Feministenthread

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  • Es ist mir ein Bedürfnis einen Feministenthread aufzumachen. Damit meine ich nicht, dass sich Männer ausgeschlossen fühlen sollen, sondern eher so als plakative Überschrift, weil mir dieses Thema im Forum fehlt. Ich hole jetzt mal ein bisschen aus. Es ist ja nicht unbekannt, das Frauen eher weniger das „Networking“ betreiben als Männer, die gerne ihre Seilschaften pflegen, unsere lieben Mit-Artgenossen, die Amigos. Warum eigentlich nicht wir? Sind Frauen weniger teamfähig? Nö. Au contraire. Vielleicht weil es uns unehrlich erscheint ? Zu berechnend? Nicht selbslos genug? Wasn Quatsch. Ich habe 13 Jahre in einer Firma gearbeitet, die war eher Frauen-dominiert. Dort habe ich gelernt was echte Teamarbeit ist (zusammen mit Männern) aber ich habe es mehr oder weniger als gegeben hingenommen. In der Vergangenheit habe ich nie Seilschaften gepflegt, ich fand das irgendwie.....anrüchig. Das ist doch nicht ehrlich und so. Freundinnen ja (und da gibt’s dann auch noch spezifische Bedingungen, kann man auch im Freundschaftsthread nachlesen) aber einfach Zweckfreundschaften? Pfui... Vor einigen Monaten habe ich mir eine neue Arbeit gesucht, bis dahin waren schon einige Kolleginnen zu anderen Firmen gewechselt. Ich habe dann ganz bewusst versucht, den Kontakt zu halten, aus ganz egoistischen Gründen heraus. Was bin ich froh dass ich das gemacht habe. In meiner neuen Firma bin ich in einen total vorsinnflutlichem System gelandet. Ich war schockiert zu sehen, dass ich auf einmal mit Zickenalarm, Hackordnung, sexistischer Kleiderordnung und so Sachen dealen musste. Pink stinks! Das hatte ich seit der Schule nicht mehr. Ich hab mir ganz bewusst Unterstützung gesucht. Und bekommen. Wie ein Mann alte Bekanntschaften aktiviert, Info organisiert. Ich hab mich nicht gescheut zu sagen, du, sorry ich hab mich ewig nicht gemeldet aber ich brauch jetzt deine Hilfe. Und es hat geklappt. Dann hab ich auf meine neuen Kolleginnen eingeredet, wie wichtig es ist, im Team zu arbeiten, obwohl die mich von allen Seiten angezickt haben. Und was soll ich sagen, so langsam klickert es bei denen. Und es tut niemandem weh. Weil es nicht heisst dass ich jemanden ausnutze, den dieses System basiert auf Gegenseitigkeit. Und lässt ja auch Freundschaften entstehen. Hier lese ich ab und an Sachen, die lassen mich wiederum daran denken. Der Schwesterkonflikt zum Beispiel. Oder Diskussionen um wer welche Haarfarbe haben soll oder auch nicht. Und ich sag jetzt mal ganz plakativ: Habt ihr sie noch alle? Haben wir nicht genug Scheisse an der Backe? Reicht es nicht, dass wir unsere Körper beobachten von früh bis spät, Körperteile trimmen, verstümmeln, pudern und parfümieren, Unmengen von Geld ausgeben um – wem eigentlich- zu gefallen? Unsern Eltern? Braves Mädchen? Wieviel Zeit und Geld und Spass an der Freud wir hätten, würden wir diese für wirklich wichtige Sachen einsetzen. Würden uns die Hände reichen und sagen, das wollen wir doch mal sehen, ob wir das nicht zusammen wuppen können. Versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier niemanden angreifen oder kritisieren. Ich möchte auch nicht gegen Körperpflege oder die Nächstenliebe im Allgemeinen sprechen. (und bevor irgendwelche Missverständnisse aufkommen, ich find mich superschön und ja, ich gebe zuviel Geld für Schuhe aus). Und ja- ganz besonders dieses Forum lebt in diesem Geist, ein Grund warum ich hier bin. Und ich vergöttere meinen Mann- fast. Und natürlich will ich keinem Amigosystem die Lanze brechen. Ich möchte eure schwesterlichen Stimmen zu diesem Thema hören und dazu lernen. Auch mit dem kürzlich angesprochenen lutherisch-kalvinistischem Zusammenhang (bin leider nicht bibelfest genug, ich weiss aber dass dieses weibliche Gutes-tun auch dort seine Wurzeln hat). Solidarische Grüße Knallfrosch

    3 Mal editiert, zuletzt von kampfzwerg ()

  • Vielleicht bin ich zu blöd, aber ich weiß nicht was Du eigentlich möchtest. Gerade die kleinen unwichtigen Themchen lockern das Leben, das an sich oft hart und schwer ist, auf. Sie finden immer und überall mal statt, nicht nur hier. Und dass es auch bei so "unwichtigen " Themen Meinungsverschiedenheiten gibt, unterschiedliche Sichtweisen und Geschmäcker, ist in meinen Augen die kleine Würze dazu. Ich möchte mich nicht nur über lebenswichtige Themen unterhalten und ich glaube auch nicht daran, das alle immer an einem Strang ziehen werden. Und ich denke sehr wohl, dass ich "sie noch alle habe" [I]obwohl[/I] mich solche Themen wie über diese oder jene Haarfarbe etc. interessieren und ich mich an eine Diskussion oder auch einem Disput darüber, beteilige.
