Körpersprache in der Berufswelt

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  • Die Videoserie wendet sich zwar an "Karriere"frauen, aber für jede berufstätige Frau (egal ob dick oder dünn) gibt es fette Aha-Erlebnisse. Besonders die Videos über Körpersprache (sich "breit" machen) oder "Wer darf wen berühren" sind alltagstauglich.:daumen: [URL]http://www.zeit.de/video/player?videoID=20090415116ac8[/URL]# Dieses "Breitmachen" bzw. "Präsenz zeigen" oder "Distanz schaffen", den "sexuellen Check" umgehen, das habe ich bisher vor allem durch schiere Körpermasse erreicht. Interessant wäre, zu wissen, ob ich leichter abnehme, wenn ich diese Ziele nicht unbewusst durch Dickwerden/bleiben und Fressanfälle erreiche, sondern ganz bewusst durch gesteuertes Verhalten. Letzte Woche hab ich mal einen Vollcheck beim Arzt machen lassen: großes Blutbild, Schilddrüsenwerte, EKG, Ultraschall. Organisch bin ich 1a in Ordnung. Blutwerte wie eine 30jährige. Von wegen übergewichtig = krank - allerdings bin ich noch uHu, wie es mir mit noch mehr Übergewicht ginge, kann ich nicht sagen. Also muss mein Übergewicht (neben der genetischen Veranlagung) an meinem [B]Verhalten[/B] liegen, und Verhalten kann man umtrainieren, es muss allerdings in Einklang sein mit dem UNbewussten, das lässt sich nicht austricksen. Jedenfalls ist gewichtsmäßig meine Wohlfühlgrenze erreicht. Ergänzung: Die Werbung nervt etwas. Ich klicke dabei immer den Ton weg.
  • Schade, dass dieser Beitrag so untergegangen ist - ich hab ihn grad eben auch nur noch zufällig entdeckt. Das Video fand ich sehr interessant - allerdings ist mir selbst sowas noch nie passiert. Ich glaube, schon dieser übergriffigen Begrüßung geht eine (unterbewusste) Unterordnung voraus - aber gut, dass nun wenigstens gezeigt wurde, wie man diese aktiv kontern kann.
  • Hallo Sophie, >Dieses "Breitmachen" bzw. "Präsenz zeigen" oder "Distanz schaffen", den > "sexuellen Check" umgehen, das habe ich bisher vor allem durch schiere > Körpermasse erreicht. Meine Ausmasse (und ich bin bei Weitem nicht uHu) haben ganz viel damit zu tun, dass ich in meinem Leben Distanzen einhalten muss (möchte), dass andere sie einhalten und das man eine Lücke nicht sieht. Mein Bruder ist als Kind tödlich verunglückt und so gibt es, wenn man sich ein Bild, wie ein Kind es von einer Familie malen würde, zwischen meiner Schwester und mir diese "Lücke". Da fehlt einer. Da ich aber meine Eltern vor der Trauer schützen will, die sie empfinden müssen, wenn sie diese Lücke sehen, habe ich mir das Gewicht meines mittlerweile ausgewachsenen Bruders angefressen um damit sinnbildlich die Lücke zu füllen. Der Tod meines Bruders führte wiederum dazu, dass meine Familie mitgestorben ist. Es gibt keinerlei Emotionen mehr. Andere Menschen lösen in einem leicht Emotionen aus. Damit mir kein Mensch zu nahe kommt, reicht mir die typische Ellenbogendistanz nicht und so habe ich mir beachtliche Masse angegessen um eine größere Distanz auf natürliche Art zu erreichen. Es führt aber auch zu einer gewissen Unnahbarkeit gerade im Beruf, die mir hier noch immer geholfen hat. Das ist aber natürlich in jedem Job anders. Ich bin in meinem Beruf sehr präsent und sage immer, dass man an mir nicht vorbeikommt (auch dabei hilft die Masse) und vor allem vergisst mich niemand (jeder erinnert sich an die WIRKLICH Dicke - an mir vorbeischauen geht nicht). So schaffe ich sehr viel Aufmerksamkeit ohne dafür noch aktiv etwas tun zu müssen. Die Ausmasse schaffen also Fakten, die ich durchaus positiv für mich nutzen kann. Ich bin froh, dass ich dies erkenne, denn erst jetzt kann ich daran arbeiten und überlegen, wie ich diese Präsenz und Distanz auch mit anderen Möglichkeiten schaffen kann. Es ist interessant für mich zu hören, dass du für dich auch dieses Thema hast. präsente Grüße, Teichrose
  • [quote='teichrose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83023#post83023'] Mein Bruder ist als Kind tödlich verunglückt und so gibt es, wenn man sich ein Bild, wie ein Kind es von einer Familie malen würde, zwischen meiner Schwester und mir diese "Lücke". Da fehlt einer. Da ich aber meine Eltern vor der Trauer schützen will, die sie empfinden müssen, wenn sie diese Lücke sehen, habe ich mir das Gewicht meines mittlerweile ausgewachsenen Bruders angefressen um damit sinnbildlich die Lücke zu füllen. Der Tod meines Bruders führte wiederum dazu, dass meine Familie mitgestorben ist. Es gibt keinerlei Emotionen mehr. Andere Menschen lösen in einem leicht Emotionen aus. Damit mir kein Mensch zu nahe kommt, reicht mir die typische Ellenbogendistanz nicht und so habe ich mir beachtliche Masse angegessen um eine größere Distanz auf natürliche Art zu erreichen. [/quote] Das