Unangenehmes Gefühl beim Kontern

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  • @ Viola D'accord, oder wie Varoufakis sagt: "we agree to disagree". Aber ich komm später nochmal darauf zurück. Jetzt muss ich mich um 'den Znacht' kümmern. :cool:
  • Ich schließe mich Margarete an und würde sehr gerne auf das ursprüngliche Thema „unangenehmes Gefühl beim Kontern“ noch einmal eingehen. Die Situationen hier im Thread passt eigentlich auch ein wenig zum Ursprungs-Thema - mir ist schon früh in diesem Thread aufgefallen, dass ich schon beim Lesen von bestimmten Beiträgen und dem darauf folgenden gedanklichen Kontern ein leicht unangenehmes Gefühl bekam. Zu meinen Anfangszeiten im Forum war dieses Gefühl noch [I]viel [/I]größer, wohl auch deshalb da ich öfter spontan und ungeplant Antworten schrieb. Heute lasse ich mir beim Antworten mehr Zeit und das ist wohl auch eine Art von "Stress-Vermeidungstaktik", aber im echten Leben, hat man oft nicht diese Zeit. Gestern im Freibad, ich kam aus dem Wasser und eine Horde von fast zehn pubertierenden Kids kam gerade vorbei, einer rief „du fette Sau“. Ich konnte nichts antworten, denn die Kids waren extrem schnell unterwegs und etwas hinterherrufen mache ich prinzipiell nicht. Solche eine Boshaftigkeit ärgert und kränkt mich natürlich, es wäre aber einfach nur schade, wenn ich mich deshalb zuhause verstecken würde und daher versuche ich lieber meine unangenehmen Gefühle etwas mehr in den Griff zu bekommen.
  • Dieses unangenehme Gefühl kenne ich auch manchmal. Wobei es bei mir auch abhängig von meiner Verfassung ist. Geht es mir gut, denke ich mir, was für ein armes Würstchen muss das sein, das es nötig hat, seinen (Selbst-)Hass auf andere abzuladen. Dann fällt mir auch meist ein Spruch ein, der - ohne polemisch zu sein - passt. Oder einfach nur den anderen verwirrt. :-p Geht es mir schlecht, kriege ich eher mal "Herzklopfen" und ärgere mich, dass mir kein passender Konter einfällt. Aber egal, welche Gemeinheiten - wie heißt es so schön: "Haters gonna hate". Letztendlich versuche ich, Gefühle einfach auch mal aushalten - so wie z.B. meine Höhenangst weniger wird, wenn ich mich langsam einer Höhe aussetze und mein Interesse groß genug ist. Für mich persönlich habe ich auch gemerkt, dass es mir mehr und mehr egal wird, was andere über mich denken. Das wirkt für mich persönlich befreiend. Und gewährt Abstand zu so manchem ((fast)erwachsenen) Deppen da draußen.
  • [quote='Viola','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136800#post136800']Letztendlich versuche ich, Gefühle einfach auch mal aushalten - so wie z.B. meine Höhenangst weniger wird, wenn ich mich langsam einer Höhe aussetze und mein Interesse groß genug ist. [/QUOTE]Ein interessanter Gedankenansatz – mir kommt aber gerade der Gedanke, dass ich die Anfeindungen schon seit Jahrzehnten erlebe, müsste ich nicht schon längst unempfindlicher gegen diese unangenehmen Gefühle sein?
  • [QUOTE=Bircan]Gestern im Freibad, ich kam aus dem Wasser und eine Horde von fast zehn pubertierenden Kids kam gerade vorbei, einer rief „du fette Sau“. Ich konnte nichts antworten, denn die Kids waren extrem schnell unterwegs und etwas hinterherrufen mache ich prinzipiell nicht. Solche eine Boshaftigkeit ärgert und kränkt mich natürlich, es wäre aber einfach nur schade, wenn ich mich deshalb zuhause verstecken würde und daher versuche ich lieber meine unangenehmen Gefühle etwas mehr in den Griff zu bekommen. [/QUOTE] Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es auch in einer solchen Situation nicht viel gebracht hätte, hättest du reagiert oder versucht den Angreifer zur Rede zu stellen. Sie waren in der Sicherheit einer großen Gruppe, der, ich nenne ihn mal etwas schief "Wortführer" wollte sich vermutlich dadurch profilieren und seine Position in der Gruppe festigen. Er hätte auf dich und deine Gefühle gar nicht eingehen können, denn es ging ihm ja darum, den Macker zu markieren, den dominanten Part und hätte vor den anderen niemals verständnisvoll oder einsichtig reagiert. Hier stößt man dann auch einfach auf Grenzen der eigenen Macht. Es macht dich nicht schlechter, dass du bei einer Überzahl nicht die Möglichkeit hattest, dich adäquat zu wehren. Das, was derjenige gemacht hat war feige und gemein, dass ihm das selbst in Gänze bewusst ist, ist zu bezweifeln. Es sollte verletzen und das hat es natürlich auch, ich hätte es ähnlich empfunden. Aber du wirst dich nicht zum Opfer machen lassen, du wirst wieder hingehen und dem standhalten, was widerum wirklich mutig und konsequent ist. Ich hatte mal eine Situation, als ich abends im fast leeren Schwimmerbecken im Freibad trainiert hatte. Ich schwamm neben einer anderen, jüngeren Frau. Zu uns stieß dann eine Gruppe von vier Jungs in der Frühpubertät. Es waren also nur zwei Bahnen belegt und neben uns war genügend freier Platz. Sie fingen