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  • Irgendwie weiß ich nicht, wie ich anfangen soll, auch weiß ich nicht, ob dies der richtige Platz dafür ist, aber letzenendes geht es ja in diesem Teil des Forums um das Leben an sich, und das tut es bei mir auch. Seit drei Jahren nehme ich Antidepressiva, seit 2,5 Jahren bin ich in Therapie. Das Jahr 2004 war das bislang Schlimmste, bereits Mitte Juli hatte ich 7 Krankheitswochen wegen der Depression hinter mir und noch 10 Wochen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik vor mir. Ich hätte deswegen fast meinen Job verloren - und meinen Verstand. Nach der Kur schien es mir eine Zeit lang besser zu gehen, aber ich sehnte mich zurück in den sicheren Raum, den mir die Therapien und Gruppen gaben, ich fühlte mich unfähig, ein selbständiges Leben zu führen. Lediglich die Sorge um andere Menschen hielt mich aufrecht. In der Kur stellte meine Therapeutin fest, dass die Geburt meiner Schwester (damals war ich 12) der Auslöser dafür war, dass ich so unkontrolliert zunahm (60 kg in 6 Jahren). Ich liebe meine Schwester über alles und kann schon allein deshalb diese These nicht unterstützen. Letztlich läuft alles auf die mangelnde Aufmerksamkeit durch meine Eltern hinaus. Diese streiten sowas natürlich ab. Jedes Kind hätte die Aufmerksamkeit bekommen, die es gebraucht hätte. Das ist definitiv falsch, denn auch meine kleine Schwester (inzwischen fast 20 Jahre alt) hat starke psychische Probleme unter anderem deswegen. Ich bin wohl die einzige, die sie versteht, leider ist sie nicht offen für eine Therapie. Aber das war ich ja lange Zeit auch nicht. Seit einigen Wochen - nachdem ich im ersten Quartal diesen Jahres echte Besserung verspürt habe - geht es wieder deutlich bergab mit mir und mein sorgsam errichtetes Kartenhaus, das nach außen einen gesunden und starken Menschen zeigt, droht einzustürzen. Meine Therapeutin will mich unbedingt zu den Weight Watchers zwingen - aber ich will nicht. Sie ist der Meinung, ich würde aus Trotz nicht "fröhlich sein", lehnt eine letzte Verlängerung der Therapie ab, weil sie das nicht mehr begründen könne. Und ich? Ich möchte einfach nur noch schlafen, mich in eine dunkle Höhle im Wald zurückziehen und einen 15 Jahre andauernden Winterschlaf halten. Kirstin
  • Kirstin, vielleicht sollte ich mir die Frage verkneifen, aber: Bist Du sicher, die richtige Therapeutin zu haben? Die These, Du seist aus Trotz nicht fröhlich, scheint mir nämlich, nun, sagen wir: einem Profi nicht angemessen.
  • [i][color=purple]Liebe Kirstin,[/color][/i] [i][color=#800080]wenn Deine Therapeutin Dich unter Druck setzt zu den Weight watchers zu gehen und Du aber auf jeden Fall nicht willst, denke ich vielleicht, dass eure gemeinsame Zeit vorbei sein könnte? Vielleicht ist sie nicht die Richtige, die Dich in Zukunft begleiten sollte?[/color][/i] [i][color=#800080]Andererseits signalisieren Deine Worte, dass Du auf jeden Fall weiter nach Hilfe suchen solltest. [/color][/i] [i][color=#800080]Käme es für Dich vielleicht in Frage, über Deinen Hausarzt nach weiteren therapeutischen Möglichkeiten zu suchen?[/color][/i] [i][color=#800080]Ich kenne mich leider auch nicht ausreichend in den Regeln für Ansprüche von Krankenversicherten aus, aber ich denke, es muss für Dich eine Lösung geben. [/color][/i] [i][color=#800080]Hattest Du bisher außer dieser Therapeutin noch andere? Es gibt ja unterschiedliche Therapien und auch unterschiedliche Meinungen, wie in den speziellen Fällen vorzugehen sei. [/color][/i] [i][color=#800080]Vielleicht würde ein anderer Therapeut anders über Deine Situation denken?[/color][/i] [i][color=#800080]Ich weiß, es ist mühsam, sich wieder nach neuen Behandlungsmöglichkeiten umzusehen und noch mühsamer würde es sein, einem evtl. neuen Therapeuten die ganze Geschichte nochmals auseinanderzusetzen, aber vielleicht könnte es Dir von großem Nutzen sein.[/color][/i] [i][color=#800080]Lass auf jeden Fall bitte den Kopf nicht hängen! Ich schicke Dir ein wenig Licht und, falls Du Verwendung dafür hast, etwas Frohsinn.[/color][/i] [i][color=#800080]*malkurzindenarmnehm*[/color][/i] [i][color=#800080]Liebe Grüße[/color][/i] [i][color=#800080]iko[/color][/i]
  • [QUOTE]Meine Therapeutin will mich unbedingt zu den Weight Watchers zwingen [/QUOTE] Sei mir bitte nicht böse, aber diese Therapeutin ist offensichtlich nicht für dich geeignet und versteht wohl auch wenig bis nichts von der Adipositas-Problematik ...
