Der Preis für das neue Ich?

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • [quote=Solitude][b]Eine Heilung von der ES gibt es nicht.[/b] Ich bezeichne mich als "trockene" Esssüchtige solange ich mich entspannt satt essen kann...es keine verbotenen Lebensmittel gibt (also ich esse auch mal Zucker oder Kuchen ) nur hat sich mein Essverhalten insgesamt geändert und ist mehr auf Dinge fokussiert die mir gut tun..[/quote][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Das ist etwas, das ich nicht glauben kann und will! Vielleicht bin ich zu naiv, vielleicht nehme ich meine Krankheit nicht ernst genug, vielleicht bin ich zu idealistisch, aber für mich gibt es eine Heilung. Wenn ich am Ziel meines Weges angekommen bin, ist die Essstörung für mich „gegessen“. Wenn ich daran nicht glauben würde, warum sollte ich dann weiter kämpfen? Babs[/color][/font]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Das ist etwas, das ich nicht glauben kann und will! Vielleicht bin ich zu naiv, vielleicht nehme ich meine Krankheit nicht ernst genug, vielleicht bin ich zu idealistisch, aber für mich gibt es eine Heilung. Wenn ich am Ziel meines Weges angekommen bin, ist die Essstörung für mich „gegessen“. Wenn ich daran nicht glauben würde, warum sollte ich dann weiter kämpfen? Babs[/color][/font][/QUOTE] Als nicht ES Betroffene lese ich hier mit viel Interesse und Anteilnahme mit. Besonders Deine Schilderungen des täglichen Kampfes gegen diese Krankheit rühren mich an. Nun lass mich einfach mal rekapitulieren und sehen wir mal ob ich Deine Schilderungen richtig verstanden habe. Du hast mittels einer Therapie die Ursachen Deiner Krankheit herausgefunden und konntest einen Weg beschreiten, den Kampf dagegen aufzunehmen. Das heisst aber doch auch, dass Du jetzt die Kraft und Möglichkeit hast, die Nahrungsaufnahme nicht mehr als etwas Negatives sondern die Lebensqualität Erhöhendes anzusehen. Gleichzeitig versucht Du doch auch Dein Gewicht im Auge zu behalten. Sollte man hier vielleicht nicht von Kontrolle, sondern von einer Art "besonderen Bewusstseins" sprechen? Ich bin Diabetikerin und deshalb auch gezwungen, täglich mit diesem "Bewusstsein" umzugehen. Anfangs war das für mich ein fast nicht zu bewältigendes Problem. Jetzt gehört es zu meinem Leben und belastet mich nicht mehr. Ich kontrolliere mein Gewicht, denn es gehört einfach zum Umgang mit meiner Krankheit. 90 Kilo und nicht mehr. Ich muss keine Medikamente einnehmen und die Spritzen, so hoffe ich, bleiben mir erspart. Ich sehe das nicht als Kampf und auch nicht direkt als Kontrolle und Einschränkung, aber ein lebenslanges besonderes "Bewusstsein" LG toni
  • Also, Toni, ich schätze mal, gegen ein "besonderes Bewusstsein" hat auch keiner was. Auch nicht dagegen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Oder sich ein bisschen zu bewegen. Noch nicht mal dagegn, sich ein bisschen mit gesunder Ernährung zu befassen. Es geht ja nicht darum, gedankenloses "Reindreschen" zu favorisieren. Im Gegenteil. Es ist nur so, dass ich (und ich kann nur von mir sprechen) keine Lust habe, mir Abnahmeziele zu stecken und Ernährungstagebücher zu führen. Und dass ich dieses Verfahren bei einer Esstörung, so wenig Ahnung ich davon habe, für ausgesprochen gefährlich halte - egal, ob man es nun "Kontrolle" tauft oder "besonderes Bewusstsein." Ich denke mir nämlich, es geht (für die Essgestörten wie für die nicht Essgestörten unter uns) darum, zu einem normalen Umgang mit Essen zu finden. Sich den ganzen Tag über damit zu beschäftigen und sich selbst dahingehend zu beobachten halte ich da für kontraproduktiv. Meine Meinung. Wenn es für andere, Soli beispielsweise, funktioniert und sie ihr Leben so verbringen kann und möchte, dann hat sie meinen Segen. Nur für mich wäre das das Falscheste, was ich mir vorstellen kann. Deswegen auch meine vehemente Abwehr. Sorry, Soli.
