Der Wunsch nach dem Verschwinden in der Masse

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    • Offizieller Beitrag
    Immer wieder höre und lese ich, wenn es um Abnehmgründe geht, dass es erstrebenswert ist, durch die Erschlankung zukünftig in der Masse zu verschwinden und nicht mehr aufzufallen. Ich persönlich kann diesen Wunsch nicht nachvollziehen. Der Gedanke ist mir vollkommen fremd. Ich finde nichts weniger erstrebenswert, als ein unerkanntes Teil einer Masse zu sein. Zwar bin ich nicht deshalb dick, aber wäre ich nicht dick, würde ich sicher andere Mittel finden, mich optisch von meiner Umwelt abzuheben. Wie geht Euch das?
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  • Ich glaube, wenn jemand das als Grund fürs Abnehmen nennt, dann meint er eigentlich: [B]...dass es erstrebenswert ist, durch die Erschlankung zukünftig nicht mehr [U]wegen seines Gewichtes[/U] aufzufallen...[/B] denn die meisten Menschen streben doch eher dazu, sich irgendwie von der Masse abzuheben. Zwar möchten sie nicht negativ auffallen, aber auffallen - oder besser gesagt -nicht unter gehen / wahrgenommen werden - möchten die meisten sicher schon. Warum sonst wird so ein Hype um reine Äußerlichkeiten gemacht? Warum sonst setzen die Modeindustrie, die Kosmetikindustrie und die "Schönheits"-Chirurgie so viel Geld um? Ich möchte auch nicht in der Masse verschwinden. Gerade gestern haben mein Mann und ich im Auto ein interessantes Gespräch um seinen und meinen Modegeschmack gehabt. Mein Mann neigt seit einiger Zeit sehr zu konservativer Kleidung, ich mag eher Kleidung die irgendwie "anders" ist. So hatte ich ihm eine aus gewalkter Wolle gefertigte Langjacke im Net gezeigt, die ich wirklich sehr sehr schön finde, die mir aber entschieden zu teuer ist, obwohl ich auch gern mal mehr ausgebe, aber 250.- € übersteigt mein Verständnis dann doch. Er kann jedoch mit dem Muster und dem Schnitt gar nichts anfangen und fände den üblichen Lodenstoff und einen üblichen Schnitt besser. Er konnte nicht verstehen, als ich sagte, dass ich so etwas nicht mag, auch aus dem Grund, weil man diesen Stoff samt Schnitt tausendfach sieht... Allerdings kann ich jetzt nicht sagen, dass ich beim aussuchen bestimmter Dinge daran denke, wie sehr ich wohl auffallen würde. Es geht mir schon vor allem darum, in den Spiegel zu schauen und mich zu mögen. Und graue oder praktisch unsichtbare Mäuse... nun ja, so toll finde ich die nicht. Also will ich auch keine sein. ;) :holy:

    2 Mal editiert, zuletzt von Itsme ()

  • [QUOTE=Itsme]Ich glaube, wenn jemand das als Grund fürs Abnehmen nennt, dann meint er eigentlich: ...dass es erstrebenswert ist, durch die Erschlankung zukünftig nicht mehr [U]wegen seines Gewichtes[/U] aufzufallen...[/QUOTE] Mit einem kleinen Zusatz hat das früher auf mich zugetroffen: Ich wollte nicht wegen meines Gewichtes [B]unangenehm[/B] auffallen, sprich mir blöde Blicke oder Bemerkungen einfangen. Der Hauptgrund war allerdings, dass ich den medizinischen Blödsinn über Übergewicht geglaubt habe. Ironie des Schicksals: Heute, mehrere Jahrzehnte Diäten-Jojo-Effekt später und nach offizieller Lesart wirklich adipös, ist es mir völlig schnurz, wie Leute auf meine Körperform reagieren oder was sie über mich denken. Nun ja, besser spät als nie.
  • In der Masse möchte ich überhaupt nicht verschwinden - und wenn, dann höchstens an wenigen Tagen, an denen ich lieber gar nicht vor die Tür gehen würde. Ich möchte ebensowenig großartig auffallen, sondern als Persönlichkeit mit eigener Ausstrahlung wahrgenommen werden und nicht als ständig massenkompatibles Wesen ohne jegliche Besonderheiten.
