Öl gegen erhöhte Cholesterinwerte?

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  • Seit Jahren sind meine Cholesterinwerte erhöht. Bislang habe ich mich immer geweigert, Cholesterinsenker zu nehmen, da ein Versuch mit ihnen vor 20 Jahren außer unangenehmen Nebenwirkungen nichts brachte. Meine Ärztin bestätigte mich heute in meiner Meinung und riet mir, statt Medikamenten einfach täglich 2 Eßlöffel Öl - pur - zu essen/trinken. Sie empfahl eine Mischung aus Oliven-, Raps und Walnußöl, entweder getrunken oder bruschettamässig auf eine kleine Scheibe Brot gestrichen. Es hört sich ja eigentlich recht kontraproduktiv an.... Habt Ihr davon gehört oder vielleicht selbst (gute) Erfahrungen gemacht? Liebe Grüße Mariechen
  • Hm, wieso kontraproduktiv? Nach gängiger Lehrmeinung waren es ja bislang die tierischen Fette, die den Cholesterinspiegel hochtreiben. Oliven-, Raps- und Walnussöl sind rein pflanzlich, enthalten jede Menge ungesättigter Fettsäuren usw. und sollen die Blutfettwerte günstig beeinflussen, z. B. das Verhältnis von LDL/HDL. Ob sie den Cholesterinspiegel bedeutend senken können, weiß ich nicht, aber kontraproduktiv scheint es mir nicht.
  • Naja, Öl muss es nicht zwingend sein. Du kannst es mit jeder Art von Fett versuchen, am besten tierisches Fett, weil es normalerweise mit Eiweiß verbunden ist. Es ist so, dass dein Körper von sich aus Cholesterin herstellt und du es mit der Ernährung nur wenig beeinflussen kannst, zu etwa 3-7% glaub ich. Allerdings braucht dein Körper umso weniger Cholesterin herstellen, je mehr du ihm zuführst. Insofern kommt es noch nicht mal auf den Fettgehalt an, sondern auf den Cholesteringehalt der Lebensmittel. Je mehr Cholesterin du zuführst, desto eher sinkt dein Langzeit-Cholesterinspiegel. Aber wie gesagt - du kannst durch die Ernährung nicht besonders viel beeinflussen. Was die Theorie "Fett ist schlecht fürs Cholesterin/für die Gesundheit" angeht - vergiss sie. Das ist einfach nicht wahr. Es wurde immer wieder versucht, dies zu belegen, es konnte nicht bewiesen werden. Weder, dass tierisches Fett schlechter ist als pflanzliches, noch, dass Fett überhaupt schlecht ist. Der einzige Verdacht, der sich statistisch mittlerweile aufdrängt ist, dass eventuell die Margarine und nicht die Butter für die Krankheiten zuständig ist, die man dem Konsum von tierischem Fett bislang zuschreibt. Ich würd an deiner Stelle also getrost mal nen Sahnejoghurt genießen oder Eierspeisen essen... ;) Davon ab sind die aktuellen Cholesteringrenzwerte eh durch Lobbyarbeit zu weit unten. Und zu niedrige Werte fördern Krankheiten. Bei Frauen sind erhöhte Werte dagegen nicht mortalitätsfördernd. Nunja, mach dir einfach nciht so viele Gedanken, genieße das Essen! :) Gruß Dani Quellen: Grundlage für die Annahmen der Wissenschaftler bilden unter anderem die bekannte Framingham-Studie und die multiple Risikofaktorinterventionsstudie, die Tecumseh-Studie, die europäische Koronarpräventionsstudie und das Nordkarelienprojekt. Eine im Jahr 1993 veröffentlichte amerikanische Studie an 85.000 Krankenschwestern stellte ein statistisch um 66% erhöhtes Risiko für die koronare Herzkrankheit fest, wenn man Margarine verzehrt. Quellen zu Gefährdung durch zu niedrige Cholesterinwerte: [SIZE=-1]S Yusuf, J Cutler. [I] Single factor trials: drug studies. [/I] in A G Olsson, ed. [I] Atherosclerosis. [/I] Edinburgh: Churchill-Livingstone, 1987: 389. G Davey Smith, F Song, TA Sheldon. Cholesterol lowering and mortality: the importance of considering initial level of risk. [I] BMJ [/I] 1993; 306: 1367[/SIZE]
  • Die empfohlenen Öle gelten tatsächlich aufgrund ihres Anteils an ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Cholesterinsenker. Allerdings ist Cholersterin als "böse" Substanz mittlerweile umstritten. Eigentlich liegt es auf der Hand: Warum sollte der Körper etwas für ihn Schädliches selbst herstellen? Wenn du magst, kannst du auch [URL='http://www.second-opinions.co.uk/mythos-cholesterin-1.html']hier[/URL] mal lesen. Dann gibt es noch das Buch mit gleichnamigen Titel von Ravnskov / Pollmer (Hrsg.), neueste Auflage von 2008.
  • [quote='Lunix','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=98367#post98367']Warum sollte der Körper etwas für ihn Schädliches selbst herstellen? [/QUOTE] Tja, das tut er leider auch.... Krebszellen zum Beispiel :(
  • [quote='Maky','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=98369#post98369']Tja, das tut er leider auch.... Krebszellen zum Beispiel :([/QUOTE] Ja aber Krebszellen sind nicht notwendig für den Körper, Cholesterin schon, insofern ist die Frage irgendwe schon berechtigt.
  • Im Übrigen ist diese Theorie mit den einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, zeitweise waren auch mal mittelkettige Fetsäuren im Gespräch schon wieder umstritten. Wichtig scheint ein ausgewogenes Verhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, sowie zwischen Omega 6 und Omega 3 Fetsäuren, sowie zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten zu sein. Man braucht alles, aber nicht zu viel davon. Und auch der Kohlehydratanteil der Nahrung scheint eine bei der Cholesterinsythese eine Rolle zu spielen.
  • [quote='Nordlicht','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=98349#post98349'] Bei Frauen sind erhöhte Werte dagegen nicht mortalitätsfördernd.[/QUOTE] Das ist ja tröstlich... Falls ich allerdings den Link von Lunix richtig verstanden habe, entsteht doch die große Frage: wenn den Ärzten die Gefährlichkeit der cholesterinsenkenden Mittel bekannt ist (sein müsste), warum verschreiben sie diese Medikamente? Man könnte sich dazu genug makabere - aber keine logischen - Antworten ausdenken... Mir ist auch nicht klar, welche Rolle die Pharmaindustrie dabei spielt. Es wird doch kein Arzt gezwungen, solche Präparate zu verordnen? Liebe Grüße Mariechen

    Einmal editiert, zuletzt von kampfzwerg () aus folgendem Grund: Fehlende Zitatklammer eingefügt. Nun isses richtig ; )

  • Was mich an dem Artikel stutzig gemacht hat: die Untersuchungen wurden an gefallenen/verletzten Soldaten gemacht. Die Männer hatten also extremen Stress erlitten. Und Stress erhöht den Cholesterinspiegel. Soso.
  • [QUOTE=Mariechen] Mir ist auch nicht klar, welche Rolle die Pharmaindustrie dabei spielt. Es wird doch kein Arzt gezwungen, solche Präparate zu verordnen?[/QUOTE] Zwang ist gar nicht nötig. Gib mal Suchwörter wie "Pharma-Sponsoring" oder "Ärzte" und "Bestechung" in Google ein.