Esssucht und Rückfall

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  • Ich bin gerade mal wieder bei einem Versuch meine Esssucht in den Griff zu bekommen. Also nur essen, wenn ich hungrig bin, möglichst genau das essen, was ich gerade will und aufhören, wenn ich satt bin. Es geht ganz gut und die Hose beginnt sich wieder zu lockern. Eine Sache irritiert mich allerdings ein bisschen - obwohl es sich eher um was Erfreuliches handelt. Bisher war es noch jedesmal so, dass die Esssucht irgendwann wieder zugeschlagen hat. Und hatte ich mich nur ein einziges mal überessen, gab es monatelang kein Zurück mehr (In der Folge schlug natürlich auch der Jojo gewaltig zu, das Übergewicht wurde immer stärker). Einerseits war ich davon sehr befremdet, denn genaugenommen kann man sich doch in jedem Moment seines Lebens umentscheiden. Nach wochen- oder monatelangem "normalisiertem" Essverhalten mal wieder einen Essanfall haben muß einen doch nicht gleich derartig aus der Spur werfen, oder? Andererseits war es aber auch die Bestätigung meiner Ansicht, dass es sich bei der Esssucht wirklich um eine Sucht handelt (die Wissenschaft streitet da noch über irgendwelche diagnostischen Spitzfindigkeiten). Ich habe mal Tabak geschnupft und ein paar Anläufe gebraucht, bis ich es mir wieder abgewöhnt hatte. Die Rückfälle liefen hier genauso, wie sie auch von Rauchern geschildert werden: nur ein einziges mal wieder angefangen, und ratzfatz hat man die alte dosis nicht nur wieder drauf, sondern sogar überschritten. Warum sollte es also beim Überessen anders sein? Was mich jetzt so irritiert? Nun, diesmal scheint es - erfreulicherweise - anders zu sein. Ich habe in letzter Zeit ein paar Essanfälle gehabt und konnte in den folgenden Tagen doch wieder mit dem normalisierten, entspannteren Essverhalten fortfahren. Gerade dieses Wochenende war wieder schlimm, Samstag und Sonntag. Es ging einfach nicht. Dieses Gefühl, dass einen von innen erbeben läßt und nicht aufhört, bis man dem Essensdrang nachgegeben hat war einfach zu stark. Also habe ich gegessen. Heute komme ich wieder ganz gut klar. Und ich hoffe morgen auch. Und übermorgen. Und so weiter. Wie läuft das bei euch? Was sind euere Erfahrungen? Kann man tatsächlich ein entspanntes Essverhalten beibehalten, obwohl man gelegentliche Essanfälle hat? Gehört das vielleicht sogar dazu? Oder anders gesagt, muß man es einfach entspannter sehen? Oder hören die Essanfälle mit der Zeit auf? Gruß Günther
  • [quote='Günther','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=82851#post82851']Wie läuft das bei euch? Was sind euere Erfahrungen? Kann man tatsächlich ein entspanntes Essverhalten beibehalten, obwohl man gelegentliche Essanfälle hat? Gehört das vielleicht sogar dazu? Oder anders gesagt, muß man es einfach entspannter sehen? Oder hören die Essanfälle mit der Zeit auf?[/quote] Ich glaub das mit der Entspannung ist ein wichtiger Punkt. Über mein Essverhalten kann ich sagen, dass es sich mittlerweile enorm normalisiert hat. Also: Ich esse wenn ich Hunger habe und ich esse worauf ich Lust habe, in der Menge die ich möchte. Das Thema Diäten ist für mich persönlich ein absolutes Tabu. Seitdem geht es mir sehr viel besser. Allerdings: Es treten immer wieder Situationen auf, wo ich mich in meiner alten Rolle wiederfinde. Der Essanfall ist dann da und lässt sich auch nicht bremsen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht wieder in einen schlimmen Teufelskreis ausartet, wenn ich mir verzeihe und das nicht so eng sehe. Ich glaube auch, dass ich nie komplett von diesen Essanfällen frei sein werde. Aber es lässt sich leichter damit leben, wenn sie nicht so häufig auftreten und ich mir nicht böse bin, wenn es mal passiert. Aber klar, ich seh das jetzt gerade locker. Ein bisschen Angst habe ich schon, dass ich mich auch wieder in einer anderen Phase wiederfinden kann. Grundsätzlich bin ich aber optimistisch. :-)