  • [quote='kampfzwerg','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99046#post99046']In der Masse möchte ich überhaupt nicht verschwinden - und wenn, dann höchstens an wenigen Tagen, an denen ich lieber gar nicht vor die Tür gehen würde. Ich möchte ebensowenig großartig auffallen, sondern als Persönlichkeit mit eigener Ausstrahlung wahrgenommen werden und nicht als ständig massenkompatibles Wesen ohne jegliche Besonderheiten.[/QUOTE] Das trifft es sehr gut, finde ich. Außerdem ist es bei mir definitiv so, dass es Teil meiner Identität ist, "anders" zu sein. Ich bin schwarz und groß und dick und vernarbt- selbst wenn ich nicht mehr dick wäre, gäbe es noch immer ausreichend viele Attribute, die mich aus der Masse herausragen (pun intended) lassen. Ich kann sowieso nicht in der Masse verschwinden und sehe auch nichts erstrebenswertes daran. Etwas anderes (und für mich angenehmeres) wäre es, wenn ich nicht ständig die Exotin, die "strange duck" wäre, wo die Leute sagen: "Boah, haste die gesehen?" - doch selbst das kommt nunmehr selten vor, seit ich in der Großstadt wohne. Aber in der Masse verschwinden, nicht mehr unauffällig sein? Nein, danke.
  • Ich kann die oben genannte Aussage schon nachvollziehen. Allerdings würde ich es eher in dem Sinne verstehen, dass es darum geht, ein Teil des Ganzen zu sein und dazuzugehören. So geht es mir jedenfalls schon öfter mal und ich schätze für mich ist der Unterschied, dass ich es mir mit meinem dicken Äußeren nicht mehr einfach aussuchen kann, ob ich auffallen will oder nicht - es ist einfach so. Ich versuche daraus etwas möglichst Positives zu machen, indem ich mir z.B. vor Augen führe, dass sich immerhin fast jeder dem ich begegnet bin beim nächsten Mal an mich erinnert/mich wiedererkennt. Aber dass das wegen meines Aussehens ist, finde ich eigentlich nicht so cool. Und drum wäre es mir manchmal viel lieber, wenn ich nicht auffallen sondern unauffällig in der Masse verschwinden würde, wenn ich es denn will.
  • Es ist ein Unterschied ob man positiv auffällt oder negativ. Wenn man durch Dicksein auffällt dann ja nunmal leider eher negativ. Manchmal würde ich schon gerne einfach NICHT auffallen. Wie jeder andere sein. Für andere ist es selbstverständlich, dass der Gurt im Flugzeug passt. Da freue ich mich dann auch, wenn ich nicht auffalle, wenn er bei mir passt wie bei allen anderen. Ebenso bei Achterbahnen, usw. Das war schon immer so oder schon lange. In der Schulzeit habe ich mir auch öfters gewünscht nicht so aufzufallen, nicht immer "die Dicke" zu sein. Denn dann wären vielleicht andere Dinge an mir mehr aufgefallen. Gerne hätte ich ganz normal wie die anderen Sport machen und dabei mithalten können. Es ist schon ein angenehmes Gefühl, wenn alles glatt geht, es keine Probleme wegen dem Gewicht gibt, die andere nicht haben. Ich sehe aber auch die andere Seite. Irgendwie ist es auch positiv, wenn man sich nicht so mit andere vergleicht. Vielleicht hätte es mich mehr gestört, wenn ich 5kg mehr gehabt hätte als meine Freundinnen in der Schule. Aber so war es sowieso gewöhnt, dass ich anders war. Von daher habe ich mich auch nie zB am Kleidungsstil von anderen orientiert.
