Mutter schenkt mir Körperwaage

Das hat nix mit deinem "Aufregen" zu tun, sie soll sich einfach klar abgrenzen. Und das ist sehr wohl ein wichtiger, richtiger Schritt der "Selbstakzeptanz", nicht den Duckmäuser und Dulder zu geben, sondern seine Bedürfnisse und eben auch Ärgernisse klar und deutlich zu artikulieren. Gelassenheit ist eine Kunst, aber ich unterstelle den Dauergelassenen, dass sie einfach zu faul und feige sind, ihren Standpunkt eben auch mal klar zu machen und zu verteidigen. Ich bin keine glückselige, immer lustige und gut gelaunte Dicke. Manchmal schon, aber alles zu seiner Zeit.

[quote='Andra1963','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129182#post129182']Deshalb kann man es doch trotzdem sagen ... dass Aufregen nichts nutzt? [...] [/QUOTE] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Mir ging es darum, dass wenn ich als wesentlich ältere Frau (und das bist du ja auch) einen Tipp abgebe, ich auch versuchen sollte diesen Vorschlag einem jüngeren Menschen gut verständlich zu machen. [/FONT][/COLOR] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Was nützt einem jüngeren Menschen mein langer Weg der Erkenntnis, wenn ich nicht in der Lage bin, diese Erkenntnis auch verständlich zu machen. [/FONT][/COLOR]

[I][B]Andra1963[/B][/I], ich bin dir dankbar für deine Beiträge. Aber ich kenne Cruella (meine Mutter) sehr gut, sie nörgelt an meiner Figur SEIT VIERZEHN JAHREN, dabei hatte ich damals mit 7 ein komplett normales Gewicht (1,35 m und 31 kg). Sie fragt mich oft genug "Boah, du bist so fett, hast du gerade deine Tage oder mal wieder drei Tafeln Schokolade auf einmal gegessen?" - Dabei habe ich nie 3 Tafeln Schokolade auf einmal gegessen, wahrscheinlich nicht mal eine. Ich habe NIE um eine Waage gebeten. Aber gut, wenn du mir nicht glaubst, was für ein Monster sie ist, kopiere ich dir gerne einen Auszug ihrer Facebook-Nachrichten hier rein: [I] Das wirst Du dann schon sehen. Hat so und so kein Rückgaberecht, sonst sind wir geschiedene Leute. Du weißt genau, warum du das bekommst. Eine kleine nachträgliche Überraschung, das absolute Hightechding.[/I] Ich habe jahrelang alles mögliche runtergeschluckt, was ich an Demütigungen innerhalb meiner Familie und auch anderswo ertragen musste. Wenn ich 10 kg abgenommen habe, hat mein Großvater nichts gesagt, hatte ich danach 1 kg wieder drauf, meinte er, ich wäre ganz schön fett geworden. Meine Mutter weiß, dass es geldtechnisch nicht so gut aussieht bei mir, aber anstatt mir das Geld zu geben, will sie mich demütigen, um mir eine Waage mit UVP € 150,- zu schenken. Sie ist ein Monster. Und dass du sie in Schutz nimmst und denkst, sie will mir einfach nur Dinge zur Wohnungsausstattung schenken, das stößt mir ganz übel auf. Wie würdest du dich fühlen, wenn ich dir z.B. eine knallenge Jeans in Größe 34 schenke und dir eine Karte dazuschreibe: "Das ist ein Geschenk, du musst es verwenden, sonst sind wir geschiedene Leute. Viel Spaß beim Abnehmen. Immer schön den Finger in den Hals stecken!" Ich würde dir ja gerne mal zwei Wochen lang meine Mutter an den Hals hetzen. Bin gespannt, ob du danach schon von der Brücke gesprungen bist.

