Die Brigitte über Dicke: "faul=dick=doof?"

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • [URL='http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/dicksein-1075385/']Hier[/URL] gehts zum Artikel, [URL='http://bfriends.brigitte.de/foren/brigitte-diskussionsforum/136916-reportage-dick-faul-doof-mir-reichts.html']hier[/URL] zur Forumsdiskussion... Den Artikel finde ich größtenteils gut, die Forumsdiskussion zumindest nicht schrecklich, wenngleich auch über die Ursachen des Dickseins größtenteils Allgemeinplätze bedient werden und die Meinung vorherrscht, dicksin kommt in erster Linie durch zu viel Essen und zuwenig Bewegung, das könne ja auch nicht anders sein... nunja.
  • Ich habe den Artikel noch nicht gelesen, haber aber mal in der Forumsdiskussion rumgeblättert, und ich muss sagen, ICH fand die furchtbar. Da wurden so viele Vorurteile abgehandelt, dieses Klischeedenken von wegen "Ich kann einfach nicht verstehen, wie man dick werden kann?" "Größe 42 geht ja noch, aber danach wirds hässlich/eklig etc." "Warum können die Dicken denn nicht abnehmen? Bisschen Sport, weniger essen, zack! Mache ich bei meinen 3kg +- doch auch so!", da kam nichts VErnünftiges bei rum, und es bestätigt mir mal wieder, dass die Vorurteile bezüglich übergewichtiger Menschen immer noch tief in der Bevölkerung verankert sind. Ätzend. Da kommt ja bei mir schon dieses Vorurteilsbild der blonden Bürokauffrau beim Sellerie knabbern und Brigitte lesen hoch, die nebenbei noch schnell den Liebes-Psycho-Test macht (jaja, ich weiß, es ist ein Vorurteil!:grins:). Besonders die Userin "Tabetha" ist mir überaus unsympathisch.
  • Ich fand die Diskussion über den Artikel gut und zwar deshalb weil einheitlich alle der Meinung waren, dass egal ob sie dicksein unästhetisch finden oder nicht verstehen können, dass niemand das Recht hat andere zu verunglimfen.
  • Wie ich den Artikel finde? Erschlagt mich, aber irgendwie ist er für mich nichts Halbes und nichts Ganzes. Das ist meine spontane Reaktion aus dem Bauch (wie passend) heraus. Ich müsste ihn mindestens noch einmal lesen, um das genau erklären zu können. Aber da ist z. B. die Tatsache, dass Zeitschriften wie die Brigitte mit dem von ihnen gezeichneten Frauenbild durchaus zu den Vorurteilen gegen Dicke beigetragen haben. Dann finde ich es spaßig, dass sich ausgerechnet Frau Fröhlich über das Geschäft mit dem Übergewicht mokiert. Und ich finde es ärgerlich, dass sie unkritisch und unkommentiert zitiert wird, [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=6448&highlight=Susanne+Fr%F6hlich']zur Erinnerung[/URL]. Schließlich frage ich mich, ob der mehrmalige Hinweis im Text, dass Diäten außer noch mehr Gewicht und Frust nichts bringen, Auswirkungen dahingehend hat, dass der Menschheit die Brigitte-Diät fortan erspart wird. Ich habe so meine Zweifel. Auch gibt es keine wirklichen Gegenargumente, so wie man das von Pollmer gewohnt ist. Die Aussage "Seid bitte nicht gemein zu den Dicken" alleine reicht mir nicht. Aber vielleicht bin ich zu hart und übersehe, dass so ein Artikel für eine "Frauenzeitschrift" ein ungeahnter Fortschritt ist.
  • Ja... wie gesagt, den Artikel fand ich größtenteils gut. Ich geb mildernde Umstände, weils in der Brigitte stand ;) und deine Kritik, Lunix, ist durchaus berechtigt. Der wissenschaftliche, seriöse Hintergrund kommt nicht genug raus. Es gibt auch einen Begriff in dem Text, den (nicht nur ich) daneben fand: "Oberarmgebirge". Da blitzt dann wieder das "schlimme" Bild hervor - der "riesige, aufgeblähte, verformte" dicke Mensch...
