Dickes Leben

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  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79885#post79885']marie Aber man hat ihr die Hilfe angeboten? Oder hat sie selber um Hilfe gebeten? Wenn ja, okay. Wenn nicht, weil sie dazu (körperlich oder/und geistig) nicht mehr in der Lage war, was dann? [/quote] Selbstverständlich, es ist die Mutter. Ih glaube so herzlos ist kein Kind, dass man wegschaut und sagt " leb halt. Oder stirb halt." Aber ehrlich - ich hatte mal über eine Selbsthilfegruppe sehr engen Kontakt zu einem schwerst suizidalen Vater mit totkrankem Sohn mit Stoffwechselstörung, ein langsames und entsetzlihes Sterben des Kindes. Ich sah es so sehr als meine Aufgabe diesem Vater zu helfen, dass ich mich völlig darin verloren habe. Und nach Ausgang der Geschichte mit vielen vielen Schwierigkeiten hab ich mir geschworen, NIE WIEDER selbst einzugreifen, was nicht in meiner Macht liegt. Adressen, Selbsthilfegruppen anbieten, Psychiater, Psychologen raussuchen, in die Hand drücken, ev. Babysitterhilfe anbieten damit jemand den Termin auch wahrnehmen kann. Aber als fachlich ungeschulter Mensch mit bloßem "Hausverstand" ohne psychotherapeutischer Ausbildung hier einzugreifen ist für mich kein Thema mehr. War von meiner Seite her völlig falsch.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79890#post79890'] Aber ist denn nicht jeder dieser ach so gut gemeinten Diättipps ein Hilfeangebot? Weil sich die andere Person ja nicht vorstellen kann, dass man dick auch glücklich und zufrieden und gesund sein kann? Wie oft wird sich hier grad darüber aufgeregt - dabei meinen es die anderen doch nur gut und wollen unser Leben lebenswert machen :rolleyes:[/quote] Natürlich! Und nimm mal einem Raucher seine Zigaretten weg und zerknüll das Packl. Nimm jemandem der genre sein Glasl Wein trinkt, das Gläschen weg. Das Bier, das er sich gerade gemütlich aufgemacht hat. Sag einem Extremsportler, dass er nichts mehr sporteln darf weil Miniskus und Kreuzbänder kaputt sind und er sich nur zerstört mit dem Sport. Nimm mir ja nie meine Käseweckerl weg, meinen Schokoosterhasen und mein Cola. Ich weiß schon, dass das alles recht ungesund ist. Aber ich hab ein Recht so zu leben. Ich hab ein Recht mich auf diese Weise zu schädigen. Und ich werde möglicherweise daran zugrundegehen, dass ich mit Mitte 40 nicht auf Salatblattlutschen und Körnerzählen umgestiegen bin. Aber es war mein Weg. Selbstbestimmt.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79890#post79890']Ich möchte eigentlich das Beispiel mit der Frau ausklammern, eben weil da noch Kinder betroffen sind. Aber ist denn nicht jeder dieser ach so gut gemeinten Diättipps ein Hilfeangebot? Weil sich die andere Person ja nicht vorstellen kann, dass man dick auch glücklich und zufrieden und gesund sein kann? Wie oft wird sich hier grad darüber aufgeregt - dabei meinen es die anderen doch nur gut und wollen unser Leben lebenswert machen :rolleyes:[/quote] Ja. Ich glaube wirklich, dass es von den meisten Menschen auch gut gemeint ist. Nur ist es ein Unterschied, ob ich ihm von meiner "erfolgreichen Diät" erzähle, sie ihm anbiete, er dann ablehnt und damit das Thema durch ist, oder ob ich nicht aufhöre, auf den nicht Abnehmwilligen einzureden. Ich würde ehrlich gesagt, wenn ich von etwas wirklich überzeugt bin, auch darüber reden. Wer es hören möchte, dem würde ich mehr erzählen. Wer es nicht hören möchte, dem erzähle ich nichts weiter darüber. Ich habe einer Bekannten dieses Forum ans Herz gelegt. 2-3 mal. Nun ist es gut gewesen. Sie weiß von diesem Forum. Wenn sie kommen will, kann sie es. Wenn nicht, habe ich ihr zumindest den Hinweis gegeben. Ich hätte aber nicht den Mund halten können. Ist nun mal so. Jeder ist anders. marie [quote] Adressen, Selbsthilfegruppen anbieten, Psychiater, Psychologen raussuchen, in die Hand drücken, ev. Babysitterhilfe anbieten damit jemand den Termin auch wahrnehmen kann.[/quote] Auch das sind ja Hilfsangebote. :) Wie sie im Einzelfall ausehen, weiß man vorher nicht. Wenn jemand fachkompetente Hilfe braucht, die ich auf keinen Fall leisten kann, würde ich ebenfall schauen, dass ich Adressenmaterial zur Verfügung stelle. Vielleicht würde ich noch anbieten, die Person von a nach b zu bringen, falls sie nicht mobil ist. Aber das muss man einfach von Fall zu Fall entscheiden.
