Wieder mal RTL

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Ich hab auch so meine Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit. Und ehrlich: es ist gar nicht so einfach, plötzlich viel Zeit zu haben. Zum einen weiß ich dann häufig nichts mit mir und meiner Zeit anzufangen, zum anderen ist ständig das schlechte Gewissen im Nacken (sinngemäß: "faule Sau, was hast du es doch gut, sieh mal zu, dass du wieder Arbeit kriegst") und ich kann mich oft gar nicht so richtig freuen bzw. die freie Zeit auch wirklich genießen. Dazu kommen die ständigen Geldsorgen, weil man ja nur knapp Geld zur Verfügung hat. Im Endeffekt ist für mich Arbeitslosigkeit viel mit Stress verbunden, auch wenn ich definitiv kein Zeitproblem habe. Dann kommen die anderen von der Arbeit nach Hause und fragen dich, was du so gemacht hast - tja, hm. Viel zu erzählen habe ich da meist nicht. Dann möchte dieser oder jener mit dir ausgehen, was unternehmen, und ich weiß schon vorher, dass ich entweder gar kein Geld ausgeben kann oder nur sehr wenig, wodurch viele Sachen schonmal ausfallen. Und irgendwann wird man halt nicht mehr gefragt, oder der Partner brummelt vor sich hin, dass das alles ganz schön ins Geld geht (weil er fast alles selbst bezahlen muss, für zwei). Solche Erfahrungen wirken auf mich dann auch nicht gerade unternehmungsfördernd... was bleibt? zuhause rumhängen (umfasst bei mir alle Dinge, die man zuhause machen kann), spazierengehen, in die Bibliothek gehen. Und sich einladen lassen :cool: Wenn ich mir die Liste anschaue und selbst gerade eher schlechter Stimmung bin (Neigung zu Depressiven Einbrüchen), fällt die Wahl meist auf ersteres. Und schon bin ich im Arbeitslosenklischee drin ;) und sumpfe im schlimmsten Fall nur vor mich hin. Und sich pflegen wird dann auch irgendwann zum Thema, wenns arg wird, weil: wozu sich kümmern? Gibt ja "keinen Grund"... so kommt eins zum anderen. Bei mir variiert das alles, mal gehts besser, mal schlechter. Aber die anderen fragen sich natürlich, was ich den lieben langen Tag mache. Was das Essen angeht: es ist in dem Zusammenhang natürlich dann auch sehr "einfach", nicht mehr selbst zu kochen oder einfach zu essen "was da ist", weil der Elan fehlt. Ich esse dann eher unregelmäßig, wann es mir grad passt, wenn mir auffällt, dass ich doch Hunger habe... allerdings achte ich durch meine Unverträglichkeit schon darauf, was ich zu mir nehme. Wenn man in der Beziehung keine Einschränkung hat, lockt das Fastfood und die Fertigsuppe, weil es bestechend wenig Auswand bedeutet - nicht unbedingt, weil es besonders gut schmeckt... Ich kann mir gut vorstellen, dass sich so einige Arbeitslose ziemlich gehen lassen - aber nicht, weil sie einfach nur faul sind. Nutzlos sein, abgelehnt werden, Absagen bekommen, das kann einen auf Dauer ziemlich fertig machen. Auch ist dann da dieses: "Es ist nicht dauerhaft, also machs dir am besten gar nciht erst gemütlich, du bist in Warteposition für einen Arbeitsplatz. Wenn du dich so einrichtest, findest du am Ende nur sehr schwer wieder zurück." Da hänge ich also sozusagen in der Schwebe. Ich denke mal, dass diese (unbewußten) Gedanken so einige Arbeitslose haben. Und Schwebezustand, Warteposition - das zerrt an den Nerven, würde ich sagen. Ich halte es also für schwieriger, als Arbeitslose einen gewissen Lebensstandard aufrechtzuerhalten, als als regulärer Arbeitnehmer. Auch wenn das natürlich letzten Endes individuell unterschiedlich ist. Gruß Dani
  • @pamina: Ihr beide habt aber nicht die Einstellung gehabt, dass ihr nutzlos seid. Ihr habt euch weiter entwickelt, weil ihr einen Sinn darin gesehen habt. Bei mir wuerde es auch so sein: Ich wuerde nicht in einen Loch fallen, wenn ich arbeitslos werde. Aber das kann nicht jeder, denke ich. Nordlicht, du hast meine Vermutungen bestaetigt. Arbeitslosigkeit ist eben ein grosser Stress, und nicht jeder kann diesem Stress widerstehen -- leider.
