hochsensibel?

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95636#post95636']Hochinteressant! Und wenn man z. B. in Punkto Gewicht das als normal bezeichnet, was der Durchschnitt so wiegt, dann sind ja alle die, die das sogenannte "Idealgewicht haben unnormal, denn angeblich gibt es doch mittlerweile so viele dicke Menschen, dass der Durchschnitt - also das "normale" Gewicht heute längst viel höher sein muss...[/QUOTE] Ich habe mir auch gedacht, dass der "Durchschnitt"="normal" bei Gewicht hoeher gesetzt werden muesste. Waere gar nicht verkehrt, eine Studie zum durchschnittlichen BMI durchzufuehren (obwohl BMI sowieso eine beknallte Messeinheit ist). Das wuerde mich schon interessieren... Ich habe allerdings meine Zweifel daran, dass der durchschnittliche BMI soooo viel hoer sein wuerde als das, was jetzt als "normal" bezeichent wird. Kennt jemand vielleicht entsprechende Studien?
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95655#post95655']Ich habe mir auch gedacht, dass der "Durchschnitt"="normal" bei Gewicht hoeher gesetzt werden muesste. Waere gar nicht verkehrt, eine Studie zum durchschnittlichen BMI durchzufuehren (obwohl BMI sowieso eine beknallte Messeinheit ist). [/QUOTE] Gute Idee! Eigentlich ist es ja ein Widerspruch in sich, zu behaupten, 60% der Bevölkerung wären "übergewichtig" ... Über welcher "objektiven" Norm liegen sie denn? Da wird implizit davon ausgegangen, dass es sich bei "Übergewicht" um eine Krankheit handelt, eine Epidemie wie seinerzeit die Pest, von der natürlich eine Bevölkerungsmehrheit betroffen sein kann, ohne dass es dann plötzlich "gesund" ist, diese Krankheit zu haben.
  • [quote='Honigbiene','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95622#post95622']Mit Sicherheit keine Diagnose im Sinne von Krankheitsbenennung. Sonst wäre ein besonders gut funktionierendes Gehör oder sehr scharfe Augen auch eine. Es ist nur eine Abweichung vom Durchschnitt. Mit schwierigen Folgen für manche, aber das ist ein anderes Thema.[/QUOTE] Da muß ich Dir in gewisser Weise widersprechen. Es ist keine Abweichung vom Durchschnitt. Ich habe so ein extrem gutes Gehör. Das war früher nicht so und hat sich eher im Laufe der Jahre ins Extreme entwickelt. Es nervt gewaltig und endet mit Kopfschmerzen: - wenn man im Restaurant ist und von 5 Nebentischen jedes einzelne gesprochene Wort hört auch wenn man es gar nicht will. Man kann das Hören nicht abstellen, man verarbeitet irgendwie alles was man hört, ob man nun will oder nicht - der Fernseher auf Lautstärke 2 in meinen Ohren gällert, wo andere kaum etwas verstehen - man selber auf eine Geräuschkulisse bzw. bestimmte Töne/Tonlagen empfindlichst reagiert, während andere diese nicht mal ansatzweise als störend empfinden bzw. wahrnehmen - man Konzerte jedweder musikalischer Art meidet, weil es einfach schmerzt - man Zahnschmerzen bekommt, wenn der Sohn auf der Gitarre einen Ton spielt, den man nicht ertragen kann - man in einer Gesprächsrunde gehörtechnisch nichts mehr richtig verarbeiten kann, weil der Gastgeber Musik im Hintergrund laufen läßt Für diese Problematik erntet man Unverständnis und man traut sich gar nicht von seinem Problem zu erzählen. Standardantwort: "Besser zu gut als schlecht hören." Bei der Antwort erkennt man sofort: der Gegenüber hat nichts von dem verstanden was ich gerade erklärt habe. Mit meinem "Luxusproblem" bin ich beim HNO-Arzt gewesen und habe meine Beschwerden mit einer gewissen Scham geschildert. Der Arzt hat das nicht auf die leichte Schulter genommen und meinte, daß soetwas viele Ursachen haben kann. Nach vielen Tests wurde bei mir eine Hyperakusis diagnostiziert. Soetwas ist tatsächlich krankhaft und kann/muß behandelt werden. By the way: selbst derjenige der sogenannte "Adleraugen" hat bekommt zur Entlastung seiner Augen bisweilen eine Brille verschrieben.