  • Diese Therapeutin ist meine zweite. Der erste Therapeut hat sich durch zwei Aussagen aus dem Rennen katapultiert. 1. Ihre Depression kommt daher, dass Sie in der DDR aufgewachsen sind. 2. Ihre Eltern waren sicher nur in der Partei, um Ihnen ein Studium zu ermöglichen, denn sonst hätten Sie in der DDR ja nicht studieren dürfen. Beides ist absolut schwachsinnig (dann hätte Frau Merkel sicher niemals promovieren können, denn soweit ich weiß, gab es keinen Pfarrer, der in der Partei war. Zumindest war ihr Vater nicht drin.). Also habe ich nach nur einer Therapiestunde den Therapeuten gewechselt. Ich mag meine Therapeutin sehr gern. Irgendwann, als es mir echt mies ging, habe ich ihr gesagt, dass ich es schade finde, dass sie meineTherapeutin ist und nicht meine Freundin. Und das empfinde ich immer noch so. Aber natürlich ist mir klar, dass wir nicht Freundinnen sein können. Wenn ich ihr in der Therapie sage, ich fühle mich schlapp, sitze in der Arbeit nur rum und tu nix, komme mit meinem Haushalt nicht mehr nach, habe seit einer Ewigkeit keine Wäsche mehr gewaschen und möchte den ganzen Tag eigentlich nur schlafen, dann antwortet sie: "Frau C., ich nehme Ihnen das nicht ab. Sie können sich nur selbst helfen." Und ich denke dann "Wozu gehe ich eigentlich noch hier her? Um sie zu sehen?" Ich bin nicht nur therapiemüde, ich bin (wieder) lebensmüde. Und irgendwie trommelt es rund um mich herum immer nur ein "AAAAAAB - NEHMEN......AAAAAAB - NEHMEN .....", jeder, wirklich jeder (ok, es gibt genau eine Ausnahme) kommt an "Du musst...." "Wenn Du nicht bald...." "Wie Du aussiehst...." Mein Vater schämt sich, mit mir in die Sauna zu gehen, ich kann Fotos von mir nicht mehr sehen (komischerweise sehe ich mich im Spiegel mindestens 40 kg leichter....), ekle mich vor mir und verachte meinen Mann, weil dieser jedes Gramm an mir liebt und ein "Du bist so richtig schön fett." aus seinem Munde ein Kompliment ist. Am liebsten nähme ich ein Messer und zerstäche diesen hässlichen alten Bauch. Ups, jetzt habe ich es wohl übertrieben, oder? Kirstin
  • Hallo Kirstin, ich habe auch eine lange Therapiezeit hinter mir. Ich musste auch seeehr lange suchen, bis ich den für mich geeigneten Therapeuten und die richtige Therapieform gefunden habe. Die meisten hab ich schon nach der 3. Sitzung abgesägt :-D . Ich kann gut verstehen, wie schlecht du dich im Moment fühlst. Aber gib nicht auf und glaube daran, dass es dir wieder richtig gut gehen wird. Suche dir einen neuen Therapeuten (Darf es auch ein Mann sein??), der einer Verlängerung der Therapie nicht im Wege steht und frage vielleicht gleich an, ob er auch "Gruppentherapie" anbietet. Die war für mich sehr wertvoll. @ sophonisbe: Es gibt durchaus Patienten, die durch "Trotz" die Therapie blockieren. Aber bei Kirstin sieht das ganz und gar nicht danach aus. Mutmachende Grüße Brigitte
  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Ach, Kirstin, jetzt drück ich mich schon die ganze Zeit um diesen Thread herum, weil ich dich so gut verstehen, dir aber leider auch keine Lösung bieten kann. Ich finde allerdings auch, dass deine Therapeutin sich falsch verhält. Aber ich sehe ja an meiner, dass das Usus zu sein scheint, die dicke Essgestörten irgendwann mit den Weight Watchers oder der Pfundskur (in meinem Fall) vertraut zu machen. Aber wenn wir noch nicht so weit sind, sind wir noch