[quote='Malinki','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129066#post129066']Lisa, sie kommt damit nicht klar, dass ich vieles besser kann als sie. Ich habe mit 1,3 das Abitur gemacht und mit 1,06 die Schule verlassen. Jetzt habe ich in 2 Semestern zwischen 90 und 100 ECTS gesammelt (60 wären Mindeststudienzeitgeschwindigkeit). Sie hat nicht mal das Abitur gemacht, weil sie nicht auf eine höhere Schule durfte. Das einzige, worin sie besser ist: Naturgemäß hat sie viel mehr Geld als ich (ich bin Vollzeistudentin) und sie ist schlanker als ich. Aber auch nicht so die richtige Augenweide. Gar nicht. Bei knapp 1,70 hat sie Kleidergröße 40/42. Ich habe bei 1,65 44. Selten 46, aber bei nem guten Schnitt auch mal ne 42. Aber abgesehen vom Gewicht bzw. der Kleidergröße habe ich z.B. dichteres Haar, schönere Augen(farbe), eine gesündere Haut etc. Ich habe die Waage übrigens verkauft. Ein Muckibude-Junkie aus meinem Wohnhaus hat sich sehr darüber gefreut. Liebe Grüße Sandra[/QUOTE] Sandra, es ist Eifersucht aber was Du als Kind alles hast ertragen müssen, also ich kann Dich nur bewundern, daß Du es so schaffst, gutes Abi, Studium etc. Sie ist wirklich Cruella DeVil!!

He jetzt macht doch mal halblang. Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte und es ist nur vernünftig ein bisschen Common Sense anzuwenden. Ich persönlich finde es hier [U]manchmal[/U] zu schnell pathologisiert, psychologisiert und hypersensibilisiert wird. Damit will ich kein Schicksal schmälern oder in Frage stellen aber es ist immer gut die Dinge von allen Seiten zu beleuchten, nicht nur von der schlimmstmöglichsten.

Also meine Mutter hat mir zu meinem letzten Geburtstag auch eine Waage geschenkt, eine günstige, durch Treuepunkte erstanden (zusätzlich zu meinen anderen Geschenken). Ich hatte aber im Vorfeld auch berichtet, dass meine Waage so langsam den Geist aufgäbe. Es war also ein nett gemeintes, gut mitgedachtes Geschenk und ich habe mich gefreut. Sie hätte mir auch eine Körperfettwaage geschenkt, wenn ich eine gewollt hätte (!), ich wollte keine, da sie allgemein keine guten Bewertungen bekommen. Einige meiner Gäste haben auf dieses Geschenk auch irritiert reagiert, weil sie es wohl als unpassend empfanden, ich war und bin mir aber absolut sicher, dass es nur nett gemeint war. Meine Mutter war auch mal eifersüchtig auf meinen Gewichtsverlust (lange her und den hatte ich danach auch schnell wieder drauf). In der Zeit hat sie höchstens manchmal versucht, mich zum gemeinsamen Süßigkeitenessen zu verführen, was ich irgendwie sogar verstehen konnte. Ihr war Gewicht auch immer wichtig, sie ist aber dennoch selbst dick und hat mitlerweile auch den Kampf dagegen aufgegeben. Wenn sie mich also zwingen würde, bei ihr ständig über den Hunger hinaus zu essen und mir ansonsten Kontaktabbruch androhen würde, dann könnte sie den sofort haben, denn erpressen lassen muss man sich von niemandem und sie weiß auch, dass ich das umsetzen würde. Ich finde Malinki hat für ihre 21 Jahre absolut überzeugend reagiert und ihre Wut ist mit Sicherheit berechtigt. Ich habe nach ihren Schilderungen und meinem Bauchgefühlt dazu keinerlei Zweifel, dass sie die Situation richtig einschätzt. Wenn sie irgendwann mal zu dieser Gelassenheit die ja mit Verzeihen einhergeht kommt, dann ist das gut und schön, aber zu diesem Zeitpunkt hat sie für mich das Bestmögliche aus der Situation gemacht und das nötigt mir Respekt ab. Ich wäre wohl am Boden zerstört gewesen bei so einem gemeinen Angriff unter der Gürtellinie, zumindest in diesem Lebensabschnitt. Und letztendlich ist das Wichtigste für sie ohnehin, dass sie mit ihrer Reaktion zufrieden ist und es ihr gutgetan hat, sie wird niemals von jedem Menschen auf der Welt dafür Zustimmung bekommen.

[quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129189#post129189']Ich persönlich finde es hier [U]manchmal[/U] zu schnell pathologisiert, psychologisiert und hypersensibilisiert wird[/QUOTE] Kann sein, aber das liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit daran, dass viele hier schon einiges wegen ihrem Gewicht einstecken mussten. Und nach einer gewissen Dosis negativer Erfahrungen, reagiert man eben sensibler auf das Thema und geht von dem schlechtesten aus. Das find ich verständlich. LG Finchen

Also das ist ja wirklich mal ein sehr dummes Geschenk...ich habe allerdings auch schon das ein oder andere Diätbuch oder Workout-Video bekommen. Ich denke mir dann immer, dass einem die Leute ja wahrscheinlich einfach nur helfen wollen...ein schönes Geschenk ist das aber natürlich trotzdem nicht! Ich finde es aber super zu lesen, wie hier der ein oder andere mit sowas umgeht. Sind ja ein paar lustige Geschichten dabei :D

Irgendwie kommt es aber doch auf die eigene Reaktion an. Wahrscheinlich würde ich das so ins Lächerliche ziehen, dass meine Mutter sich ärgern würde, mir überhaupt so ein "teures" Geschenk gemacht zu haben. (*lach*... meine hatte früher, wo ich grade verheiratet war, immer "Liebestöter" zu Weihnachten geschenkt, Unterhosen, die bis zu den Ohren gingen. Bis ich sie mal fragte, ob sie echt was gegen Enkelkinder hätte. Da hat sie diese Geschenke eingestellt und vorher mal gefragt.)

Ich bin jetzt wieder für 2 Wochen zuhause bei meiner Mutter Cruella (seit Donnerstag = vorgestern), weil ich im Betrieb meiner Tante aushelfe. Und gestern sagte sie mir, sie schäme sich dafür, eine so dicke Tochter zu haben! Sie ist aber auch generell dicken gegenüber sehr abschätzig, was aber interessant ist: ihre beste Freundin ist schon auch ziemlich dick. Sie hat jetzt zwar viel abgenommen, aber als sie sich kennengelernt haben, war sie sicher doppelt so schwer wie meine Mutter (70 kg/1,69). Mein Nachbar R.M. hatte gestern seinen 40er und er ist in der Ortschaft eher unbeliebt, weil er einfach ein sehr unangenehmer und auch unhöflicher Kerl ist. Seine Frau M.M. ist mit Cruella zur Schule gegangen und sie waren immer eng befreundet. M.M. hat aber in den letzten Jahren sehr viel zugenommen und R.M. steht nur auf Klappergestelle (wie es M.M. eben vor ihrer Hochzeit und den Kindern war). Meine Eltern sind gestern zum Gratulieren rüber gegangen und da sah eben meine Mutter, wie dick M.M. wurde. Heute, als wir alle im Badezimmer waren, sagt meine Mutter zu meinem Vater: "Also ich gönne es R.M. von ganzem Herzen, dass M.M. jetzt so richtig schirch und blad geworden ist!" Sie ist einfach zu jedem, der dicker ist, einfach nur fies. Nicht nur bei mir. Aber zu meinem Vater (100 kg/1,85) ist sie schon nett, denn wenn ihr Mann dicker ist, dann sieht sie nebenbei dünner aus. Sie will zwar von allen die Schlankste sein, sind sie aber viel dicker als sie, dann zieht sie über sie her. Ich hoffe, ich werde NIE so ein Mensch wie meine Mutter. Sie zieht über andere her, nur weil sie ihr Äußeres nicht leiden kann. Und jetzt, wo ich 2 Wochen fast ohne Pause hier bin, schafft sie es langsam, dass ich mitm ir selbst auch wieder ein bisschen unzufriedener bin. Diese Frau ist echt nicht gut für mich, es wird Zeit, dass ich mein Studium abschließe, heirate, Mitgift kassiere und diesem Biest für immer den Rücken kehre bzw. jederzeit ohne schlimme Konsequenzen den Kontakt abbrechen kann.

Das hört sich ja wirklich schlimm an :( lass dir auf keinen Fall deinen Mut und dein Selbstbewusstsein von dir zerstören! Sei immer stolz auf das was du erreicht hast und hab dein Ziel weiterhin vor Augen. Vielleicht ist es auch irgendwo der Mutter-Tochter-Neid, wenn du jetzt studierst und dein Leben in den Griff kriegt, sieht sie dich als Konkurrenz an, weil du was aus dir machst. Sei stolz auf dich und lass dich nicht beirren:)

Du hast Dir selbst die Mitgift gegeben, im Kopf, viel besser, ein abgeschlossenes Studium ist mehr wert! Alle Achtung!