  • [quote='Sumpitt','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95699#post95699']Da muß ich Dir in gewisser Weise widersprechen. Es ist keine Abweichung vom Durchschnitt. Ich habe so ein extrem gutes Gehör. Das war früher nicht so und hat sich eher im Laufe der Jahre ins Extreme entwickelt. Es nervt gewaltig und endet mit Kopfschmerzen: (....) By the way: selbst derjenige der sogenannte "Adleraugen" hat bekommt zur Entlastung seiner Augen bisweilen eine Brille verschrieben.[/QUOTE] Da kannst du mal sehen, was ich alles nicht weiß ;-) Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Form der Abweichung vom Durchschnitt sehr belastend ist und das u.U. auch medizinische Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Individuum zu schonen. Aber ist dieses Phänomen per se eine Erkrankung, oder kann es nur zu einer Erkrankung führen, weil die Umgebung mit ihren Reizen zu überwältigend ist? Verstehst du was ich meine? Ich sehe das immer noch parallel zu der Hochsensibilität. Auch hier geht es meist darum, dass mit den Reizen der Umwelt auf eine gewisse Art und Weise verfahren wird, damit man nicht in der Folge erkrankt. Daher sehe ich nicht die Hochsensibilität selbst als Erkrankung (also keine Diagnose), sondern eher als erhöhte Vulnerabilität, die bei nicht Beachtung zur Erkrankung führt. So wie der mit den "Adleraugen" eine Brille trägt, um sich zu schonen. Aber wie so oft, so dürften auch hier die Grenzen fließend sein. Wie ist das eigentlich, wenn man ein überscharfes Gehör hat? Wie kannst du dich schonen? Ich stelle mir das so vor, dass das schwieriger ist als bei den Adleraugen. Interessant finde ich die Diagnose Hyperakusis. Hyper- bedeutet über-, also mehr als das Erträgliche(?), zumindest meist mehr als das Zuträgliche (z.B. auch Hypertonie). Hochsensibel bedeutet aber nicht hypersensibel. Da scheint ein Unterschied drin zu stecken. Daher bleibe ich bei: Hochsensibel ist keine Diagnose.
  • Die Begriffe "hochsensibel" und "hypersensibel" werden sicher häufig synonym verwendet. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es da eine scharfe Abgrenzung gibt. @Sumpitt: Hyperakusis tritt häufig beim Asperger-Syndrom auf. Was Du da schreibst, hört sich sehr typisch dafür an.
  • @Sumpitt: das ist ja hoechst interessant, habe ich bei Erwachsenen vorher nicht davon gehoert. Ich kenne ein paar Kinder, die zuviel hoeren. Fuer sie ist es ein echtes Problem in der Schule. Meinem Sohn, der sich ueber den Laerm im Sportumkleideraum in der Schule beklagt hat, habe ich uebrigens Ohrenschuetzer gekauft. Sie sind schoen gelb und gross, aber... so fuehlt er sich von mir ernst genommen. Seine Mitschueler meinten zuerst zu ihm: deine Mutter ist ja verrueckt, aber danach standen sie Schlange, um die Dinger anzuprobieren. Ich werde mir auch Ohrenschuetzer besorgen fuer laengere Reisen mit der S-Bahn, letztes Mal bin ich vor Laerm fast ohnmaechtig geworden, 1 Stunde 40 Minuten Hoellenlaerm...
  • [quote='Kimmie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95713#post95713']Die Begriffe "hochsensibel" und "hypersensibel" werden sicher häufig synonym verwendet. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es da eine scharfe Abgrenzung gibt.[/QUOTE] Sie mögen oft synonym verwendet werden, sind aber trotzdem nicht in der Bedeutung gleich. [I]Hyper[/I]- und [I]hoch[/I]- sind eigentlich gut voneinander abzugrenzen, so rein semantisch, allerdings wird es in der Tat immer wieder Grauzonen geben, wo [I]hoch[/I]- zu [I]hyper[/I]- wird. Das gilt sicherlich auch für [I]hypersensibel[/I] und [I]hochsensibel[/I]. Das macht aber immer noch nicht aus jedem Hochsensiblen einen Hypersensiblen. Oh Mann, jetzt spalte ich schon bei über 30 Grad im Schatten Haare. Gesund ist das vermutlich auch nicht...;)
  • [quote='Honigbiene','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95716#post95716'] Oh Mann, jetzt spalte ich schon bei über 30 Grad im Schatten Haare. Gesund ist das vermutlich auch nicht...;)[/QUOTE] Nee, ganz bestimmt nicht. Ich denke, du hast schon alles sehr gut erklaert und viele Informationen geliefert. Du hast auch schon so viel Geduld und Ausdauer bewiesen, so viel habe ich nicht! Dieses Thema hat hoffentlich einigen Leuten was gebracht, und eine Diskussion kann man endlos fortsetzen. Muss man aber nicht. :)
  • [COLOR=Blue][quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95714#post95714'] Ich werde mir auch Ohrenschuetzer besorgen fuer laengere Reisen mit der S-Bahn, letztes Mal bin ich vor Laerm fast ohnmaechtig geworden, 1 Stunde 40 Minuten Hoellenlaerm...[/QUOTE] Seit einigen Jahren fahre ich in öffentlichen Verkehrsmitteln nur mit Gehörschutz. Der Lärm an sich, laut redende Reisende, die Lautsprecherdurchsagen sind mir einfach zuviel. Vor einigen Tagen war ich im Bereich U-Bahn/S-Bahn am Münchner Hauptbahnhof, den ich sonst meide, da es mir einfach zu heftig dort ist. Nun, meine S-Bahn war gerade weg und ich musste 15 Minuten dort unten warten. Grausam, :eek: habe mir meine bunten Ohropax in die Ohren gesteckt und versucht zu überleben. Mein Freund der neben mir auf einer Bank sass, hat derweil ein Nickerchen gemacht. Er fährt jeden Tag morgens und abends durch diesen Moloch, wie er es nennt. Ich könnte das nicht und bin froh, nicht in München zu leben und zu arbeiten. Aufgrund der Informationen auf Zartbesaitet und weiteren Infos möchte ich von mir auch behaupten hochsensibel zu sein. Hier habe ich es in Worte gefasst gefunden, was ich früher kaum ausdrücken konnte. Engelchen [/COLOR]
  • [quote='Honigbiene','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95716#post95716']Sie mögen oft synonym verwendet werden, sind aber trotzdem nicht in der Bedeutung gleich. [I]Hyper[/I]- und [I]hoch[/I]- sind eigentlich gut voneinander abzugrenzen, so rein semantisch, [/QUOTE] Natuerlich. Meine Ueberlegung, ob es da ueberhaupt einer scharfe Abgrenzung gibt, bezog sich speziell auf die Verwendung der Begriffe "hochsensibel" und "hypersensibel". Was da "nur" "hoch" und was schon "hyper" ist, ist letztlich eine Definitionsfrage. Zudem ist das Empfinden auch subjektiv: was fuer den einen schon eine Hypersensibilitaet ist, die ihn ernsthaft einschraenkt und belastet, ist fuer einen anderen vielleicht nur eine "erhoehte" Sensibilitaet, mit der er gut umgehen kann. Aber ich stimme auch zu, dass "hypersensibel" fuer eine "richtige" Diagnose der korrektere Begriff waere.:) Aber der Test auf zartbesaitet.net ist ja kein medizinischer Test. [quote='Honigbiene','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=95716#post95716']Oh Mann, jetzt spalte ich schon bei über 30 Grad im Schatten Haare. Gesund ist das vermutlich auch nicht...;) [/QUOTE] :-DWas ist schon gesund?
  • Mh interessant. Einige Punkte treffen tatsächlich auf mich zu. Zum Bsp. bin ich hoch anfällig für Stimmungen zwischen den Menschen. Ich bemerke sofort, wenn es jemandem nicht gut geht, er glücklich, gereizt ist etc. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich fühle es einfach. War schon als Kind so. Ich dachte immer das wäre sowas wie "Bauchgefühl", dass jeder hat. Aber anscheinend doch nicht.