Diabetes (ein nicht nur "dickes" Thema)

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  • Eine Hausnachbarin von uns spritzt wegen Diabetes II seit Jahren Insulin. Ihr Facharzt (Diabetologe) überwies sie an einen Ernährungsspezialisten in einer anderen Stadt. Der stellt ihre Ernährung langfristig nach dem Motto "Was isst man wann" um. Das Ziel ist, eines Tages völlig auf Insulinspritzen zu verzichten. In Bezug auf Übergewicht vertritt er die Meinung, daß es nun mal auch dickere Menschen gibt, und hält nichts vom Schlankeitwahn. Im Übrigen kann man laut seiner Aussage durch langfristiges Insulinspritzen je nach individueller Veranlagung zunehmen, da sich bei jedem zugeführten Insulinschub die Fettzellen schließen. Ich bin zwar kein Diabetiker, möchte aber trotzdem mal wissen, ob an den Aussagen des Arztes ein Fünkchen Wahrheit ist.
  • [quote='klein und fein','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=77290#post77290']Im Übrigen kann man laut seiner Aussage durch langfristiges Insulinspritzen je nach individueller Veranlagung zunehmen, da sich bei jedem zugeführten Insulinschub die Fettzellen schließen. Ich bin zwar kein Diabetiker, möchte aber trotzdem mal wissen, ob an den Aussagen des Arztes ein Fünkchen Wahrheit ist.[/quote]Ob sich die Fettzellen "schließen", weiß ich nicht. Als Diabetiker kann ich Dir aber sagen, daß Insulin die Gewichtsabbnahme enorm erschwert. Die Fachärzte können ein Lied davon singen.
    • Offizieller Beitrag
    Letzteres habe ich auch schon in einigen Veröffentlichungen gelesen. Ich denke, das stimmt. Was das Essen wann was wie betrifft, so habe ich es in Püttlingen in der Klinik erlebt, dass Diabetiker durch die Ordnungstherapie (also einen klar gegliederten Tagesablauf mit drei Mahlzeiten und regelmäßiger Bewegung) tatsächlich innerhalb von drei Wochen vom Insulin weggekommen sind. Ich halte das auch im Hinblick auf das Übergewicht für einen sehr wichtigen Aspekt. Bei allem Lamentieren über die beschissene Ernährung, die wir angeblich haben (die aber insgesamt noch nie in der Menschheitsgeschichte so hochwertig war), darf man nicht vergessen, dass wir in einer gewichtsfeindlichen Alltags- und Arbeitswelt leben, die strenge Regelmäßigkeit sehr, sehr erschwert.
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  • Habe 2004 einen Typ-1 Diabetes bekommen und spritze seitdem Insulin zum Überleben. Ich habe an meiner Ernährungsweise (möglichst fettarm) nichts geändert und trotzdem 40 Kilo in 4 Jahren zugenommen. Ich stand dem Ganzen total hilflos, unglaublich wütend und vor allem alleingelassen gegenüber. Der damalige Diabetologe wiegelte das "Problem" ab und meinte bei jedem Kontakt, dass das Gewicht erstmal nebensächlich sei und eine gute Blutzuckereinstellung Vorrang hätte. Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben und wechselte zu einem anderen Diabetologen. Diesem war das Problem der Gewichtszunahme wohl hauptsächlich von Typ-2 Diabetikern bekannt und er verwies mich deshalb an eine Endokrinologin. Der Besuch bei der Endokrinologin war absolut für's Gesäß :-D Nachdem die blöde Nuss mehrmals erwähnte, dass Insulin keine Kalorien hätte, platzte mir dann der Kragen. Wieso nehme ich dann soviel an Gewicht zu, wollte ich wissen??? Irgendwas läuft doch stoffwechseltechnisch total aus dem Ruder! Sie unterstellte mir dann, das ich zuviel Essen würde, weil Insulin hat ja nun mal keine Kalorien...blablabla ... Mein Eindruck ist mittlerweile, daß auch die Fachärzte keinen Schimmer haben, was das Insulin im menschlichen Körper (neben der Senkung des Blutzuckers) tatsächlich anstellt :confused: Und es scheint auch niemanden wirklich zu interessieren, denn es gibt kaum Publikationen zu dem Thema. Beim Googeln trifft man dann auf die berühmten Schweine, die mit Hilfe von Insulin gemästet werden ... Warum die Schweinchen immer dicker werden, darüber gibt's nur Vermutungen. Die Fleischindustrie hat sich den Effekt gewinnbringend zunutze gemacht. Wer mag, googelt mal nach "Insulinmast". Mein Gewicht ist nun seit einem Jahr konstant. Warum das so ist - keine Ahnung. An der Ernährung liegt's jedenfalls nicht. Gruß Mimi
    • Offizieller Beitrag
    Das Problem bei vielen Medikamenten ist, dass sie zwar eine Wirkung haben, die ein bestimmtes Symptom bekämpft, aber häufig an einer völlig anderen Stelle in den Organismus/das System eingreifen, von der man vorher nicht wusste, dass es dort einen Zusammenhang gibt. Irgendwie ist da häufig so eine Art Dominoeffekt. Deshalb bin ich mittlerweile so weit, dass ich Medikamente nur nehme, wenn man mir sehr plausibel begründet, warum ich sie nehmen soll. Und Deinen Eindruck, dass Ärzte häufig nicht viel darüber wissen, habe ich auch.
