Adipositas aus einer mehrperspektivischen Sicht

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    • Offizieller Beitrag
    [URL='http://www.werner-walisch.at/Adipositas%20V2%20Systeme%20Walisch.pdf']http://www.werner-walisch.at/Adipositas%20V2%20Systeme%20Walisch.pdf[/URL] In diesem Artikel von Werner Walisch wird u.a. die Sichtweise "adipös = prinzipiell krank" in Frage gestellt.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Hey, im ersten Moment dachte ich, der heißt "Walfisch"!:hopps: Aber Spaß beiseite, ich finde schon, da sind einige interressante Aspekte zu lesen. Auf jeden Fall zeigt es auf, das man über die Adipositas nichts Grundsätzliches weiß und das es diskriminierend ist, von verantwortlicher Seite auf die "Dicken" zu zeigen, das sie KRANK und Schuldig sind. Kaum kommt man in`s Arztzimmer, schon hat der Durchschnittsmediziner sein Urteil gebildet.Und man wird "runtergehunzt". Dabei sind die Ursachen ganz woanders und es ist niemals "eine Krankheit für sich alleine" . Das zeigt auch diese Abhandlung deutlich. Nur ich hatte beim Lesen das Gefühl, das man davon ausgehend noch tiefer in diese komplexe Situation hätte einsteigen müssen. Auch das Fazit ist etwas dürftig. Auf jeden Fall ist "Dicksein" eine Eigenschaft und keine Krankheit an sich. Wie alle Eigenschaften kann sie aber sehr belastend sein.Muß aber nicht. Wahr ist auch, das bei allen Therapien total die Familie, der Alltag vergessen wird. Wir sind eingebunden in irgendein "Lebenssystem". Da kann man nicht fahrlässig sagen : "Ändere Dein Leben, dann wird alles anders, dann wirst Du dünn!" Das ist aber nicht so. Man kann nicht alles ändern, auch ist man seiner eigenen Körperlichkeit verbunden, es gibt subtile Lebensebenen, in denen man steckt, man steht auch in Abhängigkeiten, ob wir die wollen oder nicht. Auch ist diese "Lebensstiländerung" eine zu leichtfertig hingeworfene Floskel,da ist das Scheitern vorauszusehen, weil es eben am Alltag vorbeigeht und nur eine "Theorie", welche aber dann fatal wird, weil man sich beim Scheitern total mies und schuldig fühlt. Mir ist es leider auch so gegangen, ich kam aus der Klinik mit vielen gutgemeinten Vorsätzen, aber es scheiterte an den alltäglichen Begegnungen und an meiner menschlichen Fehlbarkeit. In so einer Klinik ist alles durchorganisiert, so ist das Leben aber nicht, da sind viele unvorhersehbare Dinge und chaotische Vorkomnisse, denen man sich aber dann akut stellen muß und auch einfach, auch ohne es zu wollen, beeinflußt wird. Aber man sagt auch zuviel von der sogenannten "Eigenverantwortung", dieses Wort wird mißbraucht von denen, die die Verantwortung tragen und um die Unzulänglichkeit des Systems auf den einzelnen abzuwälzen. Und der Einzelne steht nun auf einmal alleine da, ist überfordert und kann nur scheitern, weil die Solidargemeinschaft nicht mehr funktioniert. Auch dazu gehört das Thema "Adipositas", nur in einem gut abgestimmten Solidarsystem kann man auch "gesund" Dick leben. Aber so ist es mal eben (leider) nicht!! Da nützen auch keine klugen Professoren oder sonstige, die das alles immer nur "isoliert" betrachten und dem Ganzen in keinster Weise gerecht werden. Und es wird immer und immer wieder vergessen, das der Mensch eben auch "eine Medaille" ist, also 2 Seiten hat. Wir leben einmal "nach außen" und andererseits auch " nach innen" . Ich weiß jetzt nicht,ob ich das richtig rüber bringen kann, aber man macht sich bewußt und unbewußt sich und anderen öfters was vor. Ich denke da gerade als Beispiel an die Bischöfin Käßmann. Sie hat sich total und auch ehrlich öffentlich eingesetzt, aber es gibt da auch eine andere Seite - so kam es m.E. zu dem unglücklichen Umstand des entdeckten Alkoholgenusses. Dies ist absolut menschlich, wir sind wechselhaft und können nie "statisch" leben. Deswegen funktionieren auch keine starren Kontrollsysteme , wo wir das Essen immer aufschreiben müssen und uns auf Dauer Quälen, um abzunehmen. Irgendwann entgleist es. Und dann kommt der Punkt, wo man dann nachläßt und sogar aufgibt. Weil wir anders sind,eben wechselhaft und in einem uns gegebenen Beziehungsgeflecht stehen. Da sind wir eben so, wie es sich aus verschiedenen Ursachen her entwickelt hat, wie eben bei uns "dick"! Hm- deswegen kann man das auch nicht wegoperieren !! Insofern ist dieser Bericht gut, weil er endlich mal versucht, verschiedene Aspekte einzubringen und unternimmt, mal die Adipositas von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Ryana .