  • [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Erst mal find ich absolut klasse und sehr wichtig, dass du dieses Thema hier aufgemacht hast, denn die Gedanken um mich als „beeindruckende“ Frau treiben mich seit einiger Zeit umher und beschäftigen mich.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Warum wollte ich seit meiner Kindheit beeindrucken, in meiner Jugend gefallen und in meiner Ehe glänzen? Ich bin auf den Schluss gekommen, dass es bei mir an meiner Erziehung bzw. an meinen Erfahrungen gelegen hat, die ich als beobachtendes Kind machte, wenn ich meine Mutter und andere Frauen erlebte. Auch sehr prägend war bei mir mein frauenverachtender (frauenfürchtender ;)) Vater der die Frauen als hysterisch bezeichnete und ihnen jegliche Intelligenz abschrieb.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Den Gedanken von Knallfrosch „[/COLOR][COLOR=#333333]Habt ihr sie noch alle? Haben wir nicht genug Scheisse an der Backe? Reicht es nicht, dass wir unsere Körper beobachten von früh bis spät, Körperteile trimmen, verstümmeln, pudern und parfümieren, Unmengen von Geld ausgeben um – wem eigentlich- zu gefallen?“ kenne ich bezogen auf diese Themen auch und ich bin mir sicher, wie bei Knallfrosch auch, dass ich solch einen Gedanken [I]keineswegs[/I] hochmütig oder herablassend denke.[/COLOR][/FONT] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Leider habe ich heute nicht viel Zeit und daher hoffe ich, dass diese Thread noch länger diskutiert bleibt, denn gerade die Aussage von Knallfrosch „ … Würden uns die Hände reichen und sagen, das wollen wir doch mal sehen, ob wir das nicht zusammen wuppen können“ finde ich so treffend und genau darüber denke ich unter anderem nach, wenn ich von politischen oder gesellschaftlichen Entscheidungen höre. [/FONT][/COLOR]
  • [size=8]Ich möchte nicht unsolidarisch sein in einem Thread für Frauen, aber Knallfröschin, Du bist zu sehr französisiert in Deiner Schreibweise! :-D Deswegen habe ich mir erlaubt, aus Deinem [I]Femministenthread[/I] einen [I]Feministenthread[/I] zu machen und auch das Schlagwort sowie Deinen Auftaktsatz anzupassen.[/SIZE] Ein wichtiges Thema, wie ich finde. Da ich in einer Firma arbeite, in der in meinem Arbeitsbereich Frauen in der absoluten Unterzahl sind, fallen mir einige Punkte immer wieder auf. Glücklicherweise habe ich zumindest eine Kollegin, die gedanklich ähnlich tickt wie ich.