  • Das Sich-Verzeihen-Können ist ganz wichtig. Wenn ich einen Fressanfall hatte, sage ich mir jetzt: "Gut, das hast du jetzt halt gebraucht. Wenn du es nicht [B]gebraucht[/B] hättest, hättest du es nicht getan." Dann überlege ich mir, was der Auslöser für den Fressanfall war, z.B. Frust auf der Arbeit, und dann lege ich mir für das nächste Mal eine sinnvollere Bewältigung zurecht: "Wenn der Chef mir das nächstemal vorwirft, ich hätte eine schlechte Präsentation gehalten, werde ich ihn fragen wie ich es denn konkret besser hätte machen können." Früher habe ich mich in irgendeiner Form für Rückfälle bestraft, z.B. eisern gefastet, heftig Sport getrieben, mich selbst verletzt. Das hat alles nur noch [B]viel schlimmer[/B] gemacht. Diese Selbstvorwürfe, der Selbsthass, haben mich wieder in den nächsten Essanfall getrieben: "Jetzt ist eh alles egal. Du schaffst es sowieso nicht." Was ich mir verbiete, ersehne ich nur um so gieriger. Heute akzeptiere ich Rückfälle und frage mich: Was bringt mir das Essen? Warum tust du das? [B]Mir [/B]bringt es Beruhigung. Vielleicht ist es unbewusst die Gedankenkette: Wer sich in Gefahr oder Angst befindet, kann nicht essen. Ich esse, also bin ich nicht in Gefahr/Angst. Ich frage mich also nach dem sogenannten "Suchtgewinn", also dem positiven Anreiz, den mir mein Verhalten bietet. Auf diesen Ansatz bin ich durch ein Führungskräfteseminar zu süchtigem Verhalten gekommen. Es ging zwar in erster Linie um substanzbasierte Süchte (Alkohol, Drogen) und nebenbei um süchtiges Verhalten wie Spielsucht oder Shopping-Sucht. Aber die Merkmale (nicht mehr steuerbar, man steht neben sich selbst, Teufelskreis aus Selbsthass und Rückfällen, Verheimlichen) passen genauso auf Essanfälle. Es ist bei mir tatsächlich so, dass sich die Häufigkeit der Essanfälle und deren Ausmaß seitdem verringert haben. Ich glaube nicht, dass ich dadurch abnehmen werde, aber der ganz normale Umgang mit Essen wäre mir schon genug.
  • Vielen Dank für euere Antworten, das ist schon sehr er- und aufhellend! Ich bestrafe mich eigentlich nicht mehr nach einem Essanfall und vom Fasten, Diäthalten oder Sport machen bin ich - Gott sei Dank - schon seit Jahren weg. Dennoch, wenn ich euere Antworten so lese denke ich, ich werde mir in Zukunft gerade beim "Selbstverzeihen" mal ein bisschen genauer zuschauen. Ich meine auch, dass ich letztens darauf gekommen bin, was so einen Essanfall am Sonntag Abend bei mir auslösen könnte. Das dumme ist nur: dieses Wissen scheint mir nichts zu bringen. Ich habe echt das Gefühl: wenn es passieren muß, muß es passieren. Ich kann es aufschieben, aber ich komme nicht drum rum. Nur dass es die letzten drei oder vier mal eben nicht zu einer monatelangen Fressphase geführt hat. [quote]Zitat von [B]Wasserratte[/B]: Ich glaube auch, dass ich nie komplett von diesen Essanfällen frei sein werde. Aber es lässt sich leichter damit leben, wenn sie nicht so häufig auftreten und ich mir nicht böse bin, wenn es mal passiert.[/quote]Das mag sich jetzt für den einen oder anderen total bescheuert lesen, aber was Wasserratte da schildert ist für mich momentan ein echter Traum! Ich würde gelegentliche Essanfälle gerne akzeptieren, wenn sich ansonsten mein Essverhalten normalisiert. Mit einem gelegentlichen Überessen könnte ich schon leben. Sophies Hinweis zum Suchtgewinn, also dem positiven Anreiz, ist sehr interessant. Ich habe mich eher mit den negativen Seiten beschäftigt. Also mir vorher klar gemacht, wie ich mich hinterher fühlen werden, dass ich vor lauter vollgefressen sein nicht einschlafen kann usw. Und hinterher, wenn es dann so kam, habe ich mir gedacht "Das hab´ ich jetzt davon. Ich hab´s doch vorher gewußt und ich hatte die Wahl. Warum konnte ich es nicht abwenden? Jetzt lieg´ ich da und kann nicht schlafen (oder bin träge oder mir ist schlecht etc.)" Mal schauen wie es jetzt weiterläuft. Ich werde auf jeden Fall Wasserrattes Optimismus teilen! Gruß Günther