dann aber an quer auf den von uns mit Beschlag belegten Bahnen zu schwimmen. Genau dort immer wieder ins Wasser zu springen, rumzuplantschen, sprich uns bewusst zu stören. Die andere Frau verließ nachdem sie zweimal nicht ihre Bahn bis zum Anschlag hatte weiterschwimmen können, bzw. beim Schwimmen quasi körperlich bedrängt wurde durch die bewusst störenden Jungs mit Kopfschütteln und missbilligendem Gesichtsausdruck das Becken und gab ihr Training auf. Ich beobachtete das und schwamm mit klopfendem Herzen weiter, da ich auf meiner Bahn bisher einigermaßen unbelästigt geblieben war. Jetzt verlegten sie sich allerdings dann darauf dasselbe Spiel auf "meiner" Bahn zu treiben. Ich schwamm stur weiter, auch wenn es mir sehr unangenehm war. Beim zweiten Mal, als auch ich nicht meine Bahn beenden konnte, weil "zufällig" ganz knapp neben mir ins Wasser gesprungen wurde fragte ich in verärgertem Ton: "Müsst ihr hier die Schwimmer stören, es ist überall sonst genug Platz!" Einer von ihnen entgegnete in höhnischem Ton: "Wieso, wir machen doch gar nichts, wir stören doch nicht!" Daraufhin erwiderte ich noch: "Ja, aber wenn ihr weiter hier im Schwimmerbecken spielen wollt, dann lauft ihr Gefahr, dass ihr einen Tritt abbekommt." Zur Erklärung, ich habe das bewusst ambivalent formuliert, hatte aber keinesfalls vor, die Jungs absichtlich körperlich anzugreifen, hätte mich aber in meinen Bewegungen eben nicht beschränken lassen. Beim nächsten Mal standen sie dann alle zu viert im Wasser am Bahnende und ich habe natürlich nicht versucht durch sie durchzuschwimmen. Was wäre hier nun meine Option gewesen um mich gegen die Schikane zu wehren? Nochmal reden? Tatsächlich versuchen, sie wegzustoßen? Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn nicht im anderen Becken mein damaliger Freund und jetzt bald Ehemann geschwommen wäre. Ich stand also dann vor den Jungs im Wasser und rief laut und bestimmt: "Schatz, kannst du bitte mal zu mir kommen?" Der so bezeichnete erhob sich dann aus dem Wasser zu seiner vollen Größe und ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie die vier weg waren. Allein habe ich das also auch nicht gelöst und ich frage mich, wie auch? Gegen eine böswillige Übermacht konnte ich meines Erachtens nach nicht gewinnen, ob weitere Worte da etwas gebracht hätten? Ich weiß es nicht genau, ich vermute nicht. Irgendwo war es für mich dennoch eine Niederlage, zumindest in der Empfindung und auch ein unangenehmes Erlebnis. Was hättet ihr getan, vor allem, wenn ihr ganz allein gewesen wäret? Ich komme heute zu dem Schluss, dass ich solche Dinge akzeptieren muss und eben nur mit meiner eigenen Reaktion zufrieden sein können muss. Sich nicht kampflos geschlagen geben ist schon etwas, was ich verinnerlicht habe. Dinge akzeptieren, die ich ad hoch nicht hätte ändern können, das fällt mir nach wie vor schwer und ich versuche, sie meinen Selbstwert nicht angreifen zu lassen. Nicht immer so einfach, finde ich.
  • ach menno.............! Ich glaub ich gebs auf..... Vielleicht bin ich ja auch auf nem falschen Dampfer?:confused: Es ging doch nicht um das unangenehme Gefühl nachdem man beleidigt wurde. Da kann sich -glaube ich-tatsächlich eine Art Gewöhnungseffekt ergeben sodaß man nicht mehr ganz so tief getroffen wird. Ich dachte es ginge um das unangenehme Gefühl nachdem man gekontert hat Die Anspannung/Angst die manche von uns quält ob und wie der Konter ankommt bzw ob man dadurch Aggressionen schürt usw. Und wenn man diese Angst/mulmiges Gefühl kennt, dennoch weiterhin auf erwachsene Art und Weise zu kontern.. Sich trotz der Angst weiterhin zu behaupten und bei einer "würdevollen" Einstellung/Haltung zu bleiben
  • [QUOTE=Margarete]Ich dachte es ginge um das unangenehme Gefühl nachdem man gekontert hat Die Anspannung/Angst die manche von uns quält ob und wie der Konter ankommt bzw ob man dadurch Aggressionen schürt usw. Und wenn man diese Angst/mulmiges Gefühl kennt, dennoch weiterhin auf erwachsene Art und Weise zu kontern.. Sich trotz der Angst weiterhin zu behaupten und bei einer "würdevollen" Einstellung/Haltung zu bleiben [/QUOTE] Bezieht sich das jetzt auf meinen Post? Ich habe ja auch über Kontermöglichkeiten und die damit verbundenen Gefühle und auch Reaktionen darauf, die ich erlebt hatte. Und Bircan wurde ja dann einer Kontermöglichkeit beraubt und deswegen habe ich Hypothesen dazu aufgestellt, aber entschuldige bitte, wenn das jetzt zu abschweifend war. Ganz ohne auch den Kontext zu diskutieren scheint mir das aber gar nicht so gut möglich zu sein, denn der Konter an sich passiert ja nicht in einem sozialen Vakuum sondern findet Resonanz in der Umwelt und auch damit mag ich mich dann auseinandersetzen. Mein persönliches Beispiel ging vielleicht auch zu sehr in eine andere Richtung und war als allgemeiner Kommentar zum Thema "Wie sich situationsadäquat wehren" gedacht.
