Hat sich das Dicksein irgendwann verselbständigt?

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Bei den Gedanken, die ich mir so in letzter Zeit zu meinem Gewicht gemacht habe und der Funktion desselben beginnt sich ein Gedanke langsam immer mehr in den Vordergrund zu schieben. Dick bin ich seit meiner beginnenden Pubertät, ein Mißbrauch mit 9 Jahren und Angst vor dem Frau werden lagen zusammen mit anderen Ursachen dem Ganzen zu Grunde. Ich hatte Angstzustände zu Hause, der Verursacher wohnte neben uns. Ich wurde, als meine Eltern mit meinem schulischen Abstieg, von glatter eins auf fünf, nicht klar kamen mit 12 ins Internat gesteckt. Dort wurde ich schon wegen meines Gewichtes gehänselt, ich hatte bei 160 cm so 65 Kilos. Die Kilos [LIST] [*]hatten eine Schutzfunktion [*]sie waren Pufferzone zwischen mir und der Umwelt [*]ich habe sie als Auswahlmechanismus für Freundschaften benutzt -(wer sich über meine Figur lustig machte war eben überflüssig) [*]sie haben mir die Konkurrenzsituationen mit anderen Frauen erspart (ich hatte schon mal über meine Omi und meine Mutter geschrieben) [*]ich musste nicht suuuper erfolgreich sein und konnte mich hinter den Kilos verstecken[/LIST]Im Laufe meines Lebens sind sicherlich noch andere Funktionen da gewesen, die mir im Moment nicht auf Anhieb einfallen. Mit Susi Orbachs Antidiätbuch habe ich dann aufgehört, mich explizit mit meinem Gewicht zu beschäftigen und es genommen, wie es war. Meinem Selbstbewußtsein ging es eigentlich immer recht gut und von Leuten, die Dicke anfeinden oder anzicken hab ich mich nicht unterkriegen lassen. Anfälle des Überessens im Sinne einer Binge Eating Disorder habe ich eigentlich nie gehabt, ich habe immer zu viel oder zu kalorienreich und einfach gerne gegessen und ich habe es genossen. Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen. Es ist ausser Kontrolle geraten. Sozusagen. Es beansprucht jetzt Ressourcen meiner Gesundheit, die ich ihm gar nicht zugestehen wollte aber es nun notgedrungen muss. Denn selbst ich muss nun zugeben, ja, es kostet mich Kraft, meine Kilos in Bewegung zu setzen und ich hab sie nicht mehr.
  • Hm... also in ein paar Punkten sehe ich mich wieder, vor allem was die Pufferzone angeht. Manfred
  • [QUOTE=mica].... Anfälle des Überessens im Sinne einer Binge Eating Disorder habe ich eigentlich nie gehabt, ich habe immer zu viel oder zu kalorienreich und einfach gerne gegessen und ich habe es genossen. Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen. Es ist ausser Kontrolle geraten. Sozusagen........[/QUOTE] So isses! stübbken
  • mica, sowohl bei deiner Aufzählung als auch bei der Verselbständigung kam ich aus dem Kopfnicken gar nicht mehr heraus. Ich kann dich so gut verstehen! Mein Gewicht belastet mich auch, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Bewegungen, die ich mit 25 kg weniger noch locker geschafft habe, fallen mir zur Zeit unheimlich schwer. :seufz: Für jedes bißchen Kondition muß ich kämpfen - hätte ich meinen Hund nicht, wäre ich längst wieder zum Couch-Potatoe mutiert. :-o Einen Weg da heraus habe ich leider auch noch nicht gefunden.:nixweiss:
  • [QUOTE=mica]Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen. Es ist ausser Kontrolle geraten. Sozusagen. Es beansprucht jetzt Ressourcen meiner Gesundheit, die ich ihm gar nicht zugestehen wollte aber es nun notgedrungen muss. Denn selbst ich muss nun zugeben, ja, es kostet mich Kraft, meine Kilos in Bewegung zu setzen und ich hab sie nicht mehr.