  • [quote='Günther','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=82870#post82870']Ich meine auch, dass ich letztens darauf gekommen bin, was so einen Essanfall am Sonntag Abend bei mir auslösen könnte. Das dumme ist nur: dieses Wissen scheint mir nichts zu bringen. Ich habe echt das Gefühl: wenn es passieren muß, muß es passieren. Ich kann es aufschieben, aber ich komme nicht drum rum.[/quote] Hast Du es in solchen Situationen schon mal mit einem Plan B probiert? Also mit einer Tätigkeit, die Dir persönlich gut tut, die Dir Freude macht und Dich vom Zwang zu essen abbringt? Denn in dem Moment genießen wir (also ich zumindest) das Essen nicht, sondern arbeiten sozusagen die Liste an Lebensmitteln Punkt für Punkt ab, bis die Vorräte zur Neige gehen. Manchmal klappt es bei mir, manchmal nutzt auch der beste Plan B nichts. Das akzeptiere ich dann, offenbar war essen in diesem Moment genau das, was mein Körper, meine Seele oder was auch immer brauchten. lg Lucia
  • Hallo liebe Leidensgenossen, ich bin neu hier und kämpfe auch jeden Tag gegen meine Esssucht an aber das ist ein einziges auf und ab. Jetzt habe ich bei euch gelesen, eß was du willst bis du satt bist. Wenn ich anfange zu essen ist es als ob ein Hai in Blutrausch gerät und dann könnt ich mich zu tode fressen-so gierig bin ich manchmal. Ich weiß nichtmehr was ich essen soll, denn es fängt schon damit an, daß es nicht mehr als 2 Euro am Tag kosten darf und schmecken soll es auch. Momentan versuche ich mir jeden Tag für 1 Euro billiges Obst zu kaufen bei Norma und das esse ich dann den ganzen Tag. Weiß jemand eine bessere Lösung? :-o
  • wenn es günstig sein soll, würde ich an deiner Stelle zur örtlichen "Tafel" gehen. Dort erhält man (unter Umständen gegen eine kleine Spende von €1) normalerweise das Essen kostenlos - und man muß nichts mitnehmen, was einem nicht schmeckt. Ansonsten preisgünstig sind Dinge wie Kartoffeln und das was man daraus macht, selbstgemachte Pfannkuchen und ähnliches in die Richtung, auch "Arme Ritter"/"French Toast" oder Nudeln mit Speck, Zwiebel und Ei... der Vorteil: ist sättigend. Obst macht eher weniger satt. Was du davon ab für deine Eßstörung tun kannst, liegt weniger im Bereich "einfach weniger essen" denn "sich mit seinen Problemen auseinandersetzen, die der Eßstörung zugrundeliegen". Gruß Dani
  • [quote='Akos.Outlaw','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84858#post84858']Wenn ich anfange zu essen ist es als ob ein Hai in Blutrausch gerät und dann könnt ich mich zu tode fressen-so gierig bin ich manchmal.[/quote] Das beschreibt das Gefühl ganz genau. Das ist wie ferngesteuert, aber ein Teil von mir steht daneben und beobachtet entsetzt, was da passiert. Ich habe festgestellt, dass es bei mir meistens ein Gefühl von Überforderung, Im-Stich-Gelassen-Sein, Angst, Hilflosigkeit ist, das solchen Fressanfällen vorausgeht. Wenn ich mich fühle wie ein Versager. Da reicht in so einer Stimmungslage ein blöder Spruch von meinem Mann, und dann tigere ich rastlos durch die Wohnung, bis ich dann den Kühlschrank leerfresse. Manchmal ist es auch Zorn oder Frust, meistens über etwas, das mir schiefgelaufen ist. Jetzt wo ich das schreibe, merke ich, dass es viel mit meinem labilen Selbstwertgefühl zu tun hat. Im Job habe ich meine Routinen, da weiß ich, wie ich mit Problemen (das sind ja auch immer die gleichen) umgehen kann, da habe ich Leute die mir zuarbeiten, da kann ich mich an meine Rolle klammern. Aber wenn ich vor irgendeinem für mich unlösbaren Problem stehe, fange ich an zu essen. Aber was hat Essen damit zu tun? Das frage ich mich jetzt. Welches Gefühl ist denn bei dir kurz vor so einem Fressanfall da?
