Single + krank

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    • Offizieller Beitrag
    Hallo Forum, ich hatte ja schon mit diesem Thema gedroht. Hintergrund ist, dass die meisten meiner Leute recht weit weg von mir leben. Wie ich ja schon mehrfach erzählt habe, habe ich in der Zeit vor meiner Hüft-OP auch deshalb oft gehungert, weil ich vor lauter Schmerzen nicht die Kraft hatte, einkaufen zu gehen. Erst sehr spät habe ich mir Hilfe gesucht ... vor allem bei der Bewältigung meines Haushalts. Für solche Zwecke gibt es hier, wo ich wohne, z.B. die evangelische Nachbarschaftshilfe, die von der Diakonie organisiert wird. Natürlich kostet das Geld. Zunächst hatte ich einen Pflegedienst angerufen. Das Problem von Pflegediensten ist aber, dass sie nicht ohne Weiteres spontan und für eine eng begrenzte Zeit reagieren können, da sie meist ihr Personal fest disponiert haben. Damals hatte ich "nur" Schmerzen. Ansonsten war ich klar im Kopf. Vor zwei Wochen war das anders. Aus heiterem Himmel traf mich ein Hammervirus, wie ich das zuvor nur dreimal in meinem Erwachsenenleben mitgemacht hatte. Es gab zwar ein paar Vorzeichen, aber die habe ich anders interpretiert. Furchtbare Halsschmerzen in der Nacht von Samstag auf Sonntag schob ich auf ein Stück Fisch mit einer sehr scharfen Sauce, an dem ich mich verschluckt hatte. Und am Sonntag dann Kopfschmerzen als wäre mein Haupt in einen Schraubstock eingespannt, schob ich auf meinen Blutdruck, der vergleichsweise hoch war. Da mir mittags ein Kollege einen Tiefkühlschrank bringen wollte, an den ich in einem Ringtausch gekommen war, hielt ich mich tapfer aufrecht. Als er kam, spülte ich gerade. Nachdem er gegangen war, ließ ich alles liegen, wie es lag und verkrümelte mich ins Bett. Zwei Stunden später fing ich wie verrückt zu frieren an. Ich suchte mein Fieberthermometer raus und stellte über 40°C Fieber fest. Da ich mich samstags schon nicht so toll gefühlt hatte, hatte ich meinen im Hinblick auf Weihnachten, das ich in meiner Heimat verbringen wollte, spärlichen Wocheneinkauf auf Montag verschoben, was sich nun als suboptimal herausstellte, denn ich hatte gerade noch genug frische Sachen für das Wochenende. Das Fieber blieb bis Mittwochmorgen. Ich habe es dienstags irgendwie geschafft, zum Arzt zu kommen, obwohl es ganz sicher nicht seriös war, in meinem Zustand Auto zu fahren, aber ich brauchte eine Krankschrift. An Einkaufen war gar nicht zu denken. Und mir etwas zuzubereiten, dazu wäre ich auch nicht in der Lage gewesen. Und da ich auch im Kopf ziemlich durch den Wind war, war ich ohnehin nicht ganz im Hier und Jetzt. Im Nachhinein hat mich das alles ziemlich sorgenvoll gestimmt. Nachdem ich mich dann Heiligabend, inzwischen wieder in etwas besserem Zustand, in Richtung Heimat gequält hatte, habe ich dort mit meinen Freunden über diese ganze Situation gesprochen. Mein bester Freund betreibt einen großen Pflegedienst. Ich habe ihm den Vorschlag gemacht, ein Modell einzuführen, das es Singles ermöglicht, in solchen Situationen über einen begrenzten Zeitraum von einigen Tagen Hilfe zu erhalten (Einkaufen, zum Arzt fahren, zur Apotheke fahren, Krankschrift abgeben usw.). Er fand die Idee gut und im weiteren Gespräch habe ich ihm versprochen, dass ich das Thema hier im Forum anspreche, [b]mit der Bitte um Eure Meinung, ob es für so etwas tatsächlich einen Bedarf gibt.[/b] Passend zu alledem ging dieser Tage eine Meldung durch die Presse: [url='http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/ungewoehnliche-bestellung-bringt-imbiss-weltweite-aufmerksamkeit-14602482.html']Ungewöhnliche Bestellung bringt Imbiss weltweite Aufmerksamkeit[/url] Da hatte eine junge Frau in einem Imbiss in Belfast Essen bestellt und gleichzeitig darum gebeten, ihr doch ein Medikament aus der Apotheke mitzubringen.