Freunde finden!

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  • Tina, ich bleibe bei meiner Kino-Frage: [URL]http://das-dicke-forum.de/forum/showpost.php?p=122440&postcount=37[/URL] Was würdest du dir gerne anschauen?
  • Hallo Tina, Als ich vor einigen Jahren anfing allein ins Kino zugehen - mit all diesen Gedanken im Gepäck, die dich auch belasten - bin ich immer in die erste Vorstellung des Tages gegangen. Mittags oder nachmittags gehen - so mein Eindruck - mehr Kinobesucher allein. Ich mache eine Verhaltenstherapie und wenn ich vor einer Situation Angst habe oder die Gedanken mich blockieren, bekomme ich die Aufgabe genau in diese Situation reinzugehen. Wir legen dann die Bedingungen fest, also z.B. in den kommenden 3 Wochen irgendwann in eine Vorstellung vom "Schlussmacher" zu gehen, allein, mit einem "Hilfsmittel" zur Erleichterung, wie ein Buch oder eine Zeitschrift, in der ich blättern kann solange das Licht noch an ist. Und wenn ich in der Situaton war, besprechen wir in der nächsten Sitzung, wie es war, was schwierig war, was leicht, wo sich meine Ängste erfüllt haben, wo gar nicht usw. Meist berichte ich, dass die Angst sich kein Stück bestätigt hat - aber um dies zu erfahren, muss ich durch die Situation durch. Ich war im "Schlussmacher" - es war ein sehr lustiger Film und wenn du deutsche Komödien magst, dann lass dich nicht abhalten - schon gar nicht von dir selbst :). Sag' der Angst, dass sie an diesem Tag Urlaub hat - und das meine ich jetzt nicht scherzhaft. Mit der Angst zu reden, kann ein Weg sein, ihr die Macht zu nehmen.
  • ich habe letztes jahr auch 3 monate eine verhaltenstherapie gemacht und mir ist das prinzip das du da beschreibst vertraut. ich glaube ich muss ersteinmal akzeptieren dasw ich so bin wie ich bin und die situation akzeptieren. das schaffe ich einfach noch nicht. ich frage mich gerade was es mir bringt alleine ins kino zu gehen... ích habe zwar dann das bedürfnis bedient das ich mal wieder ins kino will aber das bedürfnis nach freunden ist immer noch nicht gestillt und das gefühl der einsamkeit ist immer noch da.
  • [quote='Tina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122540#post122540'] ich glaube ich muss ersteinmal akzeptieren dasw ich so bin wie ich bin und die situation akzeptieren. das schaffe ich einfach noch nicht.[/QUOTE] Ja, ich stimme dir zu, dass es sehr hilfreich und notwendig ist, sich so zu akzeptieren wie man ist. Aber: es macht nicht plötzlich PENG und du bist plötzlich völlig im Reinen mit dir und akzeptierst und liebst dich. Sich zu akzeptieren, wenn so viele Ängste Unsicherheiten und negative Gedanken vorherrschen ist ein Weg - und jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt und darauf folgen viele weitere - Große und Kleine, es wird auch Stillstand geben und große Sprünge, es werden Steine auf dem Weg liegen und manchmal trifft man jemanden, der einen ein Stück begleitet oder dem es ähnlich geht. [quote='Tina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122540#post122540']ich frage mich gerade was es mir bringt alleine ins kino zu gehen... ích habe zwar dann das bedürfnis bedient das ich mal wieder ins kino will aber das bedürfnis nach freunden ist immer noch nicht gestillt und das gefühl der einsamkeit ist immer noch da.[/QUOTE] Ins Kino zu gehen bringt dir, dass zu etwas für dich tust, dass du mal rauskommst, dass du dir einen schönen Film ansiehst, dass du die Erfahrung machst, dass du aktiv an deinem Leben etwas verändern kannst. Passiv zu Hause rumsitzen wird dich keinen Schritt weiterbringen - es wird die Einsamkeit und die negativen Gedanken verstärken!
  • Meine Mutter hat das Thema "Freunde suchen" auf drei Arten angepackt, als sie nach dem Tod meines Vaters sich einsam gefühlt hat. Zunächst hat sie mit Birdlife einen Verein gefunden, der ihr wirklich gefallen hat, also vom Thema her und wo sie sich reingekniet hat und etwas beitragen konnte. Sie ist immer noch dabei, auch wenn sie jetzt gesundheitlich nicht mehr so aktiv sein kann wie sie es gern wäre. Dann hat sie sich sozial engagiert, sie ist Sachwalterin geworden und hat damit über soziale Einrichtungen bis zu Sachwalterkollegen jede Menge neuer Kontakte gefunden. Und zum dritten hat sie wirklich Inserate geschalten, weil sie jemanden gesucht hat, der mit ihr Spazieren geht und plaudert. Und sie hat jemanden gefunden. Nicht jeder mag sich sozial engagieren, sich um andere kümmern, ob das Hunde im Tierheim sind oder alte Menschen und sicher gefällt es nicht jedem, mit dem Fernglas auf Vogeljagd zu gehen, das was ich sagen möchte ist, dass hier schon viele gute Vorschläge gefallen sind und ich wünsche allen, die auf der Suche sind, den Mut, einfach auszuprobieren, was für sie gut ist und zu ihnen passt. Das, was ich mich auf der Suche nach Kontakten fragen würde ist: Was mag ich? Womit beschäftige ich mich gern? Was wäre mein Draht zu Gleichgesinnten? Was kann ich beitragen, wie kann ich meine Stärken, meine Person einbringen, damit die anderen mich sehen und nicht meine Körperform im Mittelpunkt steht? Freundschaften fallen nicht vom Himmel, sie entstehen durch gemeinsame Erlebnisse, das Gefühl auf der gleichen Wellenlänge zu sein, sich vertrauen zu können, sich aufeinander verlassen zu können. Und wenn niemand bereit ist, den ersten Schritt zu tun, etwas einzubringen, werden (mögliche) Freunde von einander entfernt bleiben, sich nie aufeinander einlassen. Der, der in eine Freundschaft investiert, trägt natürlich das Risiko, dass es nicht klappt, dass es umsonst war. Die Gefahr der Verletzung und Enttäuschung ist immer da. Aber wer das Risiko niemals eingeht, wer wartet, dass es von außen passiert, dass die anderen auf einen zugehen, dass die anderen kommen und fragen, wie es mir geht, dass die anderen sich für mich interessieren und dass Freunde nur für mich da sind (wie unbezahlte Gesellschafterinnen in historischen Romanen), muss eben auf den Glücksfall vertrauen, jemanden zu treffen, der genau andersrum denkt. Und das kann dauern.
  • ich will nochmal das thema alte freunde aufgreifen. auch freunde, die weit weg sind sind noch freunde. man kann telefonieren, skypen, einander emails schreiben, sich auf ein treffen freuen, dass vielleicht erst in ein paar monaten oder jahren möglich ist usw. ich bin vor gut einem jahr beruflich in ein anderes bundesland gezogen und bin nur noch tageweise zu hause. hätte ich nicht, via internet und telefon den kontakt mit meinem freundeskreis aufrecht erhalten, wäre ich anfangs in der neuen umgebung vor einsamkeit gestorben. neue freunde zu finden ist möglich und spannend, mit den alten freunden teilt man aber etwas unschätzbares, gemeinsame erinnerungen. ich gehe ja schon langesam auf die 50 zu und es gibt freunde sie ich jahrezehntelang nicht treffe. mit manchen hab ich nichtmal besonders viel kontakt per mail oder telefon, aber wenn wir uns treffen, sind wir uns vertraut und kommen über ein "weißt du noch" gespräch ganz schnell wieder auf eine wellenlänge.
  • Tina, falls du noch mitliest: Ich habe mir fest vorgenommen, die nächsten zwei Wochen einmal alleine ins Kino zu gehen. Ich möchte gerne den Film "Liebe" schauen, und weder mein Mann noch mein Sohn wollen mit, und Freunde habe ich leider auch keine hier in der Nähe. Wenn du magst, können wir beide den Versuch starten, alleine ins Kino zu gehen, du zu "deinem" Film und ich zu "meinem", und dann berichten, wie es sich angefühlt hat. Was meinst du?
  • Ich war nun alleine im Kino, und es hat mir gut gefallen. Ausser mir habe ich keine "Einzelgaenger" gemerkt, aber das hat mich nicht gestoert. Vor allem waren alle, und insbesondere Paare, viel zu viel mit sich selbst beschaeftigt, um auch noch auf andere Leute zu achten, mich inklusive. Der Film hat mir gut gefallen, ich vermisse nur nachtraeglich, dass ich dieses Erlebnis mit nemanden teilen kann. Im Kino ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Sitze nicht unbedingt fuer dicke Menschen geeignet sind. Ich passe zum Glueck noch in jeden Sitz ein, aber ab einer gewissen Breite waere dieses Kino sehr problematisch.
  • Mag noch schrieben, dass das kein rein dickes Problem ist. Neue Freunde finden es generell nicht einfach, denke ich. Meine beste Freundin ist von Wien nach Bayern gezogen. Sie wohnt dort mit ihrem Partner zusammen, hat sonst aber keine Freunde dort. Sie meinte letztens auch die fühlt sich recht einsam und vermisst es jemand zu haben mit dem man spontan auf einen Kaffee gehen kann und sich aussprechen. Leute kennen lernen ist das eine, aber wirklich Freundschaft schließen ist wohl für viele nicht einfach. Wie Rita schon gesagt hat... auch entfernte Freunde können einem aber auch viel geben. Man kann sich, finde ich, auch durch lange Mails gut aussprechen oder sich mal einen Zeitpunkt ausmachen, wo man in aller Ruhe skypen kann. Ich hatte vor ca. 10 Jahren einen sehr guten platonischen Internetfreund, den ich erst nach 2-3 Jahren persönlich getroffen habe. Dennoch war er für mich schon vor dem Treffen ein richtiger Freund, trotz der Entfernung. Wir haben damals so gut wie täglich abends im ICQ geschrieben oder telefoniert und damit wusste er mehr von mir, als manche Freundin aus meiner Heimatstadt. Würde also versuchen den Kontakt zu Freunden die weiter weg leben, wieder aufleben zu lassen. Man kann einfach mal mailen wie es ihnen geht, was sich so tut. Und sieht dann ja wie sie darauf reagieren. Mit allen Menschen geht so ein Kontakt auf Entfernung nicht, denk ich. Manche haben keine Zeit länger zu mailen oder zu telefonieren bzw sich die Zeit dafür nicht nehmen. Da ist natürlich jeder anders. Versuchen würde es es aber schon.
  • Ich kenne dein Problem, Tina. Ich habe mich in den letzten 2 Jahren auch immer mehr zurückgezogen. Das ist einerseits, weil ich mit meinem Dicksein nicht gut klarkomme und Angst habe, abgelehnt zu werden, und andererseits, weil ich zu oft ausgenutzt oder enttäuscht wurde (aber aus Gründen, die nichts mit der Figur zu tun haben). Nun habe ich zwar das Glück einen ganz lieben Mann an meiner Seite zu haben und meine Familie oft sehen zu können, aber trotzdem fühle ich mich manchmal einsam und daher schlecht. Mein Verstand weiß, dass Isolation nicht der rechte Weg ist. Aber es ist trotzdem so. Ich kann dir natürlich die gleichen Dinge sagen, die ich mir selbst sage: "Geh raus, mach mal wieder was, sei offen für neue Leute!" Aber ich glaube, damit so ein Ratschlag fruchtet, muss sich erst in deiner Psyche (und meiner) etwas ändern.
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123358#post123358'] Im Kino ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die Sitze nicht unbedingt fuer dicke Menschen geeignet sind. Ich passe zum Glueck noch in jeden Sitz ein, aber ab einer gewissen Breite waere dieses Kino sehr problematisch.[/QUOTE] Nicht alle Kinos sind gleich.... ich suche mir gerne eines aus, wo viel Platz ist, um die Beine auszustrecken. Ich bin nun wahrhaftig nicht groß, aber selbst für mich ist es eine Qual, zwei Stunden mit angewinkelten Beinen zu sitzen. Und im Kino geht es ja leider nicht, zwischendurch mal aufzustehen, um sich die Beine zu vertreten :-D
  • Mir selbst ging es auch immer so aber eine Sache hat mir wirkrlich auch nachhaltig geholfen: ich hab mir Fashion-Blogs von dicken Männern und Frauen angesehen (ja, die gibt es auch!). Dort hat mich besonders die Lebensfreude der molligen Menschen auf den Fotos gefallen und dass man trotz Rettungsring gut aussehen kann und Lebensfreude und Selbstbewusstseiin haben kann. Schaut euch jeden Tag so nen Blog an - vielleicht von jemandem mit ähnlicher oder sogar mehr Körperfülle wie ihr - und denkt euch "ja, genau so wie diese Frau/dieser Mann bin ich auch - und genauso gut kann ich mich auch fühlen". Bei mir hat es sehr geholfen =) Seitdem schäme ich mich nicht mehr für meine Speckröllchen, sondern fühl mich stärker als alle anderen, die sich damit schämen würden. - probiert das auch mal aus !
  • [quote='Tina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122199#post122199']seitdem ich immer dicker werde ziehe ich mich immer mehr zurück und habe meine ganzen sozialen kontakte verloren. dementsprechend fällt es mir auch sehr schwer neue leute kennenzulernen. ich traue mich nicht raus um mal in nen cafe zu gehen und schon garnicht auf eine party. wie geht es euch so damit?[/QUOTE] Hallo Tina, mir ging es am Anfang auch so, bis mich eine Freundin wachgerüttelt hat. Sie hat gesagt " Na und dann bist du eben Dick, doch nicht tot". Du hast doch auch bestimmt noch früher Bekanntschaften, wieso nimmst du nicht wieder Kontakt mit denen auf. Denn es ist einfacher Mensche über Menschen kennen zu lernen.
  • [quote='sonnen.schein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123491#post123491']Du hast doch auch bestimmt noch früher Bekanntschaften, wieso nimmst du nicht wieder Kontakt mit denen auf. Denn es ist einfacher Mensche über Menschen kennen zu lernen.[/QUOTE]Bin zwar nicht Tina, aber auch betroffen. Mir persönlich wäre der Kontakt zu Leuten von früher unangenehmer, als neue Kontakte zu finden. Neue Freunde würden mich ja logischerweise auch dick mögen, sie kennen mich nicht anders. Aber bei Leuten von früher würde ich befürchte, verurteilt zu werden, weil für die meisten Leute da draußen Dicksein ein persönliches Versagen darstellt.
  • Echte Freunde wenden sich nicht ab oder verurteilen einen weil sich die Figur ändert. So etwas sind keine Freunde und ich würde auf sie mit leichtem Herzen verzichten. Echte Freunde findet man sowieso nicht wie Sand am Meer. Man kann Bekanntschaften machen, die sich so oder so entwickeln können - entweder bleiben sie einfach Bekannte, oder der Weg trennt sich wieder, oder aber - und das passiert nicht so oft - es werden wirkliche Freunde.
  • wenn man zu Veranstaltungen (Vorträgen etc.) geht, die einen wirklich interessieren, trifft man oft Gleichgesinnte. Ich habe dadurch eine Bekannte gefunden und es scheint sich wirklich eine Freundschaft zu entwickeln, langsam und tastend aber es wird eine. Gemeinsame Interessen sind erst mal die Grundlage.
  • Ich bin nicht nur dick, sondern außerdem schizophren, und ja, ich habe extreme Probleme, Freundinnen zu finden. Das liegt aber nicht daran, dass ich Komplexe habe, sondern dass ich immer noch nicht so richtig für mich weiß, was mich denn interessiert, was mir gefällt und was - bei mir auch wichtig- mich nicht überfordert und mir gut tut. Ich weiß schon, dass keiner auf mein Gewicht achten würde, wenn ich nur interessant und lebenslustig wäre - aber wie komme ich dahin, das zu sein? liebe Grüße Lisa
  • [quote='Lisa Cortez','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=123706#post123706']wenn ich nur interessant und lebenslustig wäre - aber wie komme ich dahin, das zu sein?[/QUOTE] Ich denke, du solltest "interessant" und "lebenslustig" nicht in einen Topf werfen. Wie definierst du uebrigens diese beiden Begriffe? Wer ist fuer dich interessant? Welche Menschen findest du lebenslustig? Wuerdest du mit ihnen gerne befreundet sein? Ich fuer mich habe festgestellt, dass fuer mich persoenlich sehr viele Menschen eher uninteressant sind. Es ist nicht hochmuetig gemeint, es ist nur eine Feststellung. Mich interessieren auch nicht die meisten Themen, ueber die gerne gesprochen wird. Ich philosophiere gerne, das ist nicht jedermanns Sache, und ich neige zu Meinungen, die vielen Menschen auf den ersten Blick nicht verstaendlich sind. Und wenn ich versuche zu erklaeren, wird es fuer diese Menschen langweilig, weil sie eine andere Art des Austausches gewohnt sind. Fazit: Ich passe nur zu wenigern Menschen, und manchmal habe ich Glueck, solche Menschen zu treffen. Sehr selten. Also wen wundert es, dass ich wenige Freunde habe? Mich nicht. ;) Ich bin damit allerdings nicht wirklich ungluecklich, denn ich bin mit meiner Persoenlichkeit eigentlich recht zufreiden und akzeptiere die "Nebenwirkungen". Die Sehnsucht ist natiuerlich trotzdem da. Das kann ich mal gut, mal weniger gut aushalten, je nachdem, was um mich herum passiert und mit welchen Menschen ich Kontakt habe. Es war allerdings ein langer Weg, dahin zu kommen. Ich habe vor einiger Zeit auch hier im Forum gefragt, wie man Freunde finden koennte. Und die Antworten, die kamen, haben mir sehr deutlich gezeigt, dass die gut gemienten Ratschlaege und Erfahrungen anderer Leute bei mir einfach nicht funktionieren wuerden. Ich bin aber sehr froh darueber, dass ich gefragt habe und diese Antworten damals bekommen habe. Hm, das ist jetzt lang geworden. Es ist allerdings ein so schwieriges und komplexes Thema, dass ich dazu keine einfachen kurzen Texte schreiben kann.
  • Ich hatte den Großteil meines Lebens keine Freunde, weil ich immer erwartet habe, alles von einem Menschen zu bekommen ohne dafür etwas tun zu müssen. Ich habe sehr unterschiedliche Interessen und da mir nie jemand begegnet ist, der genau diese Interessen teilt, war die Sache für mich erledigt. Es gibt tatsächlich niemanden, der all meine Interessen teilt, es gibt aber Menschen, die einzelne Interessen teilen. Diese Erkenntnis hat mich Jahre gekostet. Ein Schritt dahin war, mich von meiner idealisierten Vorstellung einer Freundschaft zu verabschieden. Es ist für mich gut, andere in meinem Leben zu haben, auch wenn wir nicht bis an unser Lebensende durch dick und dünn gehen werden. Heute bekomme ich vieles von verschiedenen Menschen, muss aber auch eine Menge investieren, denn Freundschaften sind für mich kein Selbstläufer. Sich regelmäßig melden, meine Persönlichkeit im Zaum halten, Kompromisse machen und mich anpassen. Das, was für andere selbstverständlich ist, ist für mich anstrengend, kostet immer wieder Überwindung und ist ein permanenter Lernprozess. Doch letztendlich lohnt es sich, für mich persönlich.