  • :applaus:JAAAAA! Freue mich sehr über diesen Thread! Ich hatte ganz ähnliche Gedanken/Impulse bei den von Dir genannten Beispielen. Bin aber auch bis heute absolut stimmig mit meiner "LilaLatzhosen"-Vergangenheit:grins:. Deshalb kram ich jetzt auch nen uralten Spruch raus: "[B]sisterhood is powerfull[/B]...... -but it can hurt you.." drückt für mich immernoch gut aus welche Kraft Solidarisierung haben kann(könnte) , wenn wir das Gerangel um Nebensächlichkeiten weglassen(könnten) Wer ist die "Schönste", die "Liebste", die "Aufopferungsvollste" usw.usw....? Selbst unter uns Dicken gibts Anklänge von "eine soundso geartete"Dicke will ich nicht sein... Na klar machts auch mal Spaß über Kleinigkeiten zu "quasseln"... -mir fehlt da aber schon mal das Augenzwinkern. Meine aktuelle persönliche "Heldin" in diesem Zusammenhang ist gerade Carolin Kebekus :-D.
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133653#post133653'] Damit meine ich nicht, dass sich Männer ausgeschlossen fühlen sollen ... [/QUOTE] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Zunächst finde ich es toll, dass Du dieses Thema eröffnet hast, denn aus meiner eigenen Erfahrung, aus der Sicht eines Mannes, gibt es in diesem Themenbereich noch viel zu viel unausgesprochene Dinge. Auch deine ausdrückliche Einladung an Männer hat mich inspiriert hier eigene Erfahrungen als Mann zu diesem Thema mitzuteilen.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei den von mir geschilderten Erlebnissen mit Kolleginnen selbstverständlich nur um meine subjektiven Erlebnisse handelt, die auf keinen Fall den Anspruch stellen repräsentativ sein zu wollen.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Ich arbeite im Schichtdienst 24/7 mit insgesamt 3 Kolleginnen und 4 Kollegen zusammen. Ich muss dazu sagen, dass unsere Arbeit in einer geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung allein schon durch unseren Tätigkeitsbereich sehr konfliktbehaftet ist.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Seit knapp 10 Jahren arbeite ich in verschiedenen sozialen Bereichen und habe schon immer sowohl mit Kolleginnen als auch mit Kollegen zusammengearbeitet. Den letzten Arbeitsplatzwechsel habe ich vor ungefähr 2 Jahren vorgenommen. Zu gefühlten 95% bin ich stets mit weiblichen Kolleginnen, als auch mit männlichen Kollegen sehr gut klar gekommen. Die Arbeit war meistens geprägt von gegenseitigem Verständnis, Hilfsbereitschaft und wenig Konkurrenzdenken. Bei Problemen haben wir miteinander gesprochen und meistens fanden wir eine Lösung, die jedermann und jedefrau zufriedenstellte.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Aktuell gibt es in unserem Team Vorwürfe von einer Kollegin an 3 Kollegen, einer der Kollegen bin ich. Es dreht sich konkret darum, dass aus der Sicht der Kollegin, Sie und eine weitere Kollegin die Arbeit mitübernehmen müssten, die wir Männer liegen lassen. Den Vorwurf bekam einer meiner männlichen Kollegen vor einigen Tagen gemacht. Es geht in erster Linie um das Ausdekorieren unserer Wohngruppe mit weihnachtlichem Schmuck. Der grundsätzliche Hinweis auf etwas was jemanden stört finde ich nicht das Problem, jedoch die Art und Weise wie dieser „Hinweis“ durchgeführt wurde kommt eher einem „Anschiss“ und Lästerei gleich.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Ich bin vielleicht (manntypisch) kein großer Fan des Dekorierens und sicher ist meine Interpretation wie etwas schön auszusehen hat, eine andere, als die meiner Kollegin. Allerdings ist es bei uns im Team so, dass die Frauen unter anderem frauentypische (Achtung Klischee) Tätigkeiten übernehmen, ohne vorherige Absprache mit männlichen Kollegen. Ich habe mich schon darüber beschwert, dass bei uns die drei Frauen sich immer wieder z.B. Großeinkäufe bei IKEA, Aussuchen von Möbeln oder größere Kleidereinkäufe für die Jugendlichen an sich reißen, ohne vorher einen der männlichen Kollegen zu berücksichtigen. [/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Frauen wie in diesem Fall die ihre männlichen Kollegen bewusst ausgrenzen dürfen sich nicht wundern, wenn männliche Kollegen sich miteinander solidarisieren.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Noch was zum Thema Verbundenheit im Geschlecht, die 3 Frauen in unserem Team sind sich häufig nicht einig und sprechen auch übereinander, wenn die entsprechende Kollegin nicht dabei ist, nicht gut über diese. Die Männer in unserem Team haben eine unausgesprochene Solidarität untereinander und klären die aufkommenden Konflikte auf eine freundschaftliche und offene Art.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]In meinen 10 Jahren im sozialen Bereich hatte ich einen herausragenden Kollegen und das war eine Frau ;)[/COLOR][/FONT]