  • achso, ja. Also jemand der mir nahe steht, dem helfe ich auf diese Art natürlich gerne. Aber mich als "Herrin über das Schicksal anderer" zu stellen, das tu ich nicht. Ich hasse es schon zur genüge, wenn mich Verwandte und Bekannte dauernd aufzuklären versuchen, wie gesundheitsgefährdent jedes einzelne Kilo Fett ist. Mit verachtender Miene oder liebevoll, egal. Ich bin so ein toleranter Mensch, ich tät echt nie auf die Idee kommen einer Dürren zu sagen " hey, wenn du das Mittagessen auslässt wirst du auf der Stelle tot umfallen!" Oder wenn mich jemand kritisch betrachtet - ich betrachte niemanden kritisch. Schon gar nie bin ich auf wen zugegangen und hab ihm gesagt : "Geh, herrns, Sie da, lassen Sie sich doch bittschön mal das Muttermal im Gesicht anschauen, mir scheint das könnt ein Melanom sein, das schaut gar nicht gesund aus." Umgekehrt nehmen sich so viele dürre Mitmenschen schon das Recht heraus zu diskriminieren: Na servas, die hats auch notwendig dass die noch was isst. Na bumm die zerplatzt eh gleich und schiebt sich noch was zwischen die Zähne. Eh egal was die sich an Gewand aussucht, der passen eh bloß Zelte. Nein, bei uns gibts für solche *blöderblick* Größen garantiert NICHTS. Alles Fremdbestimmung. Halt ich alles nicht aus.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79890#post79890']Aber ist denn nicht jeder dieser ach so gut gemeinten Diättipps ein Hilfeangebot? Weil sich die andere Person ja nicht vorstellen kann, dass man dick auch glücklich und zufrieden und gesund sein kann? Wie oft wird sich hier grad darüber aufgeregt - dabei meinen es die anderen doch nur gut und wollen unser Leben lebenswert machen :rolleyes:[/quote] Ich glaube, ganz so altruistisch sind die Motive dann doch nicht (ich weiß, das war ohnehin satirisch gemeint ... trotzdem). Das Hauptargument für die "Hilfsangebote" ist doch, dass die Dicken durch ihre Folgekrankheiten und deren Kosten eine Belastung für die Allgemeinheit, eine Zumutung für die Krankenkassen und damit für die in solchen Zusammenhängen gern bemühte Solidargemeinschaft sind. Gleiches gilt im übrigen auch für Raucher, Menschen mit exzessivem Alkohol- oder Drogenkonsum sowie Extremsportler. Und da stellt sich dann schon die Frage: Wenn die Forderung der Solidargemeinschaft denn berechtigt ist (und das setzen wir mal voraus), müssen wir dann die Hilfsangebote nicht doch annehmen? Oder setzen wir uns ansonsten dem Vorwurf des rücksichtslosen Egoismus aus? Sprich - kann jeder sein Leben nur dann so leben, wie er will, wenn er damit keinem anderen auf der Tasche liegt? Das war übrigens auch mal Thema einer Talkshow, in der ich zu Gast sein durfte. Bemerkenswert daran war vor allem, dass viele getreu dem St.-Florians-Prinzip gesagt haben, "die anderen sollen zahlen". Sprich, die Sportler wollten beispielsweise die Raucher in die Pflicht genommen sehen und umgekehrt.
  • Selbstverständlich kann jeder sein Leben so leben, wie er es gerne möchte. Das ist eben GESELLSCHAFT. Eine Gesellschaft trägt auch diejenigen mit, die anderen " auf der Tasche" liegen. Sogar Kinder. Mehrkindfamilien. Hausfrauen. und Kranke. in anderen "Gesellschaften" der Erde ist das nicht so. Da gibts Geburtenregelung. Und Tötung bei Nichtsnutzen,beispielsweise von Töchtern. Von Behinderten gar nicht erst zu sprechen. Selbstverständlich macht eben erst ein möglichst bunten Bild eine Gesellschaft aus. Und eine Gattung überlebensfähig. Denn letztlich überleben wir alle nur durch den Unterschied, niemals aber durch die Gleichheit.
