Arbeitsplatz verloren, da nicht jung, dynamisch und vor allen Dingen billig.

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  • Hallo zusammen, ich bin völlig frustriert. Das erste Mal in meiner immerhin schon über vierzig jährigen Berufstätigkeit bin ich arbeitslos geworden. Ich habe vor 2 Jahren , nach langer Überlegung , meinen Arbeitgeber nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit doch noch mal gewechselt. Ich wollte damals auf jeden Fall Vollzeit arbeiten. Mein damaliger Arbeitgeber wollte nicht von 32 Wochenstunden auf Vollzeit aufstocken. Ich hatte neben dieser Beschäftigung noch einen 400€ Job für 8 Std. die Woche. Das ständige Hin- und herwechseln war sehr anstrengend , da der Minijob auch mit einem anderen PC-Programm arbeitete und durch die Fahrerei viel Zeit verloren ging. Also habe ich trotz meiner damals 55 Jahren nochmal den Arbeitgeber gewechselt. Dieser hat mich regelrecht umworben und abgeworben. Ich habe mich dann so richtig reingehängt und so in kürzester Zeit das neue Programm, die neuen Firmenabläufe und das ganze Drum und Dran in den Griff bekommen. Bereits nach 2 Monaten habe ich meine Kollegin, die bereits 16 Jahre in diesem Betrieb arbeitet im Urlaub vertreten können ohne vollkommen abzuschmieren. Was ich leider nicht beachtet habe - da ich damit zuvor nie zu tun hatte- war der befristete Arbeitsvertrag. Als ich diesen unterschrieben habe und nachfragte , wurde mir gesagt, dass die Firma das immer so macht. Ich solle mir aber darüber keinen Kopf machen , sie wären ja so froh endlich jemanden mit meiner Qualifikation gefunden zu haben. Heute bin ich leider schlauer.In den letzten 8 Monaten wurden, da die Firma immer größer wurde , 3 neue, junge, unerfahrene Kolleginnen eingestellt, die natürlich für sehr viel weniger Geld arbeiten. Unser kaufm. Leiter und unser Chef sind voll auf dem Trip " Jung, dynamisch und billig". Meine ebenfalls ältere Kollegin und ich hatten in den letzten Monaten immer schon den Eindruck, dass bei den Bewerbungen eher auf die Konfektionsgröße , ob man Facebooken und twittern kann und auf sportliche Ambitionen wie Leichtathletik, Joggen und Kytsurfen geachtet wurde. Die Herren der Schöpfung gockelten um die Damen rum wie nichts Gutes. Dann kam mein Gespräch zwecks Vertragsverlängerung. Ich bin da völlig locker reingegangen und habe dann so richtig einen mit dem Vorschlaghammer bekommen. Nein, mein Vertrag würde nicht verlängert werden, da man der Meinung ist, dass ich mit den kommenden technischen Veränderungen nicht klar kommen würde . Es soll in nächster Zeit auf eine andere Software umgestellt werden. So wie ich rausgefunden habe auf die Software mit der ich bei meinem anderen Arbeitgeber bereits 15 Jahre gearbeitet habe. Ich bin seither völlig von der Rolle. Das erste Mal in meiner beruflichen Laufbahn wurde ich geschasst und das ausgerechnet in meinem Alter. Wie es jetzt weitergeht weis ich noch nicht. Die ersten vier Bewerbungen waren leider erfolglos. Ich kann mich einfach dem Gefühl nicht erwehren, dass Erfahrung und Zuverlässigkeit heute nicht mehr so wichtig sind. Hauptsache man weis auf welche Taste man auf dem PC drückt und alles andere geht dann von alleine. Eine sehr niedergeschlagene Claire
  • Hallo Claire, Diese verdammten befristeten Verträge ! Man ist nicht frei und auf das wohlwollen der Geschäftsführung angewiesen. Hat man dir nicht vorher gesagt dass der Vertrag nicht verlängert wird damit du auf die Suche gehen kannst und nicht arbeitslos bist? kannst du vllt bei deinem ehemaligen Arbeitgeber wieder unterkommen? Kannst du da vllt anrufen und mal nachfragen? Lass den Kopf nicht hängen. Lg
