Jugendliche StudienteilnehmerInnen für Masterarbeit gesucht (Onlinefragebogen)

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  • Hallo zusammen, die Administratoren waren so freundlich, folgenden Post zu genehmigen :). Ich schreibe gerade meine Abschlussarbeit im Bereich Psychologie an der Universität Potsdam und führe dazu eine Untersuchung zum persönlichen Erleben und Verhalten von [B]Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren[/B] mit Übergewicht und Adipositas durch. Für diesen Altersbereich existiert auf diesem Gebiet bisher die wenigste Forschung, daher möchte ich mit meiner Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten - und dafür bin ich auf jede Unterstützung angewiesen. Meine Untersuchung ist eine Teilstudie des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts Entwicklung und Evaluation eines entwicklungsangemessenen Schulungsprogramms für adipöse Jugendliche und junge Erwachsene (YOUTH), welches an der Universität Potsdam durchgeführt wird. In einem Onlinefragebogen werden Fragen zum persönlichen Befinden, zu Gewohnheiten und Einstellungen erfasst. Das Beantworten des Fragebogens wird etwa 15-20 Minuten in Anspruch nehmen. Die Angaben im Fragebogen werden selbstverständlich anonym und streng vertraulich behandelt, es müssen keine Namen genannt werden und ein Rückschluss auf einzelne Personen wird nicht möglich sein. Hier der Link zum Fragebogen: [URL]https://www.soscisurvey.de/RessAd/[/URL] Ich würde mich sehr freuen, falls ihr meine Arbeit unterstützen möchtet und an den Fragebogen beantwortet. Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung. Beste Grüße, Marietta Klingenberg
  • Schade, mein Sohn ist 14. Sonst hätte ich ihn gefragt, ob er den Fragebogen ausfüllen möchte. LG Finchen
  • Voraussetzungen sind das Alter und Übergewicht, bzw. Adipositas. Da frag ich mich doch, ab wann ist "übergewichtig"? Wenn man sich so fühlt? Ab einem bestimmten BMI, wenn ja welcher? Eine bestimmte Gewichtsgrenze? :confused:
  • Wenn von Übergewicht im medizinischen Sinne die Rede ist, geht es nicht um empfundenes Übergewicht, sondern klar um die Kategorisierung nach BMI-Werten. Dass diese Werte durchaus anfechtbar sind, lasse ich jetzt außen vor.
  • Ich hatte schon die Vermutung, dass es nach BMI geht. Meine Frage war aber bewusst offen gestellt, da ich der Studentin die Möglichkeit geben wollte genau so offen zurück zu antworten. Da es ja um Psyche und Verhalten/ Empfinden geht, denke ich, dass da nicht zwei Kilo mehr gemeint sein können, sondern "sichtbares" Mehrgewicht. Und BMI in diesem Alter ( bei den Jungs definitiv noch Wachstumsphase) ist da ja wohl auch grenzwertig. Wenn es vernünftig beschrieben wäre, würde ich evtl. meinen Sohn ( 21 Jahre) mal fragen. So, wie es im Moment aussieht, macht er sowieso nicht mit. Schlecht finde ich außerdem, dass der Fragebogen nicht vorher durchgelesen werden kann, sondern erst, wenn man schon Fragen beantwortet hat, darf man auch weiter. Da ich ein gebranntes Kind bin, was solche Fragebögen angeht, höre ich da halt schon wieder alle Alarmglocken schrillen. :(