  • [quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136803#post136803']Aber du wirst dich nicht zum Opfer machen lassen, du wirst wieder hingehen und dem standhalten, was widerum wirklich mutig und konsequent ist. [/QUOTE]Soweit es in meiner Macht liegt versuche ich, mit Herz und Verstand, nicht (mehr) ein Opfer zu werden :) [QUOTE]Ich beobachtete das und schwamm mit klopfendem Herzen weiter, da ich auf meiner Bahn bisher einigermaßen unbelästigt geblieben war. Jetzt verlegten sie sich allerdings dann darauf dasselbe Spiel auf "meiner" Bahn zu treiben. Ich schwamm stur weiter, auch wenn es mir sehr unangenehm war. Beim zweiten Mal, als auch ich nicht meine Bahn beenden konnte, weil "zufällig" ganz knapp neben mir ins Wasser gesprungen wurde fragte ich in verärgertem Ton: "Müsst ihr hier die Schwimmer stören, es ist überall sonst genug Platz!" Einer von ihnen entgegnete in höhnischem Ton: "Wieso, wir machen doch gar nichts, wir stören doch nicht!" Daraufhin erwiderte ich noch: "Ja, aber wenn ihr weiter hier im Schwimmerbecken spielen wollt, dann lauft ihr Gefahr, dass ihr einen Tritt abbekommt." Zur Erklärung, ich habe das bewusst ambivalent formuliert, hatte aber keinesfalls vor, die Jungs absichtlich körperlich anzugreifen, hätte mich aber in meinen Bewegungen eben nicht beschränken lassen. Beim nächsten Mal standen sie dann alle zu viert im Wasser am Bahnende und ich habe natürlich nicht versucht durch sie durchzuschwimmen. Was wäre hier nun meine Option gewesen um mich gegen die Schikane zu wehren? Nochmal reden? Tatsächlich versuchen, sie wegzustoßen? Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn nicht im anderen Becken mein damaliger Freund und jetzt bald Ehemann geschwommen wäre. Ich stand also dann vor den Jungs im Wasser und rief laut und bestimmt: "Schatz, kannst du bitte mal zu mir kommen?" Der so bezeichnete erhob sich dann aus dem Wasser zu seiner vollen Größe und ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie die vier weg waren.[/QUOTE] Eine schöne und zugleich interessante Geschichte - ich glaube zudem auch, dass jeder Konter mit Verstand und Maß durchgeführt werden sollte. [QUOTE]Allein habe ich das also auch nicht gelöst und ich frage mich, wie auch? Gegen eine böswillige Übermacht konnte ich meines Erachtens nach nicht gewinnen, ob weitere Worte da etwas gebracht hätten? Ich weiß es nicht genau, ich vermute nicht.[/QUOTE]Wahrscheinlich hättest du wirklich den "kürzeren" gezogen, sich irgendwann zurück zu ziehen und seine Ruhe zu bekommen ist ja auch eine Form von Gewinn … zwar kein Triumph, aber dennoch hat man sich für sich selbst eingesetzt! [quote='Margarete','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136804#post136804']ach menno.............! Ich glaub ich gebs auf..... Vielleicht bin ich ja auch auf nem falschen Dampfer?:confused: Es ging doch nicht um das unangenehme Gefühl nachdem man beleidigt wurde.[/QUOTE]Ich kann die beiden Dinge nicht ganz voneinander trennen, ich kontre doch nur deshalb da ich beleidigt wurde und dieses Beleidigt werden spielt doch auch mit eine Rolle (vorherige Aufregung) [I]nachdem [/I]ich gekontert habe.
  • [quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136805#post136805']Bezieht sich das jetzt auf meinen Post?[/QUOTE] Nein.... Bin sonne Ein-Finger-Suchsystem-Tipperin :-o Du hast also gepostet während ich noch nach Tasten geschielt habe.:rolleyes:
  • [QUOTE=Margarete]Du hast also gepostet während ich noch nach Tasten geschielt habe.:rolleyes:[/QUOTE] Und ich habe auch den zeitlichen Ablauf gar nicht beachtet, als ich auf dich reagiert habe, mir war gar nicht aufgefallen, dass da noch Posts dazwischen aufgetaucht sind, während ich meine Tapete getippt hatte:-D [QUOTE=Bircan]Wahrscheinlich hättest du wirklich den "kürzeren" gezogen, sich irgendwann zurück zu ziehen und seine Ruhe zu bekommen ist ja auch eine Form von Gewinn … zwar kein Triumph, aber dennoch hat man sich für sich selbst eingesetzt![/QUOTE] Mir fällt gerade auf, dass ich genau das vor kurzem einem Mandanten gesagt habe, der vor Gericht verloren hatte. Vielleicht liegt auch darin der Schlüssel, dass man das Ganze vom objektivierbaren Ergebnis abtrennt. Also Erfolg nicht gleich: Ich gewinne den Fall oder in meinem Fall: Die Jungs lassen mich in Ruhe weitertrainieren und machen ihren Jokus ein paar Meter weiter entfernt. Sondern einfach, dass man sich im Rahmen seiner eigenen Wertmaßstäbe für seine Rechte eingesetzt hat (oder auch für die anderer) und seine Position klar gemacht hat. Und natürlich könnte es auch eine Option sein, mal nicht zu kämpfen, wenn es einem vielleicht nicht sinnvoll erscheint (für mich momentan noch nicht so umsetzbar, aber es liegt im Rahmen meiner Vorstellungsmöglichkeiten). [QUOTE=Bircan]mir kommt aber gerade der Gedanke, dass ich die Anfeindungen schon seit Jahrzehnten erlebe, müsste ich nicht schon längst unempfindlicher gegen diese unangenehmen Gefühle sein? [/QUOTE] Die Frage wäre da vielleicht, seit wann du dich bewusst damit auseinandersetzt. Um Gefühle zu wandeln muss man sich ja ihrer erstmal voll bewusst sein, zuerst läuft ja vieles über den Intellekt und erst später oder sehr viel später zieht die auf bestimmte Reaktionen konditionierte Gefühlswelt nach. Zumindest kann es so sein. Und mir kann es z.b. auch passieren, dass mich ein Verhalten 10 mal gar nicht trifft und beim 11. Mal dann plötzlich doch, auch wenn ich dachte, das hinter mir gelassen zu haben.