  • Mit diesem Thema habe ich mich immer wieder beschäfigt. Mal wollte ich am liebsten unsichtbar sein,das war in den Phasen wo ich mich unerträglich dick fand.Dann hatte ich abgenommen und dachte nun sei alles bestens... die Euphorie hielt nicht lange an.Während einer Therapiestunde bemerkte meine Therapeutin ganz nebenbei,dass ich durch meine Ausstrahlung und mein Auftreten bereits beim Betreten eines Raumes auffallen würde und ganz sicher nicht primär durch meine Fülle.Ich war völlig perplex und zunächst der festen Überzeugung,dass sie mich sicher nicht gemeint haben könnte.Bis zu diesem Zeitpunkt war ich der festen Überzeugung,dass ich nur auffiel,weil ich dick bin.Nun sah manches für mich anders aus. Ich möchte wahrgenommen werden als interessante Persönlichkeit,die sich von der sogenannten Masse abhebt.Daher kommt vielleicht auch meine Vorliebe für ausgefallenen Modeschmuck und "etwas andere Kleidung".Dazu muss ich sagen,dass ich bereits in Rente bin und schon gelegentlich darauf angesprochen wurde wieso ich den zB. eine dicke Steinkette trage. Für mich die Quintessenz : Abheben von der Masse möchte ich mich schon,aber nicht nur auffalen,weil ich dick bin.
  • Ich hab für mich nach dem Posting auch mal drüber nachgedacht. Ich sehe es auch so, dass ich auffällen (wollen) würde, wenn ich schlank wäre. Ich mag nur nicht wegen des Gewichtes auffallen. Wenn ich wegen Kleidung oder Accessoires oder Verhalten auffalle ist dies etwas, was ich selber gewählt habe. Meinen Körper/meine Erkrankungen nicht. Ich falle lieber mit etwas Selbstgewähltem auf. Eigentlich bin ich sogar manchmal eine Rampensau :-D
  • Ich kann mich den meisten anschließen - auffallen schon, aber bitte freiwillig :) Für mich kommt aber noch hinzu, dass ich wegen meiner Figur das Gefühl habe mir andere Dinge nicht leisten zu können, um Vorurteile gegen dicke nicht zu bestätigen. Beispielsweise finde ich es besonders schlimm, wenn ich mal etwas nicht verstehe - klar, die Dicke ist zu dumm dazu. Oder wenn ich gegen etwas renne - machen andere auch, aber die Dicke ist halt ungeschickt - und zum Thema ungeschickt - ich habe auch noch kein dreidimensionales Sehen, aber die damit verbundenen Pannen werden immer wieder meiner Figur zugeschrieben (zumindest in meiner Wahrnehmung) Oder Thema Körpergeruch: Ich bin ein sehr sauberer Mensch, aber wenn ich Angst vor etwas habe, kann es (zum Glück extrem selten) passieren, dss ich Angstschweiß bekomme, der dann leider auch riecht - und sofort das nächste Klischee bedient. Es ist sozusagen so, dass der "auffalllevel" einfach schon mal höher ist und andere Peinlichkeiten, die jedem passieren können noch oben drauf kommen.
  • Also ich selber bin ja dick, und mir fallen andere Menschen nicht unbedingt besonders auf weil sie dick sind. Eher schon wenn sie dick und gleichzeitig ungepflegt sind. Das ärgert mich dann weil es genau dieses Klischee untermauert das die Dünnen teilweise von uns dickeren haben. Oft hört man ja Dicke sind ungepflegt und stinken. Ich finde das hat wirklich nur was mit der Körperpflege zu tun und wie man sich kleidet, und mittlerweile ist man ja nicht mehr nur auf UP angewiesen um sich schön zu kleiden. Ich finde es auch unpassend sich mit deutlich zuviel Gewicht in eine Talkshow zu setzen und das in Dessous und sich da sexy zu finden. Es ist durchaus in Ordnung schöne Wäsche zu tragen, aber ich finde ab einem gewissen Gewicht und je nach Körperbau sollte das dem Partner vorbehalten bleiben. Vielleicht seht Ihr das ja anders. Jedenfalls solche Dinge empfinde ich als negativ auffallen, ansonsten denke ich wer mich dick nicht mag, der braucht mich auch dünn nicht mögen, und dem möchte ich weder so noch so auffallen Lg Maggy