  • Super formuliert, Sopho, Du sprichst mir aus der Seele. Für mich als Essgestörte ist es einfach unmöglich, das Essen kontrollieren zu wollen/müssen, das würde mich direkt in den nächsten Anfall führen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob ich als Kontrollkriterium Kalorien, Punkte, "Gesundheitswert" oder was anderes nehme - es funktioniert einfach nicht. Mein Ziel ist es, irgendwann total auf meinen Körper hören zu können - ich weiß, dass er das Richtige in der richtigen Menge verlangen würde. Was mir dabei logisch erscheint ist, dass der Körper sich leichter tut, wenn ich ihm möglichst natürliche, unverarbeitete Lebensmittel zur Wahl stelle, da er durch "Chemiekram" allzuleicht getäuscht werden könnte. Darcy - die durch beruflichen Megastreß mal wieder "abgerutscht" ist :(
  • Hallo Sopho, genau an dem Punkt bin ich mittlerweile auch. Ich möchte mich nicht mehr permanent kontrollieren und beobachten. Noch viel weniger als das ich das Gefühl habe das es meinem Körper umso besser geht je weniger ich über das Thema Essen nachdenke. Gruß Steffi
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=#006400]Wenn ich am Ziel meines Weges angekommen bin, ist die Essstörung für mich „gegessen“. Wenn ich daran nicht glauben würde, warum sollte ich dann weiter kämpfen?[/color][/font] [/QUOTE] Babs, ich glaube fest an eine Heilung von der Essstörung! Meine Essanfälle sind seit Jahren spurlos verschwunden, weil ich einen anderen Weg gefunden habe, mit meinen Gefühlen zurecht zu kommen. Und ich glaube auch daran, dass ich es irgendwann schaffen werde, ganz zwanglos und unbeschwert mit dem Thema Essen umzugehen - wenn es erstmal so weit ist, verschwindet vielleicht auch ein paar Pfunde ganz von alleine. Übrigens lohnt es sich meiner Meinung nach [i]immer[/i], weiter zu kämpfen, denn auch wenn es total ausgelutscht ist: Der Weg ist das Ziel...
  • Hallo Babs, Murmel hat vollkommen recht. Es lohnt sich immer zu kämpfen. Vielleicht sieht das Ergebnis (oder auch der Weg) nicht immer so aus wie Du es Dir vorher vorgestellt hast aber das heißt ja nicht das es deswegen schlechter ist. Du weißt das ich in meinem Leben viel kämpfen mußte. Es hat sich gelohnt auch wenn ich am Anfang nicht wußte wo der Weg mich hinführt. Lieben Gruß Steffi
  • [quote=Steffi] Noch viel weniger als das ich das Gefühl habe das es meinem Körper umso besser geht je weniger ich über das Thema Essen nachdenke.[/quote][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] :daumen: Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht und sie gibt mir das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.[/color][/font] [quote=Murmel] Babs, ich glaube fest an eine Heilung von der Essstörung![/quote] [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Dann sind wir ja schon zu zweit ;) Babs[/color][/font]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Das ist etwas, das ich nicht glauben kann und will! Vielleicht bin ich zu naiv, vielleicht nehme ich meine Krankheit nicht ernst genug, vielleicht bin ich zu idealistisch, aber für mich gibt es eine Heilung. Wenn ich am Ziel meines Weges angekommen bin, ist die Essstörung für mich „gegessen“. Wenn ich daran nicht glauben würde, warum sollte ich dann weiter kämpfen? Babs[/color][/font][/QUOTE] [i][color=blue]Ach herrje:batsch: ... ich glaube ich sollte dringend mal einen Kommunikationskurs belegen. So oft wie ich hier missverstanden werde...[/color][/i] [i][color=blue][/color][/i] [i][color=blue]Aaalso...was ich meinte: ein Alkoholiker ist ein Leben lang alkoholkrank, d.h. er kann keinen Tropfen Alkohol mehr anrühren, ohne rückfällig zu werden.[/color][/i] [i][color=blue]Natürlich kann er aber ein Leben lang "trocken" sein ohne dauernd darüber nachdenken zu müssen.[/color][/i] [i][color=blue][/color][/i] [i][color=blue]Ein Eßsüchtiger ist für mich auch sein Leben lang eßsüchtig. Natürlich kann ich mein Leben nach der Eßsucht auch "trocken" leben ohne dauernd über Essen nachzudenken. DAS ist ja gerade das Kriterium. Ich überlege heute gar nicht mehr ob ich dies oder das essen darf. Ich esse was ich möchte, gehe essen und bestelle was ich mag. [/color][/i] [i][color=blue]Was ich weiß ist, dass ich nicht mehr wochenlang Berge von Pralinen und Milch in mich reinschütten könnte (nur als Beispiel).[/color][/i] [i][color=blue]Da ich das aber auch nicht mehr zur Kompensation von irgendwelchem Frust/Problemen/was auch immer brauche, ist das auch überhaupt kein Problem. Ich hätte dazu auch ohnehin KEIN BEDÜRFNIS mehr...[/color][/i] [i][color=blue][/color][/i] [i][color=blue]Aber ich denke, dass ich als Ex-Eßsüchtige ebenso bewußt damit umgehen werde wie ich auch ein Ex-Raucher bin und nie mehr zum Nichtraucher werde. was mir aber auch völlig schnuppe ist, da ich keinen Bock mehr auf Rauchen habe...[/color][/i] [i][color=blue][/color][/i] [i][color=blue]Ich hoffe nun wurde klarer, was ich meinte...[/color][/i] [i][color=blue][/color][/i] [i][color=blue]Soli[/color][/i]