  • @ Bircan Also Du fragst, was Du tun kannst, um Dir das 'schlechte Gefühl' abzutrainieren, wenn Du Dich gegen eine Beleidigung zur Wehr gesetzt hast? Ich sag Dir, was Dir fehlt: eine gehörige Portion Selbstbewusstsein! Da schreit Dir ein kleines Kind eine Beleidigung zu und Du verteidigst Dich zurecht, wenn auch etwas ungeschickt, wie ich meine - hast Du da tatsächlich diesen Vortrag gehalten? [QUOTE]„Weißt du, es ist nicht schön was du mir hinterherrufst, es tut mir weh mit solchen Worten angeschrien zu werden. Du möchtest doch sicher auch nicht von einem Fremden angeschrien werden, nur weil diesem Menschen etwas an dir auffällt was ihm nicht gefällt“. [/QUOTE] Vielleicht war die Kleine damit etwas überfordert, oder? "Lass das, oder ich sag's deinen Eltern" hätte vielleicht auch gereicht. Aber wie auch immer. Du hast das Recht dazu, Dich zur Wehr zu setzen. Es ist absolut in Ordnung, auf eine Beleidigung von einem kleinen Kind streng zu reagieren. Und das kannst Du auch vor den Eltern vertreten, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil Du Dich verteidigt hast. Vielleicht warst Du danach über Deine eigene Courage erschrocken. Vielleicht verteidigst Du Dich nicht so oft? Du musst Beleidigungen nicht kommentarlos einstecken! Ich bin in meinem Leben so oft und so tief verletzt und über lange Zeit so gemobbt worden, dass ich eine Zeit lang gar nicht mehr wirklich gelebt habe. Ich hatte Angst vor allem und jedem und habe in meinen abgedunkelten 4 Wänden gelebt und zum Fernsehen Kopfhörer benutzt, damit mich die Nachbarn ja nicht hören. Die Entscheidung war leben ja oder nein. Ich habe mich für das Leben entschieden. Und ich habe mir mein Leben zurück geholt. Stück für Stück. Und ich lasse mich nie wieder von irgend jemandem davon abbringen, dass ich ein Recht habe zu leben. Nie wieder lasse ich mich von irgend jemandem dazu bringen, dass ich mich verstecke und vor Verzweiflung heule. Auch nicht von einem kleinen Kind oder dessen Eltern! Bircan wach auf! Du musst Dich bei niemandem dafür entschuldigen, dass Du auf Dein Recht bestehst, nicht beleidigt zu werden. Du musst nicht weglaufen und weinen, weil Du versucht hast, Dich zu verteidigen. Nicht Du solltest weinen, sondern die anderen, die Dich verletzen. Dazu haben sie kein Recht! Und das nächste mal nimmst Du Dein Herz und all Deine Courage in die Hand und stehst wieder für Dich ein. Du darfst wütend sein. Du darfst ärgerlich sein. Du bist Bircan! Verschaff Dir Respekt!
  • [quote='Bircan','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136806#post136806'] Wahrscheinlich hättest du wirklich den "kürzeren" gezogen, sich irgendwann zurück zu ziehen und seine Ruhe zu bekommen ist ja auch eine Form von Gewinn … zwar kein Triumph, aber dennoch hat man sich für sich selbst eingesetzt![/QUOTE] [quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136808#post136808']Mir fällt gerade auf, dass ich genau das vor kurzem einem Mandanten gesagt habe, der vor Gericht verloren hatte. Vielleicht liegt auch darin der Schlüssel, dass man das Ganze vom objektivierbaren Ergebnis abtrennt. Also Erfolg nicht gleich: Ich gewinne den Fall oder in meinem Fall: Die Jungs lassen mich in Ruhe weitertrainieren und machen ihren Jokus ein paar Meter weiter entfernt. Sondern einfach, dass man sich im Rahmen seiner eigenen Wertmaßstäbe für seine Rechte eingesetzt hat (oder auch für die anderer) und seine Position klar gemacht hat. Und natürlich könnte es auch eine Option sein, mal nicht zu kämpfen, wenn es einem vielleicht nicht sinnvoll erscheint (für mich momentan noch nicht so umsetzbar, aber es liegt im Rahmen meiner Vorstellungsmöglichkeiten). [/QUOTE] Den Aspekt "Gewinn/Erfolg" find ich auch interessant. Ich bin mir noch nicht im Klaren ob es "[B]der[/B] ([I]einzige[/I]) Schlüssel ([I]ist[/I]), dass man das Ganze vom objektivierbaren Ergebnis abtrennt."(Zitat Angelina) Aber es könnte einer sein.:daumen: Ich habe das Gefühl, daß es sich im Grunde um das Thema SELBSTACHTUNG dreht... Wenn das stimmt, dann mach ich/ihr jeweils als Individuen die Regeln was jeweils nötig ist um die individuelle Selbstachtung zu wahren. Also evtl in bestimmten Situationen auch durchaus mal aus eigenen, vernünftigen Erwägungen die Klappe zu halten. Von außen betrachtet ändert es nichts am Erscheinungsbild aber in mir ist es eine bewußte und nicht erzwungene Entscheidung. (was ich für einen sehr wichtigen Unterschied halte) Ich vermute auch, daß die Intensität des "mulmigen Gefühls" durchaus in einem Zusammenhang mit der Zielsetzung des "Konters" steht. Möchte ich wie in den Kinderbeispielen ein Umdenken bei Kind(und vielleicht Eltern) bewirken? Oder möchte ich nur einfach nicht mehr erdulden und ein Zeichen setzen? Der Wunsch etwas zu bewirken erzeugt-glaube ich- höheren inneren Druck, als es "einfach"nur fürs eigene Wohlbefinden zu tun. Ignoranz ist natürlich theoretisch auch eine Option -mir gelingts leider nicht. Mir ist die Haltung zu mir und auch zu meinem Gegenüber wichtig. Wenn ich mich zum "Hans Wurst" mache durch asoziale Sprache und oder Gestik verliere ich die Achtung vor mir selbst.