  • das "sich im Stich gelassen sein" habe ich oft und Frust kenne ich auch. Es ist ein Teufelskreis wo man immer wieder hängen bleibt. Es geht 3 Tage gut und dann wochenlang eine Katastrophe. Und wieder von vorne. Jetzt führe ich genau Tagebuch und habe mir angewöhnt immer Obst zu Hause haben. Statt Schokolade gibt es Obst und am Wochenende darf auch genascht werden. Denn so ganz verbieten, wäre ein großer Fehler.
  • Is vielleicht alt, aber ich bin im moment in Therapeutischer behandlung , eigentlich wegen Depressionen, aber ich habe meine Therapeutin gefragt was ich gegen das futtern machen kann... Sie sagte einfach mal zwei drei wochen alles aufschreiben was ich esse, ohne Zwang, ohne schlechtes gewissen... Nun nach dem ich das drei wochen gemacht habe, hat sie es sich angesehen und der einzige Kommentar war : Danke das sie so gewissenhaft mitarbeiten, ich bin stolz auf sie... Keine Vorwürfe, keine "Verbesserungsvorschläge" nur eine Aufgabenerweiterung, ich soll jetzt immer dazu schreiben warum ich esse : Hunger, Apettit, Langeweile, frust, stress ect... Das bisherige ergebnis erstaunt mich, ich habe nun schon zweimal die Schokolade wieder in den Kühlschrank zurück gelegt und hab mich lieber bei einem Spaziergang "abgeregt"... Vielleicht kann dem einen oder anderen diese Methode auch helfen....;)
  • Das Thema "Essanfälle": Ich bin auch erst da raus, seit ich sie akzeptiere, ihnen Aufmerksamkeit schenke und sie als "not-wendig" erachte; seitdem haben sie sich mengen- und häufigkeitsmäßig fast auf Normalmaß verändert, also so, wie es gelegentlich viele Menschen kennen, ohne sich groß einen Kopf zu machen. Ich weiß, dass ich einen Mangel damit stille, und es ist gut. Wir KÖNNEN nicht lebenslang nur aus echtem Hunger essen, schon dieser Anspruch ist für Menschen, die den Genuss lieben, zu hoch. Genau: Sich selbst verzeihen, die "Ausrutscher" akzeptieren, aufschreiben, was man isst, welche Gefühle sich damit verbinden - all das kann helfen, die Angst davor zu verlieren, und das wiederum hilft, damit klarzukommen und sie eventuell auch zu reduzieren. Meine Hauptlehre aus vielen Jahren Diätkarussel und dem schließlichen Abschluss damit ist die, dass ein Gegenstemmen das Gegenteil von dem erzeugt, was ich eigentlich will. Oder man könnte auch sagen, dass das Unterbewusstsein sich so holt, was es[I] eigentlich[/I] will. Das ändere ich nicht mit Kampf, sondern nur mit Einsicht und dem statt geben. Kein Kampf mehr heißt kein Konflikt mehr. Deshalb finde ich es auch so entspannend, mit dem gegenwärten Nicht-Idealgewicht zufrieden zu sein. Friedliche Grüße Brit
  • [quote='Brit','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=92925#post92925'] Ich weiß, dass ich einen Mangel damit stille, und es ist gut. Wir KÖNNEN nicht lebenslang nur aus echtem Hunger essen, schon dieser Anspruch ist für Menschen, die den Genuss lieben, zu hoch. [/QUOTE] Das habe ich fuer mich auch herausgefunden. Gerade heute war ich nach der Arbeit so fertig... und ich kenne keine bessere Beruhigung als etwas zu essen, was ich gerne mag. Es ist nun mal so, dass mich weder ein Bad, noch Meditation noch sonstwas beruhigt. Jetzt bin ich wieder hergestellt und es geht mir gut. Ich habe auch nicht sooo viel gegessen, weil ich ja aufhoeren kann, sobald ich mich beruhigt habe. Also, ich finde es eine ganz gute Loesung. Ob es nun Essstoerung ist oder nicht, weiss ich nicht. Ich glaube, das ist fast schon keine mehr. Zumindest wird das Essen nicht mit Schuld- und Schamgefuehlen belastet.
