Vom Dicksein und vom Glück

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  • Schon einige Zeit wollte ich hier Dinge schreiben, die mir durch den Kopf gehen. Ich schreibe nicht sehr oft, und wenn, so hab ich hinterher manchmal das Gefühl, das klingt überlegener als ich mich fühle. Ich bin 41 Jahre alt, bin seit 10 Jahren schwergewichtig, heute mit dem Höchststand 178 Kilo. Ich habe eine Essstörung, die noch latent vorhanden ist (keine Essanfälle, aber zu viel essen), mache seit zwei Jahren eine Gesprächstherapie, die mir sehr viel gibt, mache seit drei Jahren zweimal wöchentlich Kieser-Training, gehe einmal in der Woche zum Aquagym, wenn möglich noch einmal zum Schwimmen ins Thermalbad und seit zwei Wochen habe ich mir ein Ausdauertraining am Ergometer zuhause so angepasst, dass es mir Spaß macht. Das Ziel aller meiner Aktivitäten ist es, gesund zu bleiben und mich wohl zu fühlen, und vor allem in Zukunft immer mehr in der Natur zu unternehmen. Ich hatte im letzten Sommer bei einem Besuch meiner Mutter ein Schlüsselerlebnis, als wir mit der Gondelbahn ;) auf eine Alm gefahren sind. Der Blick von oben, über die ganzen Gipfel in die Ferne, nach allen Seiten, dieser Blick war der Blick meiner Kindheit. Es war, als ob mir das Herz aufgehen würde und ich habe gespürt, wie sehr ich Naturerleben brauche und wie sehr es mir heute fehlt. Als Kinder waren wir beinahe jedes Wochenende in den Bergen oder am Wasser und wir haben viel draußen gespielt. Ich bin zwar in der Stadt Salzburg aufgewachsen, aber sehr naturverbunden. Und ich habe bei diesem Ausflug die Gewissheit gewonnen, dass meine Seele die Natur und den freien Himmel braucht. Daher schlägt mein Herz gleich höher, wenn ich Sonnenkuss über dem Gardasee herumjubeln sehe. Mein Ziel ist also, mir die Nähe zur Natur ganz langsam wieder zu ermöglichen und ich weiß schon heute, wenn es erst so weit ist, werde ich aus den kommenden Erlebnissen und Eindrücken unendlich viel zurückbekommen. Wahrscheinlich sind es diese Erlebnisse und Eindrücke, die mir neben der uneingeschränkten Liebe meiner Eltern, gefehlt haben, sodass ich mir eine Störung zugelegt habe, eine Essstörung. Heute weiß ich, dass meine Eltern mich geliebt haben, so gut es ihnen möglich war. Seit mein Vater im April gestorben ist, habe ich so viel Gewissheit um unsere Verbundenheit gewonnen, so viel Klarheit, was zwischen uns passiert ist, dass ich für mein Leben unendlich viel gelernt habe. Ich hoffe sehr, dieses Gelernte auch ausleben zu können, ich will mich jedenfalls sehr bemühen. Aber was rede ich hier eigentlich, wo will ich eigentlich hin? Ich habe in der Vergangenheit öfter darüber nachgedacht, wie es für die „richtig“ Dicken hier wohl ist, wenn Esssgestörte hier präsent sind, die andauernd den Eindruck erwecken, das Dicksein um Himmels willen so schnell wie möglich los zu werden. Solidarität jetzt, ja! Aber um Gottes Willen selber bald abnehmen. Darüber habe ich schon lange vor Solitudes Postings nachgedacht, wie sich das wohl anfühlt. Wenn man zum Beispiel weiß, dass es nie wieder viel weniger Kilogramm sein werden. In der ersten Phase meiner Essstörungseinsicht war es für mich ganz klar so, die Essstörung wird aus der Welt geschafft (durch Analyse, Verhaltensänderung etc.), Übergewicht verschwindet (langsam oder schnell), dann werden alle Fotos vernichtet aus der dicken Zeit und basta. Ja, Powidl! So