(und natürlich vor jedem Anderen der so agiert) Wenn ich mich sprachlich daneben benehme -was durchaus mal vorkommt-(aber NIE bei Kindern) dann fühle ich mich hinterher doppelt schlecht. Ach und was die ständigen "Störfeuer" Provokationen, Ablenkungsverwirrungen in diesem Thema betrifft möchte ich Angelina noch gerne deutlich zustimmen! Zitat:" Absolut souveräner "Konter". Ohne alttestamentarische Vergeltungsmentalität, ohne sich von Provokationen zum Gegenbiss nötigen zu lassen. Schönes Beispiel dafür, dass Menschen auch anders können." "Gretel" sagt dazu: "Weiter so!":daumen:
  • [quote='Balou','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136811#post136811']Ich sag Dir, was Dir fehlt: eine gehörige Portion Selbstbewusstsein![/QUOTE]Ich glaube ich hatte es im Forum schon einmal gesagt – ich habe sehr viel Selbstbewusstsein, aber Selbstwertgefühl habe ich nicht in der gleichen Menge und ich weiß warum ich von diesem weniger habe. [QUOTE]Du hast das Recht dazu, Dich zur Wehr zu setzen. Es ist absolut in Ordnung, auf eine Beleidigung von einem kleinen Kind streng zu reagieren. Und das kannst Du auch vor den Eltern vertreten, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, weil Du Dich verteidigt hast. [/QUOTE]Sicher, aber das unangenehme Gefühl ist ja nicht deshalb weg, weil mir jemand sagt, dass mein Konter völlig in Ordnung ist … bei beiden Aktionen fanden die Eltern auch, dass es in Ordnung war ihr Kind sachlich darauf hinzuweisen, dass man jemand mit solchen Aussagen verletzt. [QUOTE]Ich bin in meinem Leben so oft und so tief verletzt und über lange Zeit so gemobbt worden, dass ich eine Zeit lang gar nicht mehr wirklich gelebt habe. Ich hatte Angst vor allem und jedem und habe in meinen abgedunkelten 4 Wänden gelebt und zum Fernsehen Kopfhörer benutzt, damit mich die Nachbarn ja nicht hören. Die Entscheidung war leben ja oder nein. Ich habe mich für das Leben entschieden. Und ich habe mir mein Leben zurück geholt. Stück für Stück. Und ich lasse mich nie wieder von irgend jemandem davon abbringen, dass ich ein Recht habe zu leben. Nie wieder lasse ich mich von irgend jemandem dazu bringen, dass ich mich verstecke und vor Verzweiflung heule. Auch nicht von einem kleinen Kind oder dessen Eltern![/QUOTE]Zum Thema Mobbing, ausgegrenzt werden und Traumata kann ich leider auch ein Lied singen - ich habe diese Dinge wohl anders verarbeitet, oder genauer gesagt, ich [I]bin[/I] sie anders am verarbeiten. Ich habe mich noch nie in meinem Leben Zuhause versteckt, ich bin ein sehr kommunikativer Menschen und ich brauche und suche Menschen, auch wenn es manchmal ein wenig Zeit benötigt bis ich die "richtigen" Menschen für mich gefunden habe. Ich weine wenn ich mich verzweifelt fühle und wenn mich jemand anderes dazu bringt, dann ist das so – ich empfinde mein weinen nicht als negativ, es ist eine von vielen Emotionen und manche Gefühle lösen bei mir ein weinen aus, andere ein lachen. [QUOTE]Bircan wach auf! Du musst Dich bei niemandem dafür entschuldigen, dass Du auf Dein Recht bestehst, nicht beleidigt zu werden. Du musst nicht weglaufen und weinen, weil Du versucht hast, Dich zu verteidigen. Nicht Du solltest weinen, sondern die anderen, die Dich verletzen. Dazu haben sie kein Recht! Verschaff Dir Respekt![/QUOTE]Ich kann dir versichern, dass ich ein sehr wachsamer Menschen bin und mich auf meine Weise schon immer durchgesetzt habe. So möchte ich auch niemanden zum Weinen bringen – wir beide sind wohl grundverschieden, ich bin fest davon überzeugt „Gewalt gebiert Gewalt“ und daher werde ich solange mein Verstand funktioniert mich gegen jede Gewalt gewaltfrei wehren. Ich garantiere, dass ich mich beim nächsten Mal wieder für mich einsetze, denn das mache ich seit zig Jahren und werde es wohl auch weiterhin tun. Zum Thema „Respekt“ - ich bin nicht Bircan weil man [I]vor mir[/I] Respekt hat, ich bin Bircan, weil ich mich sehr gut kenne, einschätzen kann und mir meiner immer sicher war und sein werde.