[/QUOTE] super, wie du das beschreibst. bei mir ist es genauso. allerdings zeichnet sich bei mir ein sehr zäher weg ab, den ich eingeschlagen habe. ich war in derselben grundsituation vor drei monaten. durch diese bio-impedanz-analyse, die ja die zusammensetzung des eigenen köropers einfach in nüchternen zahlen ausdrückt, bin ich in eine analytischere betrachtung der situation gekommen. so konnte ich mich auf die hauptempfehlung meiner neuen ärztin einlassen, nämlich vor allem regelmäßig zu essen und dazwischen pausen zu machen. das regelmäßige schwimmen verlangt mir auch nicht so viel ab wie das gehen, vor allem entlastet es mich seelisch. diese zwei dinge hab ich verfolgt und siehe da, mein körper springt darauf an. damit meine ich jetzt weniger durch abnehmen, als durch eine gefühlte mobilisierung, die auch messbar ist. es fühlt sich an, als ob ich einen "kern" bekäme, der dem körper von innen spannung gibt. und durch das viel bessere körpergefühl bewege ich mich auch im alltag mehr. wichtigster indikator, dass es aufwärts geht, ist für mich aber die haut. meine schuppenflechte geht so deutlich zurück, dass mich alle darauf ansprechen. ich habe gestern beschlossen, das regelmäßige essen (worauf ich lust habe) ganz stur weiter zu verfolgen. irgendwie glaube ich, dass das für die zellversorgung gut ist unddamit die körperverfassung beeinflusst. das mit der eigendynamik würde ich also unbedingt unterschreiben. aber durch gleichmäßige bedingungen lässt sich da meiner ansicht nach doch etwas ändern. das kann auch regelmäßiger schlaf, regelmäßig frische luft, regelmäßiger kontakt mit menschen sein. ausgeglichenheit halte ich für wichtig. vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
  • [QUOTE=mica] Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. [/QUOTE] Ja, genau. Leider. Mir geht es genauso. Und jetzt? Regelmäßigkeit ist gut und schön, aber ich bin jemand, der nichts mehr hasst als Routine oder Rituale. Das passt beides nicht zu mir oder in mein Leben. Gibt's noch andere Ideen?
  • [QUOTE=Stadtmadl]Regelmäßigkeit ist gut und schön, aber ich bin jemand, der nichts mehr hasst als Routine oder Rituale. Das passt beides nicht zu mir oder in mein Leben. [/QUOTE] mein schwimmen empfinde ich weder als ritual noch als routine. es ist jedesmal anders und jedesmal eine neue freude. jeder stoß und jeder zug unter wasser gibt mir eine sofortige rückmeldung, wie stark und leistungsfähig mein körper ist. das ist wie ein jungbrunnen. wie ständig juhu schreien. ich wollte mit der beschreibung aber lediglich illustrieren, dass ich - in einem zustand völliger hoffnungslosigkeit war und daraus einfach angefangen hab, irgendetwas zu machen. irgendetwas anders zu machen in meinem alltag. denn routine und ritual war für mich, was vorher war. zehn jahre lang nichts zu tun, dahinzuvegetieren und meinen körper immer mehr zu verlieren. ich hätte auch mit gesangsunterricht anfangen können. das würde mir auch spaß machen. und sicher auch zu einem besseren körpergefühl beitragen. ich könnte auch sagen, jetzt lass ich mich jede woche eine stunde massieren. oder ich mach biofeedback, flußreflexzonenmassage. oder ich mach eine atemtherapie. oder ich lerne irgendetwas aufregendes, was ich noch nicht kann. oder ich rede jeden tag zehn leute an, die ich nicht kenne. ich durchbreche einfach diese mauer meines kerkers und bringe irgendwie schwung in die bude.
  • [QUOTE=Lovely Rita] bringe irgendwie schwung in die bude.[/QUOTE] "Schwung in die Bude" klingt total gut - dem kann ich mich sofort anschließen. Schwierig wird's bei mir nur mit "regelmäßigem" Schwung :) Sorry, da haben wir uns falsch verstanden, ich dachte, Du empfiehlst speziell die Regelmäßigkeit als solche, und nicht, einfach möglichst regelmäßig (und damit einfach möglichst oft) etwas zu tun, das Spass macht. Ich bin in einer ähnlichen Richtung am Suchen. Teste gerade Bauchtanzkurse, (zwecks des Körpergefühls), gehe auch schon brav zu Kieser (Trend 2x wöchentlich *schulterklopf*) und suche mit einer Freundin zusammen einen Italienisch Kurs (mehr Lebensgefühl, als Körpergefühl :party: ) - also auch alles Dinge die mich raus und in - körperliche oder geistige - Bewegung bringen, was zu mehr Selbstbewußtsein führt und einfach den Tag verbessert. Vielleicht hilft's am Ende ja auch gewichtsmäßig.
