dünn durch ungesunde Ernährung, dick durch gesunde ... ?

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  • In alten Threads fand ich viel zum Thema Ernährungsumstellung (echter und Diäten). Mein Problem ist, solange ich mich eigentlich ungesund (?) ernährte war ich schlank. Ich habe nie eine Diät gemacht, zwar viel darüber gelesen, aber immer sofort gesehen - nicht meins, geht gar nicht.;) Als Kind war ich pummelig (besonders im Alter von 10 bis 13, Maximalgewicht 75 kg - auch nicht die Welt), erst mit 14 wurde ich richtig schlank und das ging eigentlich 24 Jahre lang (z.T. leicht erhöhtes Gewicht, aber Kleidergröße 42 - ich war zufrieden). Ich habe mich nie wirklich gesund ernährt. Mit 14 habe ich die regelmäßigen Mahlzeiten abgelegt (Rebellion in der Pubertät) und mich nur noch nach Bedarf (lach, also extrem unregelmäßig und oft von Süßigkeiten) ernährt. Klar - das Mittagessen zu Hause nahm ich auf die Schnelle mit, aber sonst wenig. Nach dem Abi endlich ganz selbständig - völlige Ernährung nach Bedarf. Echt - wenn ich Heißhunger hatte, wurde viel Süßes oder Saures oder auch Deftiges konsumiert - natürlich gern Fastfood oder unser Studi-Standartmenü: Nudeln mit irgendwie konstruierter Soße mit viiieeel Butter. Zum Frühstück einen Riegel Schokolade, Abendbrot fiel meist aus, weil unterwegs. Ich war nicht ganz blöde und habe oft Obst addiert (nicht aus Leidenschaft, eher aus Vernunft) und habe stets überlegt, ob man nicht auch von Süßigkeiten und Obst und ab und zu etwas Deftigem leben kann (ein latent schlechtes Gewissen blieb - so ernährt man sich nicht). Zu der Zeit war ich superschlank und - kerngesund, trotz Studium in Mindeststudienzeit, nebenbei 20-30 Stunden die Woche arbeiten und gaaaanz viel Party. Kochen haßte ich (die schiere Zeitverschendung), aber meine Mutter und meine Oma haßten Kochen auch schon (nur zu der Zeit durfte eine Frau das ja nicht laut sagen) - ihr Leben lang (beide nicht nur schlank sondern zierlich). Erst mit meinen Kindern mußte sich das ja nun generell ändern und zack - ich legte zu. Das Komische ist - die Kilos halten sich seit vier Jahren konstant (beängstigend konstant). Sie rückten sich auf das jetzige Gewicht, als ich feststellte, nun gehts nicht mehr so weiter - :frust:kurz nach der letzten Schwangerschaft, nachdem das zugenommene Gewicht erstmal ziemlich schnell runterging und - zack; die letzten acht Kilo waren auf einen Schlag (wirklich innerhalb kürzester Zeit) drauf - und rücken und rühren sich nicht. Ich koche jetzt täglich (nicht wirklich gern), meist recht gesund (wir mögen gern Gemüse in allen Variationen, kaum Fleisch, aber natürlich Soßen zum Gemüse) und es gibt geregelte Mahlzeiten. Das scheint für mich nicht der geeignete Weg? Der Rest der bekochten Familie ist entweder superschlank, nur die kleine Tochter, die meine identischen Gene zu heben scheint ist normal (also überhaupt nicht dick, nur nicht soo superschlank wie die anderen). Naschen dürfen alle und tun dies gleichermaßen. In Bewegung bin ich auch ständig, mein Zeitproblem hat sich entgegen damals eigentlich nur verschärft. WAS mache ich falsch? Zwei ältere Damen (Nachbarin und Schneiderin) haben mich sehr zum Nachdenken gebracht - sie meinten, das wäre in bestimmten Lebenssituationen nun mal so, man brauche auch so eine Art Streßpolster. Obwohl ich herzhaft lachen mußte scheint mir da was Wahres dran zu sein oder bilde ich mir das ein? Ich bin mir sicher, daß, wenn ich so könnte, wie ich wollte, wieder ruck zuck schlank wäre (ich habe nie eine Kalorie gezählt, nie Erbrochen o.