  • Ich habe vor geraumer Zeit an einem Seminar teilgenommen in dem man typisiert wird und wo diverse Farbkombinationen durchgespielt wurden. Zu der Analyse gehörte auch eine persönliche Einschätzung der Seminarleiterin (selber sehr füllig) von jedem einzelnen Teilnehmer. Zu mir sagte sie: "Du willst Dich nicht verstecken. Deine Mode, Dein Auftreten und Deine Art spiegeln die Selbstverständlichkeit wider, mit der Du Du bist. Ich bin mir sicher, daß Du bisweilen Deinen Gegenüber mit Deinem Körper und mittels Mode einschüchterst und daß Du das ganz bewußt tust. Ich habe bislang in den Seminaren nur wenige Frauen angetroffen, die so zu ihren Kilos stehen wie Du. Du hast überhaupt kein Problem damit zu sagen: Hier, guck Dir die Kette an, die weist am Ende darauf hin, daß ich Holz vor der Hüttn habe." An der Kritik hat mich nur gestört, daß mich die Seminarleiterin in gewisser Weise durchschaut hat. Die anderen Teilnehmerinnen fanden die Kritik unpassend und harsch - ich nicht. Ehrlich, ich will gar nicht in der Masse untergehen. Warum auch - nur weil ich dick bin und Konfektionsgröße 58/60 trage? Also da muß man mir schon andere Gründe liefern, weshalb ich mich zurückhaltend oder piefig zeigen sollte - also ich konnte bislang keine finden :-D. Positiv denken!, denn man kann das auch von einer anderen Seite betrachten: Ich falle schon aufgrund meines Körpers auf. Warum diese Präsenz also nicht zu meinem Vorteil nutzen und durch selbstbewußte und dem Anlaß entsprechende Kleidung das Auftreten unterstützen? Andere Menschen würden eine Menge dafür geben sich von der breiten Masse abzuheben.
  • [quote='sunny73','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99070#post99070'] Ich falle lieber mit etwas Selbstgewähltem auf. [/QUOTE]Hmmm,... selbstgewähltes, also zB Haarfarbe oder Kleidung oder Piercings oder Tattoos oder...? Ich frage mich eben, ob tatsächlich die Menschen das Gewicht als auffällig wahrnehmen. Ich habe (bei mir) das Gefühl, dass wenn Menschen mich beschreiben/über mich sprechen, eben die auffälligsten Attribute wählen. In meinem Fall dann meist an erster Stelle schwarz und an zweiter Stelle dick (oder so, weeß icke). Bei anderen ist es dann eben die Nase oder die Klamotte oder beides oder ähnlich auffälliges. Dabei fällt mir wieder Itsmes [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=6447&highlight=h%FCbsche+dicke']Thread[/URL] ein - und dass ich es bei mir in den meisten Fällen als ein Attribut wahrnehme und für mich zum Beispiel meine Hautfarbe viel identitätsbildender ist/war als meine Körperform. Mir ist es also verhältnismäßig fern, [I]gar nicht[/I] auffällig zu sein, weil ich eben für die hiesigen Durchschnitte "zu" anders bin. Und dazu natürlich auch noch, dass [I]mir[/I] Menschen nicht unbedingt auffallen, [B]weil[/B] sie dick sind, sondern mir fällt auf, [B]dass[/B] sie dick sind - ein großer Unterschied. [quote='Maggy46','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99077#post99077'] Ich finde es auch unpassend sich mit deutlich zuviel Gewicht in eine Talkshow zu setzen und das in Dessous und sich da sexy zu finden. Es ist durchaus in Ordnung schöne Wäsche zu tragen, aber ich finde ab einem gewissen Gewicht und je nach Körperbau sollte das dem Partner vorbehalten bleiben. Vielleicht seht Ihr das ja anders. Jedenfalls solche Dinge empfinde ich als negativ auffallen, [...] Lg Maggy[/QUOTE] Mir stellt sich dann halt mal wieder die Frage, wer dieses "Zuviel" und die Gewichtsgrenze bestimmt. Wenn sich Person X in eine Talkshow setzt und sich da sexy findet - bitte, meinetwegen. Ist mir ersteinmal relativ egal und ich ziehe es nicht in Zweifel, dass sich Person X tatsächlich wohl fühlt und sexy findet. Mein Ansatzpunkt ist viel eher, dass das häufig zur Folge hat, dass Person X dann dort oft vorgeführt, angefeindet, ausgebuht, angegriffen, lächerlich gemacht wird. Aber wer bin ich, mich hinzustellen und dieser Person vorzuschreiben, was sie wo wem zu zeigen hat? Für mein Empfinden braucht sich Madonna nicht im roten Body, Britney nicht im roten Catsuit und Lady Gaga nicht in rotem Fleisch zeigen - aber bitte, wenn sie wollen... Doch nur, weil es nicht meinem Empfinden von sexy oder Schönheit oder Ideal entspricht, heißt das noch lange nicht, dass sie das nicht dürfen und/oder nur vor ihren jeweiligen Partner. Ich finde es unmöglich, Menschen abzusprechen (und hier besonders im Hinblick auf Gewicht) sich nur in bestimmter Kleidung zeigen zu "dürfen". Aber das driftet in ein anderes Thema.