habe ich eine ganze Zeit gedacht (ca. von 1998 bis 2002 um genau zu sein ;) ). Ich hatte neun Jahre keinen Reisepass, weil ich kein Passfoto von mir anfertigen lassen wollte. Ich wollte nicht, dass ich einen Reisepass mit einem dicken Foto von mir habe. Seit zwei Wochen habe ich einen mit einem aktuellen Foto bei Höchstgewichtstand. Was ist also geschehen? Ganz einfach. Die Erkenntnisse, von denen ich eingangs schrieb, haben offenbar dazu geführt, dass ich verstanden habe, worum es bei mir persönlich geht. Was mir persönlich fehlt. Welche Störung ich wirklich habe, denn die Essstörung ist nur die Spitze des Eisberges. Insofern kann Besserung bzw. Friede für meine Seele erst dann eintreten, wenn ich die richtigen Bedingungen für mein individuelles Wohlbefinden herstelle. Dazu gehört mein Ausdauertraining, dass mich wieder zu der leidenschaftlichen Spaziergängerin machen wird, die ich bin, dazu gehört aber auch das Stück Puten-Cordonbleu mit Pommes, das ich gestern um 21 Uhr verspeist habe – oh, Gott, oh Gott. Es hat sich richtig angefühlt und ich esse das nicht täglich. Wenn ich es mir aber entgegen meinen inneren Wünschen verbiete, dann müsste ich es vermutlich irgendwann täglich essen. So wird aus unsinnigem Verhalten eine Essstörung. Die Sicherheit bezüglich meiner wirklichen Wünsche, die Sicherheit wirklich eigene Entscheidungen zu treffen, das macht mich frei und wirkt vielfach konstruktiv auf mein Wohlbefinden. So in etwa scheine ich meinen individuellen Weg skizzieren zu können. Dazu gehört auch, dass ich nach langem Überlegen und nach meiner Gesundenuntersuchung, zwei Termine im Krankenhaus ausgemacht habe. Einen in der ES-Ambulanz, um zu sehen, ob sie mir irgendetwas anbieten können, das ich als hilfreich empfinde. Zum Beispiel Gruppentreffen, denn sowas hab ich noch nie probiert. Den zweiten Termin habe ich erst im Jänner, da die Adipositas-Ambulanz scheinbar stark beansprucht wird. Ich gehe dort hin, weil ich überprüfen möchte, ob sie andere Frauen kennen, die ähnliche Probleme mit dem Prolaktinspiegel und in der Folge mit der Menstruation haben. Nachdem mir drei Gynäkologinnen eigentlich nicht helfen konnten und ich nicht willens bin, ein Medikament zu schlucken, das ich meiner Ansicht nach nicht brauche, aber keinen Lust auf 20 Tage pro Monat Blutungen habe, versuche ich diesen Weg. Bis es so weit ist, schreibe ich alles auf, was ich esse und notiere auch mein Ausdauertraining (Zeiten/Puls), um ihnen gleich zu Beginn vorlegen zu können, wieviel ich esse und wieviel ich mich bewege. Es geht da auch um eine Abklärung, warum ich in den letzten Monaten neun Kilo zugenommen habe, die ich mir eigentlich nicht erklären kann. Vielleicht können die mir das erklären. Aber niemand dort wird mir chirurgische oder diätetische Maßnahmen einreden können. Und wenn ich bis dahin – dank meines Ausdauertrainings – ein wenig abnehmen sollte, dann können meine Ärztin und ich auch Schlüsse daraus ziehen. Und wenn ich bis dahin weiter zugenommen habe, werde ich ebenfalls klüger sein. Es geht nicht mehr um den Kampf gegen das Dicksein. Es geht nicht mehr um das Entrinnen aus einem verhassten Körper. Es geht bei mir um die konstante Beruhigung einer seelischen Störung und die konstante Erweiterung meiner physischen Möglichkeiten. Es geht um Blühen und Entfalten. Ich will nicht, dass es mir am Tag x im Jahr 2020 gut geht, weil ich