Stigma wiegt schwer für Dicke

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    • Offizieller Beitrag
    [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104007#post104007']Das glaube ich nicht. Ich denke, wenn die Eltern ehrlich an einen glauben, dann kann nichts in der Welt das gute Selbstbild erschuettern. So wie Martina das beschreibt.[/QUOTE]Das glaube ich aber für Dich mit. Du hast doch gelesen, dass ich mich selbst als junge Erwachsene noch habe verunsichern lassen und sogar versucht habe, mich dem Denken der "Richtigen" anzupassen, und das nicht nur kurzfristig. Ich musste Anfang 30 werden, um das zu durchschauen. Was meinst Du, wie es einem Teenager damit geht? Gerade in diesem Alter herrscht doch auch ein unglaublicher Konkurrenzkampf. Da holen kleine Hexen jede Gemeinheit raus, um sich in diesem Kampf zu schlagen.
  • @Muminfrau: Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Meine Mutter konnte lange nicht schwanger werden, und nach einer TumorOP an der Gebärmutter glaubte niemand mehr daran. Dann wurde sie doch schwanger, und es war [B]nur ein Mädchen[/B]! Ich glaube, dass ich schon als Baby diese Enttäuschung spüren konnte. Klar waren meine Eltern froh, dass sie überhaupt ein Kind hatten, aber ein Junge wäre eben besser gewesen. Als meine Mutter später nochmal mit meiner Schwester schwanger war, war das so eine Risikoschwangerschaft, dass meine Mutter fast die ganze Schwangerschaft in der Klinik war, und nach der Geburt auch noch eine Weile. Mein Vater musste ja arbeiten, also kam ich mit 4 Jahren ins Kinderheim. Das war Mitte der 60er Jahre. Ich habe mich so verlassen, abgelehnt und verraten gefühlt, ich kam als nägelkauende Bettnässerin wieder raus. Ich glaube, dass meine Lebensangst, dieses Minderwertigkeitsgefühl "niemand will mich", "nie bin ich gut genug..." einer der Faktoren für meine späteren Essstörungen und Depressionen wurde. Aber ich arbeite daran.
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104063#post104063']@Muminfrau: Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht. Meine Mutter konnte lange nicht schwanger werden, und nach einer TumorOP an der Gebärmutter glaubte niemand mehr daran. Dann wurde sie doch schwanger, und es war [B]nur ein Mädchen[/B]! Ich glaube, dass ich schon als Baby diese Enttäuschung spüren konnte. Klar waren meine Eltern froh, dass sie überhaupt ein Kind hatten, aber ein Junge wäre eben besser gewesen. Als meine Mutter später nochmal mit meiner Schwester schwanger war, war das so eine Risikoschwangerschaft, dass meine Mutter fast die ganze Schwangerschaft in der Klinik war, und nach der Geburt auch noch eine Weile. Mein Vater musste ja arbeiten, also kam ich mit 4 Jahren ins Kinderheim. Das war Mitte der 60er Jahre. Ich habe mich so verlassen, abgelehnt und verraten gefühlt, ich kam als nägelkauende Bettnässerin wieder raus. Ich glaube, dass meine Lebensangst, dieses Minderwertigkeitsgefühl "niemand will mich", "nie bin ich gut genug..." einer der Faktoren für meine späteren Essstörungen und Depressionen wurde. Aber ich arbeite daran.[/QUOTE] @ Sophie In dem winzigen Dorf in dem ich lebe, stehen nur 35 Häuser, davon 20 Bauern. Nur 4 weitere (außer uns) haben eine Nebenerwerbslandwirtschaft. Alle anderen müssen von den kargen Einnahmen leben. In den über 20 Jahren seit meiner Einheirat hat sich in den Köpfen der Einheimischen nix getan. Immer noch muss mindestens ein Junge in der Wiege liegen. Das Ende vom Lied ist dann immer, dass die jungen Männer nach erfolgreichem Schulabschluss auf keinen Fall den elterlichen Hof übernehmen wollen. All die Töchter, die den Stempel "nur ein Mädchen'" bekamen, sind plötzlich die Freude ihrer alten Eltern, deren Höfe nach und nach aufgegeben werden müssen. Doch ihre Erfahrungen als Kind 2. Klasse (so nannte es eine mal) sind in ihrer Seele eingebrannt, genau wie bei dir.
