Wie sind eure Erfahrungen mit der Verhütungspille VALETTE?

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  • Hallo, ihr Lieben! Ich nehme seit inzwischen fast 7 Jahren die Verhütungspille [B]Valette[/B]. Verschrieben wurde sie mir zunächst, um mein Hautbild zu verbessern (ich hatte arg mit Pickeln zu kämpfen) und später auch als Verhütungsmittel. Über die Jahre hinweg nahm ich schleichen immer weiter zu - seit Beginn der Pilleneinnahme inzwischen 35 Kilo (wie gesagt, in 7 Jahren). Eine [B]Gewichtszunahme[/B] ist eine der möglichen Nebenwirkungen der Valette. Es wäre sicher zu einfach, die Gründe dafür nur bei der Valette zu suchen, aber ein rund 15 Kilo kann ich eindeutig der Pille zuordnen, da es zu dem Zeitpunkt keine Umstellung der Ernährung gab, die eine so rasche Zunahme begründet hätte, sowie keinen Sportmangel. An den restlichen Kilos mag ich durchaus selbst schuld sein (Stressesser/Frustesser, Sportmuffel), aber darum soll es hier gerade nicht gehen. Vor 3 Jahren bekam ich aus heiterem Himmel blinde Flecken vor Augen, die sich ausweiteten und mein Gehirn sehr ...anstrengten. Sie verschwanden nach 40 Minuten und wurden dann durch stechende Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Lärmempfindlichkeit abgelöst, sowie durch Mattigkeit. Die Sache machte mir große Angst, da ich zuvor nie ähnliches erlebt hatte. Da mir auch Angstattacken fremd waren, konnte ich die Symptome nicht als Angstattacke einordnen, sondern sah sie nur als weitere alarmierende Zeichen: Herzrasen, Schwindel, kalter Schweiß und zitternde Knie, ein Gefühl von Außerkörperlichkeit und davon, keine Luft mehr zu bekommen. Kurz: Ich war sicher zu sterben und verabschiedete mich von meinem völlig verängstigten Freund. Wie ihr seht, starb ich nicht. Es war meine erste Panikattacke und -wie sich durch diverse ärztliche Untersuchungen herausstellte, auch meine erste Migräne (mit Aura). Weitere Migräneanfälle und Panikattacken folgten und ich entwickelte eine große Angst davor, irgendeine schlimme Krankheit zu haben, wenn sich irgendwelche Symptome zeigten. Durch die Häufigkeit der Migräneanfälle wurde ich für ein Semester beurlaubt/krankgeschrieben. Es half. Inzwischen habe ich das alles wieder im Griff und hatte seit 1,5 Jahren keine Migräneanfälle oder schwerwiegenden Angstzustände mehr, obwohl ich immer noch dazu neige, harmlose Symptome für Anzeichen von etwas Schlimmerem zu halten. Da ich aber weiß, dass ich das oft tu, kann ich mich dann auch schnell wieder beruhigen und darüber schmunzeln. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Warum erzählt sie uns das? Nun, ich musste feststellen, dass auch [B]Migräne [/B]und [B]Panikattacken[/B] eine der Nebenwirkungen der Valette sind. Genau wie ein [B]Libidoverlust[/B] und [B]Stimmungsschwankungen[/B], wovon ich ebenfalls betroffen bin. Als ich daraufhin meiner Frauenärztin mitteilte, dass ich die Pille vielleicht einfach nicht vertrage und meine Probleme eventuell damit zusammenhingen, reagierte sie zickig und abweisend. Meine Bedenken mit einer unwirschen Handbewegung abgewiesen: Nein, das wäre nicht so, denn die Valette sei super. Punkt. Und was ich denn sonst bitte nehmen wollen würde? Stattdessen legte sie mir eine LOGI-Diät ans Herz, die für mich erst 6kg Erfolg in 4 Monaten brachte, dann aber auch innerhalb von 3 Wochen 8kg wieder rauf, als ich sie absetzte, weil sie einfach nicht zu mir passte. Das war meine erste Diät, obwohl ich Diäten immer vermeiden wollte - wegen des Jojo-Effekts. Aber LOGI wurde mir ja auch nicht als Diät, sondern als super praktikable, dauerhafte Ernährungsumstellung verkauft. Die entsprechenden Kurse gab es -so ein Zufall- auch direkt in der Frauenarzt-Praxis. Die Valette habe ich jedenfalls weitergenommen und darüber ärgere ich mich heute. Ihre Funktion hat die Pille gut erfüllt und auch meine Pickel sind größtenteils weg. Dass sie meiner Haut so gut tat, ist aber auch einer der wesentlichen Gründe, weshalb ich mich nicht traue, sie abzusetzen. Ich will nie mehr so schlechte Haut haben... Insgesamt sind meine Erfahrungen mit der Valette sehr zwiespältig. Ich kann nicht beweisen, dass meine Schwierigkeiten wirklich von der Valette kamen, aber mein Herz legt es mir sehr nahe. Die positiven Aspekte hingegen sind wirklich unbestritten. Sorry, das der Text so lang wurde, aber es sprudelte nur so aus mir raus, weil es mich schon lange beschäftigt. Was habt ihr für Erfahrungen mit dieser Pille gemacht?
  • Wegen des Hautbildes willst du Migräne und Panikattacken in Kauf nehmen? Kann Haut so schlimm aussehen und gibt es da keine anderen Wege, das Hautbild in den Griff zu kriegen, ohne dass man so sehr erkrankt, dass sogar eine semesterlange Krankschreibung fällig wird? Ich glaube ich hätte schon längst Pille und Ärztin gewechselt.
  • Hallo Yummy, ich finde es schlimm, wie deine Ärztin über deine Nebenwirkungen hinweggeht - SIE hat sie ja nicht und Panikattacken und Migräne sind jede für sich so schlimm genug, dass sie sogar eine Verrentung in folge haben können. ich würde noch eine andere Frauenärztin aufsuchen und mich informieren lassen. Es gibt kein Medikament, zu dem es nicht Alternativen gibt. liebe Grüße Lisa
  • Ja, ich habe mich nach dieser Erfahrung dann ebenfalls von meiner langjährigen Frauenärztin verabschiedet, da ich die Reaktion völlig daneben fand. Andererseits kann ich natürlich wirklich nciht garantieren, dass die Probleme auf die Pille zurückzuführen sind, ich vermute es nur. Die Haut ist ein wesentlicher Faktor, weshalb ich bei dieser Pille geblieben bin, aber es gab auch andere, zum Beispiel verringerte Blutungsintensität und Schmerzintensität. Abgesehen von der schieren Gewohnheit möchte ich keine Spirale oder kein Diaphragma verwenden. Ein Kondom allein wäre mir zu riskant und auch zu wenig...komfortabel :-o. Weitere hormonelle Verhütungsmittel wie ein Ring, Pflaster oder eine Spritze würden laut Aussage der Ärztin nichts ändern, da auch diese entsprechende Hormone beinhalten. Eine Sterilisierung kommt aufgrund eines späteren Kinderwunsches nicht in Frage. :) Aber vielleicht habt ihr ja noch eine super Idee, worauf man...also frau...sinnigerweise ausweichen könnte. Ich würde mich freuen.
  • Hallo Yummi, hast du denn schon versucht, die Pille mal abzusetzen? Wenn du sie tatsächlich schon seit sieben Jahren nimmst, warst du 16 bei der Erstverschreibung. Es ist nicht gesagt, dass deine zu diesem Zeitpunkt starken (altersgemäßen) Beschwerden jetzt noch vorhanden sind, es kann also durchaus sein, dass du keine/nicht mehr so viele Pickel bekommst und auch die Begleitbeschwerden deiner Tage nicht mehr so dramatisch ausfallen. Ich würde es ausprobieren. Einen Versuch ist es doch allemal wert! Und sollten alle Beschwerden wieder kommen, die Panikattaken aber wegbleiben, kannst du neu überlegen, welches Übel das schlimmere ist. Ansonsten könntest du es auch mit einer anderen Pille probieren. In Kauf nehmen müsstest du für die Dauer dieses Versuchs eine "weniger komfortable" Verhütungsmethode. Gruß Frieda.

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  • [quote='Frieda','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116738#post116738']hast du denn schon versucht, die Pille mal abzusetzen?[/QUOTE] Danke für die Antwort, Frieda. Ich war tatsächlich 15/16, als mir die Pille verschrieben wurde. Es wäre wohl man den Versuch wert, vielleicht kommen die Pickel ja wirklich nicht so schlimm wieder. Anerderseits sind auch mit der Pille noch immer mal wieder kleine Pickelchen da, komplett pickelfrei bin ich auch mit der Pille leider nie geworden. Die Panikattacken und die Migräne mit Aura treten ja Gott sei Dank nicht mehr auf seit längerem...deshalb ist wahrschenlich auch meine Motivation für einen Wechsel nicht so groß, wie mit anderen Beschwerden. Zudem, habe ich gerade frisch 60€ für diese blöde Pille ausgegeben und das ist für mich als Studentin echt viel Geld :(