    6 Mal editiert, zuletzt von Ryana ()

  • Ein recht reflektierter Artikel, aber ehrlich gesagt, war das alles für mich nichts Neues. Und ich bin kein Soziologieprofessor... Und was mir etwas sauer aufgestoßen ist, das ist die Selbstverständlichkeit, mit der Adipositas selbstredend irgendwie therapiert werden muss. Der multifaktorielle Ansatz schön und gut, aber was ist, wenn ich nicht abnehmen [I]will[/I], und mich dicker besser fühle? Der Punkt zu Distanzregulierung ist für mich persönlich eigentlich der wichtigste. Ich kann mein Verhalten ändern, ich kann meine Ernährung umstellen, aber ich kann nicht die Umwelt ändern. Natürlich könnte ich an meiner Einstellung zum Verhalten der Umwelt arbeiten, aber das wäre nie vollkommen möglich. Also wozu soll ich mich verbiegen, wenn mein Fett mich vor Verletzung schützt?
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91165#post91165']Also wozu soll ich mich verbiegen, wenn mein Fett mich vor Verletzung schützt?[/QUOTE] Liebe Sophie könntest Du dies bitte mal genauer erklären? Ich glaube nicht, dass einen Fett wirklich vor Verletzungen schützen kann bzw. denke ich, dass es andere und bessere Wege gibt um sich vor Verletzungen zu schützen. Ich glaube nämlich, dass man nur in dem Maße verletzbar ist wie man es selbst zulässt. Nichtsdestotrotz finde ich es ok, wenn jemand nicht abnehmen will - warum auch immer!
  • hallo hummelchen fett kann ganz wörtlich vor verletzungen schützen und tut es jeden tag. dicke alte menschen brechen sich z.b wesentlich seltener den oberschenkelhalsknochen, wenn sie stürzen. osteoporose ist seltener und somit die damit verbundenen brüche...
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91169#post91169']hallo hummelchen fett kann ganz wörtlich vor verletzungen schützen und tut es jeden tag. dicke alte menschen brechen sich z.b wesentlich seltener den oberschenkelhalsknochen, wenn sie stürzen. osteoporose ist seltener und somit die damit verbundenen brüche...[/QUOTE] Ich denke auch insofern, als dass man mit mehr Masse nicht selten auch als stärker gilt. Eine kleine zierliche Person "muss beschützt werden". Einer dicken Frau traut man eher zu, sich selber schützen zu können. Sie wirkt vielleicht repektabler und wird deshalb nicht so leicht angreifbar. Das auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist ja die Fülle gerade auch hier und da der Grund, warum jemand (z.B. verbal) angegriffen wird.