  • [quote='Labid','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133661#post133661'] [FONT=Verdana][COLOR=#000000]Noch was zum Thema Verbundenheit im Geschlecht, die 3 Frauen in unserem Team sind sich häufig nicht einig und sprechen auch übereinander, wenn die entsprechende Kollegin nicht dabei ist, nicht gut über diese. Die Männer in unserem Team haben eine unausgesprochene Solidarität untereinander und klären die aufkommenden Konflikte auf eine freundschaftliche und offene Art.[/COLOR][/FONT] [FONT=Verdana][COLOR=#000000][/COLOR][/FONT][/QUOTE] Das ist was, was ich absolut unterschreiben kann. Ich habe in meinem bisherigen Berufsleben schon diverse Varianten durch, reine Frauenteams, gemischte Teams, Teams mit mehr Männern... und ich kann bestätigen (vorsicht, jetzt wirds pauschal! ;-)), Frauen sind meist deutlich nachtragender, behalten alles im Hinterkopf, da kommen Monate später plötzlich Sachen auf dem Tisch, die man längst geklärt glaubt, hinterm Rücken wird fleissig gelästert. Männer machen sich einmal blöd an, drehen sich rum und die Nummer ist durch, wenn sie durch ist. Klar, gibt auch andere, aber ich persönlich habe immer lieber mit Männern als mit Frauen zusammen gearbeitet, weil da nicht so eine Stutenbissigkeit herrscht. Jetzt bin ich in einem gemischten Team, das top eingespielt und ziemlich harmonisch ist. :applaus:
  • Zunächst an Knallfrosch: JAAAA!!! Ich bin eine alte Kampfemanze seit meinen Kindergartentagen, obwohl ich so langsam müde werde. Mich bringen die Trends der letzten Jahre weg von Chancengleichheit hin zu Geschlechtsstereotypen (UAH, die Kinderspielzeugwerbung vor Weihnachten! Pink!) manchmal auch zum Haareraufen. Einen gesellschaftskritischen Thread würde ich begrüßen. Also los. Da ich männlich sozialisiert bin, und seit Schnullerzeiten immer das einzige weibliche Wesen unter Kerlen war, kenne ich die männliche Art zu ticken wohl besser, als die weibliche, und manchmal kann ich mich mit einem indischen Softwareingenieur besser verständigen als mit einer schwäbischen Hausfrau. (Aber Männer und Frauen sind sich manchmal ähnlicher als man denkt, die Männer verstecken das nur ganz gerne...) Keine Ahnung, ob es an der - immer noch - unterschiedlichen Erziehung oder den gesellschaftlichen Rollenerwartungen liegt, oder ob es biologisch-hormonelle Gründe hat. Auf jeden Fall haben Männer und Frauen so unterschiedliche Kulturen wie Japan und Norwegen. Beides hat seine Berechtigung aufgrund der unterschiedlichen Historie/Bedingungen, keines von beiden ist mehr oder weniger "wert", keines ist "richtig" oder "falsch". Aber wenn ein Norweger nach Japan reist oder umgekehrt, ist es immer ganz nützlich zu wissen, wie die Kultur der anderen ist. Man sollte die grundlegen Spielregeln schon kennen, wenn man nicht derb anecken oder blöd dastehen möchte. Wie es hinter der eigenen Haustür aussieht, ist eine ganz andere Sache. Es ist vielleicht auch eine verführerische Bequemlichkeit, wenn frau manche unangenehmen oder schwierigen Dinge des Lebens manchmal lieber den Männern überlässt. Dinge, die oft nur deshalb unangenehm oder schwierig [I]aussehen[/I], weil sie unbekannt sind. Es ist auch angenehmer, sich Konflikten oder Risiken nicht zu stellen, vor allem wenn frau als behütetes liebes Mädchen erzogen wurde, wenn sie schon als kleines Kind gesagt bekam "Lass das, das ist zu schwierig/gefährlich/schmutzig/anstrengend/undamenhaft etc für dich." Da konnte diese Mädchen ja nie lernen, dass Probleme aus eigener Kraft bewältigt werden können. Das alles hat aber auch mit Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeitsgefühl, Selbstakzeptanz zu tun. Und ich glaube, dass auch aus diesen Gründen etliche Frauen ihren Trost im Essen suchen, weil sie sich der Welt draußen oder iihrer Gefühlswelt nicht im Kampf stellen können oder wollen. Freiheit hat den Preis der Verantwortung. Wenn ich nicht für mein Leben selbst Verantwortung übernehme, bin ich nicht frei.
