Artikel aus Die Welt: "Für eine Bratwurst bin ich zu eitel"

Ich beobachte nicht ganz freiwillig schon eine Weile den Boom, den Attila Hildmann mit seinen Campagnen für veganes Essen offenbar zunehmend auslöst. Auf Facebook postet eine Bekannte seit Monaten mehr und mehr Videos, Blog-Beiträge und links zu dem Thema. Sie hadert seit ich sie kenne mit ihrer Figur und ist auf der Suche nach der perfekten Diät... Heute las ich wiedermal einen Artikel über Hildmann, der vor Klischees und unwahren Behauptungen über Ernährung und Gewicht nur so strotzt: [URL]http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article114078224/Fuer-eine-Bratwurst-bin-ich-zu-eitel.html[/URL] Obwohl vorab behauptet wird "Attila Hildmann ist das Gesicht dieser neuen veganen Bewegung, die wenig von Dogmen und Verboten, aber viel von Spaß und Lebenslust hält.", folgen dann doch eine Menge davon - wenn auch eher implizit als direkt und offensichtlich. So wird unter anderem suggeriert, der an einem Herzifnfarkt verstorbene Vater wäre (vielleicht) noch am Leben, wenn er nur seine Ernährung umgestellt und auf die morgendlichen Frühstückseier verzichtet hätte. Hildmann selber habe dann in Folge sein Ernährung auf vegan umgestellt und Sport getrieben, was selbstverständlich zu einem enormen Gewichtsverlust und phantastischer Gesundheit führte. Was für ihn die persönliche Glückseligkeit brachte, muss ja nun auch für alle anderen der Weg zum Glück sein. Daher betreibt er nun sog. Challenges, bei denen die TeilnehmerInnen für eine bestimmte Zeit seinem Ernährungs- und Bewegungsplan folgen und damit gleichfalls wie gewünscht ihr Gewicht reduzieren = viel gesünder, glücklicher und schöner werden (sollen). Dazu gehört bei vielen eine (Gewichts-)Dokumentation per Video und/oder Blog oder auch Facebook. Hildmann dazu: " 'Öffentlicher Druck ist wichtig, dann erreichst du dein Ziel.' Er selbst filmte sich einst ebenfalls beim Abnehmen und stellte die Videos ins Internet, auch, um sich selbst Druck zu machen.". Auf RTL läuft aktuell offenbar bereits eine Art TV-Challenge in der Sendung Punkt 12 und Hildmann selber hoffe auf eine eigene TV-Sendung, um zu zeigen wie auch ALG II-BezieherInnen seine Ernährungsvorgaben realisieren können. "Grenzen? Die kennt der begeisterte Läufer und mehrfache Ironman-Teilnehmer nicht. Sein Expansionswille ist groß, ebenso sein Gespür für die richtige Mischung aus Erziehung und Entertainment." Mir wird bei dem ganzen Sendungsbewusstsein und all den eigentlich längst widerlegten Annahmen und Behauptungen über 'gesunde Ernährung' schlecht, und traurig macht es mich auch. :(

Wenn vegan oder vegetarisch der Weg zum schlank sein ist habe ich irgentetwas falsch gemacht. In der Zeit als wir vegetarisch gelebt haben habe ich 50 und mein Mann 5 kilo zugenommen. Irgendeimen Menschen zu sagen das ist der richtige Weg ist völliger Quatsch und übt auf Menschen Druck aus die es weiter in die falsche Richtung drängt. Die richtige Richtung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und individuell.

[quote='melisah','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123029#post123029']Wenn vegan oder vegetarisch der Weg zum schlank sein ist habe ich irgentetwas falsch gemacht. In der Zeit als wir vegetarisch gelebt haben habe ich 50 und mein Mann 5 kilo zugenommen. Irgendeimen Menschen zu sagen das ist der richtige Weg ist völliger Quatsch und übt auf Menschen Druck aus die es weiter in die falsche Richtung drängt. Die richtige Richtung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und individuell.[/QUOTE]Ich habe mich vor vielen Jahren ein paar Monate lang lactovegetarisch ernährt und dabei einige Kilos abgenommen. Doch auf Dauer war das nichts für mich, da ich mich dabei nicht gesund fühlte. Hätte ich mich sogar vegan ernährt, hätte man mich wahrscheinlich wegen Mangelernährung ins KH bringen müssen. Meine Schwester ernährt sich seit ein paar Monaten vegan. Gut für sie, daß sie nicht versucht, mich zu missionieren.

Seit über 32 Jahren ernähre ich mich vegetarisch. Von Abnehmen keine Spur. Phasenweise stelle ich auch auf vegan um, aber gewichtstechnisch hat das auch keinerlei Auswirkungen. Es kann sein, dss das eine oder andere Wehwehchen aufgrund meiner Ernährung ausgeblieben oder verspätet eingetroffen ist, aber das kann auch Zufall sein. Warum sagt eigentlich keiner: Leute, raucht Kette! Mindestens 50 Zigaretten am Tag. Macht schlank und gesund!?

Ich verabscheue solche Leute, die glauben, die Welt hätte nur auf sie und ihre Idee gewartet und alle müssten jetzt der guten Nachricht folgen. Wobei es für die Sorte Homo demens typisch ist, allen "Ungläubigen" ein schlechtes Gewissen zu machen. Solche Heilsbringer gibt es auch in den Freikirchen, Kirchen oder Esoterik. Ich persönlich finds auch traurig, wenn das eigene Aussehen das Mass aller Dinge ist. Wenn Äusserlichkeiten alles und Persönlichkeit, Intelligenz und Charakter kaum mehr was zählen. Aber ich bin guter Dinge. Niemand weiss, was im Alter noch alles an Krankheiten kommt, auch er nicht. Und möglicherweise muss er die bitter Pille schlucken, eine Krankheit zu kriegen, die weder mit Sport noch Ernährung zu verhindern gewesen wäre. Und möglicherweise laufen seine Jünger in paar Jahren anderen heilsbringenden Ideen hinterher und der jetztige Jubel verklingt. LG Finchen

Veganerinnen haben also ein besseres Körperbewusstsein und riechen auch besser..... (so legt es der Artikel Hildmann in den Mund). Toholl. Schon klar, jetzt weiß man wohin der nächste Trend geht, wenn hippe Gutausseher das behaupten, dann weiß man woran man ist. Der Trend zu reduziertem Fleischkonsum wird in Zukunft eine schiere Notwendigkeit darstellen, da wir mit immer weniger freien Ressourcen eine stetig wachsende Weltbevölkerung satt bekommen müssen. Aber sowas zu erzählen wäre ja zu unsexy, also versprechen wir den Menschen einfach mal wieder bessere Gesundheit und gesteigerte Schönheit und schon ist das Ganze einfach nur trendy und Wellness pur.

[quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123060#post123060']Veganerinnen haben also ein besseres Körperbewusstsein und riechen auch besser..... (so legt es der Artikel Hildmann in den Mund).[/QUOTE] Oje, na sowas?! (Ich habe den Artikel nicht gelesen.) Die einzige langjährige Veganerin, die ich kenne, riecht wirklich sehr schlimm. Ich möchte niemanden beleidigen, also nehmt es mir bitte nicht übel. Ich denke, das liegt an irgendetwas, was sie isst, weiß aber natürlich nicht, was es sein kann. Ich habe noch zur Sicherheit meinen Partner gefragt, ob er das auch riecht. Ja, tut er. Kann natürlich nur ein dummer Zufall sein...

Fleischfresser, die sich waschen, riechen besser, als Veganer, die sich nicht waschen. Bei gleicher Hygiene (Körper und Kleidung) und gleichem Alter könnte es sein, dass Veganer besser riechen, weil die Stroffwechselabbauprodukte von reinen Pflanzenessern nicht so stark duften, wie die von Gemischtkostessern oder gar Leuten, die überdurchschnittlich Fleisch essen. Das hängt gern mit solchen Dingen wie über Fleisch zugeführte Hormone etc. zusammen. Das gilt auch für Stoffwechselprodukte, die mensch über Atem und Schweiß ausscheidet.

Woher kommt eigenltich dieses Gerücht, dass veganes Essen so viel gesünder sei? Ich geh mir dann mal grad ´ne Pommes mit Ketchup und danach Sojaeis mit Mandelkaramell holen. Wobei ich den Trend hin zu weniger Fleischkonsum begrüße. Noch mehr wenn es kombiniert ist mit weniger und bewußter hinsichtlich Tierhaltung etc.

Den Trend hin zu bewusstererm/reduziertem Fleischkonsum oder auch Verzicht darauf begrüße ich auch unbedingt! Und selbstverständlich überlasse ich es jedem Menschen ob er/sie sich vegetarisch, vegan oder wie auch immer ernähren möchte. Ich möchte nur nicht (ungefragt) aufgeklärt, umerzogen oder verurteilt werden, wenn ich es anders mache. Wollte ich nur noch mal anmerken, falls ein anderer Eindruck entstanden sein sollte. :holy:

ich bin nur Vegetarierin, weil ich die Massentierhaltung nicht unterstützen möchte, NICHT weil ich damit abnehmen oder gesünder werden könnte. Besser riechen und körperbewußter - so ein Quatsch. liebe Grüße Lisa