  • Ich komme ja immer mehr dahin, dass ich denke, dass viele Sorgen oder Gedanken die sich ein dicker Mensch um seine dicke Optik macht, sehr oft selbstgemacht sind. Selber erlebte ich das, als ich nach langer Zeit wieder schwimmen ging. Keine meiner Befürchtungen bestätigte sich. Und nun erst, als ich im Urlaub war, dort genau das gleiche. Ich habe ja darüber berichtet, [URL]http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=6866[/URL] dass es so war, dass die einzigen Personen, die mehr beguckt wurden, aus ganz anderen Gründen Aufmerksamkeit erregten. Traurig macht mich regelrecht, wenn ich (wie Wollmaus es beschreibt) lese, dass ein dicker Mensch sich wegen seines Dickseins (z.B. in Bezug auf das schwitzen) so sehr unter Druck setzt. Oder wie ich es ja vor geraumer Zeit auch tat, nicht ins Schwimmbad ging, weil ich glaubte, Leute könnten dumm gucken. Was tun wir uns nur damit an?

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  • [quote='sombra_blanca','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99080#post99080']Hmmm,... selbstgewähltes, also zB Haarfarbe oder Kleidung oder Piercings oder Tattoos oder...? Ich frage mich eben, ob tatsächlich die Menschen das Gewicht als auffällig wahrnehmen. Ich habe (bei mir) das Gefühl, dass wenn Menschen mich beschreiben/über mich sprechen, eben die auffälligsten Attribute wählen. In meinem Fall dann meist an erster Stelle schwarz und an zweiter Stelle dick (oder so, weeß icke). Bei anderen ist es dann eben die Nase oder die Klamotte oder beides oder ähnlich auffälliges. [/QUOTE] Ja, selbstgewählt im Sinne von "ich trage heute die-und-die Farbe und ich weiß, dass ich damit auffalle" oder halt von Dir erwähnte Haarfarbe, Piercings oder ähnliches. Diese herausstechenden Merkmale wähle ich selber und kann sie in Szene setzen oder auch nicht. Mein Dicksein kann ich nicht entfernen, wenn ich mich grad nicht danach fühle, sagen wir mal, intensiv betrachtet zu werden. Dann falle ich auch ggfs. gegen meinen Willen auf. Die Kleidung kann ich meinem Gemütszustand anpassen, Schmuck, Make-up, Frisur etc. auch. Ich lebe mit meinem Körper und versuche, ihn zu unterstützen und auch zu schützen, wo es geht. Ich hab ihn mir nicht so ausgesucht, aber ich hab ihn nun mal so. Das ist ok. Aber nicht immer auch für andere. Dass ich das kaum beeinflussen kann, macht mich an schlechten Tagen fertig. Und ja, ich hab gern die Kontrolle ;). Ich selber nehme bei andern das Gewicht nur zweitrangig war. Das ist für mich genauso unwichtig wie sexuelle Orientierung. Ich erkenne Schwule zum Beispiel oft erst spät, es sei denn, jemand ist auffallend in seinem Verhalten. Wo andere sagen "Mensch, hast Du das nicht gemerkt?" sag ich nö, is mir auch wurscht. Genauso wenig mache ich mir Gedanken, wieviel jemand wiegt. Wenn er gepflegt und nett ist, ist mir das egal, ob er rappeldünn ist wie der Jugendfreund meines Mannes oder dick wie ich und ein paar gute Bekannte von mir. Für mich ist "dick" oder "dünn" einfach nur ein Attribut wie "blond", "brünett", "groß" oder "klein" -ich glaube, das hatten wir an anderer Stelle auch schon- . Leider ist es das nicht für jeden. Je nach Erziehung und eigenem Selbstwertgefühl ist es im Munde mancher Menschen ein Schimpfwort. Boah, jetzt hab ich wieder viel und durcheinander geschrieben. Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, was ich damit meine und es ist noch OnTopic?:grins:
  • Ich hätte ganz gern einfach manchmal die Wahl, unauffällig im Grau der Masse zu verschwinden. Nur so, und sei es, um auch mal unerkannt der Frau auf dem Werbeplakat einen Schnäuzer zu malen.
