Kampf ums Essen

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  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Mir ist heute bewusst geworden, dass ich jahrelang beim Essen gegen meinen Freund gekämpft habe. Wenn wir uns eine Pizza teilten, achtete ich peinlichst genau darauf, dass auch jeder gleich viel erhält. Nie blieb etwas übrig, lieber aß ich es selbst, als dass ich ihm etwas überlassen hätte. Manchmal naschte ich sogar schon vorab, nur damit ich auch ja genug bekam :-o Kennt ihr das? [/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen][/color][/font][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Heute bin ich froh, dass er da ist und schiebe ihm freiwillig die großen Stücke zu (reiner Selbstschutz ;) ) bzw. lasse ihn die Rest essen. So hat sich ein viel entspannteres Essverhalten bei uns entwickelt. Babs[/color][/font]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Kennt ihr das? [/QUOTE] [/color][/font][font=Georgia][color=black]Ich würde lügen, wenn ich "nein" sage. Bei uns war Kampf ums Essen an der Tagesordnung. Wobei ich das immer so empfunden habe, dass mein Mann mir das Essen nicht gönnt. Wann immer ich etwas gegessen habe, wollte er was abhaben. Und wenn er was gegessen hat und ich habe mir was "gemopst", hat er einen Riesen-Aufstand gemacht. Manchmal, wenn ich was essen wollte und er hatte gerade keinen Hunger oder Appetit, hat er mir das Essen sogar weggenommen. Bei ihm musste immer alles gerecht geteilt werden, angefangen von der Miete bis hin zum Essen. Jeder von jedem die Hälfte. Keiner sollte mehr bekommen, als der andere. Das ging soweit, dass ich - wenn ich mir mittags nachnehmen wollte und er schon satt war - regelmäßig gefragt wurde, ob ich denn noch Hunger habe, ich müsse doch satt sein, er sei schließlich auch satt. Nur, er wiegt weniger als die Hälfte von mir und findet Essen nicht so wichtig. Zu allem Überfluss hat er mir immer Futterneid unterstellt, beispielsweise wenn es Früchterisotto gab und da war nur eine Kirsche unter den Früchten, durfte ich die nie haben, weil er sie wollte. Und wenn ich sie mir doch mal auf den Teller getan habe, war ich gleich futterneidisch.[/color][/font] [font=Georgia][color=black]Tief in mir sitzt ein Tier, das immer Angst hat, nicht satt zu werden, weshalb ich mir oft viel zu viel auf den Teller lade. Und wenn ich eine Pizza gebacken habe und genau wusste, das ist selbst für zwei zu viel, habe ich trotzdem so geschnitten, dass der größere Teil mit meinen Zutaten belegt war. Auch wenn wir beide unsere Teile nie aufgegessen haben.[/color][/font] [font=Georgia][color=black][/color][/font] [font=Georgia][color=black]Also, ich würde sagen: Ja, ich kenne das, aber auch: Ja, aber nicht nur ich hatte in dieser Beziehung dieses Problem. Wobei ich Futterneid anders definiere, als mein Mann. Ich finde, Futterneid ist, wenn ich dem anderen sein Essen nicht gönne. Mein Mann sagt, Futterneid ist, wenn ich Angst habe, nicht genug abzubekommen, und deswegen z.B. immer zwei oder drei Nüsse auf einmal aus der Tüte hole, statt für jede Nuss einzeln reinzugreifen. Da ist er nämlich dann ausgerastet, weil ich ja 2 Nüsse hatte und er nur eine. Da war ich dann immer der Meinung, dass eher er Zeichen von Futterneid zeigt. [/color][/font] [font=Georgia][color=black][/color][/font] [font=Georgia][color=black]Naja, wahrscheinlich haben wir beide Recht. Und heute, wo ich mich mit niemandem um's Essen zanken muss, lerne ich langsam, auch kleinere Portionen auf meinem Teller zu akzeptieren und nicht nachzunehmen, wenn ich wirklich keinen Hunger mehr habe. Gaaaaaaaanz langsam, aber immerhin.[/color][/font] [font=Georgia][color=black][/color][/font] [font=Georgia][color=black]Kirstin[/color][/font]
