Vergleich zwischen Schwestern

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  • ich sehe, dass Essstörung ein ganz fieses Ding ist, was sich nicht so leicht geschlagen gibt und auch noch auf der Lauer liegt, um zuzuschlagen, wenn man denkt, dass man den Kram überwunden hat.... Also: Zu weihnachten kommt Schwester mit Familie. Finde ich super und ich freue mich. Nun hat mir meine Mutter am Telefon gesagt, dass meine Schwester wieder sooo dünn geworden wäre ( meine Schwester ist schon jahrelang essgestört, was meine Familie nicht merkt, denn sie beruft sich auf heftige Magenschmerzen, die sie immer bekommt, wenn sie mehr als ein paar Bissen ist. ) Und was ist meine Reaktion? Wie kann ich bis Weihnachten noch ein paar Kilo abnehmen? Ich will nicht aussehen wie der Elefant neben der Gazelle ( sehe ich sowieso aus, weil ich auch noch viel größer bin als sie :eek:), am besten esse ich die paar Wochen jetzt garnix mehr..... und so weiter rast mir durchs Hirn. Gleichzeitig finde ich es abartig, so was auch nur zu denken. Ich wollte mich doch von dem ganzen Essensstress befreien, nur noch essen, was ich mag und mich nicht mehr wiegen. ( ja, plötzlich bekomme ich auch Lust, mich mal zu wiegen, .....nein!!!!):confused: Wie könnte ich am besten mit der Situation umgehen? liebe Grüße Lisa
  • Lisa, da fällt mir eine alte Taucherregel für Panikatacken ein: Stop Breath Think Und dann einfach auf die Schwester freuen. Die hat auch ihr Päckchen zu tragen. Hilf ihr dabei.
  • Lisa, denk bitte dran so geht es vielen und jedes Jahr ist eine Strategie gesucht sich nicht selbst wehzutun. Bei anderen ist es vielleicht , die Schwester hat tollere Haare, einen besseren Job...... Mir ist dieser Vergleich mit dem Gewicht, dem Job, der Creativität und so weiter aufgedrängt worden. Irgendwann habe ich mein Leben versucht objektiv zu sehen und gemerkt ich bin nicht schlechter als meine Schwestern. Danach war es immer noch nicht leicht aber es mich nicht mehr so unter Druck gesetzt.
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=133634#post133634'] … Und dann einfach auf die Schwester freuen. Die hat auch ihr Päckchen zu tragen. Hilf ihr dabei.[/QUOTE] Wie schön auf den Punkt gebracht, denn: [QUOTE]@ [B]Lisa[/B]: Zu weihnachten kommt Schwester mit Familie. [I]Finde ich super und ich freue mich[/I]. [/QUOTE] genau das sollte ein Miteinander an Weihnachten sein :)
  • Hallo, danke ja, ihr habt Recht, das werde ich tun. Ich verstehe mich auch gut mit meinem Schwesterlein und ihrer Familie ich habe auch darüber nachgedacht und gemerkt, dass das so Sachen von früher hochkommen: Meine Schwester ist klein und dünn und ich bin groß und stämmig. Das ist aber nur äußerlich so , dennoch hat uns die Umwelt stets unterschiedlich behandelt: "Die Lisa, die kann doch alles ab.... die Miki muss man beschützen und umhegen, das ist doch so ein zartes Persönchen...." oft wollte ich einfach auch umhegt werden :-o jetzt bin ich erwachsen und umhege andere ;) liebe Grüße Lisa
  • Weihnachten kommen immer viele alte Sachen hoch. Hängt auch damit zusammen, dass sich zwar jeder Einzelne im System über die Jahre sehr verändert, aber dann letztlich innerhalb der Familienkonstellation doch wieder in alte Rollen verfällt. Dann sind sie plötzlich wieder da, die alten Grabenkämpfe und anderen Störfaktoren, jahrzehntelange Muster. Beobachtete ich in meiner Familie immer wieder. Seit letztem Jahr bricht das aber ein wenig auf, weil jemand fehlt. Da verschob sich einiges.