  • [QUOTE=Darcy]Für mich als Essgestörte ist es einfach unmöglich, das Essen kontrollieren zu wollen/müssen, das würde mich direkt in den nächsten Anfall führen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob ich als Kontrollkriterium Kalorien, Punkte, "Gesundheitswert" oder was anderes nehme - es funktioniert einfach nicht. [/QUOTE] [i][color=blue]DAS ist genau der Punkt...als Noch-Eßsüchige kannst du das nicht, konnte ich auch nicht...[/color][/i] [QUOTE=Darcy]Mein Ziel ist es, irgendwann total auf meinen Körper hören zu können - ich weiß, dass er das Richtige in der richtigen Menge verlangen würde. [/QUOTE] [i][color=blue]Genauso ist es auch, der Körper reguliert das von selbst - wenn der Hunger und Sättigigungsmechanismus noch funktionieren und der Stoffwechsel auch. In dem Moment wo du andere Möglichkeiten hast, mit deinen Gefühlen umzugehen, deine hinter der Eßsucht stehenden Probleme angegangen bist, ist dein Körper dein bester Ratgeber und sagt dir von alleine, auf was du Lust hast und in welchen Mengen und was dir bekommt.[/color][/i] [QUOTE=Darcy] Darcy - die durch beruflichen Megastreß mal wieder "abgerutscht" ist :([/QUOTE] [i][color=blue]Mönsch, das tut mir leid...dir mal einen Knuddler schicke, wenn ich darf :knuddel2: [/color][/i] [i][color=#0000ff]Soli[/color][/i]
  • [QUOTE=Sophonisbe] Es ist nur so, dass ich (und ich kann nur von mir sprechen) keine Lust habe, mir Abnahmeziele zu stecken und Ernährungstagebücher zu führen. Und dass ich dieses Verfahren bei einer Esstörung, so wenig Ahnung ich davon habe, für ausgesprochen gefährlich halte - egal, ob man es nun "Kontrolle" tauft oder "besonderes Bewusstsein." Ich denke mir nämlich, es geht (für die Essgestörten wie für die nicht Essgestörten unter uns) darum, zu einem normalen Umgang mit Essen zu finden. Sich den ganzen Tag über damit zu beschäftigen und sich selbst dahingehend zu beobachten halte ich da für kontraproduktiv. Meine Meinung. Wenn es für andere, Soli beispielsweise, funktioniert und sie ihr Leben so verbringen kann und möchte, dann hat sie meinen Segen. Nur für mich wäre das das Falscheste, was ich mir vorstellen kann. Deswegen auch meine vehemente Abwehr. Sorry, Soli.[/QUOTE] [i][color=blue]Auch hier muss an meinem mangelhaften Kommunikationsvermögen liegen, dass du mich so missverstehst.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Ich habe einen normalen, sehr natürlichen Umgang mit dem Essen gefunden und höre sehr auf die Bedürfnisse meines Körpers, der mir sagt, was er braucht.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Ich beschäftige mich eben NICHT den ganzen Tag damit - höchstens abends und nachts, wenn ich hier schreibe:-D [/color][/i] [i][color=#0000ff]Ich führe auch kein Ernährungstagebuch, sondern halte manche Dinge fest, weil ich dabei manches über meinen Körper gelernt habe...z.B. dass er es sehr schätzt ausreichend Schlaf zu haben...[/color][/i] [i][color=#0000ff]Je sicherer ich im Umgang mit mir und meinem Körper werde desto weniger werde ich diese Hilfsmitel brauchen.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Da sie mir - im Gegensatz zu dir - auch keine Angst machen, kann ich sie durchaus benutzen.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Ich vertraue hier mehr auf meine Therapeutin, die seit über 30 Jahren mit Suchtkranken (Eßgestörten und anderen) arbeitet und meinen Umgang mit dem Essen im allgemeinen und auch das Nutzen von Hilfsmitteln nicht für kontraproduktiv hält.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Aber ich kann sehr gut damit leben, dass du eine andere Meinung hast und es liegt mir völlig fern, hier irgendjemand überzeugen zu wollen.[/color][/i] [i][color=#0000ff]Soli[/color][/i] [i][color=#0000ff][/color][/i]
  • [i][color=blue]Noch eine Entschuldigung an babs da lasse, dass ich deinen thread so in Beschlag genommen habe:holy: [/color][/i] [i][color=#0000ff][/color][/i] [i][color=#0000ff]Soli[/color][/i]