  • Na ja .. zumindest bei Typ 1-Diabetes kommste net aus ohne Insulin ... ob mit oder ohne plausible Erklärung.
    • Offizieller Beitrag
    Das wäre ja eine plausible Erklärung. Ich nehme ja auch meine Schilddrüsenhormone, aber es gibt Medikamente, die würde ich wirklich nur dann nehmen, wenn ich kurz vorm Abnippeln wäre. Ich wollte einfach den Eindruck bestätigen, dass man nicht immer weiß, was so ein Medikament neben der positiven Wirkung, die es hat, noch so im Körper anstellt, und dass vor allen Dinge die Ärzte häufig darüber auch nichts wissen. Ich meine, man schluckt so 'ne Pille, aber die weiß doch nicht, an welcher Stelle GENAU sie wirken soll, d.h. der Wirkstoff dümpelt überall rum und macht dann vielleicht an anderen Stellen Dinge, die nicht so prickelnd sind.
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  • @Mimi: Was du da beschreibst kenne ich nur zu gut! Ich bin seit meinem 2. Lebensjahr TypI-Diabetikerin und habe seit der Pubertät massiv Zugenommen und zwar permanent. Die Ursache dafür lag einmal in einer sich einschleichenden Essstörung aber vor allem wohl darin, dass ich dadurch entsprechend mehr Insulin brauchte (um die erforderlichen guten BZ-Werte halbwegs zu erreichen) und das wiederum wirkte sich auf die Gewichtszunahme aus und machte auch immer mehr Hunger - ein Teufelskreis! Die gesamte Gewichtszunahme lässt sich jedenfalls definitiv nicht durch die zu mir genommene Menge an Nahrung erklären. Früher hieß es dann auch imme sofort, es läge ja alles nur an mir, meiner Disziplinlosigkeit und Gefräßigkeit. Langsam gibt es aber glücklicherweise doch immer mehr Diabetologen und auch Endokrinologen, die erkannt haben, dass es so einfach nunmal nicht ist. Zur Zeit werde ich mit Insulinpumpe und Metfromin behandelt und strebe einen möglichst geringen Insulinbedarf an, um eine weitere Gewichtszunahme möglichst zu verhindern und eine -abnahme nicht zu behindern. Bei euch in Hamburg gibt es doch auch ein Endokrinologikum - warst du da zufällig mal mit deinem Krankheitsbild in Behandlung? Mit dem hier in Berlin habe ich diesbezüglich jedenfalls ganz gute Erfahrungen gemacht und die waren sehr up to date dort.
  • Zu dem Ausgangspost kann ich nur sagen, dass es nach meinem Kenntnisstand tatsächlich [U]möglich[/U] ist, durch ein Ernährungsumstellung, ausreichend Bwegung und Gewichtsreduktion zumindest vorerst (wieder) auf Insulin oder sogar komplett auf jede Diabetes-Medikation verzichten zu können. Das ist aber nicht bei jedem (Typ-II-)Diabetiker garantiert so und vor allem ist es auch keinsefalls garantiert, dass es dann auf dem Level bleibt. Die meisten Menschen mit Typ-II-Diabetes müssen irgendwann mit Tabletten oder auch Insulin behandelt werden, um langfristig vernünftige Blutzuckerwerte zu erreichen und das ist ja schon sehr wichtig, um Folgeschäden so gut wie möglich zu vermeiden. Also grundsätzlich kann man das Insulin nicht verteufeln, es ist aber halt eine sehr komplexe Angelegenheit und die Dosierung muss gut ausbalanciert werden.