ä. und nie groß übers Essen nachgedacht, sondern wirklich NUR nach Gefühl und Hunger gegessen) aber das kann ich unmöglich meinen Kindern vorleben (tolle Vorstellung - ich schiebe mir zwei Stücke Schokolade rein oder eine Käsescheibe pur, während sie normal zu Mittag essen, obwohl mir genau danach wäre). Nur einen winzigen Happen vom Mittagessen zu nehmen geht auch nicht (so ein Event dauert ja seine Zeit ... uff):mampf:. Was soll ich tun - abwarten, bis ich wieder so kann, wie ich will (das dauert, die Kleine ist erst fünf), die Kinder zum Essen in KiGa und Schule anmelden (auch nicht das, was ich mir in Sachen Familie vorgestellt habe, nachdem ich mühselig meinen Beruf zeitlich umstrukturiert habe:mama:), meine Kinder darüber aufklären, daß ihre Mutter nun mal esstechnisch "anders" ist (ha,ha, sie würden sich sofort anschließen und das kann ich noch nicht vertreten, sie sollen wenigstens eine Chance haben, das Allnormale kennenzulernen). Ich habe alles versucht, selbst dem Normalen etwas abzugewinnen und mich komplett umzustricken - mit dem jetzigen Resultat. Ich leide unter meinem Gewicht keine Höllenqualen (nicht toll, aber auch nicht nur furchtbar), eher unter der momentanen Ess-situation (Essen, wenn man keinen Hunger hat und nicht essen, wenn man sooo hungrig ist - und dann noch immer das, worauf man grad keinen Hunger hat usw.). Ihr habt viel mehr Erfahrung als ich (ich habe mir erst in den letzten vier/ fünf Jahren echte Gedanken über Essen im Allgemeinen gemacht), vielleicht hat jemand eine Idee oder Erfahrungen mit "SOWAS"? :bigheul:

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  • Ich habe auch erst so richtig zugenommen, als ich meine Kinder hatte. Allerdings habe ich es nie auf das regelmäßig gekochte Essen geschoben ... sondern auf das Stressfuttern zwischendurch. Außerdem ändert sich der Körper - durch Schwangerschaften und durchs Älterwerden sowieso. Kurz: ich glaube nicht, dass es bei dir an den geänderten Essgewohnheiten liegt. Würdest du jetzt so unregelmäßig und ungesund essen wie zu Studentenzeiten, so würdest du sicherlich nicht automatisch wieder abnehmen! Im Gegenteil - mit zunehmendem Alter steckt der Körper so was nur noch weniger weg. Bleibe bei deiner jetzigen Ernährung - das ist nicht nur ausgewogener, gesünder sondern auch familienfreundlicher!
  • [quote='apple','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=75878#post75878'] Zwei ältere Damen (Nachbarin und Schneiderin) haben mich sehr zum Nachdenken gebracht - sie meinten, das wäre in bestimmten Lebenssituationen nun mal so, man brauche auch so eine Art Streßpolster. Obwohl ich herzhaft lachen mußte scheint mir da was Wahres dran zu sein oder bilde ich mir das ein? [/quote] Also, Stresshormone beeinflussen definitiv auch den Fettstoffwechsel, auch dahingehend, dass eben mehr Reserven eingelagert werden. Jedenfalls ist das offenbar bei manchen Menschen so (und auch im Tierversuch: wenn man Ratten, die bisher ihr Gewicht konstant gehalten haben, regelmäßig ärgert - ich weiß, das ist fies! - legen sie zu, auch wenn sie keine einzige Minikalorie mehr kriegen als vorher!). Nun sind Ratten ja keine Menschen, aber vielleicht greift ein ähnlicher Mechanismus. Bei "normalen" Tieren bedeutet Stress ja nicht das wie bei uns: Der Computer ist verstorben, das Baby hat gerade die Geschäftspost zerkaut, der Hund auf den Teppich gemacht, es klingelt das Telefon und gleichzeitig fragt der Postbote, ob Du ein 500-Kilo-Paket für den Nachbarn annehmen könntest... Das sind so Sachen, die waren selbst für uns Menschen im Laufe der Entstehungsgeschichte unserer Art, eher die Ausnahme ;) Die Regel ist (für Tiere, aber, sorry, dazu zähle ich uns auch), dass Stress normalerweise was mit Lebensgefahr zu tun hat: keine Nahrung verfügbar, keine Höhle/Rückzugsmöglichkeit, Verbannung aus der Gemeinschaft/Horde/Rudel, Gefahr durch Raubtiere - und in all diesen Fällen - gerade wenn so ein Zustand länger dauert - ist es einfach total sinnvoll, wenn