  • [QUOTE]Immer wieder höre und lese ich, wenn es um Abnehmgründe geht, dass es erstrebenswert ist, durch die Erschlankung zukünftig in der Masse zu verschwinden und nicht mehr aufzufallen. Ich persönlich kann diesen Wunsch nicht nachvollziehen. Der Gedanke ist mir vollkommen fremd. Ich finde nichts weniger erstrebenswert, als ein unerkanntes Teil einer Masse zu sein. [/QUOTE] Als Dicke nicht mehr aufzufallen wäre für mich persönlich kein Grund abzunehmen. Mit zunehmendem Alter wird es mir sowieso immer egaler, ob ich wegen irgendetwas auffalle oder nicht. Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich sowieso ein eher unauffälliger Mensch bin (egal ob dicker oder - wie früher - dünner). Ich bin zeit meines Lebens noch nie besonders aus der Masse herausgeragt (dabei sehe ich echt nicht 08/15 aus ;), aber scheinbar immer noch unauffällig genug :cool:) - insofern bin ich das gewohnt und es ist mir auch ziemlich egal. Ich tue, was mir gefällt, wenn es mir gefällt - ob es nun jemand anderes bemerkt oder nicht, ist mir nicht wichtig; ich schäme mich aber auch nicht dafür, wenn es jemand bemerken sollte.
  • Ich muss sagen - es fällt mir offenbar nicht schwer, bei anderen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wie ich das schaffe, weiß ich nicht, da ich es gar nciht darauf anlege. Ok, ich bin dick, das hilft wahrscheinlich, aber die Leute können sich oft besser an mich erinnern als ich an sie. Da kommt dann ein: "Ach hallo, Frau Nordlicht, schön dass wir uns mal wiedersehen..." und ich denke mir dann "WO zum Geier hast du die schon mal gesehen??" Allerdings hab ich da soweit gar nichts gegen. Wenn sich andere gut an mich erinnern (und offenbar in der Regel positiv), dann kann mir das höchstens nützlich sein. Wenn "Dicksein" häufig als negativ empfunden wird, müssen sie sich wohl an den Rest erinnern :-D Was mir wieder beweisen würde, dass es in erster Linie auf die Ausstrahlung und auf das Verhalten ankommt und nicht so sehr auf das Aussehen. Irgendwo hab ich auch gelesen, dass bei Kommunikation mit anderen etwa 97% der Kommunikation über Mimik, Gestik und Klangfarbe das Gesagten laufen, nur 3 % über den Inhalt. Wenn das in der Kommunikation schon so wichtig ist, dann nimmt es denk ich auch sonst einen großen Stellenwert ein. Dieses "mal so sein wie alle anderen" ist ein Wunsch, der bei mir auch ab und an auftaucht, allerdings ist ja nunmal jeder "anders" und insofern wird das "Gleichsein" da etwas schwierig. Viel lieber möchte ich ich selbst sein und von den anderen voll akzeptiert werden. Die können mich doch "nachmachen" wollen... :-p Grüße Dani
  • Ich glaube tatsächlich auch, dass ich als dicker Mensch das dick Sein anderer sogar stärker wahrnehme als andere - es ist auf jeden Fall so, dass Freunde, die mich nur selten sehen, weil sie in anderen Städten wohnen, wirklich drastische Zu- oder Abnahmen gar nicht bemerkt haben, einfach weil es ihnen nicht auffällt. Und vor allem glaube ich, dass es ab einem gewissen Level auch nicht mehr oder weniger auffällt, wenn dann noch die eine oder andere Kleidergröße hinzukommt. Ich habe mal einen darauf angesprochen, ob er nicht bemerken würde, dass ich drei Kleidergrößen weniger hätte - der meinte damals nur (wenig charmant, aber irgendwie doch befreiend) "nö, du bist halt dick" Mir fällt halt nur auch auf, dass sich Menschen vergleichsweise häufig an mich erinnern und ich denke schon, dass das an der Figur liegt - weil sie eben "ungewöhnlich" ist, aber damit ist ja noch keine Wertung gegeben. Ich erinnere mich auch an einen Studenten mit einer besonders extremen Stimme besser als an andere, aber das ist mir ja auch egal - es markiert nur etwas in meinem Gehirn. @itsme Du hast Recht, dass es traurig ist, wenn