  • @ Margarete Ja weiter so! Wie ein Hund, der noch nicht mal beisst, oder bellt, wenn er getreten wird, sondern nur noch winselt und auch noch ein schlechtes Gewissen hat, dass er gewinselt hat! Ach wie sind wir doch alle wohl erzogen und angepasst. Konditioniert! Ja nicht auffallen. Schliesslich habe ich als dicker Mensch kein Recht dazu, andere so zu behandeln, wie sie mich. Ich glaube nicht, dass diejenigen, die auf den Dicken rumtrampeln, dabei ein schlechtes Gewissen oder irgend welche Skrupel haben. Ersetze in den obigen Geschichten die dicken Personen durch z.B. dunkelhäutige oder behinderte Personen. ... Meinst Du irgend eine andere Bevölkerungsgruppe als die Dicken würde sich diese Behandlung so widerspruchslos gefallen lassen? Ganz sicher nicht! Ein Kind, dass einem Dunkelhäutigen "du schwarzer Mann" nachrufen würde, wäre aber sofortestens energisch gemassregelt worden. Dito "du behinderter Mann". ... Zitat: "Merkst Du was?!" Die Dicken sind viel zu still und leise und wollen auf gar keinen Fall anecken. Lieber noch eine Beleidigung ertragen. Immer schön die Augen gesenkt. Nee. Nicht mit mir. Ganz herzlich der Hanswurst
  • [quote='Balou','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136815#post136815']Die Dicken sind viel zu still und leise und wollen auf gar keinen Fall anecken. Lieber noch eine Beleidigung ertragen. Immer schön die Augen gesenkt. Nee. Nicht mit mir. [/QUOTE]Wo diese Gedanken herkommen, da war ich gedanklich auch schon einmal. Ich kam beim Nachdenken darüber aber auf eine andere Schlussfolgerung. Es sind nicht [I]die Dicken[/I] still, es sind die Menschen mit ihren unterschiedlichen Geschichten die es vorziehen, vielleicht auch nur in bestimmten Phasen, äußerlich reglos zu sein. Nicht jeder ist von Natur aus unerschrocken und manche Menschen müssen im Stillen erst einmal mit sich selbst „kämpfen“, vielleicht auch Lebenslang. Ich glaube du irrst dich, wenn du behauptest, dass diese Menschen lieber noch eine Beleidigung ertragen wollen, als etwas zu erwidern. Meines Erachtens [I]können [/I] (nicht [I]wollen[/I]) diese Menschen im Moment, aus welchem Grund auch immer, [I]nicht [/I]für sich in der Öffentlichkeit einstehen. Es gibt eine Begebenheit bei den Kaiserpinguinen die ich ganz süß und passend fürs Leben finde. Die Kaiserpinguine stehen in der arktischen Kälte in einem riesigen Kreis zusammen. Außen stehen die stärksten Pinguine und im inneren Kreis stehen die schwachen Pinguine. Der Kreis dreht sich ganz langsam, sodass immer für einige Zeit bestimmte Pinguine des äußeren Kreises die volle Wucht des arktischen Windes abkriegen. Wie gesagt, außen stehen die Verteidiger und die Kämpfer und diese [I]schützen [/I]den inneren Kreis, ohne Gedanken und Groll darüber wer und warum im Inneren steht.
  • [quote='Margarete','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136804#post136804'] Ich glaub ich gebs auf..... Vielleicht bin ich ja auch auf nem falschen Dampfer?:confused:[/QUOTE] Darauf antworte ich mir jetzt mal selbst: "Jupp! Bin auf nem ganz falschen Dampfer! Shit happens." Keine Lust mehr öffentlich über Dinge zu grübeln, die eh keinen interessieren. Bin dann mal raus aus dem Thema. (nööö: nicht beleidigt! nur realistisch und nervensparend..:rolleyes:)
  • [quote='Margarete','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136813#post136813']Den Aspekt "Gewinn/Erfolg" find ich auch interessant.[/QUOTE]Stimmt :daumen: [QUOTE]Ich vermute auch, daß die Intensität des "mulmigen Gefühls" durchaus in einem Zusammenhang mit der Zielsetzung des "Konters" steht. Möchte ich wie in den Kinderbeispielen ein Umdenken bei Kind(und vielleicht Eltern) bewirken? Oder möchte ich nur einfach nicht mehr erdulden und ein Zeichen setzen? Der Wunsch etwas zu bewirken erzeugt-glaube ich- höheren inneren Druck, als es "einfach"nur fürs eigene Wohlbefinden zu tun.[/QUOTE]Diesen Zusammenhang habe ich mir noch nicht bewusst gemacht, wenn ich deine Fragen lese erschließt sich mir einiges. Warum kontre ich – Umdenken, Zeichen setzen oder Druck ablassen? Kann es sein, dass man bei diesen unterschiedlichen Zielsetzungen auch unterschiedliche (unangenehme) Gefühle bekommen kann? Ich glaube je nach Menschentyp ist einem das ein oder andere wichtiger. So ist es mir ist es wichtig zu einem Umdenken anzuregen und vielleicht entwickle ich dann auch die größten unangenehmen Gefühle. [quote='Margarete','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136825#post136825']Keine Lust mehr öffentlich über Dinge zu grübeln, die eh keinen interessieren. Bin dann mal raus aus dem Thema.[/QUOTE]Es tut mir jetzt ein wenig leid, denn ich fand deinen Bericht von gestern Nacht sehr gut und die Gedankenansätze interessant und neu für mich, hatte aber nicht direkt darauf geantwortet, sondern auf einen anderen Beitrag. Mein „Nichtbeachten“ kam nicht daher, dass mich deine Meinung nicht interessiert – genau gegenteiliges ist der Fall. Ich würde mich sehr freuen, wenn du noch nicht ganz raus aus dem Thema wärst, denn ich glaube, wie Angelina oben schon erwähnte, dass man auch über die Nebenumstände sprechen kann, sie führen zwar ab und zu weg vom eigentlichen Thema, aber sie sind auch ein Bestandteil. [quote='Balou','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=136824#post136824']Und die aussen sind dann die Hanswurste.[/QUOTE]Ich würde mich freuen, wenn du dich stärker einsetzen könntest, wenn man dir einen Beitrag (bei mir waren es sogar zwei ;)) schreibt - nur zu sagen, die außen sind dann Hanswürste macht doch überhaupt keinen Sinn und trägt zu einer Unterhaltung nichts aussagekräftiges bei.