Ignoriere die Gehässigkeiten und lass Dich nicht beeinflussen. Du schaffst das und bist sie in paar Jahren los. Du bist ein toller und liebenswerter Mensch, was Deine Mutter nie sein wird. LG Finchen

Und es geht weiter mit den Demütigungen: Heute in der Arbeit (Gastronomiebetrieb) waren meine Großeltern Mittagessen. Die Schwester meiner Oma war mit ihrem Mann auch zu Gast. Ihr Mann, K.B., ist ein Vollidiot. Er hätte mir vor 3 Jahren zu einem Praktikum verhelfen sollen. Darum habe ich ihn zuhause besucht, und er sagte, seine Frau wäre auch da, war sie aber nicht, und er hat mich dann belästigt (nur verbal). Ich habe ihn nicht angezeigt oder so, aber meinem Vater erzählt, was er so gesagt hat. Ich bringe also den vieren das Mittagessen, und was sagt K.B.? Er fragt mich, ob ich schwanger bin, weil ich ja so dick wurde! Er hat mich das letzte Mal aber im Sommer gesehen, und wenn ich mich nicht täusche, wiege ich gleich viel wie im Sommer (+- 3 kg natürlicher Schwankungsbereich). Das hat mich total fertig gemacht. Einerseits, weil ich irgendwie schon gerne Kinder hätte (es aber aus diversen Gründen noch nicht passend ist), und andererseits, weil ich ja erst vor Kurzem auch von meiner Mutter so beleidigt wurde. Ich habe sicher 10 Minuten auf dem Angestellten-WC geweint. So ein Ar***! (Sorry, ich hoffe, dieser Fäkalausdruck ist hier tolerierbar angesichts seiner Aktionen.)

Ich frage mich, warum du dir das antust? Einen Job als Kellnerin findest du doch sicher auch anderswo, ohne daß du dich mit solchen Schwachmaten abgeben mußt. :troest:

Da kann ich Pandora nur beipflichten. So muss sich kein Arbeitnehmer behandeln lassen. Nur weil du zur Familie gehörst, bist du dann etwa Freiwild? Und nur weil das "Familie" ist, meinst du, du musst deiner Tante aushelfen? Und wahrscheinlich zahlen die dir sogar noch weniger als einer regulären Aushilfe. (Zahlen die überhaupt etwas?) Ich an deiner Stelle würde klipp und klar sagen, dass du dich nicht länger so behandeln lässt, und dass das das letzte Mal warst, dass du ausgeholfen hast. Punkt. Ich würde sogar noch nicht mal mehr die zwei Wochen zu Ende machen. Soll doch deine Mutter kellnern. Wirklich, einen Studentenjob kriegst du immer, und wenn es ein Putzjob ist. Vielleicht sogar in der Branche deines Studiums.

Sophie, das stimmt so leider nicht ganz. Ich bekomme genauso viel bezahlt wie alle anderen Mitarbeiter. Ich habe mich in den letzten Monaten immer um einen Job beworben, wo man so ca. 8-12 Stunden pro Woche arbeitet, bin aber nie zu einem Gespräch eingeladen worden. Ich frage mich, warum :confused:. Denn meine Bewerbungsunterlagen müssten passen, so hab ich auch meinen Job als Urlaubsvertretung im Sommer 2013 und 2012 bekommen, und zwar ohne "Vitamin B". Ich darf es mir mit meiner Familie noch nicht verscherzen, ich hänge finanziell komplett dran, und wenn ich jetzt gar nicht mehr hingehen würde, wie du es vorgeschlagen hast, liebe Sophie, dann bekomme ich mit mienem Papa einen Krieg, weil ich dann seine Schwester in Stich lassen würde...