  • Dieses "nur ein Mädchen" ist mir so fremd ... ich kann's kaum ausdrücken. Und ich finde es grausam, was ihr da an Erfahrungen schildert. Meine Eltern hatten sich beide ein Mädchen gewünscht (dass ich dann dennoch so gar nicht den Erwartungen meiner Mutter entsprach, hatte andere Gründe). Und auch ich hatte mir so sehr ein Mädchen gewünscht, dass ich sehr, sehr glücklich war, als es hieß, dass ich auch ein Mädchen bekomme. Gegen keinen Jungen der Welt würde ich es eintauschen. Dennoch: Es tut natürlich weh, wenn dieses Mädchen, mit noch nicht ganz 13 Jahren körperlich voll entwickelt, 1,70 m groß und 64 kg schwer, immer wieder als fett und hässlich tituliert wird (und zwar nicht nur von den kleinen konkurrierenden Hexen, sondern auch von Jungs). Ich kann ihr tausendmal sagen, wie schön sie ist - die Antwort lautet dann: "Du bist ja auch meine Mama und hast mich lieb, aber die anderen ...". Insofern ist der eigene Einfluss tatsächlich eingeschränkt. Das Wesentliche für die Kinder ist die Resonanz in der Peer Group. Wie Martina schreibt. Dagegen als Eltern anzustinken ist schwierig. Dennoch versuche ich es jeden Tag.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104021#post104021']Du hast doch gelesen, dass ich mich selbst als junge Erwachsene noch habe verunsichern lassen und sogar versucht habe, mich dem Denken der "Richtigen" anzupassen, und das nicht nur kurzfristig. Ich musste Anfang 30 werden, um das zu durchschauen.[/QUOTE] Ja, das habe ich gelesen und verstanden. Und doch wusstest du tief im Inneren, dass du in Ordnung bist. Genau das meine ich. [I]Tief im Inneren wissen, dass man in Ordnung ist.[/I] Das kann einem niemand wegnehmen, genauso wie mir leider keiner wegnhemen kann, dass ich tief im Inneren "weiss", dass ich nicht in Ordnung bin. [B]"Tief im Inneren"[/B] ist hier der wichtige Teil. Man laesst sich fuer einige Tage, Monate oder sogar Jahre verunsichern, und als Teenager sowieso. Und doch traegt genau dieses innere Wissen einen durch das Leben. Man muss "nur" beobachten und nachfuehlen koennen, was da drin ist, und was es zu einem sagt. Ich beschwere mich dabei keineswegs ueber mein inneres Gefuehl "nicht in Ordnung zu sein". Ich sehe jetzt, dass ich dieses Gefuehl sehr vielen Umstaenden zu "verdanken" habe, und es ist nun mal so passiert. Ich bin aber unendlich, UNENDLICH froh, dass ich dieses innere Gefuehl jetzt sehe und hoeren kann, und dass ich weiss, dass diese Stimme schlicht und einfach Unrecht hat. Das macht viele Dinge viel einfacher!
    • Offizieller Beitrag
    Trotzdem muss sich Sallys 13-Jährige JETZT mit ihren Zweifeln herumschlagen. Wenn sie erwachsen ist, wird sie davon profitieren können, dass Sally sie immer wieder bestärkt hat. Jetzt tut sie es bis zu einem gewissen Grade wahrscheinlich auch schon. Es wäre womöglich viel schlimmer für sie, wenn sie zu Hause auch noch diese Ablehnung erfahren würde. Dennoch durchlebt sie einen Lebensabschnitt, der durch Zweifel, Selbst- und Meinungsfindung geprägt ist und in dem man durch solche Angriffe zutiefst verunsichert wird. Da kann man nicht einfach sagen, man glaubt nicht, dass eine Mutter zurzeit kaum gegen die Mitschüler anstinken kann.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]

    2 Mal editiert, zuletzt von Martina () aus folgendem Grund: s nachgereicht

  • In der Situation, in der Sallys Tochter steckt, kann nach meiner Erfahrung am besten die "beste Freundin" helfen, die zur Not auch gegen die eigene Peer Group anstinkt. Und im Gegensatz zur Mutter, kann die das auch. :) Meine eigene Mutter hat zwar auch versucht, mir durch die schwierige Zeit zu helfen, war aber viel zu sehr in ihren eigenen Wertvorstellungen verhaftet, um das leisten zu können. Meine beste Freundin war in der gleichen Klasse und konnte im Gegensatz zu mir jedes Schimpfwort notfalls mit einem noch viel besseren kontern :-D - und gleichzeitig nahm sie mich in Phantasiewelten mit, die jede Hänselei und jede Kränkung unbedeutend und dumm aussehen ließen.
  • Wenn man sich in irgendeiner Gruppe aufgehoben fühlt, dann erreichen einen die Stänkereien aus anderen Gruppen nicht mehr so stark. In meiner Teenagerzeit und auch später als Studentin (im Maschinenbaustudium die einzige Frau im Studiengang, also der begaffte Exot), bin ich immer irgendwie früher oder später in den ausländischen Cliquen gelandet. An der Schule waren es die Italiener, an der FH die Exil-Iraner. Später hat mir die Solidarität in der Gewerkschaft imponiert. Zur Zeit fühle ich mich unter meinen türkischen Kollegen besonders wohl. Hat wohl was von gemeinsamem Außenseitertum in der "Leitkultur" zu tun. Genau das Gefühl von "irgendwo-dazugehören-wollen" nutzen ja diese Rechts- oder Linksradikalen oder irgendwelche Psychosekten aus, gerade auch bei Jugendlichen in ihrer pubertären Sinnkrise. Daher denke ich, Sallys Tochter sollte sich einer Gruppe anschließen, die befürwortbare Ziele hat, meinetwegen Greenpeace, den Krötenschützern oder ehrenamtlichen Gemeindehelfern, was auch immer ihr Spaß machen würde. Wenn man ein gemeinsames Ziel, womöglich noch gegen äußere Widrigkeiten politischer oder finanzieller Art verfolgt, werden oberflächliche Unterschiede nebensächlich. Dann kommt es auf jeden "Mitstreiter" an, egal ob er männlich, weiblich, dick, dünn, schwarz oder gelb oder weiß ist. Dann hat man auch die Wertschätzung dieser anderen Peer-Group, und erwirbt sich unter Umständen Achtung bei denen, die vorher abfällig gekuckt haben.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104075#post104075']Da kann man nicht einfach sagen, man glaubt nicht, dass eine Mutter zurzeit kaum gegen die Mitschüler anstinken kann.[/QUOTE] Das habe ich auch gar nicht behauptet. Ganz im Gegenteil: es reicht und sollte ausreichen, dass die Mutter einem vermittelt, dass man in Ordnung ist. Mehr kann man nicht machen, und mehr muss auch nicht gemacht werden. Die Teenager-Zeit geht vorbei, aber das Gefuehl, dass die Mutter an einen geglaubt hat, bleibt fuer immer. Naja, das hoffe ich zumindest!
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104069#post104069'] Ich kann ihr tausendmal sagen, wie schön sie ist - die Antwort lautet dann: "Du bist ja auch meine Mama und hast mich lieb, aber die anderen ...".[/QUOTE] Mit 13 ist man in seiner Welt gefangen, man kann da nicht rausblicken und sagen: "Ach ja, ich bin ja erst am Anfang eines langen Weges, es ist jetzt vollkommen egal, ob die Jungs sagen, ich sei haesslich." Es ist eben eine Zeit, in der man all diese Selbstzweifel erleben muss. Es gibt einfach absolut keine Moeglichkeite, dies zu aendern, zu beenden. Alle Maedchen sind sich unsicher, ob sie nun schoen oder haesslich sind. Egal wie huebsch sie in Wirklichkeit sind! Und die huebschen Maedchen haben es auch schwer, nicht nur die "haesslichen". [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104069#post104069']Insofern ist der eigene Einfluss tatsächlich eingeschränkt. Das Wesentliche für die Kinder ist die Resonanz in der Peer Group.[/QUOTE] Ja, sicher. der eigene Einfluss muss auch irgendwann eingeschraenkt werden, wie sonst sollen denn Kinder erwachsen werden koennen? Mein Sohn ist erst 11, insoweit kann ich vielleicht noch gar nicht mitreden. Ich weiss nicht, was sein wird, wenn er 13 ist. Er hat allerdings das Pech -- oder das Glueck, dass er sich so gravierend von anderen Jungs unterscheidet, dass es fuer ihn absolut unmoeglich ist, sich anzupassen. Genau das habe ich ihm immer wieder gesagt: egal was er tut, Klamotten, Sprueche, Spiele, Handy, er wird sich nie anpassen koennen. Und so bleibt ihm nichts anderes uebrig, als seine eigene Persoenlichkeit zu schaetzen, so wie sie ist. Und seine Eigenschaften sind absolut wertvoll, da braucht er sich nicht mit den anderen Kindern zu vergleichen. Ich denke, dass ich es ihm zumindest fuer den heutigen Stand der Dinge vermitteln konnte. Wie es weiter laeuft, weiss ich natuerlich nicht.
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=104069#post104069']Es tut natürlich weh, wenn dieses Mädchen, mit noch nicht ganz 13 Jahren körperlich voll entwickelt, 1,70 m groß und 64 kg schwer, immer wieder als fett und hässlich tituliert wird (und zwar nicht nur von den kleinen konkurrierenden Hexen, sondern auch von Jungs). Ich kann ihr tausendmal sagen, wie schön sie ist - die Antwort lautet dann: "Du bist ja auch meine Mama und hast mich lieb, aber die anderen ...".[/QUOTE] Oh das kommt mir so bekannt vor. So war ich als Kind. Ein bis zwei Köpfe größer als meine Mitschüler und normales Gewicht und dennoch als fett und hässlich betitelt. Ich war eben nicht das kleine zarte Mädchen sondern schon eine fast voll entwickelte Frau in der Grundschule. Meine Mutter sagte mir auch immer, wie hübsch ich doch sei, aber wenn andere und sogar völlig fremde Dir sagen, Du seist eine Missgeburt oder sonstiges, dann kann Deine Mutter sagen, was sie will. Es ist bei fast allen Menschen so: Negatives wiegt doppelt so schwer wie positives. Mir wurden zwar auch Avancen gemacht aber aufgrund meiner Statur von, für mich damals, uralten ekligen Männern! :-p Das steigert das Selbstwertgefühl natürlich auch nicht gerade. Ich erinnere mich an einen Krankenhausaufenthalt als ich ca 13 war und der Pfleger (Mitte 20) sich mit mir verabreden wollte. Als er dann auf meine Daten guckte und mein Alter sah, ist ihm die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Das ist schon lustig im Nachhinein. :) Man wird doch sehr geprägt in diesen schweren Pubertätsjahren. Egal was mir später passiert ist, die Ablehnung damals macht mir noch heute mit am meisten zu schaffen. Es schlägt seine Wurzeln bis in mein heutiges Leben aber ich bin auch ein kleines Sensibelchen :-o
  • [I]Nach unzähligen Diäten habe ich mich vor vielen Jahren entschieden, mich so zu akzeptieren, wie ich nun einmal bin. Ich könnte auf große Portionen und vor allem auf Süßigkeiten verzichten und würde mein Gewicht reduzieren können. Als sich bei mir Hypertonie (hoher Blutdruck) einstellte, riet mein Hausarzt zur Gewichtsreduktion. Das nahm ich nicht wirklich ernst und aß weiter wie zuvor. Mein Blutdruck musste medikamentös in Schach gehalten werden. Durch eine Darmoperation und fast gleichzeitig einen Todesfall in der Familie hatte ich über Tage nichts essen können und gewöhnte mich anschließend langsam wieder an Mahlzeiten. Ich war überrascht, wie schnell ich 8 kg abgenommen hatte. Dadurch normalisierte sich auch mein Blutdruck. Wir haben uns einen Hund angeschafft, durch den ein großes Bewegungspensum an der Tagesordnung ist. Nun laufe ich immer am späten Vormittag midestens zwei Stunden mit dem Kleinen durch die Natur und merke, wie gut mir das tut. Ich nehme dadurch nicht weiter ab aber auch nicht zu. Letztens stieß ich mit einer Gruppe junger Mädchen zusammen, die meinen Durchgang versperrten und von mir beim Vorbeigehen angerempelt wurden. Was die jungen Damen an Schimpftiraden abließen, war unter aller Sau. Sofort bezogen sie alles auf meine Figur, sie nannten mich fette Kuh, verfressene Oma und so weiter. In dieser Situation konnte ich ihnen nicht paroli bieten. Ich war zutiefst verletzt. Einge Tage später traf ich zwei von ihnen zufällig wieder und versperrte ihnen den Durchgang. Sie erkannten mich und waren sichtlich schockiert über mein mutiges Auftreten. Ich fragte sie, aus welchem Grund sie mich an jenem Tage so beschimpften und ich erhielt zur Antwort, dass Dicke Leute ja wohl nicht normal seien. Glücklicherweise besitze ich genügend soziale Kompetenz, mich auf Diskussionen dieser Art einlassen zu können. Somit habe ich eine gefühlte Ewigkeit mit den beiden Mädels über das Bild der Frau im Allgemeinen und über figürliche Besonderheiten gesprochen. Es war mich wichtig, nicht auf mein "unnormales" Äußeres reduziert zu werden und ich denke, am Ende des Gespräches hatten die beiden etwas dazugelernt. Sie gaben mir Recht, dass ich als Dicke genau so viel Respekt von anderen einfordern kann, wie die beiden als Ausländerinnen. Schließlich bin ich auch nicht auf sie zugegangen und habe darüber geschimpft, dass mir Türkinnen im Weg stehen. Man darf gespannt sein, ob sie ihr Verhalten ändern werden. Immerhin gehen sie in meiner direkten Nachbarschaft zur Schule und werden noch oft meinen Weg kreuzen. [/I]