  • Das kenn ich auch. Nach der Arbeit muß ich erst mal zu mir nehmen und das finde ich auch ok. Man hat ja auf der Arbeit immer Energie verbraucht und auch wenn man in der Pause was zu sich genommen hat, dann hat man bis zum Feierabend ja doch wieder malocht. Und es tut einfach gut und ist ein guter und leckerer Ausklang.
  • [quote='Wasserratte','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=82852#post82852']Ich glaub das mit der Entspannung ist ein wichtiger Punkt. Ich esse wenn ich Hunger habe und ich esse worauf ich Lust habe, in der Menge die ich möchte. Seitdem geht es mir sehr viel besser. Allerdings: Es treten immer wieder Situationen auf, wo ich mich in meiner alten Rolle wiederfinde. [/QUOTE] Das hört sich so nach mir an. Früher hatte ich immer das Gefühl etwas nachholen zu müssen, was ich zu Hause nicht durfte. Besonders, wenn ich bei meiner Oma zu Besuch war, die mich nicht ständig kontrolliert hat. Und wie Omas so sind, hatte sie immer meine Lieblingssüßigkeiten etc. da. Ich musste dann auch irgendwie immer alles gleich hintereinander auf essen..womöglich weil ich das Verpasste nachholen wollte, oder weil ich wusste, wenn ich wieder zu Hause bin, darf ich nicht mehr. Das hat sich inzwischen normalisiert. Ich esse, wenn ich Hunger habe, genau das, worauf ich gerade Lust habe und bis ich satt bin. Aber ab und an verfalle ich wieder in die alten Muster bei denen ich regelrecht den Kühlschrank aufmache und gucke, was noch alles so da ist. Meistens abends, nachdem ich alles so erledigt habe und alleine zu Hause bin. Langeweile also meistens. Wenn das so vorkommt. Inzwischen kaufe ich so ein, dass alles halbwegs unbedenklich ist: viel Obst&Gemüse z.B. Aber ab und an überkommen mich Gelüste z.B. nach einer ganz besonderen Sorte Schokolade, von der ich dann die Tafel am Stück esse. Aber das kommt nur noch ganz ganz selten vor.
  • Vor ca 2 Wochen war ich noch ganz stark und habe viel Obst gegessen und wegen Eiweiß Milch getrunken. Es ging mir ganz gut und ich hab nichts vermisst.Dann kam der Tag wo meine Schwester im Auto ihren ganzen Frust an mir ausgelassen hat und zwei Tage später an meinem Geburtstag sollte ich meine Mutter vor einem Tierpark treffen.Ich hab mir eingebildet, daß es ein schöner Tag werden könnte, aber ich mußte mir ein paar blöde Sprüche anhören wie daß meine Hose nicht so toll aussieht,meine Schuhe hätte ich lieber in weiß kaufen sollen und sie war ganz geschockt mich zu sehen-ich bin anscheinend noch fetter geworden.Die Waage sei nicht entscheidend ob ich dicker wär. Im moment ist mir zum heulen zumute und umgekippt bin ich auch.Irgendwie kam mir mein Kampf so sinnlos vor.Ich hab mich bemüht und krieg dann solche saublöden Kommentare von Menschen die sich meine Familie nennen. Jetzt fühl ich mich bloß verlassen und verloren.