Hallo Malinki, wie flexibel bist du denn in deiner Zeiteinteilung? Könntest du auch am Nachmittag arbeiten? Mein Sohn studiert rein virtuell, kann sich also seine Arbeitszeiten frei einteilen. Er hat einen Job in der Mittagsbetreuung unserer Mittelschule. Von Montag bis Donnerstag von 13.30 bis 16.00 Uhr. Er verdient in der Stunde ca. 13 € und es macht ihm total Spaß. Wäre das evtl. etwas für dich? Probier doch mal statt Bewerbungen zu schicken, einfach anrufen oder hingehen. Das wirkt manchmal Wunder! :-D Liebe Grüße Gerti

[quote='Malinki','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129377#post129377']Ich darf es mir mit meiner Familie noch nicht verscherzen, ich hänge finanziell komplett dran, und wenn ich jetzt gar nicht mehr hingehen würde, wie du es vorgeschlagen hast, liebe Sophie, dann bekomme ich mit mienem Papa einen Krieg, weil ich dann seine Schwester in Stich lassen würde...[/QUOTE] Wer lässt denn da wen im Stich? Wer tut da wem was an? Wenn deine Eltern sich nicht hinter dich stellen, haben sie deine Solidarität auch nicht verdient. Jetzt mal ein paar harte Worte. Ich will dich nicht angreifen, aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Da muss man kämpfen oder leiden. Ich hab von meinem Vater auch kein Geld bekommen, weil ich so dreist war, Maschinenbau zu studieren statt Medizin. Ich bin zum Sozialamt gegangen, und die haben die Kohle (Wohngeld damals) vorgestreckt und von meinem Vater wieder eingefordert. Zwischendurch war ich finanziell so klamm, dass ich mein Gemüse aus dem Müll vom Wochenmarkt gesucht hab. Von 5 bis 7 hab ich geputzt, ab 8 waren Vorlesungen. In den Semesterferien hab ich in der Industrie 40 Stunden/Woche geknechtet, von dem Geld konnte ich danach ne Weile überbrücken (bringt übrigens auch, anders als das Studium, Rentenpunkte). Die Frage ist, wieviel Konflikt du bereit bist, auszutragen. Wieviel Freiheit du wagen willst. Beziehungen spielen lassen ist die eine Sache, sich davon abhängig zu machen, eine andere. Love it, change it, or leave it. Hört sich abgedroschen an, ist aber die Wahrheit. "Leave" ist für dich also keine Option. Bleiben noch die beiden anderen. Nur leiden, ohne etwas gegen den Zustand zu tun, hilft dir langfristig nicht weiter. Red zumindest Klartext, dass du dir eine derartige Behandlung verbittest. Immer wieder, bis sie es kapieren. Deine Antwort wegen der Waage war ja schon ein guter Anfang. Oder schluck alles runter und leide schweigend weiter, bis deine Eltern in der Kiste liegen. Das wird nämlich so weitergehen, auch nach dem Studium. Ich hab das alles schon zigmal im Bekannten/Kollegenkreis gesehen bzw. bei meinem Mann miterlebt. Du bist die brave Tochter, die man herumkommandieren kann, die klaglos alles mit sich machen lässt. Dann musst du mal hier einspringen, mal da, und "ach sei doch nicht so EGOISTISCH" ([B]das[/B] Zauberwort!). Wenn du Familie hast und nicht arbeitest, hast du "soo viel Zeit". Wenn du keine Familie hast und arbeitest, hast du auch "soo viel Zeit". Dann werden die Eltern alt, und du kannst ihnen noch den Arsch abwischen, wenn du 60 bist. Finanzielle Abhängigkeit tut weh. Es gibt genug Frauen, die sich regelmäßig von ihrem Mann zusammenschlagen lassen, weil sie sich nicht zutrauen, sich aus der finanziellen Abhängigkeit zu lösen. Es ist hart, aber es geht. Man muss allerdings aus der verdammten Passivität raus, aus der typisch weiblichen Erwartungshaltung, dass [B]andere[/B] einem weiterhelfen. Irgendwann einmal, wenn ich groß bin, wird alles anders. Nur für deine Eltern wirst du nie "groß". Du bist immer die undankbare Göre...