  • noch ein kurzer Zwischenruf, liebe Itsme und andere die zum Haarthema geschrieben haben (ich auch!). Ich möchte überhaupt nicht implizieren, dass man nicht über leichte, lustige Themen schreiben kann und auch seine Meinung haben kann und irgenwelchen politsch unkorrekten Vorurteilen frönen oder einfach mal Luft ablassen kann. Ich bin ein Fan von politischer Unkorrektheit (das gibts gar nicht, glaube ich). Ich hab das "habt ihr sie noch alle" wie gesagt, plakativ (ich hätte schreiben sollen provokativ) gemeint. Eigentlich hatte ich meine Kolleginnen im Sinn. Es geht mir hier um die schwesterlich-solidarische Sache im Allgemeinen und der Haarthread sowie der Schwesterthread hat mich daran erinnert, dass ich dieses Thema einfach mal gerne besprechen würde. [size=8] Danke, Kampfzwerg, für die Fehlerkorrektur[/SIZE],[size=8] wie peinlich[/SIZE]
  • Mich persönlich hat in diesem Zusammenhang geschockt, dass es inzwischen sogar eine (noch kleine) [URL='https://www.facebook.com/WomenAgainstFeminism']Women Against Feminism[/URL] Bewegung gibt. Ich meine, ich trage jeden Tag Hosen. Hätte es nicht Frauen vor mir gegeben, die sich dieses Recht erkämpft haben, könnte ich das nicht - von Pille & Co. ganz zu schweigen. Natürlich gibt es einige Aktivistinnen, die das Thema eher unglücklich vertreten, aber dieses Problem hat nun wirklich selbst der kleinste Verein. Außerdem steht es jedem frei es besser zu machen.
  • das Bild des Feminismus ist auch vierlerorts von den lila- Latz- Hosentragenden, männerfressenden Klischee- Aktivistinnen geprägt. Dann gibt es dann diese girlies, die sagen: "Aber ich will beides sein - Weibchen UND emanzipiert." Und die Männer sagen: "WAs wollt ihr denn? Ihr seid doch schon mehr als gleichberechtigt! " Anstatt stolz auf ihre Mütter und Omas zu sein, finde ich diese Ablehnung des Feminismus- Begriffes oft unter jungen Frauen. liebe Grüße Lisa
  • Hach, wie schön dass ihr hier mit einsteigt. Ich hatte schon Sorgen dass das Thema keinen hinter den Ofen vorlockt. Mist, jetzt muss ich mehrfachzitieren, dass kann ich so gar nicht (typisch Frau höhö). Labid, wie freu ich mich dass du ich als Mann mit beteiligst. Ich hab aber das Problem nicht kapiert. Wenn ich es richtig verstehe, gibt es zwei Beschwerden: 1) Die Frauen beschweren sich, dass du nicht bei der Weihnachtsdeko mitmachst. Du hast daran nicht soo viel Interesse. 2) Du hast dich beschwert, dass die Frauen ohne Rücksprache die Dekoeinkäufe machen. Aber- wenn es dich nicht interessiert, wo ist dann das Problem? Mich interessiert übrigens in dem Zusammenhang das Geschlechterthema nicht so arg, ich meine den Unterschied zwischen den Geschlechtern. Ohne deinen Beitrag abwerten zu wollen. Ich bin da mittlerweile halbwegs entspannt, solange man mir keine geschlechterspezifischen Vorstellungen überstülpt. Ich mag auch Deko, praktiziere ab und an Frauenlästereien (die sind übrigens gut fürs Betriebsklima, um Luft abzulassen -[URL='http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1651435/L%C3%A4stern-ist-gesund/']Beispiel[/URL], ist glaub ich eher als biologischen Mechanismus zu sehen) aber ich bin eine Niete in räumlichen Vorstellungsvermögen, kann nix gerade schneidern oder zimmern, kann aber supergut einparken, putze gerne und schrecke keine Stromleitung. Trotzdem, ich hab Brüste und Hormone und schätze einfach den Mann im Allgemeinen. Wie der riecht, was der sagt und was der macht. Der macht auch mir lästige Sachen so schön. Find ich gut. Passt gut zu mir. Kann man lassen. Was mich mehr interessiert ist die mangelnde Solidarität unter Frauen. Meiner Vermutung nach auf Unsicherheit begründet. Wie du schon sagst, Sophie. Ich hab da manchmal so Visionen was passieren würde, wenn sich Frauen miteinander solidarisieren würden. Ich möchte das selbst gerne ausprobieren. Aber das ist wohl nur Träumerei.