  • Jupp, Babs .. und wie.. Aber inzwischen bin ich so weit, dass ich mir denk, dass mein Freund das besser vertragen kann, als ich - wie z B ein Stück Pizza. Und manchmal habe ich es auch, dass er meine Sachen aufisst.. Als Kind war es ganz schlimm, da habe ich dann immer geschaut, wer das grösste Schnitzel bekam. Dabei war es doch egal im Grunde, wieviel jeder hat, Hauptsache, man geniesst es. So denke ich zumindest heute. Überhaupt bin ich jetzt erst im Lernprozeß des Geniessens. Es ist unglaublich, was ein Partner alles unbewusst bei jemanden schafft .. Okay, ab und zu habe ich einen "Essanfall". Das liegt zumeist an anderen Umständen, wie zu niedriger Blutzucker.. Dann ist man einfach wie im Wahn. Ich weiss nicht, ob andere DiabetikerInnen das auch haben. Denke aber nicht, dass es in Richtung "Essstörung" geht. Steph
  • Futterneid? Nö, kenn ich eigentlich nicht - aber ich weiß nicht genau, ob das nicht anerzogen ist.... Als ich Kind war, war die Regel noch so: Vater bekommt das (größte) Stück Fleisch, dann die Kinder und Muttern die Reste.....Also 2 Kotelettes für uns vier...Vater das Fleisch von einem, meine Schwester und ich jede die Hälfte von dem andren und meine Mutter die (wenn auch großzügig abgeschnittenen!) Knochen. Kartoffeln und Gemüse bekam jeder so viel, wie er wollte.... Mir macht es gar nichts aus, auf "meinen" Anteil zu verzichten oder ihn nicht ganz aufzuessen, wenn ich merke, dass es meinem Mann oder meinem Sohn besonders gut schmeckt. Ich freu' mich dann daran, dass sie sich freuen. stübbken
  • So lange das Essen noch nicht auf meinem Teller ist, habe ich kein Problem damit, was andere haben. Aber dann gehört die "Beute" mir und ich werde echt sauer, wenn sich jemand von der Portion was nimmt. Oder wenn ich z. B. Pralinen geschenkt bekomme, dann kann ich es nicht leiden, wenn sich jemand ungefragt davon bedient. Aber ob das Futterneid ist? Ich glaube eher, das ist im Instinkt eines jeden Menschen irgendwo gespeichert. Die Schilderung von Kirstin finde ich schon ziemlich heftig. Ich glaube, ich hätte die erwähnte Kirsche genommen und in der Mitte durchgeschnitten und die Nüsse nicht in der Packung gelassen, sondern jedem genau die Hälfte gegeben. Dann ist es jedem seine Sache, was mit seinem Anteil passiert.
  • Futterneid ... Oh ja, das kenne ich auch. Schon als Kind wurde da bei mir der Grundstein gelegt, indem mein (damals sehr schlanker) Bruder gerne nachnehmen durfte, ich aber immer den Hinweis bekam, dass ich doch nach einer Portion satt sein müsse. Ein unschönes Erlebnis gabs mal, als mir eine Nachbarin eine Tafel Schokolade gab mit der Bitte, sie mit meinem Bruder zu teilen. Ich Dummchen aß sie natürlich heimlich alleine, was sofort aufflog, als die Nachbarin meinen Bruder im Beisein meiner Eltern fragte, ob die Schokolade geschmeckt hätte - war das peinlich :-o Später dann hatte ich diesen Futterneid eigentlich überwunden, schließlich kochte ich immer ausreichende Mengen, sodass jeder wirklich satt werden konnte. Erst in meiner letzten Beziehung änderte sich das wieder - durch das wirklich krasse Verhalten meines Partners. Der war nämlich auch so ein Typ, der möglichst schnell alles in sich reinstopfte, nur um als erster zum letzten Stück Pizza greifen zu können (auch wenn er eigentlich schon satt war). Wenn er sah, dass mein Sohn Cornflakes oder Nutella aß, wurde er sauer und meckerte darüber, dass das Kind (übrigens der einzige schlanke Bewohner bei uns) zu viel Zucker und Fett zu sich nehmen würde. Hintergrund war aber, dass er Angst hatte, es könne für ihn nicht genug übrigbleiben. Natürlich setzte das auch mir zu - ich wurde auch wieder "futterneidisch" und zwar nicht nur für mich, sondern auch für meinen Sohn. Der sollte schließlich auch genug Essen bekommen. Außerdem war's immer sehr übel, wenn er sich mehrere Tafeln Schokolade kaufte, die vor sich auf dem Schreibtisch ausbreitete und dann eine nach der anderen aufaß, ohne meinem Sohn oder mir auch nur ein Stück anzubieten. Ist wohl müßig zu erwähnen, dass ich immer für jeden was kaufte und nicht nur für mich. Das ganze Ausmaß erkannte ich aber erst, nachdem mein Ex ausgezogen war und ich in der Küche mal wieder Großputz machte. Ich fand etliche zum Teil angebrochene Nutellagläser, Cornflakespackungen, Naschzeugs usw., welche dieser Psychopath ganz oben und hinten in den Küchenschränken und Regalen versteckt hatte :eek: . Dort, wo weder mein Sohn noch ich hinkommen. Seitdem er weg ist, wird es langsam wieder besser bei mir. Ok, meist koche ich noch zu viel für uns zwei, aber ich "muss" es nicht immer aufessen bzw. kann auch mal was einfrieren oder wegschmeißen. Bei Naschzeugs haben mein Sohn und ich es so geregelt, dass jeder seine Packung bekommt und da auch kein anderer rangeht. Dadurch lerne ich auch langsam, mir das Zeug einzuteilen und nicht immer alles sofort aufessen zu müssen (na ja, wenn ich 'nen Anfall hab, sieht das natürlich anders aus :-o ). Darcy
  • Futterneid , wir teilen in der Familie mittlerweile die besonderen Sachen wie Schokolade etc. vor dem Essen auf, denn gegen die beiden Herren der Schöpfung können wir drei Frauen nicht anessen. Wenn mein Mann und mein Sohn essen bin ich immer geplättet wie schnell die essen können. Mein Mann und ich klauen uns immer den Kaffee , es gibt dann immer einen Aufstand; Geschrei und dann Gelächter weil es so viel Spass macht. Einmal habe ich in der Eisdiele ein genau so großes Eis wie mein Mann bestellt. Er ist sehr schlank. Als ich die Hälfte auf habe höre ich ihn nur sagen " Ich warte schon darauf das du nicht durchkommst". Er hat mit Genuss meine Hälfte mit aufgegessen. Die Leute starren einen dann aber doch manchmal an wenn ich mit seinem leeren Teller sitze und er noch mein Essen ißt.
  • [QUOTE=Smutje]Als ich die Hälfte auf habe höre ich ihn nur sagen " Ich warte schon darauf das du nicht durchkommst". Er hat mit Genuss meine Hälfte mit aufgegessen. Die Leute starren einen dann aber doch manchmal an wenn ich mit seinem leeren Teller sitze und er noch mein Essen ißt.[/QUOTE] So ein Exemplar habe ich auch zu Hause *grins*. Witzigerweise, wenn wir zusammen einkaufen, sieht unser Einkaufswagen so aus: Kohlehydrate in Form von Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse, etwas Obst etc pp. Das sind dann Dinge, die ich den Wagen lege. Aber wehe, wir kommen an der Süsswaren- und Knabberabteilung vorbei .. ich meine, es is nicht so, dass ich davon nicht auch mal etwas nasche oder mitnehme - das möchte ich nun nicht damit sagen .. Na ja, zumindest wird unser Einkaufswagen von oben bis unten zumeist von Älteren genauer "analysiert". Sagen tun sie zwar nix, aber der Blick reicht schon meistens.. Ich bring dann immer in Hörweite so ein Spruch: "Ja ja, hier sieht man genau, wem was gehört und wer was bei uns isst." und dann ist gut. Ich grins die Leute dann auch meist an oder starre sie genauso an, wie sie mich anstarren. Meistens bringt es dann was, denn dann wird ganz unauffällig woanders hingeschaut. Steph
  • Mein Freund bringt mich mit seinem Futterneid fast regelmäßig auf die Palme. Er versucht sogar, sich das (minimal) größere Brötchen "zuzuspielen", nur damit er mehr bekommt. :rolleyes: (In der anschließenden Diskussion hatte er auch zugegeben, dass es so war...) Beim Salat sucht er sich den meisten Feta-Käse raus usw. Bis ich mit ihm zusammenzog kannte ich sowas gar nicht. Mittlerweile, wenn ich die Vermutung habe, er sucht sich wieder das größte/beste raus, tausche ich einfach die Teller, nur um ihn zu ärgern bzw. in der Hoffnung, es ihm abzugewöhnen. :teufel:
  • Ich glaube, es gibt auch Futterneid unter Fremden. Mir passiert es regelmäßig,daß ich nach einem Großeinkauf mit berstend vollen Einkaufswagen (für unseren 5 Personen-Haushalt) von wildfremdem, älteren Passanten im Supermarkt angesprochen werde, wie lange das denn nun reiche . Ich sage dann meistens "für 2 Tage", obwohl es ein Wocheneinkauf ist.:-p Auch die Kaufsumme wird kopfschüttelnd diskutiert. Die Blicke sind oft giftig, aber eher wegen der Menge der Ware, als wegen meiner Figur. Chiyele