  • hallo mica und die anderen, die auf mica geantwortet haben. in ihren schilderungen kann ich vieles von meinem eigenen erleben wiederfinden. so sehr, dass ich darüber selbst ziemlich erstaunt bin. ich finde es ganz toll, dass du mica, das so beschreiben kannst. mit vielem habe ich schon abgeschlossen und gar keine lust mehr darüber zu schreiben. vor allem will ich mir nicht immer diesen ewig langen weg, wie es zu dem gekommen ist wie es jetzt ist, vor augen führen. ich hätte auch im moment (noch?) probleme damit, das so öffentlich zu tun. andererseits was hat man schon zu verlieren? es hätte wahrscheinklich sogar den vorteil, dass man eher leute findet, die einen besser verstehen und unterstützen könnten. so wie wir hoffentlich die mica, wenigstens ein wenig. Und schließlich hat mir dein beitrag mica auch geholfen. danke. gruß emmamarion
  • [quote]Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen.[/quote] Die Theorie: Es war einmal der Wunsch und der Bedarf nach diesem Gewicht da. Das Unterbewusstsein hat dies vernommen, - nach geraumer Zeit gespeichert und geholfen in die Tat umzusetzen. [B]Was das Unterbewusstsein ist und was es macht[/B], konnte ich persönlich mir anhand dieses Beispieles gut vorstellen: Jeder, der einen Führerschein gemacht hat, kann sich daran erinnern: In den ersten Fahrstunden waren wir mit unserem ganzen Bewusstsein bei jeder kleinen Handlung. Jedes Kuppeln, Schalten, jedes Blinker setzen, alles musste genau vorher bedacht werden. Man tat dies alles, zusätzlich zu dem Achten auf den Straßenverkehr mit allem drum und dran mit vollem Bewusstsein. Mit der Zeit und mit der Fahrpraxis übernahm unser Unterbewusstsein einen ganz großen Teil dieser Arbeit. Wir haben die erlernten Dinge abgespeichert und brauchten unser Bewusstsein nicht mehr für die Dinge, die wir dann sozusagen automatisch taten und konnten unser Bewusstsein voll auf den Verkehr lenken. Es war dank der Hilfe des Unterbewusstseins nun nicht auch noch mit diesen Dingen belastet. Es entwickelte sozusagen eine [B]Eigendynamik[/B] (um Micas Wort zu gebrauchen) - wir brauchten nicht mehr ständig jedes Mal diese Vorgänge (wie Kuppeln, Schalten) zu denken, es gab von sich aus die erlernten Befehle. Dieses Beispiel hat mir persönlich gut klar gemacht, was unser Unterbewusstsein für eine Funktion hat. Nun bezieht sich die Funktion des Unterbewusstseins aber nicht nur auf obiges Beispiel, ist ja klar. Es setzt, so weit es das kann, eindringlich und langfristig gegebene "Befehle" oder Eingaben als Hilfe für uns, in die Tat um. Entwickelt also eine Eigendynamik. [B]Warum soll es dann nicht auch dabei behilflich gewesen sein, den inneren oder unbewussten Wunsch nach einem "Schutzgewicht" umzusetzen?[/B] Und wenn es so ist, dann kann man dieses Programm auch wieder löschen und ändern. Das dies jedoch nicht mal eben so gehen kann, hat auch einen guten Grund: In uns wäre das reinste Chaos, könnte man solche Programme mal eben so speichern und wieder löschen. Dann wäre jede aufgenomme Information, die wir (im Moment) überzeugend fänden, ein Grund dafür, ein solches Programm wieder zu ändern. Das geschähe dann vielleicht sogar mehrmals täglich. So kann das also nicht gehen. Genauso, wie das Unterbewusstsein nicht sofort auf jede Eingabe reagiert und es als festes Programm speichert, um es in die Tat umzusetzen, genauso wenig kann man ein Programm mal eben so wieder löschen. Das muss zu unserem eigenen Schutz so sein. Kann man leicht nachvollziehen. Wie