  • [QUOTE] Nein, mein Vertrag würde nicht verlängert werden, da man der Meinung ist, dass ich mit den kommenden technischen Veränderungen nicht klar kommen würde . Es soll in nächster Zeit auf eine andere Software umgestellt werden. So wie ich rausgefunden habe auf die Software mit der ich bei meinem anderen Arbeitgeber bereits 15 Jahre gearbeitet habe. [/QUOTE] Könntest Du evtl. deswegen nochmals mit dem Chef reden und nochmals auf Deine Kenntnisse und Erfahrungen aufmerksam machen? Ich kann Deine Verzweiflung verstehen, da kommt man sich schon vera.....vor, vor allem weil Sie Deine Bedenken wegen dem befristeten Arbeitsvertrag zerstreut haben. LG Finchen
  • Hallo Claire, das tut mir Leid, dass es dich voll getroffen hat. Rechtlich gesehen ist leider bei einem befristeten Vertrag nichts zu machen. :( Denke mal, es geht gar nicht darum, dass die jungen Kolleginnen hübscher, jünger, sportlicher, dynamischer sind - sie sind nur billiger. Aber auch sie dürfen sich nicht sicher fühlen, denn ein Bulgare oder Rumäne arbeitet vielleicht für noch weniger Geld , und wenn das nicht geht, kann man immer noch aussorcen nach Indien oder China.....:-o So hat sich leider die Arbeitswelt entwickelt. Du trägst nicht die geringste Schuld daran, aber das ist kein Trost. Ich würde auch beim alten Arbeitgeber nochmals nachfragen. Und sofort mit dem Arbeitsamt sprechen. Und noch Blindbewerbungen abschicken. ich wünsche dir viel Glück. liebe Grüße Lisa
  • Hallo, leider ist mein vorheriger Arbeitgeber keine Option - die Firma steht schlecht da, der Chef hat nur noch 2 Jahre bis zur Rente und soweit ich weis behilft man sich auch mit günstigen Teilzeitkräften. Ich kann auch nicht für " Peanuts" arbeiten , da ich für meinen Lebensunterhalt alleine aufkommen muss. Ist alles nicht so einfach. Beim Arbeitsamt habe ich mich natürlich sofort gemeldet - bin aber erst mal krankgeschrieben und das wird auch noch dauern. Bekomme dann nach Ende des Beschäftigungsverhältnisses Krankengeld. Mal schauen wie das weitergeht. Lächeln musste ich über den Gedanken, das meine Tätigkeit von ungelernten Kräften ausgeübt wird oder das die Arbeit nach Indien etc. ausgelagert werden sollte. Ich bin Sachbearbeiterin im Gesundheitswesen und erstelle und bearbeite Kostenvoranschläge etc. für individuelle Orthetik , Prothetik und Reha-Hilfsmitteln für schwerstbehinderte Kinder und Erwachsene. Kommunikation mit den Krankenkassen und die Kenntnis der jeweiligen Verträge gehören dazu. Man muss aber auch wissen wie was hergestellt wird um es richtig beantragen zu können.:grins: LG Claire
  • Die jungen (billigen) Kräfte haben höchstwahrscheinlich auch nur einen befristeten Vertrag. Die Strategie der Arbeitgeber ist: auf die Weise können sie "flexibel" auf wechselnde Auftragslage reagieren. Dann werden wie bei einer Drehtür die Befristeten ausgetauscht. @claire: Deinen Nachfolgerinnen haben die wahrscheinlich auch etwas von Karrierechance blabla vorgeschwafelt, und nach zwei Jahren heißt es dann, tut uns leid. Ich kenne viele jüngere Leute, die haben in den letzten 10 Jahren immer nur einen befristeten Vertrag nach dem anderen gehabt. Und dann sollen sie Familie gründen... Und wenn die Arbeitgeber auf den Trichter kommen, dass sie ja auch an den befristeten Vertrag gebunden sind (vorzeitig kann bei sachgrundloser Befristung nicht gekndigt werden!), heuern sie das nächste Mal Leiharbeitnehmer an. Die kann man von heute auf morgen loswerden und muss noch nicht mal warten, bis die Befristung ausgelaufen ist. In der Gewerkschaft kämpfen wir da einen aussichtslosen Kampf wie gegen eine Hydra: kaum haben wir bessere Bedingungen für die Leiharbeitnehmer erstritten, wechseln die Arbeitgeber auf Werkverträge. Ein Freelancer hat noch nicht mal mehr die rudimentärsten Arbeitnehmerrechte. Ob die Firmen sich