  • Da Sophie den Schutz vor Verletzung im Zusammenhang mit Distanzregulierung erwähnt hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass es ihr tatsächlich um den Schutz vor emotionaler Verletzung ging. Gerade als Frau [I]kann[/I] einen ein übergewichtiger Körper ja (zumindest subjektiv empfunden) sehr gut davor schützen, dass man beispielsweise ständig von Männern angesprochen oder in sexueller Hinsicht angemacht wird. Und wie Itsme ja schon sagte, gelten dicke Menschen oft spontan erstmal als dickfellig und weniger empfindlich. Allerdings sehe ich gerade darin eben auch eine Gefahr und habe es selbst auch schon so erlebt: gerade weil ich eben so stabil und stark und unempfindlich wirk(t)e, wurde ich auch mitunter nicht geschont von einigen Mitmenschen. Das muss also nicht immer ein Vorteil sein... Zu dem Artikel: Ich begrüße diese Auseinandersetzung auch sehr und denke, es ist klar dass auch darauf eingegangen wird, wie man familientherapeutisch mit Adipösen arbeiten kann, weil der Artikel ja offenbar auch in einer Zeitschrift für systemische Arbeit (Therapie oder Beratung) erschienen ist. Ich würde es deshalb auch nicht so auffassen, dass der Autor voraussetzt, das jeder Mensch mit Adipositats therapiebedürftig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von dramaqueen () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Dramaqueen hat den Nagel auf den Kopf getroffen. In einer Männerwelt mit 4% Frauenanteil, schützt mich mein Fett davor, a) überhaupt als Frau wahrgenommen und damit als weniger wichtig kategorisiert zu werden, und b) sexuell belästigt zu werden. Und was Belästigungen angeht, habe ich schon alles erlebt: von anzüglichem Grinsen bis hin zur Vergewaltigung. Als Dicke ist frau vom Radar dieser Typen verschwunden - blöde Sprüche über meine Figur prallen da schon eher an mir ab. Ich nenne deshalb mein Übergewicht immer "meine Burka aus Fett". Ich erlebe es jetzt gerade wieder: kaum habe ich mein Binge Eating im Griff und (jetzt im 2stelligen Kilobereich) Gewicht verloren, geht das Gebaggere wieder los. Nichts gegen einen kleinen Flirt, und ich lass mich auch gern anfassen, aber nur von Menschen, die ich mir aussuche. Ich bin schwer in Versuchung, mir alles bewusst wieder anzufressen. Ich könnte nun trainieren, anders mit Belästigungen umzugehen, mich direkter zu wehren anstatt durch "Unattraktivität", oder dass ich meine negativen Empfindungen irgendwie wegschalte, aber das übersteigt im Moment meine Kräfte - da prasselt zur Zeit zuviel auf mich ein, mit dem ich emotional fertig werden muss. Ich müsste mich anstrengen, meine Persönlichkeit, meinen Umgang mit der Welt verändern, das meine ich mit "Verbiegen". Das Fett ist da der "leichtere" Weg. Und es ist tatsächlich so: ich werde als Dicke mehr respektiert, ich habe in den Augen der Leute "mehr Gewicht", gelte als stärker, und das macht mir vieles einfacher.
  • [QUOTE] Ich könnte nun trainieren, anders mit Belästigungen umzugehen, mich direkter zu wehren anstatt durch "Unattraktivität", oder dass ich meine negativen Empfindungen irgendwie wegschalte, aber das übersteigt im Moment meine Kräfte - da prasselt zur Zeit zuviel auf mich ein, mit dem ich emotional fertig werden muss. Ich müsste mich anstrengen, meine Persönlichkeit, meinen Umgang mit der Welt verändern, das meine ich mit "Verbiegen". Das Fett ist da der "leichtere" Weg.[/QUOTE] ja, warum eigentlich nicht? ich kann das gut nachvollziehen, auch wenn ich es nicht so erlebt habe, weil ich figürlich "schon immer" weit außerhalb des gängigen beuteschemas lag. ich wäre vermutlich völlig hilflos, sollte sich das gängige schönheitsideal plötzlich richtung "richtig dick" wandeln und hinz und kunz sich veranlasst sehen zu baggern oder gar zu grabschen.