also kann man ein Programm, das abgespeichert ist, das man aber heute nicht mehr braucht, ändern oder löschen? Fachleute sagen, das sehr plastisch ausgemalte gedankliche und reale Visualisierungen, geschriebene und gesprochene Worte von Nöten sind. (Affirmationen und Traumreisen, - sehen, hören und denken.) Und dass ein solches Umprogrammieren im Durchschnitt ca. ein halbes Jahr dauert, während dessen man dieses Programm möglichst täglich durchführt. [B]Wenn diese Theorie stimmt[/B], dann kann man sich vorstellen, dass mit Micas Worten: [B]"Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen."[/B] diese [B]"Werkzeug"[/B] das Unterbewusstsein ist, das man selber programmiert hat, weil man es seinerzeit brauchte, - das es eine [B]"Eigendynamik"[/B] entwickelte, weil es der Person behillich ist,- und dass es [B]"sich nicht einfach kündigen"[/B] lässt, weil man es nur mit genauso viel Intensität und dem entsprechenden Zeitaufwand löschen kann, mit dem man es programmiert hat.
  • Ich halte diese Hypothese für fragwürdig. Wäre es denn so, wäre es prinzipiell ein leichtes für uns, uns psychisch [B]und[/B] somatisch umzuprogrammieren - würde dann bedeuten, dass wir nach schlappen 6 Monaten so weit wären, dass wir durch die Umprogrammierung unser Gewicht reduzierten (ach, was wäre das schön!). Der Vergleich mit dem Autofahren hinkt da, wo die Bedienung des Kfz bewußt und willentlich vorgenommen wird und lediglich die im Laufe der Praxis eingeschliffenen Handlungen nicht mehr einzeln vom Kopf her befohlen werden. Im Gegensatz dazu müssen wir beim Essen davon ausgehen, dass das Essen an sich in aller Regel keine vom Kopf her gesteuerte Handlung ist, sondern der Vorgang durch das Signal "Hunger" in Gang gesetzt wird. Es müsste also in einem Bereich programmiert werden, der sich unserer bewußten Kontrolle weitestgehend entzieht.( Jeder von uns weiß, dass das Signal kommt - ob wir es bewußt wollen oder nicht!). stübbken
  • [quote=stübbken]Ich halte diese Hypothese für fragwürdig. Wäre es denn so, wäre es prinzipiell ein leichtes für uns, uns psychisch [B]und[/B] somatisch umzuprogrammieren - würde dann bedeuten, dass wir nach schlappen 6 Monaten so weit wären, dass wir durch die Umprogrammierung unser Gewicht reduzierten (ach, was wäre das schön!).[/quote] Ich denke erstens mal, dass die meisten Menschen diese These gar nicht kennen und das es zweitens, wenn man sie kennt und daran glaubt, es eben nicht mal eben so einfach ist, ein solches Programm konsequent durchzuziehen. [quote]Der Vergleich mit dem Autofahren hinkt da, wo die Bedienung des Kfz bewußt und willentlich vorgenommen wird und lediglich die im Laufe der Praxis eingeschliffenen Handlungen nicht mehr einzeln vom Kopf her befohlen werden.[/quote] Man braucht die Worte "die im Laufe der Zeit eingeschliffenen Handlungen" nur mit "im Laufe der Zeit programmierte Handlungen" zu ersetzen, und schon ist es das, was ich beschrieben habe. [quote]Im Gegensatz dazu müssen wir beim Essen davon ausgehen, dass das Essen an sich in aller Regel keine vom Kopf her gesteuerte Handlung ist, sondern der Vorgang durch das Signal "Hunger" in Gang gesetzt wird. Es müsste also in einem Bereich programmiert werden, der sich unserer bewußten Kontrolle weitestgehend entzieht.( Jeder von uns weiß, dass das Signal kommt - ob wir es bewußt wollen oder nicht!).[/quote] Hier geht es aber nicht mehr um das normale Körpersignal "Hunger", sondern um essen weit darüber hinaus. Wenn man sich einmal vorstellt, dass das Programm lautet: "Ich möchte und brauche ein Schutzpolster", dann würde man weit über den Hunger hinaus essen (und sich des weiteren entsprechend verhalten), um durchweg für dieses Schutzpolster zu sorgen. stübbken[/quote]