  • Schade Margarete, ich gebe Dir recht, die "Störfeuer", wie Du sie bezeichnest, verwässern das Thema hier enorm und gehen mir langsam echt auf die Eier(stöcke). Bircan: ich finde den Vergleich mit den Pinguinen toll, das wußte ich nicht. Das ist, was für mich Gemeinschaft und füreinander einstehen ausmacht. Nix Hanswurst. Die Starken sollten den Schwachen helfen. Ich versuche, das zu leben. Mir gelingt es nicht immer, aber da ich unverbesserlich bin, versuche ich es immer wieder. Den ich denke wie Du (glaube ich), mit gutem Beispiel voran zu gehen, wenn auch nur einer sich beim nächsten Mal ein Herz nimmt und es gleich tut, damit ist schon was gewonnen. Und da schlägt sich für mich der Bogen wieder zurück zum Thema. Ich glaube, das ein Großteil des mulmigen Gefühls daher kommt, dass wir als Dicke uns ja garnicht "wehren dürfen", weil wir "haben es ja nicht anders verdient". Ich meine damit den Tenor, der leider nach wie vor durch die Presse geistert und sich überall in den Köpfen eingenistet hat. Und wenn man dann ein Kind, wie auch immer zurecht weist, selbst wenn es freundlich ist; irgendwoher muss es solche Sachen ja haben. Da weiß man nie, wie die Eltern reagieren. Ist man vielleicht grad doch zu weit gegangen? Wird man dann von denen angepöbelt? Das ist doch noch peinlicher dann.... Ich glaube, das komische Gefühl wird man nie so ganz los, so man sich denn Gedanken drüber macht. Trotzdem sollte es niemanden davon abhalten, sich zu wehren bzw. kund zu tun, wenn man sich verletzt fühlt durch verbale "Attacken". Klar, je nach Tagesform. Ich kann das auch nicht immer. Aber ich ärgere mich mehr, wenn ich nichts sage, weil ich denke mir dann (grad bei Kindern), das Kind hat jetzt gelernt, dass man sich über Dicke lustig machen darf, die wehren sich ja nicht und Mama hat auch nix gesagt. Ist also ok. Prima. Und das ist es grad nicht.
  • Ich habe mir noch einmal Gedanken darüber gemacht mit welcher Intention ich überhaupt in den Konter gehe und ob sich das unangenehme Gefühle mit der Zielsetzungen des Konters verändern wie es Margarete vermutete. Hierfür erinnerte ich mich an einen Konter den ich eher mit den Worten „Druck ablassen“ beschreiben würde. Es ist einige Jahre her - ich war alleine in einer großen Fußgängerzone am gehen und hörte ganz nah hinter mir schon eine Zeit lang zwei junge Männerstimmen die sich andauernd über meinen großen Po und meine Beine lustig machten und Sprüche klopften. Ich weiß nicht genau was mich geritten hat, ich bin ohne Vorwarnung stehen geblieben, habe mich umgedreht und die beiden Jungs so heftig angeschrien, dass sie sofort den Mund hielten, aufhörten zu lachen und mit gesenktem Kopf weiterlaufen sind. Danach ging ich weiter, war zwar sehr verwundert über mein kraftvolles Auftreten, hatte aber kein unangenehmes Gefühl. Bei mir ist es so, dass wenn ich „Dampf ablasse“ und zwar ohne mich vorher gedanklich darauf vorzubereiten, ich danach kein extrem unangenehmes Gefühl habe – ich denke zwar über diese Situation noch einmal nach, habe aber kein solches Gefühl wie nach einem sachlich/beherrschten Konter.
  • [QUOTE=Bircan]Bei mir ist es so, dass wenn ich „Dampf ablasse“ und zwar ohne mich vorher gedanklich darauf vorzubereiten, ich danach kein extrem unangenehmes Gefühl habe – ich denke zwar über diese Situation noch einmal nach, habe aber kein solches Gefühl wie nach einem sachlich/beherrschten Konter. [/QUOTE] Vielleicht weil eigentlich der temperamentvolle (du schreibst ja sehr anschaulich "kraftvoll", das scheint bei dir positive Energien freizusetzen) Weg besser zu dir passen würde, du dir aber so ein bisschen den reflektierteren selbst auferlegt hast? Der beherrschte klammert ja die Emotionen aus, die können dabei nicht rauskommen, du hast sie zwar in Worte gefasst aber sie duften nicht leben. Und womöglich gibt es für beide Wege passende Situationen. Das unangenehme Gefühl könnte also vielleicht von den unterdrückten Affekten kommen. Ich kenne übrigens das befreiende Moment von Wutausbrüchen sehr gut. Leider kann ich es nie dauerhaft genießen, weil das Ungezügelte bei mir direkt im Anschluss starke Schuldgefühle auslöst, womöglich anerzogen. Deswegen beneide ich dich auch gerade etwas um diese von dir geschilderte Erfahrung.
  • Und @ Balou In diesem Zusammenhang, wie geht es dir denn nach solchen Kontern von dir selbst hier im Thread. Dein Beitrag an Margarete ist für mein Empfinden eine rein emotional gesteuerte, polemische Retourkutsche, die nur noch wenig Halt im Rationalen hat. Das meine ich jetzt auch nicht angreifend, sondern es interessiert mich, wie dein Gefühl danach so ausschaut, da du ja auch nicht einlenken magst offenbar.
