Pflegeheim für dicke Menschen

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  • Auch ein wichtiger Aspekt, wo werde ich gepflegt, wenn ich mich nicht mehr selber versorgen kann? Dass es XXL Plätze in Pflegeheimen gibt, finde ich enorm wichtig und sollte eine Selbstverständlichkeit sein. [URL='http://www.welt.de/regionales/hamburg/article118780161/Pflegeheime-ruesten-fuer-Uebergewichtige-um.html']Gesundheit : Pflegeheime rüsten für Übergewichtige um - Nachrichten Regionales - Hamburg - DIE WELT[/URL]
  • Ja , sehr wichtig und manchmal gar nicht so weit weg, wie man denkt. kenne eine recht junge Frau mit MS, die auch in ein Pflegeheim ziehen musste. Mit freundlichen Grüßen Lisa
  • Und die Dicken müssen ja auch im Alter noch "erzogen" werden, da die sich lt. Artikel alle falsch ernähren. Die Grundidee der XXL-Pflege ist richtig toll, aber dieser Zusatz kotzt mich sowas von an!!!!! Sorry, aber das musste jetzt raus. :frust:
  • Da schließe ich mich deiner Meinung an. Übermäßiges Essen ist nur [B]eine[/B] mögliche Ursache von Adipositas, es gibt etliche andere. Beispielhaft möchte ich nur die Herunterregulierung des Stoffwechsels durch Betablocker gegen Bluthochdruck erwähnen. Gerade Pflegepatient/innen werden mit den abstrusesten Medikamenten zugemüllt. Widersprüchliche ärztliche Anweisungen, fehlerhafte Zuordnung, einfach Vergessen (Seit Monaten bekommt meine Schwiegermutter Hustensaft. Sie hat aber schon lange keinen Husten mehr. Es wurde einfach "vergessen", dass sie den nicht mehr braucht.) Es ist schon jetzt ein Thema, dass in Pflegeheimen an der Ernährung gespart wird, nicht allein aus Kostengründen. Meine Schwiegermutter ist auch davon betroffen: erstens bekommen die Leute nicht genügend Zeit eingeräumt, ihr karges Essen wegzumümmeln - wer nach der vorgegebenen Zeit nicht fertig ist, kriegt den halbvollen Teller weggenommen - ach, haben Sie heute keinen Hunger, Frau XY?. Meine Schwiegermutter jammert ständig, sie wird nicht satt, und die Portionen sind in der Tat mikroskopisch. Mag ja sein, dass jemand, der bettlägerig ist, nicht so viel Kalorien braucht, aber es soll ja Menschen geben, die mehr als 800 Kilokalorien am Tag brauchen (ich hab mal überschlägig die Tagesrationen meiner Schwiegermutter nachgerechnet, das [B]ist[/B] so wenig). Die Schnelleren essen den anderen Heimbewohnern ihr Essen weg, damit sie selber satt werden. Meine Schwiegermutter ist in einem halben Jahr trotz Pralinenzufuhr von Kleidergröße 46 auf 40 geschrumpft - ob das alles nur Fett war, wage ich heftigst zu bezweifeln, sie kann jedenfalls kaum noch aus eigener Kraft laufen. Das hat aber Methode, wie mir eine in der Pflege beschäftigte Bekannte flüsterte: je dünner die Leute sind, um so leichter ist die Arbeit für die Pflegerinnen. Da setzt man die Alten, die sich nicht wehren können, halt mal heimlich auf Schmalkost. Ich würde das als Körperverletzung einstufen. Genauso, wie in Deutschland niemand gegen seinen Willen zwangsmedikamentiert werden kann, kann auch niemand zwangsweise auf Diät gesetzt werden. Etwas anderes wäre es, wenn die Leute zu Bewegung motiviert werden, und in Einzelfällen tatsächlich ein anderes Ernährungsverhalten wählen, und dann vielleicht abnehmen. Aber wie gesagt, es gibt 1000 andere Ursachen für Übergewicht.
