Glaubenssatz

Ich gehöre bisher zu denen, die nur mitlesen und nicht mitschreiben, aber da ich grad ziemlich verzweifelt bin, bitte ich euch um Hilfe. Ich habe eine lange Diät und Ernährungsumstellungskarriere hinter mir und kannte nie eine andere Überzeugung als nur schlank ein gutes Leben führen zu können. Blöderweise bin ich schon seit früher Kindheit aber nicht schlank und habe nichts anderes gelernt, als das ich daran selbst schuld bin. Inzwischen habe ich verstanden, das mir all das nur Selbsthass, Schuldgefühle und noch mehr Pfunde eingebracht hat. Auch aufgrund dieses Forums habe ich den Mut gefasst umzudenken. Vieles hat sich seitdem verändert in mir und ich habe auch das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Aber etwas in mir verhindert es, mir selbst zu vertrauen auf diesem Weg, ständig nagen Selbstzweifel und Angst an mir. Ich muss dazu sagen das ich seit einiger Zeit stetig zunehme obwohl ich mich besser ernähre als vorher. Ich esse viel weniger Schokolade, Chips und Co. und Überessen kommt nur noch sehr selten vor, da ich seit ich mir alles erlaube, keine Gier mehr habe. Es geht mir hier aber nicht um die Frage warum ich zunehme, sondern um das Problem, das ich aufgrund des Zunehmens immer an mir zweifle, Schuldgefühle habe und große Angst immer weiter zuzunehmen. Ich habe das Gefühl ich stoße immer wieder an einen Glaubenssatz und kann ihn nicht verändern: "Wenn ich zunehme, kann das nur an meinem Essen liegen, daran bin ich Schuld und wenn ich dick bin, bin ich nicht liebenswert und zu nichts nutze. Was mache ich mit solch einem Glaubenssatz, der mir das Leben unglaublich schwer macht. Einfach so loswerden kann ich ihn offensichtlich nicht, das habe ich die ganze Zeit probiert. Ich weiß schon, das Veränderungen im Denken nicht sofort auch innere Überzeugungen werden, aber im Moment habe ich das Gefühl ich drehe mich schon seit geraumer Zeit im Kreis und dieser Glaubenssatz lässt mich immer wieder daran scheitern aus diesem Kreis herauszutreten. Nicole

Hallo Nicole! Ich weis leider kein gutes Rat, denn mir geht es sehr aehnlich: meine Ernaehrung seit mehr einem Jahr voellig normal (frueher hatte ich eine Essstoerung und habe abends sehr viel gegessen), aber genau seitdem sich alles weitgehend normalisiert hat, nehme ich staendig zu. Ich bin so enttaeuscht, dass mein Gewicht ausgerechnet jetzt nach oben geht, wo ich keine Essstoerung mehr habe. :( Also, du bist nicht allein! Auch wenn es ein schwacher Trost ist. Mit dem Glaubenssatz: Ja, ich denke das auch ab und zu. Ich konzentriere mich aber nicht daran, sondern mache sozusagen einen Schritt zur Seite und lasse den Gedanken vergehen. Das hilft oft. Es waere natuerlich viel besser, diesen Glaubenssatz zu aendern, aber ich weiss nicht, wie.

@Muminfrau Kein schwacher Trost sondern eine große Stütze. Es fällt mir so unendlich schwer zu glauben, das meine Zunahme nicht vom Essen kommt. Da hilft es mir sehr viel zu wissen, das das nicht nur bei mir passiert. @Martina Körperlich wurde letztes Jahr sehr viel und sehr gründlich untersucht: Schilddrüse, Hormone u.ä. Mein Hausarzt hat sich richtig reingekniet und mich zu verschiedenen Endokrinologen u. Frauenärzten geschickt bis da vernünftige Diagnosen rauskamen. Schilddrüse ist i.O. wird aber regelmäßig überwacht wg. Knoten u. Hashimoto-Vorboten (oder so ähnlich). Hormone sind ein wenig durcheinander, insbesondere zuviel männliche Hormone und auch eine Insulinresistenz. Es wird gerade probiert das mit Metformin zu therapieren, bin aber erst bei der mittleren Dosis, da ich sehr langsam steigere. Schläfrige Grüße Nicole