  • Ich glaube gerne, dass die meisten Menschen [B]Deine[/B] Hypothese nicht kennen. Oder ist sie nicht von Dir? - so sah es nämlich für die unbefangene Leserin aus! Wenn das, was Du behauptest, stimmen würde, würde das letztendlich bedeuten, dass ein Mensch Verfügungsgewalt über die Bereiche seines Körpers hat, die seiner willentlichen Kontrolle entzogen sind. Plattes Beispiel: jede Verstopfung wäre dann durch Kopfbefehl mühelos zu beseitigen. Nur ist es so, dass wir uns zwar willkürlich bewegen können, dass die Aktivität unseres Herzens oder unseres Darmes aber unwillkürlich abläuft. Das nicht willentlich beeinflußbare Signal "Hunger" ( vulgo leerer Magen) wird nicht durch die willentliche (Kopf-)Entscheidung zum Aufbau eines Schutzpanzers in Gang gesetzt, sondern durch das Empfinden einer psychischen Leere/Hunger (= Abwesenheit von Sicherheit) und läuft damit ebenfalls im unbewußten bzw. vom Willen nicht beeinflußten Bereich ab. Wie ich schon vorhin sagte, wäre es allein vom bewußten Willen des Menschen abhängig, wäre der Zustand reversibel. Unsere Körper fahren ihr eigenes, von uns nur bedingt beeinflußbares Programm - wie wäre sonst der Jojo-Effekt zu erklären? stübbken
  • [quote=stübbken]Ich glaube gerne, dass die meisten Menschen [B]Deine[/B] Hypothese nicht kennen. Oder ist sie nicht von Dir? - so sah es nämlich für die unbefangene Leserin aus![/quote] Nein, nein, sie ist nicht von mir. Sie ist außerdem nicht neu. Vieles davon wird in dem Dauerbestseller von Dr. Joseph Murphy, "Die Macht Ihres Unterbewusstseins" beschrieben. Ich glaube, das Buch ist aus den Sechzigerjahren. [quote]Wenn das, was Du behauptest, stimmen würde, würde das letztendlich bedeuten, dass ein Mensch Verfügungsgewalt über die Bereiche seines Körpers hat, die seiner willentlichen Kontrolle entzogen sind. Plattes Beispiel: jede Verstopfung wäre dann durch Kopfbefehl mühelos zu beseitigen. Nur ist es so, dass wir uns zwar willkürlich bewegen können, dass die Aktivität unseres Herzens oder unseres Darmes aber unwillkürlich abläuft. [/quote] Nein, das würde es nicht bedeuten, da man ja die Verstopfung nicht selber "programmiert" hätte. Also konnte man sie auch nicht durch ein "Gegenprogramm" beseitigen. [quote]Das nicht willentlich beeinflußbare Signal "Hunger" ( vulgo leerer Magen) wird nicht durch die willentliche (Kopf-)Entscheidung zum Aufbau eines Schutzpanzers in Gang gesetzt, sondern durch das Empfinden einer psychischen Leere/Hunger (= Abwesenheit von Sicherheit) und läuft damit ebenfalls im unbewußten bzw. vom Willen nicht beeinflußten Bereich ab.[/quote] Darums schrieb ich, dass es nicht um das natürliche Hungergefühl geht, sondern um das essen über den Hunger hinaus. [quote]Wie ich schon vorhin sagte, wäre es allein vom bewußten Willen des Menschen abhängig, wäre der Zustand reversibel. Unsere Körper fahren ihr eigenes, von uns nur bedingt beeinflußbares Programm - wie wäre sonst der Jojo-Effekt zu erklären? stübbken[/quote] Der Jojoeffekt würde diese These sogar unterstützen, denn wenn lediglich vom Bewusstsein agiert wird, das Unterbewustsein jedoch ein anderes Programm gespeichert hat (in diesem Beispiel dafür zu sorgen einen Schutzpanzer anzulegen und zu erhalten) bestätigt sie sich eigentlich.
  • Der Vergleich mit dem Fahrtraining gefällt mir sehr gut und hört sich schlüssig an; da nahezu alles durch unsere Gedanken gesteuert wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich die unterbewusst angeschaffte Schutzpanzerung auch wieder "wegdenken" lässt. Nur...das "wie" ist mir noch nicht so ganz klar. (Na gut - theoretisch wüsste ich schon...[B]N[/B]euro[B]L[/B]inguistische[B]P[/B]rogrammierung...ist mir trägem Typen einfach zu anstrengend, weil ich es [B]selbst[/B] machen müsste.) :holy:
  • [quote=stübbken]Wenn das, was Du behauptest, stimmen würde, würde das letztendlich bedeuten, dass ein Mensch Verfügungsgewalt über die Bereiche seines Körpers hat, die seiner willentlichen Kontrolle entzogen sind.[/quote] Das ist in der Tat so. Es geht dabei um bewusste Kontrolle von unterbewussten Körperfunktionen. Allerdings kann das beileibe nicht jeder Mensch! Genau genommen sind es so wenige, dass sich das sicherlich besser in Promille als in Prozent ausdrücken lässt, und auch dann braucht man vermutlich ein paar Nullen hinter dem Komma, bevor die eigentlichen Stellen kommen. Aber [B]möglich[/B] ist es schon.
  • [QUOTE=Itsme]Der Jojoeffekt würde diese These sogar unterstützen, denn wenn lediglich vom Bewusstsein agiert wird, das Unterbewustsein jedoch ein anderes Programm gespeichert hat (in diesem Beispiel dafür zu sorgen einen Schutzpanzer anzulegen und zu erhalten) bestätigt sie sich eigentlich.[/QUOTE] Ich denke, die Hypothese ist, dass es möglich ist, bewußt das Unbewußte zu steuern = die Gegenprogrammierung zu initiieren????? stübbken
  • [quote=Guenter Osterma]Das ist in der Tat so. Es geht dabei um bewusste Kontrolle von unterbewussten Körperfunktionen. Allerdings kann das beileibe nicht jeder Mensch! Genau genommen sind es so wenige, dass sich das sicherlich besser in Promille als in Prozent ausdrücken lässt, und auch dann braucht man vermutlich ein paar Nullen hinter dem Komma, bevor die eigentlichen Stellen kommen. Aber [B]möglich[/B] ist es schon.[/quote] Hallo Guenter, aber dies ginge dann in Richtung Fakire, - Menschen, die sich z. B. starke Schmerzen zufügen, diese aber nicht spüren, weil sie ihren Körper darauf programmieren. Das ist zwar ein sehr interessantes Thema, aber doch ein etwas anderes.:)
  • selbst wenn es möglich ist (wäre) unbewusste strukturen "umzuprogrammieren", sollte man nicht den körper vergessen. der ist seit urzeiten nur auf eins programmiert "erhaltung des status quo". "hunger" ist nicht bloß ein leerer magen, sondern eine fülle von signalen und stoffwechselprogrammen, die dem "freien willen" in keiner weise unterliegen. und hunger hängt für den körper nicht von "normalen portionsgrößen" oder "normalem gewict ab, sondern setzt genau dort ein, wo weniger energie rein kommt als raus geht, völlig egal, was der bmi sagt und völlig egal, warum man auf dieses gewicht gekommen ist. gegen diese notprogramme des körpers und jeder einzelnen fettzelle, kann man eine weile ankämpfen, aber "gewinnen" tut in 95% der fälle der körper. leider.