da einen Gefallen tun? Du kannst zwar versuchen, deinen Arbeitgeber anzuschreiben, herauszustellen, dass du just in dieser "neuen" Software fit bist, dass du deine geistige Flexibilität ja bereits unter Beweis gestellt hast usw. Wenn der aber [I]grundsätzlich[/I] keine feste Kraft auf dieser Position haben will, hat das mit Qualifikation und erst recht mit Alter/Aussehen nichts zu tun, das ist betriebspolitische Entscheidung. Die heutigen Schlüsselworte sind "flexibel", "mobil", und zwischen den Zeilen "billig". Das hat man natürlich besonders bei jungen Leuten, die ihren Marktwert (noch) nicht kennen, die (noch) keine Familie haben, die (noch) Hoffnung auf Karriere haben, die (noch) fügsam sind, denen man (noch) das Blaue vom Himmel versprechen kann. "Jung" per se ist nicht das Kriterium. Naja, die Arbeitgeber befürchten auch höhere Krankheitskosten bei Älteren, Dicken oder Frauen. Irgendwann hat man alle Lügen schon zehnmal gehört, hat Haus und Familie, will die Kinder auch mal tagsüber sehen, will finanziell keine Abstriche mehr machen, wird aufmüpfig, weil man mehr Ahnung vom Fach hat als der Chef. Dann wird man lästig.
  • Auch ich habe meinen Job verloren, da ich als studierte Frau mit nur 9,10 € pro Stunde abgespeist wurde aber die Frechheit hatte zu fragen ob das wirklich richtig ist und bei mindestens 90 % der geleisteten Stunden auf eine Bezahlung bestanden habe. Die Kündigung hat nichts mit unserer Leistungsfähigkeit zu tun sondern mit dem Gewinnstreben der Arbeitgeber. Meiner hat auch noch heilig getan, ist aber keine Kirche.
  • Hallo zusammen, ja, es ist schon mehr als frustrierend wie auf dem heutigen Arbeitsmarkt mit Beschäftigten umgegangen wird. Meine ältere Kollegin und ich sagen schon seit längerem das unser Chef nur noch die " Dollarzeichen" im Auge hat. Das einzige was wir beide nicht verstehen: Irgendjemand muss die Dollars doch reinholen. Die Jüngeren sind einfach anders gestrickt. Wir beide hatten so das Gefühl das unsere neuen, jungen Kolleginnen so überhaut nicht " pro Firma " denken. In der Probezeit schon zweimal krank - die eine kommt ständig auf den letzten Drücker oder gar zu spät. Wisst Ihr, das ist mir in meiner doch schon langen Berufstätigkeit noch nie passiert. Ich war in den zwei Jahren nicht einen Tag krank und bin garantiert keinmal zu spät gekommen. Wenn man sich mal mit einer Erkältung zur Arbeit geschleppt hat um die Kollegin nicht in die Klemme zu bringen, hat das niemand gekümmert. Ihr hättet mal das Theater hören sollen, als die eine, junge Dame von ihrem Schnupfen wieder genesen war. Geht es wieder - ach du siehst aber noch immer sehr blass aus etc. - zum abgewöhnen. Irgend etwas habe ich wohl verkehrt gemacht und die Quittung bekomme ich jetzt. LG Claire:(
  • Ich kann deine Empörung [I]sehr gut verstehen[/I], aber deine Bemerkung, dass ein Mitarbeiter „pro Firma“ denkt, wenn er wenige Krankenscheine hat, da bin ich nicht mehr bei dir. Versuch jetzt nach vorne zu sehen und lass dich nicht von deinem Ärger übermannen.
  • [quote='Claire1957','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129498#post129498']Wir beide hatten so das Gefühl das unsere neuen, jungen Kolleginnen so überhaut nicht " pro Firma "[/QUOTE] Weil die Erfahrung und Grundstimmung unter vielen Berufsanfängern (oder auch jungen Leuten mit Erfahrung!) ist, dass die Firma eben auch nichts für sie tut. An Firmen, die einen nur befristet einstellen und man alle 1,2,4 Jahre auf neuer Jobsuche ist, bindet man sich nicht und bringt auch entsprechend weniger Einsatz. Weil die Illusion "wenn ich mich voll reinhänge, behalten sie mich" so oft nur Trug ist. Und das begreifen mehr und mehr. Sophie hat die Problematik ja schon sehr schön beschrieben.