dann wieder 70 Kilo habe ;) Ich will mich auch nicht umbringen, sollte ich im Jänner plötzlich 190 Kilo haben. Ich will, dass es mir jetzt gut geht und wenn es mir morgen oder irgendwann einmal wirklich schlecht geht, werde ich wissen, dass ich das tragen kann. Mit Humor, mit Reife, mit Hilfe anderer Menschen, irgendetwas oder irgendjemand wird immer für mich da sein. Um den Bogen zu schließen: es ist oft kein Vergnügen, so dick zu sein, weil mein Gewicht meinem Temperament manchmal schwer im Wege ist. Aber das Dicksein ist für mich nicht mehr der grässliche Zustand, dem es zu entkommen gilt, vor allem nicht um jeden Preis. Ich bin mit mir zufrieden, weil ich spüre und sehe, dass ich mich entwickle und dass sich mir stets neue Perspektiven eröffnen. Ich bin glücklich. Und ich bin sehr froh und zufrieden und erleichtert, dass es euch hier gibt, dass es Menschen gibt, die Individuen sind, die menschlich sind und menschliche Gefühle haben. Das ist nicht selbstverständlich. Wir alle wissen das. Wenn ich vielleicht bei keinem UserInnentreffen erscheine, dann weil ich kein Geld habe, weil ich nicht weg kann, weil ich keine Zeit oder keine Lust habe, aber der Gedanke, mich mit XX anderen Dicken zu treffen, ist mir null unangenehm, er bringt mich eher zum Schmunzeln. In meinem Aquagym-Kurs, den ich seit einem Jahr besuche, sind Damen zwischen 55 und 70. Teilweise Nervensägen, aber auch ganz nette Nervensägen. Hätte man mir vor 20 Jahren gesagt, dass ich mit 40 mit einer Horde nervender Dauerwellen im Wasser herumhopse und auf bunten Styropornudeln reite, dann hätte ich dieser Person zweifelsohne den Vogel gezeigt. Heute hopse ich drauflos und amüsiere mich köstlich. Danke für diese Gelassenheit. Auch etwas, das ich hier gelernt habe. Deshalb liebe „richtige“ Dicke: ich bin eine richtige Dicke und ich finde einige von euch supertoll. Das war nun vielleicht viel Durcheinander, aber so individuell die Wege aus Lebenskrisen sind, so individuell wie die Körper von Menschen sind, so fallen halt auch die Postings aus. Es gäbe noch so viel zu sagen. Morgen ist ein neuer Tag ;) Ich fühle mich gut bei euch. Danke für alles!!! Und liebe Grüße, Christine
  • Liebe Christine! Das ist ein tolles Posting. :applaus: Alles daran vermittelt mir, dass Du das, was Du machst und noch machen willst, wirklich gut durchdacht hast und das Du mit Dir zufrieden bist. Du strahlst diese Zufriedenheit durch Dein Posting aus! Sicher gibts auch Zeiten, in denen alles nicht so positiv läuft, aber ich finde, wenn man eine positive Grundeinstellung hat, dann kann man auch die schlechteren Zeiten überstehen! Ich freue mich mit Dir! :daumen:
  • Liebe Christine, vielen Dank für dein wunderbares posting! :LG: Ich bin richtig ergriffen! Es sind solche Beiträge, die mir immer wieder Mut machen, weiter daran zu arbeiten, dass ich vielleicht eines (hoffentlich nicht mehr so fernen) Tages für mich auch zu so einer inneren Überzeugung komme. Noch habe ich diese Haltung mir selbst gegenüber eher im Kopf als im Gefühl, aber wenn ich sowas lese, fällt es mir wieder leichter daran zu glauben, dass ich es auch schaffen kann. Es freut mich sehr, dass du zu dir selbst gefunden hast und damit so glücklich bist! lg, dramaqueen
  • Ich gratuliere dir zu dieser wundervollen Lebenseinstellung, liebe Christine. Solche Beiträge sind es, die mir das Herz erwärmen. Ich danke dir dafür. Und wirr ist es überhaupt nicht, sondern völlig verständlich. :LG:
  • Hallo Christine! Du scheinst Dein Leben und Deine Gewohnheiten ganz bewußt, und ich nenne das jetzt mal "ganzheitlich", auf den Kopf zu stellen und das alles nicht im "Hau-ruck-Verfahren" sondern langsam aber sicher. Genau da unterscheidet sich das Abnehmen von einer bewußten Diät. Seine Lebensumstände zu ändern und das Stück für Stück ist ganz sicher der richtige Weg. Meines Erachtens solltest Du dennoch davon Abstand nehmen zwischen Dir und Solitude oder einer anderen Person Parallelen zu suchen. Die Bewältigung einer Essstörung erfolgt personenbezogen und kann nicht verallgemeinert auf jeden angewandt werden. [QUOTE=Lovely Rita] Ich gehe dort hin, weil ich überprüfen möchte, ob sie andere Frauen kennen, die ähnliche Probleme mit dem Prolaktinspiegel und in der Folge mit der Menstruation haben. Nachdem mir drei Gynäkologinnen eigentlich nicht helfen konnten und ich nicht willens bin, ein Medikament zu schlucken, das ich meiner Ansicht nach nicht brauche, aber keinen Lust auf 20 Tage pro Monat Blutungen habe, versuche ich diesen Weg. [/QUOTE] Wir beiden haben uns ja schon mehrfach wegen des Prolaktinspiegels per PN ausgetauscht, dennoch muß ich da mal eben nachhaken. Hast Du den Verdacht, daß die Probleme mit dem Prolaktinspiegel mit Deinem Übergewicht zu tun haben? Ich bin im Zuge der Behandlung meines eigenen Prolaktinoms mittlerweile bei einigen Ärzten gewesen, aber jeder Arzt hat mir auf meine (selbstkritische) Anfrage hin gesagt, daß das rein gar nichts mit dem Gewicht zu tun hat. Ich bin mir nicht ganz sicher wie Du das mit dem Prolaktinspiegel für Dich selber einschätzt, aber ich kämpfe seit mittlerweile 5 Jahren gegen ein nerviges und behandlungsresistentes Prolaktinom an (zur Erklärung, das ist ein - meist - gutartiger Gehirntumor). Der Gedanke einen Gehirntumor im Kopf zu haben ist meines Erachtens nicht sonderlich beruhigend. Hormone hier, Hormone da, Medikamention erhöhen, Medikamention wieder runter setzen (wegen ständiger Größenveränderungen nach oben und nach unten) waren bei mir bislang die einzige Art der Behandlung. Eines weiß ich mittlerweile aber ganz sicher: man braucht keinen Gynäkologen, sondern einen Endokrinologen (warte momentan selber auf einen Termin...). Da setze ich persönlich meine Hoffnungen hinein, obwohl ich weiß, daß mir dann wieder Medikamentionen mit Hormonen bevor stehen, aber diesmal geht da ein Fachmann ran und nicht ein Arzt der die Erkrankung lediglich "mitbehandelt". Eine letzte Alternative wäre eine OP und wer will das schon gerne? Wäre schön wenn wir auch weiterhin einen Bericht von Dir lesen könnten. Du schlägst (aus meiner Sicht der Dinge) den richtigen Weg ein. Also weiterhin: toi, toi, toi..... Liebe Grüße
  • [QUOTE=Lovely Rita]Die Sicherheit bezüglich meiner wirklichen Wünsche, die Sicherheit wirklich eigene Entscheidungen zu treffen, das macht mich frei und wirkt vielfach konstruktiv auf mein Wohlbefinden.[/QUOTE] Diesen Satz habe ich immer wieder durchgelesen und finde ihn im Zusammenhang mit dem restlichen Postig einfach großartig. Danke für deinen Text. Murmel
