Was genau bedeutet eigentlich essgestört? Ich fühle mich nicht so!

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  • Hi ihr lieben, Die Frage stelle ich mir jeden Tag. Essgestört ist doch eigentlich wenn man eine Störung/Problem mit der Nahrung hat oder? Ich meine ob man jetzt zuviel, zu wenig oder gar nicht ist oder es wieder zum Vorschein bringt (am falschen Ende der Verdauung). :confused: Ich fühle mich nicht so, vielleicht habe ich mittlerweile auch eine völlig gestörte Wahrnehmung mir gegenüber??? :cool2: (Kommendes ist auf unter der Woche bezogen) Ich stehe auf Frühstücke (wenn ich nicht dazu komme, hole ich es im Büro nach), meißt Müsli oder Cornflakes. Dann esse ich immer noch Obst (Apfel/Orange...) als Zwischenmahlzeit, wobei ich ja auch auf den Zucker achten muss, da Diabetikerin. Mittag mache ich mir meißt eine kleinigkeit (Suppe, Toast, Brot...) nachmittag habe ich immer einen kleinen Saft oder Joghurt oder Molke oder Buttermilch dabei. Abends wird bei uns gekocht. Vor dem schlafen gehen gibt es auch noch einen Joghurt oder Obst da mir sonst der Zucker runterrauscht. Am WE allerdings stehe/n ich/wir oft erst um 10/11 Uhr auf da gibt es bei uns laaaaangen Brunch. Nachmittagssnack. Abendessen. Spötmahlzeit. Klar esse ich auch ab und zu mal Chips oder süsses. Keine Frage. Aber ich sehe dieses Verhalten nicht als Essstörung. Wie seht ihr das als Aussenstehende? Gruß Chrissy
  • Ob Du essgestört bist, kann ich so von außen ganz sicher nicht beurteilen. Aber wenn ich mir Deinen Ernährungsplan so anschaue, wundert mich bei den Unmengen an Kohlenhydraten nicht, dass Dein Zucker nachts "abrauscht". Da sollte ganz sicher einiges umgestellt werden - hast Du mal eine Ernährungsberatung bekommen wegen dem Diabetes? Wie wirst Du behandelt - nimmst Du Tabletten oder musst Du Insulin spritzen?
  • als Außenstehende kann man diese Frage nicht beantworten. Wenn das so dein Durchschnitt ist, was du am Tage so konsomierst, bist du es bestimmt nicht. Aber als Diabetiker essgestört das glaube ich, wäre schneller Selbstmord. Ich denke, du bist es nicht. Aber ich muß Darcy rechtgeben, eine Ernährungsberatung wäre trotzdem nicht schlecht. Da liegt einiges im argen.
  • Hallo ihr lieben, Ich spritze Insulin und seit ich das tue, habe ich ettliche Kilos zugenommen die sehr anhänglich sind. Mit abrauschen meine ich das er fällt. Manchmal isses so arg, dass ich nachts manchmal meinen Schatz wecken muss, damit er mir einen Kaba macht das der Zucker hoch geht und ich auf toilette kann. Bzw manchmal komme ich vom Schwindelgefühl her grade noch auf toilette, wo ich immer Traubenzucker oder Gummibärchen liegen habe. Man kann mich sehr schlecht einstellen, da ich irgendwie ein Mischtyp bin. Kein reiner Typ 2 aber auch kein Typ eins. Bei mir arbeitet die Bauchspeicheldrüse manchmal und manchmal nicht (was man von aussen nicht einsehen kann;)) Ich habe Tage/Wochen dabei wo ich wenig bis gar kein Insulin spritzen muss. Und dann gibt es Tage/Wochen wo ich mich dumm und dämlich spritze. Gruß Chrissy
  • Sorry, aber bei DER Ernährung glaube ich Dir sofort, dass Du schlecht einzustellen bist. Vielleicht solltest Du mit Deinem Diabetologen (und falls Du keinen hast, lass Dich vom Hausarzt zu einem überweisen) über eine stationäre Einstellung inklusive Ernährungsberatung/Diabetesschulung sprechen. SO jedenfalls solltest Du nicht weitermachen - sonst wirst Du nicht alt.