  • Oh ja, die liebe Familie... wie schoen waere es, von der Meinung der Mutter unabhaengig zu sein. Alles Traeume. ;) Lass dich nicht runterkriegen! Was passiert ist, ist passiert. Da es bestimmt nicht zum ersten Mal passiert ist, kannst du versuchen dich zu erinnern, wie lange es letztes Mal gedauert hast, bis du dich von solch "schoenen" Erlebnissen erholt hast. Das koennte helfen, denn es zeigt dir, dass diese unangenehme Situation ein Ende hat. Und du hast dich bestimmt seit dem letzten Mal erholt, denn sonst haettest du dir nicht eingebildet, der Tag mit deiner Mutter wuerde schoen verlaufen. Ich habe mir uebrigens angewoehnt, von Familientreffen, Urlauben und Feierlichkeiten nicht zu viel zu erwarten. Dadurch bin ich jedes Mal, wenn es schoen ist, positiv ueberrascht. :rolleyes: Und wenn es mal nicht so schoen ist, bin ich darauf vorbereitet. :-D
  • :five:Erst einmal Danke für die Worte. Es ist immer wieder eine Enttäuschung zu erkennen, daß ausgerechnet in der Familie wo man doch Schutz finden sollte dermaßen kritisiert wird. Meine zwei Chihuahua sind mein ganzer Trost und da ich sehr aufpassen muß was sie essen, kuck ich mir selber auch auf die Finger. Die zwei halten zu mir und sind wort wörtlich meine besten Freunde (mein Rudel/meine Familie).:cool3:Ich muß einfach Abstand halten von denen die mich runterziehn.[IMG]http://[IMG]http://i54.tinypic.com/1zv7mf5.jpg[/IMG][IMG]http://i55.tinypic.com/242tl3r.jpg[/IMG]dies sind rechts Tina und links Robbie
  • ich kann dich gut verstehen....ich sag mir immer das man sich familie leider nicht aussuchen kann..freunde schon! diese woche ist bei mir auch mehr als übel....:mad: bin genervt und traurig weil ich wieder mal nix besseres zu tun habe als süßes zu essen. naja.....ich hofffe darauf das es besser wird. wünsche dir viel kraft
  • Hallo Surreal, Liebe bedeutet für mich einen anderen Menschen so anzunehmen wie er ist und auch nicht den anderen umkrempeln zu wollen. Da gibt es ein schönes Gedicht das mir aus der Seele spricht: ------ [Quote= Theodor Fontane]Ich habe da, wo mein Herz spricht, nicht das Bedürfnis, zu einem Engel zu sprechen, im Gegenteil, mich bedrücken Vollkommenheiten, vielleicht weil ich nicht an sie glaube, Mängel, die ich menschlich begreife, sind mir sympathisch, auch dann noch, wenn ich unter ihnen leide.[/Quote] ------ Meine Familie hätte mich gern [URL='http://www.animaatjes.de/bilder/m/marionette/2.gif']so[/URL]

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  • Ich bin aber keine Marionette und auch kein Blitzableiter.! Wenn Du solche Glischten nach Süßem hast, dann solltest Du versuchen manches zu ersetzen. Zum Beispiel süße Getränke kann man durch Tee-Misch-Getränke ersetzen. Du mußt nur deine Geschmacksrichtung herausfinden.Ich mag ganz arg Schwarztee mit TriTop Orange/Mandarine und das ist Kalorienmäßig besser als Fanta. Es schmeckt mir sehr gut. Wenn Du es dir finanziell leisten kannst,würde ich eher nen Früchtesalat essen anstatt Kekse oder Gummibärchen.Der Ersatz muß halt auch gut schmecken. Sich etwas nur zu verbieten bringt nichts außer noch mehr Frust und am Ende ne noch größere Freßattacke.
  • [quote='Akos.Outlaw','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=97983#post97983']Ich bin aber keine Marionette und auch kein Blitzableiter.! Wenn Du solche Glischten nach Süßem hast, dann solltest Du versuchen manches zu ersetzen. Zum Beispiel süße Getränke kann man durch Tee-Misch-Getränke ersetzen. Du mußt nur deine Geschmacksrichtung herausfinden.Ich mag ganz arg Schwarztee mit TriTop Orange/Mandarine und das ist Kalorienmäßig besser als Fanta. Es schmeckt mir sehr gut. Wenn Du es dir finanziell leisten kannst,würde ich eher nen Früchtesalat essen anstatt Kekse oder Gummibärchen.Der Ersatz muß halt auch gut schmecken. Sich etwas nur zu verbieten bringt nichts außer noch mehr Frust und am Ende ne noch größere Freßattacke.[/QUOTE] Für mich ist das ganz grenzwertig an Diätempfehlungen.