  • ich habe überlegt, warum mir das Kontern schwer fällt. Meine Antwort: Eigentlich möchte ich eine andere Welt. Eine Welt, in der alle freundlich zueinander sind, weil wir wissen, dass unser Leben auf der Erde vom Tod begrenzt wird. Eine Welt, in der Stärke definiert wird mit " Verantwortung übernehmen." Eine welt, in der Mobbing und Böswilligkeit nicht existieren, weil das Leben zu kurz dafür ist, andere zu beleidigen. Wenn ich diese Welt nicht kriegen kann, spiele ich nicht mit. Dann habe ich auch keine Lust zum Kontern. Was soll es bringen? Es ändert doch nix, außer dass ich dem kleinen armseligen Triumpf des Mobbers meinen eigenen kleinen armseligen Triumpf entgegensetze. Das ist der wahre Grund, weshalb ich nicht kontere. Manchmal fühle ich mich schlecht dabei, weil ich es nicht tu. Ich werfe mir selbst vor, an der Menschheit desinteressiert zu sein. Ich will nichts dazu tun, dass sie sich weiter entwickelt, was dazu lernt, sie interessiert mich schlicht nicht. Ob mir ein pickliger Vierzehnjähriger: "Fette Sau!" hinterherschreit oder ein Baum rauscht...... Es sollte mich aber nach allgemeinem Konsens interessieren, oder? ich soll entweder - ganz taff kontern und mich toll fühlen oder - mich mies und klein fühlen ( wenn es nach dem Mobber geht). Beide Gefühle sind nicht da. Vielleicht bin ich ein Autist.
  • Oh Lisa! [QUOTE]Dann habe ich auch keine Lust zum Kontern. Was soll es bringen? Es ändert doch nix, außer dass ich dem kleinen armseligen Triumpf des Mobbers meinen eigenen kleinen armseligen Triumpf entgegensetze. [/QUOTE] Ich möchte Dich am liebsten in ein weich ausgeschlagenes Kästchen setzen und Dich immer mit mir herumtragen, damit Dir nichts passiert, Du gute Seele. Es geht mir doch nicht um den Triumph. Das wäre wirklich armselig. Es ist auch meine Wut darüber, dass Kinder dazu missbraucht werden, die schiefe und krumme, hässliche Einstellung ihrer Eltern oder anderer Bezugspersonen weiter zu tragen. Ohne irgend einen Einfluss von aussen, sind gerade Kinder dazu fähig, alle und jeden, und seien sie gestreift, gepunktet oder kariert, ganz unvoreingenommen zu betrachten und sie mit offenem Herzen anzunehmen. Da schiesse ich dann auch einmal über das Ziel hinaus. Zugegeben. Aber ich will unbedingt, dass ich verstanden werde. Das erreiche ich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und der Moralkeule. Sicher nicht bei einem Kind, dass schon so weit beeinflusst ist, dass es sich nichts dabei denkt, einen Erwachsenen zu beschimpfen. Ich bin wütend darüber, dass es einfach undenkbar wäre, wenn ein Kind einem Farbigen "schwarze Sau" nachrufen würde. Wenn es aber "[I]fette [/I]Sau" schreit, wird noch gegrinst. Und es wird ganz erstaunt reagiert, wenn die so Titulierten es sich dann erlauben, sich auch noch zur Wehr zu setzen. Und dann haben diejenigen, die eigentlich verletzt wurden auch noch ein "mulmiges Gefühl", weil sie sich Respekt eingefordert haben. So oder so ähnlich müssen wohl die Sklaven auf den Baumwoll- und Reisplantagen ihre Herren gefürchtet haben. Resigniert und abgestumpft. Sich alles gefallen lassen. Ja nicht auffallen. Auf keinen Fall dem Herrn widersprechen. Immer so, wie Massa sagt. Ich habe ja kein Recht auf ein selbst bestimmtes Leben. Und sich von denen, die sich wehren, schnellstens abgrenzen. "Wie kannst du nur!" Da sitzen Millionen Dicke in Europa in ihrem stillen Kämmerlein und trauen sich nicht, am Leben teilzunehmen. Weil sie Angst haben. So wie auch ich da gesessen habe. Ein kleines Häuflein Elend, Furcht, Verzweiflung. Zu dem mich das Tier im Mensch gemacht hat. Ich hatte die Rasierklinge schon in der Hand. Aber ich habe sie weg gelegt. Und ich will niemals wieder auch nur daran denken. Wenn ich nicht aufstehe und mich wehre, wenn ich widerspruchslos alles ertrage, was mir angetan wird, wenn ich daran glaube, dass ich keinen Respekt verdiene, dann war der Kampf umsonst, den ich damals gewonnen habe. Nämlich den Schnitt nicht zu setzen. Ich kann Dich wirklich gut verstehen Lisa. Ich habe ganz genau so gedacht, wie Du. Nur kann es heute für mich nicht mehr das indifferente "Rauschen im Baum" geben. Dafür ist mir die Hässlichkeit im Leben zu nah gerückt. Wenn keiner von uns sich wehrt, wird sich nichts ändern. Wir dürfen nicht mehr freundlich und höflich, still und leise sein. Das wird nicht verstanden. Kann schon sein, dass ich mich wie ein Hanswurst benehme. Aber dieser Hanswurst lässt sich sein Recht auf selbst bestimmtes Leben und seine Freiheit, unbeschwert und ohne angepöbelt zu werden seinen Weg zu gehen, nicht mehr nehmen. Und wenn ein Autist zu sein bedeutet, so feinfühlig, so sanft und so darauf bedacht zu sein, keinesfalls andere zu verletzen, dann, liebe Lisa, bist Du wohl einer. PS: Die männlichen Kaiserpinguine bilden einen Kreis, um die Wärme der Gruppe zu teilen, damit sie in der Kälte überleben. Dabei bewegen die Tiere sich spiralförmig, damit jedes sich immer wieder einmal in der Mitte aufwärmen kann. Nach Bircans Darstellung stehen die Schwachen innen und die Starken aussen. Die Kämpfer also. Die sich wehren und sich wehren können. Zu denen zähle ich mich auch. Und ich wurde hier dafür, dass ich mich gewehrt habe, als Hanswurst bezeichnet. Deswegen sagte ich, die aussen stehenden sind die Hanswurste.