  • Ich bin mal die Fragen durchgegangen (hab sogar so geantwortet, wie ich mit 19 drauf war), und habe auf der letzten Seite zurück geklickt und abgebrochen. Ich hoffe, die Antworten gehen nicht trotzdem in die Analyse ein. Nun ja, das ist die 756. Befragung mit den Aspekten Bildungshintergrund der Familie, Freizeitverhalten (Sport vs. TV/Computer), Rauchen und Alkohol, ein paar Fragen zum Selbstwertgefühl/Sozialverhalten und zur Fitness, und was man alles schon unternommen hat, um abzunehmen... Kein Eingehen auf traumatische Lebenserfahrungen, Essstörungen, Medikamenteneinnahme usw. Es wird auch nicht gefragt, ob man sich "gesund" ernährt (es wird wohl stillschweigend vorausgesetzt, dass nicht, weil man dann ja nicht übergewichtig sein darf), sondern ob man sich über gesunde Ernährung informiert hat. 1-2 Fragen zu Mobbing wegen Übergewicht, aber kein Eingehen auf das gesellschaftlich akzeptierte Dicken-Bashing und dessen psychische Folgen. Der Wissensgewinn aus dieser Umfrage ist meiner Meinung nach ...begrenzt. x% aller übergewichtigen Jugendlichen haben schon mal eine Diät gemacht. y% schauen Fernsehen, z% treiben wenig Sport... Nichts was nicht schon 1000 mal durchgehechelt wurde. Das Survey-Setting bietet auch nicht die Möglichkeit, gängige Theorien kritisch zu hinterfragen. Warum meint eigentlich jeder Student, sei es in BWL, Psychologie oder Soziologie, dass immer wieder die gleichen banalen Umfragen der Stein der Weisen sind? Was ich nicht quantifizieren kann, existiert nicht? Ich krieg dabei doch nur die Antworten, die ich erwarte, auf die Fragen, die ich stelle. Keine Überraschungen. Keine neuen Entdeckungen. Keine Kreativität. Ach ja. Es geht ja um ein weiteres Umerziehungs- äh Schulungsprogramm für dicke Jugendliche.
  • So wie Sophie habe ich es auch empfunden. Auch ich habe mir den Fragebogen mal angeschaut und dann vor Ende abgebrochen. Ich habe die Fragen als subtile Unterstellung empfunden, dass Jugendliche, die Übergewicht haben, es nur deshalb haben, weil sie in a) schlechtem Umfeld oder b) mit schlechten Ernährungsgewohnheiten oder c) mit zu wenig Bewegung oder d) alles davon aufwachsen. In dem Fragebogen-Alter hatte ich ein paar Kilo zuviel. Ich habe mich noch nie von Junkfood ernährt, hatte schon immer viel Bewegung, lebe schon immer in einem guten Umfeld und bin - tada - trotzdem dick. Wahrscheinlich existiere ich im Weltbild mancher Leute gar nicht, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf ... :mad: Als Jugendliche hätte mich dieser Fragebogen definitiv runtergezogen - heute kann ich GsD über sowas drüberstehen.
  • Eine Bekannte von mir hatte es ausgefüllt. Sie hatte einige Kritiken, die ich jetzt in einer e-mail an die Studienstellerin geschickt habe. Es ist schade, dass es keinen Platz in der Studie für feedback gibt. Mit freundlichen Grüßen Lisa
  • Liebe MariettaK, du hast ja sicherlich die ganzen Kommentare gelesen. Ich fände es schön, wenn du dich zu den Fragen und Vermutungen selbst äußern würdest. Vielleicht überlegst du dir ja noch, ob du deine Studie, bzw. deinen Fragebogen besser gestalten könntest. Sicher willst du ja etwas positives in die Welt tragen. Ich hoffe nicht, dass eine angehende Psychologin sich nur [U]irgendwie[/U] einen Schein/ Punkte ergattern möchte. :(
  • Marietta ist als Neuuserin bislang nicht dazu in der Lage gewesen, PNs oder Mails über das System zu schreiben. Ich bin ein wenig verwundert, dass hier eine Studie zerlegt wird, die wenigstens mal auf einer guten Basis (Einbettung in Programme und ministerielle Förderung) steht und nicht so sehr ins Blaue hinein geschossen scheint, wie so einiges, was an Anfragen ans Forum gerichtet ist. So eine Umfrage kann und wird das Rad nicht neu erfinden. Fragestellungen mögen nicht immer völlig wertfrei erscheinen, können aber durchaus auch mal bewusst mit Provokation spielen. Aufgestellte Thesen sollen verifiziert oder nach der Evaluation verworfen werden. Es wurde kritisiert, dass man den Fragebogen nicht im Vorfeld einmal durchklicken kann. Darin kann durchaus auch ein Sinn liegen, weil spontaner geantwortet wird.