  • [quote='Surreal','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=97973#post97973']ich kann dich gut verstehen....ich sag mir immer das man sich familie leider nicht aussuchen kann..freunde schon! [/QUOTE] Man kann aber selbst bestimmen, ob und wieviel Kontakt man sich antut. Als erwachsener Mensch ist man ja - zum Glück - nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert! Falls man den Kontakt auf keinen Fall abrechen will, hilft es vielleicht zu lernen Verletzungen nicht mehr zuzulassen. Das geht nicht vpn heute auf morgen ist aber möglich. Ich glaube, dass man nur so weit verletzt werden kann wie man selbst es zulässt. LG Hummelchen
  • [quote='babelfish','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=97989#post97989']Für mich ist das ganz grenzwertig an Diätempfehlungen.[/QUOTE] Ja, ich hatte beim Lesen auch ein ungutes Gefühl.
  • [quote='Akos.Outlaw','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=97983#post97983'] Wenn Du solche Glischten nach Süßem hast, dann solltest Du versuchen manches zu ersetzen.[/QUOTE] Das mag eine Diaetempfehlung sein, aber ich finde das jetzt nicht soo tragisch. Oder darf man hier keine Ernaehrungstipps geben? Ich bin mir nicht ganz sicher... Mal schauen, was die Moderatorinenn sagen. Problematisch finde ich bei diesem Ratschlag ueberhaupt die Idee, Lebensmittel, die auf einen eine gewisse Anziehungskraft ausueben, durch andere Lebensmittel zu ersetzen. Es ist ein bisschen so wenn man einem Alkoholiker sagen wuerde: "Trink doch Wasser statt Schnaps". Fuer mich haben solche Ersetzungen zumindest nie funktioniert. Ich habe meine Lust nach Kaese und Salami und anderen schoenen Dingen (mag kein Suesses) eigentlich beibehalten. Ich esse sie sehr gerne. Aber ich habe meinen Frieden mit diesen Lebensmitteln geschlossen. Ich weiss, dass sie immer da sind, und ich davon essen kann. Ich weiss aber auch, dass ich nicht Unmengen davon essen muss. Wenn man dieses Gefuehl hat, dann braucht man auch nichts zu erstezen. Fazit (IMHO, natuerlich): die Lust nach Suessem muss nicht bekaempft werden. Es sind die Ursachen, die man betrachten muss. Was stimmt mit meinem Leben nicht? Warum bin ich traurig, warum mache ich mir Sorgen? Wie kann ich meine Einstellungen aendern. Wenn das geklaert ist, wird die Lust auf Suesses verschwinden und man braucht sich nicht zu kontrollieren. Wenn das nicht geklaert ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sein Essverhalten irgendwie [I]dauerhaft[/I] kontrollieren kann.
  • Das was ich mit ersetzen gesagt habe hat nichts mit Diät zu tun.! Es geht lediglich darum, wenn jemand dermaßen nach was verrückt ist wie Wurst, dann kann man versuchen zu etwas zu greifen was nicht so schädlich ist wie die Salami und aber trotzdem nicht schlechter schmeckt. Ich kenne diese Gier nach etwas sehr gut und hab nur jemandem zu helfen versucht. Sogar das Gif-Bildchen der Marionette hat man weggemacht obwohl das Gifs für Foren sind.Darf man den nichtsmehr sagen? Wann weiss ich, daß ein Gif von euch akzeptiert und nicht gleich wieder gelöscht wird? Ich benutze nähmlich gerne Bildchen, aber hole sie immer nur von da wo es kostenlose Gifs für Foren gibt.:cool3: Einem Alkoholiker zu sagen trink Wasser anstatt Schnaps ist blödsinn...Einem Eßsüchtigen der noch drin steckt und am verzweifeln ist weil er vielleicht total gierig auf Käsesahnetorte ist , dem würde ich sagen, wenn es nicht zu stoppen ist um die größte Gier mit am wenigsten Schaden zu befriedigen könnte man ja versuchen ob ein normaler Käsekuchen auch befriedigen könnte. Erzählt mir nicht, daß euch das Gefühl fremd ist etwas zu wollen und zu wissen, kein Weg führt daran vorbei. Ich kenne das Gefühl und hab geglaubt einem anderen helfen zu müssen.