stellte ihre Arbeit mit Essstörungen vor. Zwei wichtige Sätze: warum betrachten wir unseren Körper als Baustelle - Optimierungsfläche - Maschine? Und: wer profitiert von dem Dünn-Wahn und der Diskriminierung Dicker - warum ist die Gesellschaft "so"? Antwort: wer hat etwas davon? Wer gewinnt von diesen Zuständen? Follow the money ... Sabine G. Fischer sprach über Magen-OPs - neuester Trend: um den 30-ml-Schlauchmagen wird zusätzlich ein ganz starres Magenband gelegt - und darüber, daß Gewichtsdiskriminierung dazu führt, daß hochgewichtige Menschen nicht oft genug zum Arzt gehen. Weil sie schlechter behandelt werden, und weil sie Angst haben erneut beleidigt / gekränkt zu werden. Sie plädierte dafür, daß jede/r eine Art "Nähr- und Pflegevertrag" mit sich selbst schließt: Lieber Körper, ich laß dir alle Fürsorge angedeihen ... ich sorge für dich ... Dr. Schorb von der Uni Bremen brachte zum Schluß einige Statistiken aus dem Forschungsfeld "Fat Studies und Public Health". Ein "witziges" Ergebnis unter all den Daten: Dickere sind offenbar die moralisch besseren Menschen, die mehr auf Gerechtigkeit und gerechte Behandlung achten ... Eine äußerst inspirierende Tagung! Und eine tolle Leistung von Frau Rosenke, die die ganzen ReferentInnen für uns zusammengetrommelt hat ... So weit der Bericht. Hoffe daß Alle hier im Forum etwas für sich herausfinden können. Herzliche Grüße, Issi

Vielen, vielen Dank, Issi, für den tollen Bericht. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Das muss wirklich sehr eindrücklich gewesen sein. Um so mehr freut es mich, dass Du Deine Erfahrung mit uns teilst.

hi issi, danke für den ausfürlichen Bericht.... :danke1:

ich möchte mich auch für den bericht bedanken. muss wirklich toll gewesen sein. leider ist es ein stück weg von wien.

Danke auch von mir!

Und danke für Eure freundlichen Feedbacks! Gerne ... und gerne immer wieder ...:) @MissSilver kann Dich gut verstehen. Berlin ist auch von mir aus nicht gerade der "nächste Weg" ... Indessen, die GgG gibt auch einen Newsletter heraus. Den kann man abonnieren. Und auch in diesem Letter ist immer ein ganzer "Strauß" von Themen drin. Der kommt direkt auf deinen PC. Einfach mal googeln: Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung ... Liebe Grüße

Danke für den Bericht und den Tipp, Issi. :daumen:

Interessanter Bericht, danke dafür!

Vielen Dank für den Bericht. Habe mir gerade ein Buch von Peters bestellt, bin mal gespannt.

Hab' mich total gefreut, dass ich Dich auf der Veranstaltung kennenlernen durfte, Issi. Deinem Bericht ist nichts hinzuzufügen ;) Danke dafür.