nicht soweit. :sonicht: Halte den Kopf hoch! Das Jahr fing doch schonmal gut an, vielleicht ist jetzt erstmal Talzeit bei dir angesagt. Und versuch, dir einen neuen Therapeuten zu suchen, wenn du die Kraft dazu hast. Alles Gute Babs[/color][/font]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Aber ich sehe ja an meiner, dass das Usus zu sein scheint, die dicke Essgestörten irgendwann mit den Weight Watchers oder der Pfundskur (in meinem Fall) vertraut zu machen. Aber wenn wir noch nicht so weit sind, sind wir noch nicht soweit. :sonicht:[/color][/font][/QUOTE] Naja, ich war ja vor fast 2 Jahren schon mal für 5 Monate bei WW, habe auch 11 kg abgenommen, aber dann ging nix mehr. Und ich bitte Dich, was sind 11 kg bei einem Ausgangsgewicht von 154 kg? Damals aber war meine Therapeutin unheimlich stolz auf mich. Aber dann kam ein depressiver Schub, ich musste zu einer Bauch-OP ins Krankenhaus und damals gestattete sie mir, mit WW aufzuhören. Und ich bin nie wieder hingegangen. Ich will einfach nicht wahrhaben, dass auf meiner Waage nun eine 16 vorn steht. Und ich habe Angst davor, dass sie es tut. Deswegen traue ich mich nicht hin zu den WW. Im Moment möchte ich einfach nur Ruhe, keiner soll mich an die Hand nehmen oder gar schubsen. Und wenn ich dann höre, wie mein Chef und mein Projektleiter tausende von Aufgaben aus der Tasche ziehen, die ich in den nächsten Wochen erledigen soll, dann möchte ich einfach nur noch weg sein. Ich habe nicht nur ein gemindertes Selbstvertrauen wegen meiner Figur, auch traue ich mir nichts zu, was meinen Denkapparat angeht. Sowas wie mich würden selbst Greenpeacler nicht mehr ins Meer schieben... Denke ich jedenfalls manchmal... Kirstin
  • [QUOTE=Kirstin]Naja, ich war ja vor fast 2 Jahren schon mal für 5 Monate bei WW, habe auch 11 kg abgenommen, aber dann ging nix mehr. Und ich bitte Dich, was sind 11 kg bei einem Ausgangsgewicht von 154 kg? Damals aber war meine Therapeutin unheimlich stolz auf mich. Aber dann kam ein depressiver Schub, ich musste zu einer Bauch-OP ins Krankenhaus und [b]damals gestattete sie mir, mit WW aufzuhören[/b]. Und ich bin nie wieder hingegangen. Ich will einfach nicht wahrhaben, dass auf meiner Waage nun eine 16 vorn steht. Und ich habe Angst davor, dass sie es tut. Deswegen traue ich mich nicht hin zu den WW.[/QUOTE] :sonicht:[font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Das kann doch nicht wahr sein?! Du bist doch ein mündiger Mensch! [/color][/font] [QUOTE=Kirstin] Ich habe nicht nur ein gemindertes Selbstvertrauen wegen meiner Figur, auch traue ich mir nichts zu, was meinen Denkapparat angeht. Sowas wie mich würden selbst Greenpeacler nicht mehr ins Meer schieben... Denke ich jedenfalls manchmal... Kirstin[/QUOTE] :troest: [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Babs[/color][/font]
  • Bin ich das? Mündig? Naja, sicher bin ich das, aber tief in meinem Inneren....Am liebsten wäre ich ein kleines Kind an der Hand meiner Mutter. Keine Entscheidungen treffen, keine Verantwortung tragen - einfach nur sicher und geborgen sein. Und manchmal betrachte ich das Verhältnis zwischen meiner Therapeutin und mir als ein ähnliches. Sie nimmt mich an die Hand und sagt, was ich tun soll und was nicht. Andererseits - natürlich bin ich für mich selbst verantwortlich. Sie tut nur ihren Job, mehr nicht. Wie dem auch sei, ich mache jetzt Feierabend, das Wetter hier bringt mich noch um. Danke, dass ich mir ein paar Dinge von der Seele schreiben durfte, ich hatte das Gefühl, ohne dem nicht ins Wochenende gehen zu können. Bis Montag, Kirstin :schrei2:
  • [QUOTE=Kirstin]Und ich bitte Dich, was sind 11 kg bei einem Ausgangsgewicht von 154 kg? Damals aber war meine Therapeutin unheimlich stolz auf mich. [/QUOTE] also erstens: 11 kilo sind eine ganze menge bei 154 kilo ausgangsgewicht, fast 8 prozent, wenn ich nicht irre. mir scheint, dass du unter dem bei uns verbreiteten alles-oder-nichts-denken leidest, kirstin. dein gewicht ist wie meines (derzeit 16x unbekannt, da ich mich nicht wiege) nicht von heute auf morgen entstanden. es wird auch nicht so schnell verschwinden, das hoffe ich zumindest für deine gesundheit. du erwartest und erhoffst unmögliches. das ist menschlich und verständlich, aber es setzt dich unter massiven druck und schürt die depression. ich kann deine verzweiflung gut verstehen, ich kenne deine stimmung und auch die panik vor dem eigenen gewicht, das außer kontrolle zu sein scheint. niemand kann dir sagen, tu dies, tu jenes, aber ich kann dir sagen, dass zunächst etwas gegen deine depression getan werden muss, die ja nicht unbedingt mit dem gewicht einhergeht. bitte überlege dir, wie du dir erleichterung verschaffen kannst, wie ein paar der wände, die auf dich zuzurücken scheinen (zumindest lesen sich deine zeilen so), aufgelöst werden können. du brauchst hilfe in deiner nähe, meide alle(s), was dich nur weiter runterzieht. lass deinen vater allein in die sauna gehen, wenn er meint. suche dir verbündete, die dich aufbauen, in deinem umfeld und hier. und bevor du die therapeutin wechselst - rede mit ihr, was dich an ihrem verhalten irritiert, stört oder verletzt. vielleicht klärt sich das dann auf. rede doch einmal mit deiner therapeutin über die ww-erfahrung und deine ängste, wieder hinzugehen. war sie damals tatsächlich "stolz" auf dich? das fände ich nicht gut. vielleicht kannst du diesen eindruck auch mit ihr besprechen. sie hat nicht "stolz" auf deine gewichtsabnahme zu sein, sie kann stolz sein oder sich einfach freuen, dass du dir gutes tust und den weg der selbstliebe und -fürsorglichkeit eingeschlagen hast. der dich auch nicht unbedingt zu den ww führen muss, aber das nur nebenbei. ich wünsche dir alles gute, vor allem dass du die depression bewältigst. sei lieb zu dir, sei hartnäckig dabei. liebe grüße, rita
  • Liebe Kirstin, was hältst Du von Ruhe? Vielleicht brauchst Du einfach wirklich nur einmal Ruhe, Entspannung, mal nicht (aktiv) an dir arbeiten? Therapie ist sicher wichtig. Und sehr anstrengend und oft auch schmerzhaft. Genauso wichtig scheint mir, das Erlernte wirken zu lassen, leben zu üben. Wenn Du dermassen erschöpft bist, dann höre auf Deinen Körper und Deine Seele und nimm Dir das, was Dir gut tut. Eine Therapiepause ist legitim. Und wo, wann und wie Du abnimmst- falls Du das willst- entscheidest DU ALLEIN!- Ich nehm dich mal in den Arm. Katja
  • @ Melody: Vielleicht lag meine indignierte Reaktion daran, dass mich die These der Therapeutin an ein frühkindliches "Jetzt sei doch mal wieder ein bisschen fröhlich!" erinnerte. Ich habe es, so klein ich damals war, als Zumutung empfunden, fröhlich sein zu sollen, wenn mir nicht danach war. Insofern ist es weniger der Gedanke, ein Patient könnte Trotz entwickeln, den ich nicht zu teilen vermag, sondern die Forerung, der Patient habe gefälligst fröhlich zu sein. @ Kirstin: Ich bin über genau dieselben Sätze gestolpert wie die anderen: [QUOTE]Damals aber war meine Therapeutin unheimlich stolz auf mich.[/QUOTE] Ich finde, stolz auf Dich zu sein, ist nicht ihre Aufgabe. Und ich vermute ja mal ganz bösartig und unbegründet, dass sie vielleicht eher stolz auf sich selber war, weil sich ja nun ein wiegbarer Therapieerfolg zeigte. (Ich persönlich glaube nicht, dass der Erfolg einer Therapie sich primär in kg ausdrücken kann.)[QUOTE]damals gestattete sie mir, mit WW aufzuhören.[/QUOTE] Sie gestattete? Kirstin, es ist nur ein Gefühl, aber: Kann es sein, dass die Therapeutin für Dich schon zu einer Art Übermutter mutiert ist? So klingt es, wenn sie "gestattet" und "stolz ist". Dass Du irgendwo auch das Bedürfnis hast, Kind zu sein und Dich an die Hand nehmen zu lassen, empfinde ich persönlich als sehr menschlich. Und ich denke, solche Momente kennen wir alle. Es sollte allerdings nicht die Arzt-Patienten-Beziehung konstituieren. Ich will gar nicht sagen: "Die böse Therapeutin". Ich will nur sagen, dass sich dieses Arzt-Patienten-Verhältnis möglicherweise in eine ungünstige Richtung entwickelt (hat), und ich finde, dass das geklärt werden sollte. Von mir aus auch erst mal in einem Gespräch mit der Therapeutin.
  • Hallo Kirstin, ich kann Dir keine grossartige Hilfe geben. Noch nicht mal von Erfahrungen berichten, die ich selbst in einer Therapie gemacht habe. Aber ich finde es erschreckend, dass Deine Therapeutin meint, Dir würde es helfen, wenn Du zu WW gehst... Und dieses stolz sein, das stösst mir auch sauer auf. Ich denke, sie wollte Dich vielleicht anstacheln, dass Du mehr schaffst. Allerdings halte ich die Methode ebenfalls für etwas bedenklich. Du machst die Thera doch nicht, damit sie stolz auf Dich sein kann. Sondern damit Du "ein normales Leben" (für jeden schaut es anders aus; ich weiss) leben kannst. Vielleicht ... ist es nur eine Phase? Nur eine Laune? Vielleicht aber auch ein Warnsignal Deines Körpers oder Deiner Seele? Das zu hinterfragen ist nicht ganz einfach. Aber ich denke, Du wirst es herausfinden (müssen) und dann daran arbeiten. Wenn es nicht mehr anders geht, dann mit einem neuen Therapeuten/ einer neuen Therapeutin? Darauf gekommen bin ich, weil Du schriebst, dass Du Deine Therapeutin sehr gern hast. An sich nichts schönes. Aber ein wenig mehr Distanz und Abstandist vielleicht in einer Patienten-Therapeuten- Beziehung angebracht. Dass es nicht ganz ohne Sympathie geht, ist mir vollkommen bewusst. Wollte ja auch nur mal einen Gedanken meinerseits einwerfen ... Nächtliche Grüsse, Steph
  • Liebe Kirstin, tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Deine Postings machen auf mich den Eindruck, als seien Deine Therapeutin und Du an einem Punkt angelangt, wo sie Dir nicht mehr helfen kann und als sei Eure Beziehung inzwischen eher kontraproduktiv für Dich - auch, wenn Du sie gerne hast. Meiner Meinung nach kann eine Therapeutin durchaus stolz auf ihre Patientin und ihre gemeinsame Arbeit sein, aber dieser Stolz sollte sich auf keinen Fall an der Gewichtsabnahme festmachen. Dass sie Dich zu den WW's überreden will, finde ich sehr problematisch; sie scheint sich weder mit Essstörungen noch mit Stoffwechselkrankheiten auszukennen, sonst wüsste sie, dass eine Diät in beiden Fällen schädlich sein kann. Ich kann Dir wirklich nur empfehlen, Dich von ihr zu lösen und Dir anderswo Hilfe zu suchen, damit es wieder aufwärts gehen kann Alles Gute, Kimmie
