Essen macht mich glücklich

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  • Die besagte Theorie geht ja davon aus, dass, wenn man die Probleme in den Griff bekommt, die das Essen auslösen, man quasi "von ganz allein" an Gewicht verliert...
  • [quote='soulfully','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122683#post122683']Die besagte Theorie geht ja davon aus, dass, wenn man die Probleme in den Griff bekommt, die das Essen auslösen, man quasi "von ganz allein" an Gewicht verliert...[/QUOTE] Das könnte passieren, wenn das Dicksein [I]tatsächlich[/I] dadurch zustande gekommen ist, dass man zu viel gegessen hat. Es gibt aber [B]so viele[/B] andere Gründe fürs Dicksein, dass es keine Garantie dafür gibt. Ich persönlich werde z.B. immer dicker, obwohl ich keine Essanfälle mehr habe, und meine Einstellung zum Essen weitgehend normal geworden ist. Zu den Gründen fürs Dicksein haben wir hier einen separaten Thread: [url]http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=3195[/url]
  • Natürlich gibt es keine Garantie dafür und bei jedem liegen die Gründe für das Dicksein woanders. Ich ging jetzt von der emotionalen Ebene und dem Grund des Nicht-Loslassen-Wollens aus...

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  • [quote='soulfully','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122683#post122683']Die besagte Theorie geht ja davon aus, dass, wenn man die Probleme in den Griff bekommt, die das Essen auslösen, man quasi "von ganz allein" an Gewicht verliert...[/QUOTE] Ich habe eine Therapie für Essgestörte gemacht - ist jetzt 17 Jahre her - und damals hieß es auch, dass das Übergewicht "schmilzt", wenn die ursächlichen Probleme für übermäßiges Essen bzw., Essen aus emotionalen Gründen gelöst wären - natürlich vorrausgesetzt das Übergewicht ist durch übermäßiges Essen entstanden. Und ich kann das bestätigen. Aber die Probleme zu erkennen, anzugehen und zu lösen war und ist ein langer Weg - ich kann für mich sagen, dass es wahrscheinlich ein lebenslanger Weg ist. Als ich für meine Probleme andere Lösungswege fand als essen, wenn ich keinen körperlichen Hunger hatte, ging mein Gewicht langsam zurück. Aber ich bin dabei nicht schlank geworden. Was für mich viel interessanter und wichtiger an dieser Entwicklung ist, ist der neue Blick auf mich selbst, bei dem das Übergewicht keine entscheidende Rolle mehr in Bezug auf mein Selbstwertgefühl spielt. So habe ich früher - am Beginn der Therapie - gedacht, dass ich also schlank werde, wenn ich meine Probleme gelöst habe und [I]dann[/I] mehr Selbstwertgefühl entwicklen kann. Und schließlich habe ich gemerkt, dass mein geringes Selbstwertgefühl ein wesentliches Problem war, welches zu meinem gestörten Essverhalten beitrug. Das inzwischen gestärkte Selbstwertgefühl trägt dazu bei, dass ich Essen nicht mehr oder weniger als Seelentröster und Leere-Füller brauche, aber auch dass ich meinen Fokus nicht mehr auf das Schlanksein und das Abnehmen lege. Und ich denke, dass eine Therapie bei Essstörungen nur dann funktioniert, wenn man den Fokus nicht aufs Abnehmen legt. Die Therapie sollte meiner Meinung nach dazu dienen die seelischen Probleme zu lösen mit dem Ziel eine bessere Lebensqualität zu erreichen und seelisch weitgehend gesund zu werden - das Abnehmen allein bringt kein seelisches Gleichgewicht. Und ich denke, man kann seine Probleme mit so einer Therapie lösen - ohne dabei abzunehmen und dennoch viel (wichtigeres) für sich erreichen.
  • [quote='Mondsteinhexe','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122692#post122692']Ich habe eine Therapie für Essgestörte gemacht - ist jetzt 17 Jahre her - und damals hieß es auch, dass das Übergewicht "schmilzt", wenn die ursächlichen Probleme für übermäßiges Essen bzw., Essen aus emotionalen Gründen gelöst wären - natürlich vorrausgesetzt das Übergewicht ist durch übermäßiges Essen entstanden. Und ich kann das bestätigen. Aber die Probleme zu erkennen, anzugehen und zu lösen war und ist ein langer Weg - ich kann für mich sagen, dass es wahrscheinlich ein lebenslanger Weg ist. Als ich für meine Probleme andere Lösungswege fand als essen, wenn ich keinen körperlichen Hunger hatte, ging mein Gewicht langsam zurück. Aber ich bin dabei nicht schlank geworden. Was für mich viel interessanter und wichtiger an dieser Entwicklung ist, ist der neue Blick auf mich selbst, bei dem das Übergewicht keine entscheidende Rolle mehr in Bezug auf mein Selbstwertgefühl spielt. So habe ich früher - am Beginn der Therapie - gedacht, dass ich also schlank werde, wenn ich meine Probleme gelöst habe und [I]dann[/I] mehr Selbstwertgefühl entwicklen kann. Und schließlich habe ich gemerkt, dass mein geringes Selbstwertgefühl ein wesentliches Problem war, welches zu meinem gestörten Essverhalten beitrug. Das inzwischen gestärkte Selbstwertgefühl trägt dazu bei, dass ich Essen nicht mehr oder weniger als Seelentröster und Leere-Füller brauche, aber auch dass ich meinen Fokus nicht mehr auf das Schlanksein und das Abnehmen lege. Und ich denke, dass eine Therapie bei Essstörungen nur dann funktioniert, wenn man den Fokus nicht aufs Abnehmen legt. Die Therapie sollte meiner Meinung nach dazu dienen die seelischen Probleme zu lösen mit dem Ziel eine bessere Lebensqualität zu erreichen und seelisch weitgehend gesund zu werden - das Abnehmen allein bringt kein seelisches Gleichgewicht. Und ich denke, man kann seine Probleme mit so einer Therapie lösen - ohne dabei abzunehmen und dennoch viel (wichtigeres) für sich erreichen.[/QUOTE] Toller Beitrag Mondsteinhexe. Ich kann nachvollziehen was du schreibst. Ist es bei dir dann dieses Comfort Eating bzw.Emotional Eating gewesen? Da geht es genau darum, dass das Essen nur ein Symtom ist und die Ursache wird praktisch bedeckt... das Problem habe ich auch und es ist tatsächlich ein langer Prozess wahrscheinlich lebenslang
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122823#post122823'] Ist es bei dir dann dieses Comfort Eating bzw.Emotional Eating gewesen? Da geht es genau darum, dass das Essen nur ein Symtom ist und die Ursache wird praktisch bedeckt... das Problem habe ich auch und es ist tatsächlich ein langer Prozess wahrscheinlich lebenslang[/QUOTE] So, jetzt musste ich erst einmal nachlesen, was comfort eating ist :grins:. Ich habe immer ein Problem damit einer Essstörung einen Namen zu geben, weil ich in einer Gruppe mit 9 anderen essgestörten Frauen war und obwohl der Großteil als esssüchtig galt, hatte jede Frau ein ganz individuelles (gestörtes) Essverhalten. Ja, wahrscheinlich ist meine Essstörung mit diesem comfort eating vergleichbar, wenn vielleicht auch nicht exakt wie im Lehrbuch beschrieben, aber es geht in diese Richtung. Es wurde ja auch irgendwo schon angesprochen, dass Essen als Tröster auch mal okay ist. Ich kann inzwischen Essen auch bewusst als Tröster einsetzen. Der Unterschied zu früher ist, dass ich es jetzt bewusst tue und die Ursache meines akuten Problems kenne. Dieses Trostessen ist jetzt kein Automatismus mehr, sondern eine Wahl, die ich treffe, um mir etwas gutes zu tun und ich habe dann kein schlechtes Gefühl danach, weil ich das Essen genieße und mir etwas aussuche, was ich nicht oft esse - eben etwas Besonderes. Trotz aller Fortschritte, habe ich das Gefühl, dass ich die Essstörung nie wirklich komplett loswerde. Ich gerate immer wieder in Situationen, in denen es schwer ist, in denen mich was triggert, in denen ich keine Alternative finde, in denen der Griff zum Essen Beruhigung bringt... Aber das zu erkennen und zu akzeptieren ist ja auch ein Fortschritt :).
  • Das Problem was ich im Confort Eating sehe, ist die Bedeutung des Essen ausserhalb dieser Situationen. Wenn ich gutes esse um mich zu beruhigen oder zu trösten, was für eine Funktion hat Essen sonst für mich, sozusagen an den anderen "normalen" Situationen? Sollte man nicht immer [I]gut[/I] Essen? Und soviel man möchte? Man deklariert ja damit selbst eine Falle. Heute ist es okay wenn ich mir was gönne, die anderen Tage lebe ich wieder - was -? sparsam? Weil es mir da so gut geht dass ich mich leichter einschränken kann? Mein Essen sollte doch jederzeit gut sein und ich sollte meinem Körper nur die besten Dinge zuführen. Oder versteh ich das einfach falsch?
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122832#post122832']Das Problem was ich im Confort Eating sehe, ist die Bedeutung des Essen ausserhalb dieser Situationen. Wenn ich gutes esse um mich zu beruhigen oder zu trösten, was für eine Funktion hat Essen sonst für mich, sozusagen an den anderen "normalen" Situationen? Sollte man nicht immer [I]gut[/I] Essen? Und soviel man möchte? Man deklariert ja damit selbst eine Falle. Heute ist es okay wenn ich mir was gönne, die anderen Tage lebe ich wieder - was -? sparsam? Weil es mir da so gut geht dass ich mich leichter einschränken kann? Mein Essen sollte doch jederzeit gut sein und ich sollte meinem Körper nur die besten Dinge zuführen. Oder versteh ich das einfach falsch?[/QUOTE] Ich habe das Comfort Eating anders verstanden. In meinem Verständnis geht es weniger um gutes oder schlechtes Essen im Sinne von höher- oder minderwerigem Nahrungsmittel. Es geht mehr darum, zu essen, wenn kein körperlicher Hunger da ist, um sich ein gutes Gefühl zu verschaffen bzw. negative Gefühle zuzudecken. Also beispielsweise werde ich doof angequatscht (wegen meine Figur vielleicht) und fühle mich dadurch gestresst und unwohl - zu Hause esse ich einen Schokoriegel. Das tue ich aber nicht bewusst und weil ich Lust auf Schokolade habe, sondern weil es mich z.B. beruhigt und weil es ein Automatismus ist: Stress -> Essen -> Beruhigung (-> oft schlechtes Gewissen). Ich habe mich mit dem Comfort Eating allrdings auch noch nicht besonders intensiv befasst. Kann aber sagen, dass es so wie ich es oben beschreibe bei mir eine Facette meiner Essstörung darstellt - neben vielen anderen Facetten. Und ja unbedingt, denke ich auch, dass wir immer gut essen sollten! Aber nicht automatisch und unbewusst aus Frust, Stress, zur Belohnung, zur Beruhigung, zum Stopfen einer inneren emotionalen Leere usw. Ich erinnere mich bei diesem Thema an eine Diskussion in der Therapiegruppe mit den anderen essgestörten Frauen. Da ging es darum, ob wir hochwertige oder minderwertige Nahrungsmittel essen, wenn wir aus oben genannten Gründen essen. Jede hatte andere Gewohnheiten - ich tendierte eher zu billigem, miderwertigem Essen und lernte in dieser Gruppe, es mir wert zu sein, mir hochwertige Nahrungs- und Genussmittel zu kaufen. Das fand ich so schön... da ging es gar nicht darum die Menge einzuschränken oder zu be- bzw. verurteilen, sondern wieder zu lernen, dass Essen auch Genuss ist. Seit damals kaufe ich z.B. keine billige Schokolade mehr, die mir auch damals nie wirklich geschmeckt hatte.
  • [quote='Mondsteinhexe','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122836#post122836'] Es geht mehr darum, zu essen, wenn kein körperlicher Hunger da ist, um sich ein gutes Gefühl zu verschaffen bzw. negative Gefühle zuzudecken. Also beispielsweise werde ich doof angequatscht (wegen meine Figur vielleicht) und fühle mich dadurch gestresst und unwohl - zu Hause esse ich einen Schokoriegel. Das tue ich aber nicht bewusst und weil ich Lust auf Schokolade habe, sondern weil es mich z.B. beruhigt und weil es ein Automatismus ist: Stress -> Essen -> Beruhigung (-> oft schlechtes Gewissen). [/QUOTE] Essen ist so etwas Schönes, dass ich es schade fände, wenn man immer nur dann äße, wenn man körperlichen Hunger hat. Ebenso fände ich es schade, wenn man bei jedem Bissen "bewusst" essen soll, also sich zunächst Gedanken darüber machen soll ob ich das nun brauche weil ich wirklich Hunger habe, oder einfach nur, weil es lecker ist und ich es einfach in diesem Moment möchte. Meiner Meinung nach ist das allergrößte Problem das schlechte Gewissen, weil man etwas tut was völlig normal und menschlich ist. Ich möchte das mal mit Sex vergleichen. Das "tut" man ja auch nicht nur dann, wenn die Lust übermächtiug wird, sondern einfach auch weil es schön ist und ein gutes Gefühl vermittelt. Kein Mensch würde das hinterfragen und in Frage stellen, ob man da gerade wirklich echtes körperliches Verlangen gespürt hat, oder ob man sich vorher bewusst gemacht hat, ob man es tut weil man es braucht oder einfach weil es schön ist. Das schlechte Gewissen macht all dies erst zu einem Problem und ich bin ziemlich sicher, dass es auch erst dann in vielen Fällen zu einer Gewichtszunahme kommt, da Stress bekanntlich dick macht. Frühere Zeiten in denen man gerade mal seinen körperlichen Hunger stillen konnte, in denen man nicht die Wahl hatte wann und was man gern essen würde, waren schlimm genug. Anstatt heute in Zeiten des Überflusses zu genießen, legt man sich Zwangsjacken an und muss immer alles erst einmal [I]durchdenken[/I] und [I]bewusst[/I] tun und verliert dabei gänzlich die Freude an einer schönen Sache. Ich selber war auch nicht gefeit davor, nur habe ich seit geraumer Zeit, nämlich seit dem ich aus gesundheitlichen Gründen nur noch sehr eingeschränkt in der Wahl der Lebensmittel und auch in der Menge essen darf, erkannt, dass dieses sich ein schlechtes Gewissen machen, weil man etwas genießt[I] was zum genießen da ist,[/I] und nicht nur zum überleben) einfach ungesund ist. Sich Gedanken machen ist sicherlich gut - sich zu viele Gedanken machen sicherlich nicht.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122839#post122839']Essen ist so etwas Schönes, dass ich es schade fände, wenn man immer nur dann äße, wenn man körperlichen Hunger hat. Ebenso fände ich es schade, wenn man bei jedem Bissen "bewusst" essen soll, also sich zunächst Gedanken darüber machen soll ob ich das nun brauche weil ich wirklich Hunger habe, oder einfach nur, weil es lecker ist und ich es einfach in diesem Moment möchte.[/QUOTE] Hier geht es um ESSSTÖRUNGEN!!!!!!!!!! Es geht nicht darum, ob irgendetwas schade ist oder ob sich jemand beim Essen den Kopf zerbricht, ob er auch wirklich, wirklich gerade richtigen Hunger hat. Ich esse auch aus Lust, Genuss, Spass oder weil ich auf der Kirmes etwas ehe, was süß klebrig und schön aussieht, mich an meine Kindheit erinnert und ich es einfach haben "muss". Das ist aber ein komplett anderes Thema. Wer keine Esstörung hat, kann die Gefühle und Schritte zu einem nicht mehr gestörten Essverhalten nicht nachvollziehen. Der weiß nicht, was es bedeutet sich damit zu befssen, wieder zu lernen Hunger und Sättigung zu spüren, bewusst zu essen - und das gehört zu diesem Lernprozess unbedingt dazu! Wo habe ich oder irgendwer in diesem Thread bitte geschrieben, dass man [B]jeden Bissen[/B] gedanklich bearbeiten muss? Sorry, aber manchmal nervt mich dieses Zerpflücken und Hineininterpretieren so sehr...

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  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122839#post122839'] Ich möchte das mal mit Sex vergleichen. Das "tut" man ja auch nicht nur dann, wenn die Lust übermächtiug wird, sondern einfach auch weil es schön ist und ein gutes Gefühl vermittelt. Kein Mensch würde das hinterfragen und in Frage stellen, ob man da gerade wirklich echtes körperliches Verlangen gespürt hat, oder ob man sich vorher bewusst gemacht hat, ob man es tut weil man es braucht oder einfach weil es schön ist.[/QUOTE] Bitte sprich nur von dir. Du weisst nicht was andere Menschen denken, spüren oder hinterfragen.
  • [quote='Mondsteinhexe','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122841#post122841']Hier geht es um ESSSTÖRUNGEN!!!!!!!!!! Es geht nicht darum, ob irgendetwas schade ist oder ob sich jemand beim Essen den Kopf zerbricht, ob er auch wirklich, wirklich gerade richtigen Hunger hat. Ich esse auch aus Lust, Genuss, Spass oder weil ich auf der Kirmes etwas ehe, was süß klebrig und schön aussieht, mich an meine Kindheit erinnert und ich es einfach haben "muss". Das ist aber ein komplett anderes Thema. Wer keine Esstörung hat, kann die Gefühle und Schritte zu einem nicht mehr gestörten Essverhalten nicht nachvollziehen. Der weiß nicht, was es bedeutet sich damit zu befssen, wieder zu lernen Hunger und Sättigung zu spüren, bewusst zu essen - und das gehört zu diesem Lernprozess unbedingt dazu! Wo habe ich oder irgendwer in diesem Thread bitte geschrieben, dass man [B]jeden Bissen[/B] gedanklich bearbeiten muss? Sorry, aber manchmal nervt mich dieses Zerpflücken und Hineininterpretieren so sehr...[/QUOTE] Was Du hier "zerflücken" nennst, empfinde ich als normale Auseinandersetzung mit dem Thema, weil es mich interessiert. Was Du "hinein interpretieren" nennst, nenne ich, etwas so verstanden zu haben. Falls ich etwas mißverstanden haben sollte, darf man mich gern darauf hinweisen und dies klären. Du hast Recht - wenn man keine Essstörung hat, kann man diese vielleicht nicht so nachvollziehen wie jemand anders, der das Gleiche erlebt hat. Meine Gedanke - meine Sorge war und ist, dass man sich vielleicht zu schnell als gestört ansieht, nur weil man etwas tut was völlig natürlich ist. Dass man dem Thema Essen vielleicht zu viel Gewicht gibt und ihm damit einräumt ein schlechtes Gewissen zu bekommen, nur weil man das Essen nicht nur zum stillen des Hunger sieht, sondern auch als Genuss und zur Freude - ja und vielleicht manchmal auch einfach, weil man sich etwas Gutes tun möchte, wenn es einem aus irgendwelchen Gründen nicht so gut geht. Ich meinte damit nicht Menschen, die alles mit Essen überdecken. Wenn das so verstanden wurde, stelle ich das hiermit klar - das habe ich nicht gemeint. Wer sich jedoch (ohne das eine Essstörung vorliegt) immer und dauernd schlecht fühlt und ein schlechtes Gewissen bekommt, sobald er nicht nur aus purem Hunger isst, der macht sich meiner Meinung nach erst damit krank. Meiner Meinung nach darf man Essen genießen auch ohne richtigen Hunger zu haben. Nicht immer und ausschließlich - was dann wahrscheinlich auf das genannte Krankheitsbild hinweist - aber sicherlich hin und wieder, oder auch öfter mal. @ Knallfrosch Du hast Recht, ich bin in das "man" verfallen, weil das so meine Lebenserfahrung ist. Nicht nur die, die ich an mir beobachtet habe, sondern auch von vielen anderen Menschen so wahr genommen habe. Dass dies alles (wie überhaupt alles im Leben) nicht pauschal und ausschließlich für alle Menschen gilt, ist klar - beziehungsweise ich habe nicht bedacht, das geglaubt werden könnte, dass ich es so meinen könnte. Also Klarstellung: Manches mag für sehr viele Menschen gelten, aber nichts gilt für alle Menschen, denn jeder Mensch ist anders - ein Individuum.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122849#post122849'] Wer sich jedoch (ohne das eine Essstörung vorliegt) immer und dauernd schlecht fühlt und ein schlechtes Gewissen bekommt, sobald er nicht nur aus purem Hunger isst, der macht sich meiner Meinung nach erst damit krank. [/QUOTE] Das Unterforum hier heißt [B]"Dick & Essstörung"[/B]. Vielleicht könntest du einmal realisieren, dass dies ein sehr sensibles Thema ist, bei dem sich jemand, der seit seiner Kindheit von einer echten Essstörung betroffen ist, durch solche Ausssagen getriggert fühlen kann, weil er sich nicht ernst genommen fühlt, in dem er auch noch klarstellen muss, dass er wirklich krank ist und es schwierig ist, Hilfe zu bekommen und diese Krankheit zu heilen. Ich fühle mich von deinen letzten beiden Beiträgen getriggert. Es gibt hier ein Unterforum [B]"Dick & Ernährung"[/B] - da wären Beiträge von jemandem, der nie die Erfahrung machen musste, was es heißt eine Esstörung zu haben meiner Meinung nach besser aufgehoben. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand eine offene Frage stellt, nach individuellen Erfahrungen fragt, interessiert ist, sich informieren will und sich dann auch mit Betroffenen austauscht - was ich von dir hier lese sind jedoch ausschließlich Behauptungen und Verallgemeinerungen, die mir vermitteln, dass du glaubst schon alles zu wissen und gleichzeitig zeigst, dass du nichts weißt über Ursachen, Ausprägung, Verlauf, Therapie, Heilungschancen und vor allem dem LEIDENSDRUCK bei Essstörungen- letzterer erhöht sich bei mir immer, wenn mir so viel Unverständnis entgegenschlägt.
  • @ Mondsteinhexe Das Thema dieses Threads heißt [B]"Essen macht mich glücklich"[/B] Darauf baut alles auf und darauf bin ich eingegangen. Theoretisch könnte allein der Titel dieses Threads jemanden triggern. Was triggert kann man als Schreiber wirklich nicht immer vorher sehen. Wenn das hier durch das was ich schrieb passiert ist, dann war das nicht meine Absicht, sondern das[U] genaue Gegenteil[/U] davon. Dass Du nichts dagegen hast das offene Fragen gestellt werden ist freundlich... Es gibt jedoch auch immer wieder mal Geschriebenes gegen das man etwas hat. Geht mir nicht anders als Dir. Ich bin hier nicht Chef, ebenso wenig wie Du, also geht es nicht immer nur darum, was ich wogegen habe, oder was Du gegen was hast. Dass ich "ausschließlich Behauptungen und Verallgemeinerungen " schreibe, stimmt absolut nicht, denn ich habe mehrmals eingefügt (z.B. durch:[I] "Meine Gedanke - meine Sorge" - "ich bin ziemlich sicher" - "vielleicht" - "vielleicht manchmal auch" - "Nicht immer und ausschließlich" - "Meiner Meinung nach" - nichts gilt für alle Menschen"[/I] - etc.) dass all dies meine Meinung, meine Erfahrung, mein Erleben ist und dass ich das nicht als allein gültige Behauptung aufstelle. Im Übrigen halte ich genau diesen Satz in dem Du behauptest ich schriebe "ausschließlich Behauptungen und Verallgemeinerungen" für eine unbedachte Behauptung und eine unhaltbare Verallgemeinerung. Ebenso hast Du vergessen zu erwähnen, dass [U]Du[/U] es zwar so siehst, dass es aber sicherlich deshalb nicht so sein muss, denn Du sprichst doch nur von Deiner Empfindung, oder ist das für Dich eine festgelegte Tatsache und Du spricht gleich im Namen aller Leser? Und nun,damit ab nun das eigentliche Thema "Essen macht mich glücklich" nicht durch diese Meinungsverschiedenheiten gestört wird, wäre es schön, wenn wir es jetzt dabei belassen könnten, dass wir beide die Dinge unterschiedlich sehen. Ich akzeptiere gern dass Du nicht meiner Meinung bist, bitte tu Du dies auch.

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  • Bei mir ist es so dass ich mich als „emotionale Esserin“ bezeichne, also ich benutze Essen um unangenehme Gefühle abzudämpfen, um Spannungen abzubauen, um mich besser zu fühlen wenn ich mich als zu kurz gekommen empfinde, usw. Es fühlt sich oft an wie ein Rettungsanker. Wenn ich dann esse empfinde ich es als würde ganz viel Druck plötzlich nachlassen, ein sehr angenehmes Gefühl. Das tritt unabhängig von körperlichem Hunger auf. Da ich inzwischen viel liebevoller mit mir umgehe, kann ich auch mehr Verständnis für mich aufbringen und verurteile mich nicht mehr so wenn ich dem Essdruck nachgebe. Allerdings reicht alleine das nicht aus um nicht mehr emotional zu essen. Es wird weniger dadurch, ich muß nicht mehr essen weil ich mich dafür hasse zu viel gegessen zu haben. Aber es beseitigt nicht den ursprünglichen Grund warum es mich so zum Essen gezogen hat und es bleiben noch viel zu viele Situationen übrig in denen ich emotional esse. Mir hilft es ganz gut mich mit den Gefühlen auseinander zu setzen die mich zum Essen treiben. Manchmal hilft es mir schon überhaupt zu erkennen dass ich mich total unter Druck fühle oder sehr viel Angst habe damit der Essdrang etwas nachlässt. Mir hilft auch die Gefühle auszuleben, also im Sinn von im stillen Kämmerlein wütend aufs Kissen schlagen oder weinen. Wenn ich merke dass bestimmte Gedanken mich triggern (z.B. Perfektionismus, ich muß das perfekt machen), dann hilft es mir sie zu hinterfragen. Was mir auch viel hilft ist das Schreiben, ich schreibe darüber wie es mir geht und das fühlt sich oft an wie ein Sortieren, ich gewinne Klarheit, bin nicht mehr ganz so im Wirrwarr verloren. Da ich oft esse weil mir alles zu viel wird, versuche ich auch an den äußeren Bedingungen etwas zu ändern. Plane mir mehr Pausen ein oder gehe wenn ich zu Hause bin für ein paar Minuten in mein Schlafzimmer wo ich allein bin und gewinne ein bisschen Abstand. Oft genug esse ich trotzdem emotional, es klappt halt nicht immer, und manchmal will ich nichts davon wissen mich damit auseinander zu setzen sondern esse, esse, esse. Aber insgesamt kann ich eine deutliche Verbesserung erkennen.
  • Hallo claudiathomas, In vielem was du schreibst finde ich mich bzw. mein Essverhalten und den Umgang damit wieder. Mondsteinhexe
  • [quote='claudiathomas','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122859#post122859'] Oft genug esse ich trotzdem emotional, es klappt halt nicht immer, und manchmal will ich nichts davon wissen mich damit auseinander zu setzen [...] [/QUOTE] Ich will aufs emotionale Essen gar nicht verzichten, ehrlich gesagt. Dieses Gefühl der Entspannung, das du beschreibst, hilft eben so gut. UNd wenn man die ganze Zeit aufpasst, gerät man ja wieder unter Druck. Was bei mir allerdings nicht mehr passiert, ist das unkontrollierte Essen: [quote='claudiathomas','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122859#post122859'] [...] sondern esse, esse, esse.[/QUOTE] Ich sage in solchen Situationen: "Okay, ich esse jetzt dieses Stück Kuchen und diese Handvoll Salamischeiben, um mich zu beruhigen." Und danach habe ich mich wirklich beruhigt, und muss nicht weiter essen. Ist es bei dir anders?
  • @ claudiathomas In vielem was Du schreibst finde/fand ich mich wieder. Bei mir war es so, das zu einem verdienten Feierabend Viel und Leckeres Essen dazu gehörte. Als Belohnung - ich hatte mir das "verdient". Auch über den Hunger hinaus, weil es sich so gut anfühlte und mir wohl tat. Manches mal kam dann allerdings auch das schlechte Gewissen, wenn die Menge doch erheblich war. Zunächst habe ich versucht das schlechte Gewissen nicht aufkommen zu lassen und dann habe ich versucht, mein Ernährungsverhalten über Tag zu überdenken, denn da war nicht nur großer Appetit am Abend, sondern auch wirklich übermächtiger Hunger. Das mit dem Gewissen ging die meiste Zeit gut, dass mit dem extremen Hunger konnte ich ein wenig einschränken, indem ich auch über Tag mehr aß, was ich nicht selten fast im Arbeitsstress vergass. Aber immer noch würde ich - wenn es gesundheitlich ginge - auch einfach hier und da aus reiner Lust, aus Freude am Geschmack und aus dem Wohlgefühl heraus essen und fände das, wenn es nicht täglich riesige Mengen wären, auch nicht schlimm. Die Entwicklung die Du beschreibst hat mich sehr berührt und beeindruckt.
  • Ich bin noch nicht so mit der Zitierfunktion vertraut, deshalb antworte ich jetzt einfach so auf Muminfraus Anmerkung/Frage. Ich möchte das emotionale Essen schon loswerden, zumindest zum größten Teil. Weil ich merke dass ich nach diesem "Ah, es tut so gut, endlich loslassen, endlich alles vergessen" süchtig bin, also ich komme nicht damit zurecht das nur ab und zu mal zu machen und dann ist es wieder gut. Bei Alkohol kann ich das. Den trinke ich vielleicht einmal im Monat am Wochenende und genieße das Gefühl dass ich dann ganz beschwingt und leicht werde und den Alltag vergessen kann, aber dann ist es auch wieder gut. Und ich möchte das emotionale Essen auch deshalb loswerden weil bei mir erfahrungsgemäß relativ schnell nach dem Essen die Erkenntnis kommt dass ich mich nicht besser fühle, denn das was mich vorher bedrückt hatte und dazu geführt hatte dass ich mit Essen vergessen wollte, ist immer noch da. Weil es bei mir im Grunde nie wirklich ums Essen geht sondern um Stress, Überforderung, Traurigkeit, Angst. Ich habe inzwischen einige Male die Erfahrung machen dürfen dass ich mich auch ohne Essen besser fühlen kann wenn ich mich mit den Gründen auseinander setze, und dann geht es mir wirklich besser. Das möchte ich mehr und mehr zu meiner gewohnten Verhaltensweise machen. Aber es ist auch wirklich sehr wichtig dass ich mir nicht zu viel Druck mache. Ich habe sehr lange gebraucht bis ich das kapiert habe, und habe das auch immer noch nicht ganz überwunden. Früher war es "Ich muß jetzt herausfinden warum ich essen will und das abstellen", heute ist es "Claudia, wie geht es dir gerade? Erzähl mal, lass uns erforschen was gerade los ist, was dich so drückt dass du dich mit Essen ablenken möchtest, und wir schauen was wir machen können damit es dir besser geht." Zu deiner zweiten Anmerkung. Wenn es mir gelingt liebevoll zu akzeptieren dass ich jetzt gerade esse weil ich die Hürde zu hoch ist anders damit umzugehen, dann kann ich es tatsächlich nach einer gewissen nicht so großen Menge gut sein lassen. Oft schleicht sich aber wieder der Druckmacher bei mir ein der sagt "Du solltest das besser hinkriegen! Das sollte dir nicht mehr so passieren, streng dich mehr an!", und wenn mir dessen nicht bewußt werde dann esse ich oft mit Ablenkung und will nichts mehr davon hören dass ich mich bemühen soll. Mein Ziel ist es mehr in das erste Verhalten zu kommen, mein noch größeres Ziel ist es aber gar nicht essen zu müssen, auch nicht eine kleine Menge um mich zu beruhigen, sondern den Eßdruck auf andere Weise zu lösen. Ergänzung: Sehe gerade noch itsme hat etwas geschrieben. Muß leider jetzt weg!
  • Seit ich gemerkt habe, dass es mir nicht schadet, die Hauptmahlzeit nach Feierabend einzunehmen, tu ich das. Meine Bedenken nicht einschlafen zu können, wenn ich so ab 19 Uhr erst esse, haben sich nicht bewahrheitet. Bin halt drauf reingefallen auf den Spruch mit Kaiser König Bettelmann. Mich macht die letzte Mahlzeit des Tages seither enorm glücklich. Wie ich in der Überschrift schon andeutete, ist es mir wichtig [B]viel[/B] auf dem Teller zu haben und [B]wohlschmeckend[/B] ist das zweite Kriterium. Ihr müsst wissen, dass ich die ersten 15 Jahre meiner Ehe immer nur kaltes Essen zu mir nahm oder noch trauriger, ich aß nur Reste. So blöd bin ich nicht mehr. Wenn ich nun schon nahe an der Silberhochzeit bin, freut es mich und ich klopfe mir selbst auf die Schulter, weil ich für mich besser sorge. Am Mittag esse ich nur Suppe, die mache ich notfalls nochmal warm, wenn ich vor lauter Trubel (3 Herren müssen zur Spätschicht) noch nicht mitessen konnte. Am Abend bin ich dran, wenn Ruhe herrscht, denn da isst jeder für sich, bzw. die Herren Söhne bei ihren Freundinnen oder im Zimmer vor dem PC ne Stulle oder Essen gehen mit der Clique. @ eatfromsad Dein Titelthema "essen macht mich glücklich" lässt mich behaupten, endlich ist es bei mir wirklich so. Deine Frage, ob ich eine Idee habe, ist schwierig zu beantworten. Am ehesten die Aussage von ein paar anderen Forumsteilnehmern, doch nicht so streng mit sich selber zu sein, die trifft bei mir auch zu, jetzt endlich wo ich der "50" schon nahe komme . . . LG Klangola
  • Ich denke, es lohnt nicht wirklich, in einem Beitrag eatfromsad direkt anzusprechen, denn sie ist seit dem geposteten Beitrag hier nicht mehr eingeloggt gewesen. Dafür hat aber der Thread einen interesanten Verlauf angenommen, auch ohne dass die Threaderstellerin sich jemals wieder geäußert hätte.
  • @Muminfrau du widersprichst dich. Wenn du emotional isst, dann hast du bereits ein unkontrollierbares essen. Gefühle lassen sich nicht beinflussen, somit auch nicht kontrollieren.Das wäre phänomenal wenn du das könntest.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122863#post122863'] ... Aber immer noch würde ich - wenn es gesundheitlich ginge - auch einfach hier und da aus reiner Lust, aus Freude am Geschmack und aus dem Wohlgefühl heraus essen und fände das, wenn es nicht täglich riesige Mengen wären, auch nicht schlimm. ... [/QUOTE] Ich glaube das würde ich auch tun. Ich esse sehr gern, egal ob emotional oder aus Hunger, solche Glücksgefühle wie dabei erlebe ich selten irgendwo. Allein der Leidensdruck den meine Eßsucht (bzw. deren Konsequenzen) für mich mit sich bringt läßt mich seit bald 30 Jahren versuchen etwas zu verändern. Zunächst ging es dabei nur um das Gewicht, aber das hat sich seit mehreren Jahren schon verändert. Seither war das Überwinden der Eßstörung für mich wichtiger als das Gewicht. Und das hat sich jetzt nochmal verändert. Seit ich mich intensiver damit auseinander setze warum ich Eßdruck habe, seit ich oft nicht esse sondern schaue was los ist, habe ich erkannt dass es ganz schön viele Baustellen in meinem Leben gibt und ich grundsätzlich nicht sehr glücklich bin, und das Eßproblem nur ein Symptom ist. Z.B. bin ich fast immer angespannt und versuche alle anstehenden Aufgaben so schnell wie möglich so gut wie möglich zu erledigen. Selbst beim Essen kochen zu Hause setze ich mich selbst total unter Druck. In der Arbeit ist es noch schlimmer, da kommt zu dem Bedürfnis durch möglichst viel Leistung möglichst gut akzeptiert zu werden noch meine große Angst von anderen Menschen abgelehnt zu werden. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme bin ich oft total erledigt, völlig ausgelaugt von dieser Anspannung. Seit ich mich damit beschäftige, habe ich erkannt dass ich so nicht mehr leben will! Ich will nicht mehr den ganzen Tag nur aushalten, morgens einatmen und abends wieder ausatmen. Ich will nicht mehr so viel Angst davor haben dass mich jemand kritisiert oder dass ich was blödes sage. Ich will nicht mehr dieses fast permanente Magendrücken dass für mich so normal ist dass ich es bis vor kurzen noch nicht einmal wahrgenommen habe. Deshalb ist jeder Eßdruck auch eine Chance, denn er weist mich darauf hin dass es mir gerade nicht gut geht, und ich kann genauer hinschauen und hoffentlich langfristig etwas dran ändern. (Allerdings ist es jetzt nicht so dass ich mir denke: Super, wieder Eßdruck, eine neue Chance auf meinem Weg voran zu kommen. Eher im Gegenteil....;))
  • [quote='gabriele','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122869#post122869'] Gefühle lassen sich nicht beinflussen, somit auch nicht kontrollieren.Das wäre phänomenal wenn du das könntest.[/QUOTE] Das sehe ich ganz anders. Ich würde es jedoch nicht "kontrollieren" nennen, denn das hat für mich etwas Negatives, wie Zwang, oder sich beherrschen, obwohl sich zu beherrschen wiederum etwas Posities ist, denn es bedeutet, dass man über sich selbst entscheidet. Ich würde es also "Gefühle positiv beeinflussen" nennen. Wo beginnen Gefühle? Im Kopf. Durch das was man denkt. Und was - oder WIE man über etwas denkt bestimmt man selber. Das beste Beispiel dafür ist dieses Forum, beziehungsweise sein Sinn. Menschen die wegen ihrer Figur an sich zweifeln, sich nicht mögen, sich vielleicht sogar verachten oder verabscheuen, (all das sind Gefühle) können hier lernen ihre negative Denkweise (und damit diese Art Gefühle) in eine positive Denkweise zu ändern. Meistens entstehen Gefühle aus Erleben, Erfahrungen, Worten, Handlungen von außen. Sie haben beeinflusst und (im schlechten Fall) negative Gefühle entstehen lassen. Ebenso kann man sie auch zum Positiven beeinflussen, in einer Art von Autosuggestion. Nichts anderes passiert, wenn man eine destruktive Denkweise bewusst lernt abzulegen und sich dafür eine positive aneigenet. Wäre so etwas nicht möglich, wäre jede Psychotherapie erfolglos. Das ist sie jedoch in den meisten Fällen nicht, da man lernen kann, sich/ seine Denkweise/seine Gefühle vom Negativen ins Positive umzukehren. @ claudiathomas Immer noch bewundere ich, wie Du Dich "ergründest" und den Dingen auf den Grund gehst. Und wie erfolgreich Du dies praktizierst - auf was für einem wunderbaren Weg Du bist. Ich ziehe meinen Hut! Was ich noch nicht ganz verstehe ist, wie Du unterscheidest, ob Du einfach aus Freude, Lust, Appetit isst, oder ob um andere Dinge zu überdecken. Hast Du da unterschiedliche Gefühle beim essen?