ein Körper, der "das schon kommen sieht" dafür sorgt, dass wenigstens Reserven zur Verfügung stehen... Bei mir ist es auch so, dass ich in Stresszeiten zunehme und im Urlaub (selbst bei All Inclusive mit viel Mousse au chocolat, Croissants zum Frühstück und Cocktails) nehme ich ab! Also, so ca. 1 Jahr Dauerurlaub würde da schon was bringen ;) Natürlich kenne ich auch Menschen, die unter Stress gerade zum Strich in der Landschaft werden - die passen nun gar nicht in mein oben gezeichnetes Bild... Also wird es sicherlich unvollständig sein. Und, apple, Du scheinst ja auch zu Studienzeiten echt viel um die Ohren gehabt zu haben - und trotzdem schlank! Also, wie gesagt, meine Theorie (nicht nur meine - sinngemäß auch nachzulesen bei Udo Pollmer - wozu selbstdenken?? ;) ) scheint noch gewisse Lücken zu haben... Aber, mal ehrlich, wenn Du Dich so unwohl fühlst, mit den regelmäßigen Mahlzeiten und den Uhrzeiten und so - gibt es nicht tatsächlich die Chance, Deinen Kindern zu sagen, "dass Mami da etwas ungewöhnlich tickt" und die essen trotzdem weiter ihr normales Mittagessen, vielleicht weil sie es auch mögen?? Ziemlich viel Text für ziemlich wenig guten Rat :( Grüße - Peti OT: Woher kommt eigentlich dieser wunderbare Smiley mit dem "Schnuller ausspucken"? Den finde ich selbst in der erweiterten Smileyliste nicht!!
  • [QUOTE=Peti]OT: Woher kommt eigentlich dieser wunderbare Smiley mit dem "Schnuller ausspucken"? Den finde ich selbst in der erweiterten Smileyliste nicht!! [/QUOTE]Doch, da ist er drin. Schau mal im 5. Abschnitt "Sonstige", in der linken Reihe der 15. von oben.;) :mama:
  • Mal ganz global am Rande bemerkt: Es ist eines der fatalsten und falschesten Klischees, die in unserer Gesellschaft grassieren, dass "ungesunde" Ernährung dick und "gesunde" Ernährung schlank macht und dass demzufolge alle Dicken schlank sein könnten, wenn sie sich denn nur endlich mal gesund ernähren würden. Viele von uns haben das schon buchstäblich am eigenen Leib erfahren. Ich blicke auch immer wieder in ungläubige Gesichter, wenn ich über meine Ernährung spreche. Wenn man mal wirklich realisieren würde, dass die Ernährungsform und die Physis / das Gewicht nicht zwingend zusammenhängen müssen, bräche wohl eine (lukrative) Welt zusammen.
  • Sally [quote] Wenn man mal wirklich realisieren würde, dass die Ernährungsform und die Physis / das Gewicht nicht zwingend zusammenhängen müssen, bräche wohl eine (lukrative) Welt zusammen. [/quote] Allein schon in meiner eigenen Familie sehe ich, das alle Menschen unterschiedlich ticken. Was meine jüngere, superschlanke Tochter als Enährung ansieht, würde einen anderen Menschen wahrscheinlich aus seinen Nähen srengen. Dazu gehören die süße Cola, Pommes, Fastfood, Fertiggerichte.... alles das, von dem man sagt, dass es dick macht... Insofern gibt es für [I]mich[/I] heute einfach keinen pauschalen Rat mehr. Was es gibt, ist auszutesten, wie es einem selber damit geht. Und damit meine ich nicht in erster Linie, ob man damit abnimmt, sondern, ob es einem - dem Körper damit gut geht.
  • ... für mich ist der ideale Weg klar, hm. (ich habe wirklich alles getan, um Regelmäßigkeit und Normalität schätzen zu lernen - ist einfach nicht mein Ding, was Essen anbelangt; ich esse einfach, ohne Hunger zu haben, weil ich danebensitze) Wenn ich vor den Kindern meinen Stiefel durchziehe habe ich ein mega schlechtes Gewissen ... . Wie macht ihr das denn mit euren Kindern (Alter bis zehn Jahre)?
  • Hallo apple, ich denke gerade eben, dass insofern eigentlich gemeinsame Mahlzeiten zu bestimmten Zeitpunkten gar nicht möglich sind, wenn jeder - was ja im Grunde richtig ist - dann äße, wenn er Hunger hat. Oder kann man )oder die Meisten) den Körper trainieren - ihm angewöhnen, dann und dann Hunger zu haben?