  • Ich frage mich gerade, ob es wirklich stimmt, dass dicke Frauen überhaupt nicht als Frauen wahrgenommen werden. Mag ich gar nicht bestreiten, habe ich selber aber schon ganz anders erlebt. Egal ob dünn oder dick, belästigt wird man erfahrungsgemäß vor allem dann, wenn man einen schüchternen, hilflosen oder gehemmten Eindruck erweckt. Kann es vielleicht sein, dass du dich jetzt ganz und gar ungezwungen benimmst und genau deswegen die gegenteilige Erfahrung machst? Sorry, du schreibst ja, dass es nach der Gewichtsabnahme "wieder los" geht. Deshalb mag ich korrigieren: ändert sich bei einer Zu- oder Abnahme wirklich nur das Gewicht oder auch das eigene Verhalten?

    Einmal editiert, zuletzt von Boewi () aus folgendem Grund: Korrektur eingefügt

  • [quote='Boewi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91186#post91186']Sorry, du schreibst ja, dass es nach der Gewichtsabnahme "wieder los" geht. Deshalb mag ich korrigieren: ändert sich bei einer Zu- oder Abnahme wirklich nur das Gewicht oder auch das eigene Verhalten?[/QUOTE] Ich denke es ist beides. Aus meiner Erfahrung stehe ich mit einem bestimmten Körperumfang für die allermeisten Menschen irgendwann außerhalb der Kategorie "Frau" (vielleicht für einige sogar fast außerhalb der Kategorie "Mensch", aber das ist noch mal eine andere Diskussion...) und das hat zur Folge, dass ich zum einen nicht von Männern angesprochen werde, darüber hinaus aber auch z.B. für andere Frauen weniger Konkurrenz darstelle. Die gehen dann auch anders mit mir um, weil sie mich wohl als eine Art Neutrum wahrnehmen. Und für mich trifft es bestimmt auch zu dass ich mich mit weniger Gewicht anders bewege und verhalte, als mit mehr. Außerdem definiere ich selbst mich ja innerlich dann auch immer noch als nicht der weiblichen Norm entsprechend und damit quasi aus dem 'Rennen der Geschlechter' ausgeschieden. Und das macht sicherlich auch wieder was mit meiner Ausstrahlung... Aber auf alle Fälle glaube ich nicht, dass es langfristig für mich die richtige Lösung wäre, mir einen Schutzpanzer anzufuttern oder zu erhalten, um nicht mit diesen Themen konfrontiert zu werden. Das wäre aus meiner Sicht klar eine Form Vermeidung (kenne ich zur Genüge von meinen sozialen Ängsten...) und die würde mich letztlich auch in diesem Bereich nicht glücklich machen. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass es sich in solchen Fällen wirklich lohnt, daran zu arbeiten, dass man sich auch mit einem weniger gewichtigen Körper schützen kann und sicher fühlt. :-o
  • [quote='Boewi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91186#post91186']Ich frage mich gerade, ob es wirklich stimmt, dass dicke Frauen überhaupt nicht als Frauen wahrgenommen werden. Mag ich gar nicht bestreiten, habe ich selber aber schon ganz anders erlebt. Egal ob dünn oder dick, belästigt wird man erfahrungsgemäß vor allem dann, wenn man einen schüchternen, hilflosen oder gehemmten Eindruck erweckt. [/QUOTE] Das sehe ich auch so. Ich bin sowohl mit annähernd Normalgewicht, als auch mit 50kg Übergewicht angeflirtet worden. Vielleicht konnte ich ein paar quantitative Unterschiede feststellen. Das kann aber auch damit zu tun haben, dass ich jetzt älter bin und zudem weniger in Kneipen oder Discos unterwegs bin. Die Qualität der Anmache jedoch, die hat sich nicht mit dem Gewicht, sondern mit meinem Selbstvertrauen geändert. Glücklicherweise bin ich nie vergewaltigt worden. Aber übergriffige Anmachversuche habe ich schon hinter mir. Diese passierten jedoch unabhängig vom Übergewicht nur in Phasen, in denen ich mich selbst für häßlich, fett und wertlos hielt.