  • Auf die Gefahr hin, gänzlich doof dazustehen, Darcy, aber: Was genau ist so schlimm an dieser Ernährung? Kannst Du es mir mal kurz erläutern? Es gibt Zeiten, wo mir Elefants Speiseplan sehr vertraut vorkommt... :-o
  • Es sind viel zu viele Kohlenhydrate, noch dazu solche, die den Blutzuckerspiegel in kurzer Zeit in heftige Höhen jagen. Durch das Insulin wird er dann natürlich genauso heftig wieder runtergedrückt - was Elfefant als "abrauschen" bezeichnet. Wer das mal erlebt hat (kalter Schweiß, Zittern, Übelkeit ... man fühlt sich wirklich absolut mies) und aber auch erlebt hat, wie leicht man diese Unterzuckerung wieder beheben kann (und aber auch beheben MUSS, der Körper zwingt einen direktdazu), indem man wieder was Süßes isst oder trinkt (macht Elfefant ja auch), der weiß, was für ein teuflisches Spiel das ist. Hoch-Runter-Hoch-Runter ... Insulin wirkt dabei auch noch wie ein Fettschlüssel - je mehr Insulin, desto mehr Fett in den Zellen. Wundert mich also nicht, dass sie mit dieser Ernährung in Kombination mit Insulinspritzen massiv zugenommen hat. Unterbrechen kann man diesen verhängnisvollen Kreislauf nur, indem man die Kohlenhydrate massiv reduziert und die wenigen, die man noch isst, als langkettige KH zu sich nimmt. Dadurch ist weniger Insulin nötig, der Blutzuckerspiegel bleibt stabil, man gerät in keine Unterzuckerung, wo man wieder essen muss. Angesichts des schlecht behandelten Diabetes scheint übrigens die Sportgruppe aus dem anderen Thema definitiv nicht angebracht zu sein, moderate Bewegung in Form von Gehen/Spazieren/Walken (langsam) oder Schwimmen bzw. Radeln wären deutlich besser.
  • [quote='gabriele','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86407#post86407']@ Darcy was sind den langkettige KH?[/quote] Also ich hol da mal ein bissel aus: Es gibt sogenannte Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker (z.B. Traubenzucker, Fruchtzucker, Kristallzucker, Raffinose), die sehr schnell vom Kreislauf aufgenommen werden und einen sehr raschen Blutzuckeranstieg bewirken (und damit auch eine hohe Insulinausschüttung) und sogenannte Vielfachzucker (z.B. Stärke, Cellulose), die sehr langsam abgebaut werden (um über den Darm in den Blutkreislauf zu gelangen, müssen sie aufgespalten werden, bis aus diesen langen Molekülketten Einfachzucker werden). Da diese Aufspaltung (=Verdauung) eine Weile dauert, wird auch nicht der ganze Zucker auf einen Schlag ins Blut abgegeben - der Blutzucker steigt also nur langsam an und ebenso wird vom Körper nur moderat Insulin abgegeben. Generell ist es aber eben so, dass alle Kohlenhydrate eine BZ-Erhöhung und damit auch eine Ausschüttung von Insulin mit sich bringen. Typ2-Diabetiker haben aber eigentlich immer auch eine (vorhergehende) Insulinresistenz, d.h. sie brauchen viel mehr Insulin, als eigentlich nötig wäre, weil ihre Zellen schon nicht mehr so gut drauf reagieren. Wenn man nun aber Kohlenhydrat arm isst, kann man diesen ewigen Kreislauf unterbrechen und mit Glück erholen sich sogar die Zellen und die Insulinresistenz geht zurück. Wenn man sich nun Elfefants Ernährung ansieht, fällt recht schnell auf, wo der Hase im Pfeffer liegt. Frühstück (Müsli oder Cornflakes) - Kohlenhydrate pur. Zwischenmahlzeit (Obst) - Kohlenhydrate pur. Mittagessen (Suppe - wird wohl auch eher keine klare Brühe sein, sondern was mit Einlage wie Nudeln oder Reis, Brot) - Kohlenhydrate. Nachmittag (Saft, Molke oder Joghurt - pur??) wieder Kohlenhydrate (zumindest im Saft). Abendessen wird gekocht, was auch immer - aber garantiert wieder mit Kohlenhydraten in Form von Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Und dann vor dem Schlafengehen noch Obst - Kohlenhydrate - damit der Zucker nicht "abrauscht" - was er natürlich trotzdem tut, da ja die Kohlenhydrate die Insulinausschüttung im Körper provozieren und dadurch für das Abrauschen des Blutzuckers sorgen. Dem wirkt sie dann durch Kakao (natürlich mit Zucker = Kohlenhydrate) entgegen ... Dass das so nicht funktionieren kann, sollte jedem einleuchten. Ist aber die typische Kohlenhydratmast, die so gern als "gesunde Ernährung" verkauft wird.
  • Verbessere mich, wenn ich das falsch erinnere, aber die kurzkettigen Kohlenhydrate nennt man doch die leeren Kohlenhydrate? Und die langkettigen KHs sind die, für die der Körper auch viel Energie verbraucht, um sie aufzuspalten/zu verarbeiten?
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86413#post86413']Verbessere mich, wenn ich das falsch erinnere, aber die kurzkettigen Kohlenhydrate nennt man doch die leeren Kohlenhydrate? Und die langkettigen KHs sind die, für die der Körper auch viel Energie verbraucht, um sie aufzuspalten/zu verarbeiten?[/quote] Ja, das erinnerst Du falsch. Das "leer" bezieht sich darauf, dass z.B. Raffinadezucker keinerlei Vitamine oder sonstiges mitbringt. In Traubensaft z.B. sind aber auch kurzkettige KH drin, die aber aufgrund der anderen Inhaltsstoffe nicht als leer bezeichnet werden. Wieviel Energie zum Aufspalten langkettiger KH nötig ist, weiß ich nicht. Aber sicher nicht so viel, dass es sich nennenswert auswirken würde.
  • Also essgestört wirkt dein Speiseplan und dein Ernährungsverhalten so wie hier dokumentiert erstmal nicht. Es klingt zumindest nach einiger Regelmäßigkeit und ich lese auch nicht heraus, dass du mit den Mengen Probleme hast. Genau beurteilen kann man das natürlich nicht, vielleicht würde es dir helfen, einfach mal 2 Wochen ein Esstagebuch zu führen, wo du wirklich alles aufschreibst (inklusive Getränke), was du zu dir nimmst. Womöglich entdeckst du dann noch irgendwas, was auffällig ist bezüglich Menge, Zeit oder Häufigkeit oder eben auch, was du vielleicht gerade nicht zu dir nimmst. Es wurde schon bemerkt, dass du recht kohlenhydratlastig isst, vielleicht gibt es da Möglichkeiten wie du das etwas umstellen kannst mit Dingen, die dich ebenfalls sättigen und dir schmecken. Ich esse auch gern kohlenhydratreich (Brot, Kartoffeln, Kuchen), und werde mir den Thread auch mal zum Anlass nehmen, wieder mehr Ballaststoffe und Eiweiß in den Speiseplan aufzunehmen. Mir schmeckt zum Beispiel eingelegtes Gemüse gut, wie gefüllte Champignons (mit Käse), Oliven mit Mandeln gefüllt, Artischockenböden im Salat mit Ei, Ofengemüse mit Sour Cream.
  • Hallo Darcy, ich vermute, dass ich mich ebenfalls zu kohlenhydratlastig ernähre (vgl. auch meinen Thread bzgl. Metformin). Wie könnte denn konkret eine Ernährung aussehen, die optimal für Leute wie uns wäre? Nach meinem Verständnis wären das solche Dinge wie z.B. gedünsteter Fisch mit Gemüse oder Salat. Oder? Mein Problem ist nun leider, dass ich Gemüse und Salate nur in relativ kleinen Mengen vertrage - esse ich mehr, bekomme ich Durchfall. Könntest du mal ein Beispiel für ein optimales Frühstück, Mittagessen und Abendbrot nennen? Was wäre als Zwischenmalzeit geeignet? Liebe Grüße Grazia
  • Hallo Grazia, so eine generelle Empfehlung für alle kann und möchte ich nicht geben. Wenn Du möchtest, schreibe ich Dir per PN, wie meine Ernährung so aussieht (öffentlich könnte das als Diätempfehlung gesehen werden, deshalb lasse ich das lieber). Meld Dich einfach, wenn Du magst.
  • Hallo Darcy, vielen Dank für das Angebot, das ich natürlich gerne annehme! Du hast eine PN. :-) Liebe Grüße Grazia
  • Hallo ihr lieben, Also ich bin bei einem Diabetologen und dieser Ernährungsplan ist mit ihm und seiner Frau (Ernährungsberaterin) so abgesprochen, erst mal. Bin ja noch in der Testphase. Ernährungsprotokoll schreibe ich täglich, da der Arzt ja sehen muss was man wie ergänzen oder ändern kann/muss. Tagsüber ist mein Zucker so völlig in Ordnung nur Nachts sackt er ab, was laut Arzt an meinem Schlafverhalten liegen kann (muss demnächst mal in ein Schlaflabor) Ich schlafe sehr sehr unruhig und stehe nachts auch öfter auf und gehe spazieren oder putze sogar (woran ich mich aber am nächsten morgen nicht erinnern kann). Ich habe diese nächtlichen Unterzuckerungen auch nur wenn ich besonders unruhig/viel unterwegs war. Zur Suppe muss ich sagen koche ich die 99% selber (Samstag ist immer Suppenkochtag wo ich für die ganze Woche koche und dann einfriere). Entweder als Gemüsesuppe oder mit Knochen als Fleischbrühe (wo dann auch Gemüse reinkommt). Und ach so Nudeln, Brot und co esse ich 99% Vollkorn (muss für mich immer extra dann machen, mein Freund meidet das wie der Teufel das Weihwasser:grins:) Aber natürlich bin ich für Tipps immer offen. Gruß Chrissy PS: Hintergrund für die Frage war, das man mich in einer Klinik für Essgestörte unterbringen wollte/will...
  • Zu den ernährungsphysiologischen Fragen können andere hier Fundierteres beitragen, ich frage mich halt, ob der Abfall des Blutzuckerspiegels nicht mit einer vorherigen vermehrten Insulinausschüttung aufgrund von starker Kohlenhydratzufuhr am Abend zusammenhängen könnte, ihr esst ja abends warm. Aber wie gesagt, ich weiß es nicht genau. Was mich interessieren würde, wenn du Esstagebuch führst, du dich offenbar an die ärztlichen Empfehlungen hälst (oder habe ich das missverstanden), mit welcher Begründung genau möchte man dich denn in eine Klinik für Essstörungen einweisen? Was genau wird denn an deinem Essverhalten als problematisch angesehen? Edit nach wiederholtem Lesen deines Eintrages: Das, was du oben beschrieben hattest, ist das nun dein Esssplan oder dein sonstiges Essverhalten, was du auch vor der Behandlung hattest. Wenn du vorher natürlich völlig anders gegessen hast, dann wäre das ja eigentlich eher die Grundlage, auf der man schauen müsste, ob da eventuell Ansätze einer Essstörung vorhanden wäre.
  • Mir persönlich fällt an mir auf, dass ich die gleichen Dinge (z.B. Nudeln) zu unterschiedlichen Tageszeiten (mittags/abends) unterschiedlich vertrage. Mittags unterzuckere ich nach einer Portion Nudeln schon mal - abends kommt das eigentlich nie vor (wenn ich denn mal ausnahmsweise abends warm esse). Liebe Grüße Grazia
  • [quote='Grazia','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86455#post86455']Mir persönlich fällt an mir auf, dass ich die gleichen Dinge (z.B. Nudeln) zu unterschiedlichen Tageszeiten (mittags/abends) unterschiedlich vertrage. Mittags unterzuckere ich nach einer Portion Nudeln schon mal - abends kommt das eigentlich nie vor (wenn ich denn mal ausnahmsweise abends warm esse). Liebe Grüße Grazia[/quote] Interessant, bei mir ist es nach übermäßigem Kohlehydratkonsum am Abend nämlich so, dass ich entweder nachts mit Heißhunger auf Süßes aufwache oder aber spätestens am Morgen dann massiv hungrig bin (speziell auf Brot oder Cornflakes dann). Tagsüber ist mir sowas noch nicht massiv aufgefallen (kann aber auch an der Wahrnehmung liegen).
  • Für mich hat der Begriff "Essstörung" nicht nur etwas mit der Ernährung als solches zu tun und ist nicht immer in Essensplänen abzulesen. Für mich hat der Begriff immer auch eine psychische Komponenten, die sehr unterschiedlich aussehen kann. Sprich durch das Essen als Mittel zum Zweck werden eigentlich andere Probleme "gelöst" (das werden sie natürlich leider nicht). Auf manche wirkt Essen beruhigend, für andere ist es vielleicht sich nicht spüren zu müssen, weil man beim Essen oft gar nicht richtig "da" ist, für wieder andere ist es vielleicht etwas Regeressives und und und... Oft ist auch eine Störung beim Körperschema bzw. generell im Verhältnis zum eigenen Körper dabei. Die Formel: Zeig mir was du isst und ich sag dir ob du essgestört bist, funktioniert also denke ich nicht. Und nicht nur das Essen hat bei einer Essstörung oft eine bestimmte Psychische Funktion (die es herauszufinden gilt), sondern auch das Übergewicht kann das haben. Es ist also ein sehr sehr vielseitiges Thema. Zum Thema Kohlenhydrate und so haben ja viele schon was geschrieben. Momentan gehen die Diabetologen (und auch andere Ärzte) weg von den Kohlehydraten und hin zum vermehrten Eiweiß. Ob überhaupt KH und wenn ja zu welchen Tageszeiten etc. darüber streiten sich die Geister noch. Mehr mag ich dazu auch nicht schreiben, weil auch das in Richtung "Diätempfehlung" gedeutet werden könnte. Wenn du mehr drüber wissen magst, kannst du mir ja eine PN schreiben. Bin momentan selbst auf der Suche, das Optimale gegen die Insulinresistenz zu finden. Viele Grüße, alegria
  • [QUOTE]PS: Hintergrund für die Frage war, das man mich in einer Klinik für Essgestörte unterbringen wollte/will... [/QUOTE] Warum?
  • Man kann doch auch essgestört sein, obwohl die Tagesmahlzeiten vielleicht meist völlig i.O. sind!? Ich empfinde mich jedenfalls so. Ich habe ein gestörtes Verhältnis zum Essen, weil ich damit gern alles möglich kompeniere (Stress, Angst, Trauer, Ärger .....). Das ist nun mal eine gewisse Sucht - und dass ich mich dabei aufs Essen fixiere, liegt an den vielen Diäten, die ich früher machte. Dadurch wurde mein Essverhalten nachhaltig gestört. Jetzt versuche ich täglich neu, damit klarzukommen, damit ich mich nicht wahllos zufuttere. Meist gelingt mir das ganz gut ... manchmal nicht. Aber egal, wie der Tag war - die Essstörung ist trotzdem da.
  • [quote='Andra1963','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86480#post86480']Man kann doch auch essgestört sein, obwohl die Tagesmahlzeiten vielleicht meist völlig i.O. sind!? Ich empfinde mich jedenfalls so. [/quote] Selbstverständlich. Das hat auch niemand bestritten. Hier schrieb nur eine Userin, sie empfinde sich nicht als essgstört. Ihr Ernährungsstil schien auf den ersten Blick nicht großartig auffällig. Von Essanfällen und Zwanghaftigkeit in Bezug aufs Essen erwähnte sie nichts. Ich denke, deswegen und aufgrund von Mangel an weiteren Informationen kann man hier nur sehr schlecht beurteilen, ob ein gestörtes Verhältnis zum Essen besteht. Es ist halt alles Spekulation, man könnte ja auch unterstellen, dass bei ihr allein aufgrund der Tatsache, dass sie dick ist auf eine Essstörung geschlossen wurde. Ich glaube, wenn man einmal über langer Jahre ein gestörtes Verhältnis zum Essen hatte, ist es sehr schwer sich gänzlich davon zu lösen. Manche finden halt einen Weg, es in Maßen halten zu können mit der Zeit. Für meinen Teil ist einiges an Druck weg seit längerer Zeit, d.h. meine klassischen Fressanfälle und Ein-Tages-Gelade bei Gelegenheit finden so gut wie nicht mehr statt, dennoch esse ich hier und da zur Beruhigung und zum Besserfühlen mehr als sonst. Es ist aber längst nicht mehr so belastend und auch nicht mehr so allgegenwärtig. Ob da eine komplette "Heilung" möglich ist, wage ich zumindest bei mir zu bezweifeln. Ich würde aber mein Essverhalten aber insgesamt heute nicht mehr als wirklich gestört beschreiben, wenn ich beim Arzt darüber sprechen würde, vom äußeren her mögen aber viele sicher über mich etwas anderes denken.
  • [quote='alegria','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86460#post86460']Zum Thema Kohlenhydrate und so haben ja viele schon was geschrieben. Momentan gehen die Diabetologen (und auch andere Ärzte) weg von den Kohlehydraten und hin zum vermehrten Eiweiß. [/quote] Und in ein paar Jahren werden die Dialysepatienten die Kliniken stürmen... Ich bin Anfang des Monats mal den Empfehlungen einer Ernährungsberaterin gefolgt und eine KH-arme, eiweißreiche Kost ausprobiert. Nach zwei Wochen war ich regelrecht krank: Kopfweh, Pickel, Hautjucken, Übelkeit, Durchfall, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Heißhunger, es fühlte sich an wie ein massiver Dauer-Alkoholkater. Meine Nieren haben die Eiweißabbauprodukte nicht mehr gepackt. Nach Rückkehr zu meiner gewohnten Ach-so-bösen KH-lastigen Kost dauerte es fast eine Woche, bis ich mich wieder im Lot fühlte. Nie wieder! Bei Diabetespatienten mag kontrollierte KH-Zufuhr vielleicht Sinn machen, als Nichtdiabetikerin bleibe ich bei maximal 0,8 g Eiweiß pro Tag und Kilo Körpergewicht, wie mir mein alter (leider verrenteter) Hausarzt empfohlen hatte, um meine leichte Niereninsuffizienz (Stadium 2, entstanden durch bakterielle Infektion des Harntrakts) unter Kontrolle zu halten.
  • Der Weg zu mehr Eiweiß statt KH ist ja auch falsch. Es geht darum, mehr Fett zu essen, statt KH, da Fett eben als Energielieferant anstelle der KH im Körper genutzt werden kann. Eiweiß sollte nur geringfügig erhöht werden (wenn vorher sehr wenig Eiweiß gegessen wurde) - ansonsten kommt es eben zu den beschriebenen Nierenproblemen. Aber viel Fett (vor allem ungesättigtes, natürliches Fett, kein Industriepamps wie Magarine!) zu propagieren kommt ja tatsächlich der Ketzerei gleich - DAS geht ja nun gar nicht, denn Fett macht fett *Ironie!.