Wow, das sind harte Worte von Sophie! Ich bin total neu hier im Forum, dies ist mein erster Beitrag. Diesen schreibe ich, weil mich die Geschichte von Malinki betroffen gemacht hat. Ich glaube mitfühlen zu können, wie sehr verletzend eine solche Aktion der eigenen Eltern ist. Gleichwohl kann ich die Ansichten von Sophie verstehen. Ich finde es positiv, dass mal jemand die Dinge beim Namen nennt und auf den Punkt bringt. Dennoch möchte ich zu den Ausführungen von Sophie noch folgendes beisteuern: Wir wissen wahrscheinlich alle, wie belastend und verletzend der tägliche Kampf mit dem Gewicht sein kann. Und nun kommen die Eltern und machen sowas... Das muss in hohem Masse frustrierend sein. Solche und ähnliche Situationen kenne ich zuhauf. Die Handlungsweise in einer solchen Situation setzt sich aus einem gewissen Teil Emotionen (Hass etc.) zusammen und aus einem anderen Teil der aus rationellem Denken besteht. Mir hat oft geholfen (und hilft immer noch) wenn ich in einer solchen Situation tief durchgeatmet und die Emotionen/Gefühle ausgeklammert habe. Damit keine Missverständnisse entstehen: Die Gefühle auf keinen Fall verdrängen, nur mal kurz ausblenden. Dann bleibt Raum, um sich mit der Frage zu befassen, warum denn die Eltern so etwas tun. Was motiviert sie zu einer solchen Aktion. Warum sind sie so sehr unsensibel? Und da glaube ich, gibt es x Möglichkeiten. Diese reichen von absichtlichem Verletzen bis hin zu Torheit. Irgendwo zwischendrin wird wohl die Wahrheit liegen... Und wer könnte dies besser beantworten als die Verursacher selbst? Darum mein Rat: Erkläre deinen Eltern dass dich die Sache mit der Waage verletzt hat. Zeige Ihnen auf, was für Gefühle du dabei gehabt hast. Und frage sie auch, wie sie sich fühlen, wenn sie dir zuhören und wissen, was sie dir angetan haben. Dies bringt vielleicht eine gewisse Einsicht und kann das Verhältnis verbessern. Falls die nicht der Fall ist - und da bin ich wider voll und ganz bei Sophie - stellt sich wirklich die Frage wer wem etwas antut und wer wem im Stich lässt. Liebe und Verständnis kann man sich nicht aufgrund der finanziellen Abhängigkeit erkaufen. Wenn der gute Kontakt zu den Eltern finanziell motiviert ist, bleibt möglicherweise nur noch die Variante Zähne zusammenbeissen und das durchzustehen was da wohl noch kommen mag... Passivität ist wirklich eine Gefahr. Lass dich nicht von dieser einnehmen und entscheide dich für den Weg, der für dich stimmt. Ich wünsch dir viel Erfolg dabei! :daumen::daumen::daumen: lg carling

Zu dem "change it", also ändern, hab ich noch einen kleinen Buchtipp als Ansatz: "Mit mir nie wieder! 10 Methoden, mit Menschen umzugehen, die Ihnen das Leben schwer machen" von Lillian Glass. Das Buch hilft einem zu erkennen, welche Menschen einem nicht gut tun, was dahinterstecken kann und wie man diesen für einen "toxischen" Menschen begegnen kann, damit man sich selbst nicht mehr runterziehen läßt. Ein anderes Buch, welches ich gerne zu dem Thema gelesen habe, ist von Susan Forward "Emotionale Erpressung - wenn andere mit Gefühlen drohen". Gruß Dani

Die zwei Buchtipps finde ich eine gute Idee. So ein Buchtipp plus noch ein Verhaltensratschlag von einem Psychiater haben mir mal geholfen, mit meinen Eltern zurecht zu kommen. Nicht immer ist es möglich, die finanzielle Abhängigkeit zu kappen. Da sind Strategien, wie man's anders machen kann, gut. Das hilft den auch mal später, wenn zwar die finanzielle Abhängigkeit vorbei ist, aber die "liebe Familie" einem immer noch schlecht behandelt. @ Malinki lern Grenzen zu setzen gegenüber Deiner Familie. Sag ihnen offen, dass Verhalten X unhöflich, verletzend und unreif ist und Du Dir das verbittest. @ Sophie, nicht jede/r hat Deinen Schneid und Biss und kann das so durchziehen. LG Finchen