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Hallo Martina, das ist ein Thema zu dem ich auch einiges zu sagen habe. Ich bin zwar kein Singel, aber mein Mann ist aus beruflichen Gründen meist 4-6 Wochen am Stück unterwegs. Wie die meisten ja wissen, habe ich Polyneuropathie. An vielen Tagen ist es mir nicht möglich das Haus zu verlassen geschweige denn Auto zu fahren. Meine Freunde, Bekannten und Familie wohnen weit weg und können mich dahingehend leider nicht unterstützen. Hier in Luxemburg gibt es eine Organisation ( entstanden aus einem Zusammenschluss einiger Transportunternehmen ) die Hilfe was den Transport z.B. zu Ärzten, zum Einkaufen anbieten. ABER man kann sie nur nutzen, wenn man einen Behindertenstatus - und Ausweis besitzt. Somit besteht hier ebenfalls Bedarf an der von Dir angesprochenen Problematik. Ich wäre dankbar ( egal in welchem Land ich jetzt wohne ), wenn es solche Dienste gäbe. Denn was nutzt mir der Transport, wenn ich nicht in der Lage bin mich auf den Beinen zu halten. Ich hatte mir auch schon ernsthaft überlegt, jemanden für mich einzustellen, jedoch kann ich keine festen Arbeitszeiten bieten. Manchmal geht es zwei Wochen lang gut und manchmal hab ich mehrmals die Woche große Probleme. Ich bin sicher es gibt Bedarf, speziell für die von Dir oben genannten Situationen. Liebe Grüße Madame
  • Hallo Martina, ich denke schon, dass es einen Bedarf gibt. Ich bin quasi unter der Woche Single, da ich allein lebe und meinen Freund nicht jedes Wochenende sehe. Er hat weder Auto noch Führerschein, kommt immer mit dem Zug hier hin. Das heißt, im Akutfall würde es lange dauern, bis er hier wäre. Meine Eltern leben zwar hier, aber wenn ich daran arbeiten muss, unabhängig von ihnen zu werden, ist es schlecht, sie um Hilfe zu bitten. Außerdem haben sie mich in verschiedenen Situationen nicht ernst genommen, das hat mein Vertrauen in sie in dieser Sache ziemlich zerstört, so dass ich sie nicht mehr um Hilfe bitten mag. Deshalb würde ich sie bei so Sachen wie einkaufen vermutlich nicht anrufen. Freunde habe ich auch nur ganz wenige und die meisten haben keinen Führerschein, dass man auch mal einen Großeinkauf machen kann. Ich war auch schon in Situationen, wo ich nicht aus der Wohnung konnte und einkaufen oder Erledigungen machen. Einmal lag ich mit einem nicht erkannten Erysipel und 40 Fieber im Bett. Ein anderes Mal habe ich schlicht nicht genug gegessen und bin mehrmals umgekippt. Es war eine Unterzuckerung (aber nicht wegen Diabetes) und ich habe dann online Hilfe bekommen, wie ich meinen Körper wieder zur Nahrungsaufmahme kriege. Das hätte aber mies ausgehen können, bin voll mit dem Hinterkopf auf den Fußboden geknallt und als ich dann ins Bett wollte noch mal voll auf den Mund. Es ist sicher hilfreich, wenn man in dieser Situation eine neutrale Institution hat, die man anrufen kann. Vielleicht auch eine, die die Situation einschätzen kann und nicht herunterspielt oder schlichtweg nicht die Möglichkeiten hat, zu helfen. Ich denke ganz allgemein, dass gerade in Großstädten die Zahl der allein lebenden zugenommen hat. Früher gab es ja Mehrgenerationenfamilien, da stellte sich die Frage nicht. Aber es gibt einfach immer mehr Menschen, die kein soziales Netz haben und in solchen Situationen externe Hilfe benötigen. Viele Grüße, Mystery
