„Germany’s Next Topmodel“ Die hässliche Seite der Topmodel-Show

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  • Ein gut geschriebener [URL='http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/germany-s-next-topmodel-die-haessliche-seite-der-topmodel-show-12164636.html']Artikel aus der FAZ[/URL] mit dem Untertitel: "Der Frauenkörper ist ein Objekt der Begierde, ein Projekt, das es zu formen gilt. Das lernen schon kleine Mädchen."
  • Ein guter Artikel, danke für den Hinweis. Beim lesen hab ich für mich gemerkt, dass man ein zufriedenes Leben haben kann, wenn man nicht den vorgeschriebenen Schönheitsidealen hinterher hechelt. Aber diese Erkenntnis kam bei mir auch erst nach 40. Ich finde es wäre Sache von den Eltern, einer Tochter zu vermitteln, dass sie perfekt ist, so wie sie ist. Teenager sind eh unsicher wegen ihrem Äusserem, da ist es wichtig, den Frauen Selbstbewusstsein zu geben. LG Finchen
  • [I]Dabei zeigen uns Statistiken, dass die Partnerwahl in Ländern mit hohem Bildungsniveau nicht mit dem Aussehen, sondern eher mit gleichen Interessen zusammenhängt. „Muss hübsch sein“ funktioniert eher dort, wo der Bildungsstand niedrig ist.[/I] na diesen Ausschnitt des Textes halte ich für Wunschdenken. Gerade die Oberschichtstochter muss alles können: Gymnasium - gute Noten , schlank, schön, richtiger Umgang und das nicht in Ländern, wo die meisten Analphabeten sind. In wirklich armen Ländern nimmt man zwar die Schönheit der Frau gerne als Beiwerk mit in Kauf, aber den größten Wert hat die Frau als Arbeitskraft. Der Schönheitswahn ist eben nicht historisch, sondern eine der Auswüchse des Kapitalismus Habe die Autobiographie einer jungen Russin gelesen, die in der Sowjetunion der 70er Jahre groß wurde. Folgende Begebenheit hat mich tierisch beeindruckt. Die Schwester der Ich- Erzählerin will umbedingt Schauspielerin werden. ihre Lehrerinnen reden ein ernstes Wort mit ihr. "Was Schauspielerin?", sagt eine: "Möchtest du nicht lieber Flugzeuge konstruieren?" ( Die Schwester beharrt auf ihrem Wunsch und geht auf eine entsprechende Schule, darum geht es mir nicht) Aber "Flugzeuge konstruieren" als Berufsvorschlag für ein junges schönes Mädel - nicht "Model" , ich fand es nur klasse. liebe Grüße Lisa
  • Die Macht ist leider auf Seiten des Geldes viel stärker als auf Seiten der Bildung. Und auf Seiten des Geldes - bezw. den Menschen die Geld haben, ist das Aussehen (außer dem Konto) das Wichtigste. Man braucht nur Berichte über die so genannte Schicki-Micki-Gesellschaft zu schauen. Da wird einem vor lauter gelifteten Gesichtern und operierten Körpern schlecht. Da kann man ruhig doof wie Bohnenstroh sein, hauptsache das Konto und das Äußere stimmen. Und so was dient als Vorbild für Otto-Normalverbraucher(in).
  • Eben. Es war immer schon so, dass alles was die "Oberschicht" vormachte, für alle anderen zum Vorbild wurde. Was der Königshof/Fürstenhof/Filmstars/Popstars vormachte/n, war "in". War das arme Volk braungebrannt und sehnig von der Feldarbeit, waren bleiche Haut und Speckröllchen "edel". Als die kleinen Leute in den Fabriken und Büros ohne Tageslicht blass und schlaff wurden, galt Bräune und Fitness plötzlich als chic. Wer es sich leisten kann, viel Geld für nutzlose Äußerlichkeiten auszugeben, war schon immer das Vorbild. Angefangen von den blonden Perücken und mit giftiger Bleipaste weiß geschminkten Gesichtern der vornehmen Römerinnen oder den "Lotosfüßen" im alten China bis hin zu den heutigen Schlauchbootlippen und Botox-Fratzen. Und wahrscheinlich gab es bei den Neandertalern schon irgendwelche äußerlichen "must have's", meinetwegen igendwelche Narbenmuster auf der Haut oder Knochenpflöcke durch die Nase... Männer müssen Macht haben. Frauen müssen schön sein. Das ist das Credo der Oberschicht, und alle müssen mitmachen. Selbst wer sich nicht dafür interessiert, muss mitmachen, wenn er/sie dazu gehören will. Wer nicht ins Raster passt, wird verachtet und weggebissen. Und dann gibt es die Möchte-Gern's, die Ich-Auch's, die zwanghaft das Verhalten der scheinbar privilegierten Klasse nachahmen, weil sie ja auch dazu gerechnet werden möchten. Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben. Leider ist in der heutigen Zeit der Gruppendruck durch die Massenmedien viel stärker geworden. Die "Soll-Vorstellungen" sind ununterbrochen präsent, in Werbeclips, Musikvideos, Seifenopern. Niemand kann sich dem entziehen.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124009#post124009']Die Macht ist leider auf Seiten des Geldes viel stärker als auf Seiten der Bildung. Und auf Seiten des Geldes - bezw. den Menschen die Geld haben, ist das Aussehen (außer dem Konto) das Wichtigste. Man braucht nur Berichte über die so genannte Schicki-Micki-Gesellschaft zu schauen. Da wird einem vor lauter gelifteten Gesichtern und operierten Körpern schlecht. Da kann man ruhig doof wie Bohnenstroh sein, hauptsache das Konto und das Äußere stimmen. Und so was dient als Vorbild für Otto-Normalverbraucher(in).[/QUOTE]:daumen: :daumen: :daumen:
  • Ein guter und wichtiger Artikel, der Zusammenhänge aufzeigt und klar macht, dass Formate wie das genannte nicht nur blöd sondern geradezu gefährlich sind. Zu Schöhnheitsidealen finde ich [URL='http://www.sueddeutsche.de/leben/schoenheitsideale-der-kulturen-bin-ich-nicht-schoen-1.204145']diesen Artikel[/URL] ganz gut. [QUOTE]Schön ist eben, was schwer erreichbar ist. Und schön ist, was für Wohlstand, Einfluss und Ansehen steht. [/QUOTE]Das gilt im Prinzip auch für Männer, die sich zunehmend auch dem Druck ausgesetzt sehen, eine bestimmte Körperform zu haben.
  • Mir gefällt es, dass u.a. auf Initiativen wie "Pinkstinks" hingewiesen wird, deren Arbeit ich schon seit geraumer Zeit bemerkenswert finde. Da wird endlich mal gegen die Pinkifizierung der Mädchenwelt vorgegangen und versucht, die rollenverteilende Geschlechtertrennung beim Spielzeug aufzuheben. Diese frühkindliche Vorbereitung, mit der Mädchen zu Prinzessinnen im rosa Glitzerkleid stilisiert werden, die nichts können müssen als süßen Augenaufschlag und Posing, hat wirklich überhand genommen.
  • Da hab ich anderes gehört und andere Erfahrungen gemacht. Eine Nichte von mir hat mit Pink so gar nichts am Hut, während ihre Schwester am liebsten alles in Pink hätte. Mein Sohn wiederum hatte mit 2- 3 Jahren eine grosse Liebe zu Autos, er hätte aber durchaus auch mit Puppen spielen können, was er nicht wollte. Das wurde schon in Büchern gesagt, die Geschlechtertrennung ist nun mal eine Tatsache. Jungs haben lieber technisches Spielzeug, Mädels mehr menschliches. Ich seh darin auch nichts schlechtes, es ist nun mal so. LG Finchen
  • Ich hasse Pink. Es ist praktisch die einzige Farbe, die mir nicht steht. ;) Ich fand den Artikel eigentlich ziemlich fad, weil ich das Gefühl habe, das alles schon gehört, gelesen, oder gedacht zu haben. Mir scheint überhaupt das aktuelle Konzept eines Models irgendwie moralisch verwerflich zu sein, denn ein Model zeigt nicht mehr die Kleider (was ja der Sinn und Zweck dieses Berufes wäre), sondern zeigt sich selbst und seinen/ihren Körper. Und gilt als ein Vorbild [B]im Aussehen[/B], meiner Meinung völlig unberechtigt. Ich meine, ein erfolgreiches Model kann genauso gut Vorbild in seinem Beruf sein, wie jeder andere Mensch, der in seinem Beruf viel erreicht hat. Aber doch nicht im Aussehen. :rolleyes: Schon der Gedanke an diese konkrete Show erzeugt bei mir Brechreiz, ich weiß nicht, warum. Frau Klum ist bestimmt intelligent und begabt, aber es ist nicht eine Art Intelligenz und Begabung, die ich bewundere. Ich finde einen so ausgeprägten Narzissmus eher ekelhaft.
  • Ich verstehe nicht, warum eigentlich immer alle auf Germanys Next Topmodel rumhacken. Ich finde es suggeriert für mich, dass dünn sein und perfekt aussehen nur dann wichtig ist, wenn es um einen Job geht - nämlich den des Models. Und es zeigt, dass man etwas leisten muss, um eine Karriere anzustreben, egal um welchen Bereich es geht. Das eigenlich schlimme - nämlich die sexistische Werbung, die uns jeden Tag und das schon seit Jahren begleitet wird nur als Randerscheinung gesehen. Schuld sei ja Germanys Next Topmodel. 1 mal in der Woche ausgstrahlt in der ersten Hälfte des Jahres. Aber die Bilder, die jede halbe STunde in der TV-Werbung über die Kiste flackern, werden nur am Rande angegriffen.
  • Germany's Next Supermodel ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Hier kulminiert sozusagen das Frauenbild unserer Gesellschaft. Und es geht ja nicht nur um sexistische Werbung - wenn solche Werbung nicht den Zeitgeist treffen würde, hätte sie ja keinen Erfolg und wäre weg vom Fenster. Warum ist für Tausende von Mädels "Model" ein Traumjob, und nicht "Bankdirektorin"? Das ist nur das Ende einer langen Entwicklung Richtung "Barbiefizierung". Schon Grundschülerinnen lernen, dass frau zur Schönheit verpflichtet ist - ich erschrecke manchmal, wenn ich Werbeprospekte für Mädchenkleidung im Grundschulalter sehe, so aufgesext wär ich mit 18 nicht auf die Straße gegangen...
  • Wirklich gut geschrieben und auf den Punkt gebracht. Dünn und schön - das ist angeblich alles, was eine Frau sein muss. Und das wird ihr schon von Kindesbeinen erzählt. Was für ein Quatsch! Leider ist es nun schon fest verankert in unserer Gesellschaft...