  • Hallo zusammen, ich danke euch für eure Anmerkungen und rege Anteilnahme. In der Tat war es mir bis eben nicht möglich, die Beiträge hier im Forum zu lesen und auf Nachrichten zu antworten. Es tut mir also Leid, falls dahingehend Frust aufgekommen ist. Und wie "kampfzwerg" schon anmerkte, es geht natürlich nicht darum, das Rad neu zu erfinden, aber ich kann euch versichern, dass die Fragen nicht ins Blaue hinenin schießen, sondern von den Projektentwicklern des von der WHO geförderten hier mit dranhängenden Projekts mehrfach geprüft und verändert worden sind und dass es auch schon mehrere Probedurchläufe mit Jugendlichen gab. Des Weiteren wurde das Projekt von der Ethikkomission genehmigt und Frau Dr. Prof. Warschburger, die Leiterin des Projekts, hat auf diesem Gebiet sowohl in Praxis als auch Forschung sehr viel Erfahrung, wie bei Bedarf gerne nachzulesen ist. Dass sich der ein oder andere an der ein oder anderen Stelle nicht verstanden oder sogar angegriffen fühlt, habe ich wirklich nach bestem Wissen und Gewissen zu vermeiden versucht, aber anscheinend ist es nie möglich, jedem gerecht zu werden und es für alle perfekt zu machen, zumal jeder ja auch sehr unterschiedlich auf unterschiedliche Dinge reagiert. Bei denjenigen entschuldige ich mich dafür. Zum Thema Übergewicht/BMI: Ja genau, es geht tatsächlich um den BMI als Einschätzgröße für Übergewicht/Adipositas. Und ja, zu diesem an sich mag man unterschiedliche Ansichten haben. Dennoch ist er in dieser Studie die Form, auf die wir uns nach langer Überlegung geeinigt haben. Und für Jugendlich in Deutschland gilt in der Tat nicht ein einheitlicher Wert, sondern der wird unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht berechnet (somit wird auch das erwähnte Wachstum von Jungen berücksichtigt). Und eine Möglichkeit zum Feedback am Ende des Fragebogens habe ich auf eure Anregungen hin bereits eingeführt. Danke für den Hinweis! Zum Thema Durchklicken: Bei einingen sehr wichtigen Angaben (wie Alter, Gewicht und Größe) kann man sich tatsächlich nicht einfach durchklicken, sondern es ist notwenig, dass diese Angaben ausgefüllt werden. Diese sind essentiell für die Basis meiner Studie und damit soll verhindert werden, dass jemand vergisst, sie auszfüllen und ausversehen schon auf "weiter" klickt (das soetwas passiert, weiß ich aus eigener Erfahrung). Auf gar keinen Fall sollen hier Vorurteile bedient werden oder Menschen in Schubladen gesteckt werden. Und falls dieser Eindruck rüber kam, tut es mir aufrichtig leid. Ich musste mich in meiner Studie allerdings auf einige Bereiche fokussieren, weshalb hierzu vermehrt Fragen auftauchen und zu anderen Bereichen nicht. Dass dies kein umfassendes Bild über das Erleben eines Menschen darstellt, ist mir klar und kann aber auch nicht Ziel meiner Masterarbeit sein. Wer wissen möchte, worum und um welche Hypothesen es konkret ging, der darf wie gesagt gerne am Ende seine Emailadresse eintragen und wird nach Abschluss der Studie darüber informiert. Momentan kann ich dies nicht im Detail äußern, da ich sonst Gefahr laufe, die Antworten zu beeinflussen. Ich hoffe, hiermit einige eurer Fragen/Anregungen beantwortet zu haben und stehe weiterhin gerne für Fragen zur Verfügung. Viele Grüße, Marietta
  • Nachtrag: Nochmal zum Thema BMI als Schätzgröße für Übergewicht: Es ist völlig in Ordnung, wenn ihr das nicht genau wisst. Ich rechne es anhand eurer Angaben am Ende selber aus und kann dann eine Einordnung vornehmen. Und auch wenn der ein oder andere die vorgegebenen Grenzen nicht überschreitet, können seine Antworten für die Studie interessante Vergleichsergebnisse liefern. Das soll also kein Grund sein, den Fragebogen nicht zu beantworten! :)