  • [quote='Orien','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129501#post129501']. An Firmen, die einen nur befristet einstellen und man alle 1,2,4 Jahre auf neuer Jobsuche ist, bindet man sich nicht und bringt auch entsprechend weniger Einsatz. Weil die Illusion "wenn ich mich voll reinhänge, behalten sie mich" so oft nur Trug ist. [/QUOTE] Ja, das kann ich auch nachvollziehen ( jetzt). War für mich bis vor kurzem aber noch völliges Neuland. Ich habe die letzten 40 Jahre immer das Glück gehabt, dass meine Arbeit und mein Einsatz entsprechend anerkannt wurde. Das ich das in meinen restlichen paar Berufsjahren auf die harte Tour lernen muss ist nicht leicht zu verkraften. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen da ich bereits seit drei Wochen krankgeschrieben bin, obwohl ich weis das dringend etwas passieren muss. Ich bin zu schwer ( gelinde ausgedrückt ) , meine Gelenke sind im Eimer und es gibt " Baustellen" ohne Ende. So oft wie in den letzten drei Wochen war ich die letzten 10 Jahre nicht beim Arzt. Aber ich werde jetzt erst mal versuchen eine Baustelle nach der anderen in Angriff zu nehmen. Mal schauen :daumen: LG Claire

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  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129481#post129481'] Denke mal, es geht gar nicht darum, dass die jungen Kolleginnen hübscher, jünger, sportlicher, dynamischer sind - sie sind nur billiger. Aber auch sie dürfen sich nicht sicher fühlen, denn ein Bulgare oder Rumäne arbeitet vielleicht für noch weniger Geld , und wenn das nicht geht, kann man immer noch aussorcen nach Indien oder China.....:-o So hat sich leider die Arbeitswelt entwickelt. Du trägst nicht die geringste Schuld daran, aber das ist kein Trost. [/QUOTE] Damit habe ich nicht gemeint, dass du ungelernt bist. ich dachte, du bist Informatikerin. Daher war es ein Beispiel. Mein Mann ist Ingenieur und findet trotz des immer beschworenen Fachkräftemangel nur befristete Arbeit innerhalb von Projekten. Die dauern mal 2, mal 3 Monate. Das passiert eben nicht nur Ungelernten. liebe grüße Lisa
  • Man darf nur nicht dem Vorurteil aufsitzen, dass Polen, Bulgaren, Rumänen, Inder, Chinesen, Koreaner.... alles ungelernte Bauern sind. Die sind sogar oft extrem gut! (Bukarest ist übrigens derzeit die Hacker-Hauptstadt...) In diesen Ländern gibt es hervorragende Hochschulen, die zum Teil sogar besser sind als etliche verkrusteten Studiengänge bei uns. Wer in einer großen Firma tätig war, hat in der Regel das gleiche Qualifikationslevel wie die Leute hier.
  • Ne klar sind sie hochqualifiziert , aber die qualifizierten Leute von dort arbeiten für weniger Geld als ein Deutscher. Und wir arbeiten wiederum für weniger Geld als ein Schweizer - das ist ja gerade jetzt dort das problem ..... liebe Grüße Lisa
  • Ich würde auch nie wieder einen befristeten Vertrag unterschreiben, da ich leider auch schon schlechte Erfahrungen gemacht habe damit. Wurde damals nach nur einem Jahr entlassen und dafür direkt jemand anderes eingestellt, der sogar wie ich hinterher erfahren habe teurer aber schlechter ausgebildet war.
  • [quote='gerdi1102','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129558#post129558']Ich würde auch nie wieder einen befristeten Vertrag unterschreiben, da ich leider auch schon schlechte Erfahrungen gemacht habe damit. Wurde damals nach nur einem Jahr entlassen und dafür direkt jemand anderes eingestellt, der sogar wie ich hinterher erfahren habe teurer aber schlechter ausgebildet war.[/QUOTE] Heutzutage hast du aber beinahe keine andere Wahl mehr. Ich sehe es im Bekanntenkreis, wo jeder, der arbeitslos ist, froh ist, überhaupt eine Anstellung zu bekommen. Es handelt sich dabei durchwegs immer um befristete Arbeitsverhältnisse, und dann hofft und bangt man, dass der Vertrag verlängert bzw. endlich unbefristet wird. Andersrum habe ich auch schon erlebt, dass jemand mit unbefristetem Vertrag nach ein paar Monaten (fristgerecht) gekündigt wurde, angeblich "wegen schlechter Auftragslage" Dagegen hast du dann genauso wenig Handhabe, als wenn der Vertrag befristet gewesen wäre.