  • Hallo Lisa, ich wollte dir nur sagen, dass ich das kenne. Meine Schwester hat eine ziemlich normale Figur, aber kein entspanntes Verhältnis zum Essen. In unserer Familie sind alle in Richtung Binge Eating/ Essen als Gefühlskompensation unterwegs. Meine Schwester ist die einzioge Ausnahme, die tendiert eher ungut in die andere Richtung, dass sie sich oft zu viele Gedanken macht, was sie isst. Dazu kommt noch eine Laktoseintoleranz, die sie noch mal einige Kilo gekostet hat (bzw. die damit einhergehende Nahrungsumstellung). Wir werden auch immer noch miteinander verglichen, sie hat ein super Abi, einen Traumschwiegersohn als Verlobten, einen tollen Job, verdient ausreichend...ich mache mein Abi nach, mein Freund wird von meiner Familie akzeptiert, ist aber sicher nicht ihr Traumschwiegersohn, habe noch nie wirklich arbeiten können und bin seit ich ca. 14 bin in psychologischer Betreuung. Tja, aber ich versuche mittlerweile das zu schätzen was ich habe. Im Moment ist für mich jede gute Note, jeder Tag den ich zur Schule gehe, jedes Mal, wenn ich mich locker mit einem Mitschüler unterhalten kann, ein Erfolg (ich habe eine ziemlich ausgeprägte Sozialphobie). Meine Schwester hatte einfach andere Voraussetzungen als ich, sie hat bei den Nachbarn eine andere Welt kennen gelernt und konnte sich gegen die Überbehütung unserer Eltern durchsetzen und muss das nicht im Erwachsenenalter mühsam lernen. Vergleichen bringt da einfach nichts. Und trotzdem hat sie auch ihr Päckchen zu tragen, hat ihre Probleme - die mir aber wiederrum oft relativ fremd sind, aber ich versuche sie anzuerkennen. Was ich damit sagen will, ist: Es ist schlimm genug, wenn andere euch vergleichen. Tu du es nicht auch noch, auch wenn es dir noch so sehr aufgezwungen wird. Kannst du dir denn dieses "umhegt-werden" von früher heute woanders holen ? Dein Entschluss, sich einfach auf die Schwester zu freuen, ist schon mal ein guter Ansatzpunkt. Bei mir läuft es eigentlich am entspanntesten, wenn ich die anderen so sein lasse, wie sie sind, und versuche, bei mir zu bleiben und es mir möglichst gut gehen zu lassen. Das heißt auch, mich zurückzuziehen, wenn ich es brauche. Das muss gar nicht lange sein, oft reicht ein kurzes Aussteigen aus der Situation (ich muss längst nicht immer auf die Toilette, wenn ich es behaupte ;-) ) Liebe Grüße, Mystery
  • Die kleine Schwester hat ganz sicher ihr Päckchen zu tragen, sonst hätte sie nicht die ES entwickelt. Vielleicht sieht sie die Medaille von der anderen Seite, und wäre viel lieber weniger umsorgt und behütet, vielleicht wäre sie lieber selbstständiger und kann/darf/wagt das nicht? Bei Magersucht spielt ja auch gelegentlich das Bedürfnis nach Kontrolle eine Rolle. Wenn ihr mich schon ständig kontrollieren könnt - meinen Körper kontrolliere ich alleine! Vielleicht hat sie Angst oder Angst gemacht bekommen, so zu werden wie du (nicht nur auf das Gewicht bezogen)? Du solltest dich nicht stressen lassen, sondern einfach deine Schwester akzeptieren wie sie ist, und zeig ihr, dass du so glücklich leben kannst wie jeder andere. Ein Wettstreit "Wem geht es am schlechtesten" oder "wer ist die bessere Tochter" wäre kontraproduktiv für euch beide.
  • Ich hab auch eine Schwester, sie ist älter als ich. Sie ist jetzt dick (jahrelang dachte sie immer sie wäre es, ein erneutes Beispiel für dick diätet), ich bin es nicht. Sie war früher die hübsche, dann war ich es. Sie war die kluge, dann war ich es. Sie ist musikalisch und kreativ, ich bin unmusikalisch, zynisch und lustig. Sie hat zwei kaputte Knie, ich eines. Sie ist die beste Mutter auf der Welt. Ich bin kinderlos. Sie ist liebevoll und ich bin es auch. Sie ist ein wundervoller Mensch und mein Vorbild. Und ich bin ihr Vorbild. Als Kind hab ich sie gefürchtet und sie hat mich gehasst. Wir reiben uns, wir lieben uns. She is not heavy, she is my sister (Melodie bitte dazu denken)

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