man sich wegen seines dick Seins so viele Gedanken macht. Ich unterscheide da aber zwei Dinge. Das eine sind so Sachen wie schwimmen - ich bin mit jeder Figur schwimmen gegangen, ich war auch mal in einem Fitnessstudio, in dem außer mir nur echte Bodybuilder und richtige Fitnessmäuschen waren - inzwischen weiß ich, dass es bessere Studios gibt, aber damals dachte ich mir, dass ich eben trainieren will und wenn es nicht anders geht, dann eben mit denen. Ich habe immer das getan, was mir gut tut - ich hatte auch nie Probleme vor Mengen zu sprechen (also keine Probleme, die mit meiner Figur zu tun haben) Die andere Seite ist aber, dass ich Angst habe Dickenklischees zu erfüllen, weil ich nicht möchte, dass die sich verfestigen. Ein ganz besonderes Problem habe ich mit "dick=undiszipliniert", weil mir nicht nur von Freunden, sondern auch von Ärzten bescheinigt wurde, dass ich nahezu unmenschlich diszipliniert war und genau das ein wesentlicher Grund meiner Essstörung war. Trotzdem habe ich beispielsweise nur in meinen allerschlimmsten Zeiten vermieden in der Öffentlichkeit zu essen, weil ich den Genuss haben wollte. Ich stehe zu dem, was ich bin, aber ich möchte nicht Klischees bedienen, die eigentlich nicht auf mich passen, sondern mir nur übergestülpt werden, weil ich dick bin.
  • Liebe Wollmaus, wer so blöde ist zu glauben, nur bei dicken Menschen gäbe es welche, die auch mal nicht so diszipliniert sind, der sollte nicht noch zusätzlich solche Macht über einen dicken Menschen bekommen, das der sich geradzu krumm legt um sich bloß keinen Hauch von Undiszipliniertheit zu erlauben. Überhaupt - die (pauschalisierte und deshalb falsche) Meinung anderer Menschen über Dicke: Sie sollte uns direkt am Popöchen vorbei gehen!!! :baeh2: Das tat sie in Punkto schwimmen bei mir eine Zeitlang nicht und dafür könnte ich mich heute noch in den Allerwertesten beißen. (Keine Angst - ich komme nicht ran ;) ) Auch ich habe da potentiellen Menschen Macht über mich gegeben. Wie blöde war das nur? Ich finde es deshalb richtig toll, dass dieser Bereich für Dich nie ein Problem war.
  • Nachdem ich all Eure Beiträge gelesen habe muss ich zugeben: Ja. Mittlerweile bin ich auch jemand geworden, der gerne (positiv) auffällt bzw. sich aus der Masse abheben will. Da war vor ca. einem Jahr noch nicht so. Vieles hat auch dieses Forum beigesteuert. Normalerweise, also früher...vor meiner "selbstbewussteren Version" dachte ich mir immer: Mensch, du fällst schon wegen deiner Figur genug auf, also betone das nicht noch mit farbiger Kleidung oder einem extrovertierten Verhalten. Kurz gesagt: Ich war in der Schule der Typ Mädchen, der bis auf ein paar Äußerungen im Unterricht nahezu niemandem aufgefallen ist. Zumindest nicht unter den Kriterien: Beliebt, hübsch, modisch. Die meiste Zeit trug ich schwarz und verhielt mich gegenüber Fremden erstmal zurückhaltend. Ich bin immer noch kein Mensch, der sich grundlos in den Vordergrund drängeln muss. Aber ich weiß inzwischen was ich kann, dass das, was ich nicht kann nichts mit meiner Figur zu tun hat und dass es oft besser ist einfach mal drauflos sein Leben zu meistern. Ich nehme mich nicht mehr so bewusst zurück, um ja nicht aufzufallen oder anzuecken. Ich will nicht mehr jedem gefallen und jedem alles Recht machen. Früher habe ich mir innerlich immer Grenzen gesteckt, weil ich der Meinung war das als Mollige nicht zu dürfen; nicht zuletzt bei der Wahl meiner Kleidung. Ich experimentiere gerne, trage jetzt Farben, betone meine Kurven. Vielen meiner Freunde fällt das positiv auf. Neulich meinte meine Freundin: "Wir finden das alle toll, dass du was aus dir machst und dich modisch kleidest!" Scheinbar immer noch nicht selbstverständlich was Pfundsweiber angeht.