[quote='Finchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129396#post129396']@ Sophie, nicht jede/r hat Deinen Schneid und Biss und kann das so durchziehen. [/QUOTE] Das war der Mut der Verzweiflung, aus einer ausweglosen Situation auszubrechen. Niemand hätte mir sowas zugetraut, der mich damals kannte, so brav und fügsam wie ich war. Aber wenn ich es nicht getan hätte, wäre ich im Leben wahrscheinlich noch viel unglücklicher geworden. Und das Wissen, hinterher, das hab [B]ich[/B] geschafft! macht stärker als 1000 Therapiestunden. An bewältigten Krisensituationen bin ich bisher jedesmal gewachsen. Jede/r hat Biss und Schneid, die meisten - vor allem Frauen - glauben sich das nur nicht und lassen ihre Stärke aus lauter Lebensangst verkümmern. Ich hatte ein halbes Jahrhundert Zeit zum Üben.;) Jede Änderung ist ein Sprung ins kalte Wasser - Ergebnis offen. Das macht Angst und schmerzt. Aber glaub mir: [B]Nichts[/B] schmerzt mehr als verpasste Chancen. Die Hoffnung "irgendwann einmal wird alles besser...." bleibt ein Luftschloss, wenn man nicht selbst konkrete Schritte in Richtung Verwirklichung macht, und wenn es nur Tippelschritte sind. Egal, ob es sich um Cruella-Mütter, eine ersehnte Beziehung, einen ungeliebten Job, eine Phobie etcetera handelt. Vielleicht zappelt man sich ab und alles war umsonst, aber wenn man nichts tut, wird es garantiert nicht besser. Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, der hat schon verloren. @Malinki: Ein Gespräch unter vier Augen, ohne Tränen und Vorwürfe, sondern unter Erwachsenen, könnte eventuell deine Situation verbessern, ohne dass es gleich zum familiären Atomkrieg kommen muss. Vielleicht übst du mit einer Freundin das Gespräch, und wie du dich gegen unfaire Angriffe wappnen kannst. Nimm es als Geschenk: Du darfst im sicheren Familienkreis schwierige Gesprächssituationen trainieren. Die Schwierigkeitsstufe kannst du selber steuern. Es macht nichts, wenn du mal klein beigibst. Es macht nichts, wenn du mal heulend rausrennst. (Klar ist das peinlich, und die Genugtuung gönnt man dem Gegenüber auch nicht so gerne, aber stell dir vor, sowas passiert dir bei einem Bewerbungsgespräch...) Wenn du bei deinen Eltern gegenüber in diesen besonders emotionalen Situationen die Nerven behältst, bist du in kritischen Gesprächen im späteren Leben anderen, die immer nur im Barbiepuppenhaus gelebt haben, meilenweit voraus. Nicht jeder Chef ist nett. Es gibt auch boshafte Kolleg/innen. An der Uni und auf der Straße gibt es auch A***löcher. Sogar Kinder können trotzig und gemein sein. Du wirst nicht jeden Konflikt im Leben vermeiden können.

[QUOTE] Und das Wissen, hinterher, das hab [B]ich[/B] geschafft! macht stärker als 1000 Therapiestunden [/QUOTE] Das stimmt. [QUOTE] Aber glaub mir: [B]Nichts[/B] schmerzt mehr als verpasste Chancen. [/QUOTE] Und das kann ich voll und ganz unterschreiben. Die Erfahrung musste ich schon machen und die war sehr bitter und traurig. [QUOTE]Die Hoffnung "irgendwann einmal wird alles besser...." bleibt ein Luftschloss, wenn man nicht selbst konkrete Schritte in Richtung Verwirklichung macht, und wenn es nur Tippelschritte sind. [/QUOTE] Und das stimmt auch. LG Finchen

Hey Leute, es gibt neues von der Dicken mit dem Muttermonster. :applaus: Ich hab einen Job, ich fange am Freitag an! Und wenn das mit dem Job auch nach dem Probemonat klappt (ein Probemonat, danach unbefristet angestellt), dann brauche ich nie wieder nach Hause zu ziehen! :hopps: