Das Leben ist eine Kunst...

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  • "Das Leben selbst ist eine Kunst - in Wirklichkeit die wichtigste und zugleich schwierigste und vielfältigste Kunst, die der Mensch ausüben kann. Ihr Gegenstand ist nicht diese oder jene spezielle Verrichtung, sondern die »Verrichtung« des Lebens selbst, der Entwicklungsprozess auf das hin, was der Mensch potenziell ist." ERICH FROMM Ich habe dieses tolle Zitat entdeckt und es passt wunderbar zu meiner aktuellen Gefühlslage: Altes bricht weg, neues ist noch nicht sicher. Ich habe für mich entgültig entschieden bestimmte Dinge grundlegend zu verändern. Während ich diesen Weg gehe kommen mir gleichzeitig aber immer irgendwelche Zweifel. Mein Altes Ich wehrt sich mit allen Mitteln gegen meine Pläne. Ich habe ständig innere Konflikte. Diese Inneren Konflikte sind teilweise ganz schön heftig. Ich weiß ja das es hier im Forum Leute gibt, die den Weg, denn ich noch vor mir habe, schon hinter sich haben. Wie war das bei euch wenn ihr den Entschluß gefasst habt, euer Leben zu verändern? Mich würde eure Gefühlslage in dieser Phase sehr interessieren. Hat euer altes Ich euch auch versucht ein Strich durch die Rechnung zu machen oder konntet ihr das Alte Ich abschütteln so nachdem Motto[B] "Ruhe auf den billigen Plätzen, du hast überhaupt nichts mehr zu melden"... [/B] Ich bin gespannt, wie ihr mit sowas umgeht bzw. umgegangen seid...sofern ihr darüber erzählen wollt...viele grüße mondschein;)
  • Ich glaube nicht, das es etwas mit dem Konflikt zwischen einem "alten Ich" und einem "neuen Ich" zu tun hat, sondern mit zwei der ganz normalen Wesenzüge eines Menschen. Die meisten Menschen streben nach Sicherheit und Beständigkeit und wenn etwas im Leben vollkommen verändert werden soll, dann entsteht ein innerliches Hin und Her zwischen dem Wunsch das Gewohnte beizubehalten und dem Wunsch neue Wege zu gehen. Beides sind jedoch Bestandteile ein und desselben Menschen. Es kann sein, dass bisher dem einen Teil mehr Beachtung geschenkt wurde und man diesen mehr ausgelebt hat. Oder es kann auch sein, dass man aus Anpassungsgründen bisher den einen Teil unterdrückt und den anderen mehr in den Vordergrund gehoben hat. Es kann auch sein, dass man erst nach Jahren dahinter kommt, was eigentlich dem eigenen Wesen mehr entspricht und man dem dann nachgeben kann. Insofern kann man dann vielleicht sagen, man hat in sich ein "neues Ich" entdeckt... obwohl es schon immer da war, nur eben nicht beachtet wurde. Ich glaube diese Umbrüche oder neuen Wege ging jeder Mensch -je älter er ist umso öfter - schon einmal. Sie gehören für mich zur ganz normalen Entwicklung, zu einem ganz normalen Lebensweg dazu. Du fragst nach den Gefühlen die man bei einer grundlegenden Veränderung des Lebensweges hatte. Für mich kann ich sagen, dass je nachdem um was für eine Veränderung es sich handelte, meine Gefühlspalette von himmelhoch jauchzend bis extrem betrübt, alles parat hatte.
  • Natürlich gehört zu jeder Veränderung auch Angst. Auch wenn die aktuelle Situation noch so belastend ist, man hört immer wieder diese Aussage: "Da weiß ich wenigstens, woran ich bin." Und bei einer Veränderung weiß ich eben nicht, was auf mich zu kommt. Geht alles glatt? Mache ich Fehler? Wie reagiert meine Umwelt? (Für die ändert sich ja auch was, und Änderungen sind erst einmal unbequem.) Und immer wieder: Ist das die richtige Entscheidung? Auf die Frage nach dem "richtig" gibt es aber keine "richtige" Antwort. Was heute richtig ist, kann morgen grottenfalsch sein und umgekehrt. Man sollte vielleicht fragen: Bringt mich diese Entscheidung langfristig näher an mein Ziel? Wenn mein Ziel besipielsweise ist, selbständiger zu werden, und ich mich deshalb dazu entschließe, zu Hause auszuziehen, wäre diese Entscheidung ein Schritt weiter in Richtung meines Ziels. Vielleicht ist es heute noch nicht möglich, dieser Entscheidung zu folgen, wenn beispielsweise meine finanzielle Existenz nicht gesichert ist, und ich abhängig vom Geldbeutel der Eltern bin. Dann muss ich ein Zwischenziel einfügen "meinen Lebensunterhalt sichern". Oder ein Elternteil ist auf meine Pflege angewiesen ([B]echt [/B]angewiesen, nicht in dem Sinne von Nicht-Loslassen-Können und "Kind lass mich nicht allein"). Dann muss ich womöglich mit dem Ausziehen warten, oder für anderweitige Unterstützung sorgen oder Abläufe ändern. Jede größere Veränderung ist angstbesetzt. Und auch bei den Menschen der Umgebung ist diese Angst da, deshalb werden Veränderungen bei Mitmenschen oft negativ bewertet. Aber durch diese Angst muss man durch. Hinterher fragt man sich oft, wieso man nicht früher xyz getan hat. Wenn man sich die schlimmsten zu erwartenden Probleme in einem Worst-Case-Szenario vorab vor Augen führt und für den Fall des Falles einen Plan B in der Tasche hat, und wenn man sich genau vor Augen führt, was alles an Vorbereitung notwendig ist, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Von unbeeinflussbaren Katastrophen, die von außen auf einen hereinbrechen, einmal abgesehen. Es ist wie eine Reise in eine unbekannte Gegend. Ich brauche einen Verbandskasten oder Werkzeugkasten für den Notfall. Ich brauche Möglichkeiten, Hilfe zu rufen, wenn ich mir selber nicht mehr helfen kann. Ich muss eventuell vorher noch Dinge oder Kenntnisse beschaffen. Ich muss mir die eine oder andere Alternativroute überlegen, für den Fall, dass ich irgendwo nicht weiterkomme. Und dann muss ich losgehen.