  • Bei "Oberarmgebirge" habe ich allerdings eher das Bild eines Arnold Schwarzenegger und Co. vor meinem inneren Auge... Den Artikel fand ich gar nicht so schlecht für eine Zeitschrift von der Sorte, bei der in jeder Ausgabe eine neue Diät angepriesen wird. Und die Diskussion hat auch unterschiedliche Meinungen gezeigt. Dies ist ein freies Land, und klar - einige Beiträge waren etwas kurzsichtig, aber beleidigend fand ich jetzt keinen. Da habe ich schon ganz andere Diskussionen gelesen. Es dauert seine Zeit, bis sich ein gesellschaftliches Menschenbild verändert. Wie lange haben denn Schwule und Lesben gebraucht, um als gleichwertig anerkannt zu werden. Und es gibt immer noch Leute, die meinen, Schwulsein ist unnatürlich, kann aberzogen werden blablabla. Und selbst die Gleichberechtigung von Frauen wird gelegentlich in Zweifel gezogen. Ich bin jedenfalls froh, dass überhaupt über das Thema "Diskriminierung von Dicken" [B]geredet[/B] wird. Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Welt wird sich nicht von heute auf morgen ändern, aber wenn jeden Tag nur ein Mensch anfängt nachzudenken, ist schon ein gutes Stück Weg getan.
  • Ich hatte heute die Gelegenheit, den Artikel einige Minuten zu überfliegen, da ich beim Hausarzt auf ein Rezept warten musste. Den Artikel finde ich weitaus besser als andere halbherzige Versuche, die einem sonst in der Presse begegen. Den Schreibstil, in dem der Artikel verfasst war, mochte ich - nicht zu trocken, aber auch nicht überdreht. Hinweise wie den auf das Buch von Sabine Asgodom fand ich positiv. Dass ausgerechnet Susanne Fröhlich wieder mit auftauchen musste, war für mich ein Minuspunkt. Ich finde sie einfach in sich widersprüchlich und zu omnipräsent, wenn es um dicke Frauen geht.
  • Ich habe mir den Artikel nun auch mal ganz durchgelesen. Nein, perfekt ist er nicht. Aber ich finde es ist ein guter Anfang für eine Frauenzeitschrift. Hört sich für mich halt an, als hätte jemand, der vor dem Artikel von Selbstakzeptanz dicker Menschen noch nichts gehört hat, dazu recherchiert und berichtet hat. ...leider auch nicht ganz korrekt, denn Kristy Alley hat mit Fat Acceptance weiß Gott nichts am Hut...sondern viel mehr mit sich selber immer wieder in der Öffentlichkeit fertig machen...und zu Oprah will ich gar nicht erst anfangen... *** Witzigerweise habe ich selber durch einen Artikel in O-Magazine, der Frauenzeitschrift von Oprah Winfrey, das Fat Acceptance Movement kennengelernt und dieser Artikel hat für mich damals Dinge, die ich seit langem gefühlt hatte, in Worte gefasst.
  • Ich finde es grade mal urkomisch, dass in dem Artikel behauptet wird, dass niemand sagt, dass wir das Gesundheitssystem belasten. Natürlich wird sowas gesagt, da kann man sich noch so lange für die Umwelt als politisch korrekt aussprechen, das wird nichts an der Tatsache ändern, dass sie in Wirklichkeit das komplette Gegenteil von politisch korrekt ist. Wörter wie Hagelschaden sind vielleicht ein bisschen unpassend gewählt, aber das macht der Autor/ Autorin , wie auch immer, nur, um damit den Leser am Ball zu halten, weil Emotionen uns dazu führen, weiterzulesen ... denke ich jedenfalls. Trotzdem lenkt das auch nicht davon ab, dass dieser Artikel in einem merkwürdigen Stil geschrieben wurde, der sicherlich nicht jedem gefällt. Zur Forumdiskussion: An und für sich fand ich sie nicht schlimm, verspüre aber schon irgendwie das Bedürfnis, denen zu erzählen, dass die wenigsten Faktoren des Dickseins selbst gewollt sind. Immerhin setzen wir uns ja nicht hin und sagen, Oh , ich esse so gerne, weil ich unbedingt dick sein möchte. Und das ist wirklich das Einzige, was eine eigene Schuld hätte. Alles andere hat meistens damit zu tun, dass man versucht etwas zu kompensieren, was einem andere angetan haben. Und ich finde es absolut legitim, die Schuld von mir zu nehmen.