  • Also für mich ist der Artikel verworren und ungereimt. Entweder handelt es sich hier um einen schlechten Bericht, oder die Einrichtung ist nicht das, was sie zu sein vorgibt. Gleich im zweiten Absatz wird betont, dass es in dem Heim nicht ums Abnehmen geht, aber der ganze Artikel handelt von nichts anderem. Auch die beiden Beispiele sind unter dieser Prämisse ausgesprochen unglücklich gewählt. Denn die beiden zitierten Bewohner erfreuen sich ja hauptsächlich an den verlorenen Kilos und der angestrebten bzw. wiedergewonnenen Lebensqualität. Alten- und Pflegeheim? Hm. Also im Normalfall lebt man dort ja auf Dauer. Nicht so die beiden angeführten Beispiele, denn beide kehren - selbstverständlich nach der entsprechenden Abnahme - nach Hause zurück. Insgesamt spricht der Artikel nur von oftmals monatelangen Aufenthalten der Bewohner. Und Bewohner Kurt ist auch überhaupt nur 41 Jahre alt. Das Heim wurde 2012 eröffnet, der Artikel ist von August 2013. Die zitierte Beispielperson Heidemarie ist im November 2012 mit 174 kg Lebendgewicht angereist und hat also in max 8 Monaten 74 kg abgenommen - das Ganze ohne nennenswerte Bewegung. Also quasi im Vorbeigehen verloren, alles nur endlich mal mit gesunder Kost! Selbst der Keks zwischendurch ist erlaubt, ist doch alles ganz einfach. Und um der Geschichte die Krone aufzusetzen, musste man am Ende noch eine [B]adipositaschirurgische Expertin[/B] bemühen, die die Allgemeinheit auf die Folgen ungesunder Ernährungsgewohnheiten hinweist. Was soll uns der Artikel nun sagen? Ich weiß nur, dass mich dieses Heim für mein Alter nicht reizt. Zu Sophies Beitrag: ich habe aktuell das Gegenteil erlebt. Die betreffende Person konnte krankheitsbedingt nur selten und ganz wenig essen, trotzdem wurde ihr fünfmal am Tag ein volles Tablett gebracht und stundenlang am Bett stehen gelassen. Und am Ende unverrichteter Dinge mit Murren wieder abgeräumt. Eine Qual für alle, ein unnützes Nötigen und drängeln. Dabei war das ein Dauerzustand, es war hinlänglich bekannt. Ich hab es nicht verstanden, das war wirklich Verschwendung, und man muss sich dann nicht über die Verpflegungssätze wundern.
  • ich denke schon, dass es mehr Einrichtungen geben muss für Adipöse. Wenn ein sehr Übergewichtiger zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt nicht mehr auf die Beine kommt, dann braucht man speziele Einrichtungen. Ich denke, dass keiner der Übergewichtigen um die verlorenen Pfunde getrauert hat, es wurde ja keine spezielle Diät durchgeführt. Was ist daran schlimm, wenn diese Frau wieder laufen kann und in ihre häusliche Umgebung zurückkehrt? Ich freue mich für sie.
  • Da hast du natürlich Recht, Evi, das ist ein schöner Erfolg. Oder ein schöner "Nebeneffekt" des Aufenthalts dort, wenn man so will. Ich finde es auch gut, wenn verstärkt Pflegeplätze für stark übergewichtige Personen zur Verfügung stehen. Es hat sich aber so angehört, als habe die Frau ihre verbesserte Mobilität nicht durch die Pflege und Behandlung in dem Heim erreicht, sondern eben durch ihre Abnahme. Auch für den Mann liegt der Schwerpunkt auf der Abnahme. Es darf bezweifelt werden, dass eine Verbesserung ohne die Abnahme überhaupt eingetreten wäre. Und das ist ja nun wirklich nichts Neues und nichts anderes als das, was ohnehin von allen Seiten geredet wird. 74 kg in 8 Monaten ohne Diät - wer das erfindet, hat einen Orden verdient. Aber gut, vielleicht bin ich nur mal wieder neidisch ;)