  • @ Sophie Nun ich habe bisher immer geglaubt, dass es eine Frage des Charakters ist, ob man bei anstehenden persönlichen Veränderungen Angst bekommt( du schreibst ja das jede Veränderung angstbesetzt ist). Dann haben wohl einige meiner Freunde gut geschauspielert. Eine gute Freundin sagte auch mal zu mir, dass mein größtes Problem sei, dass ich zuviel nachdenke und sie das eben nicht tut. Wenn sie etwas ändern möchte, tut sie es einfach ohne groß darüber nachzudenken und Angst verspürt sie auch nicht. Sagt sie zumindest :D Wenn es so ist, wie sie sagt, beneide ich sie sehr dafür... @Itsme Du hast glaube ich einen sehr wichtigen Punkt angeschnitten über den ich so noch nicht nachgedacht habe, obwohl dass irgendwo in meinem Unterbewusstsein war: [QUOTE]Oder es kann auch sein, dass man aus Anpassungsgründen bisher den einen Teil unterdrückt und den anderen mehr in den Vordergrund gehoben hat. [/QUOTE] Ich habe immer viel geredet und war laut und lustig und habe nie über mein Verhalten nachgedacht auch wenn es daneben war und man hat mir jahrelang eingeredet bzw. das Gefühl gegeben, dass ich deshalb eine schlechte Persönlichkeit habe. Irgendwie weiß ich ja auch, dass ich eigentlich ein offener Mensch bin und gerne mit anderen Leute kommuniziere. Nur ist das eben aufgrund der negativen Bewertungen meiner Person in der Vergangenheit, im Laufe der Zeit verloren gegangen... es macht wirklich Sinn für mich was ihr sagt...
  • Dass jede Veränderung mit Angst besetzt sein soll, sehe ich anders. Es kommt nämlich schlicht auf die Veränderung an. Hat sie mit Verlusten zu tun, kann ich mir gut vorstellen, dass sie Angst macht. Aber es gibt auch Veränderungen die einfach nur Freude bringen. Außerdem ist auch in diesem Punkt jeder Mensch anders. Ich erwähnte schon öfter, das ich ein Listenmensch bin. Ich habe gern dieses Gefühl aufzuschreiben was wichtig ist und auch das Gefühl die Dinge getan zu haben, sie dann als erledigt durchstreichen zu können. Wie unterschiedlich wir alle in Punkto Veränderungen sind ist ganz leicht an folgendem Beispiel zu zeigen: Wenn bei mir ein Umzug anstand (Veränderung) dann habe ich schon Wochen vorher gedanklich geplant und lange vorher schon angefangen all die Dinge zu tun, die man frühzeitig tun kann. Mir also richtig viel Gedanken gemacht. Meine große Tochter ist da eher wie ich, meine jüngere Tochter das genaue Gegenteil. Sie zieht um wie andere einkaufen gehen. Schwupp-die-Wupp und schon ist es geschehen. Ohne großes Tamtam, einfach mal eben so. Während die Große und ich uns einen Kopf machen, ob und wie auch alles klappen wird, klappt es bei der Kleinen einfach. Sie macht sich keinen Kopf und es geht letzlich bei ihr genauso gut wie bei mir oder der Großen. Es muss also nicht besser oder schlechter sein, so oder so zu sein, es ist nur unterschiedlich. Ob eine Veränderung also angstbesetzt ist oder nicht, hängt zum einen Teil davon ab, was für eine Veränderung das ist und zum anderen Teil was für ein Mensch wir sind. Wenn man viel mit Ängsten zu tun hat, weil eine bestimmte Veränderung bevorsteht, dann hilft es oft, sich vor Augen zu halten, wie viele Menschen auch genau schon diesen Weg gingen, ohne dass sie SChaden nahmen. Um genauer auf Deine Gedanken eingehen zu können, müsstest Du deutlicher werden, welche Veränderung Dich beschäftigt. Wenn Du magst. Wenn nicht, kann man halt nur so allgemein bleiben, wie wir es bisher taten.