  • Ich denke auch, dass es durchaus Bedarf für so etwas gäbe und der in Zukunft eher größer als kleiner werden wird. Alleine die heutigen Lebenssituationen dürften bewirken, dass immer mehr Singles weitab von Bekannten oder Verwandten wohnen. Und virtuelle Freunde, verteilt über die ganze Welt, helfen in so einer Situation halt auch nicht weiter. Das Dumme ist wohl, dass sich über so etwas keiner einen Kopf macht, bis er selbst in so einer Situation steckt. Und wenn man erst mal da drin steckt, hat man auch nicht den Kopf frei, um über Lösungen nachzudenken. Es gibt Nachbarschaftshilfen, die in solchen Fällen helfen könnten. Dazu müsste man sich aber vorher mal gekümmert haben, eventuell Mitglied werden, wenn es eine vor Ort gibt und dort auch aktiv mitwirken. Wird nicht jeder wollen und können. Von daher wäre eine Dienstleistung, die man im Bedarfsfall einkaufen kann, machen bestimmt lieber. Es gibt bestimmt regionale Unterschiede aber es sollte doch auch Apotheken mit Lieferservice geben, welche die Medikamente ins Haus bringen? Wobei wir wieder bei dem Punkt sind, dass man sich um so etwas noch keine Gedanken gemacht hat. Da müsste man gezielt mal in der Apotheke nachfragen, ob es für solche Fälle irgendwelche Möglichkeiten gibt. Das gleiche gilt für Bestellungen von Lebensmitteln. Gibt es Supermärkte in der Gegend, bei denen man Lebensmittel online bestellen kann und die liefern? Habe eben mal auf die Schnelle gegoogelt und dort ein Portal Namens arranja gefunden. Natürlich weiß ich nicht, ob das gut oder schlecht ist, bzw. ob es überall verfügbar ist aber es geht zumindest in die Richtung, dass man dieses Portal vielleicht in so einer Sache nutzen könnte.
  • Bedarf besteht bestimmt. Es stellt sich die Frage nach der Bezahlung. Grundsätzlich ist es ja heute möglich, fast alle "Dienstleistungen", die früher im Familienverband gestemmt wurden, zu "outsourcen" oder wie das heißt. Nur das ist finanziell in den wenigsten Fällen machbar. Ich denke, ganz normale Nachbarschaft ist vielleicht die beste Lösung. Manchmal bracht man selbst jemand, der einen zum Arzt begleitet oder der einem was aus der Apotheke mitbringt. Und manchmal braucht der Nachbar jemand, der ihn von der Augen-OP abholt. Bei uns hier ist es so, daß bei älteren alleinstehenden Personen morgens von den Nachbarn geguckt wird, ob der Rolladen oben ist. Ansonsten schaut man mal nach ihr. Oder eine ältere Frau mit gesundheitlichen Problemen - für sie wird morgens der Schnee vor ihrem Haus mitgeschippt. Deshalb mischt sich aber niemand in das Leben des anderen ein. Es ist eine lockere Sache, aber doch zuverlässig. Und es entstehen keine Kosten, weil man das Gegenseitige nicht aufrechnet. Vor Jahren war mal von der SPD ein Programm angedacht mit "Dienstleistungsagenturen", wo man genau in so Fällen wie Ihr sie beschrieben habt, hätte Leute anfordern können. Im Krankheitsfall etwa. Zum Einkaufen. So relativ kurzfristig auch, oder zum Beispiel für ein- oder zweimal eine Putzhilfe ... Meines Wissens ist dieses Programm nie zum Tragen gekommen - weil es daran gescheitert ist, daß die Dienstleistungen privat bezahlt werden sollten und dann doch zu teuer waren. Bin gespannt, ob vielleicht durch dieses Forum hier eine ganz neue Idee zustande kommt? Liebe Grüße