  • Mh, ich bin seit meiner Pub dick. Allerdings hab ich beim Selbstbewußtsein wohl mindestens 3x laut "hier" gerufen. Ich bin ne kleine Rampensau. Versteckt hab ich mich noch nie. Auch Blicke, Sprüche etc haben mich noch nie verletzt, weil ich auf solche Aussagen noch nie was gegeben habe. Ich habe in jedem Lebensabschnitt einige gute Freunde und eine menge guter Bekannter gehabt (bzw habe noch), für die mein leicht flippiges Ausehen oder mein Gewicht nie ein Thema waren/ist. Vllt habe ich in diesem Aspekt meines Lebens einfach verdammt viel Glück. Ich möchte eigentlich weder wegen meinem Aussehen angestarrt werden noch würde ich als graue Maus an der Wand langhuschen wollen. Ich möchte so genommen werden, wie ich bin, das tue ich bei anderen auch. Wer das nicht kann, tja, der hat dann meine Gegenwart einfach nicht verdient. Ich verbiege mich nicht für andere, die tun es ja auch nicht für mich.
  • Verschwinden wollen oder nicht, das kommt immer auf meine ganz persönliche Stimmung an. An manchen Tagen (wie z.B. zur Zeit) da würde ich am liebsten in den Massen verschwinden, unsichtbar sein wollen und meinen Schutzschild aktivieren, an den keiner ran kommt. Nun, so sind aber nicht alle Tage und an den anderen, da fühl ich des Leben, da fühl ich mich gut, da würd ich am liebsten der ganzen Welt vors Schienbein treten und schreien hier bin ich. Es hängt sehr viel mit dem "wie fühle ich mich heute" zusammen, bin ich ganz bei mir oder quäle ich mich selbst mit minderem Selbstwert und Selbsthass. Ich kann des somit schon verstehen, wenn jemand in der Masse als grauer Fleck verschwinden möchte, einfach um nicht aufzufallen, nicht wahr genommen zu werden und sich hinter seiner Mauer zu verstecken.
  • Martina, Bei Dir würde ich es ausgesprochen schade finden, wenn Du in der Durchschnittlichkeit verschwinden würdest. Bleib doch einfach so wie Du bist, :daumen: etwas egozentrisch, etwas zu überzeugend, manchmal auch empört - meist eh bald vorbei. So kennen wir Dich und so mögen wir Dich.:) Auf jeden Fall bist Du ein positives Beispiel. [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99039#post99039']Immer wieder höre und lese ich, wenn es um Abnehmgründe geht, dass es erstrebenswert ist, durch die Erschlankung zukünftig in der Masse zu verschwinden und nicht mehr aufzufallen. Ich persönlich kann diesen Wunsch nicht nachvollziehen. Der Gedanke ist mir vollkommen fremd. Ich finde nichts weniger erstrebenswert, als ein unerkanntes Teil einer Masse zu sein. Zwar bin ich nicht deshalb dick, aber wäre ich nicht dick, würde ich sicher andere Mittel finden, mich optisch von meiner Umwelt abzuheben. Wie geht Euch das?[/QUOTE]
  • [quote='Blockierer','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=99195#post99195'][...] Bleib doch einfach so wie Du bist, :daumen: etwas egozentrisch, etwas zu überzeugend, manchmal auch empört [...][/QUOTE]Wie kommst Du auf "egozentrisch"? Das ist mir noch nie aufgefallen.