  • Ein ganz konkretes Beispiel ist bei mir zurzeit das Lernen. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag zu lernen(was ich früher nie gemacht habe). Die Therapeutin hat mir dazu geraten mäßig aber regelmäßig zu lernen. Das wäre für das Gehirn wesentlich effektiver. Ich beobachte mich dabei, dass wenn ich anfange mich zu konzentrieren und auf eine erste Hürde stoße(das ich etwas nicht verstehe), dass ich dann Angst bekomme. Ich habe dann teilweise eine regelrechte Ehrfurcht vor dem Lernstoff vorallem wenn ich den Umfang sehe. Dann kommen immer so Gedanken wie : Bekomme ich das wirklich alles noch in meine Birne? Das sind wohl diese klassischen Versagensängste. Aber eigentlich dürfte ich die doch garnicht haben, wenn ich regelmäßig etwas lerne? Es gibt ja zwei Optionen: Entweder ich lerne oder ich lerne nicht. Wenn ich nicht lerne, weiß ich was passiert. Lustigerweise ist es aber so, dass meine Gefühle während dem Lernen mehr negativ wie positiv sind. Und dann frage ich mich immer: WIESO??? Ich bin doch auf dem richtigen Weg. Das ist schon irgendwie paradox. Sophie hatte ja vorher geschrieben, dass man sich im Nachhinein dann immer fragt, warum man nicht schon vorher bestimmte Dinge gemacht hat. Wenn ich das jetzt bereits weiß, wieso habe ich dann solche ängstlichen Gedanken? Macht das für dich Sinn? Für mich eigentlich nicht aber das ist tatsächlich dass was in meinem Kopf passiert. Ich weiß nicht wieso...
  • Wenn Du alles gleich verstehen würdest, bräuchtest Du nicht zu lernen. Oder anders: Es gibt einige wenige Menschen, denen jeder Lernstoff fast zufliegt, aber die sind meiner Erfahrung nach eher selten. Es ist ganz normal, dass man beim Lernen neues Stoffes auf Hürden stößt. Sage Dir immer wieder, dass es Anderen nicht anders geht. Nicht gleich auf Anhieb immer alles intus bekommen, ist völlig okay und normal. Eine gute Sache um nicht das Angst-Gefühl eines unüberwindlichen Berges an Lernstoff vor sich zu sehen, ist, auch immer wieder auf das zu schauen, was Du bereits geschafft, kapiert, bewältigt hast. Das zeigt Dir dann deutlich, dass es ein Vorwärts gibt und dass Du dies alles trotz Deiner Angst geschafft hast. Darüber wirst Du Dich freuen können und dieses Gefühl kannst Du Dir, wenn Dich wieder einmal die Angst überkommt, in Erinnerung rufen.
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121875#post121875']Wie war das bei euch wenn ihr den Entschluß gefasst habt, euer Leben zu verändern?[/QUOTE] Ich habe so viele solcher Entschluesse gefasst, und jedes Mal hat sich tatsaechlich etwas veraendert, aber es war nie so, dass ich "ein ganz neuer Mensch" geworden waere. Das waren eher kleine Veraenderungen ueber mehrere Jahre hinweg. Das ist bis heute so geblieben. Wenn ich Tagebuecher anschaue, die ich in verschiedenen Phasen geschrieben habe, frage ich mich fassungslos: Habe [I]wirklich ich[/I] das geschrieben? Was habe ich damit eigentlich gemeint? Die Zeilen lesen sich manchmal albern, aber noch haeufiger einfach nur fremd, weil die Dinge, die fuer mich damals so wichtig waren, heute entweder nicht wichtig oder selbstverstaendlich sind. Wenn du magst, fange ein Tagebuch an. Du hast das ja praktisch schon hier im Forum gefuehrt. Sind deine ersten Posts fuer dich immer noch aktuell? [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121875#post121875']Hat euer altes Ich euch auch versucht ein Strich durch die Rechnung zu machen oder konntet ihr das Alte Ich abschütteln so nachdem Motto[B] "Ruhe auf den billigen Plätzen, du hast überhaupt nichts mehr zu melden"... [/B][/QUOTE] Fuer mich gibt es mittlerweile kein "altes" oder "neues" Ich. Ich akzeptiere (fast) alle meine Teile, denn sie sind ja nicht einfach so entstanden, sondern weil ich sie gebraucht habe. Ich habe immer noch ein Problem mit meinem kindlichen, sehr beduerftigen Teil, aber ich verstehe sehr wohl, dass es auch eine Daseinsberechtigung hat und in meiner Kindheit fest verwurzelt ist. Bei dir wird es auch so sein, davon bin ich ueberzeugt. Du denkst vielleicht, dass du ein Teil von dir loswerden muesstest, weil es auf eine Art und Weise nicht richtig ist, vielleicht faul, oder aengstlich, oder unsicher. Aber eigentlich geht das nicht so. Diese Teile von dir haben ihr Bestes fuer dich getan, als du noch nicht besser wusstest. Sie haben ein recht darauf, gehoert zu werden. Sie dauerhaft zu unterdruecken wuerde dir nicht helfen. Manchmal muss man einige seine Teile [I]kurzfristig[/I] unterdruecken. Z.B. waehrend eines Vortrages, oder bei der Pruefungsvorbereitung. Aber auf Dauer tut es ueberhaupt nicht gut. Ich habe z.B. durch eine dauerhafte Unterdrueckung eines kindlichen Teils von mir auch ein grosses Problem bekommen. Ja, ich konnte meine Aengste, meine Unsicherheit, meine Verletzlichkeit so gut "auf die billigen Plaetze" verbannen, dass ich sie meistens ueberhaupt nicht spuere. Aber wehe es passiert etwas, was sie weckt. Diese Flut, die mich dann ueberkommt, ist wie ein Tsunami von Gefuehlen, mit denen ich kaum umgehen kann. Und ausserdem ist in diesem kindlichen Teil auch noch ein grosser Teil meiner Kreativitaet abgeblieben. Die kriege ich jetzt ueberhaupt nicht mehr da raus. Ich hoffe nur, dass ich irgendwann wieder den Zugang finde. Fazit: Alle deine Teile haben eine Berechtigung und sind wichtig. Alle Teile von dir sind [I]richtig[/I] und spielen eine grosse Rolle in deiner Persoenlichkeit. Sie lernen durch deinen aufmerksamen Umgang mit ihnen, wie sie sich zu benehmen haben. Du solltest sie erziehen und nicht unterdruecken.
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121886#post121886']Nun ich habe bisher immer geglaubt, dass es eine Frage des Charakters ist, ob man bei anstehenden persönlichen Veränderungen Angst bekommt( du schreibst ja das jede Veränderung angstbesetzt ist).[/QUOTE] Fuer mich ist es auch so. Dann ist es fuer mich, Sophie und fuer Mondschein eben so, aber fuer Itsme nicht. Und fuer einige andere Menschen auch nicht. Das sagt dir, Mondschein, dass du einerseits nicht alleine mit deiner Angst bist, und dass es andererseits Menschen gibt, die anders ticken. Also, vielelicht ist es doch eine Frage des Charachters. Du solltest aber nicht denken, dass dein Charachter deswegen "nicht richtig" ist, oder dass deswegen sonst etwas faul an dir ist. Du bist absolut richtig so, wie du bist. [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121886#post121886']Eine gute Freundin sagte auch mal zu mir, dass mein größtes Problem sei, dass ich zuviel nachdenke und sie das eben nicht tut. Wenn sie etwas ändern möchte, tut sie es einfach ohne groß darüber nachzudenken und Angst verspürt sie auch nicht. Sagt sie zumindest :D Wenn es so ist, wie sie sagt, beneide ich sie sehr dafür...[/QUOTE] Es gibt hier nichts zu beneiden. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich es vor 15 Jahren auch so gedacht habe, und kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Und genau deswegen sage ich das nochmals: [I]Es gibt dort nichts zu beneiden.[/I] Vor 15 Jahren hatte ich eine Buddhistin kennengelernt. Als ich sie gefragt habe, warum ist es bloss so ungerecht, dass einige Leute einfach durchs Leben gehen koennen, ohne gross nachzudenken, und ich mich aber die ganze Zeit so quaelen muss. Sie hat mir etwas sehr Interessantes gesagt. Ich kann natuerlich nicht beweisen, dass es stimmt, aber ich moechte es gerne weiter erzaehlen. Sie sagte: Einge Menschen werden geboren, um sich das Leben anzuschauen, andere Leute anzuschauen, um einfach zu leben, ohne sich und die Wlet zu veraendern. Andere Menschen werden [I]mit einer Aufgabe[/I] geboren. Sie muessen etwas herausfinden, sie muessen nachdenken und [I]sie muessen sich aendern[/I]. Mir hat diese Erklaerung sehr gut gefallen. Die Buddhisten glauben ja, dass wir mehrmals leben und immer wieder wiedergeboren werden. Dann macht es auch Sinn, dass man jedes Mal mit unterschiedlichen Aufgaben zur Welt kommt. Und manchmal ist diese Aufgabe eben "nicht nachdenken". Das ist weder gut noch schlecht, sondern neutral. Es gibt solche und solche Menschen, und das hat einen tiefen Sinn und eine Berechtugung. Ich weiss natuerlich nicht, ob es wirklich so ist. Ich muss aber sagen, dass ich die Menschen, die "weniger nachdenken", ueberhaupt nicht mehr beneide. Ich habe in meinem Leben schon so viele Entdeckungen gemacht, so viel veraendert und erlebt -- genau aus dem Grund, dass ich viel zu viel nachdenke. ;) Also, ich bin im Grossen und Ganzen zufrieden mit meinem Los. Ich wuensche dir sehr, Mondschein, dass du dein Charahter, deine Persoenlichkeit auch in diesem Licht sehen kannst.
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121889#post121889']Ich beobachte mich dabei, dass wenn ich anfange mich zu konzentrieren und auf eine erste Hürde stoße(das ich etwas nicht verstehe), dass ich dann Angst bekomme. Ich habe dann teilweise eine regelrechte Ehrfurcht vor dem Lernstoff vorallem wenn ich den Umfang sehe. Dann kommen immer so Gedanken wie : Bekomme ich das wirklich alles noch in meine Birne?[/QUOTE] Vielleicht wird es dich ein bisschen beruhigen: Mir geht es immer noch sehr oft so. Und ich habe zwei Hochschulstudien im technischen Bereich plus eine Doktorarbeit (nicht abgeschriebene ;)) hinter mir. Bei solchen Aengsten hilft schon sehr, dass man sie wahrnimmt. Und das machst du ja gerade. Du lernst gerade, mit deinen Aengsten umzugehen. Du lernst, diese Aengste zu verschieben und trotz der Aengste zu lernen. Das habe ich auch lernen muessen. Und du solltest nicht vergessen, dass dein Leben nicht nur aus dem Lernen besteht, sondern aus anderen Dingen, die du [I]parallel[/I] verarbeiten musst. Du aenderst dich gerade an vielen Fronten, also ist es nicht verwunderlich, dass es manchmal zu viel wird. [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121889#post121889']Lustigerweise ist es aber so, dass meine Gefühle während dem Lernen mehr negativ wie positiv sind. Und dann frage ich mich immer: WIESO??? Ich bin doch auf dem richtigen Weg.[/QUOTE] Das finde ich voellig okay. Wie gesagt, du machst gerade eine schwierige Schule durch, und da kommen die negativen Gefuehle eben zum Vorschein. Sie waren auch frueher da und verschwinden nicht sofort. Du bist auf dem richtigen Weg, und das ist bestimmt eine Quelle der positiven Gefuehle. Vielleicht kannst du das noch nicht spueren, weil du gleichzeitig die negativen Gefuehle hast, die mit deinen Aengsten verbunden sind. Ich denke, es dauert eine Weile, bis man seine positiven Gefuehle wahrnehmen kann. Zummindest war es bei mir so. Nicht aufgeben! :five:
  • I[size=10]ch fühle mich von diesem Thema sehr berührt.[/SIZE][size=10]Grübeln ist mir nicht fremd und zu versuchen alles von jeder Seite zu betrachten.Aber ich habe gelernt das Es besser ist nicht zu lange zu grübel, sondern wenn eine Entscheidung gefallen ist, sich drauf zu konzentrieren und den Weg zu gehen. Veränderungen sind beängstigend aber wie hatte es Albert Einstein gesagt:"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.":) Und gegen Angst hilft, darüber zu reden.[/SIZE]
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121892#post121892'] Vor 15 Jahren hatte ich eine Buddhistin kennengelernt. Als ich sie gefragt habe, warum ist es bloss so ungerecht, dass einige Leute einfach durchs Leben gehen koennen, ohne gross nachzudenken, und ich mich aber die ganze Zeit so quaelen muss. Sie hat mir etwas sehr Interessantes gesagt. Ich kann natuerlich nicht beweisen, dass es stimmt, aber ich moechte es gerne weiter erzaehlen. Sie sagte: Einge Menschen werden geboren, um sich das Leben anzuschauen, andere Leute anzuschauen, um einfach zu leben, ohne sich und die Wlet zu veraendern. Andere Menschen werden [I]mit einer Aufgabe[/I] geboren. Sie muessen etwas herausfinden, sie muessen nachdenken und [I]sie muessen sich aendern[/I]. [/QUOTE] Jeder einigermaßen denkende Mensch geht nicht "einfach so durchs Leben". Jeder einigermaßen denkende Mensch macht Entwicklungen durch, lernt dazu und - wenn er reflektiert, ändert er hier und da etwas. Menschen wie zum Beispiel meine oben erwähnte jüngere Tochter, die in vielen Bereichen, ohne sich so viele Gedanken zu machen, einfach tun und zu dem selben Ergebnis kommen, wie Menschen (z.B. ich und die große Tochter) die alles genau planen und sich viele Gedanken im Vorfeld machen, sind ebenfalls nicht Menschen, die "einfach so durchs Leben gehen". Sie hat einen sehr anspruchsvollen, verantwortungsvollen Beruf, den sie in leitender Position hervorragend meistert, und sie ist ein Mensch der sehr in die Tiefe geht. Trotzdem macht sie es sich in etlichen Bereichen einfacher als z. B. ich, indem sie Dinge einfach angeht. Ich halte - mit Verlaub - diese Einteilung in solche und solche Menschen, für absolut Leichtfertig, denn keiner ist einfach nur so oder so. Wir Menschen bestehen alle aus so vielen unterschiedlichen Teilen, dass man das einfach nicht so oberflächlich einteilen kann. @ Muminfrau Aber wenn eine solche Aussage Dir geholfen hat Dich besser zu fühlen, dann hat sie für den Moment einen Sinn gehabt.