  • Auch ich fände eine solche Unterstüzung sehr beruhigend. Ich bin alleinerziehend mit einem Sohn im *aktuten Stadium* der Pubertät... ;-) Mein Freund ist 150km entfernt und meine Eltern leben nicht mehr... Ich habe eine Schwester in der Nähe und noch ein paar gute Freunde..alle sind zwar berufstätig, aber in der Not immer zur Hilfe da. Vor einigen Jahren stand bei mir (zwar nur für eine kurze Zeit) eine Verdachtsdiagnose im Raum....Damals war mein Sohn noch jünger und ich dachte nur, was ist wenn ich eine Therapie brauche unter der es mir sehr schlecht gehen würde und das für eine längere Zeit? Was wäre bei mir wenn ich Schmerzen hätte und mich ständig übergeben müsste und das alles vor lauter Schwäche nicht mehr alleine schaffen würde??? Zum Glück bestätigte sich der Verdacht nicht, aber die Gedanken während dieser Zeit haben sich festgesetzt. Ich lebe sehr ländlich und hier gibt es in einigen Ortschaften eine Seniorenbetreuung und einen Bürgerbus. Da werden Fahrten für Besorgungen gemacht, oder Arztfahrten....die Bewohner werden vor der Haustüre abgeholt...Und es gibt eine Seniorenwohngemeinschaft die auch betreut wird hinsichtlich Besorgungen, Reinigung und Unterhaltung... Ich habe gerade auf der HP meines Nachbardorfes nachgelesen, dass es sogar eine vernetzte Nachbarschaft (virtuelle Wohngemeinschaft) gibt...Da haben sich Einige zur gegenseitigen Hilfe zusammgetan...Finde ich echt genial... Natürlich wäre gut im Notfall auch auf eine Institution zurückgreifen zu können, weil es manchen Menschen schwer fällt um Hilfe zu bitten...aber ich glaube da scheitert es dann wieder am Fianziellen. Ich habe schon Aushänge (Tankstelle, schwarze Bretter...etc.) von Leuten gesehen die individuelle Hilfen anboten....Leider stand auch der Stundenpreis dabei und war somit indiskutabel...
  • Virtuelle Wohngemeinschaft - ? Klingt gut! Interessiert mich! Könntest Du freundlicherweise mehr darüber sagen, liebe Üppig? Meldet man sich dann jeden Morgen da im Netz, ob jeder da ist? Oder wie? Danke im Voraus und liebe Grüße!
  • Also was das Einkaufen angeht, es gibt mittlerweile etliche Online Supermärkte. Aber auch Rewe liefert z.B bis an die Haustür, auf Nachfrage kann man oft sogar telefonisch die Bestellung aufgeben, falls man kein Internet hat. Hungern müsste also wirklich niemand, wenn er mal eine Weile aufgrund Schmerzen das Haus nicht verlassen kann.
    • Offizieller Beitrag
    Dass das Ganze Geld kostet, ist mir klar. Ich habe ja damals auch die evangelische Nachbarschaftshilfe der Diakonie beansprucht. Da musste ich auch 11 Euro die Stunde zahlen. Von denen habe ich mich z.B. mit meinem Wagen nach Heidelberg in die Uniklinik fahren lassen. Und geputzt haben sie dann zuletzt auch bei mir. Nun habe ich den Vorteil, dass ich mir das leisten kann. Wie so ein Modell dann für Leute gestaltet sein müsste, die das nicht können, wäre eine weitere Überlegung wert. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich als Rheinländerin in der allerallertiefsten schwäbischen Pampa gestrandet bin. Hier gibt es keinen Rewe- oder sonstigen Lebensmittellieferservice. Nach meiner Kenntnis liefert in unser Dorf noch nicht mal ein Pizzaservice. Der nächste Supermarkt ist 8 km entfernt. Mein Doc ist 18 km von mir weg. Es gibt zwar auch Nähere, aber ich habe lange gesucht, bis ich einen gefunden habe, mit dem ich klar komme. Und an irgendwelche freiwilligen Nachbarschaftsmodelle brauche ich hier gar nicht zu denken. Ich bin hier so was von einem Fremdkörper. Mit mir redet hier keiner. Das Maximalste, was ich hinbekommen habe, ist ein Deal mit dem Kneipenwirt nebenan, der gegen ein größeres Schokoladensortiment in meiner Kehrwoche den Schnee für mich mit schippt. Ich stamme ja aus einer mittleren Großstadt und habe acht Jahre in Düsseldorf gelebt. Da ist vieles einfacher. Schon allein Taxifahrten kosten da aufgrund der kürzeren Strecken nicht solche immensen Beträge wie hier. Und hier muss man ewig auf ein Taxi warten, wenn man mal spontan eins braucht.