  • @Sophie. Danke, dass Du das nochmal so ausführlich erklärt hast! Ich verstehe jetzt besser, was Du meinst. Ansosnten teile ich eher die Erfahrungen von Babelfisch. Und ich werde ganz sicher als Frau wahrgenommen und nicht als Neutrum - auch mit 140 kg! LG Hummelchen
  • [quote='Boewi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91186#post91186']Ich frage mich gerade, ob es wirklich stimmt, dass dicke Frauen überhaupt nicht als Frauen wahrgenommen werden.[/QUOTE] Zur Ergänzung: Ich habe mich ganz lange auch einfach nicht als Frau wahrgenommen - oder als sexuelles Wesen for that matter. Dieser Kanal war bei mir gar nicht offen. Ich habe mich selbst auch als Neutrum wahrgenommen und fühlte mich auch von anderen darin bestätigt. Ich kann allerdings davon ausgehen, dass nicht alle mich so gesehen haben und ich tatsächlich auch mal angeflirtet wurde. Allerdings habe ich es gar nicht gemerkt (und andere mussten mir das dann erklären)! Sophies Bild von der Burka aus Fett kann ich gut nachvollziehen. Aber ich denke, dass das Innenbild und Außenbild sich gegenseitig sehr beeinflussen können.
  • [quote='sombra_blanca','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=91219#post91219']Ich habe mich ganz lange auch einfach nicht als Frau wahrgenommen - oder als sexuelles Wesen for that matter. Dieser Kanal war bei mir gar nicht offen. Ich habe mich selbst auch als Neutrum wahrgenommen und fühlte mich auch von anderen darin bestätigt.[/QUOTE]Da kann ich Dir nur zustimmen, ist mir fast immer genauso gegangen. Viele Jahre hatte sich bei mir der Eindruck immer wieder bestätigt und vertieft, dass ich immer nur als "Kumpel" aber nie als mehr angesehen wurde. Die eventuellen Ausnahmen habe ich dann gar nicht als solche erkennen können.
  • sombra_blanca [quote] Ich kann allerdings davon ausgehen, dass nicht alle mich so gesehen haben und ich tatsächlich auch mal angeflirtet wurde. Allerdings habe ich es gar nicht gemerkt (und andere mussten mir das dann erklären)![/quote] Das passiert auch schlanken Frauen! Eine nahestehende, schlanke Frau empfindet das ebenso. [U]Ich[/U] sehe so manchen Blick von Männern auf sie, [U]sie selber[/U] bemerkt die gar nicht. Und das - bin ich überzeugt, dass das der Grund ist - weil sie meint, sie wirke nicht weiblich genug. Immer wieder sage ich ihr, dass dies nur ihre Eigenwahrnehmung ist, zweitens jeder Mensch einen anderen Geschmack hat und ergo nicht alle Männer auf das kleine Sexbömbchen stehen und drittens, sie sehr wohl weiblich aussieht, nur eben nicht aufgedonnert, sondern auf zurückhaltendere Art.
  • Ich glaube, dass der Aspekt "Übergewicht als Schutz" noch eine andere Komponente hat. Bei mir habe ich festgestellt, dass das Gewicht einfach ein konstantes Problem war. Wenn mich etwas in meinem Leben überfordert hat, habe ich erst mal versucht abzunehmen. Das konnte ich irgendwie angehen, wenn ich das andere Problem schon nicht lösen konnte - und irgendwie habe ich mir immer alles so zurechtgelegt, das ich das eigentliche Problem besser lösen könnte, wenn ich erst mal abgenommen habe. Als ich dann aufgehört habe (naja, versucht habe aufzuhören) mein Gewicht als Problem zu sehen, ist es mir nicht nur einmal schwer gefallen, mich dem eigentlichen Problem direkt zu stellen.
  • Wollmaus, das bedeutet, dass sich Gewichtsabnahme bei Dir IMMER mit unangenehmen Gefühlen verbunden hat ... ?
  • Hallo Brit, eher umgekehrt - ich habe in Problemsituationen beschlossen diese erst einmal mit einer Gewichtsabnahme anzugehen und das war dann eher mit Euphorie verbunden, dass dann ja alles besser wird und dass ich das jetzt in der Hand habe. Als ich endlich wirklich glücklich war, musste ich noch für den Amtsarzt abnehmen, aber als ich das endlich geschafft hatte, habe ich angefangen mich von dieser Maschinerie zu befreien. Grüße, wollmaus