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133709#post133709'] Labid, wie freu ich mich dass du ich als Mann mit beteiligst. Ich hab aber das Problem nicht kapiert. Wenn ich es richtig verstehe, gibt es zwei Beschwerden: 1) Die Frauen beschweren sich, dass du nicht bei der Weihnachtsdeko mitmachst. Du hast daran nicht soo viel Interesse. 2) Du hast dich beschwert, dass die Frauen ohne Rücksprache die Dekoeinkäufe machen. Aber- wenn es dich nicht interessiert, wo ist dann das Problem? .[/QUOTE] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Zu deinem Punkt 1: Es ging bei diesem konkreten Fall nicht darum, dass ich mich nicht an der Weihnachtsdeko beteiligen [B]wollte[/B].[/FONT][/COLOR] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Zu deinem Punkt 2: Bei den Großeinkäufen handelt es sich bei uns [B]nie[/B] um den Einkauf von [B]Dekomaterial[/B], sondern um Gebrauchsgegenstände für unsere Gruppe oder für die Jugendlichen. [/FONT][/COLOR] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Ich habe meine Geschichte hier deshalb erzählt, da ich den Thread gelesen hatte und mir diese Aktion einfiel, auch wenn meine Geschichte vielleicht nicht unbedingt zum Thema Frauen untereinander im Beruf gepasst hatte.[/FONT][/COLOR] [COLOR=#333333][FONT=Verdana] [/FONT][/COLOR] [COLOR=#333333][FONT=Verdana]Was ich erlebe ist, dass Frauen viel Power haben, aber sich häufig aufreiben und dadurch viel Potenzial/Kraft verlieren. Die Solidarität unter den Frauen würde den Frauen sicher viel an Kraft geben. [/FONT][/COLOR]
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133671#post133671'] Es ist auch angenehmer, sich Konflikten oder Risiken nicht zu stellen, vor allem wenn frau als behütetes liebes Mädchen erzogen wurde, wenn sie schon als kleines Kind gesagt bekam "Lass das, das ist zu schwierig/gefährlich/schmutzig/anstrengend/undamenhaft etc für dich." Da konnte diese Mädchen ja nie lernen, dass Probleme aus eigener Kraft bewältigt werden können. .[/QUOTE] Das ist eine Sichtweise die vieles erklärt was geschlechterspezifische Rollenbilder angeht. So würde man einem Mann/Jungen eher sagen "Lass [B]ihn[/B] doch machen ... " und das stärkt natürlich eher das Selbstbewusstsein auch wenn die Dinge dann nicht klappen, aber alleine die Tatsache, dass man ihn alles erst einmal machen lässt führt zu mehr Selbstbewusststein/Erkenntnisse über seine eigenen Fähigkeiten.