  • hallo ihr lieben, vielen dank für eure lieben wünsche! ich will mich nicht mit solitude vergleichen, dass jede geschichte anders geht, darum geht es mir ja eigentlich. ich wollte im grunde sagen, dass ich selbst noch vor zwei jahren vermutlich aus ähnlichen gründen nicht zu einem dickentreffen gegangen wäre. ziemlich sicher sogar nicht. ich habe ihr beispiel verwendet, weil es gut zeigt, dass es um persönliche entwicklung geht. ich habe oft den eindruck, bei mir und anderen essgestörten, dass das dicksein so als die zentrale hölle empfunden wird. aber die hölle ist ganz wo anders. dicksein heißt einfach, dass mehr von einem menschen da ist, aber das sieht man in diesen phasen vor lauter panik nicht. und vor lauter bloß-nicht-mehr-dicksein bleiben die eigentlichen probleme liegen. über die gibt es dann auch kein einziges schlaues buch, weil es so viele verschiedene probleme sein können und viele schlaue bücher sein müssten. deshalb mag ich zum beispiel keine essstörungsbücher mehr lesen.mir geht die ganze theorie zur zeit auf den geist. und ich finde es einfach sehr unangenehm für "normale" dicke, wenn die sich dauernd anhören müssen, wie schlimm ihr normalzustand ist. [QUOTE=Sumpitt]Wir beiden haben uns ja schon mehrfach wegen des Prolaktinspiegels per PN ausgetauscht, dennoch muß ich da mal eben nachhaken. Hast Du den Verdacht, daß die Probleme mit dem Prolaktinspiegel mit Deinem Übergewicht zu tun haben? [/QUOTE] liebe sumpitt, ich weiß es nicht. noch nicht. ich weiß nur, dass ich kein prolaktinom habe. deshalb geh ich im jänner in die adipositasambulanz, weil ich hoffe, dass die da erfahrungswerte haben, was hormone betrifft etc. der prolaktinspiegel wäre mir an sich egal, aber die andauernden blutungen nerven gewaltig. das problem mit den endokrinologen in österreich ist, dass es sie nicht gibt. es gibt das fach nicht und so schreiben alle gyns, endokrinologie auf ihre fahnen, aber sie haben oft nur völlig laienhaftes wissen, quasi google. das geben manche sogar freiwillig zu. die adipositasambulanz sollte aber kompetent sein, zumindest gehen meine praktische ärztin und ich davon aus. ich kann mir gut vorstellen, dass dich das ding nervt, noch dazu, wenn es sich andauernd verändert. und die op finde ich auch schlimm, das wird durch die nase gemacht, so viel ich weiß. ich habe mich einmal im netz schlau gemacht. das problem ist, dass die dinger dann auch gern nachwachsen. ich werde auf jeden fall gerne weiter berichten und wenn ich irgendwas interessantes erfahre, lass ich es dich wissen. liebe grüße an alle, christine
  • Liebe Christine, Dein Posting hat mich sehr berührt und spricht mir aus der Seele. [QUOTE=Lovely Rita]dicksein heißt einfach, dass mehr von einem menschen da ist, [/QUOTE] Ich lese gerade "Der Weg zum Glück" vom Dalai Lama. Das Zitat erinnert mich an eine Textstelle, die ich gelesen habe: "Wenn ich einen Raum voller Menschen betrachte, mögen einige dick, andere dünn, wieder andere gut aussehend sein. Doch wenn ich sie mit einem Röntgengerät betrachte, dann sehe ich einen Raum voller Skelette mit großen Augenhöhlen. Das ist die wahre Natur unseres Körpers." Liebe Grüße Andrea :)
    • Offizieller Beitrag