    • Offizieller Beitrag
    Ach so, habe ich noch vergessen: Mein bester Freund und ich haben uns überlegt, dass eine Möglichkeit z.B. so eine Art Versicherung wäre. Dass man also z.B. an einen Pflegedienst monatlich einen kleinen Betrag zahlt und sich damit die Option solch kurzfristiger Hilfe sichert.
  • @ Issi.. Es handelt es sich hier um einen Zusammenschluss eng beieinander wohndender Menschen die sich gegenseitig Hilfe zusichern... Das finde ich eine richtig tolle Idee...Ein Geben und Nehmen...jeder bringt sich mit ein und dann ist das *Hilfe-annehmen* viel leichter... Wenn Du magst, sende ich Dir gerne mal Infos per PN... @ Martina Yes...da bin ich ganz bei Dir... Nicht jeder ist, selbst in einem kleinen Dorf, in die Dorfgemeinschaft eingebunden.. Ich lebe hier seit 4 Jahren in eine 250-Seelen Dörfchen mit sicherlich ganz vielen netten Menschen (mich eingerechnet *lach*) Aber gut...Ich bin eher hier zurückhaltend und habe wenig Kontakte im Ort.. und zum nächsten Laden habe ich auch 6km...einen Lieferservice gibt´s leider auch nicht.. Ich gehöre zu den Menschen die schwerlich um Hilfe bitten können und noch schlechter annehmen können... Deshalb wäre ich auch bereit für eine Intistituion, bzw. Art Versicherung einen Beitrag zu zahlen, eben auch mit der Gewissheit kurzfristig Hilfe zu bekommen zu können. Also für mich eine super Idee und ich denke das ist echt ne Marktlücke !!!
  • Ich verstehe das Problem und den Bedarf. Allerdings verstehe ich das System der angedachten "Versicherung" noch nicht so ganz. Ich zahle also monatlich einen festen Beitrag und diese "Versicherung" zahlt davon im Bedarfsfall einen beliebigen Pflegedienst in meiner Nähe, dass er nach mir schaut? Und/oder einkauft, kocht, putzt, wäscht, Kind/Katze/Hund betreut,... Das stelle ich mir schwierig vor. Entweder es wird sehr teuer, wenn Profis zu den offiziellen Tarifen eingekauft werden müssen oder aber man arbeitet mit verschiedenen Dienstleistern zusammen, aber dann müsste das Angebot örtlich begrenzt werden und würde nicht in jedem beliebigen Dörfchen bundesweit funktionieren. Auf jeden Fall eine spannende Idee und ich hoffe, dass sie sich verwirklicht.
    • Offizieller Beitrag
    Nein, das soll auf einen bestimmten Pflegedienst oder einen örtlich begrenzten Pflegedienstzusammenschluss beschränkt sein, d.h. ich zahle regelmäßig einen überschaubaren Betrag an den Pflegedienst und habe dadurch das Recht auf eine spontane Dienstleistung zu vergünstigten Preisen. Das größte Problem der Pflegedienste ist, dass sie nicht ohne Weiteres für solche tageweisen Dienstleistungen disponieren. Wenn sie sich auf diese Weise aber verpflichten, dann müssen sie das ermöglichen. Vorbild könnte das System des Car Sharing sein ...
  • Hallo Martina, ich kenne diese Situation gut. Als ich eine neue Stelle angetreten hatte in einer fremden Stadt kannte ich noch kein Schw...., wurde heftig krank und lag ohne Essen in meiner nur sehr rudimentä r eingerichteten Wohnung - nun ja, wenigstens kam ich bis zum Wasserhahn. Das Problem sind die Kosten. Daher haben sich in einigen Städten schon Organisationen wie der [i]Tauschring [/i]gegründet, der die "alte" Nachbarschaftshilfe wieder beleben möchte. Man tauscht Gefallen gegeneinander, wobei man nicht 1: 1 tauschen muss, sondern die Leistung in eine virtuelle Währung umgerechnet wird , die man auf einem Konto hat und ausgeben kann. Man kann auch mal im Minus sein, wenn man viel Hilfe braucht, aber sanktioniert wird nicht. Einmal im Monat ist Tauschringtreffen, wo man die Leute auch persönlich treffen kann. [url]http://www.tauschring.de/hauptseite.php[/url] Wichtig: Alle sind Ehrenamtler, es geht nicht um Geldverdienen, sondern um eine soziale Idee. Meine eigene Erfahrung: Alles hat immer super geklappt, die Leute sind hilfsbereit und pünktlich, was gerade bei Fahrten zum Arzt oder so ja wichtig ist. Leider sind die Dinge, die ich anbieten kann, nicht so gefragt, so dass mein Konto immer im Minus war. :( Am besten "gehen" praktische Dinge wie Fahrdienste, Putzen, Renovieren, Umziehen, Reparatur , gefolgt von Wellness wie Massagen und Reiki. ( kann ich aber leider alles nicht) liebe Grüße Lisa
  • Ich habe hier zum Glück ein gutes Netzwerk von Familie und Freunden, aber ich bin als Rentnerin auch die jenige die um Hilfe gefragt wird wenn not an Menschen ist. Es gab hier die Einrichtung der Notnachbarn, das sind die Nachbarn die angesprochen werden wenn jemand krank ist , stirbt etc. Sie werden aber auch zu allen Feiern eingeladen und es ist so ein geben und nehmen. Ja so etwas sollte eingerichtet werden, nur etwas weiter und Zeitgemäßer
    • Offizieller Beitrag
    Die Eingeborenen hier sind auch extrem gut vernetzt, für meinen Geschmack manchmal bedrohlich gut. Ich hätte keine Lust, jedes Wochenende irgendwo im Familienverband Renovierungsarbeiten und dergleichen unterstützen zu müssen. Aber die haben natürlich solche Probleme nicht. Ich habe aber gestern und heute etwas getan, was die Sache schon wesentlich entschärft. Bis vor drei Wochen hatte ich nur einen ziemlich kleinen Tiefkühlschrank. Nun bin ich für 60 Euro an einen drei Jahre alten riesigen Liebherr-TK-Schrank gekommen. Hatte ich ja oben schon mal erwähnt. Den habe ich gestern ausgewaschen und in Betrieb genommen. Und heute habe ich ihn mit einem ersten Schwung Lebensmitteln bestückt. Auch ein paar Fertiggerichte sind dabei, so dass ich das Hungerproblem nun erst mal aus der Welt habe ... wenn ich immer schön dafür sorge, dass der TK-Schrank gut bestückt ist. Überhaupt ist so ein TK-Schrank eine gute Sache für Singles. Man kann am Wochenende für fünf Personen kochen und die überzähligen Portionen einfrieren. So hat man immer etwas griffbereit fürs Mittagessen im Büro, wenns am Wochenende mal schnell gehen muss ... oder wenn man krank ist.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Ja, das ist ein sehr ernstes und wichtiges Thema. Ich bin auch langjähriger Single. Familie habe ich sehr weit weg, mein Sohnemann wohnt zwar momentan auch in der Nähe am Bodensee - dort bin ich aber selten. Und wie gesagt - das ist momentan der Fall nach fast 10 Jahren weit weg. Wer weiß, was er in paar Jahren wieder für eine Idee hat und wohin es ihn dann verschlägt. Allerdings bin ich mir dieser Problematik schon immer klar gewesen, so dass ich Vorräte immer im Haus habe, die mir einige Tage über Wasser locker halten würden. Nicht nur in Form eingefrorenen Sachen - sondern auch paar Konserven, Nudeln-Reis-Mehl , immer eine Packung Aufbackbrötchen usw. Das können wir alle selbst organisieren in den Zeiten, wo es uns gut geht. Sicher haben wir dann immer noch keine frischen Sachen da - aber wenigstens was zu Essen. Schwieriges Thema für mich ist der Arzt. Mit 40 Fieber, Schwindel und Frostschütteln wird es nichts auf der Welt geben, was mich dazu bringen wird, dass ich das Haus verlasse und zum Arzt fahre. Für solche Fälle soll es möglich sein, dass der Arzt Hausbesuche macht. Es ist für einen Menschen in so einem Zustand lebensgefährlich, Auto zu fahren. Dass man dann auch noch die "Bazillenschleuder" ist und eigentlich gar nicht in die Arztpraxis gehört, um die anderen Patienten nicht anzustecken - das ist für mein Verständnis des Themas eine Selbstverständlichkeit. Wenn der Hausarzt nicht will, gibt es auch noch Notarzt. Wenigstens für die Erstversorgung. Wobei ich den Hausarzt in diesem Fall echt verklagen würde. Vor allem auf dem Land muss so was möglich sein. Angeblich gerade der Grund, warum wir immer weniger Hausärzte auf dem Land haben - weil sie ja für Hausbesuche immer weit fahren müssen, was keiner bezahlt. Eine Idee einer "Versicherungsleistung" für solche Fälle finde ich gut und richtig. Denn wie es hier schon richtig gesagt wurde, wird die Problematik noch zunehmen. Wie so was organisiert werden könnte - da bin ich überfragt. Aber sicherlich wäre es ideal, wenn es im kleinen Kreis vor Ort funktionieren würde. Also so ein gemeindeeigener Dienst oder eben von dem örtlichen Pflegedienst. Wenn man sich mit Nachbarn vernetzen kann - das ist das Beste eigentlich. Leider nimmt der Egoismus zu und es wird schwieriger, das zu tun. So was sollte eigentlich gerade in den ländlichen Gegenden gut funktionieren. Tut es ja auch meistens - aber leider nur für die Einheimischen. Zugezogenen sind da, meine Erfahrung sagt das auch, sehr benachteiligt.
  • Ich glaube auch, dass es für kurzfristige Hilfeleistungen einen Bedarf gibt, und dass der eher zunehmen wird. In Großstädten könnte ich mir vorstellen, dass sich ein derartiges Geschäftsmodell sogar rechnen kann. Als Beispiel kann man ja den Pizzaservice nehmen. Wenn man die Kosten für Zutaten, Miete, Energie, Personal etc. gegenrechnet, kann ja nicht viel unterm Strich übrigbleiben pro Pizza, und trotzdem werden sie ausgeliefert. Die Masse machts halt. Das Modell "Tauschring" oder "Nachbarschaftshilfe" funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn die Beteiligten sich entweder persönlich untereinander besonders verbunden fühlen, oder jeder in etwa gleichwertig etwas beitragen kann. Da leider die besonders Hilfebedürftigen auch oft wenig beitragen können, sei es aus Gesundheits- oder Qualifikationsgründen, werden die langfristig vermutlich auch wieder ausgegrenzt, genauso wie "Neigeplackte" aus bestehenden Netzwerken. (By the way: ich hab meine Diplomarbeit im Schwabenländle gemacht. Ich hab auch seeehr lange gebraucht, bis ich mit den Eingeborenen warm geworden bin. Sobald aber mal das Eis gebrochen war, war ich "drin".) Die Thematik "kein soziales Netz" kenne ich auch. Tagsüber bin ich weit weg auf Arbeit, und Abends bin ich zu erschöpft, um außer der Hausarbeit noch irgendwie soziale Netzwerke zu pflegen. Meine Devise ist: wenn es mir so richtig scheiße geht, fahr ich lieber ins Geschäft, da hab ich gleich den Sanitäter. Zu Hause lieg ich im Worst Case 10 Stunden in der Ecke, bis mein Mann nach Hause kommt. Der nächste Supermarkt ist hier 5 km weg. Wenn man so richtig krank ist, ohne Auto oder gehbehindert eine unüberbrückbare Entfernung. Wir halten uns aus verschiedenen Gründen (beide krank & Nachbar nicht da, Stromausfall, Auto kaputt, eingeschneit, AKW-Störfall)haltbare Vorräte für ca 3 Wochen vor. Was vorne aufgebraucht wird, wird hinten einmal im Monat aufgefüllt. Was man alles im Haus haben sollte, sagt einem das Bundesamt für Katastrophenschutz [url='http://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Pers-Notfallvorsorge/Lebensmittel/lebensmittel.html']Klick-mich[/url]. Mein Mann hat schonmal Medikamente in einer Online-Apotheke bestellt, die wurden am nächsten Tag geliefert. Für den Notfall also auch machbar.
  • Grundsätzlich finde ich die Idee gut. Es scheint ja immer mehr alleinstehende Menschen zu geben. Aber wie lohnenswert umsetzen? Ich meine, es muss sich ja für den Anbieter vielleicht auch bissl rechnen und mit der Dienstleistung, die nicht kalkulierbar abgerufen wird (oder auch nicht) ist das schwierig. Zum Glück liefert meine Stammapotheke problemlos nach Hause, würden die auch ohne Not machen. Wir wohnen zwar auf dem Dorf, aber hätten die Möglichkeit, Lebensmittel liefern zu lassen. Allerdings haben auch wir immer eine (Trocken-)Bevorratung, als wenn morgen 2 Wochen lang alles geschlossen hat. Ach ja, ansonsten trotzdem auch die mal die als nicht machbar abgehakten Möglichkeiten anfragen/abtelefonieren.... so könnte sich doch was ergeben, auf das man nicht gekommen wäre. ;-)
  • Die Idee , dass man einen monatlichen Betrag bezahlt und dafür im Notfall Hilfe erhält, finde ich richtig gut. Hier existiert das beim Winterdienst. Man bezahlt das ganze Jahr über und wenn der Winter mild wird - Pech, aber wenn es schneit, wird geräumt und gestreut und teuer ist es nicht. ( ca. 30 Euro im Monat) Im Gegensatz zu den Nachbarschaftshilfe- Modellen muss man sich selbst zu nix verpflichten. liebe Grüße Lisa
  • Mir gefällt auch die Idee, die Üppig70 angesprochen hat: die virtuelle Wohngemeinschaft. Klar ist es super, wenn man sich einen gewerblichen Winterdienst leisten kann - und auch ansonsten "gebührenpflichtige" Dienstleistungen in Anspruch nehmen kann. Der Vorteil ist, wie Lisa richtig sagt, daß man sich zu nichts verpflichten muß - außer zum Bezahlen eben. Ich hab mir mal den Link von Üppig70 geben lassen und mich ein bißchen eingelesen. Klingt, wie ich finde, richtig gut ... und, wenn ich das richtig verstanden habe, ist es mit weniger Kosten verbunden - ich als Schwabe finde das sympathisch ... ;-) Liebe Grüße
  • Ich bin im letzten Jahr nicht nur, aber auch aus aus diesen Gründen in eine neu gebaute Seniorenwohnanlage gezogen. Und das war eine der guten Entscheidungen in meinem Leben. Es wohnen viele Leute in meinem Alter, die meisten Singles und wir helfen einander. Ein Anruf und es kommt jemand zu mir. Macht Besorgungen und kpmmert sich. Das ist eas wunderbares.