  • Jetzt hab ich das verstanden. Danke fürs Erklären, Labid. Es ist interessant was du erzählst über die Gruppendynamik bei euch. Ich kenne jemanden der Jahrzehnte in einem ähnlichen Bereich gearbeitet hat und dort über ähnliche Dinge geklagt hat. Ich denke dieser Beruf hat halt auch unglaublich viel Überbelastungspotential (ich kenne die Statistik nicht aber ich vermute gehäuftes Auftreten von Burnout/Depressionen, einfach wegen der enormen Verantwortung). Ganz oft liegt es aber am Management, wie eine Gruppenatmosphäre aussieht. Abgesehen davon ob Einzeltalente als etwas Bereicherndes oder als etwas zu Nivelierendes angesehen werden, und ob Gruppenzusammenhalt eben Unterschiede zulässt. Gruppendynamik ist sowieso auch noch mal ein Thema für sich.
  • Es gibt mittlerweile auch etliche junge Männer, die so überbehütet aufgewachsen sind, nach der Schule direkt studieren, und sich dann wundern, dass das Leben doch kein Ponyhof ist. Wer mit 30 das erste Mal ernsthafte Entscheidungen treffen muss, ist da schnell überfordert. Bei Frauen wird dieses Unvermögen gerne als "naja, typisch Frau" abgetan, bei Männern ist das Urteil oft noch härter: "kein echter Mann". Auch Männern ist das Korsett der sozialen Rolle oft zu eng. "Solidarität" unter Frauen - wo soll die herkommen? Solidarität hat viele verschiedene Definitionen, am passendsten finde ich "Zusammenhalt von aufeinander angewiesenen oder sich innerlich verbunden fühlenden Personen". Die Gendertypische Sozialisierung fördert unter Jungs die Einbindung in Gruppen völlig Fremder (schon im Kindergarten mit Fussball, Sportverein, später Bundeswehr, Arbeitsplatz usw.) Also zusammenhalten und gute Ergebnisse bringen, auch wenn man sich nicht gerade liebt. Mädchen spielen eher mit kleinen Personenkreisen aus ausgewählten Freundinnen. Frauen haben Freundinnen. Es muss immer Harmonie herrschen. Wer einmal "gemein" war, mit dem will frau NIE wieder etwas zu tun haben. Hilfe und Unterstützung gibt es nur für "Familienmitglieder" oder "beste Freundinnen". Als "Belohnung" wird Liebe erwartet. Es gibt eine Art Wettstreit in Aufopferungsbereitschaft. (Aber wehe, diese Aufopferung wird nicht entsprechend honoriert!) [By the way: diese Denke - 'die war mal gemein zu mir, mit der will ich nie mehr zusammenarbeiten' - bringt mich bei der Arbeit gelegentlich an den Rand des Nervenzusammenbruchs] Männer haben Kameraden. Rangeleien sind etwas Normales. Ein Streit hat nichts mit der Beziehung zu tun. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Hilfe und Unterstützung bekommt der, in dessen Situation mann auch einmal kommen könnte. Als "Belohnung" wird Unterstützung andernorts erwartet. Es gibt Wettstreit in der Rangordnung, aber der Schwache kann meistens auf Unterstützung rechnen: erstens ist der im Moment kein Konkurrent, zweitens will mann zum Wettstreit echte Gegner, keine bereits geplättete Opfer, und drittens braucht man den vielleicht noch mal. In knallharten Konkurrenzsituationen ist es aber auch mit der Solidarität unter Männern vorbei. Was, ich soll auf meine Überstunden verzichten? Schmeißt doch den Befristeten raus. Es gab mal einen schönen belgischen Film zum Thema Solidarität: "Zwei Tage, eine Nacht."
  • Feminismus? Pink stinks? Es gibt keine Solidarität unter Frauen? Hm, also ich finde ja, dass Pink hervorragend zu lila Latzhosen aussieht und Frauen durchaus solidarisch sein können. Sie müssen halt manchmal davon überzeugt werden, dass solidarisches Verhalten durchaus auch zu ihrem eigenen Vorteil ist. Ansonsten freue ich mich über jede Feministin jedes Alters. Auch wenn die Diskussionen manchmal anstrengend sind und ich dieses "mein Feminismus ist aber besser als dein Feminismus"-Gezicke nicht immer ertragen kann.
  • Feministenthread? Genau mein Ding! :-D Frauen in Partnerschaft mit Frauen willkommen? Ich kann verstehen, dass mann von diesem ganzen Feminismuskram genervt ist, aber ich finde: Frauen werden noch immer benachteilgt und ich bin dabei! Ich hab auch nix gegen Männer.
  • Ich gehe mal davon aus, dass sexuelle Präferenzen hier nicht die große Rolle spielen. Also, mir bist du willkommen. :)
  • Meine älteste Tochter hat ein Bild von sich gepostet wo sie als dreijährige im einem arm ihre puppe hält und mit der anderen Hand die elektrische Eisenbahn steuert. Sie meint es geht beides.
  • Ja, beides geht. Meine Barbiepuppe hat als Friedensaktivistin Raketen lahmgelegt. Nur kannte ich damals das Wort noch nicht. Wenn ich mitkriege, dass eine Frau sich als Feministin zeigt, steigt sie bei mir gleich auf der Sympathieskala um ein paar Punkte. Da ist wie ein bisschen ein warmes Gefühl im Bauch. Wobei ich auch Feministinnen kenne, die so stark auf Krawall gebürstet sind, dass sie vermutlich den Männern nicht mal ein Lebensrecht zugestehen wollen. Zumindest wirken sie so. Die sind mir zwar immer noch lieber als diese Maskulinisten, aber auch schon too much.
  • [quote='melisah','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133811#post133811']Meine älteste Tochter hat ein Bild von sich gepostet wo sie als dreijährige im einem arm ihre puppe hält und mit der anderen Hand die elektrische Eisenbahn steuert. Sie meint es geht beides.[/QUOTE] Genau. Es geht beides. Und schon hat frau ein Vielfaches an Optionen. Die Männer tun mir manchmal etwas leid, weil sie sich die "weiblichen" Optionen selbst verbieten. Ich saß mal in der Pause im Büro, die Füße mit den Sicherheitsschuhen hochgelegt, und war vor mich hin am Handarbeiten (ich weiß gar nicht mehr, ob ich was gehäkelt, gestickt oder gestrickt hatte). Kommt zufällig mein Lieblingspersonaler vorbei und meint: "Ich dachte, Sie sind so emanzipiert." Das wurde dann eine längere Diskussion. Der Kern war: "Sie können Winterreifen draufmachen. Das kann ich auch. Ich kann Socken stricken, Sie nicht. Wer von uns ist jetzt emanzipiert?" Warum ist es eigentlich "toll", wenn ich selber die Winterreifen draufmache, oder sonst eine männertypische Tätigkeit mache (von Beton anmischen bis Reifenwechsel), aber es ist "unemanzipiert", wenn ich Socken stricke oder etwas sticke? Typisch weibliche Tätigkeiten werden immer noch mit einer gewissen Verächtlichkeit betrachtet, und seien sie noch so kompliziert. Einer meiner Kollegen hatte sich seine Hemden selber genäht, dafür wurde er begafft wie ein Freak. Wenn ich mein Bad selber fliese, ist das "wow!" Sockenstricken finde ich schwieriger (und man muss mehr dabei denken) als Reifenwechsel, bei dem dabei die größte Herausforderung darin besteht, das richtige Drehmoment aus den Fahrzeugpapieren herauszufinden. Beides geht. Das kleine Mädel kann genauso Puppenstuben aufbauen wie Modell-Dampfmaschinen. Wozu soll man sich einschränken, nur aus gesellschaftlichen Konventionen heraus? Übrigens sind auch Männer/Jungs nicht vom "Puppenspielen" frei. Viele Computerspiele, vor allem RPGs, erinnern mich immer ein wenig an das gute alte Spielen mit Puppen, nur dass hier eine virtuelle Puppe durch elektronische Pixelwelten geschoben wird. Als Kinder hatten wir auf dem Spielplatz eine Ritterburg aus Sand und Hölzchen gebaut, und Mutters Putzlappen musste als zu bekämpfender Drachen herhalten. Heute ist die Ritterburg elektronisch und der Drachen in 3D. Das virtuelle Spielzeug bekommt sogar neue Kleider (sprich Rüstungen), man kann sich das eroberte oder "gekaufte" Spiel-Haus dekorieren, man spricht mit seinem Character (Spring doch endlich!). Der erwachsene Thomas und die erwachsene Sophie machen am PC im Grunde das Gleiche wie der Kindergarten-Thomas und die Kindergarten-Sophie mit Spielfiguren an der Sandkasten-Burg. Das erheitert mich jedesmal grandios, wenn ich mir die Parallelen vor Augen führe.