    Liebe Christine, Dein Text hat mir sehr gefallen. Ich kann Dich so gut verstehen und weiß ganz genau, was Du meinst. Insbesondere die Wiederentdeckung Deiner Naturverbundenheit hat bei mir einen ganz besonderen Nerv getroffen. Uns Dicken wird immer vorgeworfen, wir seien faul und gefräßig, aber häufig ist es doch so, dass Stress, viel Arbeit, vielleicht übertriebener Fleiß, weil man es den anderen beweisen will, einen wesentlich Beitrag zu unserem Gewicht leisten. Entschleunigung ist für mich das Zauberwort. Und für mich ist es auch mit einem Leben in und an der Natur verbunden. Aber ich merke selbst, dass es das allein nicht ist. Man muss auch die Seele darauf trimmen. Das dauert, aber Du wirst es schaffen. Dein Text hat mir auch mal wieder gezeigt, wie sehr doch das Dicksein von Leuten, die eigentlich nichts davon verstehen (Psychologen, Ärzten, Journalisten usw.) mystifiziert wird. Im Grunde ist es doch so, wie Du schreibst: " dicksein heißt einfach, dass mehr von einem menschen da ist" ... nicht mehr und nicht weniger. Liebe Grüße Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Danke für deinen Text, Christine! :daumen: [QUOTE=Lovely Rita]Es geht nicht mehr um den Kampf gegen das Dicksein. Es geht nicht mehr um das Entrinnen aus einem verhassten Körper. Es geht bei mir um die konstante Beruhigung einer seelischen Störung und die konstante Erweiterung meiner physischen Möglichkeiten.[/QUOTE] Du bringst es phantastisch auf den Punkt. :ja:
  • Liebe Christine, danke für diesen tollen Beitrag !! [QUOTE=Lovely Rita] Aber das Dicksein ist für mich nicht mehr der grässliche Zustand, dem es zu entkommen gilt, vor allem nicht um jeden Preis. Ich bin mit mir zufrieden, weil ich spüre und sehe, dass ich mich entwickle und dass sich mir stets neue Perspektiven eröffnen. Ich bin glücklich. [/QUOTE] Du beschreibst hiermit genau [b]das[/b], was auch ich empfinde und lebe. Ich denke, mit diesem Bericht machst du Menschen, die noch nicht so weit sind diese innere Freiheit und Zwanglosigkeit zu fühlen, spüren und leben, sehr viel Mut. Es lohnt sich diesen Weg zu gehen, denn es tut so gut. Glückliche und zufriedene Grüße Bine
  • guten morgen, es freut mich, dass ich mich offenbar doch einigermaßen verständlich gemacht habe. vielen dank für eure meinungen und ich hoffe, es ist auch klar, dass ich ohne euch nicht da wäre, wo ich bin. es ist vielen von euch in der vergangenheit immer wieder gelungen, mich zu rühren, zu berühren und ich denke, dass mit-fühlen nicht die schlechteste art ist, mit dem verstehen anzufangen. und das, liebe Martina, vergessen viele ärzte, psychologen etc..... leider häufig. die erfahrung, wie schwierig es ist, kompetent behandelt zu werden, war für mich ja auch sehr erhellend, weil sie mir gezeigt hat, wie oberflächlich viele sogenannte profis tätig sind. das würde ich selbst niemals wagen, es wäre mir viel zu peinlich. die hauptsache ist, dass wir uns nicht mehr kirre machen lassen. es gibt eine schöne zeile von thomas hardy, eigentlich eine kapitelüberschrift, die ist zu einem heimlichen motto für mich geworden. "widrigkeiten säumen seinen weg, er aber singt sein lied." und genau das will ich auch. einen schönen tag wünsche ich euch allen, christine
  • Einfach nur ein gaaanz dickes :danke: Es hat mir richtig gut getan Deinen Text zu lesen! Bei mir sind die Glücksmomente zur Zeit sehr selten, was aber nicht nur durch das Gewicht, sondern durch starke chronische (Rücken-)Schmerzen kommt. Aber wenn ich solche Texte (z.B. auch Martinas) lese, dann achte ich wieder mehr darauf, positive Momente zu 'kultivieren'. mellow, die das Zitat mit den Widrigkeiten sehr schön findet...
  • Wie schön, dass das geht. Wie schön, dass man mit sich selbst im Reinen sein kann. Und danke, dass man das so wunderbar nachfühlen konnte beim Lesen. :)