  • *Schmunzel* es hätte mich auch gewundert, wenn die WHO, die selbst den BMI als Maß der Dinge festgesetzt hat und die entsprechenden Tabellen rausbringt, dieses Maß nicht vorgegeben hätte. Es ist schon spannend, wie lange an einer Formel festgehalten wird, die für diesen Einsatz ursprünglich nicht vorgesehen war und nachweislich nicht geeignet ist. Es wäre schön, wenn auch im Gesundheitswesen die viel gepriesene Individualität Einzug hielte in Form individueller Betrachtung. Immerhin wird an der Nase des Mannes nicht mehr seine "Bettkompetenz" bemessen - ein Anfang ;)
  • Hallo, ich möchte nochmals Danke an Marietta sagen; ich habe auf meine mail sofort eine Antwort bekommen. liebe Grüße Lisa Cortez
  • [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Ich äußere hier nur meine persönliche Meinung, die man teilen kann oder auch nicht. Ich möchte niemanden runtermachen oder persönlich angreifen, sorry, wenn das so verstanden wurde. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Andere Umfragen mit ähnlicher ZIelsetzung/Fragestellung wurden vom Admin-Team übrigens strikt abgelehnt. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Es ist genau die Tatsache, dass WHO und Bundesgesundheitsministerium hier involviert sind, die bei mir die Alarmglocken klingeln lässt. Der gesellschaftliche Konsens über Dicksein wird von Institutionen wie diesen maßgeblich gelenkt und beeinflusst, spiegelt sich aber auch in deren Prämissen und Wertmaßstäben wieder. Daher hege ich gegen so "weit oben" angesiedelte Forschungsprojekte zu besagtem Thema ein gewisses Misstrauen. Der/die Student/in, der/die eine Abschlussarbeit in begrenzter Zeit anfertigen muss, kann allerdings am wenigsten dafür. Meine eigene Diplomarbeit war auch kein Meilenstein in der Entwicklung des Fahrzeugbaus, aber sie konnte wenigstens nicht als Waffe gegen Andersseiende verwendet werden. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Es wird seitens der Forschung niemals in Zweifel gezogen, dass Übergewicht etwas Schlechtes ist, das mit allen Mitteln auszumerzen ist. Die Forschung richtet sich immer nur auf den Aspekt "Wie kann man die Menschen möglichst dünn machen und dünn halten?" Diese Lehrmeinung wird als solche weder hinterfragt noch bezweifelt, sämtliche Studien dienen lediglich der Bestätigung der vorgegeben Theorien und nicht zu deren Belastungstest. [/FONT][/COLOR][/SIZE][size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Was bedeutet denn [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][FONT=Calibri][COLOR=#000000][quote='MariettaK','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=134220#post134220']Entwicklung und Evaluation eines entwicklungsangemessenen Schulungsprogramms für adipöse Jugendliche und junge Erwachsene[/QUOTE] anderes als "Mit welchen Maßnahmen bringe ich dicke Kinder am besten dazu, abzunehmen, und wirken diese Maßnahmen?"[/COLOR][/FONT][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Die Basistheorie ist: Man muss möglichst schon im Kindergarten in Richtung "Bewegung" und "gesunde" Ernährung aufklären, motivieren, erziehen, dann bleiben alle Menschen auch als Erwachsene schön schlank, der Norm entsprechend. Wer dick ist, macht etwas falsch, der [B]ist[/B] falsch. Der ist uninformiert, faul, "bildungsfern" (um die harten Worte "dumm", "arm" und "Unterschicht" zu vermeiden) oder schlimmstenfalls renitent. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Vor dem Hintergrund des offiziellen "Nationalplans Gesundheit" (nachzulesen auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums) gilt es ja schon fast als staatsfeindlich, wenn jemand sein Dicksein als [B]Anderssein[/B] akzeptiert hat oder sogar zu schätzen gelernt hat und keine Anstalten (mehr) trifft, abzuspecken.