  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129549#post129549']Und wir arbeiten wiederum für weniger Geld als ein Schweizer - das ist ja gerade jetzt dort das problem ..... [/QUOTE] Stimmt nicht, wer hier arbeitet kriegt auch den hier üblichen Lohn. Ausserdem sind die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen besser als in Deutschland. So ist es auch z.B. für Krankenschwestern und Ärzte, die nach Schweden ausgewandert sind. Das Problem hier ist, dass viele ohne zugesicherten Arbeitsplatz kommen und dann (geplant) nach kurzer Zeit von der Arbeitslosenkasse oder der Invalidenkassen abhängig werden. Dann holen sie noch die Familie ins Land, die auch noch unterstützt werden muss. Wer weiss wie man's macht mit den Ämtern, kann in der Stadt Zürich durchaus 5000.-- Sfr. pro Monat rausholen. So wird das Sozialsystem ausgehöhlt. Das wollen wir nicht. LG Finchen
  • [quote='Finchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129563#post129563']Stimmt nicht, wer hier arbeitet kriegt auch den hier üblichen Lohn. Ausserdem sind die Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen besser als in Deutschland. So ist es auch z.B. für Krankenschwestern und Ärzte, die nach Schweden ausgewandert sind. Das Problem hier ist, dass viele ohne zugesicherten Arbeitsplatz kommen und dann (geplant) nach kurzer Zeit von der Arbeitslosenkasse oder der Invalidenkassen abhängig werden. Dann holen sie noch die Familie ins Land, die auch noch unterstützt werden muss. Wer weiss wie man's macht mit den Ämtern, kann in der Stadt Zürich durchaus 5000.-- Sfr. pro Monat rausholen. So wird das Sozialsystem ausgehöhlt. Das wollen wir nicht. LG Finchen[/QUOTE] Bin ja aus dem Badischen ( Dreiländereck) , und da hat man mir erzählt, dass die deutschen Pendler eben für weniger arbeiten würden - können sie ja auch, denn die Lebenshaltungskosten sind über der Grenze billiger. Und das dieses Lohndumping eben nervt. Ist gerade OT; aber ich verstehe die Schweizer mit den von dir genannten Argumenten vollkommen. liebe Grüße Lisa
  • Ich verstehe sie auch- bei uns in D ist das ja genauso. Nur wird hier tatenlos zugesehen bzw. die "fehlenden Fachkräfte" sogar noch extra ins Land gelobt.:mad:
  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129567#post129567']Bin ja aus dem Badischen ( Dreiländereck) , und da hat man mir erzählt, dass die deutschen Pendler eben für weniger arbeiten würden - können sie ja auch, denn die Lebenshaltungskosten sind über der Grenze billiger. Und das dieses Lohndumping eben nervt. Ist gerade OT; aber ich verstehe die Schweizer mit den von dir genannten Argumenten vollkommen. liebe Grüße Lisa[/QUOTE] Wie es bei den Pendler ist, weiss ich nicht. Ich lebe mitten in der Schweiz und kenn die Deutschen, die hier leben und im Gesundheitssystem oder bei einem Handwerkerbetrieb arbeiten. LG Finchen
  • Ich wechselte mit 30 Jahren auch meinen Arbeitgeber von freier Wirtschaft in den öffentlichen Dienst. Versprochen wurde mir bei Vertragsabschluss zwei Jahre Befristet und dann Festanstellung. Daraus wurden dann 10 Jahre befristet mit 8 Verlängerungen mit Begründung 4 Mal Mutterschaftsvertretungen und die restlichen Verlängerungsgründe wurden einfach so aus den Fingern gezogen. U. a. wurde seitens des VD immer wieder gesagt, wer am längstem dem "Betrieb" angehört bekommt die nächste frei werdende Festanstellung, egal in welcher Abteilung. Aber danach wurde nie oder meist nicht gehandelt. Es kam oft genug vor, dass Planstellen in andere Abteilung mit den Arbeitnehmern wechselten. Irgendwann herrschte ein heilloses durcheinander. Nach vier Jahren Befristung musste ich sogar von 100 % auf 70 % reduzieren, weil man mich ansonsten hätte kündigen müssen. Somit arbeitete ich dann 1 1/2 Jahren 70 % mit einem Sack voll Schulden wegen Hauskauf und Pflege der Eltern im Hintergrund. Danach erfolgte wieder 100 % mit Befristungen. Nach 10 Jahren wechselten sämtlichen Führungsriegen. Ich sah für mich nun nur die Möglichkeit zu versuchen über den Personalrat auf meine Befristungen aufmerksam zu machen. Es folgten viele nichtssagende, aber auch bedrohende Gespräche, weil ich mich traute eine missliche Lage in diesem öffentlichen Betrieb aufzudecken. Mir kamen immer mehr Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten zu Ohren wie z. B. dass eine Mitarbeiterin erst drei Jahre dem Betrieb angehörte und bereits eine Festanstellung hatte usw... Der Betriebsrat eröffnete mir dann irgendwann, dass er für mich nichts tun könne, ich solle den Privatklageweg beschreiten. Mittlerweile hatte ich mich rechtlich beraten lassen. Da wurde mir mitgeteilt, dass ich bereits nach so und so vielen Jahren Betriebszugehörigkeit eine gleichwertige Festanstellung hätte und man mich nicht mehr so ohne weitere "los" werden könne... Auch wurde ich während der Überlegungsphase auf mein Übergewicht angesprochen. Man würde sich Sorgen machen.... :eek: Irgendwann nach über einem Jahr der Überlegungsphase bekam ich eine Festanstellung zu 100%. Ein Jahr später, als diese ganze Anspannung bzgl. Befristung so langsam aber sicher von mir abfiel bekam ich einen psychischen Zusammenbruch der einen drei viertel jährlichen Krankheitsausfall nach sich zog. Von der psychischen Belastungen, die man über diesen langen Zeitraum ausgesetzt war möchte ich erst gar nicht groß anfangen zu sprechen. Jedenfalls Familienplanung mit dieser unsicheren Lage im Hintergrund hatte ich mich nicht zugetraut. Und nun ist es alle Mal zu spät dafür. Gesund bin ich nun nicht mehr. Einmal Depression immer Depression. :(
  • [quote='snorky','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129657#post129657'] Gesund bin ich nun nicht mehr. Einmal Depression immer Depression. :([/QUOTE] Das stimmt nun gar nicht. Eventuell hast du eine gewisse Veranlagung, auf belastende Situationen mit Depressionen zu reagieren, aber das muss nicht zwangsläufig geschehen.
  • [quote='snorky','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=129657#post129657'] Gesund bin ich nun nicht mehr. Einmal Depression immer Depression. :([/QUOTE] Hallo, Snorky, das ist nur so, wenn du unter endogenen Depressionen leidest, also deine Neurotransmitter in Unordnung geraten sind. Aber auch in diesem Fall kannst du durchaus gut leben; du musst wahrscheinlich aber Medikamente nehmen. Ganz anders sieht es bei einem Burn Out oder einer reaktiven Depression aus. Da kannst du in der Tat Wege lernen, damit umzugehen, vielleicht auch über eine Psychotherapie/ Verhaltenstherapie. Es ist nicht gesagt, dass deine Depression rezidiviert ( sich wiederholt). Trotzdem ist so eine Stress- Depression schlimm und es dauert sehr lange, bis Du dich davon erholst. Schlimm finde ich auch, dass die heutige Arbeitswelt immer mehr psychische Zusammenbrüche zu verzeichnen hat. Wenn es Dich ein wenig tröstet: Damit bist Du nicht allein. liebe Grüße Lisa
  • Oh nein, das ist echt traurig, tut mir leid!! Ich wurde selber schonmal von einem Arbeitgeber abgesägt, obwohl ich der Meinung war sehr gute Arbeit zu leisten und da fühlt man sich echt nicht wertgeschätzt!! Kopf hoch und viel Erfolg bei der Arbeitssuche!