  • Ich habe mich mit Adipositas in den letzten Jahren sehr viel beschäftigt und ich sehe, dass sehr dicke Menschen oft viel leiden müssen, weil sie gefangen sind in ihrer Unbeweglichkeit. Der Gedanke nicht mehr laufen zu können, Pflege in jungen Jahren zu brauchen, ist erschreckend. Hinzu kommt dann eine zunehmende Vereinsamung. Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass sich die Menschen in einem Heim zuerst schamhaft in ihr Zimmer zurückziehen, anstadt gemeinsam zu essen, sich beschäftigen. Die Mauern, die man jahrelang um sich errichtet hat müssen erst nach und nach eingerissen werden. Ich finde Fälle wie der vor einigen Tagen verstorbene Mexikaner schlimm, dass er jahrelang in seinem Bett gefangen war. Er beschrieb seine Alltag als langweilig und öde. Sein Wunsch war es wieder gehen zu können, er hat es nicht mehr erreicht hat, traurig. Der Artikel ist nicht gut geschrieben, mir geht es aber darum, dass sich auch in der Pflege etwas entwickelt. Man stellt sich endlich auf die Pflege sehr schwerer Menschen ein, was auch bitter notwendig ist. Denn wie soll eine normalgewichtige Pflegerin ohne entsprechende Hilfsmittel einen 200 kg Patienten im Bett drehen, betten lagern, waschen, das schafft man nicht mal zu zweit. w
  • Ich habe mich mit Adipositas in den letzten Jahren sehr viel beschäftigt und ich sehe, dass sehr dicke Menschen oft viel leiden müssen, weil sie gefangen sind in ihrer Unbeweglichkeit. Der Gedanke nicht mehr laufen zu können, Pflege in jungen Jahren zu brauchen, ist erschreckend. Hinzu kommt dann eine zunehmende Vereinsamung. Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass sich die Menschen in einem Heim zuerst schamhaft in ihr Zimmer zurückziehen anstadt gemeinsam zu essen und auch etwas gemeinsam zu machen. Die Mauern, die man jahrelang um sich errichtet hat müssen erst nach und nach eingerissen werden. Ich finde Fälle wie der vor einigen Tagen verstorbene Mexikaner schlimm, dass er jahrelang in seinem Bett gefangen war. Er beschrieb seine Alltag als langweilig und öde. Sein Wunsch war es wieder gehen zu können, er hat es nicht mehr erreicht hat, traurig. Der Artikel ist nicht gut geschrieben, mir geht es aber darum, dass sich auch in der Pflege etwas entwickelt. Man stellt sich auf die Pflege sehr schwerer Menschen endlich ein, was auch bitter notwendig ist. Denn wie soll eine normalgewichtige Pflegerin ohne entsprechende Hilfsmittel einen 200 kg Patienten im Bett drehen, betten lagern, waschen, das schafft man nicht mal zu zweit.
  • In 8 Monaten 74 kg abgenommen, das wäre rein rechnerisch 9,250 kg pro Monat. Mir scheint das ziemlich unwahrscheinlich. (Aber das nur am Rande.) Die Tatsache, dass es stark übergewichtige Menschen gibt und das diese auch pflegebedürftig werden können (genau wie bei allen anderen Menschen) , kann man nicht wegschieben. Entsprechend müssten die Pflege dem Pflegebedarf angepasst werden (genau wie bei allen anderen pflegebedürftigen Menschen auch). Aber so selbstverständlich scheint das nicht zu sein. Das muss wohl noch viel in den Köpfen passieren. Ich würde es mir sehr wünschen. Schöne Grüße Julchen
  • doch - bei so einem hohen Ausgangsgewicht ist das durchaus möglich. Da ist natürlich auch erstmal viel Wasser dabei.
    • Offizieller Beitrag
    [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=130597#post130597']Meine Schwiegermutter ist in einem halben Jahr trotz Pralinenzufuhr von Kleidergröße 46 auf 40 geschrumpft - ob das alles nur Fett war, wage ich heftigst zu bezweifeln, sie kann jedenfalls kaum noch aus eigener Kraft laufen. Das hat aber Methode, wie mir eine in der Pflege beschäftigte Bekannte flüsterte: je dünner die Leute sind, um so leichter ist die Arbeit für die Pflegerinnen. Da setzt man die Alten, die sich nicht wehren können, halt mal heimlich auf Schmalkost.[/QUOTE]Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Aufsichtsbehörde das durchgehen lässt. Das Gewicht der alten Leute muss dokumentiert werden und solch rasanten Gewichtsverluste sollten normalerweise Ärger verursachen. Die Heime sind gehalten, das Gewicht der Insassen möglichst zu halten. Und wenn das nicht funktioniert, müssen sie wirklich gute Gründe haben.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Mit Kleidergröße 46 und Körpergröße 150cm ist man ja bereits "stark adipös"... Die Abnahme wird sogar als Erfolg gefeiert. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist das Meiste davon Muskelschwund. Geht mit 85 sehr schnell, wenn man sich [B]nicht[/B] bewegt. In dem Heim geht es eh unter aller Sau zu. Extreme Personalunterdeckung plus chaotisches Tagesgeschäft. Seit März sollte sie laut ärztlicher Verordnung ihr Haloperidol absetzen, aber das hat man ihr bis letzte Woche noch in voller Dosis gegeben, und dann statt ausschleichen eine abrupte Absetzung mit entsprechendem Ergebnis. Und warum jemand bei einem Blutdruck von 110/70 [B]noch mehr[/B] Blutdrucksenker bekommen soll, entzieht sich meinem Laienverständnis. Kein Wunder, dass sie Hirnstillstand kriegt. Ich liege ja schon meinem Mann in den Ohren, er soll doch einen Brief an die Aufsichtsbehörde schreiben, aber das traut er sich nicht. Aber es ist oft so: bei alten Leuten, Übergewichtigen und Kassenpatienten macht man sich anscheinend wenig Mühe. Und wenn alles zusammentrifft - Bingo! Ausnahmen sollten lobend erwähnt werden.
  • [QUOTE]Mit Kleidergröße 46 und Körpergröße 150cm ist man ja bereits "stark adipös"[/QUOTE] ach was, dazu braucht man diese Verhältnisse nicht mal, ich mit 165 cm und 44/46 werde auch schon kritisch beäugt... :rolleyes:
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=130847#post130847'] Seit März sollte sie laut ärztlicher Verordnung ihr Haloperidol absetzen, aber das hat man ihr bis letzte Woche noch in voller Dosis gegeben, und dann statt ausschleichen eine abrupte Absetzung mit entsprechendem Ergebnis. [/QUOTE] Hallo Sophie, das kann zu epileptischen Krämpfen, Dystonien und Dyskinesien führen ; auch noch Monate danach zu einer Absetzpsychose. Neuroleptika dürfen überhaupt nie abrupt abgesetzt werden; das war früher eine Methode in Gefängnissen, Leute zu foltern. Was sagt der Psychiater deiner Schwiegermutter dazu? ( ich hoffe doch, dass sie Haldol von einem Psychiater bekommt und nicht von dem Hausarzt - die kennen sich damit 0 aus) Mit freundlichen Grüßen Lisa
  • Das war ein Neurologe. Aber im Heim ist seine Anordnung wohl "vergessen" worden. Hmpf.
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=130847#post130847'] In dem Heim geht es eh unter aller Sau zu....[/QUOTE] Ach Sophie, auch wenn das Thema vielleicht nicht an diese Stelle gehört, ich versteh dich ja so gut! Ich habe kürzlich etwa vier Monate lang eine absolut intensive "Erfahrung" durch alle Phasen hindurch mit einem Pflegeheim gemacht - täglich, stundenlang, bis zum Tod. Die Aufnahme wurde plötzlich und unerwartet durch schwere Krankheit nötig. Ursprünglich war ich eigentlich ganz unvoreingenommen. Das Heim stellte und stellt sich nach außen hin gut dar. Und ich hatte das Glück, fast immer präsent sein zu können. Zusammenfassend muss ich heute sagen, dass ich vier Monate lang gegen die Wand geredet habe. Man hat mich freundlich angeschaut und im Endeffekt doch getan (oder eben nicht), was man wollte. Sowohl die Patientin als auch ich als einzige Vertraute und Angehörige sind überhaupt nicht für voll genommen worden. Ich kann kaum drüber sprechen. Am Ende habe ich resigniert und gar nicht mehr groß mit dem Pflegepersonal geredet. Und das war dann auch in Ordnung, da hatten sie uns endlich soweit!
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=130896#post130896']Das war ein Neurologe. Aber im Heim ist seine Anordnung wohl "vergessen" worden. Hmpf.[/QUOTE] Das tut mir sehr Leid für die alte Dame. Bleibt euch als Angehörige nur, auf solche Symptome zu achten und direkt an das zu schnell abgesetzte Haldol zu denken. Mit Glück passiert auch nix. liebe Grüße Lisa