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]All diese Veröffentlichungen und Programme führen letzten Endes dazu, dass Übergewicht nicht einfach als [B]Anderssein[/B] wie Sommersprossen oder rote Haare akzeptiert, sondern stigmatisiert wird. Die Folge ist in den schlimmsten Auswüchsen zu sehen in den Trash-Dokus des Privatfernsehens wie "Biggest Loser" oder dergleichen. Und wie war das mit Magen-OPs an Minderjährigen?[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Es ist sehr schwer, sich dieser Denke zu entziehen, denn sie ist überall präsent. Man merkt schon gar nicht mehr, wie tief die Definitionen "dick"="schlecht"="schuldhaftes Versagen" versus "dünn"="gut"="braver Bürger" schon verinnerlicht sind. Die Kinder und Jugendlichen sollen schon von der Kita an auf Linie gebracht werden, dass Dicksein und damit auch dicke Menschen "nicht richtig" sind. [/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Was passiert mit denen, die "anders" oder "nicht richtig" sind? Sie werden verfolgt und bekämpft, manchmal die Personen direkt, immer aber ihr Anderssein, und sie müssen sich ihre Menschen-Rechte jeden Tag hart erkämpfen. Gibt es eigentlich analog zu "Rassismus" und "Sexismus" auch ein Wort wie "Adipositasismus"? Das Phänomen gibt es jedenfalls.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Es ist schwer, das Anderssein der Anderen zu akzeptieren, wenn man überzeugt ist, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Vor allem das Anderssein von Kindern zu akzeptieren fällt schwer, da es so leicht und so verführerisch ist, sie nach den Wünschen der Erwachsenen zu formen. Eine Mutter, die ihr dickes Kind nicht auf Diät setzt und zum Sport zwingt, gilt heutzutage als besonders schlechte Mutter.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Nichts gegen sportliche Betätigung, sofern sie mit Spaß und ohne Leistungsdruck erfolgt. Nichts gegen das Erlernen einer wichtigen Kulturtechnik wie des Zubereitens leckerer und wohltuender Mahlzeiten. Aber beides sollte von Dicken und Dünnen aus Spaß und zur Erhöhung der Lebensfreude [B]um seiner selbst willen[/B] getan werden, und nicht als staatlich verordnetes Programm mit dem Ziel der kollektiven Zwangsverschlankung. Wenn der eine oder die andere dabei abnimmt, gut so. Aber es wird immer Personen geben, die aus den verschiedensten Gründen nicht lebenslang mitmachen wollen oder können. Und es wird immer Personen geben, die trotz Sport und "gesunder" Ernährung dick bleiben oder dick werden. Die Indoktrination führt lediglich dazu, das solche Personen nicht nur als faul, dumm und verfressen bezeichnet werden, sondern außerdem als verlogen und widersetzlich. Unwissenheit kann es ja nicht mehr geben, sondern nur noch Vorsatz.[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Warum wird eigentlich gegen Nachtarbeit nicht genauso hartnäckig vorgegangen wie gegen Körperfett, wo schon seit Jahrzehnten erwiesen ist, dass Schichtarbeiter signifikant häufiger an Herzinfarkt, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs und Depressionen leiden als Tagarbeiter, übrigens unabhängig vom Körpergewicht, und im Schnitt ein ganzes Jahrzehnt früher sterben? Ach nee, das würde ja die Gewinne der Wirtschaft schmälern... [/FONT][/COLOR][/SIZE] [I][size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri][Es wäre übrigens mal eine Forschungsarbeit wert, herauszufinden, inwieweit die modernen Lebensumstände, wie bis spät in die Nacht Fernsehen zu schauen oder am PC zu sitzen, sowie nächtlicher Verkehrs-/Fluglärm und Kunstlicht und im Gegensatz dazu tägliche Erwerbsarbeit in suboptimal beleuchteten Innenräumen dazu führen, dass ein Großteil der Bevölkerung dauerhaft gegen den lichtgetriggerten zirkadianen Rhythmus lebt, und welche Auswirkungen [B]das[/B] auf