  • Also wenns ums Zahlen geht ... für mich hat noch nie jemand gezahlt, ich habe auch noch keinen Arztbesuch ausschließlich wegen meines Gewichts gehabt. Nebenbei bemerkt bin ich die einzige in meinem Team, die noch nie krank geschrieben war, solange es dieses Team gibt (fast 3 Jahre). Auch davor war ich nie wegen meines Gewichts krankgeschrieben sondern vor einigen Jahren lediglich ein paar Tage aufgrund mehrerer gynäkologischer Eingriffe (weil ich direkt danach nicht schwer heben durfte). Dagegen zahle ich für etliche andere Gruppierungen, für die ich eigentlich keine Lust hab zu zahlen ... z.B. für Leute, die Kinder in die Welt setzen, die sie selber nicht ernähren können (ich hätte auch gern eine große Familie gehabt, habe aber auf weitere Kinder verzichtet, weil es schon schwer genug ist meinen einen Sohn allein durchzubringen trotz Vollzeitarbeit + Nebenjob). Ich zahle für Raucher, die mich mit ihrem Gestank nur nerven, ich zahle für Sportler, die ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, für Säufer etc. etc. etc. Für Schäden, die evtl. beim Piercen entstehen, muss ich dagegen selber aufkommen (find ich auch ok, allerdings denke ich, dass andere, die zusätzliche Risiken eingehen, dann auch selber zahlen sollten). Das System ist nunmal so, ob mir das nun passt oder nicht - ich halte es aber für gefährlich, die Solidargemeinschaft immer weiter auszuhöhlen.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79953#post79953']allerdings denke ich, dass andere, die zusätzliche Risiken eingehen, dann auch selber zahlen sollten)[/quote] Genau das ist ja der Punkt. Jeder sagt: Die anderen sollen zahlen! Und aus der Sicht dieser anderen[I][/I] wiederum gehen wir mit unserem Gewicht ja [I]bewusst[/I] und [I]absichtlich[/I] zusätzliche Risiken ein. Ich finde es auch furchtbar, dass die Solidargemeinschaft allmählich zerfällt, aber das Aufhetzen der verschiedenen Gruppen gegeneinander funktioniert leider derzeit bestens. :(
    • Offizieller Beitrag
    [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79953#post79953']Für Schäden, die evtl. beim Piercen entstehen, muss ich dagegen selber aufkommen (find ich auch ok, allerdings denke ich, dass andere, die zusätzliche Risiken eingehen, dann auch selber zahlen sollten).[/quote]Übrigens zahlen Leute, die ihre adipositaschirurgischen Maßnahmen selbst zahlen, nach dem gleichen Gesetz die Komplikationen auch selbst. Daran müssen schon Existenzen zugrunde gegangen sein.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • @Sally: Wie gesagt, ICH zahle schon SELBER für diese Risiken (tatsächlich schon gemacht nachdem es einmal Komplikationen gab). @Martina: Tja, das muss man sich halt vorher überlegen, weiß doch jeder, dass er das dann zahlen muss.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=79974#post79974']@Sally: Wie gesagt, ICH zahle schon SELBER für diese Risiken.[/quote] Weiß ich doch. Es geht mir ja jetzt auch gar nicht speziell um dich, sondern mehr um alle, sprich das Gesamtbild. Von mir aus kann alles bezahlt werden. Versicherung ist Versicherung. Entweder für alle und alles oder für keinen und nichts. Ich meine nur - was ist, wenn diejenigen sich durchsetzen, die wollen, dass Dicke einen ordentlichen Zuschlag zur Krankenversicherung bezahlen - je höher das Gewicht, desto höher der Zuschlag? Das wird niemanden stören - außer uns. Was ist, wenn ein Raucher seine Lungenkrebstherapie selbst bezahlen muss? Ein Alkoholiker oder Junkie seine Therapie? Es wird immer jemanden geben, der sagt "richtig so" oder "ist mir egal". Und jemanden, der sagt, "bloß nicht". Deshalb meine ich, entweder wir haben ein Solidaritätsprinzip oder wir haben keins. Und dann sollte auch bei Krankheitsbildern/Verletzungen bezahlt werden, die durch Piercings oder Tattoos entstehen. Oder bei Hautkrankheiten. Da sind sie nämlich auch dran. Mein Hautarzt sagt, auch hier will man die Kassenleistungen kürzen oder streichen, weil es heißt, das seien "nur" kosmetische Probleme. Da kommt noch einiges auf uns zu.
  • sally, da schließ ich mich völlig an! Diese Art der Diskriminierung könnte man nämlich - bei Lichte betrachtet - unendlich fortsetzen.