  • Hallo Kirstin! Auch ich bin entsetzt, daß Deine Therapeutin so scharf darauf ist, Dich zu den Weight Watchers zu schicken. Sie als Profi muß doch merken, daß Du dazu momentan nicht in der Lage bist. Ein Therapeutenwechsel wäre bestimmt auch nicht das verkehrteste. Zu allererst müßtest Du, meiner Meinung nach, Deinen Ekel vor Dir selbst überwinden und lernen, zu akzeptieren, daß Du momentan nicht abnehmen kannst sowie schauen, daß Du Dein Gewicht stabil halten kannst. Alle guten Wünsche, simsalabine
  • Erst mal einen lieben Dank an alle, die mir geantwortet haben, an alle die mich still in den Arm genommen haben und an alle, die nur einfach so in Gedanken bei mir sind. An eine Therapiepause habe ich auch schon gedacht und ich denke, ich werde meine Therapeutin am kommenden Dienstag - wenn ich wieder einen Termin bei ihr habe - vor vollendete Tatsachen stellen. Das ist echt komisch mit ihr. Als ich im Mai - angesichts der nunmehr wenigen vorhandenen Reststunden - mitteilte, ich wolle die Therapie beenden, meinte sie, ich solle mir das gut überlegen. Beim nächsten Termin sagte ich dann, ok, ich will die Verlängerung und sie sagte, sie könne das nicht unterstützen. Verdammt, ich bin doch kein Ball, den man hin und her schmeißt und dem man irgendwann einen Fußtritt verpasst, damit er in irgendeiner weit entfernten Ecke liegen bleibt. OK. Therapiepause. Mindestens bis zum Jahresende. Und wenn ich dann doch noch Hilfe brauchen sollte, dann gehe ich zu meinem Hausarzt, lasse mich zu meinem Psychiater überweisen und mir von diesem einen neuen Therapeuten empfehlen. Und was die Selbstakzeptanz angeht - ich war irgendwann schon mal so weit. Habe eingesehen, dass es nichts hilft, mich selbst zu bekämpfen. Und dann kam die Kur, die Einstufung als Essgestörte, die Diagnose Borderline (die ich immer noch nicht glaube) und ein Stochern in tiefsten Abgründen während der Therapie. Und tief in mir die Erkenntnis: Wäre ich nicht dick, dann wäre alles besser. Klar ist das Quatsch, aber das klebt irgendwie an mir... Mein Göttergatte hat Hunger, ich geh dann mal was kochen... Kirstin
  • Liebe Kirstin, ich leide selber seit mehr als 20 Jahren an Depressionen. Seit ca. 12 Jahren bin ich in Behandlung bei Ärzten und Therapeuten. Als ich vor 10 Jahren hochgradig selbstmordgefährdet in der Psychiatrie war, hatte man mir auch die Diagnose "Borderline" angehangen. Mittlerweile glaubt das niemand mehr so ganz. Nun zu dir: Hast du es schon einmal mit einer Selbsthilfegruppe versucht. Ich selber fühle mich dort sehr gut aufgehoben, verstanden und akzeptiert. Dort lerne ich über meine Gefühle zu sprechen, mir selbst ein Feedback zu geben, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Hoffnung für den nächsten Tag zu finden. Bei meiner jetzigen Therapeutin hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass ich nicht mehr dorthin will, da ich mich unverstanden fühlte. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich keine Verlängerung möchte (das war nämlich gerade aktuell) und sie sagte auch, dass ich es mir nochmal überlegen soll. Wir haben dann herausgefunden, dass sie mich an meine Mutter erinnert, und ich flüchten möchte. Bei mir war es so: weglaufen oder die Gefühle aushalten und arbeiten. Ich habe mich für die letzte Möglichkeit entschieden. Vielleicht ist es bei dir aber auch wieder ganz anders. Mir hat es sehr geholfen, meiner Therapeutin zu sagen, wie ich mich bei ihr fühle. Ich befürchte, dass sich viele Therapeuten nicht mit Essstörungen auskennen. Sehr gute Erfahrungen habe ich in unserer Uniklinik gemacht. Den Link schicke ich dir gerne zu. Liebe Kirstin, ich wünsche dir viel Kraft, such dir kompetente Hilfe. Wenn es mir abends schlecht geht, gehe ich sehr gerne in einen speziellen Chat, dort sind superliebe Leute, die alle mit Depressionen zu kämpfen haben. Dort kann ich mich sehr gut austauschen. Vielleicht konnte ich dir ein klitzekleines bisschen helfen. [img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/knuddel1.gif[/img] Alles Liebe von Katharina
  • [QUOTE=Katharina]Hast du es schon einmal mit einer Selbsthilfegruppe versucht. [/QUOTE] Liebe Katharina, interessant, Du heißt genau wie meine Therapeutin ;-) Selbsthilfegruppe, da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Und auch in der Klinik wurde mir das empfohlen. Aber ich habe das Problem, dass ich mich zu schnell in den Mittelpunkt stelle. Am Anfang fand ich es eine interessante Erfahrung, nicht die einzige mit diesen Problemen zu sein, aber je länger ich dabei war, umso unwahrscheinlicher schien es mir, dass die anderen in meiner Gruppe auch an Depris etc. litten. Ich habe das einfach ausgeblendet und nur mich gesehen. Mit dem Ergebnis, dass irgendwann mal sowohl die begleitende Therapeutin (die dort auch meine Therapeutin war) als auch andere Gruppenmitglieder sagten: "Wir können Dein Gejammere nicht mehr hören. Entweder mach was oder hör auf zu jammern." Womit sie ja Recht hatten. Ich hatte damals eine ziemliche Krise mit meinem Mann, der auch den Klinikaufenthalt nicht unterstützt hat, konnte aber nicht mit ihm reden, da ich zum einen zu feige war und er zum anderen abgeblockt hat. Also habe ich immer und immer wieder in der Gruppe "gejammert". Naja, und nun habe ich Angst, dass es in einer Gruppe ähnlich wäre. Zumal meine Therapeutin meint, in München gäbe es keine geeignete Gruppe für mich. Weiß vielleicht hier jemand eine? Danke und allen einen guten Start in die Woche. Kirstin
  • Liebe Kirstin, natürlich gibt es in München eine geeignete Gruppe für dich, und nicht nur eine. Also ich persönlich gehe zu den anonymen Gruppen. Die gibt es sogar in kleinen Dörfern. Es gibt spezielle für Menschen mit Essstörungen (die Overeaters Anonymous) und für Menschen mit Depressionen oder anderen emotionalen Problemen (die Emotions Anonymous). Die Zusammensetzung der Meetings kann jede Woche wechseln. Niemand verpflichtet sich zu den (kostenlosen) Treffen zu kommen. Für mich sind die Treffen (Meetings) der anonymen Gruppen seit 6 Jahren eine große Hilfe und ich habe dadurch viel gelernt und großartige Menschen kennen gelernt. Du findest auch im Internet einige Informationen zu den Gruppen. Vielleicht wäre das was für dich. Such dir die Hilfe, die für dich am besten ist, und nicht die, die deine Therapeutin für richtig hält. Alles Liebe für dich und viel Kraft.[img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/knuddel1.gif[/img] Katharina PS: Ich fahre morgen mit meinem Sohn für 3 Wochen in Mutter-Kind-Kur an die Nordsee.