die Gesundheit hat. Obwohl - das ist ja schon alles bekannt. Interessiert nur so gut wie keinen. Es ist ja auch viel einfacher, Verhaltensänderungen zu fordern als an den Verhältnissen etwas zu ändern.][/FONT][/COLOR][/SIZE][/I] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Schön wäre es, wenn mehr Anstrengungen gemacht würden, Menschen jeglichen Körpergewichts zu mehr Selbstwertgefühl und [B]Selbstakzeptanz[/B] zu verhelfen, und gegen die allgegenwärtige Dickenfeindlichkeit vorzugehen, anstatt immer wieder in die gleiche Kerbe zu hauen: "Jede/r Dicke kann abnehmen, wenn sie/er nur will, und Jede/r Dicke muss abnehmen, ob sie/er will oder nicht."[/FONT][/COLOR][/SIZE] [size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Ich hoffe ja, dass es irgendwann mal eine Zeit gibt, in der jeder Mensch so sein darf, wie er ist. Schwul oder hetero, dick oder dünn. Bis dahin werde ich mich weiter über staatliche Umerziehungsprogramme ärgern.[/FONT][/COLOR][/SIZE]
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=134307#post134307'][size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri]Andere Umfragen mit ähnlicher ZIelsetzung/Fragestellung wurden vom Admin-Team übrigens strikt abgelehnt. [/FONT][/COLOR][/SIZE][size=12][COLOR=#000000][FONT=Calibri][/FONT][/COLOR][/SIZE][/QUOTE] Lass Dir gesagt sein, dass wir uns durchaus genauere Gedanken darüber machen, was und warum wir hier etwas zulassen bzw. eben auch ablehnen. Mit so viel Murks, der uns meistens als Anfrage erreicht, gerne auch im arroganten Stil von "Die Welt hat nur auf mich und meine Umfrage gewartet", halte ich es für besser, inhaltlich von mehreren Seiten abgesegnete Studien zu unterstützen als irgendwas aus der Kategorie "Hab da mal was zusammengeklöppelt, Deadline naht, macht mit!". Allen wird man es sowieso nicht recht machen können und die Option, generell keine Umfragen mehr zuzulassen, wäre auch nicht besser. Das würde nur einen Teil der steten Auseinandersetzung mit dem blockieren, was über Dicke, die Entstehung von Übergewicht etc. aktuell geforscht wird.
  • @ kampfzwerg Ich glaube nicht, dass jemand, der diesen Studien gegenüber sehr kritisch ist, deshalb kritisieren wollte, dass diese Studie abgesegnet wurde. Ich persönlich definitiv nicht! Allerdings möchte ich mir auch nicht die kritische Auseinandersetzung mit der Fragestellerin, sowie ihrem Fragebogen und das Vertreten meiner Meinung abwürgen lassen. Meine Motivation hier einen Kommentar abzugeben, bzw. nachzufragen, war eher die Studentin auf einen anderen "Denkweg" zu bringen. Als Mutter eines nur marginal dickeren Kindes und dessen Erlebnisse mit seiner Umwelt ( Mitschüler, Sportverein, Sportlehrer ....) bin ich da wohl auch recht empfindlich geworden. @ Sophie Danke für deine Worte, die mir aus der Seele sprechen. Du bist ein echtes Genie im Formulieren von Gedanken. :daumen: @ MariettaK Nur weil andere Erfahrung mit solchen Studien haben und irgendwelche Titel vor ihrem Namen führen dürfen, müssen sie nicht unbedingt die Wahrheit gepachtet haben. Ich wollte weder dich noch die Admins kritisieren, sondern nur einen Denkanstoß geben. Ich habe nämlich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass man Menschen zum Nachdenken bringen kann. Wie Sophie schon viel besser formuliert ausgedrückt hat, denke ich, dass dicken Menschen jedwelchen Alters nicht mit einem neuen Abnehmprogramm, auf Grund welcher Evaluation auch immer, geholfen wird.
  • Ich danke euch für die rege Diskussion und die Denkanstöße. Ich sehe solche Arbeiten auch als Möglichkeit, eben genau nicht nur in eine Richtung zu sehen sondern das Feld weiter und kritisch zu betrachten. Und ich freue mich immer über weitere TeilnehmerInnen und Diskussionsbeiträge. Beste Grüße, Marietta