  • @ Nordlicht Ja, vieles kann ich nachvollziehen. Ich finde es aber im Grunde sehr ähnlich wie mit dem Dicksein: Arbeitslosigkeit ist vor allem deshalb so schlimm, weil es gesellschaftlich geächtet wird. Schafft man es, sich davon zu lösen (wohlgemerkt, ohne sich darauf auszuruhen!), kann man diese Zeit für sich nutzen - selbst so erlebt. Gruß, Britt
  • Und wieder gibts eine der unsäglichen "Dickenabspeck"-Soaps, eine BL-Nachahmung, läuft jeweils Di abends und auf RTL sonntags um 16.45 Uhr, wer sich das antun will. Wieder stellen sich bedauernswerte Menschen zur Verfügung, den Massenvoyeurismus zu befriedigen ... Aber was kann man von einem TV erwarten, das nun diese seltsamen Ami-Quäl-Sendungen für sich entdeckt hat und diese als neuesten Sommer-Guckmagnet-Schlager vorstellt? Oh Herr, lass Hirn regnen ...
  • Vergiss nicht: Es ist Sommer, saure Gurken Zeit... Da läuft doch alles gut, was den Körper auf "bikinitauglich" trimmt. Da ist doch jedes Mittel recht!
  • Ich war auch eine Zeit arbeitslos, allerdings muss ich gestehen, dass es nur wenige Monate waren. Ich habe in der Zeit noch bewusster darauf geachtet, dass ich nicht zunehme, nicht ständig vor dem TV sitze und die Zeit lieber mit lesen oder auch ehrenamtlicher Arbeit verbringe. Es liegt natürlich immer an den Menschen selbst, wenn sie einfach keine Lust mehr haben, was aus ihrem Leben zu machen, dann fällt man einfach schnell in dieses Loch und leider auch das bekannte Klischee: allein zuhaus vor dem Fernseher mit ungesunder Ernährung. Übrigens: es ist auch genauso ein Klischee, dass man steinreich sein muss, um sich halbwegs gesund zu ernähren :)
  • [quote='loomi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=96312#post96312']Es liegt natürlich immer an den Menschen selbst, wenn sie einfach keine Lust mehr haben, was aus ihrem Leben zu machen, dann fällt man einfach schnell in dieses Loch und leider auch das bekannte Klischee: allein zuhaus vor dem Fernseher mit ungesunder Ernährung.[/QUOTE] Nuja, an fehlender Lust liegts längst nicht immer. Arbeitslos zu sein bedeutet einfach eine Menge Stress bzw. psychische Belastung, und nicht jeder kann damit umgehen. I schlimmsten Fall sieht man sich ohnmöchtig dabei zu, wie man in Depressionen versinkt und den Alltag nicht mehr bewältigen kann, geschweige denn Arbeit suchen. Ich bewundere diejenigen, die es schaffen, diesen Stress wegzustecken! Mir gelingt das leider nicht immer so gut, auch wenn ich jetzt längst nicht total versinke. Es ist eher so ne Art "das-Rettungsboot-hat-ein-Leck-und-die-Küste-ist-noch-zu-weit-zum-Schwimmen-entfernt"-Gefühl... und solang ich was an Bord hab, womit ich das Leck (vorübergehend) stopfen kann, gehts... oder wenn ich einfach in ein anderes Rettungsboot umsteigen kann. Manch andere gehen vielleicht erstmal unter und müssen schwimmen - wenn dann keine Hilfe kommt, sind sie irgendwann "verloren", mehr oder weniger, oder landen auf einer einsamen Insel. Ich und meine Metaphern wieder... aber ich hoffe, dass das anschaulich genug ist :-D Gruß Dani