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  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121902#post121902'] Ich halte - mit Verlaub - diese Einteilung in solche und solche Menschen, für absolut Leichtfertig, denn keiner ist einfach nur so oder so.[/QUOTE] Ich halte es auch fuer leichtfertig. Das habe ich persoenlich auch nicht gemacht. Wer das gemacht hat, ist [I]die Freundin von Mondschein[/I]. Sie hat ihr doch gesagt, dass sie nicht gruebelt, und dass sie dadurch im Prinzip ein besserer Mensch ist. Das hat Mondschein so verstanden, und das stimmt absolut nicht. Menschen, die nicht viel gruebeln und einfach "tun", neigen sehr leicht (und leichtfertig) dazu, andere Sorte Menschen als "nicht richtig" abzutun. Wenn sie dann von Aufgaben usw. hoeren, sind sie beleidigt, weil es ploetzlich eine Geschichte gibt, die ihre "Vorzuege" als gar nicht so vorteilhaft herausstellt. Das ist manchmal recht lustig zu beobachten. (Itsme meine ich damit natuerlich nicht.) Natuerlich war es nur eine Geschichte, die einen zum Nachdenken bringen sollte, nicht mehr aber auch nicht weniger. In diesem Sinne -- frohe Weihnachten allen "Grueblern" und allen "Machern" und allen, die dazwischen sind. :-D
  • @ Muminfrau ich habe damit Bezug auf die Buddhistin genommen, die Du (wie ich oben einfügt habe) zitiert hast.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=121906#post121906']ich habe damit Bezug auf die Buddhistin genommen[/QUOTE] Auch die Buddhistin hat diese Worte nicht einfach so gesagt, und auch nicht, um mich zu trösten. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass jeder von uns eine (sehr vielfältige) Aufgabe hat in diesem Leben, und die Aufgaben können nicht für alle gleich sein, das wäre ja nicht nur langweilig, sondern für die Menschheit als Ganzes sogar tödlich. Ich weiß nicht, ob wir wieder geboren werden, und es interessiert mich auch nicht. Ich finde es aber sehr wichtig, dass Menschen, die wie ich (und viele anderen hier und sonstwo) das Gefühl haben, dass sie etwas an sich ändern müssen, sich nicht mit dem Gedanken herumtragen, sie wären "nicht richtig" und müssen sich [I]nur deswegen[/I] ändern. Ich finde es nicht nur beruhigend, sondern auch ermutigend und bekräftigend, dass ich eine Aufgabe habe, nach der ich zwar noch in vielerlei Hinsicht suchen muss, die mir aber ab und zu ansatzweise aus den Wolken zuwinkt.
  • Erst einmal frohes Neues Jahr. Ich hoffe ihr seit alle gut ins Jahr gestartet. Ich hab an Sylvester gelernt(nicht den ganzen Tag natürlich :) Nun die letzten Tage waren aufjedenfall interessant. Ich habe es mittlerweile wirklich drauf mich von aussen zu betrachten und meine Verhaltensweisen wahrzunehmen. Ich habe teilweise eine Lernblockade gehabt, weil ich mir zuviel Druck gemacht habe. Ich muss ja vier Klausuren schreiben, die allesamt sehr umfangreich sind. Ich habe die ganze Zeit gedacht [B]ICH MUSS DIE JA ALLE SCHAFFEN!!! [/B]Ich hoffe das ich mir das nicht nur einbilde aber heute habe ich mir gesagt, dass das Grundstudium nunmal Priorität hat und ich mich hauptsächlich darauf konzentriere...für die anderen 2 Klausuren werd ich nebenher lernen mir jeden tag was angucken, und wenn es funktioniert super wenn nicht...dann eben im nächsten semester. Ich hatte die ganze Zeit den Anspruch, dass ich alles jetzt schaffen muss und nicht versagen darf. Das hat mir Angst gemacht. Aber Muminfrau hat ja zurecht angemerkt, dass die Lernerei aktuell ja nicht meine einzige Baustelle ist sondern auch noch andere Sachen in meinem Leben passieren. Ich bin ein Mensch und kann eben nur so funktionieren wie meine Gefühle es zu lassen. Ich gebe auf jedenfall mein Bestes.. @Itsme danke, dass du mich daran erinnert hast: [QUOTE]Wenn Du alles gleich verstehen würdest, bräuchtest Du nicht zu lernen. Oder anders: Es gibt einige wenige Menschen, denen jeder Lernstoff fast zufliegt, aber die sind meiner Erfahrung nach eher selten. Es ist ganz normal, dass man beim Lernen neues Stoffes auf Hürden stößt. Sage Dir immer wieder, dass es Anderen nicht anders geht. Nicht gleich auf Anhieb immer alles intus bekommen, ist völlig okay und normal.[/QUOTE]manchmal hilft es wirklich sehr, wenn man einfach an bestimmte Dinge erinnert wird...das ist sehr wichtig....vielen dank für alles ;)
  • Einen schönen guten Morgen wünsche ich euch allen, ich bin auch der Meinung das das Leben eine Kunst ist, das lässt sich zwar schwer beschreiben, aber ich kann nur sagen, es ist so. Alleine die Tatsache miterleben zu dürfen was alles in unserer Welt geschieht finde ich genial, egal ob gut oder aber schlecht.
  • Wenn man den Gedanken mal vertieft: Das Leben ist eine Kunst. Das kann man weiterspinnen: Und wer sind die Künstler? Bei den anderen Künsten gibt es je auch sehr viele Richtungen. Zum Beispiel in der Malerei: Es gibt die Alten Meister, den Impressionismus, den Expressionismus, Dadaismus, Ikonenmalerei, naive Malerei, Konstruktivismus, undsoweiterundsofort. Warum soll es dann nicht auch in der "Lebenskunst" viele verschiedene Ausdrucksformen geben. Der Eine lebt spontan und großflächig wie ein Bild von Franz Marc, die Andere ziseliert alles ins feinste Detail aus wie Albrecht Dürer. Die eine Malerei ist doch auch nicht "minderwertiger" als die andere. OK, es muss nicht alles allen [I]gefallen[/I], aber über den [I]Wert[/I] sagt das doch nichts aus. (Ich meine hier nicht den finanziellen Wert, sondern die Einmaligkeit des Ausdrucks, das Auslösen von Emotionen und Gedanken beim Betrachten, falls einer versteht was ich meine.) Um bei dem Vergleich zu bleiben: Solange ein Mensch sich in der ihm entsprechenden "Kunstrichtung" bewegt, kann er wahrscheinlich glücklich werden. Versucht man aber, sich zu etwas zwingen, was einem nicht liegt, weil man sich nichts anderes zutraut, oder weil es von außen erwartet wird, gibt es halt nicht so gelungene "Kunstwerke". Das hört sich jetzt ein wenig schwülstig an, aber ich denke, der Vergleich ist recht passend. Ich habe selber immer noch nicht zu meiner wahren Lebens-Kunstform gefunden, habe ich das Gefühl. Mal nachdenken. Am glücklichsten fühle ich mich mit einer Mischung aus ordentlichen logischen Strukturen und organischem situationsbedingtem Wachstum. Paul Klee vielleicht, und der goldene Fisch oder das Abenteuerschiff (die Suche nach dem Schatz in der Dunkelheit) als Paradebeispiel. Musikalisch wäre ich vielleicht Bach oder Buxtehude, obwohl mir das religiöse Element fehlt.... Habt ihr auch ein besondere "Kunstrichtung", die für eure "Lebenskunst" stehen könnte?
  • Eine schoene Frage fuer Menschen, die sich mit der Kunst zumindest ein bisschen auskennen. Ich bin da leider absolut unwissend. Ich bin allerdings auch nicht damit einverstanden, dass Leben eine Kunst ist. Ich finde den Anspruch des Lebens schon viel groesser, als den Anspruch der Kunst. Bei der Kunst geht es wahrscheinlich um den Ausdruck von dem, was man schon in sich hat. Es geht um Inspiration, Einfaelle, Traeume. Im Leben geht es aber um viel mehr. Vor allem sind es Veraenderungen, Anpassungen, Pflichten, Existenz. Vielleicht waren deswegen so viele beruehmte Kunestler ziemlich lebensunfaehig? ;)
  • [QUOTE]Vielleicht waren deswegen so viele beruehmte Kunestler ziemlich lebensunfaehig[/QUOTE] nicht nur Künstler...es gibt auch Professoren die über null soziale Kompetenz verfügen...sorry muminfrau, ich versuch hier grad eine überleitung zu meiner aktuellen situation zu finden. Am 30.01. schreibe ich eine wichtige Klausur, für die ich bereits sehr viel gelernt habe...und heute erfahre ich das locker die hälfte davon nicht prüfungsrelevant ist, und ich bin nicht mal fertig mit lernen, da gibt es noch ne menge andere themen. Ich ärgere mich grade sehr,weil wir diesen Professor zu Beginn des Semester gefragt haben ob etwas eingegrenzt wird und er dies verneint hat...dann haben wohl auch andere Kommilitonen nachgefragt und er wurde dann weich...ich versuche es positiv zu sehn. aber wenn ich an den ganzen Aufwand denke, den ich bisher betrieben habe hätte ich mir gewünscht das andere themen wegfallen :mad: FAZIT: Faulheit kann mir keiner vorwerfen, wenn irgendwas schiefläuft(der besagte Professor hatte sich wohl im Vorfeld über die Leute, die durchgefallen sind, abfällig geäußert in Bezug auf unsere Arbeitsmoral) Mensch Leute....:confused:
  • [quote='mondschein24','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=122125#post122125']nicht nur Künstler...es gibt auch Professoren die über null soziale Kompetenz verfügen...[/QUOTE] Jeder Professor ist sehr wohl lebensfaehig, denn er hat sich in einem harten Konkurrenzkampf durchgesezt (zumindest was die Universitaeten angeht, an den FHs kenen ich mich nicht aus). Fehlende soziale Kompetenz plus eine sehr gute Meinung von sich selbt ist sowieso keine Huerde bei einigen Berufen, und Professoren gehoeren oefters mal dazu. :rolleyes: Ansonsten kann es sein, dass der Prof die Vorlesung noch nie gehalten hat oder den Inhalt radikal geaendert hat und dadurch schlicht und ergreifend einen Fehler gemacht hat. Aergerlich fuer Studenten, aber wahrscheinlich nicht boese gemeint. Professoren sind halt auch Menschen... Vielleicht ist er dann nachsichtiger bei der Klausur. ;) Ich druecke dir die Daumen!