  • [QUOTE=Itsme]Stimmt. Aber hier geht um Dinge, die man [B]vorher selber[/B] programmiert hat.[/QUOTE] Du übersiehst,dass zum Programmieren die bewusste, willentliche Entscheidung gehört, die die Umkehr des Programms dann durch bewußte, willentliche Entscheidung ermöglichen würde. Wer von all den Menschen, die sich einen adipösen Schutzpanzer zugelegt haben, hat sich schon bewußt und willentlich dazu entschieden, an Volumen zuzunehmen? Einen Schutzpanzer braucht mensch meiner Überzeugung nach dann, wenn er außerstande ist, sich bewußt und willentlich und dann mit besser geeigneten Mitteln zu wehren! Wie Rita schon sagte, der Mensch kann das archaische Grundmuster des Korpers nicht verändern! stübbken
  • [quote]Nur habe ich mittlerweile das Gefühl, dieses Werkzeug hat eine Art Eigendynamik angenommen. Ich brauche es nicht mehr, aber ich werde es nicht los. Es lässt sich nicht einfach kündigen. Es ist ausser Kontrolle geraten.[/quote] Ich habe mich nicht auf alle dicken Menschen bezogen, sondern in diesem Fall auf das, was mica geschrieben hat. Unter anderem der letzte Satz "Es ist ausser Kontrolle geraten" beinhaltet, dass es vorher unter Kontrolle war. Das heißt für mich, das es bewusst kontrolliert wurde. [quote]Einen Schutzpanzer braucht mensch meiner Überzeugung nach dann, wenn er außerstande ist, sich bewußt und willentlich und dann mit besser geeigneten Mitteln zu wehren![/quote] Das mag sein. Nur ist es eine Tatsache, das sehr viele Menschen diesen Schutzpanzer in dieser Form brauchen und (momentan) keine bessere Alternative wissen. Und solange man das in gewissen Maßen kontrollieren kann, ist diese Art von Schutzpanzer vielleicht gar nicht die schlechteste. Nur wenn es außer Kontrolle gerät, wie mica es beschreibt, wird das Problem das durch den Schutzpanzer entsteht, größer als die Hilfe die er bietet.
  • [quote=Itsme]Nur wenn es außer Kontrolle gerät, wie mica es beschreibt, wird das Problem das durch den Schutzpanzer entsteht, größer als die Hilfe die er bietet.[/quote] Das meinte ich damit auch - lange Zeit hat das Gewicht das Problem gedeckelt, durch Veränderung ist das ursprüngliche Problem nicht mehr da und der ehemalige Deckel ist das Problem. [quote=stübbken]Wer von all den Menschen, die sich einen adipösen Schutzpanzer zugelegt haben, hat sich schon bewußt und willentlich dazu entschieden, an Volumen zuzunehmen? Einen Schutzpanzer braucht mensch meiner Überzeugung nach dann, wenn er außerstande ist, sich bewußt und willentlich und dann mit besser geeigneten Mitteln zu wehren![/quote] Bewußt hätte ich den nicht gewählt - aber ich denke jetzt auch schon eine geraume Zeit über Alternativen nach - eingefallen sind mir keine, wie hätte ich es also vor so langer Zeit als Kind besser wissen sollen:rolleyes: ? Ich hab versucht, mal herauszubekommen, was ich damals zugefuttert habe: das waren "mulmige Gefühle" - oder auch einfach Angst, Einsamkeit, Langeweile und ich merke, wie ich dabei wieder dieses "mulmige Gefühl" bekomme - nur löst es heute nicht mehr den Reflex essen aus. Mit fällt in diesem Zusammenhang des von Martina in einem anderen Thread erwähnten Darmhirns ein. [quote=rita]gegen diese notprogramme des körpers und jeder einzelnen fettzelle, kann man eine weile ankämpfen, aber "gewinnen" tut in 95% der fälle der körper. leider.[/quote] So isses.
  • [quote]....merke, wie ich dabei wieder dieses "mulmige Gefühl" bekomme - nur löst es heute nicht mehr den Reflex essen aus.[/quote] mica, dann bist Du ja schon ein Stück weit aus dem alten Programm raus. Das, finde ich, ist eine große Entwicklung.
  • Itsme, würde das nicht bedeuten, daß diese "Abnehmen im Schlaf"-CD´s funktionieren müßten? Hier wird doch mit Affirmationen, mit Visualisierungen - eben "Umprogrammierung".