ist eine sehr traurige Erfahrung, wenn ein Kind stirbt. Im Kollegenkreis ist ein Kind an Krebs gestorben, der Vater starb auch regelrecht mit, das war für alle sehr bedrückend. Du kannst nicht deine Eltern vor ihrem Schmerz schützen, es ist ihrer, damit müssen sie selber fertig werden. Außerdem: wollen sie denn wirklich, dass du diese "Lücke" füllst, oder glaubst du nur, dass sie so empfinden? Kümmere dich um deinen eigenen Schmerz. Davon scheint es noch immer sehr viel zu geben. Man kann Trauer nicht wegwünschen. Im Gegenteil, wenn man sich dem Verlust nicht stellt, nicht loslassen kann, geht man daran zugrunde. Vielleicht gibt es sogar noch Selbstvorwürfe "Hätte ich doch... Wenn ich doch nur..., dann wäre das nicht passiert." Aber man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Anderen zuliebe den Platz von jemandem einzunehmen, der nicht mehr da ist, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Du kannst machen was du willst, du [B]bist[/B] nicht dein Bruder. Also bleibt immer unterbewusst der Beigeschmack von Versagen... Ich habe eine ähnliche Unmöglichkeit versucht: Meine Eltern (vor allem mein Vater und dessen Eltern) wollten unbedingt einen Sohn, einen "Stammhalter", aber ich wurde dann "nur" ein Mädchen, wie mir immer wieder anklagend unter die Nase gerieben wurde. Ich habe mich mein halbes Leben bemüht, den Platz des Sohnes einzunehmen, [B]der nie da war[/B], wenn du verstehst. Ich wuchs sozusagen zu einem Jungen im Mädchenkörper heran, aber ich [B]war[/B] eben kein Sohn. Als dann meine kleine Schwester geboren wurde, war ich ganz abgemeldet, ich war ja auch nicht so niedlich und hilflos. Zuwendung gabs nur für Höchstleistungen, aber dann freute sich niemand, sondern es war eine eingeforderte Pflicht der ältesten Tochter. Um irgendwie bei meinen Eltern Mitgefühl oder Nachsicht zu erregen (das lief aber unbewusst und wurde mir nur durch eine Therapie klar), hungerte ich mich fast zu Tode. Später ist es dann ins Gegenteil umgeschlagen. Zuerst habe ich Fressanfälle durch Erbrechen rückgängig gemacht, aber das war gesundheitlich so belastend, dass ich lieber dick geworden bin, aber das ist eine andere Geschichte... So ist das also, wenn wir uns verbiegen, um uns nach einem Bild zu formen, von dem wir meinen, dass andere es von uns haben. Die Spuren bleiben ein Leben lang. Einen Baum, der krumm gewachsen ist, kann man nicht mehr geradebiegen, ohne ihn zu zerbrechen. Aber krumme Bäume sind doch viel interessanter, oder?
  • Hallo Sophie, > Du kannst nicht deine Eltern vor ihrem Schmerz schützen, es ist ihrer, damit > müssen sie selber fertig werden. Außerdem: wollen sie denn wirklich, dass > du diese "Lücke" füllst, oder glaubst du nur, dass sie so empfinden? Nein, ich kann/konnte meine Eltern nicht vor dem Schmerz schützen. Aber das wusste ich als Kind nicht und habe unbewusst Verhaltensweisen angenommen von denen ich als Kind wohl annahm, dass ich meinen Eltern etwas Schmerz ersparen kann. Heute weiss ich, dass das nicht geht. Aber heute sind Verhaltensweisen da, die ich 40 Jahe trainiert habe und die ich bisher noch nicht langfristig ablegen wollte. Mit Hilfe meiner Therapie, habe ich vor vielen Jahren beachtliche Schritte gemacht nach vorne. Das erste Mal in meinem Leben wurde mir klar, dass mein toter Bruder eine Rolle spielt in meinem Leben und ich habe nach und nach verstanden welche und habe auch verstanden, welche Rolle er in der Entwicklung unserer Familie eingenommen hat mit seinem Tod. Aber ich hatte das Thema noch lange nicht für mich abgeschlossen als mein Vater starb und das, gepaart mit einer Mobbingsituation hat mich in einen Rückfall geführt der nun einige Jahre anhält. Aber seit ein paar Wochen gehe ich wieder in Therapie und freue mich wahnsinnig darüber. > Ich habe mich mein halbes Leben bemüht, den Platz des Sohnes > einzunehmen, der nie da war, wenn du verstehst. Auch das ist eine furchtbare Situation. Denn egal was du tust und wie viel du erreichst und wie super toll du bist, du kannst eben nie das erreichen, was dein Vater wirklich erwartete: einen Sohn. An allem anderen in dieser Welt kann man was ändern und versuchen es zu erreichen. Aber wenn du ein Mädchen bist, dann bist du ein Mädchen. Es ist traurig zu lesen mit welchem Mitteln wir versuchen die Aufmerksamkeit/Liebe unserer Eltern zu bekommen. Uns selber krank machen als Ausweg. Wie furchtbar, aber eben verständlich. Ich wünsche dir, dass du heute immer mehr dein eigenes Leben lebst. Dein Leben als Sophie und nicht des imaginären Bruders. lebende Grüße, Teichrose
  • Wenn wir erkannt haben, woher unser Schmerz kommt, können wir mit der Heilung beginnen. Dir und allen anderen auf diesem Weg wünsche ich auch alles Gute.