    Einmal editiert, zuletzt von Muminfrau ()

  • Hej Mondschein, ich habe deinen – wirklich sehr interessanten und bereichernden – Thread hier gerade erst entdeckt, da hätte ich an vielen Stellen was beitragen können und wollen. Jetzt aber nur in Kürze hierzu:[quote='Mondschein']Am 30.01. schreibe ich eine wichtige Klausur, für die ich bereits sehr viel gelernt habe...und heute erfahre ich das locker die hälfte davon nicht prüfungsrelevant ist, und ich bin nicht mal fertig mit lernen, da gibt es noch ne menge andere themen.[/quote]Auch ich konzipiere gerade eine Klausur für eine Veranstaltung. Auch ich bin/war nicht bereit, prüfungs"relevante" von anderen Themenfeldern abzugrenzen, auch wenn meine Studierenden das sehrsehr gerne hätten. Und auch bei mir werden Studierende daher Dinge gelernt haben, die ich nicht abfrage. Allerdings wird es bei mir wenigstens in einem Teilbereich auch um argumentatives Vernetzen von Wissen gehen, so dass Fakten/Thesen/Definitionen/Daten, die zu lernen sind, eher im Hintergrund stehen und es vor allem darauf ankommt, Tendenzen, Muster, Deutungsschemata, Strömungen, Praxen, ... zu kennen und einordnen zu können. Der Lesestoff ist insgesamt recht umfangreich. Du hast jetzt ordentlich und regelmäßig gelernt und dich mit den Inhalten der Vorlesung auseinandergesetzt. Blicke doch mal zurück! War das Lernen nicht fruchtbar für dich? Vergleiche doch mal deinen Wissensstand jetzt mit dem, was du über das Thema deiner Vorlesung im Oktober gewusst hast. Waren Erkenntnisse dabei, die dich überrascht haben, die erhellend waren, die auch ganz andere Lerninhalte aus anderen Veranstaltungen verständlicher gemacht haben? Waren die Inhalte ein Gewinn? Sicherlich hast du jetzt einen viel besseren Überblick und einen Haufen Wissen, der dir im gesamten weiteren Studium (mindestens) hilfreich sein kann, aus dem du dich jederzeit bedienen kannst. Das, was du gemacht hast, also regelmäßig zu lernen, dich mit dem Stoff überhaupt und grundsätzlich auseinanderzusetzen – das ist dein [I]eigentliches[/I] Studium. Die Prüfung ist der viel kleinere Teil. Was du gelernt hast, das ist dein persönlicher Gewinn. Und noch was: Wäre der Professor jetzt nicht "weich" geworden, hättest du dich nicht ärgern müssen. Dann hättest du das für ganz normal gehalten, dass nicht all dein Wissen in der Prüfung abgefragt werden kann. Vergiss doch einfach, dass er nicht durchgehalten hat. Freu dich, dass du für dich mehr aus der Veranstaltung ziehen kannst als deine KommilitonInnen, die vielleicht erst jetzt und äußerst selektiv mit dem Lernen anfangen. Und im nächsten Jahr kannst du dann darauf aufbauen. Also: Gräme dich nicht und versuche, die positiven Seiten deines neuen Lernverhaltens zu sehen! Gruß Frieda (die sich für morgen dann doch noch die abschließende Konzeption der Klausur in den Kalender geschrieben hat).
  • Hallo Leute, ich wollte euch mitteilen, dass ich mein Grundstudium bestanden habe. Ich bin grade sehr glücklich und ich genieße das jetzt einfach mal ;) viele liebe grüße mondschein
  • Ich gratuliere dir ganz herzlich. :applaus: Und freue mich sehr für dich. :hopps: Irgendwann später könntest du vielleicht deine Texte aus der Zeit der Ängste lesen und nachfühlen, was du alles geschafft hast, und was du alles dabei gedacht und gefühlt hast. Und nächstes Mal, wenn Ängste und Unsicherheit kommen, kannst du sie vielleicht besser erkennen und besser verstehen. Und besser ertragen. :five: