Was genau bedeutet eigentlich essgestört? Ich fühle mich nicht so!

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  • Darcy, genau das wollte ich gerade auch schreiben. Ich stimme dir da zu - das mit dem zu viel Eiweiß geht nicht gut...
  • Letztendlich läuft es doch immer wieder darauf hinaus, dass eine "gesunde Mischkost" das beste ist! Wenn man sagt "weniger KHs!!!", dann hat das natürlich schon seine Berechtigung, weil dann gleichzeitig so was wie Süßigkeiten, Kuchen etc. reduziert wird, bzw. dass sich darüber Gedanken gemacht werden ... und Teller voller Nudeln mit verdünntem Tomatenmark z.B. finde ich auch nicht so sinnvoll! Ich bin mittlerweile bei den KHs auch eher sparsam - gerade bei den typisch-deutschen "Sättigungsbeilagen" wie Kartoffeln, Nudeln, Reis. Nicht, dass ich sie verdamme - aber ich esse wenig davon und dafür mehr Gemüse (oft auch im Restaurant), mein Eiweiß (wie z.B. das Stück Fleisch oder Fisch) bleibt dabei von der Menge allerdings gleich. So viel Fleisch o.ä. wollte ich auch nicht essen - das käme mir auch nicht richtig vor. Diese Ernährung bekommt mir am besten! Und auch hier gilt: alles in Maßen und keine Verbote! So geht es mir gut!
  • [QUOTE]Letztendlich läuft es doch immer wieder darauf hinaus, dass eine "gesunde Mischkost" das beste ist![/QUOTE] Kannst Du "gesunde Mischkost" bitte mal definieren? Und vielleicht auch grad mal begründen, wieso das für alle das beste sein soll?
  • Ich denke, jeder weiß, was unter "gesunder Mischkost" zu verstehen ist - das muss und will ich nicht mit Grammzahlen thematisieren. Und - ja! Es ist sicherlich die gesündeste Ernährung, gerade vor dem Hintergrund, was in den letzten Jahren so an Theorien als ultimativ-richtig erkoren wurden ... "Fett macht Fett" ... möglichst viele KHs ... dann die ganzen Diäten ... Süßstoff statt Zucker .... jetzt möglichste wenig KHs, dafür viel Eiweiß ... Würde man es beherzigen, von allem in Maßen zu essen, dann kann man sicherlich nichts falsch machen. Aber wenn du das anders siehst, dann steht dir das natürlich zu.
  • Ich wollte keine Grammzahlen, sondern DEINE Definition von "gesunder Mischkost". Also in Deinen Worten, was Du darunter verstehst. Um zu wissen, ob ich das anders sehe, müsste ich erstmal genau wissen, wie Du das siehst :)
  • [quote='Andra1963','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86495#post86495']Ich denke, jeder weiß, was unter "gesunder Mischkost" zu verstehen ist - das muss und will ich nicht mit Grammzahlen thematisieren. [/quote] Ich habe zwar eine vage Vorstellung davon, aber wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht genau, wie "gesunde Mischkost" aussehen soll. Von allem etwas essen? Von manchem mehr, von anderem weniger essen? Welche Mischung ist gesund? Ich habe den Begriff zwar auch schon mal gehört, aber gerade jetzt wird mir klar, dass ich eine Definition nicht geben könnte... [quote]Würde man es beherzigen, von allem in Maßen zu essen, dann kann man sicherlich nichts falsch machen. [/quote]Da fängt es doch schon an. Was heißt "in Maßen"? Welche Maße? "In Maßen und keine Verbote" hört sich für mich nach einem schwierigen Drahtseilakt an...
  • Ok. Gesunde Mischkost ist für mich, dass man möglichst abwechslungsreich isst - und eben "LEBENS"-mittel: sprich wenig Fastfood und Fertiggerichte, Trockenfutter z.B., was man mit Wasser anrührt usw. Gesunde Mischkost zum Frühstück wäre für mich z.B:. Vollkornbrot mit Butter, Aufschnitt wie Käse oder Schinken o.ä. - oder auch Marmelade, Honig. Dazu Obst und Joghurt. Oder Müsli. Ei. Mittags: Gemüse, Salat mit Fleisch oder Fisch oder Eiern - dazu Soße, die möglichst nicht aus der Tüte kommt, Kartoffeln o.ä. Oder Eintopf. Zum Nachtisch Quark mit Obst. Abends: wie Frühstück. Oder Salat mit etwas Fleisch oder Fisch und Brot. Oder Suppe. "In Maßen - ohne Verbote" .... damit meine ich, dass man nicht von einem Lebensmittel Unmengen futtern soll und sich anderes verbietet. Dass man nicht z.B. das Fett ganz reduziert - oder die KHs - und dafür riesige Mengen Eiweiß (möglichst noch aufgestockt mit Shakes o.ä.) zu sich nimmt. Zum einen ist das schon schlecht, weil Verbote und Verzicht meist Heißhunger auslösen ... zum anderen muss man einfach damit rechnen, dass der Körper reagiert, wenn er auf einmal riesige Mengen Vollkorn oder so bekommt - noch dazu ohne Fett ... oder viel Eiweiß, was die Nieren belasten kann ... usw. Das bezieht sich auch auf Süßigkeiten und Kuchen usw. - also kein Verbot, aber möglichst auch keine Unmengen. Pro Tag vielleicht 50 g Schoki, 1 Stück Kuchen ... das wäre so meine Richtlinie .... Weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe - aber mit dieser Ernährung geht es mir immer noch am besten ... was aber nicht ausschließt, dass sie auch mal anders aussieht ....
  • Danke für die Erklärung. Wenn das für Dich so gut verträglich ist und Du damit gesund bist, ist das doch super. Für mich wäre diese Ernährung eine Katastrophe bzw. war es. Ungefähr so habe ich gegessen und definitiv auch keine großen Mengen (außer wenn ich einen Essanfall hatte). Ergebnis war, dass ich literweise Wasser in den Beinen hatte, mein Körper eine Insulinresistenz entwickelt hat, sodass ich kurz vor dem Diabetes stehe, ich hatte einen Reizdarm und ständig Verdauungsprobleme und über das Gewicht brauch ich gar nicht erst reden. Gesund war das für mich also definitiv nicht.
  • Und wieso? Zu den KHs habe ich ja in einem vorherigen Beitrag schon geschrieben - ich esse sie bewusst und auch nicht viel. Ist ja ein Unterschied, ob man 2 kleine Kartoffeln isst oder einen ganzen Berg .... als Beispiel. Und natürlich ist es auch so, dass jede Ernährung sich nach evt. Unverträglichkeiten, Allergien, Krankheiten richten muss.
  • Wieso? Das weiß ich so genau leider nicht. Von alleine wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, dass meine Probleme mit den Kohlenhydraten zusammenhängen. Aber nachdem ich die weglasse, geht es mir deutlich besser. Ich habe übrigens auch nicht bergeweise Kartoffeln gegessen - als Beilage waren es in der Regel 2-3 (je nach Größe).
  • [quote='Elfefant','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86385#post86385']Hi ihr lieben, Die Frage stelle ich mir jeden Tag. Essgestört ist doch eigentlich wenn man eine Störung/Problem mit der Nahrung hat oder? Ich meine ob man jetzt zuviel, zu wenig oder gar nicht ist oder es wieder zum Vorschein bringt (am falschen Ende der Verdauung). :confused: Ich fühle mich nicht so, vielleicht habe ich mittlerweile auch eine völlig gestörte Wahrnehmung mir gegenüber??? :cool2: (Kommendes ist auf unter der Woche bezogen) Ich stehe auf Frühstücke (wenn ich nicht dazu komme, hole ich es im Büro nach), meißt Müsli oder Cornflakes. Dann esse ich immer noch Obst (Apfel/Orange...) als Zwischenmahlzeit, wobei ich ja auch auf den Zucker achten muss, da Diabetikerin. Mittag mache ich mir meißt eine kleinigkeit (Suppe, Toast, Brot...) nachmittag habe ich immer einen kleinen Saft oder Joghurt oder Molke oder Buttermilch dabei. Abends wird bei uns gekocht. Vor dem schlafen gehen gibt es auch noch einen Joghurt oder Obst da mir sonst der Zucker runterrauscht. Am WE allerdings stehe/n ich/wir oft erst um 10/11 Uhr auf da gibt es bei uns laaaaangen Brunch. Nachmittagssnack. Abendessen. Spötmahlzeit. Klar esse ich auch ab und zu mal Chips oder süsses. Keine Frage. Aber ich sehe dieses Verhalten nicht als Essstörung. Wie seht ihr das als Aussenstehende? Gruß Chrissy[/quote] Ich möchte gerne nochmal was zur Ausgangsfrage dieses Threads sagen. Zum Einen finde ich die von dir geschilderte Ernährung jetzt nicht auffallend KH-lastig und zum anderen auch sonst nicht sonderlich auffällig. Wie einige andere ja schon sagten, definiert sich eine Essstörung auch nicht (nur) über Auffälligkeiten im Essverhalten sondern es geht um ganz unterschiedliche Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Thema Essen und Körper. Typische Symptome einer Essstörung sind: [LIST] [*]Untergewicht oder Übergewicht [*]Andauernde mentale Beschäftigung mit Nahrung oder nahrungsbezogenen Themen [*]Einschränkung der Kalorienzufuhr (angefangen bei Vermeidung von hochkalorischen, fetthaltigen oder kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln, über Verwendung von Appetitzüglern oder Nikotin zur Appetitkontrolle, (Selbst)beschränkung auf eine oder zwei Mahlzeit pro Tag, Vermeidung von Essen in Gemeinschaft aus Scham über das eigene Essverhalten oder um Kommentare anderer über das eigene Essverhalten zu vermeiden, bis hin zur Nutzung von Zungenpiercings oder Selbstverletzungen im Mundraum, um die Nahrungsaufnahme zu erschweren) [*]Gegensteuernde Maßnahmen (wie z.B. Erbrechen, Benutzung von pflanzlichen oder chemischen Abführmitteln, wassertreibenden Substanzen, Schilddrüsenhormonen, Exzessiver Sport - d.h. Sport der nicht mehr der Fitness oder dem Wohlbefinden dient, sondern nur dem Kalorienverbrauch oder auch Weglassen von Insulin (bei Typ-1-Diabetes) um Zucker mit dem Urin auszuscheiden) [*]eine gestörte Mahlzeitenstruktur (z.B. nur eine Mahlzeit am Tag, Essen ohne feste Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt, Essen unter Stress zusätzlich außerhalb von Mahlzeiten oder ein Großteil der Nahrungsaufnahme findet zwischen 20:00 und 06:00 statt sowie essen wenn andere schlafen oder nach nächtlichem Erwachen) [*]Essanfälle (als Episode von Nahrungszufuhr, bei der die übliche Kontrolle verloren geht oder erst gar nicht ausgeübt wird) [*]gesundheitliche Gefährdung (durch Störungen von Elektrolytstoffwechsel, Nierenfunktion, Herzrhythmus, Knochenstoffwechsel, Blutdruck oder Sexualhormone) [*]eine beeinträchtigte Lebensqualität (durch Beschäftigung mit Nahrung und nahrungsbezogenen Themen zulasten von interpersonellen Kontakten, Freizeit oder Arbeit und verminderte Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit) [size=8]Quelle: eigene Zusammenfassung eines Vortrags von Schweiger & Sipos, 2009[/SIZE] [/LIST] Was davon für dich persönlich zutrifft, musst du letztlich selber prüfen. Wichtigste Voraussetzung um etwas überhaupt als (psychische) Störung bezeichnen zu können ist jedoch nicht nur aus meiner Sicht, dass sich der Betroffene selbst in seiner Lebensqualität beeinträchtigt oder eben gestört fühlt. Ich frage mich auch wie es kommt, dass man dich in einer Klinik für Essstörungen unterbringen will. Wer will denn das und aus welchem Grund? Zur Frage der ausgewogenen Ernährung finde ich persönlich, dass meine Ernährung ein Gleichgewicht von allen Nährstoffen enthalten sollte (also Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und so weiter...). Außerdem habe ich herausgefunden dass eine Struktur mit 3 vernüfntig portinierten Mahlzeiten für mich am besten funktioniert. So habe ich zwischen den Mahlzeiten keinen Hunger und kann mich bei den Mahlzeiten sattessen. Ich hatte vor einigen Wochen in Absprache mit einer kompetenten Ernährungsberaterin auch mal einen Versuch mit weniger Kohlenhydraten gestartet, in der Hoffnung dann die Insulinzufuhr reduzieren zu können und so eine weitere Gewichtsabnahme zu begünstigen. Konkret habe ich nur beim Frühstück statt Brot Obst mit Quark gegessen. Ich war von der Protionsgröße auch erstmal normal gesättigt aber nach einiger Zeit (leider deutlich vor der Mittagessenszeit) bekam ich starke Hungergefühle. nachdem ich das einige Tage beobchtet hatte und sich daran nichts veränderte, ich aber anfing wieder die gut bekannten Essstörungsgedanken und Essensdrang zu bekommen, habe ich den Versuch dann abgebrochen. Ganz offensichtlich ist es üfr mich nicht gut, morgens die KH-Zufuhr zu reduzieren. Abend sieht das schon anders aus, da scheine ich eher Fett, Eiweiß und Gemüse zu vertragen und habe da auch mehr Lust drauf zu dieser Uhrzeit. Die KH fehlen mir dann gar nicht, wenn es keine gibt. Was ich damit sagen will: Es ist Wirklich so eine individuelle Sache mit der passenden Ernährung, dass ich auch diese Trendwende weg von den KH und hin zu mehr Fett, Eiweiß oder was auch immer äußerst skeptisch sehe. Ich bin dafür, dass wirklich jeder sich dem Selbstversuch unterziehen sollte um rauszufinden, was er gut verträgt und was nicht! :holy:
  • Ist ja Einiges passiert hier seit gestern, WOW. Danke, Darcy, für Deine logischen und gut verständlichen Infos! :) Finde ich einfach klasse, wie Du das erklärt hast. Ich muß da, glaube ich, auch mal ein bischen genauer gucken, was wir da wann so essen.:cool: Echt interessant. Und einleuchtend, was die Folgen betrifft!
  • [QUOTE]Nutzung von Zungenpiercings [...] im Mundraum, um die Nahrungsaufnahme zu erschweren[/QUOTE] Sorry, aber sowas kann sich nur jemand ausdenken, der sich damit nicht auskennt. Ein Zungenpiercing erschwert die Nahrungsaufnahme maximal in den ersten 3 Tagen nach dem Stechen, danach ist es völlig unproblematisch. Wie man daran eine Essstörung festmachen kann, versteh ich absolut nicht. [QUOTE]beim Frühstück statt Brot Obst mit Quark gegessen. Ich war von der Protionsgröße auch erstmal normal gesättigt aber nach einiger Zeit (leider deutlich vor der Mittagessenszeit) bekam ich starke Hungergefühle.[/QUOTE] Obst ist ja nun auch nicht KH-arm. Noch dazu geht der enthaltene Zucker sehr schnell ins Blut und sorgte bei Dir durch den folgenden Insulinstoß möglicherweise für einen raschen BZ-Abfall und damit für vorzeitigen Hunger trotz ausreichender Mahlzeitengröße. Ich hatte das übrigens anfangs auch - nachdem mir der Zusammenhang klar war, lasse ich diese Kombination weg. @Aitack: Danke für das Lob, ich habs gern gemacht.
  • [quote='dramaqueen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86538#post86538'] Typische Symptome einer Essstörung sind: [LIST] [*]Untergewicht oder Übergewicht [/LIST] [/quote] Na, das stimmt ja nun eben nicht. :rolleyes: Bulimikerinnen haben oft ein unauffälliges Normalgewicht und sind trotzdem essgestört. Und nicht jeder, der dünn oder dick ist, ist magersüchtig bzw. esssüchtig. An der Figur kann man keine Essstörung und kein "normales Essverhalten" ablesen - weder in die eine noch in die andere Richtung!!
  • Es wäre gut, wenn ihr genauer lesen würdet was da steht bevor ihr dazu Stellung nehmt... @Darcy: Da steht ausdrücklich "bis hin zur Nutzung von Zungenpiercings oder Selbstverletzungen im Mundraum, [U]um die Nahrungsaufnahme zu erschweren[/U]" und damit ist auch genau das gemeint, also Zungenpiercings mit genau diesem Zweck. Du glaubst vielleicht nicht was Menschen sich so alles antun können... @Lea: Die Überschrift lautet "typische Symptome" und definitiv gehören Über- oder Untergewicht zu den typischen Symptomen einer Essstörung, was aber nicht heißt, dass jeder Essgestörte das erfüllen muss oder umgekehrt jeder Über- oder Untergewichtige auch essgestört ist. Diagnosen sind immer eine Sammlung möglicher und typischer Symptome, die aber deshalb nicht alle bei jedem erfüllt werden müssen.
  • [quote='dramaqueen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86560#post86560']Es wäre gut, wenn ihr genauer lesen würdet was da steht bevor ihr dazu Stellung nehmt... @Lea: Die Überschrift lautet "typische Symptome" und definitiv gehören Über- oder Untergewicht zu den typischen Symptomen einer Essstörung, was aber nicht heißt, dass jeder Essgestörte das erfüllen muss oder umgekehrt jeder Über- oder Untergewichtige auch essgestört ist. Diagnosen sind immer eine Sammlung möglicher und typischer Symptome, die aber deshalb nicht alle bei jedem erfüllt werden müssen.[/quote] Ich bleibe dabei: Über- oder Untergewicht ist [I][U]kein[/U][/I] typisches Symptom einer Essstörung. Typisch hieße ja, dass die meisten Dünnen oder Dicken eine Essstörung hätten, und dem ist eben nicht so. Über- u. Untergewicht kommen bei Essstörungen vor, es gibt aber auch jede Menge anderer Ursachen, warum jemand dick oder dünn ist. Daher ist weder Über- noch Untergewicht ein [I]spezifisches [/I]bzw. [I]typisches [/I]Symptom einer Essstörung. Im Übrigen habe ich durchaus genau gelesen, was Du geschrieben hast. Ich stimme dem nur nicht zu.
  • [quote='Lea','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86561#post86561']Ich bleibe dabei: Über- oder Untergewicht ist [I][U]kein[/U][/I] typisches Symptom einer Essstörung. Typisch hieße ja, dass die meisten Dünnen oder Dicken eine Essstörung hätten, und dem ist eben nicht so. Über- u. Untergewicht kommen bei Essstörungen vor, es gibt aber auch jede Menge anderer Ursachen, warum jemand dick oder dünn ist. Daher ist weder Über- noch Untergewicht ein [I]spezifisches [/I]bzw. [I]typisches [/I]Symptom einer Essstörung. [/quote] Edit, weil nochmal nachgedacht: Also wärst du einverstanden, wenn man sagen würde, Unter-oder Übergewicht kann eine Symptom einer Essstörung sein? Es ist wohl das "typisch", was dich stört. Wobei ich mir nicht sicher bin, ich würde es umgekehrt abhängig machen, also nicht von der Masse aller Übergewichtigen, sondern von der Masse aller Essgestörten. Ich finde die Zusammenfassung im übrigen bemerkenswert, sie umfasst einige Aspekte, die mir gar nicht mehr so bewusst waren.
  • [quote='dramaqueen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86538#post86538'] Wie einige andere ja schon sagten, [B]definiert [/B]sich eine Essstörung auch nicht (nur) über Auffälligkeiten im Essverhalten sondern es geht um ganz unterschiedliche Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Thema Essen und Körper. Typische Symptome einer Essstörung sind: [LIST] [*]Untergewicht oder Übergewicht [/LIST] [/quote] Dramaqueen schreibt ja, dass sich Essstörungen auch über "typische" Symptome wie Über- oder Untergewicht [I][B]definieren[/B] [/I](Hervorhebung im Zitat von mir). Dem widerspreche ich nach wie vor, in beide Richtungen. [quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86562#post86562']Edit, weil nochmal nachgedacht: Also wärst du einverstanden, wenn man sagen würde, Unter-oder Übergewicht kann eine Symptom einer Essstörung sein? Es ist wohl das "typisch", was dich stört. [/quote] Ja, das "typisch" stört mich. Natürlich [I]kann [/I]es ein Symptom sein - ich sage ja nicht, dass es nicht sein kann, dass eine Magersüchtige dünn ist! Aber es [I]muss [/I]kein Symptom sein, und noch nicht einmal bei der Mehrzahl der Fälle. Also genauer: Ich denke, dass weder die Mehrzahl der Essgestörten eine auffällige Figur haben muss (egal in welche Richtung), noch dass die Mehrzahl aller Dicken oder Dünnen essgestört ist. Daher kann ich es nicht als "typisches" Symptom sehen. Manchmal denke ich, dass das auch ein Grund für viele Vorurteile den Dicken (und auch den Dünnen!) gegenüber ist: Die Leute können die beiden Merkmale "Figur" und "Essverhalten" nicht voneinander trennen, sehen immer einen Zusammenhang, wo keiner ist (bzw. nur in Einzelfällen, aber nicht in der breiten Masse).

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  • [quote='Lea','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86563#post86563']Ich denke, dass weder die Mehrzahl der Essgestörten eine auffällige Figur haben muss (egal in welche Richtung), noch dass die Mehrzahl aller Dicken oder Dünnen essgestört ist. Daher kann ich es nicht als "typisches" Symptom sehen.[/QUOTE] Es mag ja sein, dass du persönlich das so nicht sehen kannst aber es ist definitiv so bzw. wird es in der Medizin/Psychologie/Wissenschaft ganz klar so gesehen. Und ich persönlich würde auch klar unterschreiben, dass in aller Regel Menschen mit einer Essstörung auch gewichtsmäßig nach oben oder unten abweichen oder auffallen. Bei Anorexie ist ein zu erfüllendes Kriterium für die Stellung dieser Diagnose: "Tatsächliches Körpergewicht mindestens 15 % unter dem zu erwartenden Gewicht oder Body-Mass-Index von 17,5 oder weniger (bei Erwachsenen)". [size=8](Quelle: ICD 10)[size=10], [/SIZE][size=10]bei Bulimie stimme ich dir zu, da ist das Körpergewicht oft unauffällig (aber eben auch nicht immer und ob meistens dazu habe ich keine Zahlen) und bei Binge Eating dürften die damit verbundenen Essanfälle bei der Mehrzahl der Betroffenen zu einer Gewichtszunahme führen. Deshalb trifft also die Bezeichnung "typisch" aus meiner Sicht auch durchaus zu und schließt untypische Fälle ja nicht aus.[/SIZE] [/SIZE]
  • [quote='Angelina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86562#post86562']Ich finde die Zusammenfassung im übrigen bemerkenswert, sie umfasst einige Aspekte, die mir gar nicht mehr so bewusst waren.[/quote] Das war auch genau der Grund warum ich sie hier eingestellt habe und sie ist ja noch nichtmal ganz vollständig. Ich habe den Eindruck, viele Menschen denken, sie hätten bestimmt keine Esstörung, weil ihr Essverhalten doch nicht völlig aus dem Rahmen fällt. Die Seite mit den Gedanken zum Essen und dem eigenen Körper wird oft erstmal außen vor gelassen, ist für mich aber eigentlich mindestens genauso wesentlich.
  • Und um noch eins draufzusetzen: neben den ES, die über die Menge (zuviel, zuwenig, mit oder ohne Erbrechen...) definiert werden, tauchte auch in diesem Forum der Begriff "Orthorexie" auf, also das zwanghafte Fixiertsein auf gesunde Ernährung. Das ist meiner Meinung nach der wesentliche Hinweis auf ES: die [B]Zwanghaftigkeit[/B]. Wenn jemand gut und viel isst, gerne nascht und am liebsten Haxn mit Knödeln isst, oder im Gegenteil mal eine Weile wenig Appetit hat, ist er noch lange nicht essgestört. Das ist er erst dann, wenn das Essen oder überhaupt der Umgang damit [B]zwanghaft[/B] wird, und nicht mehr als selbstgesteuert empfunden wird. Das ist ja wie beim Alkohol: auf der Skala vom gelegentlichen Genuss über Partybesäufnisse bis hin zur schwersten Abhängigkeit ist der Übergang fließend und liegt individuell auch jeweils verschieden. Für mich ist nicht die Menge oder Auswahl der Ernährung maßgeblich, sondern ob eine Zwanghaftigkeit dabei ist, in dem Sinn könnten in meinen Augen auch normalgewichtige dauerdiäthaltende Zeitgenossen an einer (leichten?) ES leiden, falls sie ihr Verhalten nicht mehr ändern [B]können[/B].
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=86569#post86569']Und um noch eins draufzusetzen: neben den ES, die über die Menge (zuviel, zuwenig, mit oder ohne Erbrechen...) definiert werden, tauchte auch in diesem Forum der Begriff "Orthorexie" auf, also das zwanghafte Fixiertsein auf gesunde Ernährung. Das ist meiner Meinung nach der wesentliche Hinweis auf ES: die [B]Zwanghaftigkeit[/B]. Für mich ist nicht die Menge oder Auswahl der Ernährung maßgeblich, sondern ob eine Zwanghaftigkeit dabei ist, in dem Sinn könnten in meinen Augen auch normalgewichtige dauerdiäthaltende Zeitgenossen an einer (leichten?) ES leiden, falls sie ihr Verhalten nicht mehr ändern [B]können[/B].[/quote] Ja, ein guter Punkt. Die Verwandtschaft mit anderen Zwangsstörungen scheint mir auch plausibel. Die von dir erwähnte Orthorexie habe ich häufig als eine Begleiterscheinung der Anorexie erlebt (im Umfeld) oder als Ausweichstörung nach dem notgedrungenen Ende der stark anorektischen Phase. Und auch bei mir habe ich Anteile von Zwanghaftigkeit bemerkt, was das Thema Ernährung und Einkaufen angeht, ebenfalls mit dem Hang zu - für mich ganz persönlich - übertriebenem Gesundheitsbewusstsein und zur Tabuisierung bestimmter Lebensmittel. Ich kenne da auch Schwankungen zwischen rigider Ernährung nach teilweise irrwitzigen Regeln und totaler Kontrollaufgabe mit Essanfällen,sozusagen Zwang und die Befreiung von eben jenem, und doch beides ein Gefängnis für meinen Geist. Wobei, wie du schon erwähntest die Übergänge fließend sind und ich es vornehmlich am Leidensdruck festmachen würde, ob Handlungsbedarf besteht. Wenn jemand mit seiner Fixierung auf bestimmte Verhaltensweisen zufriedenstellend leben kann (auch ohne andere dabei zu schädigen), dann soll er das bitteschön tun.
  • Mit Diabetes kenne ich mich nicht aus. Aber zum Thema Essstörungen: Ich denke un/gesunde Ernährung und Essstörung sind zwei Paar Schuhe. Würde eine ES zuerst an den Gefühlen und den Gedanken festmachen, nicht am Speiseplan. Wobei der natürlich auch eine Rolle spielen kann. Ich denke es spielt dabei eine große Rolle wie man zum Essen steht, warum man isst, welche Gefühle man dabei hat. Bei einem ganz normalen Speiseplan sieht man ja nicht ob diese Person gerne das isst was sie isst oder sich vielleicht dazu zwingt, eigentlich aber gerne mehr/etwas anderes essen würde. Bei Schwankungen (mal eher wenig, mal viel) kommt es ja auch darauf an, ob sie "normal" sind, wie zB mal bei Stress mal weniger zu essen und zB um Weihnachten herum mal sehr viel, weil es so viel Leckeres gibt. Ist ja was ganz anderes als ob jemand immer wieder Diäten macht und darauf wieder eine Phase folgt, wo man es nicht durchhält und dann umso mehr isst. Das sieht man ja aber bei einer reinen Auflistung von Nahrungsmitteln nur schwer. Die Gedanken, Gefühle und Zwänge sind da entscheidend.
  • Kann da auch die extreme Fixierung auf das eigene Äußere eine Rolle spielen? Ich denke da an jemanden bestimmtes. Da ist immer irgendeine Diät, die gerade gemacht wird. Da ist immer der Gedanke, wieviele Kalos hat dies oder jenes Lebensmittel. Da gibt es kaum ein Gespräch, in dem nicht das Thema in der einen oder anderen Form auftaucht. Da wird in meinen Augen schon extrem Sport betrieben, der praktisch ausschließlich darauf ausgerichtet ist, wieviele Kalos er verbrennt. Dazu gehört die Fixierung auf eine Kleidergröße, die das Nonplusultra ist. Und diese Größe muss in dem Bekleidungsteil stehen, auch wenn ein anderes, welches eben klein ausfällt, aber als eine größere Kleidergröße angeboten wird, passen würde. Dieses Teil würde niemals gekauft werden, "weil man diese Größe - um Gottes Willen!" - nicht trägt. Ist das noch normales Verhalten? Was auch immer normal - ich mag das Wort eigentlich nicht - sein soll.
  • Ich denke schon dass das auch oft mit spielt. So eine Fixierung auf die Figur oder auch eine verzerrte Wahrnehmung von eigenem Körper können schon ein Anzeichen auf eine ES sein.