"Folgeerkrankungen" von "Übergewicht" und Verantwortung der medizinischen Studien

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  • Ich war sehr schockiert, dass in dem nun geschlossenen Thread zu Diabetes-Studie immer wieder seitens der Studienleitung die Rede von Folgeerkrankungen des Übergewichts war. Ich möchte nochmals betonen, dass zumindest mir keine Studien bekannt sind, die beweisen, dass "Übergewicht" die [COLOR=Red][B]Ursache[/B][/COLOR] dieser Erkrankungen ist. Es könnte auch sein, dass "Übergewicht" ein [B][COLOR=Red]Symptom[/COLOR][/B] ist. Ich möchte vorschlagen, dass jeder, der hier von [B]Folge[/B]erkrankungen des "Übergewichts" spricht, mindestens einen wissenschaftlichen Artikel vorzuweisen hat, der diesen ursächlichen Zusammenhang beweist. :rolleyes: Beispiel aus dem Buch von Achim Peters "Das egoistische Gehirn": Vor einiger Zeit kam eine medizinische Studie raus, die gezeigt hat, dass dicke Menschen oft ein kleineres Hirn haben als schlanke Menschen. Okay, man kann gegen eine tomographische Untersuchung nicht viel sagen, außer vielleicht dass wir nicht wissen, ob für diese Studie (wie für die Diabetes-Studien) eine [B]Vorauswahl[/B] dicker Menschen stattgefunden hat. Das ist durchaus möglich, wir haben ja gesehen, dass man für die Studien ganz bestimmte Probanden sucht. Aber selbst wenn es nicht so war und die Menschen für die Untersuchungen komplett randomisiert ausgewählt wurden, sagt diese Untersuchung nur, dass dicke Menschen ein kleineres Gehirn haben. Die Studie sagt nicht, dass kleiner Hirn eine [B]Folge[/B] des "Übergewichts" ist. Zurück zum egoistischen Gehirn: aus dieser Theorie folgt, dass ein [COLOR=Red][B]umgekehrter[/B][/COLOR] Zusammenhang besteht: Wer ein kleineres Gehirn hat, wird mit größeren Wahrscheinlichkeit dick. Das wurde sogar mit Tierexperimenten belegt. (Zur Beruhigung: Größe des Hirns sagt nichts über die intellektuelle Leistung aus.) Und was davon kommt in die Medien? Das zum Beispiel: [URL='http://www.spiegel.de/spiegel/a-653489.html']Spiegel Online: Viel Speck, wenig Hirn[/URL] Man kann sich als Leser über die mangelhafte Bildung der Journalisten aufregen. Man kann aber auch als Forscher sich überlegen, welche Folgen eigene Forschung haben kann, wenn diese den Medien in einer "verkürzten" Form präsentiert wird.
  • Danke, beste Muminfrau. Du drückst es immer so klar aus, was ich so unklar und nur gefühlsmäßig bemerke.
  • Danke fuer die Blumen. :) Ob sich die Forscher noch melden? Oder gilt hier "aus dem Thread, aus dem Sinn"? Was ich damit sagen wollte: Auch wenn man eine Studie zur Praevention von Diabetes macht, sollte man sich bewusst sein, dass die Ergebnisse durchaus in verkehrter Form sowohl in den Medien als auch bei den Aerzten (z.B. in Form von neuen Richtlinien) landen koennen. Gerade bei den beschriebenen Studien sehe ich die Gefahr, dass aus den Ergebnissen einige Empfehlungen rauskommen werden, die dann ploetzlich fuer [I]alle[/I] Diabetiker gelten wuerden, ganz egal, ob diese z.B. Neuroleptika nehmen oder Essstoerungen haben. Obwohl in der Studie ganz klare Ausschlusskriterien fuer solche Menschen gelten, koennen diese Kriterien ganz schnell bei der Veroeffintlichung der Resultate, insbesondere in den Medien, "vergessen" werden. Ich finde es sehr wichtig und beziehe mich auf alle Gesundheitsstudien und auf den Umgang mit den Forschungsergebnissen. Wenn es aber irgendwie den Forenregeln widerspricht (weil eine Wiederaufnahme eines geschlossenen Threads), dann sorry im Voraus...
  • :sonicht: es nervt mich auch, daß immer alles auf das übergewicht geschoben wird. schlanke haben auch arthrose und bandscheibenvorfall oder diabetis.
  • Es wäre auch interessant, ob es einen Zusammenhang von Übergewicht und dem Vitamin-D3-Status gibt. Bei mir ist das so, dass ich seit etwa Juli eine recht hohe Vitamin-D3 Dosis nehme. Seitdem hab ich praktisch kaum noch diesen dauernden Hunger nach dauernd nur Süßigkeiten. Und was das erstaunlichste ist: Ich nehme langsam ab, obwohl ich durchaus recht arg kalorienhältiges Zeug esse.
  • [quote='gabriele','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=120566#post120566']das stimmt, das nervt mich auch.[/QUOTE] Der Vitamin-D3-Status? Oder wie oder was? Du sprichst in Rätseln, nenn doch Ross und Reiter.
  • [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=120570#post120570']Der Vitamin-D3-Status? Oder wie oder was? Du sprichst in Rätseln, nenn doch Ross und Reiter.[/QUOTE] ich nehme an, das bezieht sich auf den Beitrag davor, der da lautete "es nervt mich auch, daß immer alles auf das übergewicht geschoben wird....."
  • Von dieser Studie - was haltet ihr davon? [url]http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/herzinfarkt-fitte-dicke-sind-gefaehrdeter-als-unsportliche-duenne-a-942888.html[/url] ist das wieder so eine "A und B treten gleichzeitig auf, daraus folgt aber nicht zwingend, dass A die Ursache von B ist; vielleicht haben sie beide zusammen die unbekannte Ursache C" - Geschichte? liebe Grüße Lisa
  • [QUOTE] Die Wissenschaftler geben jedoch selbst an, dass die beobachteten Zusammenhänge nicht einfach zu deuten sind, weil viele andere Faktoren hineinspielen können. Möglich sei etwa, dass schlicht eine genetische Veranlagung gleichzeitig die Fitness fördert und für ein robustes Herz sorgt. Zudem [URL='http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/body-mass-index-bmi-wert-aus-koerpergewicht-und-groesse-verfaelscht-a-917398.html'][COLOR=#0066cc]lässt sich über den Body-Mass-Index als Messlatte für Unter-, Normal- oder Übergewicht streiten[/COLOR][/URL]. [/QUOTE] [QUOTE] - andere Risikofaktoren hatten die Forscher dabei herausgerechnet. [/QUOTE] Kann eine solche Studie überhaupt aussagekräftig sein, wenn nur auf wenige bestimmte Faktoren geschaut wird? So wie es für den Ausbruch einer genetisch vererbten Krankheit mehrere Faktoren braucht (nur weil jemand die nötigen Gene dafür hat, muss die Krankheit nicht zwangsläufig ausbrechen), kann es doch auch so bei einem Herzinfarkt sein. LG Finchen
  • Jou. Und dann wurden nur Männer untersucht. Über die herausgerechneten Risikofaktoren wurde nichts gesagt. Schichtarbeit, Rauchen, Alkohol, Stress, Fast Food ...? Vielleicht lebten die untrainierten Dünnen allgemein gesünder als die trainierten Dicken? Waren die höheren BMI allein durch Fett bedingt? Wären die Dicken noch früher gestorben, wenn sie nicht trainiert hätten? Welchen "Sport" übten die "fitten Dicken" aus: Bodybuilding, Marathon, Stahlgießen? Waren sie erst dick und haben dann trainiert (um abzunehmen?) oder umgekehrt? War der gute Trainingszustand ein "Restbestand" aus dünneren Zeiten und wurde sportliche Aktivität reduziert und dann zugenommen? Korreliert eine Veranlagung zu Herzinfarkt mit einer Veranlagung zum Dickwerden? Stehen Dickere unter stärkerem psychosozialen Stress, unabhängig von der sportlichen Fitness? An was wurde "Fitness" überhaupt festgemacht? Ehrlich gesagt, sind mir solche Studien mittlerweile sowas von schnurzpiepegal.